Jubiläum BFSUG Zürich - auch nach 80 Jahren bleiben wir dran
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. Nr. 2 / März 2019 Jubiläum BFSUG Zürich – auch nach 80 Jahren bleiben wir dran Arbeitsintegration – sensibilisieren, vernetzen und Perspektiven aufzeigen Neue Stellenleitung – herzlich willkommen! 2 Beratung für Schwerhörige und Gehörlose Zürich / Schaffhausen
Schwerpunkt – Thema • Arbeit / Info / SVA Zürich 3–6 Jubiläum BFSUG Zürich 7–9 Jubiläum Schaffhausen 10 Stellenleitung 11 Inhalts- Agenda / Gut zu wissen … / Impressum 12 Verzeichnis Editorial Liebe Leserinnen und Leser Neben dem Alltag gibt es in dieser Angriff genommen: Wir wünschen Nummer aber auch Aussergewöhn- ihr viel Freude und Erfolg in ihrer Wir danken Ihnen für die wunder- liches zu lesen: Die Beratungsstelle neuen Tätigkeit und in der Zusam- baren Rückmeldungen zum ersten feiert in diesem Jahr ihr 80-Jahre- menarbeit mit dem BFSUG-Team. «einblick» und freuen uns, auch in Jubiläum! In den 8 Dekaden hat sich In dieser Nummer lernen Sie Diana der zweiten Nummer aus dem Alltag vieles geändert und so entwickelt, Rüegg kennen. der Mitarbeitenden der Beratungs- dass die BFSUG eine äusserst wert- stelle zu berichten. Diesmal zeigen volle Anlaufstelle für Gehörlose und wir Ihnen, welche Funktionen die Menschen mit Hörbehinderung blei- Ihre Jacqueline Peter BFSUG im Bereich Arbeitsvermitt- ben konnte: «Vieles wird besser, die Präsidentin lung übernimmt. BFSUG bleibt gut»! Zürcher Fürsorgeverein für Gehörlose Und doch gibt es auch Änderungen: Zu Beginn des Jubiläumsjahres hat Denise Eggel die Stellenleitung ab- gegeben, da es für sie nun an der Zeit sei, eine neue Herausforderung zu suchen. Sie hat die BFSUG in den vergangenen Jahren zielsicher durch bewegte Wasser geführt, wir dan- Foto © Thomas Entzeroth ken ihr dafür von Herzen und wün- schen ihr für die Zukunft alles Gute. Die neue Stellenleiterin, Diana Rüegg, hat die neue Herausfor- derung – auch das Erlernen der Jacqueline Peter Gebärdensprache – schwungvoll in
Schwerpunkt – Thema Seite 3 Bereich Arbeitsintegration – was bieten wir an? Was müssen Sie tun, wenn Sie die Arbeitsstelle verlie- ren? Wie müssen Sie vorgehen, wenn Sie nach einem Arbeitsunterbruch wieder eine Stelle suchen möchten? Welche Unterlagen benötigen Sie für die Stellensuche? Wie kann mich die Beratung für Schwerhörige und Ge- hörlose (BFSUG), die Invalidenversicherung (IV) oder die Regionale Arbeitsvermittlung (RAV) unterstützen? Der Bereich Arbeit der BFSUG informiert und unter- stützt betroffene schwerhörige und gehörlose Perso- nen zu Fragen rund um das Thema Arbeit. Wir infor- mieren zudem Arbeitgebende und Mitarbeitende über die Kommunikationsmöglichkeiten mit Schwerhörigen und Gehörlosen. Die BFSUG Zürich bietet verschiedene Dienstleistun- gen zum Thema Arbeit an. Gerne geben wir Ihnen in diesem Artikel eine Übersicht. Beratung Während einem Erstgespräch informieren wir über all- gemeine Punkte rund um das Thema Arbeit. In einem Während der Beratung zweiten Schritt werden die Fragen und Anliegen der betroffenen Person besprochen. Wir klären, was sie Einzelberatung grob aufzeigen, welche Möglichkeiten bereits selber unternommen hat und was ein nächster es gibt, um an Informationen über freie Stellen zu kom- Schritt zur Erreichung ihres Ziels sein kann. Im Gespräch men. Oder wir zeigen welche Strategien und Möglich- wird festgehalten, bei welchen Themen Unterstützung keiten es gibt, mit Firmen in Kontakt zu treten um sein durch uns gewünscht ist und wer welche Aufgaben Bewerbungsdossier zu schicken. übernimmt. Die Suche nach einer neuen Anstellung ist sehr zeitin- Oft ist der Person, die von Arbeitslosigkeit bedroht oder tensiv. Oft genügt die Hilfe in der Einzelberatung nicht betroffen ist, nicht vollständig klar, welche Rechte und und der Wunsch nach Unterstützung der betroffe- Pflichten sie hat. Wo muss man sich melden? Wie rasch nen Personen ist grösser. Ergänzend zu den Beratungs- muss ich das tun? Welche Unterlagen benötige ich für gesprächen bieten wir darum eine Bewerbungswerk- eine Anmeldung beim RAV und der Arbeitslosenkasse? statt an. Habe ich Anspruch auf Leistungen der Arbeitslosenkasse oder der IV? Wer kann mich bei diesen Fragen unter- Bewerbungswerkstatt stützen? An zwei Morgen pro Woche steht allen stellensuchen- Wichtig bei diesen Gesprächen ist es, dass individu- den Personen die Bewerbungswerkstatt offen. Betrof- ell auf die Betroffenen eingegangen werden kann. Die fene, die beim Bewerben Hilfe wünschen, erhalten von Ausgangslage unterscheidet sich von Person zu Person. qualifizierten Fachpersonen Unterstützung. Den Besu- Zudem ist es uns in den Beratungssituationen ein zent- cherInnen und Besuchern steht neben Computer und rales Anliegen, dass unsere Kommunikation den Bedürf- Drucker auch ein Internetzugang zur Verfügung. Auf nissen der betroffenen Person angepasst ist. Wunsch können Inserate erklärt werden und die an- Eine wichtige Voraussetzung, damit sich eine Person wesende Fachperson kann beim Anpassen des Bewer- bewerben kann, ist ein korrektes und ansprechen- bungsschreibens auf das jeweilige Inserat angefragt des Bewerbungsdossier. Wir unterstützen dabei, einen werden. Zudem erhalten die stellensuchenden Perso- Lebenslauf zu erstellen und mit den Arbeitszeugnissen nen aktive Unterstützung beim Erstellen von elektro- und Diplomen zu ergänzen. Auch können wir in der nischen Bewerbungen oder bei Onlinebewerbungen.
