Ein neuer Stadtteil auf dem Saurer WerkZwei - Erwachen eines Areals
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www.leaderonline.ch Dezember 16/2016 Preis Fr. 5.00 SONDERAUSGABE ZUM SAURER WERKZWEI-AREAL Erwachen eines Areals: Ein neuer Stadtteil auf dem Saurer WerkZwei Seite 10 Zeitenwende in Arbon: Renovierte Zeitzeugen der Industriegeschichte Seite 14
«Besten Dank für die Aufträge.» Lösungen, die ineinandergreifen. Lüftung, Heizung, Kälte, Sanitär, Steuerung, Service, Metallbau, Fassade und Photovoltaik – alles aus einer Hand. www.lippuner-emt.com Energie- und Metallbautechnik Messe Basel Shopping Arena, St. Gallen Biozentrum Basel © ilg santer architekten gmbh NTB Buchs Reinraum, Trumpf Grüsch Berit-Klinik Speicher
Vorwort 3 Auftakt für einen neuen Stadtteil Geschätzte Leserin, geschätzter Leser Die Geschichte der Firma Saurer ist in vielfältiger Weise eng mit derjenigen der Stadt Arbon verwoben: Das Unternehmen war nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber in Arbon, sondern prägte mit seinen Produktionsstätten auch das Stadtbild. Etwa im Saurer WerkZwei. An keinem anderen Ort in Arbon ist die aktuelle Stadtentwicklung besser sicht- und spürbar als auf diesem Gelände. Mit ihren rund 200 000 Quadratmetern ist die wohl grösste Entwicklungsfläche der Ostschweiz für unsere Stadt von enormer Bedeutung. In diesem Gebiet unmittelbar westlich des Bahnhofs Arbon entsteht gegenwärtig eine völlig neue Stadtmitte, mit qualitativ hochwertigen Wohnungen für unterschiedliche Alters- und Interessengruppen, mit Einkaufsmöglichkeiten, kulturellen Angeboten, aber auch mit Büroraum sowie Flächen für Handel und Gewerbe. Die Investitionen bewegen sich in dreistelliger Millionenhöhe – ein immenses Volumen. Und nicht nur das Interesse auf Investorenseite ist überaus erfreulich, sondern auch die Nachfrage unter den Wohnungskäufern: Die Entwicklung im WerkZwei dürfte Arbon mittelfristig rund 1000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner bescheren. Seit 2012 befindet sich das Saurer WerkZwei im Besitz der HRS Real Estate AG, die als Hauptinvestorin die Entwicklung des Areals vorantreibt. Aus Sicht der Stadt gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der HRS ausgesprochen erfreulich, auch wenn hart ver- handelt wird. Den Verantwortlichen auf beiden Seiten ist eine qualitativ hochstehende Entwicklung ein Anliegen. Für eine bemerkenswerte Qualität in den Projekten haben auch verschiedene Architekturwettbewerbe gesorgt, die für die unterschiedlichen Überbauungsbereiche durchgeführt worden sind. Das unmittelbar neben dem WerkZwei-Areal gelegene frühere Hamel-Fabrikgebäude, das seit 2013 ebenfalls der HRS gehört, wurde seither für rund 35 Millionen Franken saniert. Ende September 2016 konnte der mit einem vielfältigen Angebot wiederbelebte Hamel der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Diese Eröffnung markiert den Auftakt für die neue Nutzung dieses zentralen Stadtteils und lässt einen erleben, dass die Arbeiten zügig voranschreiten. Weitere wichtige Meilensteine folgen schon bald. Seien Sie gespannt. Herzlich, Andreas Balg Stadtpräsident Arbon SPECIAL zum Saurer WerkZwei-Areal www.leaderonline.ch Dezember 2016 Preis Fr. 5.00 AL AURER WERKZWEI-ARE SONDERAUSGABE ZUM S Erwachen eines Areals: Ein neuer Stadtteil auf dem Saurer WerkZwei Impressum Seite 10 Zeitenwende in Arbon: Renovierte Zeitzeugen der Industriegeschichte Seite 14 Magazin LEADER, MetroComm AG, Bahnhofstrasse 8, 9001 St.Gallen, Telefon 071 272 80 50, Fax 071 272 80 51, leader@metrocomm.ch, www.leaderonline.ch | Verleger: Natal Schnetzer | Redaktion: Dr. Stephan Ziegler, sziegler@metrocomm.ch, Pascal Tschamper | Fotografie: Stéphanie Engeler Geschäftsleitung: Natal Schnetzer, nschnetzer@metrocomm.ch | Anzeigenleitung: Oliver Iten, oiten@metrocomm.ch | Marketingservice/Aboverwaltung: Fabienne Schnetzer, info@metrocomm.ch | Abopreis: Fr. 60.– für 18 Ausgaben | Erscheinung: Der LEADER erscheint 9x jährlich mit Ausgaben Januar/Februar, März, April, Mai, Juni, August, September, Oktober, November/Dezember, zusätzlich 9 Special- Ausgaben | Gestaltung: Tammy Rühli, truehli@metrocomm.ch | Druck: Ostschweiz Druck AG, 9 300 Wittenbach LEADER ist ein beim Institut für geistiges Eigentum e ingetragenes Markenzeichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genemigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine H aftung. ISSN 1660-2757 SPECIAL | Dezember 2016
