Jubiläum BFSUG Zürich - auch nach 80 Jahren bleiben wir dran

Die Seite wird erstellt Ansgar-Maximilian Sauter
 
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Nr. 2 / März 2019

       Jubiläum BFSUG Zürich – auch nach 80 Jahren
       bleiben wir dran
 Arbeitsintegration – sensibilisieren, vernetzen
 und Perspektiven aufzeigen

           Neue Stellenleitung – herzlich willkommen!

                                                                         2
                    Beratung für Schwerhörige und Gehörlose Zürich / Schaffhausen
Schwerpunkt – Thema • Arbeit / Info / SVA Zürich          3–6

                                                              Jubiläum BFSUG Zürich                                     7–9

                                                              Jubiläum Schaffhausen                                          10
                                                              Stellenleitung                                                 11
Inhalts-                                                      Agenda / Gut zu wissen … / Impressum                           12
Verzeichnis

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser                                Neben dem Alltag gibt es in dieser      Angriff genommen: Wir wünschen
                                                          Nummer aber auch Aussergewöhn-          ihr viel Freude und Erfolg in ihrer
Wir danken Ihnen für die wunder-                          liches zu lesen: Die Beratungsstelle    neuen Tätigkeit und in der Zusam-
baren Rückmeldungen zum ersten                            feiert in diesem Jahr ihr 80-Jahre-     menarbeit mit dem BFSUG-Team.
«einblick» und freuen uns, auch in                        Jubiläum! In den 8 Dekaden hat sich     In dieser Nummer lernen Sie Diana
der zweiten Nummer aus dem Alltag                         vieles geändert und so entwickelt,      Rüegg kennen.
der Mitarbeitenden der Beratungs-                         dass die BFSUG eine äusserst wert-
stelle zu berichten. Diesmal zeigen                       volle Anlaufstelle für Gehörlose und
wir Ihnen, welche Funktionen die                          Menschen mit Hörbehinderung blei-
                                                                                                      Ihre Jacqueline Peter
BFSUG im Bereich Arbeitsvermitt-                          ben konnte: «Vieles wird besser, die        Präsidentin
lung übernimmt.                                           BFSUG bleibt gut»!                          Zürcher Fürsorgeverein für
                                                                                                      Gehörlose
                                                          Und doch gibt es auch Änderungen:
                                                          Zu Beginn des Jubiläumsjahres hat
                                                          Denise Eggel die Stellenleitung ab-
                                                          gegeben, da es für sie nun an der
                                                          Zeit sei, eine neue Herausforderung
                                                          zu suchen. Sie hat die BFSUG in den
                                                          vergangenen Jahren zielsicher durch
                                                          bewegte Wasser geführt, wir dan-
                                Foto © Thomas Entzeroth

                                                          ken ihr dafür von Herzen und wün-
                                                          schen ihr für die Zukunft alles Gute.

                                                          Die neue Stellenleiterin, Diana
                                                          Rüegg, hat die neue Herausfor-
                                                          derung – auch das Erlernen der
Jacqueline Peter                                          Gebärdensprache – schwungvoll in
Schwerpunkt – Thema                                                Seite   3

Bereich Arbeitsintegration –
was bieten wir an?
Was müssen Sie tun, wenn Sie die Arbeitsstelle verlie-
ren? Wie müssen Sie vorgehen, wenn Sie nach einem
Arbeitsunterbruch wieder eine Stelle suchen möchten?
Welche Unterlagen benötigen Sie für die Stellensuche?
Wie kann mich die Beratung für Schwerhörige und Ge-
hörlose (BFSUG), die Invalidenversicherung (IV) oder
die Regionale Arbeitsvermittlung (RAV) unterstützen?
Der Bereich Arbeit der BFSUG informiert und unter-
stützt betroffene schwerhörige und gehörlose Perso-
nen zu Fragen rund um das Thema Arbeit. Wir infor-
mieren zudem Arbeitgebende und Mitarbeitende über
die Kommunikationsmöglichkeiten mit Schwerhörigen
und Gehörlosen.
Die BFSUG Zürich bietet verschiedene Dienstleistun-
gen zum Thema Arbeit an. Gerne geben wir Ihnen in
diesem Artikel eine Übersicht.

