Elsa-Brändström-Gymnasium Oberhausen - Schulprogramm - Zweite - überarbeitete - Auflage verabschiedet in der Schulkonferenz am 19. Februar 2001

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Elsa-Brändström-Gymnasium
               Oberhausen

                Schulprogramm

                                           Elsa-Brändström-Gymnasium
                                                Christian-Steger-Str. 11
                                                     46045 Oberhausen
                                                   Tel. 0208 / 85 789-0
                                        Homepage: www.gym-elsa-ob.de

            Zweite – überarbeitete – Auflage
verabschiedet in der Schulkonferenz am 19. Februar 2001
Unser Profil stellt die Schwerpunkte und Stärken heraus.
Unser Profil grenzt ab und ermöglicht Unterscheidungen.
Unser Profil besitzt einen Wiedererkennungseffekt.
Unser Profil ermöglicht die Identifikation.

Unser Programm stellt die Konkretisierung und Umsetzung
unseres Profils dar.
Unser Programm ermöglicht flexibel zu reagieren.
Unser Programm nutzt die in unserer Schule vorhandenen
Freiräume und Spielräume.

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Unser Menschenbild am Elsa-Brändström-Gymnasium
Historisch gewachsene Menschenbilder gibt es viele.
Es gibt kein einheitliches Menschenbild.

An unserer Schule legen wir Wert auf
• die Entwicklung als Individuum in der Gesellschaft, also auch in der Schule
• die Entdeckung, dass der Mensch eine Einheit ist,
   Einheit von Verstand und Gefühl, von Körper und Geist, von Theorie und Praxis
• die Achtung der Menschenwürde
• Toleranz und Offenheit für andere und deren Anderssein
• Bereitschaft zur Interaktion

Daraus folgt für unsere Schule:

Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung
in Leben, Arbeit und Gesellschaft

Konkret bedeutet das:

   Offenheit und kritische Auseinandersetzung mit der Lebenswelt
   - die Schule eröffnet neue Perspektiven für die Lebenswelt, ebenso die Lebenswelt für
     die Schule
   Vorbereitung auf die Zeit nach der Schule (Leben, Studium, Beruf)
   demokratische Regeln lernen und beachten
   Bereitschaft sich weiterzuentwickeln
   - Bereitschaft beim Lernen nicht nur Ergebnisse, sondern auch Erkenntniswege
     ernstzunehmen,
   - Aufbau von Denkstrukturen,
   - Fähigkeit kreativ zu denken und zu handeln,
   - Zulassen unerwarteter Sichtweisen,
   - Bereitschaft Entscheidungen zu treffen
   Bereitschaft zu lebenslangem Lernen
   Zugewinn an neuen Perspektiven
   verschiedene Möglichkeiten zur Interaktion
   - in Partnerbeziehungen,
   - in Teams,
   - in einer kritischen Auseinandersetzung mit den Ausformungen der Lebenswelt
   Dabei sollen die Fähigkeiten entwickelt werden
   - sich selbst einzubringen,
   - Eigeninitiative zu zeigen,
   - integrieren zu können,
   - Verantwortung für sich und andere zu übernehmen,
   - demokratische Regeln und solche der Fairness zu beachten,
   - Zivilcourage zu zeigen

Daraus folgt für unsere Schule:

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Kulturelles Leben und
  Lernkultur
         Öffnun G von Schule
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             Förderung be s onderer Begabungen

                 Ökologie und
                 Gesundheit

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LERNFORMEN

Lernen findet in Dimensionen statt, die sich aus den Bedingungen und Tradi-
tionen unserer Schule ergeben haben.

Die in Nordrhein-Westfalen gültigen Richtlinien und Lehrpläne bilden den
Rahmen für den Unterricht. Wie dieser Rahmen gefüllt wird, ist Sache der
einzelnen Schule. So gestaltet jede Schule ihr eigenes Bild. Wenn dieses Bild
und nicht nur der Rahmen im Mittelpunkt der Betrachtungen steht, haben wir
ein lebendiges Haus des Lernens vor uns. Lernen vollzieht sich darin in unter-
schiedlichen Formen.

Zur Schule gehören Aneignung von Wissen und der Umgang damit. Dem
FACHUNTERRICHT kommt daher eine tragende Rolle zu.