Schwerpunkt – Thema Seite 4 Regelmässig finden im Rahmen der Bewerbungs- finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten während einer werkstatt Weiterbildungsveranstaltungen rund um Einarbeitung oder für Hilfsmittel ab. das Thema «Stellensuche» statt. In den letzten beiden Gemeinsam mit der betroffenen Person können wir Kursen wurden Fragen zum «Vorstellungsgespräch» das Team am neuen Arbeitsort zu verschiedenen The- genauer angeschaut und verschiedene praktische Übun- men rund um die Hörbehinderung und Kommunikation, gen gemacht. In einem zusätzlichen Kurs konnte das Hilfsmittel etc., informieren und sensibilisieren. Verfassen und Verschicken von korrekten elektronischen Bewerbungen thematisiert und geübt werden. Während den ersten sechs Monaten bei der neuen Arbeitsstelle können wir im Rahmen des Job Coachings Job Coaching noch begleiten, bei der Einarbeitung unterstützen und Leider ist es nach wie vor so, dass der Zugang zum Fragen aller beteiligten Personen beantworten. ersten Arbeitsmarkt für schwerhörige und gehörlose Menschen durch die Kommunikationsbehinderung Öffentlichkeitsarbeit erschwert ist. Um Stellensuchende neben den Einzel- Regelmässig berichten schwerhörige und gehörlose Per- beratungen und dem Besuch der Bewerbungswerkstatt sonen in unseren Beratungsgesprächen von Schwierig- noch intensiver zu unterstützen, bietet die BFSUG die keiten bei der Kommunikation am Arbeitsplatz. Um diese Möglichkeit von Job Coachings an. Das Angebot vom betroffenen Personen erfolgreich und langfristig am Job Coaching ist kostenpflichtig. Vor dem Start einer Arbeitsplatz zu integrieren, informieren wir regelmäs- solchen Zusammenarbeit muss darum die Finanzierung sig Arbeitgebende und Arbeitsteams über das Thema geklärt sein. Zuweisende Stellen können zum Beispiel Hörbehinderung. Wir sensibilisieren, welche Auswirkun- gen eine Hörbehinderung hat, welche Chancen ent- die IV oder das RAV sein. stehen können für ein Unternehmen und welche wich- Bei einem Job Coaching unterstützen wir sehr eng und tigen Punkte in der Kommunikation mit den betroffe- aktiv bei der Suche nach einer neuen Festanstellung nen Personen beachtet werden müssen. oder einem Arbeitstraining. Nachdem wir die Person Der Bereich Arbeit ist gut ausgelastet, was leider den und deren Kompetenzen und Wünsche während einem grossen Bedarf an Beratung und Unterstützung im Assessment noch besser kennen gelernt und den Such- Zusammenhang mit dem Thema Arbeit zeigt. Auch bereich festgelegt haben, nehmen wir Kontakt mit Fir- in Zukunft werden wir uns für die Anliegen und men auf und betreiben so Akquise. Wir fragen nach Bedürfnisse dieser Personen aktiv einsetzen und versu- einer Anstellungsmöglichkeit, informieren über die chen, eine gelingende Kommunikationsbrücke zwischen Fähigkeiten der bewerbenden Person und Unterstüt- hörbehinderten Personen und der Arbeitswelt herzu- zungsmöglichkeiten durch uns oder die IV. Zudem sen- stellen. sibilisieren wir bei einem solchen Erstkontakt oft zum Thema Hörbehinderung. Auf Wunsch begleiten wir zu einem Vorstellungs- Pascal Meier gespräch und klären, in Zusammenarbeit mit der IV, Sozialarbeiter Arbeitsintegration In der Bewerbungswerkstatt
Schwerpunkt – Thema Seite 5 Informationsveranstaltung «Beratung von Schwerhörigen und Gehörlosen» An der Informationsveranstaltung für IV-/RAV-Beratende Am 22. November 2018 wurde zum 10. Mal die In- 씰 Zusammenarbeit zwischen IV/RAV und BFSUG ZH formationsveranstaltung «Beratung von Schwerhörigen 씰 Tipps und Ratschläge in der schriftlichen und münd- und Gehörlosen» durchgeführt. Mit diesem halbtägi- lichen Kommunikation gen Workshop gibt die BFSUG Zürich den IV- und RAV- 씰 Wie soll eine Hörbehinderung in einem Bewerbungs- Beratenden praxisnahe Tipps für die Beratung von Stel- schreiben erwähnt werden? lensuchenden mit einer Hörbehinderung. Durch diese Sensibilisierung soll sich die Situation von stellensuchen- Der Workshop findet einmal pro Jahr mit maximal 20 den Personen mit einer Hörbehinderung verbessern und Personen statt. Die Nachfrage ist jeweils gross nach der Missverständnisse sollen abgebaut werden. Ausschreibung. Uns ist es wichtig, dass nicht nur infor- miert wird, sondern auch genügend Zeit für Fragen und Hier einige Themenbeispiele unserer Informationsver- Diskussionen vorhanden sind. anstaltungen: Die Weiterbildung wird durch das Amt für Wirtschaft 씰 Beratungssituationen mit Gebärdensprachdolmet- und Arbeit und die SVA Zürich, IV-Stelle mitfinanziert. schenden. Worauf muss geachtet werden? Unter- schiede mit und ohne DolmetscherInnen 씰 Angebote und Dienstleistungen der BFSUG ZH im Philippe Peter Bereich Arbeitsintegration