Einsatz deutscher Rüstungstechnik im Jemen - Für ein umfassendes Waffenembargo gegen die Kriegskoalition - Bonn International Center for Conversion

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\ POLICY BRIEF                                                                                     2 \ 2019

Einsatz deutscher Rüstungstechnik
im Jemen
Für ein umfassendes Waffenembargo gegen die Kriegskoalition

Marius Bales \ BICC
Max M. Mutschler \ BICC

Politikempfehlungen

\ Ein umfassendes Waffenembargo                             \ „Koalition der Willigen“ für ein Waffen-
In Anbetracht der eklatanten Verletzung des humanitären     embargo auf EU-Ebene
Völkerrechts durch die am Jemen-Krieg beteiligten Staaten   Die Bundesregierung muss sich die Forderung des
sind zeitlich eng befristete Exportmoratorien, wie der      Europäischen Parlaments, keine Rüstungsgüter mehr
derzeit noch bis zum 9. März bestehende Stopp für Rüs-      an Saudi-Arabien zu liefern, zu eigen machen, diese um
tungsexporte an Saudi-Arabien, nicht ausreichend. Auf-      die Vereinigten Arabischen Emirate erweitern und sich
grund der aktiven Beteiligung weiterer Staaten an den       innerhalb der Europäischen Union aktiv dafür
Luftangriffen, der Seeblockade im Roten Meer und der        einsetzen.
militärischen Ausstattung jemenitischer Milizen muss
die Bundesregierung ein umfassendes und nicht zeitlich
                                                            \Munitionslieferungen von
befristetes Waffenembargo gegen alle Staaten der von
                                                            Rüstungsunternehmen mit deutscher
Saudi-Arabien angeführten Koalition beschließen.
                                                            Beteiligung stoppen
                                                            Die Bundesregierung muss auf Rheinmetall einwirken,
\ Bestehende Genehmigungen
                                                            damit der Konzern weitere Munitionslieferungen an die
widerrufen                                                  Staaten der Kriegskoalition durch seine ausländischen
Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate,          Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen stoppt.
Ägypten, Bahrain, Kuwait, Jordanien, der Sudan und
der Senegal sind entweder durch die Beteiligung an
                                                            \ Internationalen Druck auf
den Luftangriffen, der Seeblockade oder durch den
Einsatz von Bodentruppen militärisch unmittelbar am
                                                            Golfmonarchien erhöhen
                                                            Die Bundesregierung muss auf diplomatischem Wege
Jemen-Krieg beteiligt. Sie alle dürfen deshalb bis auf
                                                            bei Saudi-Arabien und den VAE Auskunft über den Ver-
Weiteres keine Rüstungsgüter mehr aus Deutschland
                                                            bleib aus Deutschland gelieferter oder unter deutscher
erhalten. Die Bundesregierung muss sämtliche Aus-
                                                            Lizenz produzierter Kleinwaffen einfordern. Sie muss
fuhrgenehmigungen, die für Rüstungsexporte an diese
                                                            dabei die sichtbare Ausstattung lokaler Milizen im Jemen
Staaten erteilt wurden, widerrufen.
                                                            mit deutschen Waffen ansprechen und mit Nachdruck
                                                            eine Erklärung dafür verlangen.

     \ POLICY BRIEF 2 \ 2019
FÜR EIN UMFASSENDES WAFFENEMBARGO GEGEN DIE KRIEGSKOALITION IM JEMEN \ M. BALES & MAX M. MUTSCHLER

     Einsatz deutscher Rüstungstechnik im Jemen: Für ein
     umfassendes Waffenembargo gegen die Kriegskoalition