Beratung
Während einem Erstgespräch informieren wir über all-
gemeine Punkte rund um das Thema Arbeit. In einem           Während der Beratung
zweiten Schritt werden die Fragen und Anliegen der
betroffenen Person besprochen. Wir klären, was sie          Einzelberatung grob aufzeigen, welche Möglichkeiten
bereits selber unternommen hat und was ein nächster         es gibt, um an Informationen über freie Stellen zu kom-
Schritt zur Erreichung ihres Ziels sein kann. Im Gespräch   men. Oder wir zeigen welche Strategien und Möglich-
wird festgehalten, bei welchen Themen Unterstützung         keiten es gibt, mit Firmen in Kontakt zu treten um sein
durch uns gewünscht ist und wer welche Aufgaben             Bewerbungsdossier zu schicken.
übernimmt.                                                  Die Suche nach einer neuen Anstellung ist sehr zeitin-
Oft ist der Person, die von Arbeitslosigkeit bedroht oder   tensiv. Oft genügt die Hilfe in der Einzelberatung nicht
betroffen ist, nicht vollständig klar, welche Rechte und    und der Wunsch nach Unterstützung der betroffe-
Pflichten sie hat. Wo muss man sich melden? Wie rasch        nen Personen ist grösser. Ergänzend zu den Beratungs-
muss ich das tun? Welche Unterlagen benötige ich für        gesprächen bieten wir darum eine Bewerbungswerk-
eine Anmeldung beim RAV und der Arbeitslosenkasse?          statt an.
Habe ich Anspruch auf Leistungen der Arbeitslosenkasse
oder der IV? Wer kann mich bei diesen Fragen unter-         Bewerbungswerkstatt
stützen?                                                    An zwei Morgen pro Woche steht allen stellensuchen-
Wichtig bei diesen Gesprächen ist es, dass individu-        den Personen die Bewerbungswerkstatt offen. Betrof-
ell auf die Betroffenen eingegangen werden kann. Die        fene, die beim Bewerben Hilfe wünschen, erhalten von
Ausgangslage unterscheidet sich von Person zu Person.       qualifizierten Fachpersonen Unterstützung. Den Besu-
Zudem ist es uns in den Beratungssituationen ein zent-      cherInnen und Besuchern steht neben Computer und
rales Anliegen, dass unsere Kommunikation den Bedürf-       Drucker auch ein Internetzugang zur Verfügung. Auf
nissen der betroffenen Person angepasst ist.                Wunsch können Inserate erklärt werden und die an-
Eine wichtige Voraussetzung, damit sich eine Person         wesende Fachperson kann beim Anpassen des Bewer-
bewerben kann, ist ein korrektes und ansprechen-            bungsschreibens auf das jeweilige Inserat angefragt
des Bewerbungsdossier. Wir unterstützen dabei, einen        werden. Zudem erhalten die stellensuchenden Perso-
Lebenslauf zu erstellen und mit den Arbeitszeugnissen       nen aktive Unterstützung beim Erstellen von elektro-
und Diplomen zu ergänzen. Auch können wir in der            nischen Bewerbungen oder bei Onlinebewerbungen.
Schwerpunkt – Thema                                                                              Seite   4
Regelmässig finden im Rahmen der Bewerbungs-              finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten während einer
werkstatt Weiterbildungsveranstaltungen rund um          Einarbeitung oder für Hilfsmittel ab.
das Thema «Stellensuche» statt. In den letzten beiden    Gemeinsam mit der betroffenen Person können wir
Kursen wurden Fragen zum «Vorstellungsgespräch»          das Team am neuen Arbeitsort zu verschiedenen The-
genauer angeschaut und verschiedene praktische Übun-     men rund um die Hörbehinderung und Kommunikation,
gen gemacht. In einem zusätzlichen Kurs konnte das       Hilfsmittel etc., informieren und sensibilisieren.
Verfassen und Verschicken von korrekten elektronischen
Bewerbungen thematisiert und geübt werden.               Während den ersten sechs Monaten bei der neuen
                                                         Arbeitsstelle können wir im Rahmen des Job Coachings
Job Coaching                                             noch begleiten, bei der Einarbeitung unterstützen und
Leider ist es nach wie vor so, dass der Zugang zum       Fragen aller beteiligten Personen beantworten.
ersten Arbeitsmarkt für schwerhörige und gehörlose
Menschen durch die Kommunikationsbehinderung             Öffentlichkeitsarbeit
erschwert ist. Um Stellensuchende neben den Einzel-      Regelmässig berichten schwerhörige und gehörlose Per-
beratungen und dem Besuch der Bewerbungswerkstatt        sonen in unseren Beratungsgesprächen von Schwierig-
noch intensiver zu unterstützen, bietet die BFSUG die    keiten bei der Kommunikation am Arbeitsplatz. Um diese
Möglichkeit von Job Coachings an. Das Angebot vom        betroffenen Personen erfolgreich und langfristig am
Job Coaching ist kostenpflichtig. Vor dem Start einer     Arbeitsplatz zu integrieren, informieren wir regelmäs-
solchen Zusammenarbeit muss darum die Finanzierung       sig Arbeitgebende und Arbeitsteams über das Thema
geklärt sein. Zuweisende Stellen können zum Beispiel     Hörbehinderung. Wir sensibilisieren, welche Auswirkun-
                                                         gen eine Hörbehinderung hat, welche Chancen ent-
die IV oder das RAV sein.
                                                         stehen können für ein Unternehmen und welche wich-
Bei einem Job Coaching unterstützen wir sehr eng und     tigen Punkte in der Kommunikation mit den betroffe-
aktiv bei der Suche nach einer neuen Festanstellung      nen Personen beachtet werden müssen.
oder einem Arbeitstraining. Nachdem wir die Person
                                                         Der Bereich Arbeit ist gut ausgelastet, was leider den
und deren Kompetenzen und Wünsche während einem
                                                         grossen Bedarf an Beratung und Unterstützung im
Assessment noch besser kennen gelernt und den Such-
                                                         Zusammenhang mit dem Thema Arbeit zeigt. Auch
bereich festgelegt haben, nehmen wir Kontakt mit Fir-
                                                         in Zukunft werden wir uns für die Anliegen und
men auf und betreiben so Akquise. Wir fragen nach
                                                         Bedürfnisse dieser Personen aktiv einsetzen und versu-
einer Anstellungsmöglichkeit, informieren über die
                                                         chen, eine gelingende Kommunikationsbrücke zwischen
Fähigkeiten der bewerbenden Person und Unterstüt-
                                                         hörbehinderten Personen und der Arbeitswelt herzu-
zungsmöglichkeiten durch uns oder die IV. Zudem sen-
                                                         stellen.
sibilisieren wir bei einem solchen Erstkontakt oft zum
Thema Hörbehinderung.
Auf Wunsch begleiten wir zu einem Vorstellungs-              Pascal Meier
gespräch und klären, in Zusammenarbeit mit der IV,           Sozialarbeiter Arbeitsintegration

In der Bewerbungswerkstatt
Schwerpunkt – Thema                                                                                      Seite   5

 Informationsveranstaltung
«Beratung von Schwerhörigen und Gehörlosen»