Bereichsleiter Arbeitsintegration Feedback von Teilnehmenden Hans Bolt, RAV Eggbühlstrasse Zürich – Was war besonders interessant? Daniel Kurmann, Amt für Wirtschaft und Arbeit, Dass Gehörlose und/oder Schwerhörige selber den Kanton Zürich Kurs mitgestaltet haben und direkt Erfahrungen aus Da ich da erstmals teilgenommen habe, waren dem Leben mitteilten -> sehr wertvoll! für mich alle Beiträge interessant. Ich kann nun – Was war für Sie neu? Mimik und Gestik der Betroffenen besser ein- Dass die geschriebene Sprache nicht zwingend schätzen und mein eigenes Verhalten optimaler verständlich ist für Gehörlose. Tipps und Tricks zur anpassen in den Gesprächen. Neu war für mich Kommunikation mit Gehörlosen. auch, dass die Betroffenen nicht immer über den – Was konnten Sie bereits in der Beratung brauchen / gleichen Wortschatz verfügen. Ich spreche nun umsetzen? einfacher, klarer und verlange eine Rückmeldung Nichts, da ich keine Gehörlosen beraten konnte inzwi- des Gesagten. schen. Aber -> sehr wertvoll nicht nur für die Beratung, Ich werde sicher gerne wieder an einem Work- sondern auch fürs eigene Leben allgemein! Mir hat der shop teilnehmen, besten Dank. Kurs sehr gut gefallen und ich konnte viel profitieren.
Schwerpunkt – Thema Seite 6 Wir ziehen am selben Strick … Unsere Eingliederungsberaterinnen und Eingliederungs- berater unterstützen Menschen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Einschränkungen. Kundinnen und Kunden mit Hörbehinderung fallen uns bei der SVA Zürich immer wieder positiv auf: Sie sind oft hochmoti- viert und sehr gut informiert – sicher auch dank der Be- ratung für Schwerhörige und Gehörlose Zürich (BFSUG). Wir schätzen sie als verlässlichen Partner. Die BFSUG ist die kompetente Anlaufstelle für Hörbe- hinderte im Kanton Zürich. Sie berät und hilft dabei, ein Gesuch um Unterstützung bei der Stellensuche einzurei- chen. Nach Eingang dieses Gesuchs laden wir zum Erst- Markus Roth und Sandra Nietlispach, Eingliederungsberater/in gespräch auf der IV-Stelle ein. Dabei sitzt in aller Regel der SVA Zürich, schätzen die Zusammenarbeit mit der BFSUG jemand von der BFSUG mit am Tisch, meistens auch eine gibt es von Kunde zu Kundin sehr grosse Unterschiede. Gebärdensprach-Dolmetschende. Dies ermöglicht es, die Ob das Hör- und Sprechvermögen dem Anforderungs- berufliche Situation zu klären, Perspektiven aufzuzeigen profil genügt, ist manchmal schwierig zu beurteilen. Die und gemeinsam das weitere Vorgehen festzulegen. Die erfahrenen Spezialisten der BFSUG können das eher ab- praktische Unterstützung bei der Stellensuche leistet wie- schätzen. Ohne ihre Aufklärungs- und Vermittlungs- derum die BFSUG – in unserem Auftrag und mit unse- arbeit wäre unser Aufwand viel grösser, eine für alle Be- rer Kostengutsprache. Der Nutzen dieser Regelung liegt teiligten gute Lösung zu finden. Mit den Partnern der auf der Hand: Für Hörbehinderte ist die Stellensuche mit BFSUG, die am selben Strick ziehen, schaffen wir es. erheblichem Aufwand verbunden. Die meisten Gesprä- che erfordern eine Übersetzung in Gebärdensprache mit- Am besten sind die Chancen auf einen Neustart erfah- tels DolmetscherIn. Ein spontaner Anruf zur Klärung ei- rungsgemäss im bisherigen Beruf. Dann wenn Fachspezi- ner Frage ist nicht möglich. Ist ein möglicher Arbeitsplatz alisten beim neuen Arbeitgeber ihr wertvolles Know-how gefunden, kann es darum gehen, mit individuellen Ver- einbringen können. Kürzlich zum Beispiel ein Hochbau- einbarungen zwischen allen Beteiligten eine erfolgreiche zeichner, der die Stelle verloren hatte. Wir staunen oft, Eingliederung zu ermöglichen. Ein bewährtes Modell wie pragmatisch und flexibel manche hörbehinderten ist ein Arbeitsversuch, eine Art mehrmonatige Probe- Kundinnen und Kunden sind. Für eine geeignete Stelle zeit vor der Anstellung. Damit kann sich der interes- nehmen sie auch einen grösseren Ortswechsel in Kauf. sierte Arbeitgeber ohne Kosten und Risiko von Kompe- Gute Sensibilisierung für die Anliegen tenz und Leistungsfähigkeit des Bewerbers überzeugen. Eingliederungsberaterinnen und Eingliederungsberatern, Den Lohn während dieser Zeit finanzieren wir. Ebenfalls die noch keine Erfahrung mit Hörbehinderten haben, bewährt hat sich ein finanzieller Zuschuss an den Ar- legen wir die Informationsveranstaltungen der BFSUG beitgeber zum Ausgleich dafür, dass die Einarbeitung ans Herz. Dort werden sie für die Anliegen hörbehinder- vielleicht mehr Zeit als üblich erfordert. Bei Bedarf ist ter KundInnen im Alltag sensibilisiert. Ein Beratungsge- auch individueller Support am Arbeitsplatz möglich. spräch mit Hörbehinderten erfordert sicher mehr Zeit. Manchmal braucht es eine