EGovernment MONITOR 2019 - # EGOVMON - Initiative D21

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EGovernment MONITOR 2019 - # EGOVMON - Initiative D21
eGovernment
MONITOR 2019
Nutzung und Akzeptanz digitaler
Verwaltungsangebote – Deutschland,
Österreich und Schweiz im Vergleich

# EGOVMON

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EGovernment MONITOR 2019 - # EGOVMON - Initiative D21
EGovernment MONITOR 2019 - # EGOVMON - Initiative D21
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                                          INHALT

VORWORT / GRUSSWORT                  4

STUDIENSTECKBRIEF                     6

ZENTRALE ERGEBNISSE                  8

NUTZUNG

Nutzung E-Government                 10

Nutzungsbarrieren                    16

ZUFRIEDENHEIT                        18

DIGITALE IDENTIFIKATION

Umgang mit verschiedenen
digitalen Identitäten                21

Digitale Identifikation –
Deutschland / Österreich / Schweiz   24

INTERAKTION BÜRGER:INNEN – BEHÖRDE

Citizen Journey – Steuererklärung    30

Das Once-Only-Prinzip                38

IMPRESSUM                            42
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                                                                          Prof. Dr. Helmut Krcmar
                                                                          Sprecher des Direktoriums,
                                                                          fortiss GmbH

VORWORT

                                                   Hannes Schwaderer
                                                   Präsident der Initiative D21,
                                                   Head of Enterprise Sales,
                                                   Intel Deutschland GmbH

     Die Zukunft ist mobil,
     auch für die Verwaltung
     LIEBE LESERINNEN UND LESER,
     zu einem modernen, zukunftsgewandten Staat              licher Bestandteil werden. Neue Technologien,
     gehört eine moderne digitale Verwaltung. Dies           wie z. B. Sprachassistenten, können hier künftig
     betonten schon die Initiatoren der Initiative D21       leichtere Zugänge ermöglichen.
     bei der Gründung im Jahr 1999. Und so begleitet
     die Initiative D21 dieses Thema seit ihrem              Bei wirtschaftlichen Anwendungen vergeht
     Beginn – seit nunmehr acht Jahren auch mit einer        keine Woche ohne eine neue Innovation. Daraus
     eigenen Studie, welche in Kooperation mit fortiss       ergibt sich ein Spannungsfeld, in dem auch die
     herausgegeben wird. Auch zum 20-jährigen                öffentliche Hand ihre Anwendungen stets auf
     Bestehen der Initiative D21 legt der eGovernment        die Nutzungsgewohnheiten der Bevölkerung
     MONITOR wieder dar, welche Formen von digi-             anpassen muss. Der D21-Digital-Index zeigt, die
     talen Behördendiensten Bürger und Bürgerinnen           Internetnutzung verlagert sich immer mehr auf
     nutzen und sich wünschen.                               mobile Geräte. Dass für den Zugang zu digitalen
                                                             Behördendienstleistungen jedoch weiterhin
     Bei der Nutzung von E-Government zeigt sich             zusätzliche Hardware notwendig ist, bleibt
     in diesem Jahr in Deutschland ein Zuwachs.              logischerweise eine der Hauptbarrieren für eine
     Besonders die mittlere Generation der 35- bis           Nutzung. Behördliche Anwendungen müssen sich
     54-Jährigen – welche grundsätzlich am meisten           stärker an den alltäglichen Nutzungsgewohnhei-
     Behördenkontakte hat – nutzt immer mehr                 ten der Bürgerinnen und Bürger orientieren.
     digitale Verwaltungsangebote. Allerdings macht
     sich die Nutzung insgesamt nicht am Alter fest,         Es geht darum, die Potenziale besser zu nutzen
     sondern an der Bildung. Hier zeigt sich seit Jahren,    und zu gestalten. Dafür geben wir mit dem
     dass Personen mit geringer formaler Bildung             eGovernment MONITOR Entscheidenden in
     digitale Verwaltungsdienste am wenigsten                Politik und Verwaltung jährlich ein verlässliches
     nutzen. Wenn wir staatliche Digitalleistungen           Instrument an die Hand.
     allen Menschen zugänglich machen möchten,
     müssen einfache Sprache, intuitive Bedienung            Helmut Krcmar und
     sowie proaktives Hinweisen auf Fristen oder             Hannes Schwaderer
     beantragbare Leistungen bei der Ausgestaltung
     solcher Dienstleistungen ganz selbstverständ-
5

                                                                                        GRUSSWORT

Auf dem Weg
zur digitalen Verwaltung
Die Ergebnisse des eGovernment MONITOR              Der eGovernment MONITOR 2019 lehrt uns auch,
zeichnen auch dieses Jahr ein umfassendes Bild      dass die Bürgerinnen und Bürger die Souveräni-
von Nutzung, Zufriedenheit, Treibern aber ebenso    tät über ihre Daten behalten wollen. Diesem
Barrieren der Online-Angebote der Verwaltung.       Ansatz entspricht das Datenschutzcockpit, das
Positiv hervorheben möchte ich den Zuwachs          im Rahmen des OZG-Themenfelds Querschnitts-
bei der Nutzung von E-Government Diensten in        leistungen entwickelt wird und Bürgerinnen und
Deutschland. Bürgerinnen und Bürger begrüßen        Bürgern Transparenz über den Datenaustausch
dabei vor allem die Bequemlichkeit und die          zwischen Behörden bieten soll.
Zuverlässigkeit der Systeme.
                                                    Bei der Nutzung und Akzeptanz von digitalen
Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes läuft       Behördenleistungen in Deutschland sehe ich noch
auf Hochtouren. Die nutzerfreundliche Gestaltung    Verbesserungsbedarf. Gleichzeitig sehe ich uns
von E-Government-Diensten steht im Mittel-          bei der Verwaltungsdigitalisierung auf einem sehr
punkt. In 30 Digitalisierungslaboren werden         guten gemeinsamen Weg. Ich bin zuversichtlich,
Bürgerinnen und Bürger bei der Entwicklung von      dass sich unsere umfassenden Bemühungen in
entsprechenden Lösungen für die meistgenutzten      zukünftigen Erhebungsrunden widerspiegeln
Verwaltungsleistungen von Beginn an ebenso          werden.
eingebunden wie Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter von Bund, Ländern und Kommunen. Als          Klaus Vitt
erste Labor-Leistung aus dem föderalen Digitali-
sierungsprogramm wird das Wohngeld im Herbst
2019 online gehen, Mitte nächsten Jahres folgen
weitere 20 bis 30 Verwaltungsleistungen.

Über ein einziges Nutzerkonto können Behörden-
leistungen künftig einfach und ohne Anschaffung
zusätzlicher Hardware abgewickelt werden. Das
kann ein Nutzerkonto eines Landes oder auch das
Nutzerkonto Bund sein. Dieses wird zurzeit intern
getestet und wird im Herbst verfügbar sein.
                                                                                                        Klaus Vitt
 Zudem funktioniert die Online-Identifikation mit
                                                                                Beauftragter der Bundesregierung für
dem elektronischen Personalausweis bereits über
                                                                             Informationstechnik und Staatssekretär
viele Android-Smartphones und ab Herbst 2019                                       im Bundesministerium des Innern,
auch auf dem iPhone, sodass niemand zukünftig                                                     für Bau und Heimat
Kartenlesegeräte anschaffen muss.
6

    KERN DER STUDIE:
    Der eGovernment MONITOR beleuchtet seit 2011 jährlich die aktuelle E-Government-Situation
    in Deutschland. Zentrale Untersuchungsgegenstände sind: Bekanntheit, (mobile) Nutzung,
    Nutzungsbarrieren, Zufriedenheit sowie die Identifikation im Zusammenhang mit digitalen
    Behördengängen. Die aktuelle Untersuchung legt ihren Schwerpunkt auf die Themen digitale
    Identitäten (insbesondere bei der behördlichen Nutzung) und das Once-Only-Prinzip. Zudem
    zeichnet sie den Prozess der Steuererklärung nach und untersucht die Gründe, wieso Behörden-
    kontakte in diesem Zusammenhang nicht immer online ablaufen.

    Seit 2012 werden Österreich und die Schweiz als Vergleichsländer herangezogen.

    FRAGEBOGEN: Um mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten, wird der Fragebogen
    jährlich im Partnerkreis überarbeitet und modifiziert. Daher sind Vergleiche mit Vorjahreswerten
    teilweise nicht oder nur eingeschränkt möglich. Betreffende Stellen sind in der Publikation
    entsprechend gekennzeichnet.

    ANZAHL INTERVIEWS: Durchführung von 1.055 Interviews in Deutschland (DE)
    sowie 1.005 Interviews in Österreich (AT) und 1.055 in der Schweiz (CH).

    GRUNDGESAMTHEIT: Personen in Privathaushalten in Deutschland, Österreich und
    der Schweiz ab 18 Jahren, die das Internet privat nutzen.
7

                                                              STUDIENSTECKBRIEF

REPRÄSENTATIVE ERHEBUNG: Ergebnisse auf die Grundgesamtheit übertragbar.

AUSWAHL UND GEWICHTUNG: Online-Panel; Daten gewichtet nach zentralen Merkmalen
(Geschlecht, Alter und formale Bildung).

ERHEBUNGSMETHODE: Durchführung als Onlinebefragung
(computergestütztes Webinterview (CAWI), KW 26 bis KW 28 2019).

DEFINITION E-GOVERNMENT: Unter E-Government verstehen wir Informationen und Dienste von
Behörden und öffentlichen Einrichtungen (Gemeinde, Stadt, Landkreis, Bundesland etc.), die über
das Internet genutzt werden können, wie z. B. elektronische Steuererklärung (ELSTER), Informationen
zu Zuständigkeiten von Ämtern, Kita-Finder, Abmeldung eines Fahrzeugs oder Müllkalender.