An der Informationsveranstaltung für IV-/RAV-Beratende

Am 22. November 2018 wurde zum 10. Mal die In-                씰 Zusammenarbeit zwischen IV/RAV und BFSUG ZH
formationsveranstaltung «Beratung von Schwerhörigen           씰 Tipps und Ratschläge in der schriftlichen und münd-
und Gehörlosen» durchgeführt. Mit diesem halbtägi-              lichen Kommunikation
gen Workshop gibt die BFSUG Zürich den IV- und RAV-
                                                              씰 Wie soll eine Hörbehinderung in einem Bewerbungs-
Beratenden praxisnahe Tipps für die Beratung von Stel-
                                                                schreiben erwähnt werden?
lensuchenden mit einer Hörbehinderung. Durch diese
Sensibilisierung soll sich die Situation von stellensuchen-   Der Workshop findet einmal pro Jahr mit maximal 20
den Personen mit einer Hörbehinderung verbessern und          Personen statt. Die Nachfrage ist jeweils gross nach der
Missverständnisse sollen abgebaut werden.                     Ausschreibung. Uns ist es wichtig, dass nicht nur infor-
                                                              miert wird, sondern auch genügend Zeit für Fragen und
Hier einige Themenbeispiele unserer Informationsver-          Diskussionen vorhanden sind.
anstaltungen:
                                                              Die Weiterbildung wird durch das Amt für Wirtschaft
씰 Beratungssituationen mit Gebärdensprachdolmet-              und Arbeit und die SVA Zürich, IV-Stelle mitfinanziert.
   schenden. Worauf muss geachtet werden? Unter-
   schiede mit und ohne DolmetscherInnen
씰 Angebote und Dienstleistungen der BFSUG ZH im                    Philippe Peter
   Bereich Arbeitsintegration                                      Bereichsleiter Arbeitsintegration

Feedback von Teilnehmenden                                    Hans Bolt, RAV Eggbühlstrasse Zürich
                                                              – Was war besonders interessant?
  Daniel Kurmann, Amt für Wirtschaft und Arbeit,              Dass Gehörlose und/oder Schwerhörige selber den
  Kanton Zürich                                               Kurs mitgestaltet haben und direkt Erfahrungen aus
  Da ich da erstmals teilgenommen habe, waren                 dem Leben mitteilten -> sehr wertvoll!
  für mich alle Beiträge interessant. Ich kann nun            – Was war für Sie neu?
  Mimik und Gestik der Betroffenen besser ein-                Dass die geschriebene Sprache nicht zwingend
  schätzen und mein eigenes Verhalten optimaler               verständlich ist für Gehörlose. Tipps und Tricks zur
  anpassen in den Gesprächen. Neu war für mich                Kommunikation mit Gehörlosen.
  auch, dass die Betroffenen nicht immer über den             – Was konnten Sie bereits in der Beratung brauchen /
  gleichen Wortschatz verfügen. Ich spreche nun                 umsetzen?
  einfacher, klarer und verlange eine Rückmeldung             Nichts, da ich keine Gehörlosen beraten konnte inzwi-
  des Gesagten.                                               schen. Aber -> sehr wertvoll nicht nur für die Beratung,
  Ich werde sicher gerne wieder an einem Work-                sondern auch fürs eigene Leben allgemein! Mir hat der
  shop teilnehmen, besten Dank.                               Kurs sehr gut gefallen und ich konnte viel profitieren.
Schwerpunkt – Thema                                                                                       Seite    6

Wir ziehen am selben Strick …

Unsere Eingliederungsberaterinnen und Eingliederungs-
berater unterstützen Menschen mit unterschiedlichen
gesundheitlichen Einschränkungen. Kundinnen und
Kunden mit Hörbehinderung fallen uns bei der SVA
Zürich immer wieder positiv auf: Sie sind oft hochmoti-
viert und sehr gut informiert – sicher auch dank der Be-
ratung für Schwerhörige und Gehörlose Zürich (BFSUG).
Wir schätzen sie als verlässlichen Partner.
Die BFSUG ist die kompetente Anlaufstelle für Hörbe-
hinderte im Kanton Zürich. Sie berät und hilft dabei, ein
Gesuch um Unterstützung bei der Stellensuche einzurei-
chen. Nach Eingang dieses Gesuchs laden wir zum Erst-         Markus Roth und Sandra Nietlispach, Eingliederungsberater/in
gespräch auf der IV-Stelle ein. Dabei sitzt in aller Regel    der SVA Zürich, schätzen die Zusammenarbeit mit der BFSUG
jemand von der BFSUG mit am Tisch, meistens auch eine
                                                              gibt es von Kunde zu Kundin sehr grosse Unterschiede.
Gebärdensprach-Dolmetschende. Dies ermöglicht es, die
                                                              Ob das Hör- und Sprechvermögen dem Anforderungs-
berufliche Situation zu klären, Perspektiven aufzuzeigen
                                                              profil genügt, ist manchmal schwierig zu beurteilen. Die
und gemeinsam das weitere Vorgehen festzulegen. Die
                                                              erfahrenen Spezialisten der BFSUG können das eher ab-
praktische Unterstützung bei der Stellensuche leistet wie-
                                                              schätzen. Ohne ihre Aufklärungs- und Vermittlungs-
derum die BFSUG – in unserem Auftrag und mit unse-
                                                              arbeit wäre unser Aufwand viel grösser, eine für alle Be-
rer Kostengutsprache. Der Nutzen dieser Regelung liegt
                                                              teiligten gute Lösung zu finden. Mit den Partnern der
auf der Hand: Für Hörbehinderte ist die Stellensuche mit
                                                              BFSUG, die am selben Strick ziehen, schaffen wir es.
erheblichem Aufwand verbunden. Die meisten Gesprä-
che erfordern eine Übersetzung in Gebärdensprache mit-        Am besten sind die Chancen auf einen Neustart erfah-
tels DolmetscherIn. Ein spontaner Anruf zur Klärung ei-       rungsgemäss im bisherigen Beruf. Dann wenn Fachspezi-
ner Frage ist nicht möglich. Ist ein möglicher Arbeitsplatz   alisten beim neuen Arbeitgeber ihr wertvolles Know-how
gefunden, kann es darum gehen, mit individuellen Ver-         einbringen können. Kürzlich zum Beispiel ein Hochbau-
einbarungen zwischen allen Beteiligten eine erfolgreiche      zeichner, der die Stelle verloren hatte. Wir staunen oft,
Eingliederung zu ermöglichen. Ein bewährtes Modell            wie pragmatisch und flexibel manche hörbehinderten
ist ein Arbeitsversuch, eine Art mehrmonatige Probe-          Kundinnen und Kunden sind. Für eine geeignete Stelle
zeit vor der Anstellung. Damit kann sich der interes-         nehmen sie auch einen grösseren Ortswechsel in Kauf.
sierte Arbeitgeber ohne Kosten und Risiko von Kompe-          Gute Sensibilisierung für die Anliegen
tenz und Leistungsfähigkeit des Bewerbers überzeugen.         Eingliederungsberaterinnen und Eingliederungsberatern,
Den Lohn während dieser Zeit finanzieren wir. Ebenfalls        die noch keine Erfahrung mit Hörbehinderten haben,
bewährt hat sich ein finanzieller Zuschuss an den Ar-          legen wir die Informationsveranstaltungen der BFSUG
beitgeber zum Ausgleich dafür, dass die Einarbeitung          ans Herz. Dort werden sie für die Anliegen hörbehinder-
vielleicht mehr Zeit als üblich erfordert. Bei Bedarf ist     ter KundInnen im Alltag sensibilisiert. Ein Beratungsge-
auch individueller Support am Arbeitsplatz möglich.           spräch mit Hörbehinderten erfordert sicher mehr Zeit.
Manchmal braucht es eine technische oder bauliche             Wichtig ist aber nicht nur, langsamer und deutlicher zu
Anpassung, damit die Eingliederung gelingt: So konnte         sprechen. Auch komplexe Begriffe sind zu vermeiden, da
eine gehörlose Frau eine Stelle im abendlichen Reini-         diese oft schwer verständlich sind.
gungsdienst dank eines Pagers übernehmen, der sie bei         Erfahrene Eingliederungsberatende betonen übrigens
Feueralarm durch Vibrieren warnt.                             gerade auch den Wert der fokussierten, aufmerksamen
Wertvolle Aufklärung und Vermittlung                          Gesprächsführung. Eine von ihnen hat sich schon über-
Zu Besprechungen über solche individuelle Lösungen, sei       legt, Gebärdensprache zu lernen. Eine inoffizielle, aber
es bei uns im Büro oder am Arbeitsplatz, kommt auch           verständliche Geste zumindest hat sie sich schon ange-
ein Spezialist der BFSUG. Das schätzen unsere Einglie-        wöhnt: Wenn sie sich bei ihren gehörlosen Kundinnen
derungsberaterInnen sehr. Denn bei Hörbehinderungen           und Kunden bedankt, legt sie die rechte Hand aufs Herz.
Jubiläum BFSUG Zürich 1939–2019                                                                          Seite   7