technische oder bauliche Wichtig ist aber nicht nur, langsamer und deutlicher zu Anpassung, damit die Eingliederung gelingt: So konnte sprechen. Auch komplexe Begriffe sind zu vermeiden, da eine gehörlose Frau eine Stelle im abendlichen Reini- diese oft schwer verständlich sind. gungsdienst dank eines Pagers übernehmen, der sie bei Erfahrene Eingliederungsberatende betonen übrigens Feueralarm durch Vibrieren warnt. gerade auch den Wert der fokussierten, aufmerksamen Wertvolle Aufklärung und Vermittlung Gesprächsführung. Eine von ihnen hat sich schon über- Zu Besprechungen über solche individuelle Lösungen, sei legt, Gebärdensprache zu lernen. Eine inoffizielle, aber es bei uns im Büro oder am Arbeitsplatz, kommt auch verständliche Geste zumindest hat sie sich schon ange- ein Spezialist der BFSUG. Das schätzen unsere Einglie- wöhnt: Wenn sie sich bei ihren gehörlosen Kundinnen derungsberaterInnen sehr. Denn bei Hörbehinderungen und Kunden bedankt, legt sie die rechte Hand aufs Herz.
Jubiläum BFSUG Zürich 1939–2019 Seite 7 Auch nach 80 Jahren bleiben wir dran Dieses Jahr wird die Beratungsstelle 80 Jahre alt. Wir, merksam, wenn das Behindertengleichstellungsgesetz Anna Leutwyler, Beat Kleeb und Denise Eggel, nahmen missachtet oder Ansprüche nicht gewährt werden. Wir dieses Jubiläum zum Anlass, um über die Beratungs- klären Betroffene über ihre Rechte auf und informie- stelle, ihre Geschichte und ihr heutiges Tun und Wirken ren sie über ihre Pflichten. Denn nur wer seine Rechte nachzudenken. Kommen Sie mit auf unsere Zeitreise! kennt und seine Pflichten versteht, kann eigenverant- wortlich und selbstbestimmt handeln. Wir fördern durch Als Träger der Beratungsstelle hat der Zürcher Fürsor- individuelle und gemeinschaftliche Aktivitäten wichtige geverein für Gehörlose mit dem 1939 übernommenen Kompetenzen zur selbstständigen Lebensführung und Patronat die Weichen für die Errichtung dieser Bera- bieten Gelegenheit zum Austausch. Dabei beziehen wir tungsstelle gestellt. Seither hat er die Tätigkeiten und die das Umfeld mit ein und sensibilisieren es. Unsere Ziele Entwicklung der Beratungsstelle stets unterstützt und und die Werte «Gleichberechtigung», «Gleichstellung» mit weiteren wichtigen Projekten, zum Teil mit politi- und «Selbstbestimmung», die hinter unserem Auftrag schen Vorstössen, zur Entfaltung der heutigen Selbst- stehen, blieben während 80 Jahren dieselben. Die Um- hilfeorganisationen beigetragen. setzung des Auftrages und die Art und Weise der aus- Wir sind uns einig, dass es in den letzten 80 Jahren darum gerichteten Unterstützung hat sich aber immer wieder ging, die Lebensqualität von Gehörlosen und Schwerhö- den aktuellen Gegebenheiten angepasst, wie Sie im Fol- rigen durch gezielte Förderung der Eigenverantwortung genden lesen können. und Selbstständigkeit zu verbessern. Seit der Gründung 1939 wünschte sich die damals erste und einzige gehört es zum gesellschaftlichen Auftrag der Beratungs- Angestellte der Beratungsstelle einen Autobus, um stelle, Menschen mit Hörbehinderung zu begleiten und die Gehörlosen und Schwerhörigen in ihren Wohnor- zu unterstützen, die in der vollen Entfaltung ihres Lebens ten, verstreut im ganzen Kanton Zürich, einzusammeln ungerechterweise eingeschränkt oder deren Zugang zu und sie zentral in der Stadt zu unterrichten, zu fördern, gesellschaftlichen Ressourcen ungenügend sind. So ste- ihnen einen Ort der Begegnung zu ermöglichen und hen wir für kurze Informationen und Auskünfte, wie für ihre Nöte und Sorgen da zu sein. Heute, 80 Jahre auch für langfristige und umfassende Beratung, in sämt- später, wo im 15-Minuten-Takt die S-Bahn aus dem gan- lichen Lebensbereichen zur Verfügung. Wir machen auf- zen Kanton Menschen in die Stadt bringt und Smartpho- nes unseren Alltag beherrschen, ist es kaum vorstellbar, dass bis 1980 viele Gehörlose auf die Unterstüt- zung ihrer Nachbarn oder aber auf das Schreibtelefon der Beratungs- stelle angewiesen waren, um sich zum Beispiel am Arbeitsplatz ab- zumelden oder einen Arzttermin zu vereinbaren. Erst 1988 begann die unabhängige Telefon-Vermitt- lung durch die heutige procom, die seit 2017 zusätzlich über eine Video-Vermittlung in Gebärden- sprache verfügt. Wussten sie, dass mit der Grün- dung von Teletext 1983 und der Ausstrahlung übers Fernsehen SF DRS 1984 erstmals Informationen für Gehörlose und Schwerhörige zum Nachlesen via Fernsehgerät v.l: Denise Eggel, Anna Leutwyler und Beat Kleeb möglich wurden? Das sogenannte
