Energie Spezial 7 | 2012 - Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-werke Lemgo aus. Das ...

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Energie Spezial 7 | 2012
Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-
werke Lemgo aus. Das energieeffiziente Verwaltungsgebäude wurde als Passivhaus
geplant und zertifiziert.
Energie Spezial 7 | 2012 - Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-werke Lemgo aus. Das ...
Energie Spezial | Inhalt

                                                  Die Intersolar zeigte
                                                  Perspektiven für die
                                                  Nutzung der Solaren-
                                                  ergie, die weg von der
                                                  Notwendigkeit einer
                                                  Förderung hin zu einer
                                                  etablierten Technologie
                                                  führen

                                                                                                                                                    Foto: Sandra Greiser
Energie Spezial
     57       Aktuell                                                       Intersolar, eine Industrie im Förderzwang

              News, Termine, Literatur                                57    Natürlich blieb die Intersolar von der geplanten Kürzung
                                                                            der Solarförderung nicht verschont. Die Einschnitte von
                                                                            bis zu 30 % hatte eine Pleitewelle insbesondere bei der
     60       Architektur                                                   ostdeutschen Solarindustrie ausgelöst. Ungeachtet des-
                                                                            sen konnte die diesjährige Messe rund 66 000 Besucher
              Neubau der Stadtwerke Lemgo                             60    aus 160 Ländern verzeichnen. Insgesamt präsentierten
              Architekten: h.s.d. architekten, Lemgo                        1 909 Aussteller aus 49 Ländern ihre Technologien und
                                                                            Dienstleistungen aus den Bereichen Photovoltaik, PV
                                                                            Produktionstechnik und Solarthermie.
     66       Technik                                                           Im Bereich der Solarthermie zeigten die Unternehmen
                                                                            in diesem Jahr aktuelle Entwicklungen in allen Bereichen
              Schlanke Problemlöser – Dämmung                        66    der Industrie: Von der solaren Prozesswärme für industri-
              mit Vakuumisolationspaneelen                                  elle Fertigungsprozesse über innovative Heizkonzepte bis
              Sören Fuchs, Ludwigsburg                                      hin zu solarthermischen Großanlagen. Auch das Thema
                                                                            „Heizen mit Solarstrom“ wurde auf der Messe intensiv
                                                                            diskutiert und im Rahmen des Konferenz- und Rahmen-
     70       Produkte                                                      programms beleuchtet.
                                                                                Auch in diesem Jahr hat der Bauverlag wieder erfolg-
              Neuheiten                                               70    reich täglich Architektenrundgänge durchgeführt. Rund
                                                                            60 Architekten und Ingenieure konnten sich im direkten
                                                                            Gespräch mit den Technikern der besuchten Unternehmen
                                                                            über die neuesten Entwicklungen informieren. Besonde-
                                                                            res Interesse fanden die Solar- bzw. PV-Fassaden und die
                                                                            Dach integrierten Lösungen. Genau das ist es, was Pla-
                                                                            ner unter ästhetischen Gesichtpunkten in die Architektur
                                                                            einplanen möchten - Technik als gestalterischer Bestand-
                                                                            teil und nicht als aufgesetztes Modul. Für diese gestalte-
                                                                            rischen Ansprüche gibt es mittlerweile genügend Unter-
                                                                            nehmen, die hierfür adäquate Systeme entwickelt haben.

                                                                            Weitere Informationen zur Intersolar Europe finden Sie
                                                                            unter www.intersolar.de

                                                                            Ihre DBZ-Redaktion

     Online

     Mehr Informationen und das Energie Spezial zum Download finden Sie     PS: Im Ringen um die Kürzung der Solarförderung wird es wohl
     unter: www.DBZ.de/energie-spezial                                      einen Kompromiss noch vor der Sommerpause geben. Bundesum-
                                                                            weltminister Peter Altmaier (CDU) ist optimistisch, dass es mit Blick
                                                                            auf die entsprechende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
     Titel                                                                  (EEG) eine Lösung im Vermittlungsausschuss geben wird. Die Ent-
                                                                            scheidungen über Kompromisse und Förderungshöhen der einzel-
     Stadtwerke Lemgo/Foto: Christian Eblenkamp                             nen Anlagen werden wir unter DBZ.de/aktuell veröffentlichen.

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Energie Spezial 7 | 2012 - Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-werke Lemgo aus. Das ...
Aktuell | Energie Spezial

Bauen für die Zukunft – 5 Jahre DGNB
www.dgnb.de

Seit ihrer Gründung 2007 hat die DGNB in                                              Building Council WGBC und in zentralen Gre-                                                 in die Ausbildung. „Für die kommende Gene-
hoher Schlagzahl 13 Nutzungsprofile entwi-                                            mien, wie dem Board of Directors, dem                                                       ration der Bau- und Immobilienexperten wird
ckelt. Über 750 Projekte wurden weltweit mit                                          Council Development Committee und dem                                                       das nachhaltige Bauen ganz selbstverständlich
dem DGNB Zertifikat ausgezeichnet oder sind                                           Rating Tool Committee, vertreten. „Auf lange                                                sein. Dafür sind jetzt die Grundlagen an un-
zur Zertifizierung angemeldet. Der Marktan-                                           Sicht sollte es uns gelingen, CO2-neutral zu                                                seren Hochschulen zu schaffen“, betont Heg-
teil für die Zertifizierung nachhaltiger Gebäu-                                       wirtschaften und das Bauen zuneh­mend in                                                    ger. Auf der Consense 2012 wurden 13 wei-
de und Stadtquartiere beträgt in Deutschland                                          Materialkreisläufen zu organisieren“, beschreibt                                            tere Projekte mit einem DGNB Zertifikat oder
inzwischen beachtliche 90 %. Von Beginn an                                            der Präsident, Prof. Manfred Hegger, die Zu-                                                Vorzertifikat ausgezeichnet. Damit steigt die
hat die DGNB ihre Aktivitäten auf den inter-                                          kunftsvorstellung der DGNB. Eine zentrale In-                                               Zahl der von der DGNB bisher national und
nationalen Markt ausgerichtet und sich welt-                                          vestition für die Zukunft ist die Implementie-                                              international ausgezeichneten Gebäude auf
weit vernetzt. Sie ist Mitglied im World Green                                        rung der Kompetenz zum nachhaltigen Bauen                                                   über 400.