Unsere sich schnell entwickelnde Gesellschaft besteht aus Individuen, die sich
ein Leben lang ihr Fachwissen, ihre Lernmethoden und ihre soziale Kompe-
tenz in unterschiedlicher Weise aneignen. OFFENE UNTERRICHTS-
FORMEN ermöglichen es, vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten zu ent-
decken, zu fördern und zu entwickeln. Dazu gehört die Förderung von Kin-
dern und Jugendlichen auf unterschiedlichen Leistungsebenen: Wir fördern
gleichermaßen langsamer lernende und BESONDERS BEGABTE KIN-
DER mit unterschiedlichen Lernformen, wo immer dies möglich ist. Wir
bemühen uns um die Integration ausländischer Schülerinnen und Schüler,
selbst wenn sie noch nicht Deutsch sprechen.
Auf diesen Wegen befindet sich das Elsa-Brändström-Gymnasium vor allem
mit seiner Freiarbeit und Projektarbeit.

Der Fachunterricht und der Offene Unterricht werden wesentlich durch die an
der Schule handelnden Personen bestimmt. Da Schulzeit Lebenszeit ist, wird
die GESTALTUNG DES SCHULLEBENS ein Grundprinzip des schuli-
schen Handelns. Die Form dieses Handelns bestimmen alle an der Schule ak-
tiven Personen. Die Inhalte der Aktivitäten gehen dabei oft über den Fachun-
terricht hinaus.

Viele Projekte erweitern die Schule nach außen. Die ÖFFNUNG DER
SCHULE wird zur Selbstverständlichkeit, wenn Experten von außen herein-
kommen, die Schülerinnen und Schüler das Schulgebäude verlassen und das
Lernen auf diese Weise nicht am Schultor endet. Genauso wirkt das Umfeld
zurück auf die Schule. Die Bedingungen dieses Umfeldes werden zu einem
Baustein des Schulprofils.

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INHALTLICHE ARBEITSSCHWERPUNKTE

Medien
Am ELSA steht bei der Auseinandersetzung mit Medien die Frage „Wie lerne ich am bes-
ten?“ im Mittelpunkt.
Das Buch ist die Grundlage der Leseförderung und damit die Basis für jede Medienerzie-
hung.
In unserer Schule steht nicht der technische Umgang mit Medien im Vordergrund; diese
haben vielmehr ihre Funktion in der Erziehung, bei der Wissensvermittlung und beim Er-
werb von Lernkompetenz. Neue Medien verändern den Lernprozess: Sie erfordern einen
kritischen Umgang mit Informationen, sie ermöglichen Vorwissen und Kenntnisse in die
Schule einzubringen und die erworbenen Kompetenzen außerhalb von Schule und Unter-
richt einzusetzen.
In einem bundesweiten Schulnetz aus 12 ausgewählten „Medienschulen“ entwickeln wir
am ELSA Formen des Lernens in einer neuen Lernkultur. In allen Bereichen stehen den
Schülerinnen und Schülern über unterschiedliche Lern- und Arbeitsformen vielfältige In-
formationsmöglichkeiten offen; die technische Ausstattung der Schule unterstützt das
„neue Lernen“ mit seinen vorwiegend individuellen Lernformen.
Das kreative Arbeiten mit Medien, z.B. im Kunst- oder Musikunterricht, gehört genauso
dazu wie die individuelle Forschungsarbeit, die besonders im offenen Unterricht ihren
Platz hat. Im Wahlbereich der Schule können unter Nutzung des weltweiten Netzes zu-
sätzliche Schwerpunkte gesetzt werden. Ein „Kommunikationsportal“ eröffnet die Mög-
lichkeit zum schulinternen und schulübergreifenden Gedankenaustausch. Im Fach Me-
dienlehre wird außerdem die „Welt der Bilder“ kritisch und kreativ betrachtet und bear-
beitet.
Medienerziehung kann nur in einem selbstverständlichen Umgang mit einem „Medienmix“
geschehen, an den Kinder und Jugendliche in der Regel in ihrem Alltag gewöhnt sind. Die
schulische Arbeit kann durch die selbstverständliche Integration verschiedener Medien den
Umgang mit diesen mittel- und langfristig kritisch bewerten und sinnvoll gestalten helfen.