Auch nach 80 Jahren bleiben wir dran

Dieses Jahr wird die Beratungsstelle 80 Jahre alt. Wir,        merksam, wenn das Behindertengleichstellungsgesetz
Anna Leutwyler, Beat Kleeb und Denise Eggel, nahmen            missachtet oder Ansprüche nicht gewährt werden. Wir
dieses Jubiläum zum Anlass, um über die Beratungs-             klären Betroffene über ihre Rechte auf und informie-
stelle, ihre Geschichte und ihr heutiges Tun und Wirken        ren sie über ihre Pflichten. Denn nur wer seine Rechte
nachzudenken. Kommen Sie mit auf unsere Zeitreise!             kennt und seine Pflichten versteht, kann eigenverant-
                                                               wortlich und selbstbestimmt handeln. Wir fördern durch
Als Träger der Beratungsstelle hat der Zürcher Fürsor-         individuelle und gemeinschaftliche Aktivitäten wichtige
geverein für Gehörlose mit dem 1939 übernommenen               Kompetenzen zur selbstständigen Lebensführung und
Patronat die Weichen für die Errichtung dieser Bera-           bieten Gelegenheit zum Austausch. Dabei beziehen wir
tungsstelle gestellt. Seither hat er die Tätigkeiten und die   das Umfeld mit ein und sensibilisieren es. Unsere Ziele
Entwicklung der Beratungsstelle stets unterstützt und          und die Werte «Gleichberechtigung», «Gleichstellung»
mit weiteren wichtigen Projekten, zum Teil mit politi-         und «Selbstbestimmung», die hinter unserem Auftrag
schen Vorstössen, zur Entfaltung der heutigen Selbst-          stehen, blieben während 80 Jahren dieselben. Die Um-
hilfeorganisationen beigetragen.                               setzung des Auftrages und die Art und Weise der aus-
Wir sind uns einig, dass es in den letzten 80 Jahren darum     gerichteten Unterstützung hat sich aber immer wieder
ging, die Lebensqualität von Gehörlosen und Schwerhö-          den aktuellen Gegebenheiten angepasst, wie Sie im Fol-
rigen durch gezielte Förderung der Eigenverantwortung          genden lesen können.
und Selbstständigkeit zu verbessern. Seit der Gründung         1939 wünschte sich die damals erste und einzige
gehört es zum gesellschaftlichen Auftrag der Beratungs-        Angestellte der Beratungsstelle einen Autobus, um
stelle, Menschen mit Hörbehinderung zu begleiten und           die Gehörlosen und Schwerhörigen in ihren Wohnor-
zu unterstützen, die in der vollen Entfaltung ihres Lebens     ten, verstreut im ganzen Kanton Zürich, einzusammeln
ungerechterweise eingeschränkt oder deren Zugang zu            und sie zentral in der Stadt zu unterrichten, zu fördern,
gesellschaftlichen Ressourcen ungenügend sind. So ste-         ihnen einen Ort der Begegnung zu ermöglichen und
hen wir für kurze Informationen und Auskünfte, wie             für ihre Nöte und Sorgen da zu sein. Heute, 80 Jahre
auch für langfristige und umfassende Beratung, in sämt-        später, wo im 15-Minuten-Takt die S-Bahn aus dem gan-
lichen Lebensbereichen zur Verfügung. Wir machen auf-          zen Kanton Menschen in die Stadt bringt und Smartpho-
                                                                                     nes unseren Alltag beherrschen, ist
                                                                                     es kaum vorstellbar, dass bis 1980
                                                                                     viele Gehörlose auf die Unterstüt-
                                                                                     zung ihrer Nachbarn oder aber auf
                                                                                     das Schreibtelefon der Beratungs-
                                                                                     stelle angewiesen waren, um sich
                                                                                     zum Beispiel am Arbeitsplatz ab-
                                                                                     zumelden oder einen Arzttermin
                                                                                     zu vereinbaren. Erst 1988 begann
                                                                                     die unabhängige Telefon-Vermitt-
                                                                                     lung durch die heutige procom,
                                                                                     die seit 2017 zusätzlich über eine
                                                                                     Video-Vermittlung in Gebärden-
                                                                                     sprache verfügt.
                                                                                     Wussten sie, dass mit der Grün-
                                                                                     dung von Teletext 1983 und der
                                                                                     Ausstrahlung übers Fernsehen SF
                                                                                     DRS 1984 erstmals Informationen