DARSTELLUNG INHALTE: Bei abweichenden Frageformulierungen in den einzelnen Ländern wird
der Wortlaut des Fragetextes in Deutschland dargestellt.

DARSTELLUNG PROZENTWERTE: Die Summe einzelner Prozentwerte kann aufgrund
von Rundungen oder der nicht ausgewiesenen Antwortkategorie "Keine Angabe" von
100 Prozent abweichen.
8

                                                                                                   ■
                                                                                                   ■
                                                                                                       Deutschland

ZENTRALE ERGEBNISSE                                                                                ■
                                                                                                       Österreich
                                                                                                       Schweiz

IM ÜBERBLICK
STEIGENDE NUTZUNG IN DEUTSCHLAND UND                                      STEUERABWICKLUNG IN DEUTSCH-
DER SCHWEIZ, RÜCKLÄUFIGE IN ÖSTERREICH                                    LAND WENIGER ÜBER BEHÖRDEN
                                                                          UND ELSTER ALS IN ÖSTERREICH
                                                                          UND SCHWEIZ
                                                                          (über die jeweiligen Systeme)
              74
                                            70      -4

                                            58      +3
              55
                                            48      +8
              40

             2018                           2019
                                                                                           Information

                                                                            25
                                                                                           bei Behörde

                                                                             36
                                                                               15
NFC-SCHNITTSTELLE ZUR NUTZUNG DER eID-FUNKTION
IN DEUTSCHLAND NOCH KAUM BEKANNT

                                 ...der Smartphone-Besitzer-
                                 Innen (Android) mit aktiver

               61
                                 eID kennen die Nutzungs-
                                                                                      Beratung
                        %        möglichkeit über die

                                                                                                       12
                                                                                   bei Behörde

                                                                                                        12
                                 NFC-Schnittstelle nicht

                                                                                                          8

BEVÖLKERUNG GESPALTEN BEZÜGLICH AKZEPTANZ
EINER EINZIGEN DIGITALEN IDENTITÄT

                                                                                            Erstellung mit
Verschiedene digitale                                               60                      behörden­eigener
                                                                            58

                                                                    60                      Software des
                                                                             81

Identitäten sind mühsam,
                                                                               33

aber sinnvoll                                                        63                     jeweiligen Landes

Ich hätte lieber nur                                     45
eine einzige digitale                                         51
Identität                                                      53

Ich kann mir vorstellen,
die gleiche digitale Identität                           44                 Abgabe per System
                                                                                                       39

für private und Behörden-                                  50             des jeweiligen Landes
                                                                                                        81
                                                                                                          32

dienste zu nutzen                                        46
9

                       WEITERE TRENDS

                       Viele Online-Angebote der Behörden werden nicht wahrgenommen, weil sie
                       unübersichtlich strukturiert, gar nicht bzw. nicht durchgängig angeboten
                       werden oder eine zusätzliche Hardware erfordern. Auch fehlt es weiterhin
                       oft an Bekanntheit. Durch eine nutzerzentrierte Aufmachung und Organisation
                       der Dienste sowie ein konsequentes Publikmachen lassen sich einige Barrieren
                       schnell reduzieren.

                                 Die Verbreitung der jeweiligen Systeme zur digitalen Identifikation gegenüber
                                 den Behörden nimmt in allen drei Ländern zu. Die tatsächliche Nutzung der
                                 eID-Funktion bleibt in Deutschland aber gering. Die Einlese-Möglichkeit über das
                                 Smartphone ist den meisten potenziellen NutzerInnen (aktive eID + Android-
                                 Smartphone) nicht bekannt, genutzt wird wenn dann das Lesegerät.

Bei Informationssuche und Beratung rund um die Steuererklärung spielen
die Behörden, zumindest in Deutschland, eine untergeordnete Rolle.
Wichtigste Anlaufstelle sind hier Steuerberatungsbüros. Es gibt viele Gründe,
sich nicht über das Internet an die Behörden zu wenden. Ein Hauptgrund ist,
dass die Menschen gar nicht auf die Idee kommen. Nur ein Drittel wickelt in
Deutschland die Steuererklärung direkt über das ELSTER-Portal ab, obwohl
der Online-Anteil bei Erstellung und Abgabe insgesamt bei knapp 50 Prozent
liegt. Offenbar wird hier aufgrund der Komplexität der Thematik häufiger auf
unterstützende Software oder gleich auf SteuerberaterInnen zurückgegriffen.

                                Die allgemeine Zufriedenheit mit digitalen Behördendiensten nimmt in allen drei
                                Ländern leicht zu. Einzelne Faktoren wie Vielfalt der Dienste, Auffindbarkeit,
                                Bearbeitungszeit, Durchgängigkeit und insbesondere Statusinformationen sind aber –
                                gerade in Deutschland – noch ausbaufähig. Hier stagniert die Zufriedenheit oder geht
                                sogar leicht zurück, mit Ausnahme des Datenschutz-Aspektes in Deutschland.

                                                                 +2                  +2
                                            +2
                                   60                   74                   73

Einer einmaligen Datenerfassung und Wiederverwendung von Daten für Verwal-
tungszwecke (Once-Only-Prinzip) stehen mehr OnlinerInnen positiv als
negativ gegenüber, die Mehrheit in Deutschland hat sich aber noch kein
abschließendes Urteil gebildet. Positive Erfahrungen und das aktive Vermarkten
der Vorteile können diese neutrale Einstellung zum Positiven wenden. Zentrale
Aspekte bei der Ausgestaltung von Once-Only sind Datenschutz und Daten-
                                                                                              34   45    38
souveränität, ein aktiver Staat ist von geringerer Bedeutung, außer in Österreich.
                                                                                               EHER POSITIV
10

                NUTZUNG
                Aktuelle Nutzung von E-Government-Angeboten

▼▼ Haben Sie in den letzten 12 Monaten E-Government-Angebote genutzt?
100

80

          67                                                                                                                              70     -4
60
         58                                                                                                                               58     +3
                                                                                                                                          48     +8
40       45

20

0

       2012*                 2013*                  2014                   2015                2016       2017          2018             2019

BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055), AT (n = 1.005), CH (n = 1.055); Angaben in Prozent –
Abweichungen zum Vorjahr in Prozentpunkten; *2012/2013: Nutzen Sie bereits
                                                                                                      ■   Deutschland   ■   Österreich   ■   Schweiz

E-Government-Angebote?

                                                    Umfang der Nutzung von E-Government-Angeboten
                                                    nähert sich in den drei Ländern einander an, Österreich
                                                    bleibt Spitzenreiter
                                                    ▶▶ Der rückläufige Trend bei der Inanspruchnahme von Behördendiensten über das
                                                        Internet ist sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz aktuell gestoppt,
                                                        die Nutzung im Jahresverlauf steigt in beiden Ländern an.

                                                    ▶▶ Österreich kann das hohe Niveau aktuell nicht halten, trotz sinkender Nutzungsquote
                                                        werden hier aber weiterhin die meisten E-Government-Dienste genutzt.

                                                    ▶▶ Auf Dauer betrachtet steigt die Nutzung der E-Government-Angebote insbesondere
                                                        in der mittleren – und damit behördenseitig wohl aktivsten – Altersgruppe in
                                                        Deutschland am stärksten an.

                                                    ▶▶ Bildung bleibt zentraler Einflussfaktor für die Nutzung, gerade in den beiden
                                                        niedrigeren Bildungsgruppen steigt die Nutzung aktuell.
NUTZUNG                  11
                                                                                                 Nutzung E-Government

TROTZ AUFWÄRTSTREND HAT
DEUTSCHLAND DEN INTERNATIONALEN
ANSCHLUSS NOCH NICHT GESCHAFFT.
Der europäische Index für die digitale Wirtschaft und
Gesellschaft (DESI) erfasst verschiedene Faktoren wie u.a.
Internetnutzung, Konnektivität und digitale öffentliche
Dienste und bietet einen EU-Vergleich. Betrachtet man
alleinig digitale Behördendienste, liegt Deutschland auf
Rang 24 und weit unter dem EU-Durchschnitt. Österreich
erreicht Rang 121. Im Gesamtindex liegt Deutschland auf
Rang 12, Österreich auf Rang 132. Die Schweiz ist als
Nicht-EU-Mitglied nicht enthalten. Das Onlinezugangs-                          E-GOVERNMENT-ANGEBOTE WERDEN IN
gesetz (OZG) soll hier eine Steigerung bringen: Es muss                        DEUTSCHLAND HÄUFIGER GENUTZT ALS IN
in Deutschland bis 2022 umgesetzt sein und wird                                DEN VORJAHREN, AUCH IN DER SCHWEIZ
ermöglichen, Verwaltungsleistungen über einen Portal-                          NIMMT DIE NUTZUNG WIEDER LEICHT ZU.
verbund von Bund, Ländern und Gemeinden zu nutzen.                             IN ÖSTERREICH IST DIE TENDENZ AKTUELL
                                                                               RÜCKLÄUFIG, ALLERDINGS AUF DEUTLICH
                                                                               HÖHEREM NIVEAU.

                                                                               ▶ 2019 liegt die Nutzungsquote in Deutschland
▼▼ Haben Sie in den letzten 12 Monaten                                         und Österreich jeweils um drei Prozentpunkte
   E-Government-Angebote genutzt?
                                                                               höher als zu Beginn der Messung im Jahr 2012,
                                                                               die Schweiz befindet sich auf Ausgangsniveau.