                                                                                                                                                   Foto: Fürst Development GmbH
                                                  Foto: DC Commercial GmbH & Co. KG

                                                                                                                                         Foto: Cadman
Centurion Commercial Center, Hamburg – Baum-                                          Rheinwerk, Bonn – Architekturbüro Schommer,                                                 Think K – Alte Messe, Stuttgart – Ortner und Ort-
schlager-Eberle, Lochau ZT GmbH                                                       Bonn                                                                                        ner Baukunst, Schmidt Landschaftsarchitekten

Energy Efficiency Award 2013
www.isover-eea.com

Die vierte Auflage des Isover Energy Efficiency                                                                                                                                   rung um mindestens die Hälfte reduziert sein.
Awards knüpft an den Erfolg der letzten Jah-                                                                                                                                      Neubauprojekte müssen die Standards für
re an. Bei dem einzigen europäischen Wett-                                                                                                                                        hocheffiziente Gebäude erfüllen, beispiels-
bewerb dieser Art sucht Dämmstoffspezialist                                                                                                                                       weise die Anforderungen des Passivhaus-
Isover Projekte, die Maßstäbe beim ener-                                                                                                                                          Stan­dards. Die prämierten Projekte werden
gieeffizienten Bauen setzen, sei es im Neu-                                                                                                                                       im Best of Book 2013 als herausragende eu-
bau oder im Bestand. Voraussetzung für die                                                                                                                                        ropäische Beispiele für energieeffiziente Pla-
Teilnahme ist, dass mindestens ein Produkt                                                                                                                                        nung veröffentlicht, um den Austausch von
des Ludwigshafener Unternehmens verbaut                                                                                                                                           Wissen und Erfahrungen zwischen allen am
und eine beträchtliche Energieeinsparung er-                                                                                                                                      Bau Beteiligten zu fördern. Anmeldungen
zielt wurde. Bei Modernisierungs­projekten                                                                                                                                        werden bis zum 31. Oktober 2012 entgegen-
sollte der Energieverbrauch nach der Sanie-                                                                                                                                       genommen.

Global Holcim Awards 2012 für nachhaltiges Bauen
www.holcimfoundation.org

Die Holcim Foundation for Sustainable Cons-                                           alities:united sowie eine Hybridkonstruktion
truction suchen seit 2004 gezielt nach Archi-                                         aus Infraleichtbetonfertigteilen mit Brett-
tekturprojekten, bei denen Nachhaltigkeit nicht                                       schichtholz für ein Smart Material House auf
als technologisches Sahnehäubchen verstan-                                            der IBA Hamburg vom Projektteam um Bar-
den wird, sondern die einen intelligenten Ge-                                         kow Leibinger Architekten mit Mike Schlaich
staltungsansatz zur Entwurfsgrundlage machen.                                         von der TU Berlin und Matthias Schuler von
2012 wurden u.a. ausgezeichnet eine Schule                                            Transsolar Energietechnik.
in Burkina Faso von Kéré Architekten aus                                              Mehr Informationen dazu finden Sie auch
Berlin, das Flussbad vom Berliner Studio re-                                          unter DBZ.de/aktuell

DBZ 7 | 2012    DBZ.de                                                                                                                                                                                                           57
Energie Spezial 7 | 2012 - Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-werke Lemgo aus. Das ...
Energie Spezial | Aktuell

Web 2.0 für Nachhaltiges Bauen
www.construction21.eu

Eine neue Möglichkeit für Experten der Bau-     verwendeten Produkten und Systemen so-
und Immobilienwirtschaft, sich zu vernetzen     wie zu Fassadenkonzepten und weiteren Ge-
oder einfach an fundierte Informationen zu      bäudedetails. Über einen Mitgliederbereich
gelangen, bietet die europäische Online-        besteht die Möglichkeit, europaweit direkt
Plattform construction21. Sie wurde im Rah-     mit anderen Akteuren der Bau- und Immobi-
men der Consense 2012 der Öffentlichkeit        lienwirtschaft in Kontakt zu treten. Für Wis-
präsentiert. Auf der Web 2.0-Plattform kön-     senstransfer und Austausch sorgen zudem
nen Daten über nachhaltige Gebäude in Eur-      Foren zu einzelnen Themen des nachhaltigen       men, die in der jeweiligen Landessprache ge-
opa bereitgestellt und abgerufen werden. Sie    Bauens, ein News-Bereich ergänzt das Infor-      führt werden. Deren Inhalte werden auf einer
bietet kostenfrei übersichtliche Informati-     mationsangebot des Portals. Aktuell besteht      internationalen, englischsprachigen Website
onen zu Energiebilanzen, Raumluftqualitäten,    Construction 21 aus sechs Länder-Plattfor-       zusammengeführt.

Zertifizierte Altbaumodernisierung mit Passivhauskomponenten
www.passiv.de

                          Da bei der Altbau­    der ein Jahresheizwärmebedarf von maximal        bietet eine umfassende Darstellung des
                          modernisierung        25 kWh/(m²a) oder die durchgängige Verwen-       Know-hows für die hochenergieeffiziente
                          der Passivhaus-       dung von Passivhaus-Komponenten nach             Sanierung. Neben einem Grundlagenteil,
                          Standard eines        den Anforderungen der PHI-Bauteilzertifizie-     der Themen wie z. B. Schallschutz, Feuchte-
                          Neubaus technisch     rung. Für modernisierte Altbauten, die die       schutz, thermische Behaglichkeit und Wirt-
                         nicht immer zu er-     Neubaukriterien einhalten, ändert sich nichts.   schaftlichkeit abdeckt, behandelt der Haupt-
                         reichen ist, hat das   Sie können nach dem gleichen Verfahren wie       teil wichtige Aspekte von Wärmeschutzmaß-
                        Passivhaus-Institut     Neubauten als Passivhaus zertifiziert werden.    nahmen an den relevanten Bauteilen wie
                        in Darmstadt die        Die in der Vergangenheit gewonnenen Er-          Außenwand, Kellerdecke, Dach, Fenster und
                       Zertifizierung „Ener-    kenntnisse im Bereich Altbausanierung wur-       Lüftungsanlage.
                       PHit – Qualitätsge-      den in einem praxisbezogenen Handbuch zu-
                      prüfte Modernisierung     sammengestellt. Die verständlich geschrie-
                      mit Passivhaus-Kom-       bene Publikation wendet sich an Planer und       EnerPHit-Planerhandbuch – Altbauten mit Passiv-
                                                                                                 haus-Komponenten fit für die Zukunft machen, Zeno
                      ponenten“ entwickelt.     Architekten, die sich beruflich mit Altbaumo-    Bastian, Passivhaus Institut 2012, 544 Seiten, 59 €,
                      Gefordert wird entwe-     dernisierung auseinandersetzen. Das Buch         Bestellungen über: www.passiv.de