                                                                                     für Gehörlose und Schwerhörige
                                                                                     zum Nachlesen via Fernsehgerät
v.l: Denise Eggel, Anna Leutwyler und Beat Kleeb                                     möglich wurden? Das sogenannte
Jubiläum BFSUG Zürich 1939–2019                                                                         Seite   8
«Radio für Gehörlose» war jahrzehntelang Veranstal- Als Brückenbauerin und Partnerin auf Augenhöhe ist es
tungskalender, Nachrichtenplattform und eine wich- für uns wichtig, dass wir sowohl Mitarbeitende mit dem-
tige Informationsquelle. Bis vor wenigen Jahren nutzten selben kulturellen und sprachlichen Hintergrund, wie ihn
auch wir diese Plattform um Informationen zu verbrei- unsere Klienten und Klientinnen haben, beschäftigen,
ten. Heute setzen wir andere Kommunikationsmittel ein als auch Mitarbeitende ohne diesen Hintergrund. Dabei
wie zum Beispiel unsere Webseite oder die Infothek (In- ist uns die Bildung von gehörlosem und schwerhörigem
formationsvideos in Gebärdensprache). Mit der Techno- Fachpersonal ein besonderes Anliegen. Obwohl seit der
logie Schritt zu halten und gleichzeitig alle Generationen Gründung der Beratungsstelle 1939 erste Gruppenan-
zu erreichen, stellt uns vor grosse Herausforderungen.        gebote und das Zuziehen von jungen Betroffenen als
Die Beratungsstelle ist für viele Betroffene eine Vertrau- Freiwillige in der Mitarbeit gefördert wird, dauerte es bis
ensstelle. Hier können sich Gehörlose, und seit 2010 im 1989, bis die erste gehörlose Fachperson als Mitarbeiter
Mandat für pro audito Zürich auch Schwerhörige, je- in der Beratungsstelle angestellt werden konnte. In der
den Alters hinwenden. Und hier bekommen sie Halt, Zwischenzeit haben mehrere Gehörlose, die ihre Karriere
wenn sie in ihrem Alltag an Grenzen stossen. Damit dies bei der Beratungsstelle angefangen haben, Führungs-
möglich ist, sind die Freiwilligkeit und die                                 positionen im Gehörlosenwesen. Zudem
Schweigepflicht notwendige Grundsätze            QR-Code zur Gebärdensprache  haben Betroffene heute einen besseren
und unsere Integrität ein zentraler Wert.                                    Zugang zu Weiterbildungsmöglichkei-
Mit Bildung, Information, Sensibilisie-                                      ten. Trotzdem ist die Anzahl Fachleute
rung und Beratung – individuell und in                                       im Sozialbereich noch gering. Übrigens
Gruppen – stärkt die Beratungsstelle seit                                    besteht bis heute eine Gruppe von Frei-
1939 gehörlose und schwerhörige Men-                                         willigen, die sich für Einzelförderung und
schen und deren Umfeld. In der Zwi-                                          bei Ferienkursen engagiert.
schenzeit sind Partnerorganisationen,                                        Die gesetzlich verankerte Gleichstellung
wie sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH und                                            der Menschen mit Behinderung ist noch
DIMA Verein für Sprache und Integra-                                         sehr jung. Erst 2004 wurde das Behin-
tion, dazugekommen und es konnten                                            dertengleichstellungsgesetz eingeführt.
Aufgabenbereiche, wie z.B. die Erwachsenenbildungs- Die positiven Auswirkungen auf die Zielgruppe der
kurse, der Selbsthilfe übergeben werden. Dafür kamen Menschen mit Hörbehinderung und die Errungenschaf-
durch veränderte Bedürfnisse im Umfeld unserer Klien- ten, die damit verbunden sind, sind ebenfalls jung. Die
ten und Klientinnen neue Aufgaben, wie Jobcoaching Durchsetzung dieser Gleichstellung hat in den letzten
und Familienbegleitung, hinzu.                                Jahren in diversen Bereichen, allen voran in den Berei-
Auch Übersetzen bei Arbeitgebern, Ämtern und Gerichten chen Bildung und Arbeitsintegration, zu mehr Gleichbe-
gehörte lange zu unseren Aufgaben. Erst 1986 wurden die rechtigung und Gleichstellung geführt. In unserer tägli-
ersten Gebärdensprachdolmetschenden diplomiert. Da es chen Arbeit stellen wir aber fest, dass das Durchsetzen
damals nur wenig diplomierte Gebärdensprachedolmet- und Erhalten dieser Errungenschaften in der jüngeren
schende gab, mussten wir bis vor einigen Jahren weiterhin Vergangenheit wegen Sparmassnahmen wieder gefähr-
Dolmetsch-Einsätze leisten. Heute gibt es zwar genügend det ist. Mit der UNO-Behindertenrechtskonvention er-
Dolmetschende für die Deutschschweizer Gebärden- hoffen wir uns weitere Massnahmen des Kantons Zürich
sprache im Raum Zürich. Aufgrund der Herkunft unserer für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
Klientinnen und Klienten benötigen wir aber oft zusätzli- Dass diese Massnahmen im Alltag von Schwerhörigen
che Sprach- und Kulturkenntnisse. Deshalb ist Kommuni- und Gehörlosen auch tatsächlich zu mehr Gleichstel-
kationsunterstützung und Kulturvermittlung nach wie vor lung und Gleichberechtigung führen, dafür setzen wir
eine häufige Aufgabe unserer Mitarbeitenden.                   uns weiterhin ein.

