Empfehlungen und Standarddetails für die energetische Sanierung von geneigten Dächern
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Editorial Im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e.V. hat das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) München Ende 2018 eine Studie über „Das wirtschaftliche und energetische Potenzial der Dachsanierung zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030/2050“ erstellt. Als zentrales Ergebnis haben die Autoren festgestellt, dass über 10 Millionen Dächer in Deutschland schlecht bis gar nicht gedämmt sind. Dies entspricht rund 1,5 Milliarden Quadrat- metern Dachfläche. Derzeit liegt die Sanierungsquote im Gebäudebereich insgesamt bei rund 1,0 Prozent. Die bauteilbezogene Dach- sanierungsquote liegt mit 1,3 Prozent nur leicht darüber. Derartige Größenordnungen werden aber bei Weitem nicht ausreichen, um den von der Bundesregierung vorgesehenen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 zu erreichen. Die Klimaschutzziele können aus Sicht der Ziegelindustrie nur durch eine rasche Anhebung der Sanierungsquote auf mindestens 2 Prozent erzielt werden. Hierzu bedarf es attraktiver Förderprogramme und spürbarer Anreize für priva- te und gewerbliche Immobilienbesitzer. Gerade die Erschließung des energetischen Potenzials von Dachsanierungen kann einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Eine Anhebung der Sanierungsquote auf 2 Prozent würde in der Nutzungsphase eine Reduktion um 49 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente bis 2030 und 94 Millionen Tonnen bis 2050 bewirken. Das wäre echter Klimaschutz! Die klimapolitische Brisanz, CO2-Emssionen zu reduzieren und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, stellt die Bundesregierung vor erhebliche Herausforderungen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung zeigt sich durch das neue „Gesetz zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 im Steuerrecht“. Demnach können energetische Sanierungsmaßnahmen bei selbstgenutztem Wohneigentum steuerlich geltend gemacht werden. 20 Prozent der In- vestitionskosten können über drei Jahre bis zu einem Maximalbetrag von 40.000,- Euro auf die Steuerschuld ange- rechnet werden. In Anlehnung an die steuerliche Förderung wurden auch die bisher geltenden KfW-Fördersätze und © Braas GmbH Maximalbeträge erheblich angehoben. In den folgenden Kapiteln werden technische Möglichkeiten und Wege aufgezeigt, wie die energetische Performance von Steildachkonstruktionen im Bestand grundsätzlich verbessert werden kann. Dabei wird vornehmlich auf die energetische Dachsanierung von außen eingegangen. Außerdem werden Kernaussagen zu den wesentlichen bauphy- sikalischen Aspekten, die bei der Wahl der Schichtenfolge und des Materials zu beachten sind, formuliert. Dr. Matthias Frederichs Ausgabedatum Hauptgeschäftsführer 02/2020 Bundesverband der Deutschen 2. Auflage Ziegelindustrie e.V. 2 3
1 GRUNDLAGEN UND BEWERTUNGSMASSSTÄBE ...................... 5 1.1 Energetische Sanierung........................................................................... 5 1.2 Feuchteschutz/Tauwasserschutz......................................................... 9 1.3 Sommerlicher Wärmeschutz.................................................................. 11 1.4 Schallschutz gegen Außenlärm............................................................. 12 1.5 Statik........................................................................................................... 13 1.6 Lage der Dämmung im Dachaufbau..................................................... 14 1.7 Verlegung der Luftdichtheitsbahn......................................................... 14 1.8 Mögliche Dämmstoffe............................................................................. 15 2 DACHAUFBAUTEN ZUR ENERGETISCHEN SANIERUNG........ 16 2.1 Unsanierter Bestand................................................................................ 18 1 GRUNDLAGEN 2.2 Var.1 – MiWo-Zwischensparrendämmung (EnEV-Standard, U ≤ 0,24 W/(m²K))...................................................... 19 UND BEWERTUNGSMASSSTÄBE © Wienerberger GmbH 2.3 Var.2 – Hartschaum-Aufsparrendämmung (EnEV-Standard, U ≤ 0,24 W/(m²K))...................................................... 20 1.1 Energetische Sanierung 2.4 Var.3 – Kombination MiWo-Zwischen- Durch die Dämmung des Daches können Gebäudenutzer nicht mit den, in der Verordnung zugrunde gelegten, Berechnungsver- und Hartschaum-Aufsparrendämmung nur ihren Heizwärmebedarf und damit ihre Heizkosten erheblich fahren durchgeführt werden. Hierbei dürfen die Anforderungswer- (KfW-Standard, U ≤ 0,14 W/(m²K))........................................................ 21 senken, sondern sie sorgen gleichzeitig für den Werterhalt bzw. te der Neben- und Hauptanforderung um nicht mehr als 40 Pro- 2.5 Var.4 – Kombination Holzfaser-Zwischen- die Wertsteigerung ihrer Immobilie. Eine effiziente Dachdäm- zent überschritten werden. Auch für diese Nachweisform besteht mung schließt die Wärme in der Winterperiode im Gebäude ein, die Möglichkeit bei Unterschreitung der gesetzlichen Anforderun- und Holzfaser-Aufsparrendämmung in der Sommerperiode aus. Gleichzeitig bewirkt eine sinnvoll ge- gen eine KfW-Förderung, z.B. Effizienzhaus 115, zu erhalten und (EnEV-Standard, U ≤ 0,24 W/(m²K))...................................................... 22 wählte Dachdämmung in den meisten Fällen auch eine Verbesse- damit einen Teil der Mehrkosten abzudecken. 2.6 Var.5 – Kombination Holzfaser-Zwischen- rung des Schallschutzes gegen Außenlärm; ein weiterer Vorteil, und Holzfaser-Aufsparrendämmung der vielen Nutzern nicht bewusst ist. Die Planung und Durchführung von Maßnahmen der energeti- schen Gebäudesanierung sollte immer durch einen Fachmann be- (KfW-Standard, U ≤ 0,14 W/(m²K))........................................................ 23 Im Sanierungsfall, z.B. bei einer Umdeckung des Daches, ist die gleitet werden, z.B. einen Energieberater bzw. einen Gebäudeener- 2.7 Var.6 – Kombination MiWo-Zwischen- und MiWo- energetische Modernisierung keine Option, sondern gesetzlich gieberater der Handwerkskammer (HWK). Die Inanspruchnahme verpflichtend. In der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung der KfW-Förderung ist heute ohne einen gelisteten Fachplaner für Aufsparrendämmung (KfW-Standard, U ≤ 0,14 W/(m²K))................ 