Wärmebrücken berechnen nach EnEV und KfW Impulse für die Baukultur von morgen
www.bki.de/waermebrueckenplaner                                         www.consense-messe.de

Mit dem BKI Wärmebrückenplaner können Wärme­brücken detailliert
ermittelt werden. Durch die Simulation der Wärme­brückenzuschläge
                                                                                                                                                        Foto: Consense - Messe Stuttgart

lassen sich alle Konstruktionsdetails analysieren und die Wärmever-
luste berechnen. Die Software bietet in Form der 2D-Wärmebrücken-
Berechnungen alle Möglichkeiten, die erforderlichen Eingaben als
Gleichwertigkeits-Nachweis auszugeben. Auch der Wärmebrücken-
Nachweis für die EnEV-Berechnung und die KfW-Förderung wird so
unterstützt. Die ermittelten psi-Werte können zudem direkt an den
BKI Energieplaner übergeben werden. Der BKI Wärmebrückenplaner
eignet sich ebenfalls für Untersuchungen auf Schadensfreiheit bei       Mit der Kombination aus Fachmesse und Kongress hat sich die Con-
Altbausanierungen und gutachterliche Schadensanalysen. Die              sense als Plattform für Nachhaltiges Bauen, Investieren und Betrei-
Software gibt es in einer Basis- oder Kom-                              ben in der Fachwelt auch international einen Namen gemacht. In ih-
plettversion, sowie in einer Test-                                      rem fünften Jahr hatte die Consense ein Einzugsgebiet, das in über
version für 4 Wochen. Die Kom-                                          50 Länder reichte. Auf dem hochkarätig besetzten Kongress entwar­fen
plettversion ergänzt die Basis-                                         unter dem Motto „Perspektive 2020: Herausforderungen und Chan-
variante u.a. durch einen umfang-                                       cen für die gebaute Umwelt“ Vordenker und Architekten wie Dr. Ken
reicheren Wärmebrücken-Katalog                                          Yeang, Prof. Werner Sobek und Thomas Rau ihre Visionen einer ge-
und eine Berichtserweiterung.                                           bauten Welt von morgen.

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Energie Spezial 7 | 2012 - Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-werke Lemgo aus. Das ...
FREUEN SIE SICH AUF FOLGENDE THEMEN:

tKreative Fassadengestaltung

tBrandschutz

tPhotovoltaik

tIntegrierte Fassadengestaltung

tZweischalige Wand

tSonnenschutz

tGlas

SEIEN SIE DABEI, WENN DIE BRANCHE DIE ZUKUNFT
DISKUTIERT. DIE FACHFOREN SIND VON DEN ARCHITEKTENKAMMERN NRW UND BADEN-WÜRTTEMBERG
ALS FORT- UND WEITERBILDUNGSVERANSTALTUNGEN ANERKANNT.

‡ THEMA
                      Fassaden 2012
                      Impulsvortrag: Prof. Dipl.-Ing. Andreas Fuchs (Technologie-Transfer-Initiative, Universität Stuttgart)

‡ TERMINE             25.04.2012 DRESDEN                                                    24.09.2012 HAMBURG
                      27.04.2012 DÜSSELDORF                                                 26.09.2012 STUTTGART

‡ KONTAKT             Bauverlag BV GmbH
                      Rainer Homeyer-Wenner
                      Tel. 05241 / 802173
                      rainer.homeyer-wenner@bauverlag.de

‡ ANMELDUNG           www.bauverlag.de/fachforum

‡ PARTNER

                                                                                                                               Hintergrundbild: Rainer Sturm / pixelio.de
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Energie Spezial | Architektur

Lageplan, M 1 : 4 000

Einfach (und) genial
Verwaltungsneubau der
Stadtwerke, Lemgo
Der Neubau der Stadtwerke Lemgo ist wegen seiner
funktionalen Organisation besonders wirtschaftlich. Der
kompakte Baukörper von h.s.d. architekten wurde als
Passivhaus geplant und zertifiziert.
                                                          Sanierung oder Neubau?
                                                          Die Stadtwerke Lemgo sind bekannt für ihre umwelt-
                                                          freundliche und hocheffiziente Energieerzeugung. Schon
                                                          seit 50 Jahren wird hier durch Kraft-Wärme-Kopplung
                                                          Strom und Wärme erzeugt. Vor diesem Hintergrund er-
                                                          scheint es geradezu zwingend, dass die Stadtwerke für
                                                          ihren Verwaltungsneubau eine energiesparende und kli-
                                                          mafreundliche Bauweise wählten.
                                                             Die alten Bestandsgebäude der Verwaltung waren
                                                          über Jahrzehnte hinweg in mehreren Bauabschnitten
                                                          entstanden. Sie wiesen erhebliche Brandschutzmängel
                                                          auf und entsprachen den heutigen Energiestandards in
                                                          keinster Weise. Ungedämmte Fassaden und Dächer trie-
                                                          ben die Heizkosten in die Höhe und die verwinkelten
                                                          Flure waren wegen der vielen Niveauunterschiede nicht
                                                          behindertengerecht. Eine Sanierung rechnete sich nicht,
                                                          ermittelten die Stadtwerke. Ein ähnlich kostenintensiver
                                                          Neubau würde 50 % weniger Betriebskosten verursachen
Grundriss, M 1 : 500                                      und zudem sogar Raumreserven bereit halten.