Ökologie und Gesundheit
Die Lage unserer Schule in einem stark verdichteten Innenstadtbereich bedeutet eine
besondere Herausforderung an ökologisches Denken und Handeln. Ökologisches Denken
und Handeln bezieht sich dabei sowohl auf die Umwelt wie auf den bewussten Umgang
mit der eigenen Person.
Mitten in der Schule wuchs auf dem Dach eine kleine grüne Oase, in der die Schülerinnen
und Schüler nicht nur während des Unterrichts arbeiten, indem sie den Garten unter ökolo-
gischen Gesichtspunkten pflegen und neu gestalten, sondern es entstand auch ein zusätzli-
cher Unterrichtsort außerhalb des Klassenraumes. In diesem Bereich befasst sich ein weite-
res Projekt Photovoltaik mit der Nutzung alternativer, regenerativer Energien, die für die
Stromversorgung unserer Schule nutzbar gemacht werden. Neben dem Dachgarten entsteht
im Kaisergarten ein weiterer ökologisch orientierter Schulgarten mit einem grünen Klas-
senzimmer.
In den zurückliegenden Jahren gab es eine Vielzahl von ökologischen und gesundheitsori-
entierten Ideen und Projekten: So wurde u. a. die Glasflasche für die Schulmilch wieder
eingeführt. Es wurde ein Konzept für die getrennte Müllentsorgung entwickelt und umge-
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setzt. Zum Bereich der Stadtökologie gehören die Umfeldgestaltung und die Verkehrspla-
nung, Bereiche, in denen im Unterricht wie in Projekten Schüler, Schülerinnen, Lehrerin-
nen, Lehrer und Eltern mitarbeiten. In verschiedenen Klassenstufen gibt es „Waldlehr-
gänge“ und Waldpraktika, in denen fächerübergreifendes Lernen praktiziert wird: Kartier-
übungen sowie Wasser- und Bodenuntersuchungen werden durchgeführt. Projekte zum
Suchtverhalten und zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit ergänzen das Angebot. Durch
die Einbeziehung von Erlebnis- und Trendsportarten u. a. durch die Nutzung der Open
Airea im Kaisergarten wird das Körperbewusstsein und die individuelle wie teamorien-
tierte Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler gefordert und gefördert.
Das fächerübergreifende Lernen ist besonders im Wahlpflichtbereich II durch Kursange-
bote wie „Ökologie“ und „Ernährungslehre“ institutionalisiert. Viele Projekte sind eng mit
dem Bereich Praktisches Lernen verknüpft, da nur das selbstständige Tun und Erleben zur
Bewusstseinsänderung und einem daraus resultierenden veränderten ökologischen Verhal-
ten sich selbst und der Umwelt gegenüber führen kann.

Kulturelles Leben und Lernkultur
Der Begriff kulturelles Leben ist am Elsa-Brändström-Gymnasium nicht begrenzt auf den
musischen Bereich (Ausstellungen, Theater-Inszenierungen und Musikaufführungen, Lite-
ratur-Café, Aktion „Lesende Schule“). Er umfasst auch soziale und politische Tätigkeiten
wie z.B. Partnerschaften mit Institutionen und anderen Schulen, Projekte mit sozialen Ein-
richtungen vor Ort und Betriebspraktika sowie die tägliche Arbeit im Unterricht, die die
beschriebenen Lernformen aufgreift und zusammenfügt.
So entwickelt jeder Einzelne seine Lernkultur, die einem dauerhaften Wissenserwerb und
– damit verknüpft – einem lebenslangen „Lernen lernen“ dient.
Das wichtigste Merkmal für die Gestaltung des kulturellen Lebens ist die Schüleraktivität:
Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit eigene Ideen im Unterricht zu entwi-
ckeln und die entstandenen Produkte sowohl ihren Mitschülerinnen und Mitschülern als
auch der Öffentlichkeit zu präsentieren. Kulturelles Leben schafft so einen gemeinsamen
Erfahrungs- und Lebensraum und ist damit Grundlage einer lebendigen Lernkultur.
Gleichzeitig bedeutet dies auch eine Öffnung der Schule nach außen. Beispielsweise über-
nehmen Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Projektarbeiten an außerschulischen
Lernorten soziale Aufgaben, arbeiten im künstlerischen Bereich bzw. im Schulgarten; neue
Lernorte kommen ständig dazu. Andererseits haben aber auch künstlerisch, sozial und po-
litisch Tätige aus der Stadt und der Region die Möglichkeit ihre Arbeiten in der Schule
vorzustellen.

