Empfehlungen für einen Plan "Pflanzliche Proteine" für Europa - Förderung der Erzeugung von Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Futterleguminosen in der ...
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Förderung der Erzeugung von Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Futterleguminosen in der Europäischen Union Empfehlungen für einen Plan „Pflanzliche Proteine“ für Europa
Grundlegende Fakten Der Versorgungsgrad der Europäischen Union mit eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffen liegt bei rund 35 %1. Es gibt zahlreiche Gründe für dieses Defizit: • Abkommen der „Dillon-Runde“ 1962, in dem die EU den zollfreien Marktzugang von Soja in die EU im Gegenzug zur internationalen Anerkennung der Gemeinsamen Agrarpolitik insbesondere für Getreide akzeptierte; • verspätete Entwicklung und Anpassung von Öl- und Eiweißpflanzen in Europa (Proteinplan 1973) mit geringerem genetischem Fortschritt als bei anderen Ackerkulturen als Folge; • Zunahme der landwirtschaftlichen Nutztierproduktion und Anstieg der Weltbevölkerung. Die EU importiert mehr als 60 % ihres Bedarfs an eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffen zur Ergänzung der Viehfutterrationen, darunter hauptsächlich Sojabohnen und -schrot aus den USA und Südamerika. Der Wert dieser Importe – rund 35 Mio. Tonnen Sojaschrotäquivalent – ist zwischen 2008 und 2015 von 9 auf 12 Mrd. Euro gestiegen. Das Auftauchen neuer Abnehmer für die südamerikanischen Lieferanten, insbesondere aus China – deren Sojabohnenimporte sind im Laufe der vergangenen Jahre beträchtlich angestiegen und repräsentieren nahezu zwei Drittel des weltweiten Handels – schwächt die EU in ihren Bemühungen, das Angebot der Erzeugerländer zu steuern. Langfristig könnte dies das Versorgungsgleichgewicht im Bereich eiweißhaltige pflanzliche Rohstoffe in der EU ins Wanken bringen. Dank der aus der Verarbeitung europäischer Ackerkulturen entstehenden nachhaltigen, zertifizierten Biokraftstoffe konnte die Erzeugung von Rapsschrot und getreidebasierter Trockenschlempe (DDGS - Dried Distillers Grains with Solubles) angekurbelt werden, welche durch ihre Verfügbarkeit und geografische Nähe an die Stelle von aus Drittländern importiertem Sojaschrot getreten sind, und zwar zu einem Äquivalent von 4 bis 5 Millionen Hektar. Aus der Verarbeitung von Raps zur Biodieselherstellung in Europa entstehen mehr als 12 Millionen Tonnen Rapsschrot. Dies hat dazu geführt, dass das Verhältnis Importe/Verbrauch in der EU seit 2010 um 10 % gesunken ist. 1 Der Versorgungsgrad wird auf Grundlage der Bilanz von Angebot und Nachfrage der EU für die Soja-, Raps- und Sonnenblumenproduktion im Zeitraum 2016/2017 berechnet. https://circabc.europa.eu/sd/a/6e79ef0c- 5192-424c-b23d-a3593ceaff40/Oilseeds_bs_EUROPA.xlsx Legt man die EU-Eiweißbilanz insgesamt zugrunde (https://circabc.europa.eu/sd/a/64e43076-435c-48ab- 8434-08743221476d/EU%20Protein%20Balance%20Sheet%202011-17.xls), welche alle für die Viehzucht verfügbaren Quellen pflanzlicher Proteine (außer Futterpflanzen) berücksichtigt, beläuft sich das Defizit der EU an pflanzlichen Proteinen für die Viehzucht (außer Futterpflanzen) auf rund 39 %.