24 (EnEV 2016) werden hier klare Vorgaben gemacht. Bei der Aus- Energieeffizienz nicht mehr möglich. Zudem wird von der KfW die 2.8 Var.7 – MiWo-Zwischensparrendämmung führung von Änderungen an bestehenden Baukonstruktionen fachgerechte Baubegleitung durch eine weitere Förderung bezu- (EnEV-Standard, begrenzte Sparrenhöhe)........................................... 25 wird die Einhaltung festgelegter U-Werte gemäß EnEV 2016, An- schusst. lage 3 gefordert, welche einem aktuellen energetischen Niveau entsprechen. Für geneigte Dachkonstruktionen ist hier ein U-Wert So gibt es also für die Förderung einer energetischen Dachsanie- 3 ZUSAMMENFASSUNG UND VARIANTENÜBERSICHT................ 26 von 0,24 W/(m²K) verankert, welcher nicht überschritten werden rung durch die KfW vielfältige Möglichkeiten zu unterschiedlichen darf. Zusätzlich enthält die Anlage 3 Ausnahmeregelungen z.B. Konditionen, welche in Tabelle 1 dargestellt sind. Egal, ob eine Kre- 4 EMPFEHLUNGEN UND SCHLUSSBETRACHTUNG...................... 27 bei begrenzter Aufbauhöhe, welche im Einzelfall geltend gemacht dit- oder eine Investitionsförderung bei der KfW-Bank in Anspruch werden können (siehe dazu Kap. 2.8). Durch die Einhaltung eines genommen wird, sind Zuschussbeträge bis zu 48.000,- € für Quellenverzeichnis.................................................................................... 31 besseren U-Wertes von mind. 0,14 W/(m²K) besteht zusätzlich die einen KfW-Effizienzhausstandard bzw. bis zu 10.000,- € für KfW- Möglichkeit einer Förderung durch die Kreditanstalt für Wieder- Einzelmaßnahmen möglich. Der maximale Kreditbetrag für eine Impressum................................................................................................. 31 aufbau (KfW). Hier kann durch das KfW-Förderprogramm „Ener- Kreditförderung beträgt bei der Durchführung von Einzelmaßnah- gieeffizient Sanieren“ in Form eines zinsgünstigen Kredits (mit Til- men 50.000,- € (Programm 152) und bei der Sanierung zum Effi- gungszuschuss) ein Teil der Mehrkosten kompensiert werden [1]. zienzhaus 120.000,- € (Programm 151) pro Wohneinheit und wird Wahlweise kann für den Nachweis der Einhaltung der EnEV-Anfor- derzeit mit einem Sollzins p.a. von 0,75 Prozent verzinst. 4 derungen für bestehende Gebäude eine energetische Bilanzierung 5
max. betroffene Anforderung Zuschuss Zuschuss je Nr. Förderprogramm Zusatzmaßnahmen Maßnahme erforderlich *** WE H‘T in % H‘T,Ref QP in % QP,Ref mit / ohne Kredit Bestandsgebäude Effizienzhaus 115 130 115 25,0 % 30.000 € Effizienzhaus 100 115 100 27,5 % 33.000 € ja, z.B. Blower-Door Effizienzhaus 85 Gebäude 100 85 30,0 % 36.000 € & hydraul. Abgleich Effizienzhaus 70 85 70 35,0 % 42.000 € Effizienzhaus 55 70 55 40,0 % 48.000 € 151 / 152 / 430 Dach / oberste U ≤ 0,14 W/(m²K) nein Geschossdecke Außenwand U ≤ 0,20 W/(m²K) nein Bauteil gegen U ≤ 0,25 W/(m²K) nein unbeheizten Raum Einzelmaßnahme keine 20,0 % 10.000 € Fußboden geg. U ≤ 0,25 W/(m²K) nein Erdreich neue Fenster U ≤ 0,95 W/(m²K) nein denkmalgeschütztes Bestandsgebäude Effizienzhaus ja, z.B. Blower-Door Gebäude 175 160 25,0 % 30.000 € Denkmal & hydraul. Abgleich begrenzte Aufbauhöhe mit Dach nein λ ≤ 0,04 W/(mK) 151 / 152 / 430 Fachwerkaußenwand U ≤ 0,65 W/(m²K) nein (Innendämmung) 20,0 % 10.000 € Einzelmaßnahme Außenwand U ≤ 0,45 W/(m²K) keine nein U ≤ 1,40 W/(m²K) / Fenster nein U ≤ 1,60 W/(m²K) Technische Gebäudeanlagen 152 / 430 Erst-Einbau Solar Einzelmaßnahme Heizung thermie, Biomasse, WP keine nein 20,0 % 10.000 € Heizung oder Nah- & Fernwärme Einbinden eines Sachverständigen Dokumentation, 431 Baubegleitung Fachplanung keine keine Beratung & 50,0 % 4.000 € Nachweisführung *** Es sind die technischen Mindestanforderungen gemäß KfW-Merkblatt einzuhalten. Tabelle 1: Zusammenstellung der KfW-Fördermöglichkeiten für energieeffiziente Gebäudesanierung im Wohngebäudebereich 6 7 © jovannig – stock.adobe.com
Zusätzlich können mehrere Fördermaßnahmen sinnvoll mit- einander kombiniert werden, im Einzelfall ist die Möglichkeit der Kombination von zwei oder mehreren Förderprogrammen durch den baubegleitenden Fachplaner entsprechend zu prüfen (siehe auch Tabelle 2). Kombinationsmöglichkeiten Fördermaßnahme 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Effizienzhaus 160 Effizienzhaus 115 Effizienzhaus 100 Effizienzhaus 85 Effizienzhaus 70 Effizienzhaus 55 Einzelmaßnahme Gebäudehülle Einzelmaßnahme Heizungsanlage Zuschuss Baubegleitung Einzelmaßnahme Einbruchschutz Einzelmaßnahme Altersgerechte Sanierung Tabelle 2: Kombinationsmöglichkeiten verschiedener KfW-Förderprogramme So lässt sich beispielsweise eine energetische Dachsanierung 1.2 Feuchteschutz/Tauwasserschutz als Einzelmaßnahme Gebäudehülle mit dem Zuschuss zur Bau- begleitung und dem Einbau einer einbruchhemmenden Haus- Zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit und Dauerhaftigkeit tür als Einzelmaßnahme Einbruchschutz kombinieren (siehe von Baukonstruktionen sowie zur Vermeidung eines hygie- Kombination 12). nisch bedenklichen Raumklimas (Schimmelpilzwachstum) in Gebäuden sind ein ausreichender Feuchte- und Mindestwär- © Erlus GmbH meschutz nach den maßgebenden Normen DIN 4108-3 - „Kli- mabedingter Feuchteschutz“ in Kombination mit DIN 68800- Bestimmung des U-Wertes 2 – „Baulicher Holzschutz“ und DIN 4108-2 – „Wärmeschutz feuchtespeichernden Effekten findet an dieser Stelle nicht Die Kenngröße für die Beurteilung des Wärmeschutzes ist der tungsfähigsten Dämmstoff dar. und Energieeinsparung in Gebäuden“ nachzuweisen. Die statt. Um im Hinblick auf den Feuchteschutz die Vorteile von sog. Wärmedurchlasswiderstand R, der für jede Bauteilschicht Der U-Wert einer Baukonstruktion (= Wärmedurchgangskoeffizi- baukonstruktiven Grundprinzipien können auch in Anlehnung Feuchtespeichermechanismen z.B. durch kapillaraktive In- berechnet wird. R ermittelt sich aus dem Verhältnis der Dicke ei- ent) entspricht dem Kehrwert der Summe aller Wärmedurchlass- an die Regelwerke des Zentralverbandes des Deutschen nendämmsysteme, mit einzubeziehen, müssen instationäre ner Materialschicht in [m] und dem Bemessungswert für die