Hamel: ein Juwel der Neuzeit Der Hamel, ein ehemaliges Industriegebäude mit grosser Vergangenheit, erstrahlt in neuem Glanz. Ich freue mich, dass die aufwendige Renovation gelungen ist und wir der St.Galler Pensionskasse als Besitzerin und der Stadt Arbon als Standortgemeinde jüngst ein historisches Gebäude mit modernstem Innenausbau und interessanten Mietern über- geben durften. Der «Hamel», wie der über 100-jährige Backsteinbau liebevoll genannt wird, erfüllt un- terschiedliche Funktionen: Mit dem unterirdischen Durchgang zum See und mit dem vorgelagerten Bushof ist er Drehscheibe für Fussgänger und den öffentlichen Verkehr. Mit den zahlreichen Geschäften und der Tiefgarage ist er gleichzeitig auch ein attraktiver Einkaufsstandort, konnte doch in der ehemaligen Stickereifabrik eine «Mall» angelegt werden, die Zutritt zu den verschiedensten Läden verschafft. Einkäufe für den täglichen Bedarf sind dort ebenso möglich wie Fitnesstrainings oder die fachgerechte Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates. Letztlich bildet der Hamel auch die entschei- dende Eingangspforte zu den Bauten auf dem Saurer WerkZwei-Areal. Ein Gebiet, das wir seitens der HRS gezielt, Schritt für Schritt, entwickeln. Der Hamel ist somit das verbinden- de Element von West nach Ost und von Nord nach Süd. Er ist der Dreh- und Angelpunkt oder – wie auch schon zu lesen war – «die neue Stadtmitte». Wir sind stolz, dass wir die Sanierung und Renovation dieses historischen Gebäudes er- folgreich an die Hand genommen haben. Die kreative Arbeit oblag dabei der Thurgauer Architektin Rita Schiess. Sie hat den Hamel zu einem Bijou gemacht, in dem gewohnt, gelebt, gearbeitet, eingekauft, verpflegt, trainiert und gepflegt wird. Der monumentale, mehrstöckige Industriebau stand über Jahre hinweg leer. Mit der Renovation nach alten Plänen und Fotografien konnte dem historischen Zeitzeugen wieder Leben eingehaucht werden. Mein Dank geht an dieser Stelle an alle, die in irgendeiner Form mitgeholfen haben, dieses einzigartige Industriedenkmal zu erhalten und mit neuen Nutzungsmöglichkeiten zu ver- sehen. Es ist ein bauhistorisches Juwel der Neuzeit, das in der Fachwelt, weit über die Stadt Arbon hinaus, grosse Bewunderung findet. Davon bin ich überzeugt! Martin Kull, Inhaber und CEO der HRS Real Estate AG Anzeige SPECIAL | Dezember 2016
Editorial 5 Jumbo Maximo: ein Baumarkt der Extraklasse Mit dem Jumbo Maximo zieht ein Baumarkt der Extraklasse auf das Saurer-Areal in Arbon. Auf 7400 Quadratmetern Fläche sind dort 65 000 Artikel zu kaufen. Mittelfristig werden laut Angaben des Bauherrn auch 60 Personen in diesem arbeiten. Unser Unternehmen durfte diesen im Teamwork mit anderen Firmen entwickeln, planen und erstellen. Aus baulicher Sicht freut mich die geglückte Kombination der renovierten Fabrikhalle mit einem modernen, grossflächigen und lichtdurchfluteten Anbau. Dass das ehemalige Arbomec-Gebäude als Baumarkt umgenutzt werden konnte, erforderte zahlreiche kreati- ve und konstruktive Überlegungen im Planungsprozess sowie viel Flexibilität seitens des Kunden. Der neue Jumbo Maximo passt ideal ins ehemalige Saurer WerkZwei, lässt in- dustrielle Geschichte erleben und schafft ein spezielles Einkaufserlebnis. Alle Freunde von Baumärkten werden diesen Laden der Extraklasse mit Begeisterung besuchen. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen am Bau beteiligten Unternehmen für das gelun- gene Werk bedanken. Bauen ist Teamwork. Und wenn ein Bau gelingt, dann haben alle ihre Sache gut gemacht, die Planer ebenso wie die Handwerker. Ein besonderer Dank geht an die Jumbo-Markt AG. Sie schenkte uns das Vertrauen für die Entwicklung und Planung sowie für die Erstellung des Gebäudes. Wir wünschen weiterhin einen guten Start, viele Kunden und gute Geschäfte. Rebecca Zuber, COO und Inhaberin der HRS Real Estate AG Anzeige 9014 St. Gallen Oberstrasse 222 071 278 19 19 stgallen@naenny.ch 9042 Speicher Hauptstrasse 22 071 344 19 20 speicher@naenny.ch Bauingenieure seit 1926 Ihr Partner für Ingenieurleistungen im 9230 Flawil Hochbau und Tiefbau Riedernstrasse 21 071 390 08 44 flawil@naenny.ch www.naenny.ch Hochbau Tiefbau Spezialgebiete 9244 Niederuzwil ● Stahlbetonbau ● Spannbetonbau ● Strassenbau ● Erschliessung ● Betoninstandsetzung Bogenstrasse 3 ● Stahlbau ● Holzbau ● Wasserversorgung ● Bauleitung ● Gutachten 071 343 68 82 ● Umbau ● Kanalisation ● Abwasserreinigung ● Erdbebensicherheit ● Expertisen uzwil@naenny.ch SPECIAL | Dezember 2016
6 Interview «Oft verbinden sich die Sparten Neubau und Renovation» Martin Kull leitet die HRS Real Estate AG als CEO, Inhaber und Vizepräsident des Verwaltungsrates seit mehr als zehn Jahren. In dieser Zeit sind zahlreiche Bauvorhaben entstanden, die das Bild vieler Schweizer Städte prägen. Als Verantwortlicher unter anderem für Akquisition, Areal- und Projektentwick- lung, Immobilien und Investment-Management hat Kull einen erheblichen Anteil an diesem Erfolg. Rebecca Zuber hat an der ETH Zürich als diplomierte Architektin ETH SIA abgeschlossen und bildete sich danach in Betriebs wirtschaft für Baumanager, Immobilienbewertung und Marketing weiter. Bei diversen komplexen Grossprojekten konnte sie in Entwicklung, Planung und Realisierung in Schlüsselpositionen mitwirken und wertvolle Erfahrungen sammeln. Im Interview stellt das HRS-Inhaberduo die HRS Renovation AG vor und blickt auf die Bauzeit von Hamel und Jumbo zurück. Martin Kull, Rebecca Zuber: Weshalb hat sich die Zukünftig wird es als polyvalentes Institutsgebäude HRS entschieden, einen eigenen Geschäftsbe- mit Bibliothek für die Universität Bern genutzt. Sol- reich HRS Renovation AG zu führen? che Beispiele gibt es unzählige. Dank unserer kom- Kull: Der hohe Bestand an Altbauten in der Schweiz petenten und erfahrenen Mitarbeiter können wir so eignet sich hervorragend für Renovationen, Umbau- beim gleichen Bauherrn sowohl beim Neubau- wie ten, Umnutzungen oder auch Verdichtungen. Wir auch beim Umbau-Projekt dieselben Projekt- und