Lernen für Europa
Schülerinnen und Schüler begegnen in ihrer unmittelbaren Lebensumwelt ständig einer
Wirklichkeit, die - wie auch in anderen Ländern - weitgehend von einer kulturellen und
sprachlichen Vielfalt ist.
Wir am Elsa-Brändström-Gymnasium legen Wert darauf interkulturelles Leben und fremd-
sprachliches Lernen zu fördern und beide Aspekte miteinander zu verknüpfen.
Im zusammenwachsenden Europa ist es von Bedeutung Offenheit zu zeigen und Verständ-
nis für andere Menschen, Kulturen und Sprachen zu entwickeln. Gleichzeitig ist es wichtig
einen Beitrag zu einer Erziehung zur Mehrsprachigkeit zu leisten.

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Das Elsa-Brändström-Gymnasium hat Partnerschulen in verschiedenen Ländern der Erde,
mit denen wir auf vielfältige Weise zusammenarbeiten. So bietet unsere Schule z. B. im
Rahmen von Austauschmaßnahmen neben der Begegnung mit Fremdsprachen auch die
Möglichkeit Jugendliche über Grenzen hinweg einander näherzubringen, Interesse zu we-
cken und Meinungen auszutauschen. Der Kontakt mit den Partnerschulen bedeutet nicht
nur eine sporadische Zusammenarbeit, sondern eine ständige Kooperation, in deren Rah-
men u. a. gemeinsame Unterrichtsprojekte durchgeführt sowie Klassenpartnerschaften auf-
gebaut und persönliche Kontakte gepflegt werden. Es gibt beispielsweise ein internationa-
les Schülerzeitungsprojekt, an dem die Partnerschulen gemeinsam arbeiten.
Im praxis-, projekt- und anwendungsorientierten Unterricht soll die Fähigkeit erworben
werden mit der eigenen und mit fremden Sprachen selbstverständlich, flexibel sowie spie-
lerisch und angstfrei umzugehen.
Der Schwerpunkt Lernen für Europa meint also weit mehr als die gezielte interkulturelle
und sprachliche Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf ein Europa außerhalb un-
serer Landesgrenzen, er zielt darüber hinaus auf die Akzeptanz kultureller und sprachlicher
Vielfalt auch im eigenen Land.

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Zur Umsetzung des Schulprogramms

... im Unterrichtsalltag, im Schulleben, in der Zusammenarbeit
mit Partnern und in der Schulorganisation
•   Ein Teil der Lernkultur am ELSA ist, dass die Ideen und Anforderungen des „Men-
    schenbildes“ berücksichtigt und entsprechendes Verhalten eingeübt werden. Dazu ge-
    hört die Gewöhnung an demokratische Prozesse und an Rücksicht gegenüber anderen.
    Überall, wo Menschen zusammentreffen, regeln sie in irgendeiner Form ihr Miteinan-
    der. Manchmal entwickeln sich diese Regeln im Alltag der Schule. Doch je mehr die
    Menschen miteinander zu tun haben, desto notwendiger werden Absprachen, mit denen
    alle leben können.
    Orientierungsrahmen dafür ist dieses Schulprogramm; eine Schulordnung garantiert
    die Umsetzung der entsprechenden Teile des Schulprogramms. Wenn wir immer wie-
    der versuchen aufmerksam, hilfsbereit und freundlich miteinander umzugehen, die an-
    deren und nicht nur uns selbst zu sehen, vor allem auch nicht Einzelne ins Abseits zu
    stellen und auszugrenzen, wird Schule für alle zu einem lebenswerten Lebensraum.