Wär- widerstände der einzelnen Schichten sowie der sog. Wärmeüber- Dachdeckerhandwerks (ZVDH) eingehalten werden, siehe Verfahren nach DIN EN 15026 (z.B. WUFI) mit standortabhän- meleitfähigkeit λ in [W/(mK)]. Hohe λ-Werte stehen für eine gute gangswiderstände auf der Bauteilaußen- und -innenseite. Bei der „Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand“ (Ausgabe- gigen Klimadaten zur Anwendung kommen. Wärmeleitfähigkeit und somit für einen schlechten Wärmeschutz, U-Wert-Berechnung wird zwischen homogenen und inhomogenen datum 2018-05). z.B. Metalle, Beton, etc. Demnach weisen Dämmstoffe niedrige Baukonstruktionen unterschieden. Geneigte Dachkonstruktionen Bei der Verwendung von Holz- bzw. Holzwerkstoffen ist für λ-Werte auf und sind daher von entscheidender Bedeutung für entsprechen mit ihrer Unterteilung in Sparren- und Zwischenspar- Grundsätzlich darf es weder zu Tauwasserbildung auf Bau- beidseitig mit diffusionsbremsenden oder diffusionshemmen- einen guten Wärmeschutz. Die Wärmeleitfähigkeit von Dämm- renbereiche einer inhomogenen Bauweise. Die Berechnung des teilinnenoberflächen noch zu unzulässigen Feuchteeinträ- den Materialien bekleidete Baukonstruktionen – bei Anwen- stoffen variiert aufgrund von material- und herstellungsbedingten U-Wertes ist für derartige Konstruktionen nach DIN EN ISO 6946 gen im Bauteilinneren kommen. In der DIN 4108-3 ist für den dung des Periodenbilanzverfahrens – gemäß DIN 68800-2 Unterschieden stark und beeinflusst damit erheblich den U-Wert durchzuführen, wobei der Flächenanteil der Bereiche Sparren Nachweis des Feuchteschutzes das vereinfachte (stationäre) zusätzlich eine Trocknungsreserve von 250 g/m² gefordert. eines Bauteils. In den nachfolgend betrachteten Bauteilvarian- (= Rahmen) und Zwischensparren (= Gefach) sowie die Quer- Periodenbilanzverfahren – in Fachkreisen bisher als Glaser- Unter diffusionsbremsenden Materialien sind solche mit einer ten stellen die PU-Dämmstoffplatten mit einem λ -Wert = 0,024 leitung in zwei Grenzfällen berücksichtigt werden. Verfahren bekannt – zulässig. Dieses Verfahren berücksich- diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke sd zwischen 0,5m W/(mK) verglichen mit Mineralfaserdämmstoffen (λ = 0,035 W/ tigt die Wasserdampfdiffusion bei festgelegten Klimarand- und 10,0m zu verstehen, während diffusionshemmende Ma- (mK)) und Holzfaserdämmstoffen (λ = 0,042 W/(mK)) den leis- bedingungen in bzw. aus einer Konstruktion während der terialien einen sd-Wert von 10m bis 100m aufweisen können. 8 Tau- bzw. Verdunstungsphase. Eine Berücksichtigung von Die vereinfachte Nachweisführung ist darauf ausgelegt, die 9
schadensfreie Funktionsfähigkeit auch unter Berücksichtigung Eigenschaften sollten möglichst außenseitig, Baustoffe mit wär- von ungeplanten, konvektiven Feuchteeinträgen und Anfangs- mespeichernden Eigenschaften möglichst innenseitig angeord- feuchtegehalten der eingesetzten Baumaterialien sicherzustellen. net werden. Alternativ zu den bereits genannten Verfahren ist der Nachweis des erforderlichen Feuchteschutzes in Form der Einhaltung des Als Kenngröße für die Beurteilung der verschiedenen Dämmstoffe konstruktiven Grundprinzips für in der DIN 4108-3, Abs. 5.3 defi- hinsichtlich ihrer thermischen Speichereffekte sind an dieser nierte nachweisfreie Konstruktionen möglich. Stelle zwei Begriffe zu nennen: 1. Die Temperaturamplitudendämpfung beschreibt das Bei der Ausführung von herstellerbezogenen Systemlösungen Verhältnis der Schwankungen von Bauteilaußenoberflächentem- bei Modernisierungen, z.B. kapillaraktive Innendämmung mit peratur und Bauteilinnenoberflächentemperatur. Ein Wert von 11 System-Grundierung und -Putz, ist auf die Anwendungs- und bedeutet demnach, dass die äußere Oberfläche einer Konstruk- Verarbeitungshinweise sowie auf die technischen Daten des je- tion eine Temperaturschwankung aufweist, die 11-mal größer weiligen Herstellers zu achten. Ggf. kann durch eine fachspezi- ist als die der inneren Oberfläche. Dieser Wert ergibt sich als Ein- fische Bauberatung des Herstellers oder eines Bauphysikers eine zahlwert aus dem Verhältnis der Temperaturamplituden, wenn substanzschonende und energetisch optimierte Sanierungs- beispielsweise die Temperaturen außen zwischen 14°C und 36°C variante entwickelt werden. (Amplitude = 22 K) und innen zwischen 23°C und 25°C (Amplitude = 2 K) schwanken, folglich 22°C/2°C = 11. Grundsätzlich ist hier 1.3 Sommerlicher Wärmeschutz ein möglichst hoher Wert anzustreben, aus der gängigen fachspe- zifischen Literatur geht hervor, dass gute Werte für die Tempera- Mit der Durchführung einer energetischen Sanierung wird i.d.R. turamplitudendämpfung bei 20 und höher liegen. auch der sommerliche Wärmeschutz verbessert. Beim Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes geht es um die Reduktion der 2. Die Phasenverschiebung gibt die zeitliche Verzögerung Überhitzungsstunden durch bauliche Maßnahmen und damit um in Stunden zwischen dem Anfall der maximalen Oberflächentem- eine Verringerung bzw. Vermeidung des Kühlenergiebedarfs in peratur außen und innen an. Die Phasenverschiebung beschreibt den Sommermonaten. Entscheidenden Einfluss haben dabei die die Temperaturänderung im Bauteilinneren innerhalb eines Tages, Fläche der transparenten Bauteile, die Raumgeometrie sowie die wobei hier hohe Werte im Hinblick auf den sommerlichen Wärme- thermische Speicherkapazität der raumumschließenden Flächen. schutz positiv zu bewerten sind. Da in Europa normalerweise die Vereinfachend lässt sich sagen, dass eine Erhöhung der Masse maximale Temperatur auf der Außenoberfläche in den Sommer- immer auch eine Verbesserung des sommerlichen Wärmeschut- monaten am frühen Nachmittag auftritt, ergibt sich als Idealfall zes zur Folge hat (Speichermasse). Je größer die (Speicher-) für die Phasenverschiebung ein Wert von 10 bis 12 Stunden. D.h. Masse eines Materials, desto besser kann Wärmestrahlung zwi- in der kühlen zweiten Nachthälfte ist auf der Innenseite infolge schenzeitlich aufgenommen und bei abgekühlten Raumklimabe- des Wärmetransportes die maximale Oberflächentemperatur er- dingungen wieder an die Umgebung abgegeben werden. reicht, welche sich dann wiederum zum Bsp. durch den Einsatz von (erhöhter) Nachtlüftung