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Foto: Christian Eblenkamp
Ökologische Vorbildfunktion                                             und nehmen die Maßstäblichkeit der historischen Villa auf. Der kom-
Man entschied sich dafür, das klassizistische Hauptgebäude mit an-      pakte Baukörper mit seinem günstigen A/V Verhältnis hat die Form
schließender Maschinenhalle an der Straßenecke zu erhalten und          eines leicht verschobenen Quaders mit abgerundeten Ecken. Diese
ihm einen Neubau für Vertrieb und Kundenzentrum an die Seite zu         Geometrie, die schräg verlaufende Platzfassade und die Tatsache, dass
stellen. In einem Wettbewerb wurden architektonische Lösungen ge-       der Baukörper sich mit seiner größeren Baumasse zur Straßenrück-
sucht und gefunden. Der Entwurf von h.s.d. architekten aus Lemgo        seite wendet, lassen ihn kleiner erscheinen als er ist. Er eckt nicht an
gewann den 3. Preis und überzeugte in der Nachbearbeitung u.a. we-      und drängt den Altbau nicht in den Hintergrund. Seine Attika nimmt
gen seiner Funktionalität und seiner kompakten Bauweise als wirt-       rücksichtsvoll die Traufhöhe der historischen Villa auf. Der Neubau
schaftlichste Version. In einem langen Abstimmungsprozess wurden        ordnet sich unter – und behauptet gleichzeitig mit seiner identitäts-
anschließend unterschiedliche Varianten untersucht und zu den The-      stiftenden Architektursprache selbstbewusst seine Eigenständigkeit.
menschwerpunkten Heizen, Kühlen, Klimatisierung auf Herz und Nie-           Die Fassade gibt dem Neubau eine den Stadtwerken angemes-
ren geprüft. Die Entscheidung der Bauherren fiel letztendlich auf die   sene, technische und dynamische Ausstrahlung. Die Putzfassade in
Lösung „zertifiziertes Passivhaus“ – als Vorreiter in der Region und    dunklem Anthrazit-Grau wird von horizontalen Fensterbändern ge-
als Vorbildwirkung für die Stadtwerke.                                  gliedert, die von plastisch stark betonten, weißen Rahmen eingefasst
                                                                        sind. Die in dieser Dunkelheit und Farbintensität erst seit Kurzem
Kompaktheit                                                             ausführbare Wärmedämmverbundfassade betont den Kontrast zur
Wesentliches Gestaltungsmerkmal des Entwurfs von h.s.d. architek­ten    hellen Putzfassade des Altbaus. Die breite Umrahmung der Fenster-
ist das Gegenüber von Alt und Neu. Mit dem dreigeschossigen Riegel      bänder integriert den außen liegenden Sonnenschutz und den hori-
setzen sie die im Stadtraum typische pavillonartige Bebauung fort       zontalen Fensteranschluss an die Fassadenkonstruktion.

DBZ 7 | 2012    DBZ.de                                                                                                                       61
Energie Spezial 7 | 2012 - Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-werke Lemgo aus. Das ...
Energie Spezial | Stadtwerke Lemgo

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                                                                                                  2   Lichtlenkung
                                                                                                  3   Sonnenschutz
                                                                                                  4   Drallauslass
                                                                                       �          5   Überströmung
                                                                                                  6   Betonkernaktivierung
                                                                                                  7   Zuluftverteilung im Doppelboden
                                                                                                  8   Lüftungsgerät mit WRG
                                                  ���������
                                                                                                  9   PV
       ��������

Energiekonzept,  M 1 : 200
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Die Kerne enthalten auf jeder Geschossebene Funktions- und Technikräume sowie eine offene Teeküche. Über den Türen sieht man die Überströmschlitze für die
Abluft aus den Büros; durch die Schattenfuge zwischen Wand und Decke wird die Abluft abgesaugt und zur Wärmerückgewinnung genutzt

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Energie Spezial 7 | 2012 - Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-werke Lemgo aus. Das ...
Das Foyer ist zu allen
                                               Geschossebenen und
                                               bis unters Dach geöff-
                                               net – hier führen alle
                                               Verkehrswege zusam-
                                               men. Ein Lichtband
                                               sorgt für viel Tageslicht

Funktionalität
Wie ein Band windet sich auf jeder Geschossebene ein Strang von
dicht aneinandergereihten Büroräumen um einen massiven Kern, in
dem alle Funktions- und Technikräume Platz finden. In der Fuge zwi-
schen Alt- und Neubau entsteht dadurch ein kleiner Platz, der ganz
selbstverständlich das neue Entree der Stadtwerke formuliert. Durch
ein kubusförmiges Portal betritt der Besucher das Foyer des Kunden-
zentrums, das alle Geschosse miteinander verbindet und bis unter
das Dach geöffnet ist. Zwei weitere Eingangsportale erschließen die
Kundenräume der Sparkasse bzw. dienen als Zugang für die Mitar-