     Einleitung                                                 Vielmehr muss die Bundesregierung sämtliche
                                                                bereits erteilten Rüstungsexportgenehmigungen für
     Seit nunmehr vier Jahren kämpft eine von Saudi-            alle Staaten der von Saudi-Arabien angeführten Koali-
     Arabien angeführte Kriegskoalition im Jemen gegen          tion mit sofortiger Wirkung widerrufen, bis auf Wei-
     die schiitischen Huthi-Rebellen. Den Vereinten Nati-       teres keine neuen Genehmigungen erteilen und sich
     onen zufolge sind bereits annähernd 18.000 Zivilisten      nachdrücklich für ein EU-Waffenembargo gegen diese
     bei den Kämpfen umgekommen. Unabhängige                    Staaten – allen voran Saudi-Arabien und die Vereinigten
     Forscher des Armed Conflict Location and Event Data        Arabischen Emirate (VAE) – einsetzen.
     Projects (ACLED) sprechen sogar von mehr als 56.000
     Menschen, die im Zuge der Kampfhandlungen allein           Die Kriegskoalition – Wer macht was?
     zwischen Januar 2016 und Oktober 2018 getötet              Und mit welchen Waffen?
     wurden. Über drei Millionen Jemeniten sind auf der
     Flucht. 14 Millionen Menschen sind akut von Hunger         Die sunnitisch-arabische Kriegskoalition, deren Ziel
     bedroht; mehr als 24 Millionen Menschen, darunter          die Wiedereinführung des im Exil lebenden internati-
     11 Millionen Kinder, auf humanitäre Hilfe angewiesen.      onal anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur
     Die Vereinten Nationen sprechen im Jemen von einer         Hadi ist, führt Saudi-Arabien an. Die Golfmonarchie
     der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt.         beteiligt sich mit rund 100 Kampfflugzeugen an den
                                                                Luftangriffen gegen Ziele im Jemen und fliegt die
     In ihrem Koalitionsvertrag beschlossen CDU/CSU             überwiegende Anzahl der Luftangriffe. Dabei kommen
     und SPD im März 2018, keine Waffen mehr an Länder          neben amerikanischen F-15 Eagle auch in europäischen
     zu exportieren, die unmittelbar am Krieg im Jemen          Gemeinschaftsprojekten hergestellte Tornado und
     beteiligt sind. Allerdings erhielten deutsche Rüstungs-    Eurofighter Typhoon Kampfflugzeuge zum Einsatz.
     unternehmen die Zusicherung, dass bereits geneh-           Insgesamt 72 Eurofighter hatte Saudi-Arabien für rund
     migte Rüstungsgeschäfte davon nicht betroffen wären        8,8 Milliarden US-Dollar zwischen 2009 und 2017 aus
     („Vertrauensschutz“), wenn sie nachweisen konnten,         Großbritannien erhalten. Diese Eurofighter Typhoon
     dass die jeweiligen Waffen ausschließlich im Emp-          bestehen zu etwa 30 Prozent aus deutschen Zuliefe-
     fängerland verbleiben; sprich nicht im Jemen- Krieg        rungen. Dazu zählen neben der Bordkanone von
     eingesetzt werden. Als Reaktion auf die Ermordung          Mauser und Komponenten wie Hilfsgasturbinen oder
     des Journalisten Jamal Khashoggi im saudi- arabi-          Kraftstoffablassventile auch zahlreiche Ersatzteile,
     schen Konsulat in Istanbul stoppte die Bundesregie-        etwa zur Instandsetzung der Flugzeugbatterien. Noch
     rung im November 2018 die weitere Genehmigung              im vierten Quartal 2017 hat die Bundesregierung sol-
     von Rüstungsexporten nach Saudi-Arabien und                che Komponentenlieferungen für die saudischen
     ersuchte Firmen, bestehende Genehmigungen nicht            Eurofighter genehmigt. Saudi-Arabien koordiniert auch
     zu nutzen. Dieses temporäre Moratorium verlängerte         die Einsätze der Kampfflugzeuge aller Koalitionsstaa-
     die Bundesregierung Mitte Januar um zwei weitere           ten. Bei diesen Luftangriffen setzte die Royal Saudi Air
     Monate bis zum 9. März. Die Rüstungsindustrie droht        Force neben präzisionsgelenkter Munition nachweis-
     mit Schadensersatzklagen. Frankreich und Großbri-          lich auch Clustermunition und ungelenkte Bomben
     tannien beschweren sich über den Stopp deutscher           ein und bombardierte Schulen, Krankenhäuser,
     Zulieferungen für gemeinsame Rüstungsprojekte.             Lebensmittelfabriken sowie Wohngebiete. Vermutlich
     Die Bundesregierung muss entscheiden, wie mit dem          setzt Saudi-Arabien im Jemen auch Aufklärungsdrohnen
     auslaufenden Moratorium zu verfahren ist. Dabei darf       vom Typ Luna der deutschen Firma EMT ein (10 Stück
     es nicht nur darum gehen, ob dieses verlängert wird        wurden von 2011 bis 2012 geliefert). Im Dezember 2015
     oder nicht. Dies würde in Anbetracht der eklatanten        soll Saudi-Arabien auch CAESAR Artilleriegeschütze
     Verletzung des humanitären Völkerrechts durch die          eingesetzt haben, um den Jemen aus der saudischen
     am Jemen-Krieg beteiligten Staaten viel zu kurz greifen.   Grenzstadt Najran zu bombardieren. Der französische

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FÜR EIN UMFASSENDES WAFFENEMBARGO GEGEN DIE KRIEGSKOALITION IM JEMEN \ M. BALES & MAX M. MUTSCHLER