haben uns daher bereits 2009 dazu entschieden, die Bauleiter einsetzen. Unser Credo sind ja grundsätz- HRS Renovation AG zu gründen, neben der HRS Real lich flache Strukturen im Unternehmen und ein ho- Estate AG, eine weitere Tochtergesellschaft der HRS hes Mass an Selbstständigkeit bei den Mitarbeitern. Holding AG, um unsere Kompetenz für Umbauten, Alle unsere Mitarbeiter sind es gewohnt, Verant- Renovationen und Gesamtsanierungen zu bündeln. wortung für ihr Handeln zu übernehmen und zeich- nen sich durch unternehmerisches Denken aus. Das kommt uns auch bei der HRS Renovation AG zugute. «Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir mit Hamel und Jumbo die ersten beiden Baufelder erfolgreich Gemäss Ihrem Internetauftritt ist Nachhaltigkeit ein Thema, das Sie zu Ihren Kernkompetenzen abschliessen konnten.» zählen. Können Sie ausführen, was Sie darunter verstehen? Über welches spezifische Know-how verfügen Kull: Wir planen und entwickeln auch für zukünfti- denn die Mitarbeitenden der HRS Renovation AG? ge Generationen und tragen so eine grosse Verant- Zuber: Wichtig ist es, dass wir unsere Mitarbeiter wortung. Die Themen Energie und Nachhaltigkeit polyvalent einsetzen können, sowohl für Renova- wurden in der Vergangenheit immer wichtiger. In tions- wie auch für Neubauprojekte. Oft verbinden der Zwischenzeit ist das für uns, wie für viele ande- sich diese beiden Sparten, wie beispielsweise bei re auch, zur Selbstverständlichkeit geworden. Wir dem neuen BMW-Haus in Meilen: Die BMW-Aus- berücksichtigen dabei nicht nur die bauliche Effi- stellungsfläche inklusive Büros wurde neu gebaut, zienz. Sondern unser Ziel ist es immer auch, ökolo- der danebenliegende alte Pavillon zu einem MINI- gisch und ökonomisch sinnvolle Nutzungskonzepte Ausstellungspavillon umgebaut. Ebenso bei einem zu entwickeln. Projekt in Bern, bei dem einerseits der Umbau ei- nes denkmalgeschützten Verwaltungsgebäudes der Gibt es typische Projekte, die an Ihre Renovations- Schweizerischen Bundesbahnen durchgeführt, an- mitarbeitenden herangetragen werden? dererseits ein Neubau mit Innenhof ausgeführt wird. Zuber: Es gibt eigentlich keine «typischen» Projekte. SPECIAL | Dezember 2016
Interview 7 Wir konzentrieren uns auf den Bereich Hochbau mit mit der bestehenden Bausubstanz voraus. Wir sind seiner ganzen Sanierungsvielfalt. Das heisst, bei un- in der erfreulichen Lage, eine Reihe von qualifizier- seren Renovationen handelt es sich um Wohnungen, ten Unternehmen mit spezifischer Umbauerfahrung Büroflächen, Banken, Ladengeschäfte, Einkaufszen- zu unseren Partnern zählen zu dürfen. Diese kennen tren, Spitäler, Heime, Alterswohnungen oder auch unsere hohen Qualitätsansprüche genau. um Schulhäuser und Sportanlagen. Unsere Bau- herren sind somit Private wie auch die öffentliche Wenn Sie heutige Renovationen mit solchen vor Hand. Diese Vielfalt an Projekten macht die Arbeit 20 Jahren vergleichen – was hat sich verändert? spannend und immer wieder zu einer neuen Heraus Zuber: Im Wandel der Zeit werden Renovationen im- forderung. mer wichtiger. Bodenreserven werden heute immer knapper und daher immer mehr zu einem raren Gut. Mit den vorhandenen Platzverhältnissen müssen wir «Wir planen und entwickeln auch für so haushälterisch wie möglich umgehen. Da gibt es zukünftige Generationen und tragen so eine einerseits die Möglichkeit, vermehrt in die Höhe zu bauen, andererseits bestehende Bauten umzunutzen grosse Verantwortung.» und zu sanieren. Was unterscheidet Renovationsprojekte von an- Und worauf legen Sie bei Ihren Projekten beson- deren Projekten, die die HRS umsetzt? deren Wert? Kull: Unterschiede zwischen Renovation und Neu- Zuber: Wir erarbeiten massgeschneiderte Lösungen. bau gibt es am ehesten in der Geschwindigkeit und Um eine reibungslose Abwicklung im meist engen der Grösse. Vom Volumen her sind unsere Neubau- Zeit- und Kostenrahmen zu gewährleisten, werden projekte meist grösser. Demgegenüber kann bei den von uns immer häufiger besondere organisatorische Renovationsprojekten nach gründlichen Vorberei- Massnahmen gefordert. Wir legen Wert darauf, dass tungen meist rascher gestartet werden. Das setzt wir diesen Forderungen entsprechen. Die Geschäfts- eine hohe Flexibilität an die von uns eingesetzten Un- leitung und wir als Inhaber begleiten unsere Projekte ternehmen sowie eine grosse Erfahrung im Umgang eng. SPECIAL | Dezember 2016
Oststrasse 25 • 9006 St. Gallen • st.gallen@etavis.ch Tel. +41 71 243 66 44 • Fax +41 71 243 66 43 www.etavis.ch rebenstrasse 54, 9320 arbon info@naef-partner.ch www.naef-partner.ch Näf & Partner AG Anderes-Näf AG Telefon 071 447 30 70 Leistungsstark Amriswil – St .Gallen – Rebstein Kompetent Innovativ hauptstrasse 54, 8280 kreuzlingen info@anderes-naef.ch www.anderes-naef.ch Telefon 071 672 12 11 SANITÄRTECHNIK IM HAMEL, JUMBO UND WOHNEN PLUS. WASSER. BAD. ENERGIE. www.haustechnik-eugster.ch Arbon | Romanshorn | St.Gallen D i e K I BAG m a c ht d e n We g f re i f ü r d i e Zu k u n f t. Bauleistungen Strassenbau • Tiefbau • Erdbau • Spezialtiefbau • Rückbau Entsorgung • Kanalsanierung • Gesamtleistungen GU/TU w w w . k Di bi aeg K. cI hBAG m a c ht d e n We g KIBAG. A f re i f ü r d i e Zu k u n f t. KIBAG. Aus gutem Grund.