Jubiläum BFSUG Zürich 1939–2019 Seite 8 «Radio für Gehörlose» war jahrzehntelang Veranstal- Als Brückenbauerin und Partnerin auf Augenhöhe ist es tungskalender, Nachrichtenplattform und eine wich- für uns wichtig, dass wir sowohl Mitarbeitende mit dem- tige Informationsquelle. Bis vor wenigen Jahren nutzten selben kulturellen und sprachlichen Hintergrund, wie ihn auch wir diese Plattform um Informationen zu verbrei- unsere Klienten und Klientinnen haben, beschäftigen, ten. Heute setzen wir andere Kommunikationsmittel ein als auch Mitarbeitende ohne diesen Hintergrund. Dabei wie zum Beispiel unsere Webseite oder die Infothek (In- ist uns die Bildung von gehörlosem und schwerhörigem formationsvideos in Gebärdensprache). Mit der Techno- Fachpersonal ein besonderes Anliegen. Obwohl seit der logie Schritt zu halten und gleichzeitig alle Generationen Gründung der Beratungsstelle 1939 erste Gruppenan- zu erreichen, stellt uns vor grosse Herausforderungen. gebote und das Zuziehen von jungen Betroffenen als Die Beratungsstelle ist für viele Betroffene eine Vertrau- Freiwillige in der Mitarbeit gefördert wird, dauerte es bis ensstelle. Hier können sich Gehörlose, und seit 2010 im 1989, bis die erste gehörlose Fachperson als Mitarbeiter Mandat für pro audito Zürich auch Schwerhörige, je- in der Beratungsstelle angestellt werden konnte. In der den Alters hinwenden. Und hier bekommen sie Halt, Zwischenzeit haben mehrere Gehörlose, die ihre Karriere wenn sie in ihrem Alltag an Grenzen stossen. Damit dies bei der Beratungsstelle angefangen haben, Führungs- möglich ist, sind die Freiwilligkeit und die positionen im Gehörlosenwesen. Zudem Schweigepflicht notwendige Grundsätze QR-Code zur Gebärdensprache haben Betroffene heute einen besseren und unsere Integrität ein zentraler Wert. Zugang zu Weiterbildungsmöglichkei- Mit Bildung, Information, Sensibilisie- ten. Trotzdem ist die Anzahl Fachleute rung und Beratung – individuell und in im Sozialbereich noch gering. Übrigens Gruppen – stärkt die Beratungsstelle seit besteht bis heute eine Gruppe von Frei- 1939 gehörlose und schwerhörige Men- willigen, die sich für Einzelförderung und schen und deren Umfeld. In der Zwi- bei Ferienkursen engagiert. schenzeit sind Partnerorganisationen, Die gesetzlich verankerte Gleichstellung wie sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH und der Menschen mit Behinderung ist noch DIMA Verein für Sprache und Integra- sehr jung. Erst 2004 wurde das Behin- tion, dazugekommen und es konnten dertengleichstellungsgesetz eingeführt. Aufgabenbereiche, wie z.B. die Erwachsenenbildungs- Die positiven Auswirkungen auf die Zielgruppe der kurse, der Selbsthilfe übergeben werden. Dafür kamen Menschen mit Hörbehinderung und die Errungenschaf- durch veränderte Bedürfnisse im Umfeld unserer Klien- ten, die damit verbunden sind, sind ebenfalls jung. Die ten und Klientinnen neue Aufgaben, wie Jobcoaching Durchsetzung dieser Gleichstellung hat in den letzten und Familienbegleitung, hinzu. Jahren in diversen Bereichen, allen voran in den Berei- Auch Übersetzen bei Arbeitgebern, Ämtern und Gerichten chen Bildung und Arbeitsintegration, zu mehr Gleichbe- gehörte lange zu unseren Aufgaben. Erst 1986 wurden die rechtigung und Gleichstellung geführt. In unserer tägli- ersten Gebärdensprachdolmetschenden diplomiert. Da es chen Arbeit stellen wir aber fest, dass das Durchsetzen damals nur wenig diplomierte Gebärdensprachedolmet- und Erhalten dieser Errungenschaften in der jüngeren schende gab, mussten wir bis vor einigen Jahren weiterhin Vergangenheit wegen Sparmassnahmen wieder gefähr- Dolmetsch-Einsätze leisten. Heute gibt es zwar genügend det ist. Mit der UNO-Behindertenrechtskonvention er- Dolmetschende für die Deutschschweizer Gebärden- hoffen wir uns weitere Massnahmen des Kantons Zürich sprache im Raum Zürich. Aufgrund der Herkunft unserer für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Klientinnen und Klienten benötigen wir aber oft zusätzli- Dass diese Massnahmen im Alltag von Schwerhörigen che Sprach- und Kulturkenntnisse. Deshalb ist Kommuni- und Gehörlosen auch tatsächlich zu mehr Gleichstel- kationsunterstützung und Kulturvermittlung nach wie vor lung und Gleichberechtigung führen, dafür setzen wir eine häufige Aufgabe unserer Mitarbeitenden. uns weiterhin ein. Was ist ein QR-Code? QR ist die Abkürzung zu «Quick Response», was auf Deutsch «schnelle Antwort» heisst. Auf einem QR- Code können verschiedenste Informationen gespeichert werden. Der QR- Code wird mit dem Smartphone oder Tablet abfotografiert (gelesen). Die App erkennt den Code und leitet automatisch auf eine gewünschte Webseite oder andere Informationen. Um einen QR-Code zu scannen, die App starten und die Kamera des Smartphones über den Code halten. Dann öffnet sich die hin- terlegte Website automatisch, ansonsten auf «öffnen» tippen.