                                                                                                                                                    Fotos(2): hsd-architekten
beiter der Stadtwerke.
    Die Verflechtung der Geschosse zwischen Alt- und Neubau im
Split-Level-System schafft einen funktionalen Verwaltungsbau mit
sehr kurzen Wegen. Das bis ins Dach offene Foyer gestattet die über-
sichtliche Orientierung sowohl in die Neubauflächen als auch über
eine offene Treppe in den bestehenden Verwaltungsteil hinein. Trep-        me als thermische Speichermasse genutzt. Dem kommt zugute, dass
pen und Lufträume verbinden die Geschosse miteinander und unter-           bei einem Bürohaus die in der Regel gleichbleibende Nutzerfrequenz
stützen die innerbetriebliche Kommunikation. Das Gebäude ist barri-        der Räume einen konstanten, gut zu regelnden Temperaturbedarf ga-
erefrei nach DIN 18024-1. Die Erreichbarkeit der Obergeschosse für         rantiert. Das System der Betonkernaktivierung wird sowohl zum Küh-
Rollstuhlfahrer wird über je eine Aufzugsanlage in den beiden Bau-         len als auch zum Heizen bei Spitzenlasten herangezogen. Die dafür
teilen gesichert.                                                          notwendige Energie wird im Falle der Kühlung über zehn Erdsonden,
                                                                           im Heizfall über die Fernwärmeleitungen der Stadtwerke bereitge-
Konstruktion                                                               stellt. Präsenzmelder erfassen, ob sich Personen im Raum aufhalten
Für das Fundament mussten wegen des ortstypisch schluffigen Bau-           und messen den Tageslichteinfall. Bei entsprechenden Lichtverhält-
grunds zunächst 400 Mörtelpfähle eingebracht werden, um die                nissen wird das Licht automatisch ein- bzw. ausgeschaltet. Die
Tragfähigkeit des Bodens zu verbessern. Eine wirtschaftliche Stahl­        Stromgewinne aus der auf dem Dach aufgestellten Photovoltaikanla-
betonkonstruktion aus Stahlbetonstützen und -decken mit gemauer-           ge werden in das Netz eingespeist. Sie sorgen rein rechnerisch dafür,
ten Flur- und Außenwänden aus Porenbeton dient als primäres Trag-          dass das Gebäude als Nullenergiehaus eingestuft werden könnte.
system. Lediglich im Bereich des Entrees wurden die Wände aus                 Wie schon bei der Gestaltung der Fassade legten die Architekten
Stahlbeton erstellt. Die Büroräume erhielten Trennwände in Trocken-        viel Wert darauf, die technischen Bauteile in die Architektur zu inte-
bauweise. Alle Außenwände wurden zusätzlich mit einem Wärme-               grieren. In den Bürotrakten sind alle Technikelemente in dem 25cm
dämmverbundsystem gedämmt. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion                 hohen Doppelboden verborgen. Alle Steckdosen für Strom und EDV
der Fensterbänder besteht aus festverglasten Elementen mit schma-          befinden sich im Fußboden. In jedem Büroraum sorgt ein Drallaus-
len Öffnungsflügeln für jeden Büroraum.                                    lass im Boden für die Versorgung mit Zuluft. Die Abluft wird durch
                                                                           schmale Überstromschlitze über den Türen abgeführt und in der
Energiekonzept                                                             Wand durch Entschleunigung schallgedämmt. Aus einer gegenüber-
Dreifachverglasungen, Rund-Um-Wärmedämmung der Gebäudehül-                 liegenden Schlitzöffnung strömt die Luft dann in den Flur und wird
le und eine wärmebrückenminimierte Konstruktion sind die wesent-           dort über eine Schattenfuge zwischen Wand und Decke abgesaugt.
lichen Bausteine des Energiekonzepts eines Passivhauses. In den            Von dort geht die Abluft durch Kanäle zum Wärmeübertrager im Tech-
Büroräumen der Stadtwerke regelt eine zentral gesteuerte Komfort-          nikraum und schließlich als Fortluft nach draußen.
lüftung den Austausch von verbrauchter Büroluft durch die Zufuhr              Problematisch für die Energieeffizienz und die Zertifizierung als
von vortemperierter Frischluft. Durch das Prinzip der Wärmerückge-         Passivhaus erwiesen sich allein die Kontoauszugsdrucker und Geld-
winnung wird dafür gesorgt, dass die in der Abluft enthaltene Wär-         automaten im Kundencenter der Sparkasse im Erdgeschoss. Noch
meenergie nicht verloren geht. Aus arbeitsmedizinischer Sicht emp-         sind offensichtlich keine stromsparenden und passivhaustauglichen
fiehlt sich diese Art der Komfortlüftung wegen der beständig guten         Geräte auf dem Markt. Die High-End-Stromverbraucher sollen bei
Luftqualität. Das angenehme Raumklima ist mitarbeiterfreundlich            sich bietender Gelegenheit gegen effizientere Geräte ausgetauscht
und der hohe Frischluftanteil fördert konzentriertes Arbeiten.             werden. Trotzdem versprechen die Berechnungen schon jetzt ein ge-
    Beim Neubau der Stadtwerke werden zusätzlich die unverkleide-          waltiges Energieersparnis – der Neubau wird nur 10 % vom Energie-
ten Betondecken des Bürohauses für die Temperierung der Büroräu-           bedarf des Altbaus benötigen. Inga Schaefer

DBZ 7 | 2012    DBZ.de                                                                                                                        63
Energie Spezial 7 | 2012 - Kompakte Bauweise und wirtschaftliche Funktionalität zeichnen den Neubau der Stadt-werke Lemgo aus. Das ...
Energie Spezial | Stadtwerke Lemgo

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                                                                                                                Außenwandfarbe, Putzgrundierung:
                                                                                                                Brillux GmbH & Co. KG, www.brillux.de
                                                                                                                Mauersteine: Wüpor-Porenbeton,
                                                                                                                www.wueseke.de
                                                                                                                WDVS: Brillux GmbH & Co. KG,
                                                                                                                www.brillux.de
                                                                                                                Dämmmaterialien: Ursa Deutschland
                                                                                                                GmbH, www.ursa.de; Deutsche Foam-
                                                                                                                glas GmbH, www.foamglas.de; Philip-
                                                                                                                pine GmbH & Co. Dämmstoffsysteme
                                                                                                                KG, www.philippine.de, Saint-Gobain
                                                                                                                Isover G+H AG, www.isover.de
                                                                                                                Abdichtung: Paul Bauder GmbH &
                                                                                                                Co. KG, www.bauder.de
                                                                                                                Fenster: Schüco International KG,
                                                                                                                www.schueco.com
                                                                                                                Glas: HoffmannGlas GmbH & Co. Glas-
                                                                                                                großhandlung KG,
                                                                                                                www.hoffmannglas.de
                                                                                                                Sonnenschutz: Warema Renkhoff SE,
                                                                                                                www.warema.de
                                                                                                                Erdwärmesonden: HakaGerodur AG,
                                                                                                                www.hakagerodur.ch
                                                                                                                Lichtkuppeln/RWA: Skyline Tageslicht-
                                                                                                                systeme GmbH, www.skyline-tages-
                                                                                                                lichtsysteme.de; JET Tageslicht & RWA
                                                                                                                GmbH, www.jet-gruppe.de
                                                                                                                Türen/Türtechnik:
                                                                                                                heroal - Johann Henkenjohann GmbH
                                                                                                                & Co. KG, www.heroal.de; Geze GmbH,
                                                                                                                www.geze.de
                                                                                                                Lüftungsgeräte:
                                                                                                                Hansa Ventilatoren und Maschinenbau,
                                                                                                                Neumann GmbH, www.hansa-klima.de
Die abgerundeten Ecken mit den gebogenen Scheiben geben dem Gebäude
eine weiche und plastische Form, die durch die Fensterbänder mit ihren
breiten weißen Rahmen betont wird