Die Erzeugung von Eiweißpflanzen (Futtererbsen, Ackerbohnen, Lupine) hat sich seit 2013/14 verbessert und 2017/18 ein Rekordniveau von 1,8 Millionen Hektar und 5 Millionen Tonnen2 erreicht. Auch die dem Sojaanbau gewidmete Fläche hat in mehreren Mitgliedstaaten deutlich zugenommen und die europäische Produktion erreichte 2017/2018 ein Rekordniveau von 2,8 Millionen Tonnen. Die Zunahme der Erzeugung eiweißhaltiger pflanzlicher Rohstoffe ist die Folge von im Rahmen der GAP 2013 umgesetzten Fördermaßnahmen. insbesondere die freiwillige gekoppelte Stützung und die Greening- Maßnahmen. Zehn Mitgliedstaaten haben den Sojaanbau auf ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) genehmigt. In einigen Mitgliedstaaten hat die Genehmigung des Anbaus von stickstoffbindenden Kulturen auf ökologischen Vorrangflächen mehr zur Zunahme der Erzeugung von eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffen beigetragen als die freiwillige gekoppelte Stützung (beispielsweise in Deutschland). 2015 entsprachen stickstoffbindende Kulturen einem Anteil von 37,4 % der ökologischen Vorrangflächen der EU, was rund 3 Millionen Hektar entspricht. Fünfzehn Mitgliedstaaten gewähren für Eiweißpflanzen und Leguminosen einschließlich Saatgut (Luzerne, Wicke, etc.) eine freiwillige gekoppelte Stützung in Höhe von rund 99 €/Hektar auf einer Fläche von 4,7 Millionen Hektar3. Die Omnibus-Verordnung 2017/2393 gewährt ab 2018 mehr Flexibilität und klärt die Verantwortung der Mitgliedstaaten in Bezug auf die Beschränkung der Produktion der fakultativen gekoppelten Stützung. Die möglichen Restriktionen für die Verwendung von Düngemitteln und das Verwendungsverbot für Pflanzenschutzmittel4 auf stickstoffbindenden Kulturen, die auf ökologischen Vorrangflächen angebaut werden, bringt trotz der Tatsache, dass es ab 2018 durch die Berücksichtigung eines Koeffizienten von 1 statt 0,7 ausgeglichen wird, das Risiko mit sich, einen Rückgang des Anteils der Eiweißpflanzen an den ökologischen Vorrangflächen zu verursachen, welcher nicht durch andere Flächen wettgemacht werden könnte. Auch Getreidekulturen, produktive Kulturen, wenn sie in Europa angebaut werden, sind ein Eiweißlieferant. Die Tierernährung ist der Hauptabsatzmarkt der in der EU erzeugten Getreidekulturen. Die Industrie der Fraktionierung (Stärkeverarbeitung, Ethanol-Produktion, Mälzerei, Müllerei, etc.) liefert durch die Stärkegewinnung eiweißhaltige Koppelprodukte, die in der Tierernährung verwertet werden können. Allerdings büßt in der EU erzeugtes Getreide derzeit seine Wettbewerbsfähigkeit auf den Exportmärkten ein – die EU als Nettoexporteur ist vom zweiten Platz 2014/15 auf den fünften Platz (2018/19) abgerutscht. Gras stellt in der Ernährung von Wiederkäuern eine wichtige Quelle pflanzlichen Proteins dar. Rund ein Fünftel des EU-Gebiets besteht aus Grünland, deren Erhalt vor allem auf die Beweidung von Rindern, Schafen und Ziegen zurückzuführen ist. 2 Bilanz der GD Agri 3 Informationsnote der GD Agri von September 2017, Notifizierung der von den Mitgliedstaaten bis zum 1. August 2016 getroffenen, überarbeiteten Entscheidungen 4 Delegierte Verordnung EU Nr. 2017/1155 Artikel 1, Absatz 4, Punkt e)
Entwicklungsaussichten für Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Leguminosen Die Nachfrage nach pflanzlichen Proteinen dürfte gemäß den Agrarmarktaussichten der GD Agri für den Zeitraum 2017-2030 im Laufe des Vorausschätzungszeitraums weiter zunehmen. Gründe sind ein Zuwachs in den Bereichen Geflügelproduktion und Herstellung von Milchprodukten sowie eine intensivere Rindfleischproduktion. Die wahrscheinlich unter den hohen Niveaus der vergangenen Jahre verbleibenden Futtermittelpreise könnten in Zukunft zu einem Anstieg der tierischen Erzeugung beitragen. Die Nachfrage nach Tierfutter für die Viehzucht dürfte folglich zunehmen. Gemäß den Agrarmarktaussichten der GD Agri für Ölsaaten für den Zeitraum 2017-2030 wird die erwartete schwächere Nachfrage nach für den Biokraftstoffmarkt bestimmten Pflanzenölen vermutlich einen Abwärtsdruck auf den Rapsanbau auslösen. Die steigende Nachfrage nach eiweißhaltigen Rohstoffen wird hauptsächlich durch vermehrte Importe sowie durch die europäische Produktion (Soja, Raps, Luzerne, etc.) gedeckt werden. Obwohl die Eiweißpflanzen zuletzt einen starken Aufschwung erlebten, könnte diese Flächenzunahme im Laufe des Vorausschätzungszeitraums aufgrund des Preisdrucks im Bereich Futtermittel und der Restriktionen hinsichtlich der Verwendung von Betriebsmitteln auf ökologischen Vorrangflächen gebremst werden. Tatsächlich ist es der Sojapreis in Chicago, welcher die Mischfuttermittelpreise in Europa wesentlich beeinflusst. Die Umstellung von konventioneller Landwirtschaft auf ökologischen Landbau kurbelt die Nachfrage nach Bio-Futtermitteln an. Die Ökolandbaufläche hat zwischen 2010 und 2016 um 30 % zugenommen und erreichte 2016 eine Gesamtgröße von nahezu 12 Millionen Hektar. Das jährliche Wachstum beläuft sich auf 4,4 %. Die Gesamtfläche unter Ökolandbau machte 2016 einen Anteil von 6,7 % an den gesamten Ackerflächen Europas aus. Nichtsdestoweniger ist das Angebot an biologischen pflanzlichen Proteinen nicht ausreichend, um die biologischen Schweine- und Geflügelfutterrationen zu ergänzen, weshalb die Ausnahmeregelungen in der Ökolandbauverordnung für den Zeitraum nach 2020 aufrechterhalten werden.
Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat das Jahr 2016 zum Internationalen Jahr der Leguminosen ernannt, wodurch die Aufmerksamkeit auf die Rolle von Leguminosen im Hinblick auf das Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele und des Ziel der Ernährungssicherheit gelenkt wurde. Gleichzeitig weist der Artikel 2b des Übereinkommens von Paris ausdrücklich darauf hin, dass der von allen befürwortete Kapazitätsaufbau zur Anpassung an den Klimawandel auf eine durchdachte Art und Weise erfolgen muss, welche die Nahrungsmittelproduktion nicht gefährdet. Die Verordnung ETS der EU für den Zeitraum nach 2020 gefährdet allerdings große Teile der Agrarbranche, darunter der Bereich der Trocknung von Luzerne, welcher das Potenzial hat, gerade die Erzeugung von europäischen Proteinen zu fördern. Raps und Luzerne sind Trachtpflanzen, die Bienen für ihre Ernährung benötigen. Werden sie in Fruchtfolge mit Getreide verwendet, haben diese Anbaukulturen positive Auswirkungen auf Bestäuberinsekten. Die Nutzung von an die klimatischen Bedingungen Europas angepassten Eiweißpflanzen wie Bohnen, Soja, Erbsen, Linsen, Lupine, Kichererbsen, Luzerne und Klee kann die Vielfalt des landwirtschaftlichen Produktionssystems beträchtlich erhöhen. Diese Kulturen leisten einen positiven Beitrag zur Strategie zur Förderung der Biodiversität. Der Anbau von Leguminosen für die Tierernährung, wie der dauerhafte Mischanbau von Grünfutterpflanzen oder Mischanbau von Getreide und Eiweißpflanzen, sowie eine dauerhafte Vegetationsdecke können im Hinblick auf die Wasserwirtschaft Verluste von Nährstoffen deutlich verringern, insbesondere in Bezug auf im Grundwasser enthaltene Nitrate und Phosphate. Seit 2013hat die Nahrungsmittelindustrie in Europa die Vielfalt und Menge an Leguminosenprodukten erhöht. Die Mode der flexitarischen, vegetarischen und veganen Ernährung breitet sich in einigen EU-Mitgliedstaaten und anderen Industrieländern (Nordamerika) zunehmend aus. Leguminosen verbessern die Bodenfruchtbarkeit, indem sie Stickstoff aus der Luft binden, und sind ideal für ein gutes Nährstoffmanagement und für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Leguminosen in Mischanbau mit Gräsern, Getreide oder Ölsaaten ermöglichen eine Reduzierung der Betriebsmittel sowie eine Aufwertung der Komplementarität der Sorten in der Wachstumsphase und sorgen gleichzeitig für eine Anreicherung der Futterpflanzen mit Proteinen. Gras sorgt bei einer langen Wachstumsperiode für eine Begrenzung der Auswaschung von Nitraten ins Grundwasser und stellt eine Kohlenstoffsenke dar. Für die Verbesserung der Produktivität von Grünland besteht noch Spielraum. Die Aussichten für eine Entwicklung der Bioökonomie in der EU erscheinen dank der von der EK eingerichteten Strategie vielversprechend. Denn die Entwicklung von Technologien für die Fraktionierung und Bioraffinerie dürfte dazu führen, dass neue Koppelprodukte für die Tierernährung entstehen – zusätzlich zu den bereits bestehenden und verwerteten (Kleie, Treber, Schrot...). Gras findet beispielsweise gewöhnlich als Futtermittel für Wiederkäuer Einsatz, doch dank der Bioraffination ist es möglich, Proteine für Monogastrier zu erzeugen und gleichzeitig für den Erhalt von hochwertigen Futtermitteln für Wiederkäuer und einen wertvollen braunen Saft für die Biogaserzeugung zu sorgen. Ungeachtet der offenkundigen positiven Auswirkungen der Bioraffinerie von Gräsern ist diese Technologie noch neu und bedarf einer Weiterentwicklung, bevor ihr positives Potenzial in kommerziellem Maßstab voll ausgeschöpft werden kann.