Jubiläum BFSUG Zürich 1939–2019 Seite 9 Anna Leutwyler Beat Kleeb Denise Eggel Sozialarbeiterin Vorstandsmitglied Sozialarbeiterin 1986–1992, Zürcher Fürsorgeverein für 2001–2008, Stellenleiterin Gehörlose Stellenleiterin 1993–2009 und 1997–2018 2009 – März 2019 *Prix-Visio-Preisträgerin 2011 Als ich 1986 angestellt wurde, war Als Gehörloser erlebe auch ich Als ich 2001 das erste Mal die für manche der älteren Arbeits- die Auswirkungen unserer un- Beratungsstelle betrat, war die kolleginnen die Berufsbezeich- sichtbaren Behinderung immer Kultur und die Sprache der Ge- nung Sozialarbeiterin eher neu. wieder: Kommunikation läuft hörlosen neu für mich. In der Als Fürsorgerinnen waren sie in meist über das Ohr und wer Sozialberatung mit den Klien- ihrem ganzen Berufsleben für die nicht hören kann, ist oft ausge- ten wuchsen mein Verständnis Taubstummen und Gehörlosen da schlossen von wichtigen Infor- über die Auswirkungen dieser gewesen, hatten sie begleitet und mationen. unsichtbaren Behinderung und verwaltet, oft mit ihnen gemein- Aufgrund dieser persönlichen meine Empathie für das Bedürf- sam Alltag, Ferien und Freizeit ge- Erfahrungen habe ich mich über nis nach Selbstbestimmung. Es staltet und waren so eine existen- viele Jahre im Vorstand des Zür- cher Fürsorgevereins für Gehör- war von Beginn an mein Anlie- zielle Lebenshilfe für viele. gen, die Betroffenen in Ihrer Ent- Damals? Wie lange haben wir ge- lose für eine aktive Beratungs- stelle eingesetzt. Ich bin dort faltung im Alltag zu unterstützen meinsam mit der Selbsthilfe daran und sie in ihrer Selbstbestim- engagierten Sozialarbeitenden gearbeitet, damit der Begriff taub- mung zu fördern. Um dies zu begegnet, die im Rahmen der stumm aus dem Vokabular der erreichen, haben wir neue An- vorhandenen Mittel Gleichstel- Amtsstellen und der schreibenden gebote geschaffen und die Bera- lung von Gehörlosen und Hö- Presse verschwunden war. tungsstelle und das Team weiter renden praktiziert und nicht Damals? Da ging das Zeitalter nur davon gesprochen haben. professionalisiert. In der Zusam- der Fürsorge zu Ende. Wir lern- Das Gleiche gilt für die hören- menarbeit mit den gehörlosen ten fortan gemeinsam mit den den Vorstandsmitglieder, die sich Fachleuten der Beratungsstelle Betroffenen, ihre Kultur zu ver- ehrenamtlich für uns engagiert und unseren Partnerorganisa- stehen und auf Augenhöhe mit- haben. Ich habe immer gerne in tionen wurde mir bewusst, wie einander zu verkehren. Die Ge- gemischten Organisationen, also ohnmächtig es macht und wie bärdensprache bekam mehr und mit Hörenden und Gehörlosen, hilflos wir sind, wenn Gleichbe- mehr ihren Platz in unserem Be- gearbeitet und auf diese Weise rechtigung und Gleichstellung rufsalltag und in den Weiter- viel lernen können. schlussendlich an finanziellen und Fortbildungen für Gehör- Die Beratungsstelle hat ihre Auf- Ressourcen scheitern. Daher lege lose und Hörbehinderte. gaben 80 Jahre lang in einem ich grossen Wert darauf, unser Damals? Welche Anstrengun- sich ständig wandelnden Um- Tun und Wirken in der Wechsel- gen waren nötig, den Betrof- feld gut gemeistert – und wird wirkung mit der Umwelt zu ver- fenen einen annähernd gleich- es weiterhin tun, weil es im- anschaulichen. wertigen Zugang zu Kultur und mer Menschen geben wird, die Dass es die Beratungsstelle viele Bildung zu öffnen? Gewiss, vieles von der Kommunikation ausge- weitere Jahre benötigen wird, ist auch heute noch zu tun, doch schlossen sein werden. ist für mich eine Selbstverständ- sind wir auf dem richtigen Weg. lichkeit. Denn Gleichberechti- Bis 2009 durfte ich die Bera- *Prix Visio Award vom SGB-FSS (Schwei- gung und Gleichstellung der tungsstelle leiten. Ich erinnere zerischer Gehörlosenbund): Der Preis Menschen sind in unserer Ge- mich an eine Zeit, in der für die geht an gehörlose, hörbehinderte oder hörende Persönlichkeiten aus der Selbst- sellschaft stets ein Politikum und Betroffenen im Kanton Zürich und Fachhilfe für ein ausserordentliches müssen wegen unterschiedlicher eine gute, zeitgemässe Sozial- und langjähriges Engagement zuguns- Interessenlagen immer wieder beratung und weitere Dienstleis- ten der Integration von Gehörlosen und verteidigt werden. tungen entstanden sind, welche Hörbehinderten in die Gesellschaft oder ab 2009 von Denise Eggel und zugunsten der Gemeinschaft und Kul- tur von Gehörlosen und Hörbehinderten. ihrem Team weitergeführt und Siehe auch: weiterentwickelt wurden. www.sgb-fss.ch/uber_uns/awards/
