Empfehlungen FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON ...

 
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FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG

IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE

UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON LEBENSMITTELUNTERNEHMEN
Empfehlungen FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON ...
Inhalt

    1.      Luftreinhaltung in der Landwirtschaft  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 3

    2.      Das Projekt LIFE Clean Air Farming .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 3

         2.1           Ziele .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4

         2.2           Maßnahmen und Aktivitäten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4

         2.3           Projektpartner und Finanzierung  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4

    3.      Methan- und Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 5

         3.1           Methan  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 5

         3.2           Ammoniak .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6

         3.3           Umweltauswirkungen der Landwirtschaft .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 7

         3.4           Analyse der Richtlinien und Schlussfolgerungen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 7

    4.      Handlungsempfehlungen für wirkungsvolle Kriterien zur Luftreinhaltung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10
2
         4.1           Stallbau und Lagerung des Wirtschaftsdüngers .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 11

         4.2           Ausbringung des Wirtschaftsdüngers  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 11

         4.3           Nährstoffmanagement .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 12

         4.4           Herdenmanagement .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 13

    5.      Handlungsempfehlungen für Lebensmittelhandel und Lebensmittelhersteller .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 14

    6.      Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

    7.      Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

    Ein Projekt von:

    Gefördert durch:                                                                                           Kofinanziert durch:

                        Clean Air Farming (LIFE17 GIE/DE/610)
                        wird gefördert durch das LIFE-Programm
                        der Europäischen Kommission

    Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche                                                                                                                                                                      Bodensee-Stiftung
Empfehlungen FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON ...
1. Luftreinhaltung in der 		                                 und Beschaffungskriterien, für Qualitätssicherung und für
                                                             Nachhaltigkeit unterstützen, das Thema Luftreinhaltung
   Landwirtschaft                                            wirksamer im Standard bzw. im Unternehmen zu veran-
                                                             kern. Auch Erzeugergemeinschaften und Branchenverbän-
Emissionen von Ammoniak (NH3) und Methan (CH4) wir-          de sind angesprochen, die Empfehlungen als Orientierung
ken sich negativ auf die menschliche Gesundheit, das Kli-    für eine landwirtschaftliche Produktion für eine saubere
ma und Ökosysteme aus. Methan hat ein um etwa 28-mal         Luft zu sehen und umzusetzen. Weiterhin werden politi-
höheres Treibhauspotenzial (GWP) als CO2 (IPCC, 2014).       sche Verantwortliche eingeladen, die Handlungsempfeh-
Zusätzlich ist es eine Vorläufersubstanz bei der Bildung     lungen und die damit verbundenen Maßnahmen in För-
von bodennahem Ozon (O3), das Pflanzen schädigt und          derprogrammen und Auflagen für Agrarsubventionen zu
somit zusätzlich indirekt zum Klimawandel beitragen kann.    berücksichtigen, um endlich die Rahmenbedingungen zu-
Ozon führt zu Entzündungen der Atemwege, Asthma, Ein-        gunsten einer luftqualitätsorientierten Landwirtschaft zu
schränkungen der Lungenfunktion und einer Beeinträch-        verändern und verantwortungsvolle Landwirt*innen bei
tigung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Im Jahr 2014     ihren Praktiken zu mehr Luftreinhaltung zu unterstützen.
war bodennahes Ozon für 2.220 vorzeitige Todesfälle in
Deutschland und 1.630 in Frankreich verantwortlich (Eu-
ropean Environment Agency, 2017).                            2. Das Projekt
In Europa ist die Landwirtschaft für 90 % der Ammoniak          LIFE Clean Air Faming
und über 50 % der Methanemissionen verantwortlich.
Die wichtigsten Quellen sind direkte Emissionen aus den      Nachhaltige Landwirtschaft entwickelt Lösungen für ge-
Verdauungsprozessen bei Rindern und Schafen, Wirt-           sunde Lebensmittel, saubere Luft und den Schutz der
                                                                                                                                  3
schaftsdünger aus der Tierhaltung, synthetische Dünger       Ökosysteme. Im Projekt Clean Air Farming wird das Wissen
auf Harnstoffbasis und Zersetzungsprozesse organischer       und der Einsatz von Techniken zur Reduzierung von Am-
Substanzen. Daher ist es wichtig, dass vor allem Emissio-    moniak- und Methanemissionen genauso wie die Wert-
nen aus der Produktion von Fleisch und Milchprodukten        schätzung von Lebensmitteln gefördert. Vor allem Fleisch-
verringert werden.                                           und Milchprodukte werden noch zu häufig weggeworfen
                                                             und daher unnötig hergestellt. Darin besteht ein hohes
Weniger Ammoniak und Methan aus der Landwirtschaft           Potential zur Vermeidung von Emissionen und Luftschad-
sorgt für gesündere Menschen und Tiere. Luftverschmut-       stoffen, die bei der Lebensmittelproduktion entstehen.
zung kann eingedämmt werden, wenn schon die Entste-
hung von sekundärem Feinstaub und bodennahem Ozon            LIFE Clean Air Farming geht die größten Herausforderun-
verhindert wird. Gleichzeitig werden naturnahe Ökosyste-     gen bei der Maßnahmenumsetzung zur Minderung von
me vor Überdüngung und Versauerung geschützt.                Ammoniak- und Methanemissionen aus der Landwirt-
                                                             schaft an. Im Fokus stehen dabei die Berücksichtigung
Luftreinhaltung ist nicht nur ein Umweltthema, sondern       und Integrierung von bereits vorhandenem Wissen in Ge-
auch   Grundvoraussetzung     für   Produktionsprozesse,     setzgebungsverfahren und in die Praxis sowie der bessere
Dienstleistungen und Lebensqualität. Lebensmittelher-        Vollzug von vorhandenen Rechtsvorschriften. In Bezug auf
steller und -handel mit der Landwirtschaft als wichtigster   Methan bestehen bisher keine konkret gesetzlich geregel-
Zulieferer haben wesentlichen Einfluss auf die Luftrein-     ten Verpflichtungen zur Reduzierung im landwirtschaft-
haltung. Die direkten und indirekten Wirkungen der Un-       lichen Sektor. Bei Ammoniak hingegen gibt die Richtlinie
ternehmen auf die Luftqualität sind oft komplex und die      zur Reduktion nationaler Emissionen bestimmter Luft-
Verminderung der negativen Einflüsse eine Herausforde-       schadstoffe (kurz NEC-Richtlinie) jährliche Höchstmengen
rung für die gesamte Lieferkette vom Acker bis zum Su-       vor, die seit Jahren von Deutschland überschritten wer-
permarktregal.                                               den. Zudem muss die Agrarpolitik die Einführung emissi-
                                                             onsmindernder Praktiken stärker als bisher forcieren.
Die vorliegenden Handlungsempfehlungen richten sich
in erster Linie an Standardorganisationen und an Unter-
nehmen der Lebensmittelbranche mit eigenen Beschaf-
fungsrichtlinien. Sie sollen das Management sowie die
Verantwortlichen für die Überarbeitung von Standard-