           Luftdichtigkeitsebene

Seitlicher Endanschluss rechts, M 1 : 7,5                                Pfostenanschlüsse Bogenfassade, M 1 : 7,5
Seitlicher Endabschluss rechts, 1 : 7,5

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Beteiligte

                                                                                 Architekten:
                                                                                 h.s.d. architekten BDA Habermann.Decker, Lemgo, www.hsd-architekten.de

                                                                                 Bauherren: Stadtwerke Lemgo

                                                                                 Ausführungsplanung:
                                                                                 Dälken Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, www.daelken.de

                                                                                 Generalunternehmer: Köster GmbH, Bielefeld, www.koester-bau.de

                                                                                 Energieplaner/Fachingenieure

                                                                                 Tragwerksplanung, Bauphysik:
                                                                                 Lingk & Partner, Ingenieurbüro für Baustatik, Lage, www.ib-lingk.de

                                                                                 Haustechnik: IBN Passivhaus Technik- Institut für Bauen und Nachhaltigkeit, Köln,
                                                                                 www.ibn-passivhaus.de, Ingenieurbüro Nolting für Haustechnik GmbH, Kalletal,
                                                                                 www.nolting-haustechnik.de

                                                                                 Messungen/Auswertungen:
                                                                                 Kieback & Peter GmbH & Co. KG, www.kieback-peter.de, IBN Passivhaus Technik –
                                                                                 Institut für Bauen und Nachhaltigkeit

                                                                                 Blower Door Test:
                                                                                 Ian Jack Blower-Door-XXL GmbH & Co. KG, www.blower-door-xxl.de

                                                                                 PH-Consulting: IBN Passivhaus Technik - Institut für Bauen und Nachhaltigkeit

                                                                                 Energiekonzept

                                                                                 Gebäudehülle:
                                                                                 Dach: Stb.-Decke 24 cm, Dampfsperr-Schweißbahn, Gefälledämmung EPS WLG 35,
                                                                                 mittlere Dämmstoffdicke ca. 40 cm, Bitumendachbahn
                                                                                 Außenwand:
                                                                                 Innenputz, Porenbeton 30 cm, WDVS 8 cm WLG 35, Außenputz bzw. Innenputz,
                                                                                 Stb.-Wand 24 cm, WDVS 24 cm WLG 35, Putzträgerplatte bzw. Innenputz, Stb.-Wand
                                                                                 24 cm, WDVS EPS WLG 35, 20 cm
                                                                                 Bodenplatte: Innenputz, Stb. Wand 24 cm, Perimeterdämmung XPS WLG 38, 20 cm;
                                                                                 Fenster: 3-Scheibenisolierverglasung, passivhauszertifizierte Pfosten-Riegel-Kons-
                                                                                 truktion mit Aluminiumprofil, Dämmblock im Glasfalz
                                                                                 U-Wert Außenwand =                    0,191 W/(m²K),
                                                                                 U-Wert Fassadenpaneel =                 0,30W/(m²K),
                                                                                 U-Wert Bodenplatte =                  0,166 W/(m²K),
                                                                                 U-Wert Dach =                         0,088 W/(m²K),
                                                                                 Uw-Wert Fenster =                      0,91 W/(m²K),
                                                                                 Ug-Wert Verglasung =                   0,48 W/(m²K),
                                                                                 Ug-total (mit Sonnenschutz) =          0,05 W/(m²K),
                                                                                 Luftwechselrate n50 =                        0,31 1/h
Oberer-/ Unterer Fassadenanschluss, M 1 : 7,5
Fassadenschnitt, M 1 : 7,5                                                       Haustechnik:
                                                                                 Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, für Spitzenlasten Nieder­
                                                                                 temperaturheizung über Betonkernaktivierung (Fernwärme), Kühlung über Geo-
                                                                                 thermie, 10 Erdwärmesonden á 99 m, Sonnenschutz, Tageslichtsteuerung über
                                                                                 Präsenzmelder, PV-Anlage auf dem Dach (20 kWp)

                                                                                 Zertifikate/Preise: PHI - Zertifiziertes Passivhaus

                                                                                 Energiebedarf
                                                Fotos (2): Christian Eblenkamp

DBZ 7 | 2012    DBZ.de                                                                                                                                           65
Energie Spezial | Technik

Schlanke Problemlöser
Dämmung mit Vakuum-
Isolations-Paneelen
Sören Fuchs, Ludwigshafen