                   67
                                                                               In Deutschland hat insbesondere die mittlere
                                                                               Altersgruppe zwischen 35 und 54 Jahren in
                                                                               diesem Zeitraum digitale Behördendienste

                                     59
                                                                               zunehmend für sich entdeckt. Hier ist der Anstieg
                       Hoch                                                    am größten. In diesen Lebensabschnitt fallen
                                                       +3
                                                                               grundsätzlich die meisten Behördenaktivitäten,
   NUTZUNG
                                                                               zudem hat hier im betrachteten Zeitraum die
   NACH BILDUNG                        Mittel

                        41
                                                                               Internetaktivität generell spürbar zugenommen3.
                                    +4
                                                                               Aktuell verringern sich die Unterschiede zwi-
                        Niedrig
                                                                               schen den drei Ländern, was die Inanspruchnah-
                                                                               me von digitalen Behördendiensten innerhalb von
                                                                               12 Monaten angeht. Die Annäherung beruht dabei
                                     DEUTSCHLAND                               auf einer deutlichen Steigerung beim Schluss-
                                                                               licht Deutschland, hier nutzt erstmals knapp
                                                       51
                                                                               die Hälfte der OnlinerInnen E-Government-
                           18–34
                           Jahre    49                49        +8             Dienste. Parallel dazu sinkt die aktuelle Nutzung
                                                                               in Österreich ausgehend von einem sehr hohen
                            55 +
                           Jahre    45                                         Niveau leicht ab, die Schweiz befindet sich
                                                      44
                           35–54                                               weiterhin im Mittelfeld.
                                    41                            NUTZUNG
                           Jahre
                                                                  NACH ALTER

                                   2012              2019

                                                                               1/2
                                                                                     Digital Economy and Society Index (DESI) 2019
                                                                               3
                                                                                     D21-Digital-Index 2018 / 2019, S. 12–13
BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055), AT (n = 1.005), CH (n = 1.055);
Angaben in Prozent – Abweichungen zum Vorjahr bzw. 2012 in Prozentpunkten
12

               Nutzungshäufigkeit und Art der Nutzung

               IN ÖSTERREICH NUTZEN MEHR                                                                 ▼▼ Wie häufig nutzen Sie durchschnittlich
               ONLINER:INNEN DIGITALE BEHÖRDENANGE-                                                          E-Government-Angebote im Jahr?
               BOTE UND SIE TUN DIES AUCH HÄUFIGER.
               ▶ Wie in den letzten beiden Jahren liegt die Nut-
               zungshäufigkeit hier im Durchschnitt bei 3,5 Mal
               im Jahr und damit etwas höher als in Deutschland
               und der Schweiz. Im Fünfjahresvergleich ist die
                                                                                                                             3,5 (3,5)
                                                                                                                                  AT
               durchschnittliche Nutzung über alle drei Länder
               hinweg von 2,4 in 2014 auf 3,3 Behördenkontakte                                                                                       3,2 (3,1)
               gestiegen (Deutschland: 2,4 auf 3,2).                                                                                                         DE
                                                                                                            NUTZUNGS-
               TRANSAKTIONEN NEHMEN ZU
                                                                                                            HÄUFIGKEIT
                                                                                                                                  3,1 (3,1)
               ▶ Weiterhin spielen bei der digitalen Interaktion                                                                       CH
               mit Behörden Transaktionen die größte Rolle,
               insbesondere in Österreich. Insgesamt ist eine
               leichte Verschiebung von der passiven Form der
               Informationssuche hin zur interaktiveren Form                                             BASIS: Alle Befragten, die in den letzten 12 Monaten
                                                                                                         E-Government-Angebote genutzt haben – DE (n = 509),
               der Transaktion gegenüber dem Vorjahr spürbar.
                                                                                                         AT (n = 720), CH (n = 615)
               Dieser Trend gilt für Deutschland nur einge-
               schränkt: Hier ist im Vergleich zu den Nachbarlän-
               dern auch 2019 der Anteil an Informationssuchen
               am größten, der an Transaktionen am geringsten.
               Per E-Mail, Chat oder Kontaktformular wird mit
               den Behörden in keinem der drei Länder in
               großem Umfang kommuniziert. Es bestätigen
               sich die Ergebnisse der im letzten Jahr im Rahmen
               dieser Studie durchgeführten Citizen Journey4:
               Die Kommunikation mit Behörden findet weiter-
               hin am meisten persönlich und telefonisch statt.
                                                                                                              Transaktionen gewinnen bei
               4
                   eGovernment MONITOR 2018, S. 32-35                                                         den digitalen Behördendiensten
                                                                                                              zunehmend an Bedeutung.
▼▼ Handelte es sich dabei um eine Informationssuche,
   eine Kommunikation oder eine Transaktion mit der Behörde?

                      41                                                      17          -5                                      43               +4
                      29             -5                                       10                                                  61                    +4
                       37             -4                                      19                                                  44               +2

                INFORMATIONSSUCHE                                          KOMMUNIKATION                                           TRANSAKTION
         z. B. Abruf von öffentlich zugänglichen                       z. B. per E-Mail, Chat oder                         z. B. Online-Bezahlung, Online-
          Informationen über die Verwaltung,                                 Kontaktformular                              Antragstellung oder Beauftragung
                 Politik, Stadt / Kommune                                                                                  einer Online-Dienstleistung etc.

                                                                                                             ■    Deutschland          ■    Österreich       ■    Schweiz

BASIS: Alle Befragten, die in den letzten 12 Monaten E-Government-Angebote genutzt haben – DE (n = 509), AT (n = 720), CH (n = 615);
Angaben in Prozent – Abweichungen zum Vorjahr in Prozentpunkten
NUTZUNG                         13
                                                                                                                            Nutzung E-Government

                                                                                             Nutzungspotenzial bleibt bei
                                                                                             vielen Diensten unausgeschöpft
                                                                                             ▶▶ Die Online-Suche nach Informationen auf den
                                                                                                 Internetseiten der Behörden bleibt mit Abstand
                                                                                                 der am häufigsten genutzte Dienst. Hier sind
                                                                                                 sowohl der Wunsch nach einer zukünftigen
Bekanntheit und                                                                                  Nutzung als auch das Potenzial im Sinne einer

Nutzung von Bürger-
                                                                                                 Diskrepanz zwischen Bekanntheit und Nutzung
                                                                                                 weitestgehend ausgeschöpft.

informationsdiensten

▼▼ Gerne möchten wir von Ihnen im Folgenden wissen, welche Online-Bürgerinformationen bzw. -dienste
   (ggf. auch über eine App) Sie kennen, bereits genutzt haben und zukünftig gerne nutzen möchten.

                                                      DEUTSCHLAND                                 ÖSTERREICH                                SCHWEIZ

Online Suche nach Informationen
zu Zuständigkeiten / Öffnungszeiten /
Kontaktdaten auf der Internetseite
meiner Stadt / Gemeinde                                 81                90     85                84                91      91              84               91       89

Herunterladen von Formularen zur
Vorbereitung und Abwicklung von
Behördengängen
                                                        57               76      81                71                87      89              61              75        82

Abwicklung der elektronischen
Steuererklärung (z. B. ELSTER)
über das Internet
                                                        42              73       60                73                93      87              59              78        74

Online einen Termin vereinbaren

                                                  + 6 49                70       77                39           63           73              45          64            72

Digitale Kommunikation mit der
Behörde (z. B. per E-Mail, Chat oder
Kontaktformular)
                                                  + 5 41            59           77                47           70           83           - 6 40        57        -5   74

Briefwahlunterlagen online anfordern

                                                        30         50            72                33           66        + 6 73             11    36                  60

Führungszeugnis online beantragen

                                                        14    32                 66                10     35                 60              33     52                 70

Urkunden online bestellen

                                                       13     31                 71                14      40                75             22     43                  72

■■■        Nutze ich       ■■■        Kenne ich       ■     Will ich zukünftig nutzen

BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055), AT (n = 1.005), CH (n = 1.055); Angaben in Prozent – Abweichungen zum Vorjahr in Prozentpunkten
14

                Nutzung im Zeitverlauf

                                                                                                  AUCH WENN MITTLERWEILE FAST ALLE
                                                                                                  BÜRGER:INNEN IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH
                     Deutschland:                                                                 UND DER SCHWEIZ IN DER VERGANGENHEIT
                                                                                                  ZUMINDEST EIN E-GOVERNMENT-ANGEBOT
                     ▶▶ Deutliche Zunahme bei einfachen
                                                                                                  GENUTZT HABEN, GIBT ES WEITERHIN
                         Diensten wie Online-Terminvergabe
                                                                                                  BEREICHE, IN DENEN DAS POTENZIAL NICHT
                         oder digitale Kommunikation in
                                                                                                  AUSGESCHÖPFT WIRD.
                         Deutschland. Langfristig nimmt die
                         Statusanzeige zur Ausweisbeantra-
                                                                                                  ▶ In Deutschland ist dies vor allem bei der
                         gung sowie insbesondere die Online-
                                                                                                  elektronischen Steuererklärung (ELSTER) der
                         Terminvergabe am meisten zu.
                                                                                                  Fall, wesentlich ausgeprägter als in den Nachbar-
                     ▶▶ Von der Möglichkeit, Führungszeug-                                        ländern Schweiz und insbesondere Österreich.
                         nisse oder Briefwahlunterlagen online                                    Während praktisch drei Viertel der deutschen
                         zu beantragen, weiß in Deutschland                                       OnlinerInnen von ELSTER wissen, wickeln nur
                         maximal die Hälfte der OnlinerInnen.                                     vier von zehn die Steuererklärung auch über das
                         Hier fehlt es an aktiver Information.                                    Internet ab (siehe hierzu detailliert die Citizen
                                                                                                  Journey zur Steuererklärung ab S. 30).
                     ▶▶ Größtes unausgeschöpftes Potenzial
                         bietet weiterhin ELSTER, hier klafft
                         die zweitgrößte Lücke zwischen
                         Kenntnis und Nutzung (neben
                         Kraftfahrzeug online anmelden /                                          EINIGE DIENSTE ZEIGEN EINEN
                         ummelden / abmelden)                                                     BESONDERS HOHEN UNTERSCHIED
                                                                                                  ZWISCHEN „NUTZE ICH“ UND „WILL
                                                                                                  ICH ZUKÜNFTIG NUTZEN“ AUF.
                                                                                                  Dieses Muster erkennen wir seit fünf Jahren.
                                                                                                  Wir empfehlen Maßnahmen, um die Wirkung
                                                                                                  von E-Government in der Bevölkerung gezielt
                                                                                                  zu erhöhen. Ansatzpunkte können Feedback-
                                                                                                  befragungen zu einzelnen Diensten wie z. B. die
                                                                                                  Beantragung von Urkunden, Tests zur Nutzer-
                                                                                                  freundlichkeit von Angeboten und Webseiten
URKUNDEN ONLINE BESTELLEN                                                                         sowie wissenschaftliche Untersuchungen sein.
(z. B. Heirats-, Geburtsurkunde, Meldebescheinigung)