Interview 9 200 000 Quadratmeter sind auch für uns als Areal- entwickler eine grosse Fläche, bieten aber auch die Möglichkeit, spannende Nutzungskonzepte zu ent- wickeln und zu realisieren. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir mit dem Hamel und dem Jumbo die ersten beiden Baufelder erfolgreich abschliessen konnten – und wir freuen uns auf die weiteren spannenden Sanierungsprojekte in den nächsten Jahren. Was bereitet Ihnen persönlich am meisten Freude an Ihrer Arbeit? Zuber: Als Verantwortliche für die Bauausführung bin ich für sämtliche Bauten vom Spatenstich bis zur Endübergabe zuständig. Bei mir laufen sämtliche operativen Prozesse zusammen. Mein Ehrgeiz ist es, bei keinem der Projekte den roten Faden zu verlieren und in jeder Situation die richtigen Entscheidungen zu treffen. Termin, Kosten und Qualität müssen ga- rantiert sein. So leisten wir auch unseren Beitrag für unsere Zukunft. In meiner Position als COO ist es wichtig, den Blick fürs Ganze zu haben. Kull: Areal- und Projektentwicklung und Bauen sind meine Leidenschaften. Unternehmer sein im Den- ken, das ist die Basis für den Erfolg. Es geht darum, die Risiken und Grenzen zu erkennen und das Ziel COO Rebecca Zuber Kull: Wir legen zudem Wert darauf, die Aufträge an nie aus den Augen zu verlieren. und CEO Martin Kull: ortsansässige Firmen zu vergeben – wie auch beim Spannende Vielfalt Saurer-Areal. Als Thurgauer Unternehmen ist es uns Wenn Sie frei wählen könnten: Was würden Sie an Projekten. wichtig, Aufträge wenn immer möglich an regionale gerne noch in Angriff nehmen? Firmen zu vergeben. Wir schreiben alles über eine Zuber: Es gibt für mich kein eigentliches Lieblings- Online-Plattform aus, so haben alle Gewerbebetrie- objekt, aber auch keines, das ich nicht mag. Sonst be die Möglichkeit zu offerieren. müssten wir von Anfang an die Finger davon lassen. Wir stehen zu 100 % hinter jedem unserer Projekte. Was macht für Sie den Reiz des Saurer WerkZwei Wir lieben die Herausforderungen und sind immer aus? wieder offen für Neues, das macht den Job auch sehr Zuber: Uns liegen die Ostschweiz und der Thurgau spannend. nahe – allein schon, weil wir in Frauenfeld unseren Hauptsitz haben. Hier einen architektonisch ge- lungenen Beitrag zu leisten, und damit das Wachs- Text: Pascal Tschamper tum von Arbon zu fördern, spornt uns an. Die über Bilder: Stéphanie Engeler, zVg Anzeige SPECIAL | Dezember 2016
10 WerkZwei Erwachen einer verbotenen Stadt Jahrzehnte lang lag eine verschlossene Industriebrache vor Arbon. Schritt für Schritt entsteht nun auf dem Saurer WerkZwei ein neuer Stadtteil. Lebendig soll er werden. Michael Breitenmoser, Leiter Entwicklung Saurer WerkZwei bei der HRS, führt die Entwicklung des Areals. Bei einem Spaziergang über die riesige Baustelle spricht er über das, was hier bereits entstanden ist – und weiter entstehen soll. Der grösste Entwicklungsraum im Thurgau ist statt- «Nutzer- und Investoren-tauglich sind», treibt Pläne lich: Mit über 200 000 Quadratmetern misst er sich bis zur Baureife oder verhandelt mit Behörden über mit der gesamten St.Galler Altstadt. Gegen vierhun- Werkleitungen und öffentliche Plätze. «Einen typi- dert Leute arbeiten aktuell an einem neuen Stadt- schen Arbeitstag gibt es bei mir nicht», konstatiert teil für Arbon: Da wird angefahren, geschaufelt, ge- Breitenmoser. Nachdem nun die meisten Projekte bohrt, verlegt, betoniert, gestrichen, verglast und entwickelt oder bereits im Bau sind, kümmert sich vieles mehr. Eine Schar Arbeiter in orange und gelb Michael Breitenmoser verstärkt um die öffentlichen leuchtenden Westen zieht bereits einen komplexen Freiräume. «Die Leute sollen sich hier gerne aufhal- Kosmos hoch, während einige Baufelder des Areals ten. Es soll ein spannender Ort zum Leben, Einkau- erst entwickelt werden – und einer behält den Über- fen, Geniessen und Verweilen werden.» blick: Michael Breitenmoser leitet die Entwicklung des «Saurer WerkZwei». Entwicklung mit Architekturgremium und Denkmalschutz «Man hat eine gewisse Verantwortung, wenn man «Der erneute Anschluss des Areals einen ganzen Stadtteil entwickelt», weiss Michael an Arbon stand von Beginn weg Breitenmoser. «Deshalb war es uns wichtig, dass alle Bauten in ein Gesamtkonzept eingebunden sind und im Mittelpunkt unserer Überlegungen.» architektonisch gut daherkommen.» Die HRS hat deshalb von Beginn weg ein Architekturgremium Gesamtvision umsetzen beigezogen, das sie bei der Entwicklung des Areals «Hier entsteht ein lebendiger Stadtteil, auf den die berät. Das sei keine behördliche Auflage gewesen, Anwohner stolz sein dürfen. Die Geschichte des alten erzählt Breitenmoser, sondern das Gremium sei auf Saurerwerks bleibt allgegenwärtig», sagt Breiten- freiwilliger Basis einberufen worden. «Alles soll zu- moser. In Anzug mit Bauhelm steht er auf der Klara- einanderpassen.» Gemeinsam mit diesem Gremium strasse und zeigt in Richtung des heutigen Zentrums habe man auch entschieden, vier grosse Wettbe- von Arbon: «Ich habe beeindruckende alte Fotos ge- werbe durchzuführen für verschiedene Bauten. Für sehen, auf denen gegen 500 Mitarbeiter von Saurer die beiden markanten schützenswerten Gebäude – diese Strasse entlang zur Arbeit gehen.» Lange sei Hamel und Jumbo – habe man das auf historische das Areal nach der Schliessung allerdings zu einer Bauten spezialisierte Architekturbüro Pfister Schiess «verbotenen Stadt» verkommen. «Der erneute An- Tropeano aus Zürich beauftragt. schluss ans ursprüngliche Arbon stand von Beginn Im Architekturgremium nehmen auch Experten weg im Mittelpunkt unserer Überlegungen», erzählt Einsitz, die sich mit Fragen des Denkmalschutzes Breitenmoser. Arbon solle in den nächsten Jahren auseinandersetzen. «Gemeinsam mit den Behörden in das Areal hineinwachsen. «Da