Jubiläum BFSUG Schaffhausen 2008–2018 Seite 10 10-Jahre-Jubiläum der Beratungsstelle Schaffhausen Die Beratung für Schwerhörige und Gehörlose Schaffhausen durfte im September 2018 ihr 10-jähriges Be- stehen feiern. Gemeinsam mit der Gemeinschaft Gehörloser in Schaff- hausen (GGS) und den Stellenlei- tungen Schaffhausen und Zürich wurde eine Feier am 28. Septem- ber 2018 im Innenhof des Sozial- amtes der Stadt Schaffhausen ab- gehalten. Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten im Freien Tische und Bänke aufstellen und den sehr hübschen In- nenhof geniessen. Das altehrwürdige Gebäude hat der Feier einen würdi- gen Rahmen geboten. Zu den Fei- erlichkeiten eingeladen waren neben den Mitgliedern der GGS auch alle BesucherInnen der Beratungsstelle in Schaffhausen, der Fürsorgeverein und die Mitarbeitenden der Bera- tungsstelle in Zürich. Dazu natürlich auch viele Personen aus der Poli- Apéro im Innenhof tik und dem Sozialwesen der Stadt lungsleiter Sozialarbeit Schaffhausen. Schaffhausen und die Presse. Auch Manuela Tomasevic, die Vi- Die Stadt Schaffhausen hat uns den zepräsidentin der Gesellschaft der räumlichen Rahmen zur Verfügung Gehörlosen Schaffhausen, richtete gestellt und dazu ein Catering, das einige Worte an die Gäste und be- sich um das leibliche Wohl der gela- dankte sich für die Zusammenarbeit denen Gäste kümmerte. mit der Beratungsstelle. Es wurden einige Ansprachen gehal- Im Anschluss an den offiziellen Teil ten; so von der Präsidentin des Für- tauschten sich die Gäste rege unter- sorgevereins Jacqueline Peter, dem einander aus. Es war eine fröhliche Regierungsrat Walter Vogelsanger und entspannte Feier, die von allen und Martin Ammann, dem Abtei- geschätzt wurde! Danksagung in Gebärdensprache Zum Schluss möchten wir uns herz- lich bei der CILAG AG und der GGS für ihre finanzielle Unterstützung bedanken. Die GGS hat unsere Feier zusätzlich mit einem Kuchenbuffet versüsst. Franziska Müller Persönlichkeiten am Festakt in der Schaffhauser Altstadt Sozialarbeiterin
Stellenleitung Seite 11 Abschied und Willkommen Abschied Denise Eggel Vorstand der Beratungsstelle mit. Für Willkommen Diana Rüegg 2001 bin ich als frisch diplomierte diese grosse Erfahrung, den Wandel Mitte Januar habe ich auf der Bera- Sozialarbeiterin zum Team der Bera- und die Herausforderungen sowie tung für Schwerhörige und Gehör- tungsstelle gestossen. Von meinen die Zusammenarbeit mit den Partner- lose in Zürich begonnen und im Fe- Kolleginnen und Kollegen wurde ich organisationen im Gehörlosen- und bruar offiziell die Stellenleitung von mit Wohlwollen und Geduld in die Schwerhörigenwesen bedanke ich Denise Eggel übernommen. Ich freue Arbeit eingeführt. Die Kultur und mich. Ich werde den Menschen mit mich sehr, dass ich diese Chance be- Sprache der Gehörlosen hat mir eine Hörbehinderung mein ganzes Leben kommen habe. Ich weiss, dass es für neue Welt eröffnet. Schritt für Schritt treu verbunden bleiben. Meine Nach- mich in den nächsten Monaten viel konnte ich einen immer grösseren folgerin hat die Arbeit bereits aufge- zu lernen gibt. Gleichzeitig hoffe Teil zum Team und zur Entwicklung nommen und wird mit dem Team die ich, dass ich meine berufliche Erfah- der Beratungsstelle beitragen und wichtigen Aufgaben der Beratungs- rung für den Erfolg der Zürcher Be- mitgestalten. Im 2009 übernahm stelle fortsetzen. Machen Sie’s gut ratungsstelle einbringen kann. ich dann die Stellenleitung. Ich bin und vielleicht auf Wiedersehen! Die letzten sechs Jahre war ich in ei- dankbar für das Vertrauen, das mir Herzlichst ner leitenden Funktion im