reduzieren lässt. Die Vergrößerung der Speichermasse eines Materials kann ent- weder durch Erhöhung der Rohdichte oder durch eine höhere Grundsätzlich spielt die Wahl des Dämmstoffes für den Nachweis Wärmespeicherkapazität cp erreicht werden. Auch wenn hinsicht- des sommerlichen Wärmeschutzes nur eine untergeordnete Rol- lich der Rohdichte zwischen den verschiedenen Dämmstoffen le, da andere Faktoren wie Verschattung, Wärmespeicherkapaziät Unterschiede vorhanden sind, ist die spezifische Wärmespeicher- und Geometrie des betrachteten Raumes, Nachtlüftung, Fenster- kapazität diejenige Materialeigenschaft, die einen – wenn auch flächenanteil sowie interne Lasten den wesentlich größeren Aus- geringen – Vorteil beim sommerlichen Wärmeschutz bringt. So schlag geben. Die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen weisen Zellulose- und Holzfaserdämmstoffe beispielsweise einen hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes wird folglich im cp-Wert von ca. 2100 J/(kgK) auf, während Polyurethandämm- Zuge dieser Ausarbeitung nicht überprüft. Für die Bewertung der platten nur eine spez. Wärmespeicherkapazität von ca. 1500 in dieser Empfehlung aufgeführten Dachaufbauten ist daher ein J/(kgK) und Mineralfaserdämmstoffe sogar nur einen cp-Wert bauteilbezogener Vergleich nicht zielführend. von < 1000 J/(kgK) besitzen. Eine Optimierung des sommerlichen Wärmeschutzes ist gleich- bedeutend mit einer Optimierung der wärmespeichernden sowie © Braas GmbH wärmedämmenden Materialeigenschaften. Hier gilt grundlegend folgendes Funktionsprinzip: Baustoffe mit wärmedämmenden 10 11
© Erlus AG 1.4 Schallschutz gegen Außenlärm Ähnlich wie beim sommerlichen Wärmeschutz gilt auch beim Ausführungsart der raumseitigen Bekleidung (Masse, Die Kenngröße zur Bewertung verschiedener Dachaufbauten im können, kann der folgende Maßstab zugrunde gelegt werden: Ein Schallschutz: je höher die Masse einer Konstruktion desto Installationsebene, abgehängte Decke mit und Hinblick auf den Luftschallschutz ist das (Bau-)Schalldämm-Maß Verbesserungsmaß der Schalldämmung, sprich eine Erhöhung besser der Schallschutz. Nun stellen Steildächer aus schall- ohne Schallentkopplung) Rw,R, welches entweder in Anlehnung an die DIN 4109-33 zu er- des Schalldämm-Maßes Rw,R um 3 dB, bewirkt bei gleich bleiben- technischer Sicht leichte Konstruktionen dar, bei denen eine mitteln ist oder in Form von Bauteilkatalogen durch Hersteller dem Schallpegel in etwa eine Reduktion der Hörbarkeit (für den geringfügige Erhöhung der Masse – in Abhängigkeit des ge- Achsabstand der Sparren zur Verfügung gestellt werden kann. Das Schalldämm-Maß stellt Menschen) um die Hälfte. wählten Dämm-Materials – keine nennenswerte schalltechni- eine Widerstandsgröße dar, somit stehen hohe Werte für einen sche Verbesserung bewirkt. Vielmehr lässt sich das schalltech- Ggf. zusätzliche Beschwerungselemente (Masse) guten Schallschutz. Die im Folgenden näher untersuchten Dach- 1.5 Statik nische Verhalten durch folgende Parameter beeinflussen [2]: aufbauten lassen lediglich einen Vergleich auf Bauteilebene (= Bei der Wahl des Dämm-Materials sind faserförmige Dämmstoffe Direktschalldämm-Maße) zu, die vorliegenden Konstruktionen Bei der energetischen Dachsanierung werden im Zuge der Verbes- Dacheindeckung (Masse) (wie Mineral-, Holz- und Zellulosefasern) wegen ihres großen Strö- geben keinen Aufschluss über die Erfüllung bzw. Nichterfüllung serung der bauphysikalischen Eigenschaften zusätzliche Bauteil- mungswiderstandes und ihrer geringen dynamischen Steifigkeit der normativen Anforderungen für den Nachweis des Luftschall- schichten und damit zusätzliches Gewicht auf das Dachtragwerk Materialwahl für die Dämmung (Strömungswiderstand) im Vorteil gegenüber den Hartschäumen (wie Polyurethan und schutzes. Um den Nachweis des Schallschutzes nach Norm zu aufgebracht und somit in die Statik des Gebäudes eingegriffen. Phenolharz). Zum Ausgleich der ungünstigen schalltechnischen führen ist eine konkrete Raumsituation zu betrachten und die Mehrschaligkeit (unter Berücksichtigung von Eigenschaften von Hartschaum-Platten gibt es seitens einiger flankierenden Bauteilkonstruktionen mit ihren schalltechnischen Daher ist, schon allein aus Haftungsgründen, jeder Handwerker Resonanzeffekten) Hersteller Kombinationsprodukte mit Holz- und Mineralfaser Eigenschaften zu berücksichtigen. Um die bauakustischen Eigen- gut beraten, immer einen Tragwerksplaner zu Rate zu ziehen, der dämmung in Form von Verbundplatten. schaften der verschiedenen Dachkonstruktionen bewerten zu die Standsicherheit der gesamten Konstruktion beurteilt. 12 13
Dabei ist es wichtig, nicht nur die Tragfähigkeit der Sparren zu prü- erforderliche Dämmstärke zur Einhaltung der gesetzlichen Anfor- halb der LDB als Aufsparrendämmung anzuordnen. Manche Her- 1.8 Mögliche Dämmstoffe fen, sondern aller am Lastabtrag beteiligten Bauteile, da sich an derungen einbauen zu können, wird sie meist mit einer Aufspar- steller von Holzfaserdämmplatten wiederum weichen von dieser Anschlussbauteilen wie Pfetten, Stützen oder Unterzügen die Las- rendämmung kombiniert. Auch eine reine Aufsparrendämmung Empfehlung ab. Es gelten also in jedem Fall die Empfehlungen Neben der Anordnung der Dämmung und der LDB im Bauteil, er- ten konzentrieren und somit aus geringen Flächenlasten schnell ist als einfache Sanierungsvariante denkbar, bewirkt jedoch insge- und Vorgaben der Dämmplattenhersteller, wobei derartige An- geben sich vielfältige Möglichkeiten für den Dachaufbau allein Einzellasten von weit über 500 kg entstehen können. Erfahrungs- samt eine große Aufbauhöhe. Daher ist in vielen Fällen eine Kom- gaben, wenn sie nicht als einzelvertragliche Sonderleistung inkl. durch die verschiedenen marktüblichen Dämmstoffe und deren gemäß haben die meisten Steildächer im Bestand ausreichend bination von Auf- und Zwischensparrendämmung zur Einhaltung schlüssigem Nachweis vereinbart sind, kein adäquater Ersatz für Kombinationsmöglichkeiten untereinander. In breiten Kreisen fin- Reserven, um zumindest das Zusatzgewicht leichter Dämmstoffe der energetischen Anforderungen bei gleichzeitiger baukonstruk- die Berechnung nach DIN 4108-3, DIN 68800 oder DIN EN 15026 den folgende gängige Dämmstoffe Anwendung: (z.B. Polyurethan, Phenolharz, teilweise auch Mineralwolle) auf- tiver Einschränkung die sinnvollste Lösung. sind. nehmen bzw. abtragen zu können. Leichte Dämmstoffe werden Für die Zwischensparrendämmung daher unter statischen Gesichtspunkten als positiv bewertet, wäh- 1.7 Verlegung der Luftdichtheitsbahn Generell ist es empfehlenswert bzw. von den Herstellern gefor- rend zunehmendes Gewicht bei geringen Tragfähigkeitsreserven dert, direkt unterhalb der LDB mind. 40 mm sorptionsfähige Däm- Mineralwolle zu einer negativen Bewertung führen kann. Neben der Anordnung der Dämmung im Bauteilaufbau ist auch mung anzuordnen [4]. Weiterhin ist eine flächige Verlegung mit die Ausbildung der Luftdichtheitsebene = diffusionsbremsende Aufsparrendämmung unbedingt regensicher/wasserdicht aus- Zellulosefasern Bestandsgebäude weisen aufgrund ihres unterschiedlichen Alters Schicht (gemäß DIN 4108-3) ein wichtiges Unterscheidungsmerk- zuführen, entweder durch die Anordnung einer Unterdeckbahn und ihrer verschiedenen Konstruktionen unterschiedlichste Aus- mal. Die durchgängige Luftdichtheit eines Gebäudes bzw. eines oder einer passenden – als sog. Unterdeckplatte verwendbaren Holzfasern gangssituationen (vorhandener Aufbau, historische Materialien, Bauteils ist nicht nur eine gesetzliche Forderung (EnEV), sondern – Dämmplatte. einbindende Bauteile, Bauteilanschlüsse, etc.) auf. Daher sollte vielmehr eine Grundvoraussetzung, damit aus einer energeti- weitere Naturfasern wie z.B. Hanf, Stroh, Flachs usw. vor jeder Dachsanierung eine gründliche Bestandsaufnahme schen Sanierung von heute keine Vollsanierung von morgen wird. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die es abzuwägen (keine nähere Betrachtung, da nur ein sehr geringer Marktanteil) durchgeführt werden. Damit kann eine sichere und wirtschaftliche gilt. Den universell einsetzbaren Dachaufbau gibt es nicht, da ne- Lösung, mit zusätzlichen Reserven hinsichtlich der Luftdichtheit Für die Sanierung des Daches von außen existieren prinzipiell ben den baulichen Gegebenheiten des Bestandes auch die Wün- Für die Aufsparrendämmung und des Tauwasserschutzes, gefunden werden [3]. Es gilt dabei zwei Möglichkeiten, die Luftdichtheitsebene auszubilden: sche sowie das Budget des Bauherren eine entscheidende Rolle zum einen den einzelnen Dämmstoff sinnvoll auszuwählen. Zum Bei der geschlauften Verlegung wird eine geeignete Luftdicht- spielen. Vor allem im Hinblick auf die Ausbildung der LDB können Holzfaserdämmplatten anderen stellt die Anordnung der Dämmschicht(-en) und der Luft- heitsbahn (LDB) schlaufenförmig um den Sparren herum und erhebliche Mehrkosten entstehen. dichtheitsebene in der Baukonstruktion eine wichtige Grundlage in den Gefachbereichen auf der Außenseite der bestehenden Für die Abwägung der beiden Verlegungsweisen und als Entschei- Phenolharzdämmplatten (Resolharz-Dämmplatten) für die Wahl des Dachaufbaus dar. Beplankung verlegt (siehe Abbildung 1). dungshilfe gibt es fachspezifische Literatur, so z.B. in [3]. Polyurethandämmplatten (PUR/PIR) Bei der flächigen Verlegung hingegen wird die LDB oberhalb der Da der Titel und die Aufgabenstellung der vorliegenden Aus- 1.6 Lage der Dämmung im Dachaufbau Sparren und Gefache verlegt und mit einer geeigneten Aufspar- arbeitung Empfehlungen für die Dachsanierung von außen for- Dämmplatten aus Mineralwolle (Glas-/Steinwolle) rendämmung abgedeckt. Die Überdämmung ist für diese Aus- dern, sollte zu diesem Thema auch eine Bewertung vorgenom- Die neue und/oder zusätzliche Dämmung kann grundsätzlich als führungsvariante aus bauphysikalischer Sicht durchweg positiv men werden: Ist die Ausführung einer Aufsparrendämmung Zellulose- und Holzfasern sind diffusionsoffene Baustoffe mit Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung oder Unter- zu beurteilen. Je näher nämlich die LDB in Richtung der Bauteil- baulich und aus feuchtetechnischer Sicht möglich, überwie- sorptiven Eigenschaften, d.h. der Baustoff ist durch diese Eigen- sparrendämmung ausgeführt werden. Für die Sanierung eines innenoberfläche angeordnet wird, je höher also die Dämmleistung gen die Vorteile der flächigen Verlegung. Sämtliche Anschlüs- schaft in der Lage seine Gleichgewichtsfeuchte der ihn umge- bereits ausgebauten Daches scheidet die Untersparrendämmung der Aufsparrendämmung ist, desto größer sind die Sicherheitsre se auf der Ebene über den Sparren sind somit gegenüber der benden (relativen) Luftfeuchte anzupassen. Kurzzeitige oder als Sanierungsvariante in den meisten Fällen aus, da diese eine serven hinsichtlich des Tauwasserschutzes. schlaufenförmigen Verlegung handwerklich einfacher und da- vorübergehende Veränderungen der umgebenden Feuchtigkeit Erneuerung der innenseitigen Verkleidung(en) nach sich zieht und mit weniger fehleranfällig ausführbar. Unabhängig vom gewähl- haben nahezu keine Auswirkung. Mineralfaserdämmstoffe sind den Dachraum und folglich auch die Wohnfläche merklich redu- Hieraus ergibt sich auch die Empfehlung in diverser Fachliteratur ten Dämmstoff wird – mit Ausnahme von Einblasdämmstoffen ebenfalls diffusionsoffen, besitzen jedoch keine sorptiven Eigen- ziert. sowie einzelner Hersteller für die 2:1- bzw. 3:1-Überdämmung. Bei (i.d.R. Zellulose, seltener Holzfasern) – die sichere Funktionsfä- schaften. Dämmplatten aus Phenolharz oder Polyurethan mit der 2:1-Lösung werden 2/3 der Gesamtdämmschichtdicke eines higkeit deutlich gesteigert, z.B. Minimierung von Wärmebrücken. Mineralvliesdeckschichten weisen zwar einen deutlich höheren Die – technisch und handwerklich – einfachste und kostengüns- beliebigen Faserdämmstoffes zwischen den Sparren und 1/3 als Bei der Verwendung von Einblasdämmstoffen ist die schlaufen- Widerstand gegen Wasserdampfdiffusion auf, werden jedoch tigste energetische Sanierungsvariante stellt die Zwischenspar- Holzfaserunterdeckplatte auf den Sparren und oberhalb der LDB förmige Verlegung zu bevorzugen, da die Einblasöffnungen in gleichermaßen als diffusionsfähig bezeichnet. rendämmung dar. Da die vorhandene Sparrenhöhe bei bestehen- angeordnet. Bei der 3:1-Variante sind 3/4 Faserdämmstoff als einer oben liegenden, flächigen LDB im Nachhinein schwierig ab- den Gebäuden in der Regel nicht ausreicht, um die energetisch Zwischensparrendämmung und 1/4 Holzfaserdämmplatte ober- zudichten sind. 8 Dachziegel 8 Dachziegel 7 Lattung 6 Konterlattung 7 Lattung 6 Konterlattung 5 Unterdeckplatte bzw. Dämmung m. Unterdeckbahn Abbildung 1: 5 Unterdeckbahn Abbildung 2: 4 Luftdichtheitsbahn (LDB) 4 Zwischensparrendämmung Prinzipdarstellung Prinzipdarstellung geschlaufte Verlegung 3 Luftdichtheitsbahn (LDB) flächige Verlegung 3 Zwischensparrendämmung 2 Lattung 1 innenseitige Bekleidung 2 Lattung 1 innenseitige Bekleidung 14 15 flächige Verlegung der geschlaufte Verlegung der Luftdichtheitsbahn (LDB)