braucht es Anbin- haben wir dann entschieden, vier Hallen stehen zu dung; Durchgänge und der Park müssen ziemlich lassen und sie zu renovieren.» Die HRS verfügt über schnell kommen.» eine eigene Abteilung, die sich mit Renovationen «Ich bin hier Mädchen für alles», sagt der St.Galler beschäftigt. «Hier sind spezielle Kompetenzen ge- mit charmantem Lächeln auf seine Arbeit angespro- fragt», weiss Michael Breitenmoser. Während sich chen. Das klingt eher bescheiden. Mit welchem Auf- also die HRS Renovation AG um die historischen trag? «Mein Job ist es, die Gesamtvision für dieses Gebäude auf dem Areal kümmert, beschäftigt sich Areal umzusetzen.» Das scheint dann doch etwas die HRS Real Estate AG mit den Neubauten. «Beim anspruchsvoller. Michael Breitenmoser entwickelt Jumbo-Gebäude wollten wir anfänglich nur den die einzelnen Projekte auf dem Areal soweit, bis sie Kopfbau stehen lassen.» Bei einer Besichtigung mit SPECIAL | Dezember 2016
WerkZwei 11 Michael Breitenmoser Vertretern der Denkmalpflege habe man dann al- ge Gemeinschaftsterrasse mit herrlichem Blick über von der HRS leitet die lerdings entschieden, auch die zugehörige Halle zu den See, hoch bis zum Alpstein. Zudem hat es eine Entwicklung des Saurer renovieren und sie mit einem Neubau zu erweitern. direkte Verbindung in die Tiefgarage, zum neuen WerkZwei. Hochstehende Doch nicht nur die Gebäude sollen die Erinnerung Busbahnhof und dem bestehen Bahnhof. «Dank der Architektur und der an die Saurerzeit am Leben erhalten: Die Namen der Unterführung in der Hamel-Passage können die Be- Einbezug der Bevölke- Gebäude, Strassen und Plätze referieren ebenfalls an wohnerinnen und Bewohner auch wenn es regnet rung sind ihm wichtig. die industrielle Blüte in Arbon – wobei der «Saurer- aufs Perron, ohne nass zu werden», so Breitenmoser. platz» zum Herzstück und Treffpunkt für Jung und Mit den Schnellbussen sei man zudem in zwanzig Alt avancieren soll. Minuten mitten in St.Gallen. Von Kindern bis zu Betagten «Es war uns wichtig, dass alle Bauten in Die Überbauung «Wohnen am Park» hingegen bietet ein Gesamtkonzept eingebunden sind jungen Familien Eigentumswohnungen mit vierein- halb oder fünfeinhalb Zimmern – mit nahen Spiel- und architektonisch gut daherkommen.» plätzen und eigener Kinderkrippe. «Bis auf eine Woh- nung sind bereits alle verkauft», freut sich Michael Lebendiger Stadtteil Breitenmoser. Der Park werde von derselben Firma «Das Saurerareal wird eine Heimat bieten für Men- gestaltet, die dies auch im Winterthurer Sulzerare- schen jeden Alters und mit verschiedenen Lebens- al gemacht hat. Die Genossenschaft «Baufreunde weisen», freut sich Michael Breitenmoser. Das hat Zürich» hat nicht nur diesen Bau gekauft, sondern allerdings auch ökonomische Gründe: «Man kann auch den anliegenden fürs «Wohnen im Alter». Mit nicht 300 Wohnungen desselben Typs gleichzeitig seinem Concierge-Service, den Pflegediensten und auf den Markt bringen», weiss der Entwicklungslei- dem eigenen Hallenbad ist es für ältere bis betagte ter. Zwar sei es nicht so, dass ein Gebäude immer nur Menschen konzipiert. eine Zielgruppe anspreche, aber es habe doch einen «Urban Arbon» steht schliesslich für eine Mieter- Fokus auf eine bestimmte Art von Menschen. schaft im mittleren bis älteren Segment mit nahen «Im Hamel vermieten wir loftartige kompakte Woh- Einkaufsmöglichkeiten im Arboner Shopping-Center nungen für ein junges urbanes oder jung gebliebe- «Nova Seta». Das Gebäude mit den Zweieinhalb- und nes Publikum, das gerne da ist, wo etwas läuft und Dreizimmerwohnungen hat die Basler Versicherung etwas Rummel geniesst, der von den Restaurations- erworben. Zwischen «Urban Arbon» und dem Hamel- betrieben kommt», erzählt Breitenmoser. Der Hamel Gebäude bleibt ein weiteres historisches Gebäude enthält 16 Zweieinhalb- und Dreieinhalbzimmer- stehen: das ehemalige Presswerk. Hier sollen künftig Wohnungen. In der öffentlichen Passage im Parterre die Musikschule Arbon mit ihren 900 Schülern und sind zahlreiche Geschäfte, und die Post hat sich ein- das Saurermuseum dem Areal zusätzliches Leben quartiert. Auf dem Dach befindet sich eine grosszügi- einhauchen. Für Betrieb auf dem Areal dürfte auch SPECIAL | Dezember 2016
www.terradata.ch Bau-, ÜBerwachungs- terradata Ost ag Lindenwiesstrasse 12 und architekturvermessung 9200 gossau sg Wir gratulieren recht herzlich für den gelungenen Umbau. Industriestrasse 15, CH-9015 St.Gallen Tel. 079 823 88 88, Fax 071 310 15 92 E-Mail: abn_abdichtungen@bluewin.ch www.leaderonline.ch Dezember 2016 Preis Fr. 5.00 SONDERAUSGABE ZUM S AURER WERKZWEI-ARE AL Konflik te Die Begleitpublikation zu den 11. St.Galler Festspielen 2016 Erwachen eines Areals: Ein neuer Stadtteil auf dem Saurer WerkZwei Seite 10 Zeitenwende in Arbon: Renovierte Zeitzeugen der Industriegeschichte Seite 14 LEADER ist eine Marke – und davon Sicher ist SICHER profitieren auch Sie! Der LEADER ist zum Label für ein starkes Unternehmertum mit In enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft und dem Visionen geworden. Ob Firma, Verband oder Organisator einer Generalunternehmer, durfte die KOCH Group AG die Veranstaltung: Wir sind Ihr Partner und realisieren mit Ihnen Zutritts- und Verschlusstechnik für das Saurer WerkZwei realisieren. ein Magazin, das vollumfänglich oder teilweise anzeigenfinan- ziert ist, professionell umgesetzt wird und direkt von unserer Für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die Marke profitiert. Bei Fragen stehen wir Ihnen per Telefon unter angenehme Zusammenarbeit bedanken wir uns herzlich. 071 272 80 50 oder via Email unter leader@metrocomm.ch gerne zur Verfügung. KOCH Group AG | www.koch.ch www.leaderonline.ch