Hauptherausforderungen für die europäische Produktion pflanzlicher Proteine Die Verbesserung des Versorgungsgrades der EU mit eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffen war die Folge der Produktion nachhaltiger Biokraftstoffe aus Ackerkulturen, welche es ermöglicht hat, einen großen Teil der beim Pressen von Ölsaaten entstehenden Pflanzenöle und Schrotprodukte zu verwerten sowie auch eine Inwertsetzung der Ethanolproduktion und der aus Getreide erzeugten Trockenschlempe (DDGS - Dried Distillers Grains with Solubles). Es besteht folglich die Notwendigkeit, für Kohärenz zwischen den unterschiedlichen europäischen Politiken zu sorgen, insbesondere der Gemeinsamen Agrarpolitik und der Politik der Förderung erneuerbarer Energiequellen. Die Deckelung5 für die Verwendung von aus Ackerkulturen gewonnenen Biokraftstoffen könnte zu einer Verringerung des Selbstversorgungsgrades im Hinblick auf eiweißhaltige Koppelprodukte führen. Es müssen folglich neue Absatzmärkte für Pflanzenölfraktionen aus in der EU erzeugten Ölsaaten gefunden werden. Der Anteil von Palmöl und seinen Derivaten in Biodiesel und Benzin ist kontinuierlich angestiegen. Wurde dieser Anteil bei der Herstellung von Biodiesel mithilfe der klassischen Technologie der Veresterung aufgrund des Aggregatzustands noch begrenzt, so ermöglicht das Hydrotreating von Pflanzenölen es, sich dieser Hürde zu entledigen; dadurch kann Palmöl zunehmend dafür sorgen, dass die Höchstgrenze für Biokraftstoffe aus Anbaukulturen und das in dieser Richtlinie niedergelegte Ziel der Förderung erneuerbarer Energiequellen im Verkehrssektor sowohl für Diesel wie auch für Benzin erreicht werden. Damit wird den Biokraftstoffen europäischen Ursprungs weniger Platz eingeräumt. Daher unterstützen Copa und Cogeca den Vorschlag des EP, den Anteil von Palmöl an der Höchstmenge auf Null zu setzen und das Ziel der Förderung erneuerbarer Energiequellen zu erreichen (vgl. BI(18)1270 (rev.5)). Die Verbesserung des Versorgungsgrades der EU mit eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffen muss mit einem Ansatz der Branche einhergehen. Die große Mehrheit (90 %) der in der EU erzeugten, in der Tierfütterung verwendeten pflanzlichen Proteine (Gluten und DDGS, Raps-, Sonnenblumen- und Sojaschrot sowie getrocknete Luzerne) stammt aus Industriebranchen. Der Markt der pflanzlichen Proteine ist ein globalisierter, durch die Sojaproduktion gesteuerter Markt, welche 5 Richtlinie 2015/1537 und COM(2016)767 final
auf weltweiter Ebene größtenteils auf gentechnisch veränderten Kulturen basiert. Die europäische Produktion eiweißhaltiger pflanzlicher Rohstoffe steht somit in Konkurrenz zu einer auf gentechnisch veränderten Kulturen (GVO) basierenden weltweiten Produktion mit geringeren Produktionskosten, welche sich insbesondere aus weniger strengen Umwelt- und Sozialauflagen sowie aus höheren Erträgen ergeben. Die in der EU erzeugten Eiweißpflanzen sind dementsprechend nur gering in die Futtermittelbranche integriert, da das Angebot noch zu begrenzt ist (Angebotskrise anstatt Nachfragekrise). Die Futtermittelautonomie der Viehzuchtbetriebe muss angesichts der extremen Marktvolatilität und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach gentechnikfreien Produkten, insbesondere nach Milcherzeugnissen von mit gentechnikfreien Rohstoffen ernährten Tieren, verbessert werden. Die jüngsten klimatischen Entwicklungen sowie die Volatilität der Märkte machen deutlich, wie nötig eine Verbesserung der Futtermittelautonomie für die Viehzuchtbetriebe ist. Dazu ist insbesondere eine Wiederbelebung des Anbaus von Eiweißpflanzen (Futtererbse, Ackerbohne und Lupine) und von Futterleguminosen (Luzerne, Klee und Esparsetten) nötig, sodass eine lokale und gentechnikfreie Versorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen sichergestellt werden kann, auch im Rahmen des Mischanbaus dieser Sorten unter sich oder des Mischanbaus von Eiweißpflanzen und Leguminosen mit Gräsern, Getreide oder Ölsaaten. Der Mangel an Forschungsmitteln für Eiweißpflanzen stellt ein Problem dar, denn die Erzeuger von Saatgut und Kulturen brauchen neue Sorten mit besserer Qualität, einer besseren Produktivität sowie trotz klimatischer Unwägbarkeiten einer im Jahresvergleich höheren Ertragsstabilität, um so die Rentabilität dieser Kulturen für die Landwirte zu verbessern. Die bislang nicht erfolgte Entscheidung der Europäischen Kommission betreffend den juristischen Status der neuen Pflanzenzuchttechniken ist ein Hemmschuh für deren Verwendung in den Zuchtprogrammen