2 DACHAUFBAUTEN Bezeichnung Grafik Energetischer Standard Ausführungsmerkmale ZUR ENERGETISCHEN SANIERUNG Bestand keine LDB >EnEV Dämmung zwischen den Sparren unsaniert 60mm MiWo 040 Für eine vergleichende Aussage zu den betrachteten Steildach- schlaufenförmige LDB aufbauten wurde ein vorhandener Dachstuhl für das geneigte EnEV Aufdopplung der Sparren notwendig Dach mit einem Sparrenquerschnitt von b/h = 10/14 cm und Variante 1 Dämmung zwischen den Sparren einem Zwischensparrenabstand von 65 cm als Referenzbau- 180mm MiWo 035 teil angenommen. Daraus ergibt sich ein Holzanteil von 13 Pro- zent. Raumseitig wird eine verputzte Holzwolle-Leichtbauplatte (HWL) angesetzt. Alternativ kann für die raumseitige Ausfüh- flächig verlegte LDB rung auch eine Gipskarton- / Gipsfaserplatte auf Traglattung sichtbare Sparren Variante 2 EnEV angesetzt werden. Dämmung auf den Sparren Sämtliche Berechnungen, auf die nachfolgend Bezug genommen 100mm PU-Hartschaum 024 wird, wurden — Berechnungen zum Schallschutz ausgenom- men — mit Hilfe der Bauphysiksoftware [5] erstellt. Für die Be- rechnungen zum winterlichen Wärmeschutz wurden die U-Wer- schlaufenförmige LDB te für inhomogene Baukonstruktionen gemäß DIN EN ISO 6946 Dämmung zwischen den Sparren ermittelt. Die Berechnungen zum Feuchteschutz wurden gemäß Variante 3 KfW 140mm MiWo 035 DIN 4108-3 mit dem vereinfachten Periodenbilanzverfahren Dämmung auf den Sparren (stationär für Rahmen- und Gefachbereich) durchgeführt. Zu- 100mm PU-Hartschaum 024 sätzlich wurde eine instationäre Berechnung durchgeführt, so dass auch hier inhomogene Dachaufbauten realistischer darge- flächig verlegte LDB stellt werden. Dabei wurde die Einhaltung einer Trocknungsre- serve für einen angemessenen Holzschutz gemäß DIN 68800-2 Dämmung zwischen den Sparren Variante 4 EnEV 140mm Holzfaser 042 berücksichtigt. Beide Nachweisformen des Feuchteschutzes Dämmung auf den Sparren berücksichtigen lediglich Diffusionsprozesse, welche im insta- 60mm Holzfaser 042 tionären Fall zusätzlich durch feuchtespeichernde Prozesse er- gänzt werden. Da der sommerliche Wärmeschutz maßgeblich über die Ver- flächig verlegte LDB schattung der transparenten Flächen (Fenster) erfolgt, ist der Dämmung zwischen den Sparren Nachweis mit Hilfe des vereinfachten Verfahrens der Sonnen- Variante 5 KfW 140mm Holzfaser 042 eintragskennwerte nach DIN 4108-2 für die meisten gut ge- Dämmung auf den Sparren dämmten Gebäude ausreichend. 160mm Holzfaser 042 Waren früher bauteilbezogene Berechnungen wie das Tem- peraturamplitudenverhältnis TAV, die Temperaturamplituden- flächig verlegte LDB dämpfung und die Phasenverschiebung bei der Beurteilung des Dämmung zwischen den Sparren Wärmeeintrags in Gebäude mit schlecht gedämmten Außen- KfW Variante 6 140mm MiWo 035 wänden und kleinen Fensterflächen anwendbar, so lassen sie Dämmung auf den Sparren jedoch heute keine Rückschlüsse auf die tatsächliche thermi- 160mm MiWo 035 sche Behaglichkeit von genutzten Räumen in Phasen von som- merlichen hohen Außentemperaturen für gut gedämmte Ge- bäude zu [11]. schlaufenförmige LDB Auf Grund der Empfehlung einer flächigen Verlegung der Luft- >EnEV Dämmung zwischen den Sparren Variante 7 dichtheitsbahn (siehe Seite 15) werden im Folgenden alle Dach- 140mm MiWo 035 konstruktionen auf die Möglichkeit eben dieser Anordnung hin überprüft, und ggf. bei feuchtetechnischen Bedenken mit der schlaufenförmigen Verlegung ausgeführt. Tabelle 3 gibt einen Tabelle 3: Übersicht Bauteilvarianten Überblick über die berechneten und bewerteten Bauteilvarian- ten, die Reihenfolge und Nummerierung der Aufbauten stellt jedoch keinerlei Wertung dar. © 16Wienerberger GmbH 17
2.1 Unsanierter Bestand 2.2 Variante 1 – MiWo-Zwischensparrendämmung (EnEV-Standard, U ≤ 0,24 W/(m²K)) Als Referenz und Vergleichsgrundlage dient der unsanierte weder durchfeuchtet, noch stark zusammengefallen oder Als Referenz und Vergleichsgrundlage für die sanier- diesem Fall ist eine geeignete LDB in schlaufenförmiger Bestand mit den Schichten von innen nach außen: durch Schädlinge in ihrer Struktur zerstört ist. Dabei gilt es ten Varianten dient eine klassische Zwischensparren- Verlegung anzuordnen, um einen zu hohen Feuchteein- zu bedenken, dass erst seit 1996 nach und nach und seit dämmung mit Mineralwolle (WLG 035). Der gegebene trag in das Bauteil aufgrund der sehr diffusionsoffenen verputzte Holzwolle-Leichtbauplatte 2000 ausschließlich Mineralwolleprodukte mit biolöslichen Aufbau ist für eine Sanierung von außen geeignet: In Mineralfaserdämmung zu vermeiden. (hier ist auch eine Ausführung mit Gipskartonplatte Fasern, welche gesundheitlich unbedenklich sind, auf den 1- oder 2-lagig auf einer Traglattung denkbar) Markt gebracht wurden. Diese regelkonformen Mineralwol- le-Dämmstoffe sind, wenn sie neu verbaut werden, am RAL 60 mm Mineralwolle als Gütezeichen zu erkennen, im eingebauten Zustand ist diese Vorteile: Nachteile: Zwischensparrendämmung Unterscheidung jedoch nicht möglich. Stößt man also im Zu- sammenhang mit Sanierungsarbeiten auf vor dem Jahr 1996 guter Wärmeschutz Sparren als materialbedingte Wärmebrücke Dachziegel/Betondachsteine hergestellte Mineralwolle-Dämmstoffe, sollte unbedingt in Er- (durch die Ausführung einer wägung gezogen werden diese, unter Beachtung der Maßnah- geringes Gewicht Aufsparrendämmung wird dieser Auf diesem Aufbau basieren, mit Ausnahme der Variante men zum Arbeitsschutz, auszutauschen. Somit kann nur eine Wärmebrückeneffekt erheblich minimiert) 2, die nachfolgenden Dachkonstruktionen. Prinzipiell ist es intakte Dämmung aus der Zeit ab 2000 mit Sicherheit im Bau- merkliche Verbesserung des Schallschutzes möglich, die vorhandene Dämmung in der