•   Das Schulprogramm prägt den Unterricht am ELSA. Für den Unterrichtsalltag entwi-
    ckeln die Fachkonferenzen schulinterne Curricula, die in ihrer Akzentsetzung die in-
    haltlichen Schulprogramm-Schwerpunkte in besonderer Weise berücksichtigen sowie
    die beschriebenen Lernformen ernst nehmen und eine neue Lernkultur entstehen las-
    sen. Offener und projektorientierter Unterricht findet folglich in allen Klassen und
    Jahrgangsstufen, insbesondere aber in den Klassen des Montessori-Zweiges (Klassen a,
    b und c) statt. Fächerverbindendes und fächerübergreifendes Lernen ist ein dauerhaftes
    Ziel in möglichst vielen Bereichen. Leistungsnachweise gehören zu dieser Lernkultur,
    ebenso eine adäquate Beurteilung von Leistung.
    Es gilt, inhaltliches und methodisches Lernen unter Einbeziehung vielfältiger Medien
    sinnvoll zu verknüpfen und den Schülerinnen und Schülern Zeit und Raum zu geben,
    ihren individuellen Lernprozess regelmäßig zu reflektieren und zu dokumentieren. Dies
    führt zu einer Lernkompetenz im Sinne eines „Lernen lernens“, wie es im späteren Le-
    ben nach der Schule immer wieder benötigt wird.
    Die Förderung von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Begabungen ist eine
    besondere Aufgabe; Materialien im Offenen Unterricht werden deshalb auf speziellen
    Leistungsniveaus des Gymnasiums bereit gestellt. Ein eigenes Konzept zur Förderung
    von Kindern mit besonderen Begabungen liegt vor und wird immer wieder aktualisiert.

•   Zum Schulleben gehören der Unterricht und andere aus dem Unterricht erwachsende
    bzw. über den Unterricht hinaus gehende Aktivitäten. Gerade das Praktische Lernen
    erfordert das Aufsuchen anderer Lernorte, wie die Besuche im Altenheim oder die Ar-
    beit im Asylbewerber-Heim, in Instituten wie dem Museum oder dem Theater, im Stu-
    dio oder der Bibliothek sowie im Schulgarten. Eine regelmäßige Projektwoche bietet
    zusätzlich zum im Stundenplan festgelegten und im Fachunterricht stattfindenden Pro-
    jektlernen die Möglichkeit, intensiv ein Thema mit seinen vielfältigen Facetten und
    unterschiedlichen Perspektiven zu bearbeiten. Auch die Eltern sind in viele dieser Be-
    reiche mit eingebunden. Förderung durch zwei Elternvereine, Mitbestimmung, Bera-
    tung sowie Hilfestellungen im Rahmen von Gremien, Ausschüssen und Arbeitsgemein-
    schaften, integrieren die Elternschaft als Einfluss nehmende und handelnde Größe.
    Zum Projektlernen gehören auch Praktika, Exkursionen und Facharbeiten. Die Schule
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bemüht sich, regelmäßig an ausgeschriebenen Projekten und Wettbewerben teilzuneh-
    men, soweit sie das Schulprogramm betreffen, z. B. an den Projekten zur „Gestaltung
    des Schullebens und Öffnung von Schule“ (GÖS), an europäischen Bildungsprogram-
    men, an Medien-Projekten oder an Veranstaltungen zur Agenda 21, wie sie sich auf lo-
    kaler Ebene anbieten, ebenso an Wettbewerben zur Feststellung der Qualität schuli-
    scher Arbeit. Das ELSA hilft den Schülerinnen und Schülern bei der Vorbereitung auf
    Wettbewerbe, Olympiaden und internationale Sprach-Zertifikate.
    Der Blick auf die Zeit nach der Schule zeigt die Notwendigkeit der Berufsinformation
    bzw. Berufsorientierung und –findung. Berufspraktika, Kontakte zum Arbeitsamt, zu
    Firmen und anderen Institutionen bzw. Personen gehören als feste Bestandteile zum
    Arbeitsprogramm.
    Feiern und Feste durch das Schuljahr sowie Klassenfahrten in bestimmten Jahrgängen
    gehören zum Schulleben. Zahlreiche Arbeitsgemeinschaften und Einzelaktivitäten so-
    wie die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern ergänzen die unterrichtliche
    Arbeit.

•   Das ELSA bemüht sich um eine möglichst große Eigenständigkeit, um flexibel bzw.
    bedürfnis- und bedarfsgerecht im Interesse der Schülerinnen und Schüler sowie der
    Lehrerinnen und Lehrer arbeiten zu können. Je größer aber die Eigenständigkeit, desto
    mehr die Notwendigkeit zum Austausch. Deshalb arbeitet das ELSA auch mit anderen
    Schulen bilateral und in Schul-Netzwerken zusammen. Ziele einer solchen Zusam-
    menarbeit sind ein besseres und umfangreicheres Unterrichtsangebot, Bereicherung in
    der Schulentwicklung und umfassendere Möglichkeiten in der Qualitätssicherung.