Rüstungskonzern Nexter hatte zwischen 2010 und            auf der Seite Saudi-Arabiens kämpfen. Dabei besagt
2015 132 Stück davon an Saudi-Arabien geliefert. Aus      die vertragliche Vereinbarung im Zuge der Lizenzpro-
Deutschland stammen die Unimog-Fahrgestelle und           duktion ausdrücklich, dass die Waffen nur für die
Dieselmotoren für dieses Waffensystem.                    Ausstattung der saudischen Armee verwendet werden
                                                          dürfen. Sogar die vom Iran unterstützten Huthi-
Auch die Seeblockade im Roten Meer und dem Golf           Rebellen kämpfen mittlerweile mit erbeuteten
von Aden, mitverantwortlich für die schwere huma-         G36-Gewehren. Auch MG4 Maschinengewehre, wie
nitäre Krise, führt die Golfmonarchie an. Der Jemen       sie von Heckler & Koch an Saudi-Arabien geliefert
ist zu 85 Prozent auf Nahrungsmittelimporte ange-         wurden, sind auf Fotos aus dem Jemen zu sehen.
wiesen. Die internationale Hilfsorganisation Save the
Children geht davon aus, dass insgesamt 85.000 Kinder     Die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligen sich mit
seit 2015 im Jemen-Konflikt an Unterernährung             rund 30 bis 35 Kampfflugzeugen, darunter auch fran-
gestorben sind. Auch Patrouillenboote der zur Lürssen-    zösische Mirage 2000, an der Kriegskoalition und flie-
Gruppe gehörenden Peene-Werft könnten an der              gen nach Saudi-Arabien die überwiegende Anzahl der
Seeblockade beteiligt sein: Saudi-Arabien orderte 33      Luftangriffe. Strategisch konzentrieren sie sich dabei
Patrouillenboote. Die Baugenehmigung nach Kriegs-         eher auf den Süden des Jemen, um die nach Unab-
waffenkontrollgesetz erfolgte bereits 2015. Bisher        hängigkeit strebende Separatistenbewegung
genehmigte die Bundesregierung die Ausfuhr von 17         al-Hirak zu unterstützen. Diese kämpft nicht nur gegen
dieser Patrouillenboote, 15 davon sind bisher ausgelie-   die Huthi-Rebellen, sondern geht seit Januar 2018
fert worden; das erste im Dezember 2016. Medienbe-        auch militärisch gegen die von Saudi-Arabien unter-
richten zufolge waren mindestens zwei dieser Pat-         stützten jemenitischen Regierungstruppen vor. Damit
rouillenboote wiederholt in einem saudischen Hafen        kämpfen die von der Kriegskoalition unterstützten
stationiert, in dem die saudische Marine bis Ende         Gruppen mittlerweile auch gegeneinander. Neben
August 2018 zeitgleich einen für den Jemen bestimm-       den südlichen Separatisten erhalten auch die Abu-al-
ten Frachter festhielt. Im März 2018 kamen zwei der       Abbas ,Giants‘ Brigade, die Shabwani Elite Forces und
aus Deutschland gelieferten Boote im Hafen von            die Security Belt-Miliz, denen der Hohe Kommissar
Dschizan an – nahe der Grenze zum Jemen – und sen-        der Vereinten Nationen für Menschenrechte in einem
deten daraufhin keine Transpondersignale mehr.            Bericht vom August 2018 Kriegsverbrechen und andere
                                                          schwere Menschenrechtsverletzungen vorwirft, mili-
Neben dem punktuellen Einsatz von Spezialeinheiten        tärisches Training und moderne westliche Waffen-
werden insbesondere lokale sunnitische Stammesmi-         technologie aus den VAE. Darunter fallen Panzerfahr-
lizen im Jemen – darunter auch militante Islamisten –     zeuge aus den USA, bulgarische Gewehre, serbische
von Saudi-Arabien bewaffnet, ausgebildet und finan-       Handfeuerwaffen und das deutsche MG3 von Rhein-
ziert. Die materielle Unterstützung umfasst dabei         metall, das mittlerweile von verschiedenen Ländern
auch Waffensysteme deutscher Bauart. 2015 warf            in Lizenz produziert wird. Auch Handgranaten vom
Saudi-Arabien G3-Sturmgewehre – die Bundesregierung       Rüstungsunternehmen RUAG, 2003 aus der Schweiz
erteilte Riad 1969 die Genehmigung zur Lizenzpro-         geliefert, gaben die VAE an die salafistische Abu-al-
duktion – zur Unterstützung der jemenitischen             Abbas Brigade weiter. Zur Eroberung strategisch
Armee und lokaler Milizen bei der Eroberung der           wichtiger Städte (bspw. der Hafenstädte Aden und
Stadt Aden über dem Kriegsgebiet ab. Auch das we-         Hudaida) und zentraler Infrastruktur setzen die
sentlich modernere G36 – hier genehmigte die Bun-         Emirate im Jemen eigene Spezialeinheiten und Boden-
desregierung Saudi-Arabien die Lizenzproduktion           truppen ein. Dabei kommen auch schwere Waffensys-
2008 – wird mittlerweile von unterschiedlichen Grup-      teme der Emirate zum Einsatz: So zeigen Videos der
pen im Jemen eingesetzt. Laut Augenzeugenberichten        staatlichen VAE-Nachrichtenagentur unter anderem
zählen dazu auch sudanesische Soldaten, die im Jemen      Leclerc-Panzer sowie gepanzerte Fahrzeuge vom Typ