WILL ICH
ZUKÜNFTIG                                                                75                       72
NUTZEN                              71

NUTZE ICH                           13                                                            22
                                                                         14
                                                     40                                      43
KENNE ICH       31

                                                                                                       ■   Deutschland   ■   Österreich   ■   Schweiz

BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055), AT (n = 1.005), CH (n = 1.055); Angaben in Prozent
NUTZUNG                 15
                                                                                                                  Nutzung E-Government

▼▼ Welche Online-Bürgerinformationen bzw. -dienste haben Sie
   bereits online (ggf. auch über eine App) genutzt?

            Online einen Termin vereinbaren                    19
                                                                                        + 30                                        49

             Status der Ausweisbeantragung
                        im Internet abfragen
                                                               11                          + 14                                     25

             Abwicklung der elektronischen
                                                               33                            +9                                     42
          Steuererklärung über das Internet

                        Wunschkennzeichen                      22                            +9                                     31
                          online reservieren

            Kraftfahrzeug online anmelden /
                                                               7                             +7                                     14
                      ummelden / abmelden

               Ausbildungsförderung online                     6                             +5                                     11
                               beantragen

                                                    2012*                                                                 2019

BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055), Angaben in Prozent – Abweichungen zu 2012 in Prozentpunkten
* 2012: Welche der im Folgenden aufgeführten Bürgerinformationen bzw. -dienste haben Sie bereits genutzt?                                ■   Deutschland

GANZ ANDERS IN ÖSTERREICH:
▶ Hier kennen nahezu alle Befragten das digitale
Angebot der Behörden und knapp drei Viertel der
steuerpflichtigen OnlinerInnen nutzen es auch.                                                                       Cornelia Gottbehüt
Vermutlich spielt in Deutschland die Komplexität                                                                     Leader Advisory MS Infrastructure,
des Steuersystems eine Rolle. Zu den digitalen                                                                       Ernst & Young, Präsidium der
                                                                                                                     Initiative D21
Dienstleistungen, die insgesamt wenig genutzt,
aber in hohem Maße gewünscht sind, gehören
zudem Infrastruktur-Mängelmelder, Online-
Renten- und Führungszeugnis-Antrag sowie das                                                      Ein breites E-Service Angebot
Online-Bestellen von Urkunden. In Deutschland                                                     ist Voraussetzung für ein
besteht Potenzial bei der Online-An- und                                                          durchgängiges E-Government
Abmeldung von KFZ. Hier nimmt im Vergleich
                                                                                                  Die Nutzung von digitalen Behördendiensten setzt
zum Vorjahr die Online-Terminvereinbarung
                                                                                                  sich auch in Deutschland weiter durch, nicht nur wird
sowie die digitale Kommunikation deutlich zu, in
                                                                                                  online nach Informationen zu Behördenleistungen
der Schweiz dagegen werden diese Dienste eher
                                                                                                  gesucht, sondern auch konkrete Leistungen bean-
seltener genutzt. Gerade die Online-Termin-
                                                                                                  tragt. Am Angebot und an der Auffindbarkeit muss
vergabe kann sich in Deutschland durchsetzen:
                                                                                                  aber weiter – auch mit Hilfe des Onlinezugangs-
Mittlerweile verfügt fast die Hälfte der deutschen
                                                                                                  gesetzes in Deutschland – gearbeitet werden, um
OnlinerInnen über Erfahrungen mit diesem
                                                                                                  ein durchgängiges E-Government zu ermöglichen.
Dienst, 2012 war es nur jeder fünfte. Auch die
Statusabfrage bei der Ausweisbeantragung nimmt
im gleichen Zeitraum um 14 Prozentpunkte zu.
16

                                                                                    Nutzungsbarrieren
                               Thomas Langkabel                                     AUCH WENN VIELE BARRIEREN LANGFRISTIG
                           National Technology Officer,                             ABGEBAUT WERDEN, BESTEHEN WEITERHIN
                          Microsoft Deutschland GmbH                                RELEVANTE HÜRDEN, DIE EINER BREITEREN
                                                                                    NUTZUNG VON E-GOVERNMENT-DIENSTEN
                                                                                    ENTGEGENSTEHEN.
Eine stärkere Orientierung an NutzerInnen
reduziert einen Großteil der Barrieren
                                                                                    ▶ Nach wie vor werden viele Online-Angebote der
Die Verwaltung muss beim Angebot von Online-                                        Behörden nicht genutzt, weil sie nicht bekannt
Diensten mehr wie ein Unternehmen denken:                                           sind. Langfristig aber verliert dieses Argument
Online-Dienste müssen aus der Nutzerperspektive                                     immer mehr an Gewicht: In den vergangenen fünf
attraktiv gestaltet werden, sie müssen niederschwellig                              Jahren hat sich der Anteil derjenigen, die wegen
erreichbar, ihr Nutzen greifbar sein. Angebote müssen                               fehlender Bekanntheit keine E-Government-
beworben und ihre Nutzung kreativ incentiviert werden –                             Dienste wahrnehmen, praktisch halbiert.
gerade, wenn der Nutzen auf Seiten der Verwaltung
erst durch Kumulation der Einzelfälle entsteht.                                     Andererseits deutet sich eine Schere zwischen
                                                                                    Bedarf und Angebot an: Ein ebenso häufiger Hin-
                                                                                    derungsgrund wie die mangelnde Bekanntheit ist,
                                                                                    dass der von den BürgerInnen benötigte Service
                                                                                    online gar nicht angeboten wird. Zudem müssen
                                                                                    die Online-Dienste der Behörden dem Vergleich
                                                                                    mit Online-Diensten von privaten Anbietern
                                                                                    standhalten.

                                  ▼▼ Welche der im Folgenden aufgeführten Barrieren sprechen für Sie persönlich
                                      gegen eine (intensivere) Nutzung von Online-Behördendiensten?

                                      Der benötigte Service wird                               Anschaffung zusätzlicher
                                      online nicht angeboten                                   notwendiger Hardware

                                                                             45                                                      44   +5

                                                                        41                                                 37
                                                                      39                                              29

                                      Online-Angebote                                          Sorgen bezüglich der
                                      sind nicht bekannt                                       Datensicherheit

                                                                        41                                                 36
                                                                       40                                             30
                                                                             46                                                 40

                                     ■   Deutschland       ■   Österreich     ■   Schweiz
NUTZUNG                   17
                                                                                                                                          Nutzungsbarrieren

Gerade die Struktur der Internetauftritte der
Behörden scheint dabei die Erwartungen der
BürgerInnen oft nicht zu erfüllen: Zwei von
fünf OnlinerInnen in Deutschland empfinden
die Struktur als unübersichtlich, so dass die
gesuchten Angebote nicht gefunden werden –
in Österreich und der Schweiz ergeht es noch
                                                                                                        Mangelnde Bekanntheit ist in
gut einem Drittel so. Auch eine als kompliziert                                                         Deutschland nicht mehr die größte
empfundene Registrierung und Abwicklung steht                                                           Hürde, einer vermehrten Nutzung
(in allen drei Ländern fast gleichermaßen) einer                                                        von E-Government-Diensten stehen
vermehrten Nutzung im Wege, ebenso wie
                                                                                                        auch das mangelnde Angebot,
Bedenken im Hinblick auf Datenschutz und
Datensicherheit. In Deutschland hat nach wie
                                                                                                        die Unübersichtlichkeit sowie
vor gut ein Drittel der Befragten Bedenken                                                              Investitionskosten im Weg
hinsichtlich des Datenschutzes bzw. der Daten-
                                                                                                        ▶▶ Viele Angebote werden zudem nicht wahrgenommen,
sicherheit, wenn es um E-Government geht.
                                                                                                           weil sie schlicht nicht bekannt sind.

                                                                                                        ▶▶ Auch die mangelnde Durchgängigkeit der Angebote
                                                                                                           wird von mehr als einem Drittel kritisiert.