WerkZwei 13 7a 7b 5 8 2 9 10 6 3 11 4 1 1a 12 13 14 1. Hamel 5. Wohnen mit Familie 9. Webmaschinenhalle 1a. Busbahnhof 6. Wohnen im Alter 10. Jumbo Maximo 2. Urban Arbon 7a. Wohnen am Park: Eigentum 11. Hochhaus Steinach 3. Presswerk 7b. Wohnen am Park: Miete 12. Seesicht 4. Hotel Werk2: Hotel/Gewerbe/Junges Wohnen 8. Parkband Sauer WerkZwei 13. Haus am See 14. Riva der Jumbo-Markt sorgen, der neu mit seinem gröss- Wer noch weiter hinaus will, dem dürfte das «Hoch- ten Format, dem «Jumbo Maximo», in Arbon ist. Vor haus Steinach» zusagen. Es wird künftig die seeseitige dem Markt befinden sich knapp 300 Parkplätze. Stadtsilhouette neu zeichnen. «Das Gebäude bindet gleichzeitig die Gemeinde Steinach ans Saurer Werk- Zwei an», sagt Michael Breitenmoser. Unsichtbar ver- «Das Saurerareal wird eine Heimat läuft die Kantonsgrenze zwischen dem «Hochhaus bieten für Menschen jeden Alters und Steinach» und dem restlichen Saurerareal hindurch. mit verschiedenen Lebensweisen» Das Hochhaus steht bereits auf St.Galler Boden. Hier entstehen 100 Wohnungen und 7000 Quadratmeter Büroflächen – verteilt auf zwei Türme, die 40 respek- Hotellerie und moderner Luxus tive 60 Meter in die Höhe ragen. Das Erdgeschoss ent- Weitere Gebäude sind bereits in konkreter Planung: hält zusätzliche 1000 Quadratmeter publikumsorien- Beim Hamel-Platz entsteht das Hotel «Werk2». tierte Gewerbeflächen. «Hier entsteht ein neuartiges Hotellerie-Konzept – Die Dimensionen des Areals werden einem erst vor Ort ohne Sterne», erzählt Michael Breitenmoser. Das so richtig bewusst. Mit der Entwicklung eines solchen Hotel soll ganz verschiedene Leute anziehen mit Raums sind auch Risiken verbunden. Weshalb hat die seinen Business-, Sportler- und Budget-Zimmern. HRS dennoch entschieden, hier aktiv zu werden? «Als «Auch hier wird eine bunte Durchmischung gelebt Thurgauer Unternehmen wollten wieder einmal et- werden.» Dafür werde auch im Hotel das Thema was in unserem Heimmarkt entwickeln und bauen», «Saurer-Laswagen» präsent sein. Das Hotel «Werk2» sagt Michael Breitenmoser. Zudem würden sie Arbon soll dereinst Ersatz bieten für das Hotel Metropol auf gut kennen. «Wir hatten hier schon die Blocks an der der anderen Seite des Bahnhofs – dieses weicht näm- Seepromenade und das Shoppingcenter Nova Seta ge- lich dem Projekt «Riva». Es steht für modernen Luxus baut.» Also wollte HRS die Chance nutzen. «Uns war und gehobene Infrastruktur. Die beiden lichtdurch- dabei auch wichtig, möglichst viele regionale Firmen fluteten Zwillingstürme mit Eigentumswohnungen zu berücksichtigen.» Gut 70 Prozent der Zulieferer erlauben einen erhabenen Blick über den Bodensee. fürs Saurer WerkZwei stammten aus der Umgebung. Und natürlich darf auch hier ein Concierge nicht feh- len. Das Parterre bleibt allerdings öffentlich: Geplant ist beispielsweise ein hochstehender gastronomi- Text: Pascal Tschamper scher Betrieb. Bilder: Stéphanie Engeler, zVg SPECIAL | Dezember 2016
14 Architektur Zeitenwende in Arbon Erhalt und Neuanfang zweier Zeitzeugen: An der neuen Kantonsstrasse bilden der Hamel im Norden und das ehemalige Arbomec-Gebäude im Süden die Eckpunkte des grossen Entwicklungsgebiets, Saurer WerkZwei genannt; die unterschiedlichen Gebäude stehen als Baudenkmäler und als Zeitzeugen der Industriegeschichte von Arbon unter Schutz. Der Hamel, 1907 als Stickereifabrik, und das nen neue Fakten entstehen, auf die es zu reagieren Arbomec-Gebäude, 1959 als mechanische Werkstät- gilt, weshalb eine stetige Präsenz und eine Feinjus- te von Saurer erbaut, sind grosse Bauvolumen mit tierung gefragt sind, welche die Flexibilität aller am rationellen Raumstrukturen, die in den vielen Jahr- Bau Beteiligten erfordern. zenten an- und umgebaut wurden. Mit der Gesamt- instandsetzung wurden die Anbauten zurückgebaut, Der Hamel sodass heute beide Gebäude in ihrer historischen Der Hamel wurde 1907 von Architekt Wendelin Form in Erscheinung treten. Im Unterschied zu ihrer Heene in sumpfigem Gelände als ein klassischer ursprünglichen Zweckbestimmung als abgeschotte- Bau der Industriearchitektur der Jahrhundertwen- te Fabriken wurden die Erdgeschossflächen infolge de erbaut und spiegelt für Arbon die grosse Zeit der der gewünschten Ladennutzungen neu öffentlich Stickmaschinenindustrie von Adolf Saurer. Er be- zugänglich. Beim Hamel, der eine starke Anbindung sitzt ein aussergewöhnliches Tragwerk, das aus ei- an Bahn- und Bushof besitzt, wurde eine hybride nem speziellen Fundamentgeschoss sowie einem Nutzung mit unterschiedlichen Läden, Dienstleis- feindimensionierten, mehrgeschossigen Betonske- tungsbetrieben und Wohnungen geplant. Auf dem lett – für die damalige Zeit absolut innovativ – mit Arbomec- Grundstück hingegen wurde für einen allseitig tragender Sichtbacksteinfassade besteht. einzigen Nutzer mit grossem Parkplatz projektiert. Die Herausforderungen des Projekts waren: erstens Dank der stabilen und rationalen Baustruktur sowie die Leistungsfähigkeit und Sicherung des Tragwer- der guten Lage war die Umnutzung dieser grossen kes zu ermitteln. Zweitens die Folgen der Lage der Schutzobjekte erfolgreich. bereits gebauten SBB-Unterführung – die ähnlich einem Torpedo die heiklen Fundationen des vierge- schossigen Hamel-Kopfbaus bedrängte – räumlich, Recherche, Spurensuche, Analyse und technisch und finanziell zu bewältigen. Drittens die breite Lektüre sind unabdingbare Voraussetzungen Ganzheit des Gebäudes trotz geforderter Nutzungs- und Werkzeuge der Planungsarbeit. flexibilität zu wahren. Und viertens möglichst viele attraktive Wohnungen zu entwerfen. So entstanden: – die dreiachsige Halle, ein quer zum Gebäude lie- Planen mit Schutzobjekten gender grosser offener Raum als Drehscheibe von Der Planungsprozess mit denkmalgeschützten Ge- Bushof, SBB und künftigem Hamelplatz, der 24 bäuden unterscheidet sich grundsätzlich von jenem Stunden offenbleibt und nebst