Die Vakuum-Dämmtechnik eröffnet neue              das zu einer Platte verpresst ist. Meist han-          Für den Einsatz von VIPs spricht, dass sie
Möglichkeiten überall da, wo besonders            delt es sich um pyrogene Kieselsäure, ein Si-      hocheffizient sind – die Dämmleistung der
raumsparende und effiziente Dämmlösun­            liziumdioxidpulver. Das ungiftige und recy-        schlanken Platten ist deutlich höher als die
gen gefragt sind – zumal mit der Energie-         celfähige Produkt wird unter anderem auch          konventioneller Materialien. Während sich
einsparverordnung (EnEV) von 2009 auch            in Pharmazeutika, in kosmetischen Produkten        die Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit
die Anforderungen an den Wärmeschutz              und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt.       von Dämmstoffen wie Mineralwolle, Polysty-
noch einmal gestiegen sind. Der Einsatz der       Der Plattenkern eines Vakuum-Isolations-Pa-        rol und Polyurethan im Bereich von 0,024 bis
Hochleistungs­dämmstoffe stellt allerdings        neels wird von einem Vlies umhüllt, welches        0,040 W/(m²K) bewegen, erreichen die effizi-
an den Planer wie an den Verarbeiter höhere       das Austreten von Staub während des Evaku-         entesten heute auf dem Markt erhältlichen
Anforderungen als eine konventionelle Däm-        ierungsvorgangs verhindert. Alles zusammen         VIPs einen Wert von L = 0,007 W/(m²K). Das
mung. Werden die entscheidenden Punkte            wird in eine mehrschichtige Aluminium-Kunst­       heißt, dass VIPs bei gleicher Schichtdicke
jedoch beachtet, können Vakuum-Isolations-        stoff-Folie eingeschweißt, anschließend in ei-     rund fünf Mal so gut dämmen, oder anders-
Paneele (VIP) überzeugende Lösungen für           ner Vakuumkammer luftleer gepumpt und              herum, dass eine Vakuumplatte bei gleicher
Einsatzbereiche bieten, bei denen andere          dauerhaft gasdicht verschlossen. Das Ergeb-        Dämmleistung etwa fünfmal schlanker ist.
Dämmkonstruktionen aus Platzmangel oder           nis ist eine steife, extrem dünne Dämmplatte.      Der in der bauaufsichtlichen Zulassung ange-
aus gestalterischen Gründen nicht infrage                                                            gebene Bemessungswert berücksichtigt so-
kommen.                                           Nischenprodukte als clevere Problemlöser           wohl den Alterungsprozess des Paneels als
                                                  VIPs führen derzeit noch ein Nischendasein         auch die Wärmebrücke der Hüllfolie. Ein Si-
Die Thermoskanne bedient sich seit mehr als       in der Bauwirtschaft. Dies liegt zum einen         cherheitsbeiwert für die neue VIP-Technologie
hundert Jahren der wärmedämmenden Ei-             daran, dass die Highend-Dämmstoffe deut-           ist ebenfalls bereits eingerechnet – andern-
genschaft eines künstlich erzeugten Vakuums.      lich teurer sind als konventionelle Materialien.   falls wäre der L-Wert eines Vakuumpaneels
Heutzutage wird das Vakuumprinzip in gro-         Zum anderen erfordert der Umgang mit ih-           noch deutlich besser.
ßem Umfang zur Dämmung von Kühl- und              nen ein gewisses Know-how sowie eine gute
Gefriergeräten eingesetzt, ebenso wie für         Zusammenarbeit von Planer und Fachhand-                                         Aufbau eines VIP
den Transport temperaturempfindlicher Arz-        werker. Erschwerend kommt hinzu, dass es
neimittel. In der Bauwirtschaft ist die Anwen-    für VIPs derzeit noch keine Normung gibt.
dung der Vakuumtechnik dagegen noch rela-         Die Vakuumprodukte werden bislang
tiv jung. Die ersten Produkte für den Hoch­bau    über allgemeine bauaufsichtliche
erhielten in den Jahren 2007 und 2008 bau-        Zulassungen des Deutschen
aufsichtliche Zulassungen und wurden an-          Instituts für Bautechnik
schließend von einigen Pionieren der Bau-         (DIBt) geregelt, die jeder
wirtschaft aufgegriffen und im Markt voran-       Hersteller für den Verkauf in
getrieben. Mittlerweile haben auch große          Deutschland nachweisen
Dämmstoffhersteller das Potenzial erkannt         muss. Dieser Umstand macht
und bieten praxistaugliche Lösungen basie-        es den Baubeteiligten nicht gera-
rend auf der Vakuumtechnik an.                    de einfach, die verschiedenen Pro-
    VIPs für Anwendungen im Hochbau sind          dukte zu vergleichen und alle für die
mehrschichtig aufgebaut. Der Kern besteht         Planung und Ausführung relevanten Infor-
aus einem porösen, offenporigen Material,         mationen zu berücksichtigen.

66                                     475 1–4
Mögliche Einsatzbereiche
                                                                                                                     von Dämmungen mit Vaku-
                                                                                                                     umisolationspaneelen (VIP)

Chancen und Einsatzbereiche von VIP             ten. Für den Einsatz unkaschierter Paneele        wand einbindende Decken sind ebenfalls
Gerade im stark wachsenden Markt der Mo-        spricht neben der geringen Stärke, dass sie       Wärmebrücken und müssen gegebenenfalls
dernisierung bietet die Vakuumdämmung           sich – mindestens bis zum Einbau – gut kon-       mitgedämmt werden.
Chancen, durch minimalen Raumverlust bei        trollieren lassen. Einzelne Platten können            Soll ein vorgegebener U-Wert erreicht
der Innendämmung wertvollen Wohn- und           notfalls ausgetauscht werden, defekte VIP         werden, ist zu beachten, dass der effektive,
Nutzraum maximal zu erhalten und zugleich       lassen sich sortenrein entsorgen und ver-         über die Fläche gemittelte Wert aufgrund der
die Anforderungen der EnEV zu erfüllen bzw.     gleichsweise einfach recyceln.                    Wärmebrückeneffekte höher liegt als der in
sogar die Energieeffizienz von Gebäuden im         Der Nachteil der ungeschützten Paneele         der bauaufsichtlichen Zulassung der VIPs an-
Hinblick auf künftige Standards zu verbes-      besteht darin, dass die Beschädigungsgefahr       gegebene Bemessungswert des Wärme-
sern. Anwendungsbereiche sind daher:            während des Transports und auch auf der           durchlasswiderstandes.
– Innendämmung von Gebäuden im Be-              Baustelle sehr hoch ist. Einige Hersteller bie-       Anders als bei der Dämmung mit konven-
   stand, z.B. denkmalgeschützte Altbauten      ten ihre VIPs daher nur kaschiert an, d.h. sie    tionellen Materialien ist bei der Vakuumdäm-
– platzsparende Dämmung im Dachge-              statten die Platten beidseitig mit robusten       mung prinzipiell keine zusätzliche Dampf-
   schoss bei niedrigen Raumhöhen und ge-       und anwendungsoptimierten Oberflächen             bremsfolie erforderlich. Da Vakuumpaneele
   ring dimensionierten Sparren                 aus, um den empfindlichen Vakuumkern vor          viel dichter sind als solche Folien, müssen
– Dämmung von Heizkörpernischen, Fens-          Beschädigungen beim Verlegen zu schützen          nur die Anschlüsse an andere Bauteile und
   terlaibungen und anderen Wärmebrücken        und die Verarbeitung zu erleichtern. Je nach      die Stoßstellen abgedichtet werden. Wichtig
– raumsparende Dämmlösungen für Fußbö-          Anwendung sind VIPs mit Deckschichten bei-        ist zudem, dass Fenster, Durchbrüche, Gau-
   den, Terrassen, Decken und Flachdächer       spielsweise aus MDF, Gummigranulat, Poly-         ben und Erker luftdicht angeschlossen sind.
– Dämmung von Kellerdecken bei niedrigen        styrol-Schaumstoff, Gipskarton oder Polyes-       Grundsätzlich wird bei der Planung einer In-
   Raumhöhen                                    terfaserplatten auf dem Markt erhältlich. Auch    nendämmung empfohlen, einen Fachplaner
Nicht für jedes Gebäude und für jede Situati-   bei der Kantenausbildung, den Formaten und        zu Rate zu ziehen, der die geplante Konstruk-
on ist eine Innendämmung das Mittel der         Dicken sind die Paneele für den jeweiligen        tion mit Hilfe einer bauphysikalischen Simu-
Wahl. Um spätere Bauschäden zu vermeiden,       Einsatzbereich optimiert.                         lationssoftware analysiert und bewertet.
müssen alle Faktoren in Betracht gezogen
werden. Speziell die Wärmebrückenproble-        Wärmebrücken und Bemessungswert                   Unerlässlich: ein exakter Verlegeplan
matik erfordert beim Einsatz von VIPs beson-    Der Einsatz von VIPs stellt den Planer vor ei-    Das Zuschneiden von Vakuumsanierungsplat-
dere Aufmerksamkeit – wie generell bei jeder    nige Herausforderungen, die ihm bei konven-       ten vor Ort ist nicht möglich, da sonst der Va-
Innendämmung.                                   tionellen Dämmstoffen nicht begegnen. Zu          kuumkern zerstört würde. Ein genauer Verle-
                                                Beginn der Planung sind die bereits erwähn­       geplan, der auf einem exakten Aufmaß auf
VIPs für verschiedene Anwendungen               ten bauphysikalischen Aspekte zu bedenken -       der Baustelle basiert, ist daher ein Muss. Es
Auf dem Markt gibt es mittlerweile Vakuum-      Stichworte Wärmebrücken, Dampfdiffusion           gilt, einen Plan auszuarbeiten, bei dem ein
dämmplatten für fast alle Anwendungsbe-         und U-Wert. Bei einer Hochleistungsdäm-           möglichst großer Anteil der Fläche mit Vaku-
reiche im Bau. Ausgenommen sind nur Ein-        mung durch VIPs fallen Wärmebrücken noch          um-Isolations-Paneelen in Standardformaten
satzgebiete mit extremen Belastungen, etwa      stärker ins Gewicht als bei anderen Materi-       abgedeckt werden kann. Einige Hersteller
durch sehr hohen Druck oder Temperatur. Je      alien. Ein erhöhter Wärmedurchgang ist an         bieten Software-Tools an, die das Erstellen
nach Hersteller stehen verschiedene Systeme     den Stoßfugen und im Bereich von Befesti-         eines Verlegeplans vereinfachen.
zur Auswahl. VIPs werden unkaschiert, ka-       gungen und Anschlüssen zu erwarten. An-               Da es oft nicht möglich ist, die komplette
schiert und in Fertigteile integriert angebo-   grenzende Bauteile wie etwa in die Außen-         zu dämmende Fläche mit Paneelen in den