Konstruktion zu teil verbleiben. Zur Klärung dieser Fragen ist es sinnvoll einen gegen Außenlärm (Steinwolle) belassen und durch zusätzliche Zwischensparrendämmung Sonderfachmann einzuschalten und sich fachlich beraten zu zu ergänzen. Voraussetzung dafür ist, dass sie intakt, also lassen. geringe Aufbauhöhe hinterlüftet hinterlüftet 9 Dachziegel 4 8 Dachziegel 4 8 Lattung 3 7 Lattung 3 7 Konterlattung 3 02 6 Konterlattung 6 Unterdeckbahn (sd = 0.1 m) Abbildung 4: 02 3 5 Unterspannbahn (sd= 0.1 m) 4 Abbildung 3: 5 Mineralwolle MW 035 4 Luftschicht belüftet Schnittdarstellung 8 Schnittdarstellung „MiWo-Zwischensparren- 4 Mineralwolle MW 035/ „unsanierter Bestand“ 3 Mineralwolle MW 040/ dämmung (EnEV-Stan- 14 Sparren Sparren dard, U≤0,24 W/(m²K))“ 6 2 25 2 Holzwolle - Platten WW 090 03 3 Dampfbremse (sd = 2.3 m) 1 Putzmörtel aus Kalkzement 5 2 Holzwolle - Platten WW 090 2 innen 2 1 Putzmörtel aus Kalkzement 10 65 10 innen 10 65 10 Dach - Bestand Schallschutz Rw = < 32 dB [5] [6] Dach Variante 1 - EnEV Schallschutz U = 0.56 W/(m²K) U = 0.23 W/(m²K) Rw = 47 dB [7] (1x 12,5mm GKB) Rw = 50 dB [8] (2x 12,5mm GKB) Rw = 50 dB [8] (HWL+Putz) winterlicher klimabedingter bauteilbezogener Kennwert der winterlicher klimabedingter bauteilbezogener Kennwert der Wärmeschutz Feuchteschutz Schallschutz Rw,R Wärmeschutz Feuchteschutz Schallschutz Rw,R thermischen Speicherfähigkeit thermischen Speicherfähigkeit U=0,56 W/(m²K) kein Tauwasseranfall U=0,23 W/(m²K) kein Tauwasseranfall Wärmekapazität innen: 36 kJ/(m²K) < 32 db Wärmekapazität innen: 36 kJ/(m²K) 50 dB > 0,24 W/(m²K) im Bauteil < 0,24 W/(m²K) im Bauteil Tabelle 4: Berechnungsergebnisse unsanierter Bestand nach [5] Tabelle 5: Berechnungsergebnisse Variante 1 nach [5] Die Darstellung und Bewertung der Berechnungsergebnisse in den rot = schlecht bis sehr schlecht blau = mäßig Tabellen 4 – 12 der vorgestellten Varianten erfolgt anhand der grün = gut bis sehr gut grau = keine Bewertung 18 untenstehenden Farbgebung: 19
2.3 Variante 2 – Hartschaum-Aufsparrendämmung 2.4 Variante 3 – Kombination MiWo-Zwischen- (EnEV-Standard, U ≤ 0,24 W/(m²K)) und Hartschaum-Aufsparrendämmung (KfW-Standard, U ≤ 0,14 W/(m²K)) Grundsätzlich bietet sich als Ausführungsvariante auch eine späteren Zeitpunkt können ggf. durch die Anordnung einer reine Aufsparrendämmung aus Hartschaumdämmplatten zusätzlichen Zwischensparrendämmung die energetischen Der gegebene Aufbau ist für eine Sanierung von außen ge- Erfahrungen aus der Baupraxis zeigen für diesen Aufbau, (PUR/PIR oder Phenolharz) an. Anforderungen der KfW erreicht und damit der energetische eignet: In diesem Fall ist eine geeignete LDB in schlaufen- dass hier häufig eine flächige Verlegung der LDB bevorzugt Standard nachgerüstet werden (siehe Variante 3). förmiger Verlegung anzuordnen, um einen zu hohen Feuch- wird. Die Auswirkungen der flächigen Verlegung sind daher Je nach Hersteller liegen die Werte für die Wärmeleitfähigkeit teeintrag in das Bauteil aufgrund der sehr diffusionsoffenen stets im Hinblick auf den Nachweis des klimabedingten marktüblicher Hartschaumdämmplatten zwischen λ = 0,021 Die Ausführungsvariante mit einer reinen Aufsparrendäm- Mineralfaserdämmung zu vermeiden. Feuchteschutzes zu überprüfen. bis 0,029 W/(mK). Bei dem hier dargestellten Aufbau wurde mung (d.h. mit sichtbarem Dachtragwerk) ist grundsätzlich ein Material mit einem Bemessungswert für λ = 0,024 W/mK möglich (siehe Abbildung 5), bringt dabei jedoch nur eine angesetzt. Eine geringere Wärmeleitfähigkeit führt zu einem sehr geringe thermische Speicherfähigkeit sowie einen sehr Vorteile: Nachteile: verbesserten Wärmeschutz bzw. einer geringeren Aufbauhöhe schlechten Schallschutz mit sich. Abhilfe kann in diesem Fall bei gleichbleibendem U-Wert. EnEV-konforme Aufbauten sind durch eine raumseitige Bekleidung, z.B. mit Gipskartonplatten sehr guter Wärmeschutz, bereits ab 80 mm wenig „Reserven“ hinsichtlich Feuchteschutz/ bereits ab einer Plattendicke von 80 mm realisierbar. Zu einem oder verputzten HWL-Platten, geschaffen werden. Aufsparrendämmung wird KfW-Förderung Tauwasserfreiheit (insbesondere in Hinblick auf (Einzelmaßnahme) erreicht zusätzlichen Feuchteeintrag) Vorteile: Nachteile: mittlere Aufbauhöhe sehr guter winterlicher Wärmeschutz, in sehr schlechter Schallschutz gegen Verbesserung des Schallschutzes gegen Kombination ab ca. 160 mm Aufsparren- Außenlärm Außenlärm dämmung KfW-Förderung (Einzelmaßnahme) möglich relativ hoher Aufbau geringes Gewicht sehr geringes Gewicht nahezu wärmebrückenfrei nahezu wärmebrückenfrei hinterlüftet hinterlüftet 8 Dachziegel 9 Dachziegel 4 4 7 Lattung 8 Lattung 3 3 6 Konterlattung 7 Konterlattung 02 3 3 02 5 Unterdeckbahn (sd = 0.1 m) 6 Unterdeckbahn (sd = 0.1 m) Abbildung 6: Abbildung 5: 4 PU - Hartschaum 024 5 PU - Hartschaum 022 8 10 Schnittdarstellung „Kom- Schnittdarstellung „Hart- 3 Dampfbremse (sd = 2.0 m) bination MiWo-Zwischen- 03 schaum-Aufsparrendäm- und Hartschaum- 1 2 Holzschalung 21 mm 4 Mineralwolle MW 035/ 2 mung (EnEV-Standard, Aufsparrendämmung Sparren 14 U≤0,24 W//(m²K))“ (KfW-Standard, U≤ 0,14 1 Luft/ Sparren (sichtbar) W/(m²K))“ 14 03 3 Dampfbremse (sd = 2.3 m) 5 2 Holzwolle - Platten WW 090 2 2 1 Putzmörtel aus Kalkzement innen innen 10 65 10 10 65 10 Dach Variante 3 - KfW Schallschutz Dach Variante 2 - EnEV Schallschutz Rw = 50 dB [6] U = 0.14 W/(m²K) U = 0.22 W/(m²K) Rw = 32 dB [9] (Tragwerk sichtbar) Rw = 42 dB [6] (Gika-Platte, 2-lagig) Rw = 39 dB [6] (Gika-Platte, 1-lagig) Rw = 42 dB [6] (HWL-Platte, verputzt) winterlicher klimabedingter bauteilbezogener Kennwert der winterlicher klimabedingter bauteilbezogener Kennwert der Wärmeschutz Feuchteschutz Schallschutz Rw,R Wärmeschutz Feuchteschutz Schallschutz Rw,R thermischen Speicherfähigkeit thermischen Speicherfähigkeit U=0,22 W/(m²K) kein Tauwasseranfall U=0,14 W/(m²K) Wärmekapazität innen: 26 kJ/(m²K) 32 db Tauwasseranfall zulässig Wärmekapazität innen: 36 kJ/(m²K) 50 dB < 0,24 W/(m²K) im Bauteil ≤ 0,14 W/(m²K) Tabelle 6: Berechnungsergebnisse Variante 2 nach [5] Tabelle 7: Berechnungsergebnisse Variante 3 nach [5] 20 21