  Was ist ein QR-Code?
  QR ist die Abkürzung zu «Quick Response», was auf Deutsch «schnelle Antwort» heisst. Auf einem QR-
  Code können verschiedenste Informationen gespeichert werden.
  Der QR- Code wird mit dem Smartphone oder Tablet abfotografiert (gelesen). Die App erkennt den Code
  und leitet automatisch auf eine gewünschte Webseite oder andere Informationen. Um einen QR-Code zu
  scannen, die App starten und die Kamera des Smartphones über den Code halten. Dann öffnet sich die hin-
  terlegte Website automatisch, ansonsten auf «öffnen» tippen.
Jubiläum BFSUG Zürich 1939–2019                                                                         Seite   9

Anna Leutwyler                        Beat Kleeb                                 Denise Eggel
Sozialarbeiterin                      Vorstandsmitglied                          Sozialarbeiterin
1986–1992,                            Zürcher Fürsorgeverein für                 2001–2008,
Stellenleiterin                       Gehörlose                                  Stellenleiterin
1993–2009 und                         1997–2018                                  2009 – März 2019
*Prix-Visio-Preisträgerin 2011
Als ich 1986 angestellt wurde, war    Als Gehörloser erlebe auch ich             Als ich 2001 das erste Mal die
für manche der älteren Arbeits-       die Auswirkungen unserer un-               Beratungsstelle betrat, war die
kolleginnen die Berufsbezeich-        sichtbaren Behinderung immer               Kultur und die Sprache der Ge-
nung Sozialarbeiterin eher neu.       wieder: Kommunikation läuft                hörlosen neu für mich. In der
Als Fürsorgerinnen waren sie in       meist über das Ohr und wer                 Sozialberatung mit den Klien-
ihrem ganzen Berufsleben für die      nicht hören kann, ist oft ausge-           ten wuchsen mein Verständnis
Taubstummen und Gehörlosen da         schlossen von wichtigen Infor-             über die Auswirkungen dieser
gewesen, hatten sie begleitet und     mationen.
                                                                                 unsichtbaren Behinderung und
verwaltet, oft mit ihnen gemein-      Aufgrund dieser persönlichen
                                                                                 meine Empathie für das Bedürf-
sam Alltag, Ferien und Freizeit ge-   Erfahrungen habe ich mich über
                                                                                 nis nach Selbstbestimmung. Es
staltet und waren so eine existen-    viele Jahre im Vorstand des Zür-
                                      cher Fürsorgevereins für Gehör-            war von Beginn an mein Anlie-
zielle Lebenshilfe für viele.                                                    gen, die Betroffenen in Ihrer Ent-
Damals? Wie lange haben wir ge-       lose für eine aktive Beratungs-
                                      stelle eingesetzt. Ich bin dort            faltung im Alltag zu unterstützen
meinsam mit der Selbsthilfe daran                                                und sie in ihrer Selbstbestim-
                                      engagierten Sozialarbeitenden
gearbeitet, damit der Begriff taub-                                              mung zu fördern. Um dies zu
                                      begegnet, die im Rahmen der
stumm aus dem Vokabular der                                                      erreichen, haben wir neue An-
                                      vorhandenen Mittel Gleichstel-
Amtsstellen und der schreibenden                                                 gebote geschaffen und die Bera-
                                      lung von Gehörlosen und Hö-
Presse verschwunden war.                                                         tungsstelle und das Team weiter
                                      renden praktiziert und nicht
Damals? Da ging das Zeitalter         nur davon gesprochen haben.                professionalisiert. In der Zusam-
der Fürsorge zu Ende. Wir lern-       Das Gleiche gilt für die hören-            menarbeit mit den gehörlosen
ten fortan gemeinsam mit den          den Vorstandsmitglieder, die sich          Fachleuten der Beratungsstelle
Betroffenen, ihre Kultur zu ver-      ehrenamtlich für uns engagiert             und unseren Partnerorganisa-
stehen und auf Augenhöhe mit-         haben. Ich habe immer gerne in             tionen wurde mir bewusst, wie
einander zu verkehren. Die Ge-        gemischten Organisationen, also            ohnmächtig es macht und wie
bärdensprache bekam mehr und          mit Hörenden und Gehörlosen,               hilflos wir sind, wenn Gleichbe-
mehr ihren Platz in unserem Be-       gearbeitet und auf diese Weise             rechtigung und Gleichstellung
rufsalltag und in den Weiter-         viel lernen können.                        schlussendlich an finanziellen
und Fortbildungen für Gehör-          Die Beratungsstelle hat ihre Auf-          Ressourcen scheitern. Daher lege
lose und Hörbehinderte.               gaben 80 Jahre lang in einem               ich grossen Wert darauf, unser
Damals? Welche Anstrengun-            sich ständig wandelnden Um-                Tun und Wirken in der Wechsel-
gen waren nötig, den Betrof-          feld gut gemeistert – und wird             wirkung mit der Umwelt zu ver-
fenen einen annähernd gleich-         es weiterhin tun, weil es im-              anschaulichen.
wertigen Zugang zu Kultur und         mer Menschen geben wird, die
                                                                                 Dass es die Beratungsstelle viele
Bildung zu öffnen? Gewiss, vieles     von der Kommunikation ausge-
                                                                                 weitere Jahre benötigen wird,
ist auch heute noch zu tun, doch      schlossen sein werden.
                                                                                 ist für mich eine Selbstverständ-
sind wir auf dem richtigen Weg.
                                                                                 lichkeit. Denn Gleichberechti-
Bis 2009 durfte ich die Bera-         *Prix Visio Award vom SGB-FSS (Schwei-     gung und Gleichstellung der
tungsstelle leiten. Ich erinnere      zerischer Gehörlosenbund): Der Preis       Menschen sind in unserer Ge-
mich an eine Zeit, in der für die     geht an gehörlose, hörbehinderte oder
                                      hörende Persönlichkeiten aus der Selbst-   sellschaft stets ein Politikum und
Betroffenen im Kanton Zürich
                                      und Fachhilfe für ein ausserordentliches   müssen wegen unterschiedlicher
eine gute, zeitgemässe Sozial-        und langjähriges Engagement zuguns-        Interessenlagen immer wieder
beratung und weitere Dienstleis-      ten der Integration von Gehörlosen und     verteidigt werden.
tungen entstanden sind, welche        Hörbehinderten in die Gesellschaft oder
ab 2009 von Denise Eggel und          zugunsten der Gemeinschaft und Kul-
                                      tur von Gehörlosen und Hörbehinderten.
ihrem Team weitergeführt und
                                      Siehe auch:
weiterentwickelt wurden.              www.sgb-fss.ch/uber_uns/awards/
Jubiläum BFSUG Schaffhausen 2008–2018                                                                   Seite   10
10-Jahre-Jubiläum
der Beratungsstelle Schaffhausen
Die Beratung für Schwerhörige und
Gehörlose Schaffhausen durfte im
September 2018 ihr 10-jähriges Be-
stehen feiern. Gemeinsam mit der
Gemeinschaft Gehörloser in Schaff-
hausen (GGS) und den Stellenlei-
tungen Schaffhausen und Zürich
wurde eine Feier am 28. Septem-
ber 2018 im Innenhof des Sozial-
amtes der Stadt Schaffhausen ab-
gehalten.
Wir hatten Glück mit dem Wetter und
konnten im Freien Tische und Bänke
aufstellen und den sehr hübschen In-
nenhof geniessen. Das altehrwürdige
Gebäude hat der Feier einen würdi-
gen Rahmen geboten. Zu den Fei-
erlichkeiten eingeladen waren neben
den Mitgliedern der GGS auch alle
BesucherInnen der Beratungsstelle
in Schaffhausen, der Fürsorgeverein
und die Mitarbeitenden der Bera-
tungsstelle in Zürich. Dazu natürlich
auch viele Personen aus der Poli-           Apéro im Innenhof
tik und dem Sozialwesen der Stadt           lungsleiter Sozialarbeit Schaffhausen.
Schaffhausen und die Presse.                Auch Manuela Tomasevic, die Vi-
Die Stadt Schaffhausen hat uns den          zepräsidentin der Gesellschaft der
räumlichen Rahmen zur Verfügung             Gehörlosen Schaffhausen, richtete
gestellt und dazu ein Catering, das         einige Worte an die Gäste und be-
sich um das leibliche Wohl der gela-        dankte sich für die Zusammenarbeit
denen Gäste kümmerte.                       mit der Beratungsstelle.
Es wurden einige Ansprachen gehal-          Im Anschluss an den offiziellen Teil
ten; so von der Präsidentin des Für-        tauschten sich die Gäste rege unter-
sorgevereins Jacqueline Peter, dem          einander aus. Es war eine fröhliche
Regierungsrat Walter Vogelsanger            und entspannte Feier, die von allen
und Martin Ammann, dem Abtei-               geschätzt wurde!                         Danksagung in Gebärdensprache