der Züchter, zusätzlich zur begrenzten Größe des Saatgutmarktes für Eiweißpflanzen. Der Mangel an Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung von Schädlingen (beispielsweise der Ackerbohnenkäfer) und Pilzkrankheiten (z.B. Anthraknose, Rostpilz und Botrytis der Futtererbse) stellt einen technischen Engpass dar. In einigen Regionen der EU könnte es dazu kommen, dass Landwirte den Anbau von Eiweißpflanzen aufgeben, da sie aufgrund der Restriktionen und Reduzierung der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln – insbesondere der Breitbandfungizide – und des Mangels an verfügbaren krankheitsresistenten Sorten nicht mehr über entsprechende Mittel zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten und Schädlingen verfügen (z.B. gegen die Anthraknose der Futtererbse). Diese Aspekte sollten bei der Prüfung und Diskussion diverser gemeinschaftlicher Politiken und Gesetzesregelungen zu Pflanzenschutzmitteln und neuen Saatgutzuchttechniken ebenfalls berücksichtigt werden. Die für Ackerkulturen vorgesehenen Anbauflächen in Europa können als Hemmschuh für die EU wahrgenommen werden. Man muss jedoch festhalten, dass seit Ende der obligatorischen Flächenstilllegung (2007) in Europa 2 Mio. Hektar nicht wieder in die Produktion aufgenommen wurden. 2016 waren 8,5 Millionen Hektar als ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) deklariert, d.h. 14 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen, wovon 2 Millionen brachlagen (23,8 % der ÖVF).
Empfehlungen für einen Plan „Pflanzliche Proteine“ nach 2020 Die Gesamtheit der importierten eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffe durch eine EU- Produktion zu ersetzen ist nicht realistisch. Das Ziel besteht vielmehr darin, angesichts eines facettenreichen Problems (Ernährungssicherheit, Non-Food-Absatzmärkte, grünes Wachstum) die aus der jüngsten Vergangenheit gezogenen Lehren zu berücksichtigen und den europäischen Landwirten neue Perspektiven zu eröffnen, um das Angebot an die Entwicklung der Nachfrage anzupassen. Um eine wettbewerbsfähige europäische Branche im Bereich pflanzliche Proteine zu erreichen, die Qualität garantiert und den zahlreichen wirtschaftlichen, ökologischen, klimatischen und technologischen Herausforderungen die Stirn bieten kann, bedarf es verstärkter Kohärenz zwischen den unterschiedlichen Gemeinschaftspolitiken und folgender Maßnahmen: 1) Einrichtung eines konkreten und effizienten langfristigen Unterstützungsplans für Investitionen, Innovation und Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette Eine solche Unterstützung würde die Weiterentwicklung der Produktivität dieser Produktionsbereiche, bessere Produktionspraktiken, Innovation der Sorten zur Verbesserung ihrer Widerstandsfähigkeit und Qualität, Modernisierung der Instrumente sowie die Anpassung der Verarbeitungsverfahren entsprechend der gesellschaftlichen Erwartungen und der Ansprüche der Märkte im Hinblick auf eine bessere Verwertung und die Nutzung des digitalen Potenzials ermöglichen, und zwar sowohl für Leguminosen als auch für Ölsaaten und unter Berücksichtigung ihrer agronomischen und wirtschaftlichen Komplementaritäten. 2) Konzentration der Forschung auf die effektive Verbesserung von Krankheitsresistenzen sowie der Erträge folgender Kulturen: Soja, Futtererbsen, Ackerbohnen, Süßlupinen und Luzerne In mehreren Mitgliedstaaten verhindern die klimatischen Bedingungen die Sojaproduktion. Sie beeinträchtigen außerdem die Erträge von Futtererbsen, Lupinen und Ackerbohnen – die Erträge fallen zunehmend heterogen aus. Auch die Rentabilität ist geringer als bei in der EU angebautem Getreide oder Raps. Die Verbesserung der Produktivität sollte sich auf zwei Hauptachsen stützen: Genetische (Zucht und Auswahl produktiverer und gegenüber den klimatischen Bedingungen, Krankheiten und Schädlingen resistenterer Sorten) Verbesserung der Pflanzen durch Verwendung leistungsstärkeren Keimplasmas (beispielsweise mit internationalen Partnerschaften für Futtererbsen, sofern nötig) und Phänotypisierungsarbeit zwecks Selektion auf dem Feld. Diese Konzentration der Forschungsmittel könnte bereits nach kurzer Frist bedeutende Auswirkungen zeitigen; Verbesserung der Produktionssysteme pro geografischem Gebiet zwecks Definition zeitlicher Anbaupläne, die die Hektarproduktivität dieser Pflanzen verbessern (Aussaatdatum, Vorfrüchte, Krankheitsresistenz, Schutz der Kulturen und Widerstandsfähigkeit ggü. widrigen Witterungsbedingungen, Aufwertung des Mischanbaus von Sorten, Fruchtbarkeit der Böden).