Asylbe- die Klientinnen und Klienten entge- reich tätig. Zuvor arbeitete ich im genbrachten. Ich nehme viele Erin- Bereich Arbeitsintegration. Wäh- nerungen an das gemeinsam Erlebte Denise Eggel rend dieser Zeit hatte ich die Gele- und Erreichte im Team und mit dem Stellenleiterin (bisher) genheit mit gehörlosen Kundinnen und Kunden zusammenzuarbeiten. Diese Aufgabe war anspruchsvoll und erlaubte mir einen kleinen Ein- blick in den Alltag von gehörlosen Personen. Schon damals hat mich auch die Gebärdensprache faszi- niert. Jetzt bin ich gespannt darauf, einen tieferen Einblick in die Kultur gehörloser Personen zu erhalten und die Gelegenheit zu bekommen, die Gebärdensprache zu erlernen! Ich bin überzeugt von der Wichtig- keit der Menschenrechte. Die Men- schenrechte sowie die Gleichstellung bilden für mich die Grundlage für eine gerechte und solidarische Ge- sellschaft. Ich freue mich zusammen mit dem BFSUG-Team und allen, die uns unterstützen, einen Beitrag zu leisten für die Teilhabe unserer ge- hörlosen und schwerhörigen Kun- dinnen und Kunden an der Gesell- schaft! Diana Rüegg Übergabe: Denise Eggel (bisher) und Diana Rüegg (neu) Stellenleiterin (neu)
Agenda / Gut zu wissen … / Impressum Seite 12 Gut zu wissen … Agenda Freiwilligen-Gruppe Angebote der BFSUG April – September 2019 Die Beratung für Schwerhörige und Gehörlose führt seit bald 80 Jahren eine «Freiwilligen-Gruppe». Momen- Donnerstag im Mai, Datum noch offen tan sind in dieser Gruppe neun Personen. Acht Freiwil- Besuch Zirkus Knie lige sind gehörlos, eine ist hörend mit Gebärdensprach- Treffpunkt: Tramstation Bellevue, 14.00 Uhr kompetenz. Donnerstagnachmittag im August/September/Oktober Die Freiwilligen bieten ihre Zeit an, um gehörlose oder Datum noch offen schwerhörige Personen im Altersheim oder zu Hause Besuch Zirkus Pipistrello regelmässig zu besuchen. Ziel ist, dass die betroffenen Mittwoch, 11. September Personen nicht vereinsamen und soziale Kontakte ha- Ausflug mit Pfarramt ben. Die freiwilligen Personen stehen unter Schweige- Organisation: Aktiv ab 50 pflicht. Das heisst, sie erzählen niemanden, wen sie be- Ort und Zeit noch offen suchen und worüber sie bei ihren Besuchen sprechen. Sonntag, 5. – Freitag, 10. Mai Die Freiwilligen bieten ihre Zeit auch für andere Einsätze Ferienkurs gl+ in Tenero an. Sie können zum Beispiel unterstützen beim Ausfüllen Anmeldeschluss: 31. März der Steuererklärung, beim Erlernen der deutschen Spra- Sonntag, 25. – Freitag, 30. August che oder der Gebärdensprache. Sie machen auch Fahr- Ferienkurs Senioren in Davos dienste, helfen bei technischen Problemen oder beglei- Anmeldeschluss: 15. Juli ten an verschiedene Orte. Wenn Sie auch wünschen, dass eine Person sie regel- Elki Treff (Eltern-Kind-Treff) mässig besucht und unterstützt, können Sie sich bei uns Mittwoch, 10. April melden. Wir freuen uns über neue Anfragen. Schoggi-Fabrik Frey in Buchs Email: zuerich@bfsug.ch Treffpunkt: 13.15 Uhr, Bahnhof Zürich, grosse Uhr Telefon 043 311 79 79 / SMS: 076 535 83 54 Mittwoch, 22. Mai Besuch Tierpark Arth-Goldau Treffpunkt: 12.45 Uhr, Bahnhof Zürich, grosse Uhr Mittwoch, 26. Juni Ausflug Felsenegg Zeit noch offen Treffpunkt: Bahnhof Zürich, grosse Uhr Dienstag, 11. Juni Generalversammlung des Zürcher Fürsorgevereins für Gehörlose forum98/Aula, Gehörlosenzentrum Zürich Ein Freiwilliger auf Besuch mit Apéro Programm 2. Teil, Referat zum Thema Impressum «UNO-Behindertenrechtskonvention» Nähere Angaben folgen in den Ausschreibungen oder Redaktion zu gegebener Zeit auf der Homepage der BFSUG. BFSUG, Oerlikonerstrasse 98, 8057 Zürich Telefon +41 43 311 79 79, zuerich@bfsug.ch Satz/Layout/Druck/Versand Für Ihre Spende: Postkonto 88-565651-3 Druckwerkstatt, Lukas u. Dominik Huber IBAN: CH70 0900 0000 8856 5651 3 Bachstrasse 5, 8585 Zuben Der Zürcher Fürsorgeverein für Gehörlose Redaktionsschluss Nr. 3, September 2019 ist von der ZEWO als gemeinnütziges, soziales Erscheint 2-mal jährlich, Auflage 1500 Werk anerkannt.
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