Bodensee-Stiftung                                                  Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche
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2.1 Ziele                                                           eine emissionsreduzierte Landwirtschaft in der Eu-
                                                                        ropäischen Union fördert und fordert. Die Revision
    Das Projekt LIFE Clean Air Farming hat vier Hauptziele:             des Göteborg-Protokolls auf internationaler Ebene
                                                                        wird mit dem Ziel begleitet, dieses auf Methan zu
    •   Sensibilisierung der Verbände der Fleisch- und                  erweitern.
        Milch produzierenden Industrie und der Akteure
        des Lebensmittelsektors sowie die Erarbeitung ei-           •   In Frankreich fördert das Projekt den notwendigen
        ner gemeinsamen Position                                        Diskurs zwischen den Akteuren zur Harmonisie-
                                                                        rung der unterschiedlichen Politiken im Bereich
    •   Einbindung zivilgesellschaftlicher Organisationen               der Luftreinhaltung und die tragfähige Umsetzung
        in Gesetzgebungsprozesse und bei der Implemen-                  des Nationalen Plans zur Reduktion von Luftschad-
        tierung nationaler Luftreinhalteprogramme                       stoffemissionen (PREPA).

    •   Verbesserung des Lehrplans der landwirtschaft-              •   Ammoniak- und Methanreduktion soll verstärkt
        lichen Berufsausbildung, um zukünftige Land-                    in die landwirtschaftliche Berufsausbildung integ-
        wirt*innen über die Auswirkungen ihres eigenen                  riert werden. Dazu werden in einer Umfrage und
        Handelns zu informieren und praktische Instru-                  in Expertengesprächen Berufsschulen und Uni-
        mente zur Vermeidung von Emissionen zu vermit-                  versitäten,   Landwirtschaftskammern,        Institute,
        teln                                                            Verbände und Berufsschulen in Deutschland ad-
                                                                        ressiert. Zusammen mit den Verantwortlichen der
    •   Reduzierung von Lebensmittelabfällen von Fleisch-               Landwirtschaftskammern werden Verbesserungs-

4       und Milchprodukten entlang der Lieferkette zur                  vorschläge entwickelt.
        Steigerung der gesamten Ressourceneffizienz bei
        der Nahrungsmittelproduktion und zur Reduzie-               •   Mithilfe von Petitionen und Fachgesprächen wer-
        rung der absoluten Emissionen von Methan und                    den rechtliche Missstände adressiert, welche Le-
        Ammoniak                                                        bensmittelverschwendung ermöglichen und be-
                                                                        feuern.
    2.2 Maßnahmen und Aktivitäten
                                                                    •   Durch intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    •   An Runden Tischen diskutieren Verbände der                      wird in der Gesellschaft das Bewusstsein zum The-
        Fleisch- und Milch produzierenden Industrie und                 ma Lebensmittelverschwendung weiter geschärft
        Akteure des Lebensmittelsektors Methoden und                    und die Medien informiert.
        deren Harmonisierung zur Reduktion von Methan
        und Ammoniak und identifizieren notwendige po-              2.3 Projektpartner und Finanzierung
        litische Rahmenbedingungen und Anreize.
                                                                    Das Projektteam besteht aus den vier Partnern Boden-
    •   Darüber hinaus werden Lebensmittelunterneh-                 see-Stiftung, der Deutschen Umwelthilfe, dem European
        men     motiviert,    wirksame       und     nachweisbare   Environmental Bureau (EEB) und France Nature Environ-
        Kriterien bezüglich Ammoniak und Methan an                  ment. Zusammen entwickeln die Projektpartner Lösungen
        Lieferanten und zertifizierte Betriebe zu stellen.          mit Akteuren aus der Landwirtschaft, dem Lebensmittel-
        Schriftliche Empfehlungen für die Überarbeitung             sektor und der Politik. Das Kerngebiet der Projektaktivitä-
        existierender Label und Standards in der Fleisch-           ten liegt in Deutschland und Frankreich. Über die Betei-
        und Milchproduktion werden an Unternehmen                   ligung des EEB strebt das Projekt eine Übertragung von
        und Organisationen vermittelt.                              Ergebnissen auf den Europäischen Rahmen an, um diese
                                                                    in mindestens fünf weiteren EU-Ländern zu vermitteln.
    •   Europaweit koordiniert das Projekt die Beteiligung
        von zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Um-          Das Projekt läuft von August 2018 bis Januar 2022 und
        setzung und Revision der relevanten Richtlinien             wird durch das EU LIFE Programm der EU-Kommission
        und Programme. Dies umfasst die Umsetzung der               und durch die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert.
        NEC-Richtlinie. Darüber hinaus forciert Clean Air
        Farming eine neue Gemeinsame Agrarpolitik, die

    Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche                                               Bodensee-Stiftung
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3. Methan- und Ammoniak­                                     von Wirtschaftsdüngern. Ammoniakemissionen entstehen
                                                             bei der Ausbringung von harnstoffbasierten Mineraldün-
   emissionen aus der Land-                                  gern und auch bei der Lagerung von Wirtschaftsdünger
                                                             aus der Schwein-, Rinder- und Geflügelhaltung. Maßnah-
   wirtschaft                                                men zur Emissionsminderung sollten daher immer den
                                                             Klimaschutz wie auch die Verbesserung der Luftqualität
In Europa ist die Landwirtschaft für über 90 % der Am-       im Blick haben, um Problemverschiebungen (pollution
moniak- und 50 % der Methanemissionen verantwortlich.        swapping) zu verhindern. Zusätzlich leisten zahlreiche
Emissionen von Ammoniak (NH3) und Methan (CH4) wir-          Maßnahmen für mehr Luftreinhaltung auch einen positi-
ken sich beide negativ auf die menschliche Gesundheit,       ven Beitrag zum Boden und zum Schutz der biologischen
das Klima und Ökosysteme aus. Methan hat nicht nur ein       Vielfalt. Landwirtschaftliche Produktionsverfahren, v.a. im
höheres Treibhauspotenzial als CO2, zusätzlich ist es eine   Bereich der Milch- und Fleischerzeugung, bieten Ansatz-
Vorläufersubstanz bei der Bildung von bodennahem Ozon        punkte für eine wirkungsvolle Minderung von diesen ver-
(O3), das Pflanzen schädigt und somit zusätzlich indirekt    ursachten direkten und indirekten Treibhausgasen.
zum Klimawandel beitragen kann. Ozon führt zu Entzün-
dungen der Atemwege, Asthma, Einschränkungen der             3.1 Methan
Lungenfunktion und einer Beeinträchtigung der körper-
lichen Leistungsfähigkeit. Im Jahr 2014 war bodennahes       Methan ist ein sehr klimawirksames Gas, welches ein 28
Ozon für 2.220 vorzeitige Todesfälle in Deutschland und      Mal höheres Treibhausgaspotenzial als Kohlendioxid be-
1.630 in Frankreich verantwortlich (European Environ-        sitz und somit einer der bedeutendsten Klimagase ist. Es
ment Agency, 2017). Ammoniak führt nicht nur zur Eutro-      entsteht durch natürliche (Moore, Wälder) und anthropo-
phierung und Versauerung von natürlichen Ökosystemen,        gene Quellen (Energiewirtschaft, Entsorgung und Land-
                                                                                                                                  5
sondern reagiert auch mit anderen Luftschadstoffen zu        wirtschaft). Bevorzugte Habitate für methanbildende Bak-
sekundärem Feinstaub und heizt über indirekte Lachga-        terien sind die Mägen der Wiederkäuer. Ein Großteil der
semissionen ebenfalls das Klima an.                          deutschen Methanemissionen entsteht daher bei der Auf-
                                                             zucht und Haltung von Milch- und Fleischkühen, Schafen
Eine gemeinsame Betrachtung der Schadstoffe Methan           und Ziegen. Im Jahr 2018 verursachten diese 77 Prozent
und Ammoniak ist sinnvoll, da sie aus ähnlichen landwirt-    der Methanemissionen und 39,4 Prozent aller Treibhaus-
schaftlichen Quellen entstehen. Die Methan-Hauptquellen      gase aus der Landwirtschaft. Weitere 19 Prozent entwei-
sind Emissionen, die aus dem Verdauungsprozess bei Wie-      chen bei der Lagerung und Ausbringung von Wirtschafts-
derkäuern entstehen sowie Emissionen aus der Lagerung        dünger (Festmist und Gülle). Der restliche Anteil von 4

Abbildung 1: Entwicklung von Ammoniak und Methan zu          Abbildung 2: Beeinträchtigung des menschlichen Körpers
Luftschadstoffen                                             durch Luftverschmutzung

Bodensee-Stiftung                                                  Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche
Empfehlungen FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON ...
Emissionen aus Gärresten wurden durch die wachsende
      Quellen von Methan in der Landwirtschaft (2018)
                                                                                                Biogasproduktion im vergangenen Jahrzehnt immer be-
                         Biogasanlagen/Lagerung
                            von Gärresten 4%
                                                                                                deutsamer, so dass sie heute ca. ein Fünftel der landwirt-
                                                                                                schaftlichen Ammoniakemissionen in Deutschland aus-
                                                                                                machen. Laut NEC Richtlinie dürfte Deutschland seit 2010
            19%                                                                                 nicht mehr als 550 Kilotonnen Ammoniak jährlich emittie-
     Wirtschaftsdünger
                                                                                                ren. Trotzdem ist die Emissionsmenge weiter gestiegen und
                                                                                                lag im Jahr 2016 bei 662 Kilotonnen. Im Rahmen der neuen
                                                                                                NEC-Richtlinie, (EU) 2016/2284 zur Reduktionsverpflichtung
                                                                                                der Emissionen bestimmter Luftschadstoffe, ist Deutsch-
                                                                                                land verpflichtet seine Ammoniakemissionen bis 2030 um
                                                                                                29 % gegenüber dem Referenzjahr 2005 zu senken. Das
                                                                                                nationale Luftreinhalteprogramme, welches in 2019 ver-
                                                                                                abschiedet worden ist, zeigt die Entwicklungen der Ammo-
                                                                                                niakemissionen der letzten Jahre auf und welche Maßnah-
                                                             77%
                                                  Verdauung bei Wiederkäuern                    men zum Reduktionsziel führen können. Es müssen jedoch
                                                               Quelle: Thünen Report 77, 2020
                                                                  © Deutsche Umwelthilfe e.V.
                                                                                                mehr Maßnahmen umgesetzt werden um dieses Ziel über-
    Abbildung 3: Quellen von Methan in der deutschen                                            haupt zu erreichen.
    Landwirtschaft in 2018 (Thünen Report 77, 2020)
                                                                                                Die größten Herausforderungen bei der Reduktion von Met-
                                                                                                han- und Ammoniakemissionen sind die mangelnde Um-
    Prozent stammt hauptsächlich aus der Vergärung von                                          setzung von Rechtsvorschriften und die Berücksichtigung
6
    Energiepflanzen aus Biogasanlagen (Haenel, et al., 2020).                                   von bereits vorhandenem Wissen in Gesetzgebungsver-
    Seit 1990 konnten die anthropogenen Methanemissionen                                        fahren und in der Praxis. Verpflichtungen zur Reduzierung
    in Deutschland in alle Sektoren reduziert werden, am we-                                    der Methan- und Ammoniakemissionen sind unzureichend
    nigsten jedoch die Emissionen aus dem landwirtschaftli-                                     oder nicht vorhanden. Das Göteborg-Protokoll zur Verrin-
    chen Sektor, die seit 2006 mehr oder weniger stagnieren.                                    gerung der Versauerung, Eutrophierung und des bodenna-
    In der Landwirtschaft steckt daher noch das größte Met-                                     hen Ozons enthält keine Ziele in Bezug auf Methan. Auch
    hanminderungspotenzial, welche ausgeschöpft werden                                          in der NEC-Richtlinie wird Methan nicht adressiert. Jedoch
    muss um die Klimaschutzziele auf EU- und Bundesebene                                        bestehen Reduktionsverpflichtungen u.a. für NH3- und
    zu erreichen.