der Hamelpassage eines gewöhnlichen Umbaus und noch mehr von je- am Gebäudeende im Westen das zweite Tor zum nem eines Neubaus. Denn es gilt die Spuren wie auch neuen Stadtteil bildet. das Potenzial im oft fast nicht mehr erkennbaren Ur- – die Mall, die längs über das ganze Gebäude ver- sprungsgebäude zu spüren, zu erkennen, zu schützen läuft und die Halle mit dem westlichen Eingang an und einem Chirurg ähnlich mit scharfem Messer die der Clarastrasse verknüpft, wo die verschiedenen Linie der Zerstörung zugunsten des Lebensfähigen Läden und ein zusätzlicher Ausgang zum Bushof präzise zu ziehen. Recherche, Spurensuche, Analyse liegen. und breite Lektüre sind unabdingbare Voraussetzun- – 16 Mietwohnungen auf drei Geschossen, die alle gen und Werkzeuge der Planungsarbeit. Zusammen die charakteristischen Merkmale des Industrie- mit Restauratoren und Denkmalpflegern lassen sich baus besitzen: hohe Räume, mächtige Fenster, die Planungsziele erörtern, und die Debatten helfen, schlanke Betonpfeiler und -träger. Die individuel- tragfähige Lösungen zu entwickeln. Im Unterschied le Sicht auf den See setzt sich auf dem Dach fort, zum gewöhnlichen Umbau- oder Neubauprojekt ist das mit der rekonstruierten Gebäudekrone als der Planungsprozess mit dem Baubeginn keineswegs Geländer neu gefasst allen Mietern als Aussen- abgeschlossen, denn während dem Bauprozess kön- raum dient. SPECIAL | Dezember 2016
Architektur 15 Die neue Krone sitzt: Das Hamel-Gebäude thront in frischem Glanz am Bahnhof Arbon. SPECIAL | Dezember 2016
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Architektur 17 Kann man eine logistische Hochleistungsmaschine was ein Jumbo Maximo ist in einer alten Shedhalle unterbringen? Man kann. Jumbo im ehemaligen Arbomec-Gebäude rung der Erschliessung sogar grössere Nutzflächen Das markante, zweigeschossige Arbomec-Gebäu- und mehr Parkplätze als das ursprüngliche Bauge- de von 1961 und die angrenzende Werkhalle von such beinhaltete, entstehen könnten. 1952 sind dem Neuen Bauen verpflichtet und wur- Die Synthese von Erweiterungsbau und Bestand als den vom Baubüro Saurer in Anlehnung an die vom Konzept war Programm, und die Integrität der his- Corbusier-Schüler Georges-Pierre Dubois entwor- torischen Bauten wie auch die Reversibilität des Er- fenen Shedhalle westlich des Areals erstellt. Die weiterungsbaus – der nicht von uns entworfen wurde Ausgangslage für die Weiterentwicklung dieses – konnten gewährleistet werden. Auf der Basis dieses Gebäudes war insofern schwierig, dass nur der Konzepts konnte die Baubewilligung erwirkt werden. imposante Kopfbau unter Denkmalschutz stand. Für die Realisation wurden wir mit der Begleitung Dies führte zum Abbruchgesuch der angebau- der denkmalpflegerisch relevanten Bauteile betraut. ten Shedhalle mit dem Ziel, den Jumbo-Maximo- So erfuhren viele Details eine besondere Bearbei- Markt künftig im Kopfbau mit einer Neubauerwei- tung. Die Originalfenster wurden zum Beispiel dort terung unterbringen zu können. Dies brachte den behalten, wo es energetisch vertretbar war. Gerillte Thurgauer Heimatschutz auf den Plan, der mittels KS-Fassadensteine aus der Bauzeit wurden vom be- Rekurs das Verfahren stoppte und den Erhalt der nachbarten Abbruchgebäude für partielle Rekon- Shedhalle forderte. struktionen recycelt. Die neuen Verglasungen der Sheddächer versorgen den Jumbo-Markt heute mit konstantem Tageslicht und reduzieren seinen Ener- Das Resultat zeigt, dass die Integration giebedarf. Die Anbauten und die Werbeträger wur- eines Jumbo Maximo in ein Schutzobjekt den in einfacher, reversibler Bauweise erstellt. nicht nur technisch möglich, sondern Das Resultat zeigt, dass die Integration eines Jumbo Maximo in ein Schutzobjekt nicht nur technisch auch ein allseitiger Mehrwert sein kann. möglich, sondern auch ein allseitiger Mehrwert sein kann: Der historische Bau bleibt in seiner Aura erhal- So stellte sich neu die Frage, ob es nicht doch möglich ten und der Jumbo-Markt erhält ein Corporate De- ist, eine logistische Hochleistungsmaschine – was ein sign, das seines Gleichen landauf landab sucht. Jumbo Maximo ist – ohne funktionelle Nachteile in Die beiden geschichtsträchtigen Grossbauten wur- der bestehenden Shedhalle mit ihren Stützenstellun- den mit der Gesamtinstandsetzung in einen neuen gen, Geschosshöhen und Fenstern sowie in einem Lebenszyklus geführt, sie sind für die Identität der entsprechend reduzierten Erweiterungsbau unter- Stadt Arbon von grosser Bedeutung. zubringen. Diesen Beweis konnten wir im Projekt antreten und zeigten auf, dass die Integration der anspruchsvollen Nutzung in die bestehenden Bauten Text: Rita Schiess & Hauke Möller, nicht nur funktionell, sondern auch wirtschaftlich Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG Zürich keine Nachteile hatte, und dass durch die Optimie- Bilder: Stéphanie Engeler SPECIAL | Dezember 2016
18 2 Publireportage LEBEN IN ARBON. LEBEN IN ARBON. ATTRAKTIVE MIETWOHNUNGEN ATTRAKTIVE AN ZENTRALERMIETWOHNUNGEN LAGE. AN ZENTRALER LAGE. Im Im chicen chicen Industrieviertel Industrieviertel des des ehemaligen ehemaligen Eichenparkett Eichenparkett und und Bodenheizung Bodenheizung Saurer Areals Saurer Areals in in Arbon Arbon entstehen entstehen 51 51 top top In allen In allen Zimmern Zimmern hat hat es es Böden Böden mit mit Fertigparkett Fertigparkett Im chicenWohnungen. moderne moderne Industrieviertel Wohnungen. Die des ehemaligen Die zentrale zentrale Lage Lage Eichenparkett Eiche –– matt Eiche und Bodenheizung matt versiegelt. versiegelt. 