Die Verbesserung des Eiweißgehaltes von Weizen scheint ebenfalls eine Hebelwirkung für die Verbesserung der Eiweißbilanz der EU zu haben. 3) Unterstützung der Forschung für eine bessere Verwendung von Raps- und Sonnenblumenschrot Die Verwendung von Raps- und Sonnenblumenschrot bleibt derzeit bei Monogastriern sehr gering. Im Geflügelsektor ist der Beimischungssatz auf 20 % beschränkt. Bei Soja kann er sich auf bis zu 35 % belaufen. Da der Verbrauch weißen Fleisches bis 2030 zunehmen dürfte, hätte eine Verbesserung des Beimischungssatzes den Vorteil, die Nachfrage anzukurbeln. Unter diesen Bedingungen sollte eine Forschungstätigkeit entwickelt werden, um die Verbesserungsfaktoren für die Beimischung dieses Raps- und Sonnenblumenschrotes zu identifizieren, beispielsweise das Enthülsen der Rapssamen und Sonnenblumenkerne. Nicht nur die Forschung muss hinterfragt werden. Auch die Zusammenstellung von sowie die Lehre über Futtermittelrationen sind für in die EU importierten Sojaschrot von besonderer Bedeutung. In anderen Regionen der Welt (Nordamerika, Nahost) stellt Schrot keinen Grundpfeiler der Tierernährung dar, was beispielsweise die enorme Nachfrage Saudi-Arabiens nach Luzerne für den Zeitraum ab 2019 zeigt. Abgesehen von der Forschung an einer besseren Verwendung von Sonnenblumen- und Rapsschrot ist es unerlässlich, Maßnahmen zur Förderung von B2B und Schulungen vorzusehen, um die Landwirte zu informieren. Denn oft ist es lediglich der Mangel an Erfahrung, der dazu führt, dass viele Züchter Sonnenblumen- und Rapsschrot sowie getrocknete Luzerne nicht verwenden. 4) Kontraktualisierung Der Tierfuttersektor stellt den wichtigsten Absatzmarkt für die erzeugten eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffe (insbesondere Ölsaaten und Eiweißpflanzen) dar. Gleichzeitig ist dieser Sektor extrem konkurrenzgeprägt und die zunehmende Preisvolatilität der Rohstoffe hat allen Marktteilnehmern (Landwirte großer Ackerkulturen, Futtermittelhersteller, Tierzüchter) die für ihre Produktion notwendige Planbarkeit genommen (Festlegung ihrer Aussaat, Start der tierischen Erzeugung, Innovation, etc.). Die Organisationsmodalitäten der Branche und die technische Ausstattung für die Trocknung, Reinigung und Zerkleinerung haben sich kaum weiterentwickelt. Unter diesen Bedingungen sollte die Entwicklung der Kontraktualisierung in der Branche zwischen Erzeugern großer Ackerkulturen (Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Leguminosen) und Viehhaltern, z.B. durch Genossenschaften, geprüft werden. Die Maßnahme böte den Landwirten einen besseren Schutz gegen Preisvolatilität und sie könnten ihre Produktion langfristiger planen. Sie würde überdies zu einer Erhöhung des Selbstversorgungsgrades der EU im Bereich pflanzliche Proteine beitragen. Es wurden bereits einige lokale Erfahrungen gemacht (z.B. in Frankreich), dank derer Synergien in der Landwirtschaft entwickelt werden dürften. 5) Sicherung des Einkommens der Landwirte im Rahmen der GAP und des Zugangs zu eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffen zum Ausgleich der tierischen Ernährung in der Viehzucht zu wettbewerbsfähigen Preisen und im Einklang mit der Nachfrage der Verbraucher Die USA, Brasilien und Argentinien – die Hauptproduzenten von Soja – sind dank eines Systems von Vermarktungsdarlehen (Abstand zwischen einem Mindestpreis und dem Weltmarktpreis) vor Preisvolatilität geschützt.