•   Die Schulverwaltung und Unterrichtsorganisation richten sich nach den dem
    Schulprogramm zugrunde liegenden Ideen: Die Organisation dient der Lernkultur. Es
    wird ein beständiges Streben sein, dies in der Unterrichtsverteilung und im Stunden-
    plan umzusetzen. Teamstrukturen sollen in vielfältigen Zusammenhängen helfen, die
    Organisation der Schule menschengerecht sowie transparent und akzeptabel für alle zu
    gestalten.

Beteiligungsstrukturen am Elsa-Brändström-Gymnasium
Das Schulmitwirkungsgesetz und weitere Gesetze und Verordnungen, die den organisatori-
schen Rahmen von Schule regeln, schreiben demokratische Strukturen und Verfahren vor.
Am ELSA sind wir nicht damit zufrieden, diesen Vorgaben lediglich in einem formalen
Sinne zu genügen. Vielmehr verpflichtet uns das im Schulprogramm entwickelte Men-
schenbild, diese Vorgaben mit Leben zu erfüllen und eine möglichst breite Schulöffent-
lichkeit aktiv in die im Vorfeld von Entscheidungen notwendigen Prozesse einzubeziehen.
Neben den drei Gremien Lehrerkonferenz, Schülerrat und Schulpflegschaft, in denen die
Vertreter der drei an Schule beteiligten Gruppen Lehrer, Schüler und Eltern jeweils geson-
dert beraten und beschließen, gibt es am ELSA eine ständige Arbeitsgruppe, die allen Inte-
ressierten offen steht. Diese Demokratiekultur-Gruppe achtet auf die Beteiligung aller
Gruppen (Schüler, Eltern, Lehrer und ggf. Partner der Schule), sie ist „Ideenbörse“, dient
dem informellen Gedankenaustausch, diskutiert aktuelle Probleme, greift Vorschläge von
jeder Seite auf und bereitet die weitere Arbeit der übrigen Gremien vor. Sie ist kein Be-
schlussgremium, sondern dient dem Ziel, möglichst vielen die Gelegenheit zu geben, ihre
Vorstellungen von „guter Schule“ einzubringen.
Lebendige Demokratie erfordert neben der Möglichkeit der Beteiligung auch die Möglich-
keit der Information. Nur wer informiert ist, kann auch mitbestimmen.
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Demokratische Strukturen allein garantieren noch kein demokratisches Miteinander, keine
Demokratiekultur. Dazu bedarf es eines Bewusstseins, das am ELSA bei den Schülerinnen
und Schülern durch Einübung in demokratisches Handeln weiterentwickelt und bei den Er-
wachsenen wachgehalten und gefestigt werden soll. Das prägende Vorbild der Erwachse-
nen ist wie bei allen Erziehungsfragen besonders wichtig. Dazu gehört der Respekt vor der
anderen Meinung, auch wenn diese keine Mehrheit finden sollte.
Damit die Schülerinnen und Schüler möglichst früh ihre Rechte wahrnehmen und ihren
Pflichten nachkommen können, übertragen wir ihnen am ELSA frühzeitig Aufgaben. So
lernen sie in vielfältigen Bereichen, dass die Übernahme von Verantwortung in schulischen
Prozessen die Grundlage für die Mitgestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
der eigenen Lebenswirklichkeit ist.