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FÜR EIN UMFASSENDES WAFFENEMBARGO GEGEN DIE KRIEGSKOALITION IM JEMEN \ M. BALES & MAX M. MUTSCHLER

     Oshkosh M-ATV und MRAP, die auch deutsche Kom-             der Kriegskoalition auch vier F-16 Kampfflugzeuge
     ponenten enthalten: Die bei der Schlacht um Aden           zur Verfügung. So war die ägyptische Luftwaffe Medien-
     2015 eingesetzten Leclerc-Panzer – der französische        berichten zufolge auch an Bombardements im Jemen
     Rüstungskonzern Nexter lieferte bis 1999 390 Stück         beteiligt.
     an die VAE – sind mit deutschen MTU-883 Dieselmo-
     toren ausgestattet. Die im Kampf um die jemenitische       Die überwiegende Anzahl der landesweit am Boden
     Stadt Hudaida eingesetzten amerikanischen Oshkosh          kämpfenden Soldaten stellt der Sudan der Kriegsallianz
     M-ATV tragen eine fernbedienbare Waffenstation             zur Verfügung. Die rund 8.000 Infanteristen ent-
     vom Typ FeWas, mit der einmal identifizierte Ziele         stammen überwiegend der paramilitärischen Rapid
     automatisch verfolgt werden können. Diese Waffen-          Support Force, denen Nichtregierungsorganisationen
     station, ursprünglich von der deutschen Firma Dynamit      wie Amnesty International und Human Rights
     Nobel Defence aus Burbach-Würgendorf entwickelt,           Watch systematische Menschenrechtsverletzungen
     wird in den VAE in Lizenz produziert.                      vorwerfen. Auch Kindersoldaten sollen für den Ein-
                                                                satz im Jemen rekrutiert, in Saudi-Arabien ausgebildet
     Die Marine der VAE beteiligt sich, unter anderem           und mit amerikanischen Kleinwaffen ausgestattet
     auch mit aus Deutschland stammenden Korvetten              worden sein. Der Senegal entsandte eigenen Angaben
     an der Seeblockade, an der insgesamt rund 20 Kriegs-       zufolge rund 2.100 Soldaten in den Jemen, um sich
     schiffe beteiligt sein sollen. So sollen die „Muray Jib-   am Kampf gegen die Huthi-Rebellen zu beteiligen.
     class missile corvettes“ der emiratischen Marine –         Einem Bericht der Vereinten Nationen vom Oktober
     Deutschland lieferte zwischen 1990 und 1991 zwei der       2015 zufolge ist auch Eritrea mit rund 400 Bodentruppen
     Lürssen-Korvetten vom Typ CM65 an die VAE – an der         an den Kampfhandlungen beteiligt. Wie auch Dschibuti
     Seeblockade beteiligt sein. Auch begleitete eines der      und Somalia gestattet es der Kriegskoalition die Nut-
     zwei, im Jahre 2006 exportierten und inzwischen            zung seiner Militärstützpunkte, des Luftraums und
     modernisierten gebrauchten Minenjagdschiffe der            der Hoheitsgewässer. Gefechtsanweisungen via Funk
     Frankenthal-Klasse die emiratischen Kriegsschiffe          erhalten die Bodentruppen dabei von Saudi-Arabien
     wie die Korvetten der Baynunah-Klasse, die ebenfalls       und den VAE.
     Teil der Seeblockade sind. Diese basieren zwar auf
     französischer Technologie, verfügen aber u.a. über         Im Zuge des Vorwurfs der Unterstützung terroris-
     Bordkanonen des Typs MLG 27, die von Rheinmetall           tischer Organisationen und der damit verbundenen
     im schwäbischen Oberndorf hergestellt werden.              diplomatischen Krise im Golfkooperationsrat wurde
     Außerdem lieferte Deutschland das MASS-System              das militärische Engagement Katars im Juni 2017
     von Rheinmetall zum Schutz vor sensorgelenkten             beendet. Im April 2018 kündigte auch Marokko an, die
     Flugkörpern und Dieselmotoren (Modell 595) der             sechs an der saudisch-geführten Kriegskoalition
     Motoren und Turbinen Union (MTU) aus Friedrichs-           beteiligten F-16 Kampfflugzeuge vor dem Hintergrund
     hafen für den Bau der Korvette.                            der zunehmenden Spannungen mit der Polisario-
                                                                Bewegung in der Westsahara zurückzuziehen. Pakistan
     Ägypten beteiligt sich mit Schnellbooten und einer         verkündete im Februar 2018, dass im Zuge der bilateralen
     Fregatte an der Seeblockade. Im September 2015             Sicherheitskooperation mit Riad eine unbekannte An-
     entsandte Ägypten 800 Bodentruppen zum Kampf               zahl an Truppen nach Saudi-Arabien entsendet werde.
     um die Hauptstadt Sanaa in den Jemen. Ob diese             Bisher sind dort bereits 1.000 pakistanische Soldaten
     ägyptischen Bodentruppen derzeit noch an den               stationiert. Es gibt allerdings eine parlamentarische
     Kampfhandlungen im Jemen beteiligt sind, ist jedoch        Erschließung, die die Neutralität Pakistans im Jemen-
     unklar. Neben dem Bahrain (15 F-16), Jordanien (6 F-16),   Krieg bekräftigt.
     dem Sudan und Kuwait (12 F/A-18 Hornets) stellt Ägypten