    3.2 Ammoniak
                                                                                                  Quellen von Ammoniak in der Landwirtschaft (2018)

    Das stechend riechende Gas Ammoniak (NH3) entsteht                                                                      Andere
                                                                                                                 Gärreste    3%
    bei den natürlichen Abbauprozessen von Eiweißen und                                                           10%
    Harnstoff in der Gülle und im Mist von Nutztieren. In                                                                                       23%
                                                                                                                                               Rinder
    Deutschland stammt Ammoniak zu 95 Prozent aus der
    Landwirtschaft. Es wird vor allem in Ställen und in den La-                                      12%
                                                                                                 Mineraldünger
    gerstätten von Wirtschaftsdünger sowie auf Feldern und
    Grünland kurz nach der Düngung freigesetzt. Mehr als die
    Hälfte der Emissionen aus der Tierhaltung stammen von
    Rindern, gefolgt von der Schweine- und Geflügelhaltung
                                                                                                                                                          15%
    (Haenel, et al., 2020).                                                                                                                             Schweine

    Seit der Erfindung des Haber-Bosch-Verfahrens kann
                                                                                                           32%
    Düngemittel auch synthetisch hergestellt werden. Wird                                             Ausbringung                           5%
                                                                                                    Wirtschaftsdünger
    auf Harnstoff basierender Dünger ausgebracht, entweicht                                                                               Geflügel
                                                                                                                                               Quelle: Thünen Report 77, 2020

    auch hier Ammoniak. Dieser Anteil war in den letzten Jah-                                                                                     © Deutsche Umwelthilfe e.V.

    ren steigend.                                                                               Abbildung 4: Quellen von Ammoniak in der deutschen
                                                                                                Landwirtschaft in 2018 (Thünen Report 77, 2020)

    Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche                                                                           Bodensee-Stiftung
Empfehlungen FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON ...
PM2,5-Emissionen für die Jahre 2020 und 2030. Im Rahmen
von Nationalen Luftreinhalteprogrammen (NAPCP) müssen
die Mitgliedstaaten festlegen, mit welchen weiteren Mitteln
diese Ziele erreicht werden können. Es fehlen jedoch bis-
lang umfassende Informationen und der politische Wille,
die notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

3.3 Umweltauswirkungen der Landwirtschaft

Die Europäische Kommission hat die potentiellen Umwel-
tauswirkungen der Landwirtschaft erkannt und mit der
Farm to Fork Strategie Maßnahmen vorgeschlagen wie
diese reduziert werden können. Der übermäßige Nähr-
stoffeintrag aus der Landwirtschaft ist ein wesentlicher
Faktor der zur Luft-, Boden- und Gewässerverschmut-
zung beiträgt. Dieser Nähstoffüberschuss kann mit einer       Studien realisiert. Der Schwerpunkt des Screenings lag auf
Reduktion des Düngemitteleinsatzes um 20 % bis 2030,          der Luftreinhaltung in der Landwirtschaft.
gemindert werden.
                                                              Die Screening-Matrix gliedert sich in drei Teile:
Handlungsbedarf sieht die Europäische Kommission vor
allem im Tierhaltungssektor, mit einer Verbesserung der       •   Informationen über die Standardorganisation
Nachhaltigkeit. Hier besteht eine große Chance, in Re­                                                                              7
gionen mit intensiver Tierhaltung durch eine ausgewo-         •   Standardpolitik und Bezug zur Luftreinhaltung
gene Düngung und einer nachhaltigen Nährstoff- und
Landbewirtschaftung Ergebnisse zu erzielen. Die Land-         •   Standardkriterien/Beschaffungsanforderungen
wirtschaft kann Umweltleistungen gezielter erbringen              von Unternehmen und ihre Relevanz für Luftrein-
und zur Luftreinhaltung beitragen, wenn ihre Maßnah-              haltungsaspekte
men auch angemessen honoriert werden. Standards und
Unternehmen können die Landwirtschaft dabei unter-            Die Matrix wurde für jeden Standard auf der Grundlage
stützen, indem die verbesserten Umweltleistungen und          der im Internet veröffentlichten Kriterien und zusätzlicher
positiven Beiträge zur Luftreinhaltung durch faire Priese     Informationen der Standardorganisationen ausgefüllt. Das
entlang der Lieferkette vergütet werden.                      Screening umfasste nationale und internationale Stan-
                                                              dards, regionale (Qualitäts-) Standards und private Labels.
3.4 Analyse der Richtlinien
    und Schlussfolgerungen                                    STANDARDPOLITIK:

SCREENING                                                     Es wurde analysiert, ob sich Standardorganisationen auf
                                                              folgende Themen beziehen:
Es gibt mehr als 400 Standards, die für den europäischen
Markt relevant sind, und eine unbekannte Anzahl von Be-       •   Werden Fachbegriffe in Bezug auf Klimaschutz,
schaffungsanforderungen für Lieferanten und Lebensmit-            Luftreinhaltung, Methan oder Ammoniak verwen-
telunternehmen und Einzelhändler in der EU. Im Rahmen             det?
des Projekts LIFE Clean Air Farming, wurden 9 Standards
ausgewählt die Milch- und Fleischproduzierende Betriebe       •   Gibt es einen Bezug auf klimarelevante Emissio-
zertifizieren und diese auf ihre Relevanz für die Luftrein-       nen und Luftschadstoffe?
haltung analysiert.
                                                              •   Wird der Klimaschutz/Verringerung von THG Emis-
Da es sich beim LIFE-Programm nicht um ein Forschungs-            sionen/Luftreinhaltung thematisiert?
programm handelt, wurde das Screening der Standards
basierende auf den langjährigen praktischen Erfahrungen       •   Werden übergeordneten Klimaschutzzielen und
der Autor*innen und auf den Erkenntnissen zahlreicher             Luftreinhaltungszeile thematisiert?