Was Europa anbelangt, so sieht die GAP6 derzeit ein System der fakultativen gekoppelten Stützung für die Erzeugung von Ölsaaten, Eiweißpflanzen, Körnerleguminosen, Trockenfutter und Saatgut vor. Im Hinblick auf die GAP nach 2020 kommt der Garantie eines starken Haushalts und der Bewahrung der Struktur der zwei Säulen sowie der gekoppelten Stützung aufgrund der geringeren Rentabilität dieser Kulturen eine große Bedeutung zu, um die Vielfalt der europäischen Landwirtschaft und den Zugang zu eiweißhaltigen pflanzlichen Rohstoffen zum Ausgleich der tierischen Ernährung in der Viehzucht zu wettbewerbsfähigen Preisen und im Einklang mit der Nachfrage der Verbraucher zu erhalten. Angesichts der Abstände bei den Hektar-Bruttomargen (ca. 300-400 €/ha), welche auch vom Weichweizenpreis, vom Preis der Biodieselimporte und vom Preis der Canola-Importe abhängen, kann die gekoppelte Beihilfe nur eine kurzfristige Lösung darstellen, die von der Volatilität der Getreidemärkte abhängig ist. Die Produktion von Eiweißpflanzen und Futterleguminosen ist aufgrund der kostengünstigeren, importierten Proteinquellen für die europäischen Erzeuger heutzutage wenig rentabel. Eine Unterstützung der Erzeuger ist folglich von essenzieller Bedeutung, um die Entwicklung dieser Anbaukulturen voranzutreiben und die Autonomie der EU im Bereich Proteine zu verbessern, während gleichzeitig die Viehfuttermittelkosten auf einem wettbewerbsfähigen Niveau gehalten werden. Die Direktzahlungen bleiben das wichtigste Instrument zur Unterstützung und Stabilisierung der landwirtschaftlichen Einkommen. Nichtsdestotrotz sollten andere Mechanismen wie die Einkommensversicherung und/oder Fonds auf Gegenseitigkeit (insbesondere gegen widrige Witterungsbedingungen) geprüft werden, die aber die Direktzahlungen nicht ersetzen. 6) Beitrag zu den Umwelt- und Klimaschutzzielen der EU Die durch Leguminosen hervorgebrachten positiven Umweltauswirkungen bedürfen keines Nachweises mehr. Die Auswirkungen auf die Bodenstruktur, ihr gegen Null tendierender Bedarf an mineralischem Stickstoff, die geringere Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sind Argumente für den Beitrag dieser Kulturen zu den Umwelt- und Klimaschutzzielen. Dies gilt insbesondere für Luzerne, die über ein sehr ausgedehntes Wurzelsystem verfügen. Sie werden daher bevorzugt angebaut, insbesondere in der Nähe von Wassereinzugsgebieten. In der GAP nach 2020 müssen im Rahmen der Agrar-Umwelt-Maßnahmen die durch diese Kulturen hervorgerufenen Auswirkungen berücksichtigt werden. Die Mitgliedstaaten müssen zudem die Möglichkeit haben, Ausnahmeregelungen zu erwirken, sodass Pflanzenschutzmittel sowie P- und K-Dünger gezielt und entsprechend guter landwirtschaftlicher Praktiken auf für Krankheiten und Schädlinge anfälligen stickstoffbindenden Kulturen auf ökologischen Vorrangflächen angewandt werden dürfen. Es sind Maßnahmen erforderlich, welche es den Mitgliedstaaten ermöglichen, die Produktion von Eiweißpflanzen und Futterleguminosen einschließlich im Mischanbau anzukurbeln. 7) Die menschliche Ernährung – eine Quelle hohen Mehrwerts Leguminosen sind eine wichtige Ressource für die Land- und Lebensmittelwirtschaft. Der Anbau von Leguminosen kann es in der Tat ermöglichen, bestimmte Erwartungen der Verbraucher an tierische Produkte zu erfüllen, z.B. im Hinblick auf Pigmente für die Farbe des Eigelbs oder das Fettsäureprofil von Milch... Die Verwendung von Leguminosen für die menschliche Ernährung kann zur Bewältigung Herausforderung der Ernährung von 9 Milliarden Menschen und zum Abbau von Spannungen auf den Agrarmärkten beitragen. In den Industrieländern haben sich die Geschmäcker sowie der Nahrungsmitteln beigemessene symbolische Wert in den vergangenen Jahren tiefgreifend verändert. Es ist notwendig, das 6 Verordnung 1307/2013 Artikel 52