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FÜR EIN UMFASSENDES WAFFENEMBARGO GEGEN DIE KRIEGSKOALITION IM JEMEN \ M. BALES & MAX M. MUTSCHLER

Unterstützt wird die arabische Kriegskoalition mittel-
bar auch von ihren westlichen Partnern. Insbesondere                Tabelle 1
die USA beliefern die Kriegskoalition mit Waffensys-                Genehmigte deutsche Rüstungsexporte an die Staaten
temen, speziell mit präzisionsgelenkten Bomben und                  der arabischen Kriegskoalition im Jemen
Abstandsflugkörpern. Luft- und Drohnenangriffe
werden nachrichtendienstlich sowie logistisch unter-
stützt. So verlängerten die USA die Einsatzzeiten der               Empfängerland          Genehmigung von Rüstungsexporten
F-15 und F-16 Kampfflugzeuge zumindest bis November                                                         2015 - 2018 (in Euro)
2018 durch amerikanische Tankflugzeuge. Durch die
Entsendung von Militärberatern nach Saudi-Arabien                   Ägypten                                          1.141.076.525
sind die USA bei der Lokalisierung von Huthi-Raketen-               Bahrain                                            22.540.246
stellungen im topographisch anspruchsvollen Norden                  Jordanien                                          64.976.894
des Jemen behilflich. Auch Spezialisten aus Großbritan-             Katar                                            1.716.319.462
nien helfen den Saudis im militärischen Einsatzzen-                 Kuwait                                             201.751.411
trum in Riad bei der Auswahl von Zielen für Luftan-                 Marokko                                             29.213.479
griffe und bildeten saudische Kampfpiloten aus.                     Saudi-Arabien                                    1.470.627.873
                                                                    Senegal                                                281.245
Welche deutschen Rüstungslieferun-                                  Sudan                                   169.000 (UN-Mission)
                                                                    VAE                                                535.866.193
gen stehen noch aus?

Die Bundesregierung hat an alle Staaten der Kriegsko- Rüstungsexportgenehmigungen bis einschließlich 26. Dezember 2018. Gesamtwerte
                                                       für 2018 erschlossen aus Parlamentarischen Anfragen an die Bundesregierung. Die
alition, mit Ausnahme des Sudan, gegen den ein         Austrittszeitpunkte Katars (Juni 2017) und Marokkos (April 2018) wurden bei der
Waffenembargo seitens der EU und UN besteht, Rüs-      Aggregierung der Zahlen berücksichtigt.