Bodensee-Stiftung                                                    Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche
Empfehlungen FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON ...
STANDARDKRITERIEN ODER BESCHAFFUNGS­                           •   3 = weniger wirkungsvoll, weil der Effekt auf den
    ANFORDERUNGEN:                                                     Luftreinhaltungsaspekt gering ist

    Kriterien/Anforderungen wurden identifiziert, die zu einer     •   4 = keine Einschätzung möglich
    Reduktion von Emissionen in den Hautquellbereichen für
    landwirtschaftliche Luftschadstoffe beitragen:                 Transparenz:

    •   Stallbau                                                   bewertet wurde, ob ein Kriterium klar definiert ist oder in-
                                                                   terpretiert werden kann
    •   Nährstoffmanagement
                                                                   •   1 = Kriterium ist klar definiert / Standardnehmer
    •   Lagerung und Ausbringung von Düngemitteln                      hat klare Anleitung für die Umsetzung

    •   Herdenmanagement                                           •   2 = Kriterium ist interpretierbar

    •   Klimawandel                                                Überprüfbarkeit:

    •   Allgemein                                                  bewertet wurde, inwieweit das Kriterium überprüfbar ist

    Für jeden Bereich, der zur Luftreinhaltung beitragen kann      •   1 = Die Umsetzung des Kriteriums kann problem-
    wurden wichtige landwirtschaftliche Maßnahmen fest-                los überprüft werden, da Indikatoren oder Metho-
    gelegt um für die Empfehlungen eine detailliertere Auf-            den zur Verfügung stehen
8
    schlüsselung zu erhalten. Darüber hinaus erhält die Be-
    wertungsmatrix Angaben zur Bewertung der Kriterien und         •   2 = Die Umsetzung des Kriteriums ist in begrenz-
    der Anforderungen.                                                 tem Umfang nachprüfbar, da nur Dokumente und
                                                                       schriftliche Nachweise gefordert werden
    BEWERTUNG DER KRITERIEN UND DER ANFORDERUNGEN
                                                                   •   3 = keine Einschätzung möglich
    Die Bewertung aller Kriterien und Anforderungen wurde
    unter Berücksichtigung ihrer Gewichtung, Wirksamkeit,          •   4 = Überprüfbarkeit braucht eine besondere Ex-
    Transparenz und Überprüfbarkeit durchgeführt.                      pertise des Auditors

    Gewichtung (Art des Kriteriums):

    Ein Kriterium kann ein obligatorisches Kriterium (M), ein
    optionales Kriterium (O) oder eine Empfehlung (R) sein.
    Wenn eine Gewichtung geändert werden soll, wurde diese
    Empfehlung auch aufgenommen.

    Wirkungsgrad:

    bewertet wurde, welchen möglichen Effekt das Kriterium
    auf die Luftreinhaltung hat

    •   1 = sehr wirkungsvoll, weil der Effekt auf den
        Luftreinhaltungsaspekt (Ziel) hoch ist

    •   2 = wirkungsvoll, weil der Effekt auf den Luftrein-
        haltungsaspekt durchschnittlich ist

    Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche                                               Bodensee-Stiftung
Empfehlungen FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON ...
SCHLUSSFOLGERUNGEN

In den neun Standards wurden insgesamt 117 Kriterien               men umgesetzt werden können die zur Reduktion von
identifiziert die zur Luftreinhaltung beitragen können. Die        Ammoniak- und Methanemissionen führen.
Kriterien wurden Bereiche zugeordnet in denen Maßnah-

                                                        Internationale Standards          Regionale/Nationale/Europäische
                                                        (n = 3)                           Standards (n = 6)

Stallbau                                                              2                                       5

Nährstoffmanagement                                                   2                                       4

Lagerung und Ausbringung von Düngemittel                              2                                       6

Herdenmanagement                                                      0                                       1

Klimawandel                                                           1                                       1

Allgemein (Umwelt)                                                    1                                       0

Tabelle 1: Anzahl der Standards die Kriterien für die Hauptquellbereiche für landwirtschaftliche Luftschadstoffe formuliert haben

                                                                                                                                         9

                                                        Internationale Standards          Regionale/Nationale/Europäische
                                                        (n = 3)                           Standards (n = 6)

Stallbau                                                              0                                       0

Nährstoffmanagement                                                   0                                       2

Lagerung und Ausbringung von Düngemittel                              1                                       2

Herdenmanagement                                                      0                                       0

Klimawandel                                                           1                                       0

Allgemein (Umwelt)                                                    1                                       0

Tabelle 2: Standards die mindestens ein sehr wirkungsvolles Kriterium zur Reduktion von Ammoniak- und/oder Methanemissio-
nen für die Hauptquellbereiche für landwirtschaftliche Luftschadstoffe formuliert haben

Fast alle gescreenten Standards haben Kriterien in den             Die Richtlinien der gescreenten Standards beziehen sich
Bereichen Stallbau, Nährstoffmanagement und Lagerung               bei drei der neun Standards auf CO2- Einsparung auf den
und Ausbringung von Düngemittel formuliert (Tabelle 1),            landwirtschaftlichen Betrieb aber keins der Standards be-
wobei diese Kriterien in den wenigsten Standards sehr              zieht sich explizit auf das Thema der Luftreinhaltung oder
wirkungsvoll für die Reduktion von Ammoniak- und Met-              die Reduktion von Ammoniak- und/oder Methanemissio-
hanemissionen sind (Tabelle 2). Obwohl im Bereich Her-             nen. Wir sehen daher die Notwendigkeit Empfehlungen zu
denmanagement einige wirkungsvolle Kriterien umgesetzt             formulieren wie das Thema der Luftreinhaltung, die Syn-
werden könnten, hat nur eins von neun Standards ein Kri-           ergieeffekte mit dem Klimaschutz hat, erfolgreich in Stan-
terium definiert (Tabelle 1).                                      dards aufgenommen werden kann.

Bodensee-Stiftung                                                         Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche
Empfehlungen FÜR WIRKUNGSVOLLE KRITERIEN ZUR LUFTREINHALTUNG IN STANDARDS FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE UND BESCHAFFUNGSRICHTLINIEN VON ...
4. Handlungsempfehlungen                                        tion von Ammoniak- und Methanemissionen auf. Mit-
                                                                     telfristig sollten Standardorganisationen möglichst alle
        für wirkungsvolle Krite­                                     Empfehlungen in ihren Vorgaben berücksichtigen, um die
                                                                     Reduktion der Emissionen optimal zu erreichen.
        rien zur Luftreinhaltung
                                                                     Den Autoren ist bewusst, dass die Organisationen schritt-
     Die Empfehlungen orientieren sich an den Hauptquellen           weise vorgehen werden und unterschiedliche Vorgehens-
     von landwirtschaftlichen Luftschadstoffen. Zusätzlich wird      weisen wählen, z.B.
     betont, dass zahlreiche Maßnahmen für mehr Luftreinhal-
     tung auch wichtige Beiträge sind, um Klima, Boden und die       •   Kriterien bzw. Maßnahmen zunächst für einen be-
     biologische Vielfalt zu schützen.                                   stimmten Zeitraum als Kann-Kriterien ausweisen