Schülerinnen und Schüler am Elsa-Brändström-Gymnasium
Am ELSA wird das Schulleben nicht nur von den Lehrerinnen und Lehrern oder den Eltern
beeinflusst. Schülerinnen und Schüler beteiligen sich aktiv am Schulleben.
Unter einer solchen Beteiligung ist aber nicht nur das Recht auf Unterricht bzw. die Pflicht
zu aktiver Unterrichtsteilnahme gemeint, sondern viel mehr. Für Schülerinnen und Schüler
am ELSA sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, Aufgaben für die Gemeinschaft zu
übernehmen. Diese Aufgaben können sehr unterschiedlich sein, vom Blumen gießen bis
zum Aufgabenfeld des Klassensprechers gibt es viel zu tun. Verbunden ist mit jeder Auf-
gabe die Übernahme von Verantwortung. Dazu gehört es auch Zivilcourage zu zeigen.
Bindend für jeden Schüler und jede Schülerin ist unsere – mit Schülervertretern gemein-
sam erstellte – Schulordnung. Das Schulprogramm ist eine wichtige Richtlinie für jeden
Schüler und jede Schülerin; diese im Rahmen der Möglichkeiten umzusetzen ist eine
Pflicht.
Ein wichtiger Bestandteil der Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler ist die
eigene Entscheidung zum Lernen, auch für den Übergang in die Oberstufe.

Lehrerinnen und Lehrer am Elsa-Brändström-Gymnasium
ELSA-Lehrerinnen und -Lehrer arbeiten auf der Grundlage des Schulprogramms. Wissens-
erwerb und Erziehung sind am ELSA gleichwertige und gleichberechtigte Ziele und Auf-
gaben. Dazu gehören die Motivation zum selbstständigen Lernen, die Wissensvermittlung
und die Beurteilung, das Beraten und Begleiten. Der Erziehungsauftrag orientiert sich an
dem im Schulprogramm skizzierten Menschenbild. Sowohl für den Unterricht, z.B. im
Rahmen der Lernformen, als auch für das sonstige Schulleben entwickeln die Lehrerinnen
und Lehrer innovative Konzepte.
Am ELSA existiert ein Fortbildungskonzept, in das jeweils themenabhängig Schülerinnen
und Schüler sowie Eltern einbezogen werden können; dies unterstützt die Umsetzung des
Schulprogramms. So gibt es einmal im Jahr einen Pädagogischen Tag zu jeweils einem
Schwerpunkt des Schulprogramms für das gesamte Kollegium und fachgebundene Fortbil-
dungstage der Fachkonferenzen; auf ihnen wird die konkrete Umsetzung des Schulpro-
gramms diskutiert und beschlossen. Bei außerschulischen Fortbildungsangeboten haben
solche Maßnahmen Priorität, die einen Bezug zum Schulprogramm haben.

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Evaluation der Arbeit am Elsa-Brändström-Gymnasium
Am ELSA fehlt es nicht an Kreativität; das Schulprogramm hat die Aufgabe zu bündeln
und zu systematisieren. Es ist gleichzeitig Grundlage für eine Rechenschaftslegung, es
zwingt zum Innehalten und zum Überdenken der Arbeit.
Wir haben am ELSA systematische Evaluationsverfahren entwickelt. Diese sollen kontinu-
ierlich optimiert werden.
Die Lehrerkonferenz bzw. die Schulkonferenz entscheidet über Durchführung und Zeit-
punkt der Realisierung eines Evaluationsvorhabens; dies geschieht auf der Grundlage des
Votums einer Evaluationsgruppe und der Schulkonferenz.
In der Schule wird jeweils eine Steuergruppe zur Durchführung eines Evaluationsvorha-
bens gebildet, der in der Regel Lehrer, Schüler und Eltern angehören. Diese Steuergruppe
erarbeitet einen Entwurf und bespricht diesen und später die Ergebnisse mit den von der
Evaluation im engeren Sinne Betroffenen.
Die Ergebnisse und ihre Bewertung sowie Vorschläge für Folgemaßnahmen der Schulent-
wicklung werden der Schulleitung, dem Lehrerkollegium und der Schulkonferenz vorge-
legt und je nach Absprache in der Schulpost veröffentlicht.
Weniger systematisch aber doch von hoher Aussagekraft sind Feed-backs in den regel-
mäßigen Team-Besprechungen, bei der Vor- und Nachbereitung von Parallelarbeiten und
bei der Zweitkorrektur von Abiturarbeiten oder die Reaktionen von Besuchergruppen und
Praktikanten.
Neben diesen vorwiegend schulinternen Evaluationsvorhaben gibt es regelmäßige Rück-
meldungen von außen, z. B. durch außerschulische Partner wie die Praktikumsstellen oder
Institutionen, bei denen Sozial- und Kulturprojekte im Rahmen des offenen Unterrichts
stattfinden. Außerdem werden in Vereinbarung mit den Partnerschulen in den Netzwerken
Schulprogramm-Punkte auf den Prüfstand gestellt.
Externe Evaluation durch Experten findet nach Möglichkeit statt.