                                                                                     Zum Schluss möchten wir uns herz-
                                                                                     lich bei der CILAG AG und der GGS
                                                                                     für ihre finanzielle Unterstützung
                                                                                     bedanken. Die GGS hat unsere Feier
                                                                                     zusätzlich mit einem Kuchenbuffet
                                                                                     versüsst.

                                                                                         Franziska Müller
Persönlichkeiten am Festakt in der Schaffhauser Altstadt                                 Sozialarbeiterin
Stellenleitung                                                                                                Seite   11

Abschied und Willkommen

Abschied Denise Eggel                     Vorstand der Beratungsstelle mit. Für    Willkommen Diana Rüegg
2001 bin ich als frisch diplomierte       diese grosse Erfahrung, den Wandel       Mitte Januar habe ich auf der Bera-
Sozialarbeiterin zum Team der Bera-       und die Herausforderungen sowie          tung für Schwerhörige und Gehör-
tungsstelle gestossen. Von meinen         die Zusammenarbeit mit den Partner-      lose in Zürich begonnen und im Fe-
Kolleginnen und Kollegen wurde ich        organisationen im Gehörlosen- und        bruar offiziell die Stellenleitung von
mit Wohlwollen und Geduld in die          Schwerhörigenwesen bedanke ich           Denise Eggel übernommen. Ich freue
Arbeit eingeführt. Die Kultur und         mich. Ich werde den Menschen mit         mich sehr, dass ich diese Chance be-
Sprache der Gehörlosen hat mir eine       Hörbehinderung mein ganzes Leben         kommen habe. Ich weiss, dass es für
neue Welt eröffnet. Schritt für Schritt   treu verbunden bleiben. Meine Nach-      mich in den nächsten Monaten viel
konnte ich einen immer grösseren          folgerin hat die Arbeit bereits aufge-   zu lernen gibt. Gleichzeitig hoffe
Teil zum Team und zur Entwicklung         nommen und wird mit dem Team die         ich, dass ich meine berufliche Erfah-
der Beratungsstelle beitragen und         wichtigen Aufgaben der Beratungs-        rung für den Erfolg der Zürcher Be-
mitgestalten. Im 2009 übernahm            stelle fortsetzen. Machen Sie’s gut      ratungsstelle einbringen kann.
ich dann die Stellenleitung. Ich bin      und vielleicht auf Wiedersehen!
                                                                                   Die letzten sechs Jahre war ich in ei-
dankbar für das Vertrauen, das mir        Herzlichst                               ner leitenden Funktion im Asylbe-
die Klientinnen und Klienten entge-
                                                                                   reich tätig. Zuvor arbeitete ich im
genbrachten. Ich nehme viele Erin-
                                                                                   Bereich Arbeitsintegration. Wäh-
nerungen an das gemeinsam Erlebte              Denise Eggel
                                                                                   rend dieser Zeit hatte ich die Gele-
und Erreichte im Team und mit dem              Stellenleiterin (bisher)
                                                                                   genheit mit gehörlosen Kundinnen
                                                                                   und Kunden zusammenzuarbeiten.
                                                                                   Diese Aufgabe war anspruchsvoll
                                                                                   und erlaubte mir einen kleinen Ein-
                                                                                   blick in den Alltag von gehörlosen
                                                                                   Personen. Schon damals hat mich
                                                                                   auch die Gebärdensprache faszi-
                                                                                   niert. Jetzt bin ich gespannt darauf,
                                                                                   einen tieferen Einblick in die Kultur
                                                                                   gehörloser Personen zu erhalten und
                                                                                   die Gelegenheit zu bekommen, die
                                                                                   Gebärdensprache zu erlernen!
                                                                                   Ich bin überzeugt von der Wichtig-
                                                                                   keit der Menschenrechte. Die Men-
                                                                                   schenrechte sowie die Gleichstellung
                                                                                   bilden für mich die Grundlage für
                                                                                   eine gerechte und solidarische Ge-
                                                                                   sellschaft. Ich freue mich zusammen
                                                                                   mit dem BFSUG-Team und allen, die
                                                                                   uns unterstützen, einen Beitrag zu
                                                                                   leisten für die Teilhabe unserer ge-
                                                                                   hörlosen und schwerhörigen Kun-
                                                                                   dinnen und Kunden an der Gesell-
                                                                                   schaft!