tungsexporte genehmigt. Das Gesamtvolumen der
erteilten Rüstungsexportgenehmigungen liegt dabei
seit 2015 bei rund 5,2 Milliarden Euro.                in Wolgast geordert hat, wurden bislang erst 15 Boote
                                                       ausgeliefert. Zudem blockiert Deutschland die Zulie-
Unter den 2018 genehmigten Rüstungsexporten an         ferung von Teilen (u.a. Antriebe und Sprengköpfe) für
Saudi-Arabien im Umfang von rund 416 Millionen         Luft-Luft-Raketen vom Typ Meteor für die Eurofighter
Euro – Saudi-Arabien zählt damit nach Algerien, den    Typhoon – zur Verärgerung Großbritanniens und
USA und Australien auch 2018 zu den größten Emp-       Frankreichs.
fängerländern deutscher Rüstungsexporte – befinden
sich Patrouillenboote, Radarsysteme zur Ortung         Auch andere Staaten der Kriegskoalition, gegen die
feindlicher Artillerie, Flugzeugteile und Ausrüstung   seitens der Bundesregierung bislang noch kein Export-
für die Luftbetankung von Flugzeugen, wie sie im       stopp verhängt wurde, erwarten Waffenlieferungen
Jemen eingesetzt wird.                                 aus Deutschland. So sollen die Vereinigten Arabischen
                                                       Emirate sechs BR-710 Turbinen, deren Export zwischen
Allerdings wurden zum Zeitpunkt des Exportstopps       2015 und 2017 beschlossen wurde, für drei kanadische
im November 2018 noch nicht alle genehmigten Rüs- Global-6000 Transportflugzeuge erhalten. Diese sollen
tungsexporte auch tatsächlich ausgeführt. Geschäfte    in Schweden mit einem AEW&C-System zur luftge-
im Wert von etwa 1,5 Milliarden Euro sollen vom Ex-    stützten Luftraumaufklärung und -überwachung
portstopp betroffen sein. Darunter fallen zum Beispiel ausgestattet werden, die essentiell für die Luftkriegs-
vier Aufklärungsradarsysteme für Artilleriegeschütze   führung im Jemen ist. Zudem erhält die emiratische
vom Typ „Cobra“. Auch von den 33 bewaffneten Pat-      Marine 48 Gefechtsköpfe sowie 91 Zielsuchköpfe für
rouillenbooten, die Saudi-Arabien bei der Peene-Werft die Flugabwehrsysteme ihrer Kriegsschiffe. Wie im

                                                                            \ POLICY BRIEF 2 \ 2019                                  5\
FÜR EIN UMFASSENDES WAFFENEMBARGO GEGEN DIE KRIEGSKOALITION IM JEMEN \ M. BALES & MAX M. MUTSCHLER

     September 2018 zudem bekannt wurde, genehmigte          Verletzung des humanitären Völkerrechts durch die
     der Bundessicherheitsrat auch die Lieferung von 385     am Jemen-Krieg beteiligten Staaten sind zeitlich eng
     Panzerabwehrraketen von Dynamite Nobel Defense          befristete Exportmoratorien wie der derzeit noch bis
     an Jordanien; Ägypten erhält sieben SLS Luftverteidi-   zum 9. März bestehende Stopp für Rüstungsexporte
     gungssysteme des Herstellers Diehl, welche die Boden-   an Saudi-Arabien nicht ausreichend. Insbesondere
     Luft-Flugkörper IRIS-T SL verwenden. Neben zwei         aufgrund der aktiven Beteiligung weiterer Staaten an
     weiteren U-Booten vom Typ-209/1400, deren Ausliefe-     den Luftangriffen, der Seeblockade im Roten Meer
     rung für 2021 geplant ist, orderte Ägypten 2017 330     und der militärischen Ausstattung jemenitischer Mi-
     Luft-Luft-Raketen bei Deutschland, die bisher noch      lizen ist ein umfassendes Waffenembargo gegen alle
     nicht ausgeliefert wurden. Im Dezember 2018 geneh-      Staaten der von Saudi-Arabien angeführten Koalition