Undurchschaubare Struktur                                         Mangelnde                                                          Unzureichende Hilfestellung
der Online-Angebote                                               Durchgängigkeit                                                    durch die Behörden

                                              43                                                               42                                                    41
                                       36                                                                 36                                                    33
                                         38                                                               36                                                    34

Komplizierte Abwicklung /                                         Komplizierte                                                       Online-Abwicklung ist zu
Formulare*                                                        Registrierung*                                                     unpersönlich

                                       36                                                                 35                                              26
                                  31                                                               30                                                20
                                        37                                                           32                                                              42

BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055), AT (n = 1.005), CH (n = 1.055); Top3-Boxes: trifft voll und ganz zu, trifft zu, trifft eher zu;
Angaben in Prozent – Abweichungen zum Vorjahr in Prozentpunkten; *Neu ab 2019
18

                ZUFRIEDENHEIT

                                    Zufriedenheit im Zeitverlauf
                                    ZUFRIEDENHEIT MIT BEHÖRDLICHEN ONLINE-                             leicht an. Auch in der Schweiz und in Österreich
                                    ANGEBOTEN NIMMT WEITER ZU. EINE AN-                                kann die Zufriedenheit – ausgehend von einem
                                    NÄHERUNG AN DIE HOHEN ERWARTUNGEN                                  bereits sehr hohen Niveau – noch einmal leicht
                                    DER NUTZER:INNEN GELINGT DENNOCH NUR                               zulegen. Langfristig betrachtet, gleicht sich
                                    LANGSAM.                                                           das Niveau der Zufriedenheit in den Ländern
                                                                                                       zunehmend an. Hauptursache ist allerdings eher
                                    ▶ Die Zufriedenheit der deutschen OnlinerInnen                     das seit 2014 tendenziell sinkende Niveau in den
                                    mit digitalen Verwaltungsdienstleistungen ent-                     Vergleichsländern als ein signifikanter Anstieg in
                                    wickelt sich aktuell positiv. Nach einem Dämpfer                   Deutschland. Die Zufriedenheit zeigt sich hier im
                                    im Jahr 2017 steigt der Wert wieder kontinuierlich                 Langzeitverlauf relativ stabil.

▼▼ Wie zufrieden sind Sie mit dem aktuell verfügbaren Online-Angebot Ihrer Stadt / Gemeinde
      zur Abwicklung von Behördengängen im Internet insgesamt?

100

80
       79                                                                                                                                         74    +2
       73                                                                                                                                         73    +2
60
                                                                                                                                                  60    +2
       57
40

20

0

        2012                 2013*                  2014                  2015                  2016          2017            2018             2019

BASIS: Alle Befragten, denen mindestens eine Online-Bürgerinformation bzw. ein -dienst
bekannt ist – DE (n = 1.014), AT (n = 997), CH (n = 1.026); Angaben in Prozent – Abweichungen
                                                                                                          ■   Deutschland    ■   Österreich   ■   Schweiz

zum Vorjahr in Prozentpunkten
ZUFRIEDENHEIT                19

UM PROBLEME BEI DER
NUTZUNG VON BEHÖRDENWEBSITES
UND -ANWENDUNGEN ZU BEHEBEN,
MÜSSEN DIESE IDENTIFIZIERT
                                                                                               Staatsministerin
WERDEN.
                                                                                               Judith Gerlach, MdL
Eine mögliche Maßnahme sind sogenannte Usability-                                              Bayerisches Staatsministerium
Tests mit potenziellen NutzerInnen, die ihre Eindrücke                                         für Digitales

und Schwierigkeiten bei der Nutzung verbalisieren.
Bereits mit wenigen Testpersonen lassen sich
Schwierigkeiten bei der Anwendung ausmachen und                        Der Mensch im Mittelpunkt
Verbesserungsvorschläge erarbeiten5. Auf diese                         E-Government-Angebote nutzerfreundlich zu
Weise kann die Zufriedenheit erhöht werden.                            gestalten, gelingt durch Zusammenarbeit zwischen
                                                                       BürgerInnen, Unternehmen und Verwaltung, z. B. in
                                                                       unseren Digitallaboren. Wir wollen einen Bayern-
                                                                       Standard, mit dem wir den Menschen in den Mittel-
5
    Fraunhofer FOKUS (Hrsg.), Datability: Usability / UX von
    Open-Data-Portalen am Beispiel der mCloud des BMVI                 punkt der Verwaltung stellen und hohe Anwender-
                                                                       freundlichkeit über alle Angebote hinweg erreichen.
                                                                       Das Once-Only-Prinzip werden wir dabei berück-
                                                                       sichtigen. Gleichzeitig treiben wir neue Authentifizie-
                                                                       rungsmöglichkeiten voran, die einen einfachen und
                                                                       schnellen Zugang zum BayernPortal gewährleisten.

Allgemeine Zufriedenheit mit digitalen
Behördenangeboten ist im Vergleich zum
Vorjahr erneut in allen drei Ländern
leicht gestiegen.
▶▶ Deutschland nach wie vor mit niedrigstem Zufriedenheitsniveau.
▶▶ Der elektronische Zugang zu Verwaltungsleistungen bietet nur
     dann einen echten Mehrwert, wenn eine medienbruchfreie
     Kommunikation auf Behörden-Websites und -Portalen
     gewährleistet ist. Hier bestehen Verbesserungsmöglichkeiten.

▶▶ Das Schaffen von Transparenz hinsichtlich des Bearbeitungs-
     standes und ein vielfältigeres Angebot an Diensten sind weitere
     wichtige Maßnahmen auf dem Weg zu einer höheren Akzeptanz
     und Zufriedenheit.
20

                                    TROTZ GESTIEGENER GESAMTZUFRIEDEN-                                      Generell können die Erwartungen der Nutzer-
                                    HEIT BLEIBEN DIE AUSSCHLAGGEBENDEN                                      Innen in einer digitalisierten Gesellschaft jedoch
                                    FAKTOREN ZUR UMFANGREICHEREN                                            nicht zufriedenstellend erfüllt werden, insgesamt
                                    NUTZUNG VON E-GOVERNMENT AUS SICHT                                      existiert in allen drei Ländern noch deutlich
                                    DER BETROFFENEN AUSBAUFÄHIG.                                            Potenzial zur Steigerung der Zufriedenheit.

                                                                                                            Nur zufriedenstellende Erfahrungen führen
                                    ▶ Konkret gefragt nach der Zufriedenheit mit
                                                                                                            zu wiederholter Nutzung sowie Weiteremp-
                                    einzelnen Faktoren spiegelt sich die generelle
                                                                                                            fehlung und etablieren damit das Digitale im
                                    Zunahme der Zufriedenheit nicht unbedingt
                                                                                                            Behördenumfeld erfolgreich in der Gesellschaft.
                                    wider. Nachdem die einzelnen Zufriedenheits-
                                                                                                            In Deutschland empfindet aber nur etwa die
                                    werte im vergangenen Jahr fast durchgängig
                                                                                                            Hälfte der OnlinerInnen Strukturierung, Durch-
                                    (zum Teil enorm) gestiegen sind, stagnieren sie
                                                                                                            gängigkeit, Vielfalt der Dienste sowie aktuelle
                                    aktuell bestenfalls auf diesem Niveau, in einigen
                                                                                                            Statusinformationen als zufriedenstellend. In der
                                    Bereichen sinken sie auch leicht. Dies gilt für alle
                                                                                                            Schweiz und Österreich sind diese Werte etwas
                                    drei Länder. Die Zufriedenheit mit der Bequem-
                                                                                                            höher. Eine durchgängige Abwicklung sowie
                                    lichkeit nimmt in Österreich jedoch aktuell leicht
                                                                                                            die Möglichkeit zur Erledigung verschiedener
                                    zu – vermutlich schlägt sich dabei die neue
                                                                                                            Dienste über das Internet sind notwendig, um
                                    Verfügbarkeit dank einer mobilen App nieder.
                                                                                                            Akzeptanz und Verbreitung von E-Government
                                    In der Schweiz hingegen sinkt die Zufrieden-
                                                                                                            fundamental zu steigern, hier sind weitere
                                    heit mit der Bequemlichkeit, ebenso die mit der
                                                                                                            Anstrengungen und Investitionen notwendig.
                                    Schnelligkeit.
                                                                                                            Auch der Datenschutz ist aus Sicht der Befragten
                                                                                                            noch ausbaufähig. In Deutschland steigt hier
▼▼ Wenn Sie an das aktuell verfügbare Online-Angebot Ihrer                                                  aktuell die Zufriedenheit, möglicherweise ein
   Stadt / Gemeinde zur Abwicklung von Behördengängen im Internet                                           Vertrauensbeweis für die DSGVO. Denn allgemein
   denken: Wie zufrieden sind Sie mit folgenden Aspekten?                                                   beruht das Urteil zu Datenschutz und Daten-
                                                                                                            sicherheit vermutlich eher auf einem generell
                                                                                                            sehr hohen Sicherheitsbedürfnis als auf
                                                                                                            konkreten eigenen (negativen) Erfahrungen.
                                                       BEQUEMLICHKEIT

                                                                76
               STATUS-                                          72                              ZUVERLÄSSIGKEIT
        INFORMATIONEN                                                                           DER SYSTEME*
                                                                 -5
                                                                63                        75
                                                                                     70
                                                                                66
                                                                  50

                                             51
                                                  49
                                                       44         40

                                                                                         -7
   DURCH-                   64 60          49                                        58        67 70      SCHNELLIGKEIT
GÄNGIGKEIT                                                                                                (ZEITERSPARNIS BZW.
                                                                                                          BESCHLEUNIGTE
                                                                  40                                      BEARBEITUNGSZEIT)
                                                  +5
                                            57                            56
                                          58
                                                                52             63
                                     64
                                                                                    66
                                                                62
                                                                63
           DATENSCHUTZ                                                                         AUFFINDBARKEIT DER
                                                                  70                           BENÖTIGTEN INFORMATIONEN

                                                                                                                  ■                      ■                 ■
                                                             VIELFALT
                                                            DER DIENSTE
                                                                                                                      Deutschland             Österreich       Schweiz

BASIS: Alle Befragten, denen mindestens eine Online-Bürgerinformation bzw. ein -dienst bekannt ist – DE (n = 1.014), AT (n = 997), CH (n = 1.026);
Angaben in Prozent - Abweichungen zum Vorjahr in Prozentpunkten; *Modifizierte Abfrage in 2019
DIGITALE IDENTIFIKATION                                            21
                                                                                            Umgang mit verschiedenen digitalen Identitäten

                                                                                                  DIGITALE
                                                                                            IDENTIFIKATION

▼▼ Über wie viele verschiedene digitale Identitäten* verfügen Sie ungefähr? Nutzen Sie einen
   Passwort-Manager oder ein anderes Instrument zur Verwaltung Ihrer digitalen Identitäten?