2.5 Variante 4 – Kombination Holzfaser-Zwischen- 2.6 Variante 5 – Kombination Holzfaser-Zwischen- und Holzfaser-Aufsparrendämmung und Holzfaser-Aufsparrendämmung (EnEV-Standard, U ≤ 0,24 W/(m²K)) (KfW-Standard, U ≤ 0,14 W/(m²K)) Die Durchführung einer flächigen Verlegung der LDB ist in Ab- möglich, die dann jedoch mithilfe der schlaufenförmigen Ver- Als Zwischensparrendämmung können auch Zellulosefa- Einflusses auf den Nachweis des Feuchteschutzes verwen- hängigkeit der herstellerspezifischen Materialkennwerte der legung der LDB vor unzulässig hohen Feuchteeinträgen ge- sern oder ähnliche Naturfasern unter Berücksichtigung des det werden. Holzfaserdämmung ggf. zu prüfen. Als Zwischensparrendäm- schützt werden müssen. mung sind auch Zellulosefasern oder ähnliche Naturfasern Vorteile: Nachteile: Vorteile: Nachteile: guter Wärmeschutz, ab 60 mm Aufsparren- zum Teil größere Aufbauhöhen erforderlich sehr deutliche Verbesserung des Schall- sehr große Aufbauhöhe bei Erzielung der dämmung wird EnEV-Anforderung erfüllt (abhängig vom vorhandenen Sparrenquerschnitt) schutzes gegen Außenlärm (Die Messergebnisse KfW-Anforderungen der Hersteller und in [8] zeigen teilweise große Schwan- deutliche Verbesserung des Schallschutzes gegen höheres Gewicht kungen, unabhängig von der Rohdichte der Platten) KfW-Anforderungen werden erst ab einer Außenlärm (Die Messergebnisse der Hersteller und (vorhandenen) Sparrenhöhe von 140 mm erreicht, in [8] von der Rohdichte der Platten) aufgrund von herstellerbedingten Kenngrößen kann nahezu wärmebrückenfrei bei geringeren Sparrenhöhen ist eine zusätzliche es im Bereich des Feuchteschutzes zu großen Aufdopplung der Sparren erforderlich nahezu wärmebrückenfrei Schwankungen kommen, hier wird daher immer auch eine Überprüfung der feuchtetechnischen sehr hohes Gewicht Anforderungen mit WuFi empfohlen hinterlüftet 9 Dachziegel 4 8 Lattung 3 hinterlüftet 7 Konterlattung 3 02 9 Dachziegel 6 Unterdeckbahn (sd = 0.1 m) 4 8 Lattung Abbildung 8: 3 7 Konterlattung 3 02 Schnittdarstellung 5 Holzfaserdämmstoff WF 042 16 Abbildung 7: 6 Unterdeckbahn (sd = 0.1 m) 5 Holzfaserdämmstoff WF 042 „Kombination 6 Schnittdarstellung „Kom- Holzfaser-Zwi- 03 4 Dampfbremse (sd = 1.0 m) schen- und 03 bination Holzfaser-Zwi- 4 Dampfbremse (sd = 2.0 m) schen- und Holzfaser- Hartschaum-Auf- 3 Holzfaserdämmstoff WF 042/ Aufsparrendämmung sparrendämmung 14 Sparren 3 Holzfaserdämmstoff WF 042/ (KfW-Standard, 14 (EnEV-Standard, U ≤ 0,24 Sparren W/(m²K))“ U≤ 0,14 W/(m²K))“ 5 2 Holzwolle - Platten WW 090 2 25 1 Putzmörtel aus Kalkzement 2 Holzwolle - Platten WW 090 2 1 Putzmörtel aus Kalkzement 2 innen 10 65 10 innen 10 65 10 Dach Variante 4 - EnEV Schallschutz Rw = 52 dB [10] (ACHTUNG: große Streuung möglich [8]) Dach Variante 5 - KfW Schallschutz U = 0.22 W/(m²K) U = 0.14 W/(m²K) Rw = 54 dB [6] (ACHTUNG: große Streuung möglich [8]) winterlicher klimabedingter bauteilbezogener Kennwert der winterlicher klimabedingter bauteilbezogener Kennwert der Wärmeschutz Feuchteschutz Schallschutz Rw,R Wärmeschutz Feuchteschutz Schallschutz Rw,R thermischen Speicherfähigkeit thermischen Speicherfähigkeit U=0,22 W/(m²K) U=0,14 W/(m²K) Tauwasseranfall zulässig Wärmekapazität innen: 36 kJ/(m²K) 52 db kein Tauwasser Wärmekapazität innen: 36 kJ/(m²K) 54 dB < 0,24 W/(m²K) ≤ 0,14 W/(m²K) Tabelle 8: Berechnungsergebnisse Variante 4 nach [5] Tabelle 9: Berechnungsergebnisse Variante 5 nach [5] 22 23
2.7 Variante 6 – Kombination MiWo-Zwischen- und MiWo- 2.8 Variante 7 – MiWo-Zwischensparrendämmung Aufsparrendämmung (KfW-Standard, U ≤ 0,14 W/(m²K)) (EnEV-Standard, begrenzte Sparrenhöhe) Als Zwischensparrendämmung können auch Zellulose- des Einflusses auf den Nachweis des Feuchteschutzes In Ausnahmenfällen kommt es bei der energetischen Fälle eine Ausnahmeregelung, wonach eine maximal fasern oder ähnliche Naturfasern unter Berücksichtigung verwendet werden. Dachsanierung vor, dass aufgrund von standort- mögliche Dämmschichtdicke im Zwischensparren- und/oder objektspezifischen Gegebenheiten (z.B. bereich mit einem vorgegebenen Bemessungswert Einhalten der Abstandsflächen oder Denkmalschutz) für die Wärmeleitfähigkeit λ = 0,035 W/(mK) vorzu- Vorteile: Nachteile: die Aufdopplung der vorhandenen Sparren oder das sehen ist. Die Anforderungen können damit als erfüllt Aufbringen einer Aufsparrendämmung nicht mög- betrachtet werden. Variante 7 bildet diesen Fall ab geringes Gewicht bei hoher Dämmleistung große Aufbauhöhe bei Erzielung der lich ist und damit die gesetzlichen Anforderungen an und wird der Vollständigkeit halber ebenfalls aufge- KfW-Anforderungen den U-Wert nicht eingehalten werden können. Anla- führt. Verbesserung des Schallschutzes gegen ge 3 der aktuellen EnEV beinhaltet daher für solche Außenlärm nahezu wärmebrückenfrei Die Vor- und Nachteile entsprechen im Wesentlichen denen der Variante „MiWo-Zwischensparrendämmung EnEV-Standard“ (Variante 1). hinterlüftet hinterlüftet 9 Dachziegel 4 8 Lattung 8 Dachziegel 4 3 7 Konterlattung 3 Abbildung 10: 7 Lattung 3 02 6 Unterdeckbahn (sd = 0.1 m) 6 Konterlattung 3 Abbildung 9: 02 5 Unterdeckbahn (sd = 0.1 m) Schnittdarstellung 12 5 Mineralwolle MW 035 „MiWo-Zwischen- Schnittdarstellung sparrendämmung 4 Mineralwolle MW 035/ „Kombination Mi- 14 (EnEV-Standard, Sparren 03 4 Dampfbremse (sd = 2.0 m) Wo-Zwischen- und begrenzte Sparren- MiWo-Aufsparrendäm- höhe)“ 03 mung (KfW-Standard, 3 Mineralwolle MW 035/ 3 Dampfbremse (sd = 2.3 m) 14 5 Sparren 2 Holzwolle - Platten WW 090 U ≤ 0,14 W/(m²K))“ 2 2 1 Putzmörtel aus Kalkzement innen 5 2 Holzwolle - Platten WW 090 10 65 10 2 2 1 Putzmörtel aus Kalkzement innen Dach Variante 7 - EnEV (begrenzte Sparrenhöhe) Schallschutz 10 65 10 U = 0.28 W/(m²K) Rw = 48 dB [6] Dach Variante 6 - KfW Schallschutz U = 0.14 W/(m²K) Rw = 54 dB [6] winterlicher klimabedingter bauteilbezogener Kennwert der winterlicher klimabedingter bauteilbezogener Kennwert der Wärmeschutz Feuchteschutz Schallschutz Rw,R Wärmeschutz Feuchteschutz Schallschutz Rw,R thermischen Speicherfähigkeit thermischen Speicherfähigkeit U=0,14 W/(m²K) U=0,28 W/(m²K) Tauwasseranfall zulässig Wärmekapazität innen: 36 kJ/(m²K) 54 dB Tauwasseranfall zulässig Wärmekapazität innen: 36 kJ/(m²K) 48 dB ≤ 0,14 W/(m²K) > 0,24 W/(m²K) Tabelle 10: Berechnungsergebnisse Variante 6 nach [5] Tabelle 11: Berechnungsergebnisse Variante 7 nach [5] 24 25
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