     migte der Bundessicherheitsrat zudem die Ausfuhr        nötig. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen
     einer Fregatte vom Typ Meko 200 nach Ägypten.           Emirate, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Jordanien, Sudan
     Die Werftensparte der Thyssenkrupp AG erhielt im        und Senegal sind unmittelbar mit ihrem Militär am
     November 2018 den Zuschlag für den Bau von zwei         Jemen-Krieg beteiligt. Sie alle sollten deshalb bis auf
     Fregatten. Der Wert des Rüstungsgeschäfts soll im       Weiteres keine Rüstungsgüter mehr aus Deutschland
     Bereich von einer Milliarde Euro liegen.                erhalten, einschließlich Komponenten. Sämtliche be-
                                                             reits erteilte Ausfuhrgenehmigungen – dies betrifft
     Essentiell für jede Kriegführung ist die Versorgung     zum Beispiel die Genehmigung für den Export weiterer
     mit Munition. Die Kriegskoalition setzt im Jemen        Patrouillenboote an Saudi-Arabien – sollten widerru-
     unter anderem auch Bomben der Serie MK80 (unter-        fen werden. Schadenersatzforderungen der Rüstungs-
     schiedliche Typen von 250 bis 2000 Pfund) sowie         industrie würden anfallen, wenn es nicht gelingt, an-
     Artilleriemunition ein, die von einem Tochterunter-     dere Abnehmer für die bereits produzierten
     nehmen der deutschen Firma Rheinmetall in Italien       Waffensysteme zu finden. Sie wären der Preis dafür,
     und vom südafrikanischen Joint Venture Rheinmetall      einer weiteren Eskalation des Krieges im Jemen und
     Denel Munitions, an dem der deutsche Rüstungskon-       einer Verschlimmerung der humanitären Situation
     zern mit Hauptsitz in Düsseldorf Mehrheitseigner ist,   entgegenzuwirken. Sie wären außerdem die Kosten
     hergestellt und von dort an Saudi-Arabien und die VAE   einer kurzsichtigen Rüstungsexportpolitik, bei der
     geliefert werden. Nach Angriffen der Kriegskoalition    die Bundesregierung über viele Jahre hinweg die Ri-
     gegen Ziele im Jemen wurden mehrfach Überreste von      siken von Rüstungsexporten an autoritäre Staaten in
     Bomben gefunden, welche die Rheinmetall-Tochter         Krisengebieten für die internationale Sicherheit, den
     in Italien produziert. Im März 2016 eröffnete in Al     Frieden und die Menschenrechte völlig falsch einge-
     Kharj, 60 Kilometer südwestlich von Riad, eine Muni-    schätzt hat. Eine Lehre daraus sollte es sein, die rüs-
     tionsfabrik zur eigenen Herstellung von Mörsermu-       tungsexportpolitischen Regeln in Deutschland so
     nition, Artilleriemunition und Bomben der MK80-         auszugestalten,dass Rüstungsexporte an solche Staaten
     Serie. Gebaut wurde diese ebenfalls von Rheinmetall     tatsächlich nur noch in ganz wenigen, explizit be-
     Denel Munitions. Ähnliche schlüsselfertige Muniti-      gründungspflichtigen Fällen erfolgen. Vorschläge,
     onsfabriken errichtete das Gemeinschaftsunterneh-       wie dies konkret ausgestaltet werden könnte, legte
     men auch in den VAE und Ägypten.                        die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung
                                                             (GKKE) jüngst wieder in ihrem Rüstungsexportbe-
     Schlussfolgerungen                                      richt vor.