     Die Empfehlungen zielen darauf ab, negative Wirkungen           •   Auswahl an Maßnahmen erstellen und Mindestan-
     auf die Luftreinhaltung zu vermeiden oder zu reduzieren             zahl definieren, die umgesetzt werden muss
     und die Umsetzung von Emissionsmindernden Maßnah-
     men zu fördern. Sie sind für alle landwirtschaftliche Betrie-   •   Sonderpunkte für die Umsetzung von anspruchs-
     be im Bereich der Tierhaltung relevant.                             vollen Maßnahmen vergeben

     Da regionale, nationale und internationale Standards mit        Wichtig ist, dass Standardorganisationen und Unterneh-
     den Empfehlungen angesprochen werden, war es nicht              men ihre Kriterien und Anforderungen mit den Empfeh-
     möglich in dieser Publikation die gesetzlichen Vorgaben         lungen vergleichen, die Verbesserungspotentiale identifi-

10   für die verschiedenen Handlungsfelder aufzulisten. In der       zieren und wirkungsvolle Schritte tun, um das Thema der
     Regel gehen die Empfehlungen über die gesetzlichen Vor-         Luftreinhaltung ernsthaft und wirkungsvoll in Ihr Quali-
     gaben hinaus. Dieser „Extraschritt“ ist dringend notwen-        tätsverständnis zu integrieren.
     dig, um die Ziele der Luftreinhaltung und des Klimaschut-
     zes zu erreichen.                                               Die nachfolgenden Empfehlungen haben das Ziel, die Am-
                                                                     moniak- und Methanemissionen auf dem landwirtschaftli-
     Mit dem Katalog von Empfehlungen zeigen die Autoren             chen Betrieb zu reduzieren und für mehr Luftreinhaltung
     eine Bandbreite an Handlungsmöglichkeiten zur Reduk-            zu sorgen.

     Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche                                              Bodensee-Stiftung
4.1 Stallbau und Lagerung des                                  •   In Schweineställen z.B. durch das schnelle Abfüh-
    Wirtschaftsdüngers                                             ren der Gülle aus dem warmen Stallbereich z.B.
                                                                   durch Schiebersysteme im Kanal, Kanal-Spülsyste-
NIEDRIGE STALLTEMPERATUREN                                         me mit Wasser oder Verringerung der Kanalober-
                                                                   fläche mit V-förmigen Gülleablaufkanälen.
Niedrige Stalltemperaturen gewährleisten ein gutes Stall-
klima und mehr Tierwohl durch geringeren Hitzestress für       b) Abgedeckte Lagerung von Wirtschaftsdünger
die Tiere und weniger schädliche Gase in der Luft.
                                                               Bei der Lagerung von Gülle sollten geschlossene Gülleau-
Der landwirtschaftliche Betrieb                                ßenlager mindestens eine Folienabdeckung haben.

setzt diese gute fachliche Praxis in allen Ställen durch ein   c) Güllenansäuerung
aktives und/oder passives Kühlen der Stallluft mit mindes-
tens eins der folgenden Maßnahmen um:                          Durch das Absinken des pH-Wertes werden die aus der
                                                               Gülle entstehenden Ammoniakemissionen reduziert. Die-
•   Bestehende Ställe: Errichtung von ausreichend              se Ansäuerung kann im Stall, im Lager oder während der
    Ventilatoren im Stall, Errichtung einer aktiven Küh-       Ausbringung erfolgen, wobei eine Ansäuerung im Stall das
    lung durch das Ansaugen von Luft aus dem Schat-            höchste Reduktionspotenzial hat da es auch eine Abnah-
    ten, Berieselungssysteme auf der Dachoberfläche.           me der Emissionen auf die nachgelagerten Bereiche hat.

•   Stallneubau: wärmgedämmtes Dach, Dachbegrü-                Das Standardunternehmen
    nung, hellere Dach- und Fassadenfarben, Erdwär-
                                                                                                                                    11
    metauscher sowie die oben aufgeführten Maßnah-             •   bietet Beratungen zur Ansäuerung von Gülle an,
    men.                                                           die der landwirtschaftliche Betrieb in Anspruch
                                                                   nehmen kann. Dort können Fragen zum Arbeits-
LAGERUNG                                                           schutz sowie zur Bewilligung der Lagerung von
                                                                   konzentrierter Schwefelsäure beantwortet wer-
Methan- und vor allem Ammoniakemissionen können im                 den.
Stall und bei der Lagerung von Wirtschaftsdüngern wir-
kungsvoll vermieden werden.                                    4.2 Ausbringung des Wirtschaftsdüngers

Der landwirtschaftliche Betrieb                                SCHNELLE EINARBEITUNG VON WIRTSCHAFTSDÜNGER

setzt mindestens eine der folgenden Maßnahmen um (a,           Ab 2025 ist die Einarbeitung von Wirtschaftsdünger auf
b oder c):                                                     unbestelltem Ackerland innerhalb 1 Stunde verpflichtend
                                                               als Teil der Düngeverordnung. Dies hat einen positiven
a) Schnelle Trennung von Harn und Kot                          Luftreinhaltungseffekt durch eine Reduktion der Ammo-
                                                               niakemissionen. Betriebe sollten bereits vor 2025 mit der
Harn und Kot sollen möglichst schnell getrennt werden          Einarbeitung innerhalb 1 Stunde beginnen, um die Luft-
um Ammoniakemissionen zu vermeiden. Bei Rinder- und            qualität so rasch wie möglich zu verbessern.
Schweineställen kann dies durch einen schnellen Abfluss
von Harn gewährleistet werden.                                 NUTZUNG EINER BIOGASANLAGE

•   In Rinderställen z.B. durch ein Quergefälle von 3%         Die Standardorganisation
    der Laufflächen und einer Harnsammelrinne so-
    wie einem Schieber mit Rinnenräumer. Der Schie-            •   fördert Betriebskooperationen um die Gülle in be-
    ber reinigt während der Aktivitätszeit der Tiere alle          nachbarte Biogasanlagen zu bringen oder damit
    zwei Stunden. Z.B. durch Bodenrillen mit Drainage-             landwirtschaftliche Betriebe eine Gemeinschafts-
    öffnungen.                                                     anlage bauen können. Somit kann die Gülle besser
                                                                   verwertet und die Methanemissionen reduziert
                                                                   werden.