  ANZAHL              23 33        27                22     19      19                 12    11     9                 10     8    6                   10    7     6
  DIGITALE
IDENTITÄTEN              1 BIS 2                          3 BIS 5                        5 BIS 10                       10 BIS 20                    MEHR ALS 20

                                                  25                       23                           25                 JA, ICH NUTZE EINEN
                                                                                                                        PASSWORT-MANAGER**

    ■    Deutschland          ■     Österreich        ■    Schweiz

BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055), AT (n = 1.005), CH (n = 1.055); *Unter einer digitalen Identitat verstehen wir die eindeutige Identifizierung im Internet mittels
Benutzername und Passwort, Pin- / Tan-Verfahren, Chipkarte, Token etc.; **Alle Befragten, mit drei und mehr digitaler Identitaten – DE (n = 711), AT (n = 582), CH (n = 555);
Angaben in Prozent

                                                    Die Hälfte der InternetnutzerInnen
                                                    besitzt nach eigenen Angaben maximal fünf
                                                    verschiedene digitale Identitäten
                                                    ▶▶ In Österreich kommen mehr OnlinerInnen mit ein bis zwei Identitäten
                                                        aus als in Deutschland und der Schweiz.

                                                    ▶▶ Trotz der komplizierten Handhabung der digitalen Identitäten
                                                        verwendet nur ein Viertel einen Passwort-Manager.

                                                    ▶▶ Die Verwaltung von verschiedenen Identifizierungsarten überfordert
                                                        OnlinerInnen nicht.

                                                    ▶▶ Die Verwendung einer einzigen digitalen Identität, sowohl für private als
                                                        auch für Behördendienste, wird von einer knappen Mehrheit abgelehnt.
22

             Einstellung gegenüber verschiedenen
             digitalen Identitäten

                             AKTIVITÄTEN IM INTERNET WERDEN                             MAXIMAL FÜNF DIGITALE
                             VIELFÄLTIGER UND DAMIT KOMPLEXER,                          IDENTITÄTEN SIND DIE REGEL.
                             DADURCH WÄCHST AUCH DIE ZAHL DER
                             DIGITALEN IDENTITÄTEN.                                     ▶ Knapp die Mehrheit der OnlinerInnen in Öster-
                                                                                        reich verfügt laut eigenen Angaben über höchs-
                             ▶ Wie man im eGovernment MONITOR 2018                      tens fünf verschiedene digitale Identitaten, in
                             sieht, geschieht die Identifikation im Netz am             Deutschland und der Schweiz sind es 45 bzw. 46
                             häufigsten per Benutzername / Passwort, gefolgt            Prozent. Etwa ein Viertel besitzt in der Schweiz
                             von PIN-/TAN-Verfahren. Das Ergebnis ist eine              und Deutschland nur eine oder zwei Identitäten,
                             Fülle an verschiedenen Passwörtern und digita-             Österreich liegt mit einem Drittel etwas höher.
                             len Identitäten, die von den Betroffenen verwal-           Mehr als fünf Identitäten stellen in allen drei
                             tet werden müssen.                                         Ländern die Ausnahme dar. Insgesamt verfügen
                                                                                        deutsche OnlinerInnen über minimal mehr
                                                                                        Identitäten als ÖsterreicherInnen oder
                                                                                        SchweizerInnen.

                                                                                        Nur ein Viertel der InhaberInnen von mehr
                                                                                        als drei Identitäten verwaltet diese über einen
                                                                                        Passwort-Manager oder ein vergleichbares
                                                                                        Instrument. Je gebildeter und jünger die
                                                                                        Befragten, umso eher erfolgt eine systema-
                                                                                        tische Verwaltung der Passwörter.

▼▼ Wie sehr treffen die folgenden Aussagen auf Sie persönlich zu?

             60                          59                          45                              47                           44

             60                          61                          51                              49                           50

             63                          60                          53                              48                           46

       Der Umgang mit           Es ist in Ordnung, dass     Ich hätte lieber nur          Es kommt immer wieder         Ich kann mir vorstellen,
        verschiedenen          verschiedene Anwendun-       eine einzige digitale          vor, dass ich nicht mehr     für private Dienste und
     Identifizierungsarten      gen auch verschiedene     Identität, die ich für alle       weiß, wie ich mich bei       für Behördendienste
         ist mühsam,             Identitätsnachweise       Anwendungen nutzen            bestimmten Anwendungen           die gleiche digitale
         aber sinnvoll            erfordern, dadurch                kann                 oder Diensten identifizieren     Identität zu nutzen
                                     ist es sicherer                                      soll oder mein Passwort
                                                                                               vergessen habe
DIGITALE IDENTIFIKATION                                    23
                                                                                         Umgang mit verschiedenen digitalen Identitäten

                                                                                                 Dr. Dirk Woywod
 Trotz der Komplexität ist die Bereitschaft für                                              Managing Director (CTO),
 die Verwendung mehrerer digitaler Identitäten                                                          Verimi GmbH
 in allen drei Ländern hoch. Fast zwei Drittel
 der NutzerInnen empfinden den Umgang mit
 verschiedenen Identitäten als mühsam, aber
                                                                                        Eine branchenübergreifende
 sinnvoll. Für viele spielt dabei der Sicherheits-
                                                                                        digitale Identität – von privater
 aspekt eine zentrale Rolle. Es wird jedoch auch
                                                                                        Nutzung bis zur Behörde
 der Wunsch nach einer Vereinfachung erkennbar:
 Fast ein Drittel fühlt sich beim Umgang mit                                            Mit dem Erstellen neuer Nutzer-Accounts im Internet
 den verschiedenen Identitäten überfordert.                                             werden neue digitale Identitäten erzeugt. Bislang erstellen
 In Österreich und der Schweiz geben rund 50                                            die BürgerInnen immer eine neue Identität – für die Bank,
 Prozent der Befragten an, dass sie lieber eine                                         die Versicherung, das Bürgeramt. Warum können diese
 einzige digitale Identität für alle Anwendungen                                        Daten nicht einmalig abgespeichert und wiederverwen-
 besitzen würden. Deutsche OnlinerInnen sind                                            det werden? Denn Daten überall erneut zu hinterlegen ist
 hier etwas zurückhaltender. Bezieht man die                                            umständlich, Passwörter für die verschiedenen Zugänge
 Nutzung von Behördendiensten in diese einzige                                          werden oft vergessen und die Hürden bei der Registrierung
 Identität mit ein, sinkt die Zustimmung in der                                         neuer Accounts sind hoch. Über 40 Prozent der BürgerInnen
 Schweiz deutlich, in Deutschland und Österreich                                        nehmen daher Dienste nicht in Anspruch, weil sie keine neue
 wirkt sich die Konkretisierung kaum aus. Rund                                          Identität anlegen möchten. Und fast die Hälfte der Deut-
 40 Prozent gehen davon aus, dass sie mit einer                                         schen kann sich bereits jetzt vorstellen, für private Dienste
 einzigen Identität mehr Dienste nutzen würden.                                         und für Behördengänge auf die gleichen digitalen Identitäts-
 Genauso viele verzichten auf bestimmte Anwen-                                          daten zurückzugreifen, obwohl ein solches Angebot heute
 dungen, um keine weitere Identität anlegen zu                                          noch nicht im Markt etabliert ist. Der Schlüssel zum Erfolg:
 müssen. Der Einteilung in bestimmte Sicherheits-                                       sicher und bequem, mit einer Identität. Das bringt nicht nur
 stufen mit jeweils getrennten Identitäten erteilt                                      Chancen und Nutzerfreundlichkeit für das E-Government,
 die Mehrheit der Befragten eher eine Absage.                                           sondern auch für den ganzen digitalen Alltag.

 BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055), AT (n = 1.005), CH (n = 1.055); Top3-Boxes: trifft voll und ganz zu, trifft zu, trifft eher zu; Angaben in Prozent

            47                                 38                                  39                                 28

            42                                 39                                  36                                 29

            41                                 40                                 40                                  32

 Manche Anwendungen /                 Wenn ich nur eine                    Ich würde meine                     Der Umgang mit
 Dienste nehme ich nicht                einzige digitale                 Anwendungen gerne                      verschiedenen
   in Anspruch, weil ich            Identität hätte, würde             in verschiedene Sicher-              Identifizierungsarten
    keine neue digitale               ich wahrscheinlich              heitsstufen einteilen und               überfordert mich
Identität anlegen möchte                mehr Dienste /                für jede Stufe eine eigene
                                    Anwendungen nutzen                    Identität vergeben
                                                                                                              ■    Deutschland         ■    Österreich        ■   Schweiz
24

                              Ingobert Veith
                 Director Public Policy, Huawei
              Technologies Deutschland GmbH

               Die eID als Schlüssel für
               den Erfolg von E-Government
               In Deutschland werden die technischen Möglichkeiten
               der elektronischen Identifikation (eID) – z. B. mittels
               der NFC-Schnittestelle auf dem Smartphone – bisher
                                                                                                                  eID-Funktion nur bei einem
               kaum genutzt und sind auch kaum bekannt. Damit                                                     Viertel freigeschaltet und
               bleibt ein erhebliches Potenzial zur Forcierung                                                    von sechs Prozent genutzt.
               von E-Government unerschlossen. Die eID bildet
                                                                                                                  ▶▶ Nutzungsmöglichkeit der eID-Funktion
               jedoch eine wesentliche Grundlage für die Bürger-
                                                                                                                     über NFC-Schnittstelle kaum bekannt.
               innen und Bürger, um einen unkomplizierten und
               zeitlich unabhängigen Zugang zu den Leistungen des                                                 ▶▶ Gründe für die Nichtaktivierung sind
               Staates zu erhalten. Hält man sich die Omnipräsenz                                                    zahlreich, dies erfordert ein Maß-
               des Smartphones in unserem Alltag vor Augen, wird                                                     nahmenbündel zur Steigerung von
               klar, welche Möglichkeiten die eID-Nutzung über die                                                   Wahrnehmung und Nutzung.
               NFC-Schnittestelle als permanentes Gateway zu
               E-Government bietet. Deshalb ist es dringend gebo-
               ten, die entsprechende Aufklärung zu intensivieren,
               um diese Lücke möglichst zeitnah zu schließen.