Angebot an die neuen Erwartungen der Gesellschaft und Anforderungen der Verbraucher anzupassen. Die Verwendung von Hülsenfrüchten in der menschlichen Ernährung ist aufgrund der Zufuhr an essentiellen Aminosäuren äußerst positiv. 8) Ausgleich des Defizits pflanzlicher Proteine in der EU durch eine gezielte, stabile Politik für aus Ackerkulturen gewonnene Biokraftstoffe über 2020 hinaus Dank der positiven Entwicklung der Biokraftstoffbranche hat die Europäische Union ihre Importe an Sojabohnen und Sojaschrot einschränken können. Diese bleiben aber nach wie vor hoch (Verbrauch von rund 30 Mio. Tonnen). 60 % des Rapsöls wird für die europäische Produktion von zertifiziertem, nachhaltigem Biodiesel verwertet. Der gesamte bei der Verarbeitung von Raps entstehende Schrot, rund 12 Millionen Tonnen, wird in der Tierfütterung den Viehfutterrationen zugesetzt. Die Deckelung für Biokraftstoffe aus Ackerkulturen schränkt den Absatzmarkt für Rapsöl auf dem europäischen Markt ein und zieht einen Preisrückgang bei Rapsöl nach sich, welcher nicht durch den Anstieg der Schrotpreise ausgeglichen wird. Eine Verzwanzigfachung der EU-Rapsölexporte in Drittländer zwecks Kompensation des Binnenmarktes für FAME-Biodiesel im Falle seiner Abschaffung ist unrealistisch. Copa und Cogeca schätzen, dass Rapserzeuger mit Einkommenseinbußen in Höhe von rund 300 € pro Hektar konfrontiert wären. Auch die Ethanolproduktion der EU liefert mit großen Mengen an hochwertigen Futtereiweißen aus ihren Koppelprodukten DDGS einen Beitrag. Aus diesem Grund fordern Copa und Cogeca eine Beimischungspflicht für erneuerbare Energiequellen im Verkehrssektor, welche Biokraftstoffe aus europäischen Ackerkulturen mit einschließt, und zwar zu einem Höchstanteil von 7 % bis 2030. Es ist notwendig, Absatzförderungskampagnen durchzuführen, um die Verbraucher für die Vorteile von Leguminosen sowohl im Hinblick auf die Ernährung als auch auf Klima und Umwelt zu sensibilisieren, und neue Absatzmärkte für in der EU erzeugte Pflanzenöle zu erschließen. 9) Informationskampagne in Schulen Informationskampagnen in Schulen sollten sich an einer Kommunikation zugunsten einer ausgewogenen Ernährung zur Bekämpfung von Adipositas ausrichten. Informationen über die Verfügbarkeit der unterschiedlichen, in der EU erzeugten pflanzlichen Proteine, die positiven Auswirkungen dieser Produktionsgebiete auf die Umwelt und ihre Vorteile für den Sektor der Tierernährung der EU sollten auf einfache und ansprechende Art und Weise entwickelt und verbreitet werden. 10) Entwicklung der Bioökonomie im ländlichen Raum Die Entwicklung der Technik der Bioraffinerie könnte zum Entstehen neuer innovativer Branchen beitragen. Für diese neuen Branchen und ihre Versorgung könnten im Rahmen von Maßnahmen in der zweiten Säule der GAP stärkere Anreize gesetzt werden. 11) Verbesserung der Proteinbilanz der GD Agri Die GD Agri hat eine Bilanz für Proteine (ausgenommen Futterpflanzen) entwickelt. Diese müsste verbessert werden, indem trotz der Schwierigkeit, an verlässliche Daten zu gelangen, alle Quellen von Futterpflanzen wie Gras und Futterleguminosen (Luzerne) aufgenommen werden. Die Bilanz ermöglicht eine mengenbezogene Einschätzung der Lage für Proteinquellen. Die Tierernährung muss den physiologischen Bedürfnissen der unterschiedlichen Sorten und Produktionen gerecht werden. Sie greift daher auf unterschiedliche Rohstoffe zurück, die größtenteils substituierbar sind, um in einer mengenmäßig begrenzten Futtermittelration alle Nährstoffe und Mikronährstoffe zusammenzustellen, die dem Tier unter Berücksichtigung seiner jeweiligen Art, Genetik und seinem physiologischen Entwicklungsstadium zugeführt werden müssen.
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