Bodensee-Stiftung                                                    Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche
Der landwirtschaftliche Betrieb                                FLÄCHENGEBUNDENE TIERHALTUNG

     Wenn eine Biogasanlage auf dem Betrieb vorhanden ist:              Gute Beispiele:

     •   gewährleistet eine kontinuierliche Zufuhr der Gül-             Europäische Öko-Verordnung: Eine flächenun-
         le über das Entmistungssystem in den Fermenter                 abhängige Tierhaltung, bei der der Tierhalter kei-
                                                                        ne landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet
     •   deckt alle Gärrestelager gasdicht ab.                          und/oder keine schriftliche Vereinbarung mit ei-
                                                                        nem anderen Unternehmer im Sinne von Artikel
     WEIDEHALTUNG                                                       3 Absatz 3 getroffen hat, ist verboten. (889/2008,
                                                                        Seite 68)
     Die Weidehaltung ermöglicht die sofortige Trennung von             Naturland Richtlinien: Eine Intensivierung über
     Harn und Kot und die sofortige Infiltration des Harns in           das standortverträgliche Maß hinaus (Über-
     den Boden. Dadurch entstehen weniger Ammoniake-                    düngung) muss vermieden werden; bei eigener
     missionen. Zusätzlich fällt weniger Gülle im Stall an und          Tierhaltung darf daher durch den Zukauf eine
     verringert somit auch die lagergebundenen Methan- und              Gesamtdüngermenge entsprechend 1,4 DE/ha
     Ammoniakemissionen. Es kommt nur zu reduzierten                    nicht überschritten werden, dabei sollen die Wirt-
     Emissionen, wenn während der Weidezeit Stall und Lauf-             schaftsdünger im Rahmen der Fruchtfolge gleich-
     hof sauber gehalten werden.                                        mäßig auf die Betriebsflächen ausgebracht wer-
                                                                        den. (Naturland Richtlinien Erzeugung 05/2019,
     Der landwirtschaftliche Betrieb                                    Seite 15)

12
     •   steigert die Weidezeit, falls es die betrieblichen
         Gegebenheiten zulassen. Um einen nennenswer-               Der landwirtschaftliche Betrieb
         ten Effekt zur Luftreinhaltung zu erzielen, sollten
         die Tiere an mindestens 120 Tagen im Jahr für min-         •    weist nicht mehr als 2 GVE/ha auf um keinen
         destens sechs Stunden am Tag auf der Weide sein.                Stickstoffüberschuss auf dem Betrieb zu gene-
         Dies gilt für Betriebe auf denen Weidegang durch-               rieren und langfristig auf eine Besatzdichte von
         geführt wird oder möglich ist.                                  1,4 GVE/ha Futterbaufläche zu kommen. Eine flä-
                                                                         chenunabhängige Tierhaltung ist nicht zulässig.
     4.3 Nährstoffmanagement

     REDUKTION VON MINERALDÜNGER                                    ANBAU VON LEGUMINOSEN UND ZWISCHENFRÜCHTEN

     Das Standardunternehmen                                            Gutes Beispiel:

     fordert Nährstoffbilanzen und gibt eine anerkannte Me-             Naturland Richtlinien: …dabei ist ein Mindestan-
     thode für die Erstellung vor.                                      teil an Hauptfruchtleguminosen von 1/5 der
                                                                        Ackerfläche einzuhalten. (Naturland Richtlinien
     Der landwirtschaftliche Betrieb                                    Erzeugung 05/2019, Seite 18)
                                                                        Auf Flächen, die mindestens 12 Wochen in der
     •   führt regelmäßige Nährstoffanalysen durch, um                  Vegetationszeit (April – November) brachliegen,
         eine an den Pflanzenbedarf orientierte Düngung                 ist eine Gründüngung anzubauen.
         zu gewährleisten. Hiermit kann die Menge an syn-
         thetischen Stickstoffdünger reduziert werden.
                                                                    Der Anbau von Leguminosen fixiert Stickstoff im Boden
     •   Erstellt für Ackerflächen eine Humusbilanz und             und führt somit zu einem reduzierten Verbrauch von syn-
         lässt alle sechs Jahre eine Humusuntersuchung              thetischem Stickstoffdünger. Dieser reduzierte Verbrauch
         erstellen. Die Humusbilanz darf nie negativ sein.          führt zu reduzierten Ammoniakemissionen auf dem Feld;
         In Deutschland wird die Bilanzierungsmetho-                da weniger Stickstoff unbenutzt auf dem Feld verbleibt.
         de, empfohlen durch die LFL, verwendet:                    Zusätzlich wird die Bodenstruktur verbessert und Humus
         http://www.lfl.bayern.de/iab/boden/031164/                 aufgebaut.

     Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche                                            Bodensee-Stiftung
Der landwirtschaftliche Betrieb

•   baut vielfältige Zwischenfruchtmischungen mit ei-
    nem Anteil an Leguminosen an - auf Flächen, die
    mindestens 12 Wochen in der Zeit von April – Janu-
    ar brachliegen. Somit kann der Reststickstoff ge-
    bunden und die Stickstoffeffizienz des gesamten
    Systems erhöht werden.

•   baut auf mindestens 10% der Fläche Leguminosen
    oder Gemenge, die Leguminosen enthalten, an,
    um Leguminosen stärker in die Fruchtfolge auf
    dem Betrieb zu integrieren.

4.4    Herdenmanagement

LEBTAGLEISTUNG ERHÖHEN

Die häufigsten Ursachen für den Abgang von Milchkühen       Bei Rindern ist auf eine Ausgewogenheit zwischen dem
sind immer noch Fruchtbarkeitsstörungen, Eutererkran-       Rohproteingehalt, der Abbaubarkeit des Rohproteins und
kungen, Stoffwechselstörungen und Erkrankungen des          dem Energiegehalt zu achten, da dies den Anteil von Stick-
Fundaments (Gliedmaßen und Klauen). Wenn es darum           stoff im Harn reduziert.                                             13
geht, die Lebtagleistung von Milchkühen zu erhöhen, soll-
ten diese Störungen und Erkrankungen vermieden wer-         Das Standardunternehmen
den. Durch eine Verlängerung der Laktationszeit sowie
der Zwischenkalbezeit kommt es zusätzlich zu weniger        •   bietet vermehrt Fachberatungen zur N-angepass-
Nachzucht/weniger unproduktiven Tieren die emittieren.          ten Fütterung an.
Damit verringert sich der Ausstoß von Treibhausgasen all-
gemein und im speziellen auch von Methan je Liter Milch.    Der landwirtschaftliche Betrieb
Durch eine gezielte Zufuhr der Nachzuchttiere in die Käl-
bermast, können zusätzlich die Methanemissionen redu-       •   nimmt mindestens alle zwei Jahre an einer Bera-
ziert werden. Um dies zu gewährleisten muss die Fachbe-         tung zur N-angepassten Fütterung teil und weist
ratung stärker in Anspruch genommen werden.                     dies nach.