                                                                                                                  Bei 32% ist die eID-Funktion
                                                                                                                  nicht aktiv, weil* …
▼▼ Verbreitung und Nutzung eID-Funktion
                                                                                                                           11      Ich weiß nicht, was die
                                                                                                                                   Online-Ausweisfunktion ist
             24% mit einer aktiven eID-Funktion                 61   % der Android-                                        10      Kein Vertrauen
                                                                Smartphone-Besitzer-
               7
                                                                                                                                   in die eID-Funktion
             % mit Lesegerät                                    Innen wissen nichts von
            		+ einer aktiven eID-Funktion                      der Einlese-Möglichkeit                                    10      Kein wahrnehmbarer
                                                                über die NFC-Schnittstelle                                         Mehrwert
             17
             % mit Android-Smartphone                           ihres Smartphones
            		+ einer aktiven eID-Funktion                                                                                    9    Keine Anwendungs-
                                                                                                                                   möglichkeiten bekannt

                                                                                                                              7    Die Handhabung ist mir
                                                                                                                                   insgesamt zu umständlich

                                                                                                                               2   Wurde mir von Freunden,
                                                                                                                                   Bekannten etc. abgeraten

                                                                                                                               1   Wurde mir von den Behörden
                                                                                                                                   abgeraten

                 74                                 32

                                                     24                                 6

      Besitz Personalausweis
      im Scheckkartenformat
                                               eID-Funktion
                                                   aktiv
                                                                            eID-Funktion schon
                                                                              einmal genutzt
                                                                                                                                                ■ ■ Ja         Nein

FRAGE: Besitzen Sie bereits den neuen, elektronischen Personalausweis im Scheckkartenformat? Ist bei Ihrem Personalausweis im Scheckkartenformat die
Online-Ausweisfunktion (eID-Funktion) aktiv? Haben Sie die eID-Funktion Ihres Personalausweises schon einmal genutzt? Warum ist die Online-Ausweisfunktion (eID-Funktion)
bei Ihnen nicht aktiv? BASIS: Alle Befragten mit deutscher Staatsangehörigkeit – DE (n = 1.029); Angaben in Prozent; *Mehrfachantworten möglich
DIGITALE IDENTIFIKATION    25
                                                                                                                            Deutschland

Personalausweis in Scheckkartenformat:
Besitz, Freischaltung und Nutzung eID
EINE DURCHGÄNGIGE ABWICKLUNG VON                                    benötigt. Ein Lesegerät besitzen derzeit ledig-
BEHÖRDENGÄNGEN ÜBER DAS INTERNET                                    lich sieben Prozent der deutschen OnlinerInnen
ERFORDERT OFT EINE FORM DER DIGITALEN                               und damit nur ein Prozentpunkt mehr als 2018.
IDENTIFIZIERUNG.                                                    17 Prozent der Befragten verfügen über eine
                                                                    freigeschaltete eID-Funktion und besitzen ein
▶ In Deutschland erfolgt diese durch Übermitt-                      Android-Smartphone. Dadurch sind sie grund-
lung der hinterlegten Daten des Personalauswei-                     sätzlich in der Lage, ihren Personalausweis zur
ses im Scheckkartenformat über dessen Online-                       Online-Identifizierung einzusetzen. Allerdings
Ausweisfunktion (eID-Funktion). Alle seit 2010                      wissen fast zwei Drittel davon nicht, dass sie
ausgegebenen Personalausweise verfügen über                         die technischen Voraussetzungen erfüllen
diese Funktion, seit 2017 ist sie zudem bei der                     und die eID-Funktion ihres Personalausweises
Ausgabe der Ausweise automatisch freigeschaltet,                    nutzen könnten. Hier fehlt eine effektivere
es sei denn, man lässt sie sperren.                                 Bekanntmachung.
Dennoch kommen Verbreitung und Nutzung
der Online-Ausweisfunktion nur langsam                              TATSÄCHLICH GENUTZT WURDE DIE
voran. Obwohl bereits drei Viertel der deut-                        eID-FUNKTION LEDIGLICH VON SECHS
schen OnlinerInnen einen Personalausweis im                         PROZENT DER BEFRAGTEN.
Scheckkartenformat besitzen, ist die Funktion
lediglich bei einem Viertel freigeschaltet bzw.                     ▶ Die Nutzung erfolgte dabei hauptsächlich über
ist diesen die Freischaltung bewusst. Für einen                     das Lesegerät, meistens ca. zwei bis drei Mal
umfänglichen Einsatz reicht die Freischaltung                       innerhalb von fünf Jahren und überwiegend pro-
nicht aus. Zusätzlich wird entweder ein spezielles                  blemlos. Aufgrund der geringen Fallzahlen sind
Kartenlesegerät oder die NFC-Schnittstelle bei                      die Angaben zur eID-Nutzung jedoch lediglich als
Android-Smartphones (plus entsprechender App)                       Tendenzaussagen anzusehen.

                                                    Nutzungshäufigkeit
                                                   in den letzten 5 Jahren
             Genutzte
           Schnittstelle
                                                               5
                                                           8       13
                     70
                  Lesegerät
                                                                        30
                                                      45
                     28

                                                                               ■
                  Android-
                 Smartphone

                                                                               ■
                                                                                    Keine Angabe / Keinmal

                                                                               ■
                                                                                    Einmal

                                                 Ja
                                                                               ■
                                                                                    ca. 2–3 Mal

                                                                               ■
                                                                                    ca. 4–5 Mal

          6%
                                                      87
                                                                                    Öfter als 5 Mal
                                           Problemlose
                                                                                   ACHTUNG: Geringe Fallzahl
                                          Identifikation

FRAGE: Über welche Schnittstelle? Wie häufig haben Sie die eID-Funktion Ihres Personalausweises in den letzten 5 Jahren etwa genutzt?
Hat die Identizierung mit der eID-Funktion des Personalausweises problemlos funktioniert? BASIS: Alle Befragten, mit Personalausweis im
Scheckkartenformat und Nutzung eID-Funktion – DE (n = 63); Angaben in Prozent;
26

              Speicherung der Ausweisdaten
              im Netz oder auf dem Smartphone
                                 GRÜNDE FÜR EINE NICHT-FREISCHALTUNG                                Fast die Hälfte der deutschen OnlinerInnen
                                 DER eID-FUNKTION GIBT ES VIELE. SIE                                kann sich vorstellen, die Informationen ihres
                                 REICHEN VON DER MANGELNDEN BEKANNT-                                Personalausweises auf einer sicheren Plattform
                                 HEIT ÜBER EIN GERINGES VERTRAUEN,                                  im Internet zu speichern und diese dann zur
                                 KEINEM WAHRNEHMBAREN MEHRWERT BIS                                  Identifizierung bei verschiedenen Diensten zu
                                 HIN ZU DEN FEHLENDEN ANWENDUNGS-                                   nutzen. Eine Speicherung dieser Daten auf dem
                                 MÖGLICHKEITEN.                                                     Smartphone lehnen jedoch 57 Prozent ab.
                                                                                                    Am aufgeschlossensten sind hier die mittleren
                                 ▶ Auch die umständliche Handhabung spielt                          Bildungsschichten und Personen unter 55 Jahren.
                                 eine Rolle. Über einen schlechten Ruf verfügt
                                 die Online-Ausweisfunktion jedoch nicht, nur                       Dennoch kann eine breitere Akzeptanz und
                                 einer absoluten Minderheit wurde von                               Nutzung der eID-Funktion insgesamt nur durch
                                 Bekannten oder den Behörden von der Frei-                          ein Bündel an Maßnahmen seitens der Behörden
                                 schaltung abgeraten. Dafür stehen die                              erreicht werden, das sowohl aktive Aufklärungs-
                                 Befragten anderen Nutzungsmöglichkeiten                            arbeit über Form und Ausmaß der Anwendbarkeit
                                 aufgeschlossen gegenüber:                                          als auch die Schaffung einer breiteren Anwen-
                                                                                                    dungsbasis, auf der der Personalausweis genutzt
                                                                                                    werden kann, umfassen muss.

▼▼ Können Sie sich die Speicherung der Informationen
   Ihres Personalausweises vorstellen?*

DEUTSCHLAND

                9                                                   6
                                                                                                   NACH
                                                                                                   BILDUNG
                                                                                                                    33
                                                                                                                   gering
                                                                                                                                  40
                                                                                                                                  mittel
                                                                                                                                                   35
                                                                                                                                                  hoch
                                                                                    37

                                   47
     44
                                                         57
                                                                                                   NACH
                                                                                                                   43
                                                                                                                   18–34
                                                                                                                                    40
                                                                                                                                    35–54
                                                                                                                                                    27
                                                                                                                                                    55+
                                                                                                   ALTER

            Auf einer sicheren                                     Auf einem
          Plattform im Internet                                   Smartphone

■ ■ Ja         Nein     ■    Weiß nicht / Keine Angabe

*VOLLSTÄNDIGER FRAGETEXT: Stellen Sie sich vor, Sie könnten einmalig die Informationen Ihres Personalausweises auf einer sicheren Plattform im Internet / sicher
auf dem Smartphone speichern und diese dann zur Identifizierung bei verschiedenen Diensten nutzen, sowohl privat als auch mit Behörden (wie z. B. Finanzdienst-
leistungen wahrnehmen, Mietwagen mieten, Online-Behördengang etc.). Können Sie sich eine solche Vorgehensweise grundsätzlich vorstellen?“
BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.055); Angaben in Prozent
DIGITALE IDENTIFIKATION                             27
                                                                                                     Österreich

                                     Antonia Maas
                     Vice President Communications &
                  Public Affairs, Bundesdruckerei GmbH

Mobile Identitäten: sicher und
gleichzeitig komfortabel
Das Smartphone ist für viele Menschen ein wichtiger
Alltags-Begleiter. Darum wünschen sie sich,
Verwaltungsvorgänge mobil erledigen zu können.
Ein Smartphone-basierter Identitätsnachweis (mobile ID)
wäre eine bequeme Lösung. Zurzeit arbeiten wir mit
Partnern im Forschungsprojekt „OPTIMOS 2.0“ daran,
die dafür nötigen Daten sicher auf dem Smartphone
ablegen zu können.