Mehr Transparenz durch Öffentlichkeitsarbeit
a) nach innen
Das in unserem Schulprogramm beschriebene „Menschenbild“ macht deutlich, dass der
Einzelne sich verantwortungsvoll in das Schulleben einbringen und so die Gemeinschaft
mit prägen soll; so können ein „Wir-Gefühl“ und eine Identifikation mit der Schule entste-
hen. Schülerinnen und Schüler, die in die Öffentlichkeitsarbeit nach außen aktiv eingebun-
den sind, können Mit-Initiatoren und Förderer eines solchen Prozesses sein.
Dieses Wir-Gefühl muss auf verschiedenen Ebenen erarbeitet werden; das gelingt nur,
wenn jeder sich informiert fühlt und weiß, was an der Schule geschieht. In der zweimal im
Monat erscheinenden Schulpost, dem Info-Blatt der Schule, wird neben den aktuellen In-
formationen über die Aktivitäten im Rahmen des Schulprogramms Rechenschaft abgelegt.
Text-Beiträge können alle Mitglieder der Schulgemeinde liefern. Die Schülervertretung ist
mit einer eigenen Spalte vertreten, um über ihre Aktivitäten zu informieren. Schülerzeitun-
gen können dieses Angebot ergänzen.
Die Eltern informieren vor allem im Zusammenhang mit den Elternvereinen über ihre Tä-
tigkeit. Der Förderverein bietet darüber hinaus Artikel zum Kauf an, die – mit dem ELSA-
Emblem verziert – die Gemeinsamkeit und das Zugehörigkeitsgefühl stärken sollen; vor
allem die jüngeren Schülerinnen und Schüler fühlen sich hiervon angesprochen.

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Zusätzlich zum Buch, das anlässlich des Jubiläums 1999 über die Schule herausgegeben
wurde, soll alle zwei Jahre eine Publikation erscheinen, in der neben Klassenfotos auch in
einem Bericht die Umsetzung des Schulprogramms dokumentiert wird.

b) nach außen
Die Schule informiert über ihre Arbeit nach außen durch
•   jährlich zu aktualisierende Faltblätter zu bestimmten Schwerpunkten,
•   die Homepage der Schule, bei deren Gestaltung neben den Lehrerinnen und Lehrern
    Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mitarbeiten,
•   den jeweils im Dezember stattfindenden „Tag der offenen Tür“,
•   besondere Aktivitäten, z. B. der Stadt Oberhausen oder anderer lokaler oder überre-
    gionaler Träger, bei denen das ELSA Gelegenheit bekommt, über seine Arbeit zu
    berichten,
•   Informationen in den Schul-Netzwerken, zu denen das ELSA gehört,
•   regelmäßige Ausstellungen im „Aquarium“, dem Ausstellungsraum der Schule,
•   Berichte über besondere Vorhaben in der Presse.
Bei der offiziellen Darstellung der Schule nach außen wird die Schulleitung von den
Lehrerinnen und Lehrern unterstützt. Am wichtigsten aber ist und bleibt die Vermittlung
des Bildes unserer Schule nach außen durch das Auftreten und die Aktivitäten der Schüle-
rinnen und Schüler sowie der Eltern.
Bei der wachsenden Eigenständigkeit der Einzelschule gehört eine systematische und ge-
zielte Information über das Profil der Schule zu deren Aufgaben.

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In der Kommission zur Überarbeitung des Schulprogramms haben mitgearbeitet:
Jörg Allhoff, Josef Dransfeld, Brigitte Fontein, Karsten Hauptfleisch, Peter Ingenhaag,
Kirsten Maghon, Rosemarie Meyer-Behrendt, Erika Risse und Dr. Werner Schwartmann
als Vertretung der Lehrerschaft und der Schulleitung
Dirk Hesse, Christian Jakobi, Anne Jerkel, Julia Strack und Gitta Winhuysen als
Schülervertreter
Hans-Dietrich Kluge-Jindra, Friedhelm Lang, Ute Reich-Breitbach, Wolf Schmidt und
Elke Winhuysen als Elternvertreter

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