Der landwirtschaftliche Betrieb

•   weist mindestens alle zwei Jahre eine Beratung zur
    Verlängerung der Nutzungsdauer von Milchkühen
    vor.

•   dokumentiert die Nutzungsdauer seines Milch-
    viehbestands (mittlere Lebtagleistung des Be-
    stands pro Jahr) dauerhaft und strebt eine konti-
    nuierliche Verbesserung an.

FÜTTERUNG

Durch eine N-angepasste Fütterung an die Wachstums-
und Produktionsphasen der Schweine, kommt es zu ver-
ringerten N-Ausscheidungen. Dies ist durch eine Mehr-
phasenfütterung zu erreichen und durch eine Anpassung
des Rohproteingehaltes.

Bodensee-Stiftung                                                 Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche
5. Handlungsempfehlungen                                           und dieses Wissen in den der Unternehmenspoli-
                                                                        tik und bei Entscheidungen berücksichtigen.
        für Lebensmittelhandel
                                                                    •   Projekte/Studien fördern, die Kosteneinsparungen
        und Lebensmittelhersteller                                      durch Maßnahmen zur Luftreinhaltung analysie-
                                                                        ren und dokumentieren.
     Lebensmittelhersteller und -händler sollten:
                                                                    •   die direkten und indirekten Wirkungen auf die
     Lieferanten und Produkte                                           Luftreinhaltung transparent darstellen. Die Kom-
                                                                        munikation der Maßnahmen zur Verbesserung
     •   sich von Vorschriften für optische Mängel von land-            der Luftqualität sollten auf Fakten basieren und
         wirtschaftlichen Produkten lösen, da es oftmals                ausgewogen sein.
         keine Mängel hinsichtlich der Ernährungsqualität
         oder der Hygiene gibt. Somit kann der Lebensmit-           •   ihren Einfluss auf Entscheidungsträger*innen in
         telverschwendung entgegengewirkt und einen                     der Politik und in der Branche geltend machen,
         Beitrag zur Luftreinhaltung geleistet werden.                  damit aktuelle Qualitätsanforderungen in Bezug
                                                                        auf ihre Wirkung auf die Luftreinhaltung überprüft
     •   einen angemessenen Anteil an den Kosten der Er-                und Anforderungen mit negativen Wirkungen re-
         zeuger für verbesserte Umwelt- und Luftreinhal-                vidiert werden. Neue Qualitätsanforderungen dür-
         tung sowie Sozialverantwortlichkeit übernehmen.                fen keine negativen Wirkungen auf die Luftreinhal-
                                                                        tung haben.
     •   sich nicht an Preisdumping zu Lasten von Umwelt-
14
         und Sozialstandards beteiligen.                            •   die   vielfältigen   Kommunikationsmöglichkeiten
                                                                        nutzen, um Akteure der Lebensmittelbranche
     Information und Kommunikation                                      (Geschäftspartner, Zulieferer, Branchenverbände
                                                                        etc.) und Konsument*innen über die Bedeutung
     •   sich regelmäßig über neue Erkenntnisse zur                     der Luftreinhaltung für die Herstellung von Le-
         Luftreinhaltung in der Landwirtschaft informieren              bensmitteln zu informieren und zu sensibilisieren.

     Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche                                           Bodensee-Stiftung
15

6. Literaturverzeichnis
AGRIDEA, & Agrofutura AG. (2020). Ammoniak.CH. Von           European Environment Agency. (2017). Air Quality in
https://www.ammoniak.ch/home abgerufen                       Europe - 2017 Report. Luxembourg: Publications Office
                                                             of the European Union.
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
nukleare Sicherheit (BMU), Arbeitsgruppe IG I 2. (2019).     Haenel, H.-D., Rösemann, C., Dämmgen, U., Döring, U.,
Nationales Luftreinhalteprogramm der Bundesrepublik          Wulf, S., Eurich-Menden, B., . . . Fuß, R. (2020).
Deutschland. Deutschland.                                    Thünen Report 77. Braunschweig: Johann Heinrich von
                                                             Thünen-Institut.
Ebert, D., Gerwing, E., Horlitz, D., & Mityron, L. (2020).
Unwelt- und klimarelevante Qualitätsstandards im Lebens-     IPCC. (2014). Climate Change 2014: Synthesis Report.
mitteleinzelhandel. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt .         Contribution of Working Groups I, II, III to the Fifth
                                                             Assessment Report of the Intergovernmental Panel on
European Commission. (2020). Farm to Fork Strategy -         Climate Change [Core Writing Team, R.K. Pachauri and
For a fair, healthy, and environmentally-friendly food       L.A. Meyer (eds)]. Geneva, Switzerland: IPCC.
system. Brussels.

Bodensee-Stiftung                                                   Empfehlungen zur Luftreinhaltung für die Lebensmittelbranche
ÜBER CLEAN AIR FARMING

Mit unserem EU-geförderten Projekt „Clean Air Farming“ (LIFE17 GIE/DE/610) setzt
sich die Bodensee-Stiftung mit ihren Partner dafür ein, die durch die Landwirt-
schaft verursachten Ammoniak- und Methanemissionen zu senken. Zum Schutz
von Klima, Biodiversität und Gesundheit stärken wir die Kompetenzen innerhalb
der Landwirtschaft und der Lebensmittelbranche und treiben technische, rechtli-
che und politische Lösungen voran. Das Projekt ist im August 2018 gestartet und
endet im Januar 2022.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.clean-air-farming.eu

IMPRESSUM

Bodensee-Stiftung                         Ansprechpartner*in

Fritz-Reichle-Ring 4                      Carolina Wackerhagen
78315 Radolfzell                          Projektleiterin
Deutschland
                                             +49 (0) 7732 9995-443
www.bodensee-stiftung.org                    +49 (0) 7732 9995-49
  info@bodensee-stiftung.org                 carolina-wackerhagen@bodensee-stiftung.org

Fotos: pixabay                            Patrick Trötschler
                                          Stellv. Geschäftsführer und Programmleiter

                                             +49 (0) 7732 9995-41
                                             +49 (0) 7732 9995-49
                                             p.troetschler@bodensee-stiftung.org

                                                                                          Gefördert durch:
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