Aktivierte Bürgerkarte,                                   ▼▼ Besitzen Sie bereits die Handy-Signatur oder eine Karte
                                                             mit aktivierter Bürgerkartenfunktion? Planen Sie die

Handy-Signatur und App                                       Aktivierung der Handy-Signatur oder einer Karte mit
                                                             aktivierter Bürgerkartenfunktion?

DIE VERBREITUNG DER eID IN ÖSTERREICH
IST WEITER AUF DEM VORMARSCH – FAST DIE
HÄLFTE BESITZT INZWISCHEN DIE HANDY-
                                                                          3
                                                                                                                49
                                                                                                                55+
SIGNATUR ODER EINE KARTE MIT AKTIVIERTER
BÜRGERKARTENFUNKTION.
                                                            51
                                                                                            47      + 10
                                                                                                                              51
                                                                                                                              35–54
                                                                        BESITZ
▶ Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im
Vorjahr. Außerdem steigt die Verbreitung mit
höherer Bildung bzw. zunehmendem Alter. Die                                                             NACH              38
eher geringe Verbreitung bei den Jüngeren hängt                                                         ALTER            18–34
möglicherwiese mit dem geringeren Umfang an
Behördenkontakten in diesem Alter zusammen.
Dennoch sollte sie beobachtet werden, da gerade
diese Generation die Maßstäbe für künftiges
Nutzungsverhalten setzt.                                         27
                                                                                        31         +8

Ein Drittel der NichtnutzerInnen plant die
Anschaffung von Handy-Signatur oder                                   PLANUNG
aktivierter Bürgerkarte, damit wird die Ver-
breitung weiterhin zunehmen. Der Erfolg hängt
vermutlich auch mit den verschiedenen Einsatz-                          43

möglichkeiten dieses Authentifizierungsverfah-
rens zusammen: So ermöglicht die Handy-Signatur
den ÖsterreicherInnen zusätzlich beispielsweise                                    ■ ■ Ja          Nein         ■   Weiß nicht / Keine Angabe

die Abfrage ihrer Versicherungsdaten sowie die
                                                          BASIS: Alle Befragten in Österreich mit österreichischer Staatsbürgerschaft –
elektronische Zustellung der (Behörden-)Post.             AT (n = 918); alle Befragten ohne aktive Handy-Signatur oder Bürgerkartenfunktion –
                                                          AT (n = 460); Angaben in Prozent – Abweichungen zum Vorjahr in Prozentpunkten
28

                                                                                      Nutzung der
                                                                                      Handy-Signatur als App
                                                                                                         IM MÄRZ 2019 IST MIT OESTERREICH.GV.AT
                                                                                                         DIE NEUE ZENTRALE ONLINE-PLATTFORM FÜR
Zur Nutzung der Handy-Signatur ist ein
                                                                                                         E-GOVERNMENT-DIENSTE ONLINE GEGANGEN,
empfangsbereites Mobiltelefon nötig,
                                                                                                         DIE SOWOHL AM PC ALS AUCH ALS APP ZUR
das einmalig aktiviert werden muss.
                                                                                                         VERFÜGUNG STEHT.
▶▶ Um digital zu signieren, melden sich österreichische
   BürgerInnen mit ihrer Handynummer und ihrem Signatur-                                                 ▶ Trotz dieses kurzen Zeitraums ist die Akzep-
   passwort bei einem Dienst an und erhalten einen TAN-                                                  tanz beachtlich: Bereits zwei von zehn Smart-
   Code per SMS, der die elektronische Signatur auslöst. In                                              phone-BesitzerInnen haben die App auf ihrem
   der neuen App für digitale Verwaltungsdienste „Digitales                                              Smartphone installiert, die meisten davon mit
   Amt“ – der mobilen Version von oesterreich.gv.at –                                                    aktivierter Handy-Signatur. Diese Zahlen lassen
   können ausgewählte Behördengänge bereits vollständig                                                  vermuten, dass sich die App problemlos verbrei-
   am Smartphone erledigt werden, denn die App ersetzt                                                   ten wird, wobei auch hier wiederum die jüngste
   auch das TAN-Code Verfahren.                                                                          Altersgruppe die niedrigste Nutzung aufweist.

▶▶ Voraussetzung für die Nutzung der App „Digitales Amt“
   ist, dass auf dem Smartphone Face- oder TouchID
   (Gesichtserkennung oder Fingerabdruck) verwendet
   werden können.
                                                                                                                          Unterdurchschnitt-
                                                                                                                          liche Nutzung in der
                                                                                                                          jüngsten Zielgruppe.

▼▼ Besitzen Sie ein Smartphone? Haben Sie oesterreich.gv.at                                                                               18-34 Jahre
   als App bereits auf Ihrem Smartphone in Verwendung?
                                                                                                                             12%                     5%
                                                                                                                                Ja,                Ja, ...ohne
                                                                                                                           ...aktiviert           Aktivierung

                                      95
                                                                                                                  NUTZUNG HANDY-SIGNATUR ALS APP
                                                                                                                  (OESTERREICH.GV.AT)

                                                      %
                                      BESITZ
                                 SMARTPHONE                                                     5   Ja, ich nutze es ohne Aktivierung

                                                                                 16   Ja, ich habe die Handy-Signatur auch in oesterreich.gv.at aktiviert

BASIS: Alle Befragten - AT (n = 1.005) bzw. Befragten mit Smartphone-Besitz – AT (n = 947); Angaben in Prozent
DIGITALE IDENTIFIKATION                          29
                                                                                                                         Schweiz

▼▼ Besitzen Sie bereits die SuisseID? Wie häufig nutzen Sie die SuisseID?
   Welche der folgenden Authentifizierungs- bzw. Anmeldeverfahren nutzen Sie?

                                   NUTZUNGSHÄUFIGKEIT                                          INSGESAMT GENUTZTE
                                        SUISSE ID                                              AUTHENTIFIZIERUNGSVERFAHREN

                                               12 Noch nie genutzt                             SwissID                                           52

                                                                                               TAN-Verfahren                       28

                                               46 Selten
                                                                                               SuisseID                           25      -2 8

                                                                                               MobileID                      16

                 10                            29 Manchmal
                                   +5                                                          E-ID                  3
                           28

                                                                                              ■ ■                        ■
                                               9     Häufig
                                               4     Keine Angabe                                  Ja         Nein           Weiß nicht / Keine Angabe

            62
                                        BASIS: Alle Befragten in der Schweiz mit Schweizer Staatsbürgerschaft – CH (n = 897); alle Befragten,
       -6
                                        die SuisseID besitzen (n = 248); Angaben in Prozent – Abweichungen zum Vorjahr in Prozentpunkten

Besitz und Nutzung SuisseID
IN DER SCHWEIZ IST BEREITS SEIT 2010 EINE
ELEKTRONISCHE IDENTIFIZIERUNG MITTELS
SUISSE ID MÖGLICH. SIE IST ALS CHIPKARTE                                                     SwissID - Neue Identifizierungs-
ODER USB-STICK ERHÄLTLICH UND BENÖTIGT                                                       möglichkeit in der Schweiz
ZUR IDENTIFIZIERUNG EINE PERSÖNLICHE
IDENTIFIKATIONSNUMMER. ZUDEM GIBT ES                                                      ▶▶ Die SwissID (englische Schreibweise) kann im
LOGIN-MÖGLICHKEITEN FÜR MOBILE GERÄTE.                                                       Gegensatz zur SuisseID (französische Schreibweise)
                                                                                             kostenlos sowie ohne zusätzliche Chipkarte oder
▶ Ausgehend von einer Verbreitung von                                                        USB-Stick genutzt werden.
23 Prozent im Vorjahr steigt der Anteil an SuisseID-
                                                                                          ▶▶ Zudem können sich SchweizerInnen mit der
BesitzerInnen in den letzten 12 Monaten weiter
                                                                                             SwissID sowohl bei Behörden als auch bei
auf 28 Prozent. Trotzdem wird sie weiterhin nur
                                                                                             privaten Diensten identifizieren.
selten genutzt. Nur neun Prozent geben an, die
SuisseID häufig zu verwenden. Über die Hälfte der                                         ▶▶ Zur Nutzung der SwissID ist eine E-Mail-
BesitzerInnen der SuisseID nutzt bereits die vor                                             Adresse sowie ein Mobiltelefon zur Zwei-Faktor-
zwei Jahren eingeführte kostenlose SwissID, die                                              Authentifizierung nötig.
ohne zusätzliche Hardware funktioniert.
Die neue SwissID kann sowohl bei behördlichen
als auch bei privaten Diensten genutzt werden
und soll die alte SuisseID mittelfristig ablösen.
Die Nutzungszahlen zeigen, dass dieser Ablö-
sungsprozess der beiden Verfahren bereits im
Gang ist. Auch das TAN-Verfahren liegt in der
Gunst der Schweizer BesitzerInnen der SuisseID
höher als die SuisseID selbst.
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