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Glaskeramikkochfeld, Sicht Sicht nungen im untergebracht.Gebäude Der «Urban Hof ist Arbon» untergebracht. Der Hof ist erhöht und gilt als erhöht undwerden gilt als Alle Wohnungen backofen mit verfügen Combi backofen mit Combisteamer, steamer,über eine Schweizer Geschirrwasch Geschirrwasch in vier Vollgeschossen halböffentlicher halböffentlicher Raum. und Raum. Die einem Attikageschoss Die ErdgeschossWohnun ErdgeschossWohnun Qualitätsküche maschine, mit Glaskeramikkochfeld, maschine, Kühlschrank Kühlschrank mit mit separatem separatem Gefrier Sicht Gefrier untergebracht. gen profitieren gen Der Hof profitieren durch durch dieist die erhöht und gilt als HochparterreAnlage HochparterreAnlage backofen schrank und schrank mit einer und Combi einer steamer, Geschirrwasch Arbeitsfläche Arbeitsfläche aus schwarzem aus schwarzem halböffentlicher von Raum. 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Arbon fügt fügt sich sich visuell visuell harmonisch harmonisch in in gen haben Seeblick Seeblick Balkone, im Attikageschoss werden angeboten. angeboten. die Umgebung die Umgebung der der geschichtsträchtigen geschichtsträchtigen Indus Indus grosse Südterrassen oder Terrassen teilweise mit Urban Arbondes triegebäude triegebäude fügtbekannten des sich visuellSaurer bekannten harmonisch Saurer Arealsinein Areals ein Seeblick Tiefgarage Tiefgarage angeboten. und und Veloraum Veloraum die und verströmt das Flair eines modernen, Indus und Umgebung verströmt der das geschichtsträchtigen Flair eines modernen, urban urban Eine eigene Eine eigene Tiefgarage Tiefgarage mit mit direktem direktem Zugang Zugang zu zu triegebäude geprägten und geprägten desindividuellkreativen und bekannten Saurer Areals individuellkreativen Lebens. 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20 Investor «Nachhaltige Rendite und Bauweise» Bereits seit den 1960er Jahren tritt die St.Galler Pensionskasse als Immo bilieninvestorin auf – hat also einige Erfahrung auf diesem Gebiet. Nun investierte sie über 30 Millionen Franken in das markante Hamel-Gebäude. Was ist der Pensionskasse dabei wichtig? Die Immobilie soll nicht nur ihre Erwartungen, sondern auch jene ihrer Nutzer langfristig erfüllen, wie Philipp Zünd, Leiter Immobilienanlagen, im Interview versichert. Philipp Zünd, die St.Galler Pensionskasse ist Im Hamel stehen nun 16 Loft-Wohnungen zur Ver- nun Eigentümerin des Hamel-Gebäudes auf dem fügung. Wie würden Sie diese betreffend Atmo- Saurer WerkZwei in Arbon. Was macht das Gebäu- sphäre, Ausbaustandard und Umgebung beschrei- de für Sie persönlich speziell? ben? Gegenüber andern Objekten löst das Hamel-Gebäu- Von diesen 16 Wohnungen sind 13 bereits vermietet, de Emotionen aus. Das Gebäude ist sehr speziell, hat- und wir gehen davon aus, dass per Erstbezug im No- te eine grosse Ausstrahlung, ist ein eindrückliches vember 2016 alle vermietet sein werden. Die alte Bau- Bauwerk und trotz seines Alters von 110 Jahren im- substanz – das Hamel-Gebäude wurde 1907 erstellt mer noch attraktiv. Es zeigt auch die qualitativ hohe – mit zeitgemässen Elementen schafft für die gross- und wertbeständige Bauweise eines Fabrikgebäudes zügigen Zweieinhalb- und Dreieinhalb-Zimmerwoh- der Bauperiode anfangs des 20. Jahrhunderts. nungen eine doch aussergewöhnliche Wohnatmo- SPECIAL | Dezember 2016
Investor 21 Philipp Zünd, Leiter Immobilienanlagen, St.Galler Pensionskasse. sphäre. Hinzu kommt der herrliche Blick auf den Bo- Und welche Bedeutung hat der Hamel für die densee sowie auf die nähere und weitere Umgebung Stadtentwicklung von Arbon? inklusive Alpstein. Die grosse Dachterrasse bietet den Die Stadt Arbon wird sich als Wohn- und Gewerbe- Wohnungsmietern einen exklusiven Aufenthaltsort ort weiterentwickeln. Doch wird es auch zu gewissen an schönen Tagen. Der Bushof – er wird Mitte Dezem- Verlagerungen kommen: Das Hamel-Gebäude wird ber 2016 mit dem Fahrplanwechsel eröffnet – und der zum neuen Dreh- und Angelpunkt werden. Bahnhof beim Hamel-Gebäude bieten optimale An- bindungen mit dem öffentlichen Verkehr. Weshalb hat sich die St.Galler Pensionskasse ent- schieden, in den Hamel zu investieren? Die alte Bausubstanz schafft eine Wir haben das Objekt als interessante Investitions- möglichkeit beurteilt: Die Mischung zwischen ver- aussergewöhnliche Wohnatmosphäre. schiedenen Geschäftsbetrieben und die Loft-Wohnun- gen ergeben einen passenden Mix. Wir legen Wert auf Welche Art Mieterschaft zieht ein Gebäude mit Nachhaltigkeit in Bezug auf Rendite und Bauweise: solchen Eigenschaften wie der Hamel an? Unsere Immobilien sollen die Aussichten der St.Galler Es werden ältere und jüngere Personen, Singles und Pensionskasse und der Nutzer langfristig erfüllen. Das Paare einziehen, die in einem einmaligen Haus spe- wird der Hamel. Sicher erhofft sich auch die Stadt ziell und anders wohnen wollen. Ein weiterer Grund, Arbon einen positiven Beitrag zu ihrer Entwicklung. sich für eine Wohnung im Hamel zu entscheiden, wer- den die Lage beim Bushof und Bahnhof sowie die Nähe Welche Bedeutung haben Immobilien heute in zum See zu sein. Und nicht zuletzt: Jeder möchte ger- Ihrem Portfolio? ne einmal eine neue Wohnung als Erster beziehen. Immobilien haben bei uns seit jeher eine grosse Be- deutung. Das Anlagegefäss wurde in den 1960er Wenn Sie in die Zukunft blicken: Wie glauben Sie, Jahren geschaffen und laufend vergrössert. Das Im- wird sich das Saurer WerkZwei entwickeln? mobilienportfolio leistet heute einen bedeutenden Mit der grossen Durchmischung mit verschiedenen Beitrag an das Gesamtergebnis der St.Galler Pensi- Nutzungen, mit den fachgerecht renovierten Altbau- onskasse. An Liegenschaften führt kein Weg vorbei. ten wie dem Hamel und den Neubauten wird das Areal sicher zu einem attraktiven und lebendigen Zentrum am Bodensee mit einer grossen Ausstrah- Text: Pascal Tschamper lung auf die Region. Bilder: Stéphanie Engeler, zVg. SPECIAL | Dezember 2016
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