                                                                                        Diana Rüegg
Übergabe: Denise Eggel (bisher) und Diana Rüegg (neu)                                   Stellenleiterin (neu)
Agenda / Gut zu wissen … / Impressum                                                                Seite   12
Gut zu wissen …                                              Agenda
Freiwilligen-Gruppe                                          Angebote der BFSUG
                                                             April – September 2019
Die Beratung für Schwerhörige und Gehörlose führt seit
bald 80 Jahren eine «Freiwilligen-Gruppe». Momen-            Donnerstag im Mai, Datum noch offen
tan sind in dieser Gruppe neun Personen. Acht Freiwil-       Besuch Zirkus Knie
lige sind gehörlos, eine ist hörend mit Gebärdensprach-      Treffpunkt: Tramstation Bellevue, 14.00 Uhr
kompetenz.                                                   Donnerstagnachmittag im August/September/Oktober
Die Freiwilligen bieten ihre Zeit an, um gehörlose oder      Datum noch offen
schwerhörige Personen im Altersheim oder zu Hause            Besuch Zirkus Pipistrello
regelmässig zu besuchen. Ziel ist, dass die betroffenen      Mittwoch, 11. September
Personen nicht vereinsamen und soziale Kontakte ha-          Ausflug mit Pfarramt
ben. Die freiwilligen Personen stehen unter Schweige-        Organisation: Aktiv ab 50
pflicht. Das heisst, sie erzählen niemanden, wen sie be-      Ort und Zeit noch offen
suchen und worüber sie bei ihren Besuchen sprechen.
                                                             Sonntag, 5. – Freitag, 10. Mai
Die Freiwilligen bieten ihre Zeit auch für andere Einsätze   Ferienkurs gl+ in Tenero
an. Sie können zum Beispiel unterstützen beim Ausfüllen      Anmeldeschluss: 31. März
der Steuererklärung, beim Erlernen der deutschen Spra-
                                                             Sonntag, 25. – Freitag, 30. August
che oder der Gebärdensprache. Sie machen auch Fahr-
                                                             Ferienkurs Senioren in Davos
dienste, helfen bei technischen Problemen oder beglei-
                                                             Anmeldeschluss: 15. Juli
ten an verschiedene Orte.
Wenn Sie auch wünschen, dass eine Person sie regel-          Elki Treff (Eltern-Kind-Treff)
mässig besucht und unterstützt, können Sie sich bei uns      Mittwoch, 10. April
melden. Wir freuen uns über neue Anfragen.                   Schoggi-Fabrik Frey in Buchs
Email: zuerich@bfsug.ch                                      Treffpunkt: 13.15 Uhr, Bahnhof Zürich, grosse Uhr
Telefon 043 311 79 79 / SMS: 076 535 83 54                   Mittwoch, 22. Mai
                                                             Besuch Tierpark Arth-Goldau
                                                             Treffpunkt: 12.45 Uhr, Bahnhof Zürich, grosse Uhr
                                                             Mittwoch, 26. Juni
                                                             Ausflug Felsenegg
                                                             Zeit noch offen
                                                             Treffpunkt: Bahnhof Zürich, grosse Uhr

                                                             Dienstag, 11. Juni
                                                             Generalversammlung
                                                             des Zürcher Fürsorgevereins für Gehörlose
                                                             forum98/Aula, Gehörlosenzentrum Zürich
Ein Freiwilliger auf Besuch
                                                             mit Apéro
                                                             Programm 2. Teil, Referat zum Thema
Impressum                                                    «UNO-Behindertenrechtskonvention»
                                                             Nähere Angaben folgen in den Ausschreibungen oder
           Redaktion                                         zu gegebener Zeit auf der Homepage der BFSUG.
           BFSUG, Oerlikonerstrasse 98, 8057 Zürich
           Telefon +41 43 311 79 79, zuerich@bfsug.ch
           Satz/Layout/Druck/Versand                                  Für Ihre Spende: Postkonto 88-565651-3
           Druckwerkstatt, Lukas u. Dominik Huber                     IBAN: CH70 0900 0000 8856 5651 3
           Bachstrasse 5, 8585 Zuben                                  Der Zürcher Fürsorgeverein für Gehörlose
           Redaktionsschluss Nr. 3, September 2019                    ist von der ZEWO als gemeinnütziges, soziales
           Erscheint 2-mal jährlich, Auflage 1500                      Werk anerkannt.
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