     Ohne die massive Aufrüstung insbesondere Saudi-         Innerhalb der EU sollte Deutschland die Forderung
     Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate         des Europäischen Parlaments unterstützen, keine
     durch westliche Militärtechnologie wäre der Krieg im    Rüstungsgüter mehr an Saudi-Arabien zu liefern. Das
     Jemen von Seiten der sunnitisch-arabischen Kriegs-      Europäische Parlament hatte dies bereits im Februar
     koalition nicht möglich. In Anbetracht der eklatanten

6\        \ POLICY BRIEF 2 \ 2019
FÜR EIN UMFASSENDES WAFFENEMBARGO GEGEN DIE KRIEGSKOALITION IM JEMEN \ M. BALES & MAX M. MUTSCHLER

2016 gefordert und im November 2017 erneut bekräf-       Abschließend ist zu erwähnen, dass es auch jenseits
tigt. Deutschland sollte sich diese Forderung zu eigen   der humanitären Katastrophe im Jemen gute Gründe
machen und mindestens noch auf die VAE ausweiten.        für die Bundesregierung gibt, keine weiteren Rüstungs-
Sicherlich dürfte es äußerst schwer werden, rüstungs-    güter mehr an Saudi-Arabien, die VAE und die anderen
exportfreundliche Länder wie Frankreich hierfür zu       Staaten der Koalition zu liefern. Wenn die Aufrecht-
gewinnen. Gerade angesichts der angestrebten Ko-         erhaltung einer „regelbasierten internationalen Ord-
operation zwischen Deutschland und Frankreich bei        nung“ im außen- und sicherheitspolitischen Interesse
der Entwicklung zukünftiger Waffensysteme und            Deutschlands liegt und die Bundesregierung deshalb
den in diesem Zusammenhang geäußerten Sorgen der         „Vorreiter“ der Entwicklung und Durchsetzung einer
französischen Regierung vor deutschen Exportrestrik-     solchen Ordnung sein will – wie Außenminister Heiko
tionen, erscheint dies geradezu unmöglich. Dennoch       Maaß nicht müde wird zu betonen – dann ist es für
- die rüstungstechnische Kooperation zwischen            ihre Glaubwürdigkeit entscheidend, sich selbst an
Frankreich und Deutschland ist im Interesse beider       diese Regeln zu halten und ihnen zur Durchsetzung
Regierungen. Deshalb muss auch von Frankreich ein        zu verhelfen - obwohl und gerade auch dann, wenn
Entgegenkommen im Hinblick auf Einschränkungen           dies Kosten verursacht. Zu diesen Regeln zählen auch
beim Rüstungsexport erwartet werden. Ein Beharren        das humanitäre Völkerrecht und der internationale
auf Rüstungsexporte angesichts eines laufenden           Vertrag über den Waffenhandel (ATT). Die fortgesetzte
Kriegs, massiver Verletzungen des humanitären Völ-       Bewaffnung der Kriegskoalition befördert die Aus-
kerrechts und der illegalen Weitergabe von Waffen        höhlung des humanitären Völkerrechts, insbesondere
stellt eine engere Rüstungskooperation mit Frank-        der Prinzipien zum Schutz von Zivilisten. Der ATT –
reich grundsätzlich in Frage.                            wie übrigens auch der Gemeinsame Standpunkt der
                                                         EU zur Ausfuhr von Militärgütern und Militärtechno-
Kritiker mögen einwenden, dass ein Waffenembargo         logie, der für alle EU-Mitgliedstaaten rechtsverbind-
bestenfalls eine langfristige Wirkung auf das Verhal-    lich ist – verbietet Rüstungsexporte, wenn ein klares
ten der Staaten der Kriegskoalition haben könnte.        Risiko besteht, dass sie zur Verletzung des humanitä-
Dem ist entgegenzuhalten, dass ein umfangreiches         ren Völkerrechts eingesetzt werden. Ein solches Risiko
Waffenembargo, das von möglichst vielen Staaten          bei Rüstungsexporten an die Militärkoalition ist für
mitgetragenen würde, durchaus auch kurzfristig           die meisten Rüstungsgüter nur noch dann von der
Druck ausüben kann; insbesondere dann, wenn es die       Hand zu weisen, wenn man das Kriegsgeschehen im
kritischen Hauptverbrauchsgüter dieses Krieges tref-     Jemen ignoriert.
fen würde – Ersatzteile und Munition. Da die Muniti-
onsexporte von Rheinmetall über ausländische Toch-
ter- bzw. Gemeinschaftsunternehmen erfolgen,             WEITERFÜHRENDE LITERATUR
verfügt die Bundesregierung – im Gegensatz zu den
                                                         Amnesty International (2019, Februar). When arms go astray: Yemen’s deadly
aus Deutschland erfolgenden Komponentenzuliefe-               new threat of arms diversion to militias. London: Amnesty International
rungen – derzeit nicht über die rechtliche Möglich-      Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) (2019, Januar).
                                                              Rüstungsexportbericht 2018 der GKKE. Berlin: GKKE.
keit, durch die Verweigerung oder den Widerruf von
                                                         Mutschler, M. M., & Bales, M. (2017, Oktober). Begründungspflicht statt laissez
Exportgenehmigungen Einfluss zu nehmen. Sie                   faire – Empfehlungen an die neue Bundesregierung für eine Reform der deut-
könnte allerdings, ähnlich wie im Fall der bereits            schen Rüstungsexportpolitik (BICC Policy Brief No. 7/2017). Bonn: BICC.
                                                         Nassauer, Otfried (2018, Dezember). Explosiv, Tödlich und Profitabel - Muniti-
genehmigten, dann aber nach dem Kashoggi-Mord                 onsexporte in deutscher Verantwortung (BITS Research Report 01/2018).
gestoppten, Ausfuhren aus Deutschland auf eine                Berlin: BITS.
                                                         Perlo-Freeman, S. (2018). Who is arming the Yemen war? (Reinventing Peace).
„Entmutigungsstrategie“ setzen, um Rheinmetall
                                                              Boston: World Peace Foundation, Tufts University.
dazu zu bewegen, von weiteren Exporten an die            United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (2019,
Staaten der Kriegskoalition abzusehen.                        Februar). Yemen: Humanitarian Response Plan January-December 2019.
                                                              Genf/Berlin: UNOCHA.
                                                         Wisotzki, S. (2018). Violating the Arms Trade Treaty. Arms Exports to Saudi Arabia and
                                                              the Humanitarian Crisis in Yemen (PRIF Spotlight 1/2018). Frankfurt: PRIF.

                                                                 \ POLICY BRIEF 2 \ 2019                                                    7\
bicc \
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Wissenschaftlicher Direktor
Prof. Dr. Conrad Schetter

Kaufmännischer Geschäftsführer
Michael Dedek

AUTOREN
Marius Bales \ BICC
Dr. Max M. Mutschler \      Senior Researcher BICC

LEKTORAT
Susanne Heinke

EDITORIAL DESIGN
Diesseits – Kommunikationsdesign, Düsseldorf

VERÖFFENTLICHUNGSDATUM
25. Februar 2019

                   Except where otherwise noted, this work is licensed under:
                   cf. creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
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