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Energie Spezial | Vakuumdämmung

Fußbodendämmung mit Vakuumisolationspaneelen als Dämmung des Fußbo-      Aus Platzgründen wurde statt der Kellerdecke bei dieser Sanierungsmaß-
dens unter Trockenestrich in einem Wohnhaus aus den 1960er Jahren        nahme der Erdgeschossboden der Doppelhaushälfte gedämmt

von den Herstellern vorgegebenen Formaten        auf der Baustelle herausstellt, dass die ei-      fehlen sich z. B. Mineralwolleprodukte oder
abzudecken, gibt es zwei Möglichkeiten: Die      gens angefertigten Elemente doch nicht ge-        Polystyrol-Schaumstoffe. Ein weiterer Vorteil:
Restfläche kann zum Einen mit VIPs in Son-       nau passen.                                       Es werden nur wenige unterschiedliche Pa-
derformaten belegt werden. Nachteilig sind           Die andere Möglichkeit bietet mehr Flexi-     neelgrößen verlegt, das „Puzzle“ auf der
bei dieser Lösung die längeren Produktions-      bilität und eine einfachere Handhabung für        Baustelle entfällt.
und Lieferzeiten von individuell angefertigten   den Verarbeiter: Ergänzungsflächen, die nicht         Bei einem optimalen Verlegeplan sollten
Panels. Ein weiteres Problem: Aufgrund von       mit VIPs in den vorgegebenen Formaten ab-         die Ergänzungsflächen möglichst klein aus-
Toleranzen in den Plattenabmessungen oder        gedeckt werden können, werden mit her-            fallen. Zudem muss die Anordnung der Vaku-
Ungenauigkeiten bei der Vermessung der zu        kömmlichen zuschneidbaren Materialien ge-         um-Paneele unter bauphysikalischen Gesichts­
dämmenden Fläche kann es sein, dass sich         dämmt – je nach Anwendungsbereich emp-            punkten derart sinnvoll gewählt werden, dass

 Praxisbeispiel 1: Modernisierung einer Doppelhaushälfte in Münchberg

 Das Wohnhaus aus den 1960er Jahren wurde nach dem KfW-Effizienzhaus 70 Standard gedämmt. Da der Keller für eine Deckendämmung
 zu niedrig war, entschieden sich Bauherr und Planer dafür, den Boden des Erdgeschosses zu dämmen. Dafür wurden Vakuum-Isolations-Pa-
 neele unter Trockenestrich verlegt.
 Der Aufbau im Einzelnen: Nivellierung des Betonbodens mittels Fließausgleichsmasse. PE-Folie als Schutz gegen aufsteigende Feuchtig-
 keit. Darauf 3 mm dicke Estrichdämmbahn aus extrudierten Polyethylen-Schaum. Darauf Akustic EVP 007 Estrich VacuPads – speziell für die
 Fußbodendämmung optimierte VIPs in einer Stärke von 40 mm, beidseitig mit Polyesterfaserplatten kaschiert. Für die Ergänzungsflächen:
 extrudierter Polystyrol-Hartschaumstoff. Auf der Vakuumdämmschicht dann eine Lage 2 mm starke Estrichdämmbahn aus Polyethylen-
 Schaum als zusätzlicher Schallschutz. Darauf Rigidur Estrichelemente (2 x 10 mm), verleimt und verschraubt. Im Küchenbereich wurden als
 oberste Deckschicht noch einmal Rigidur Estrichelemente in 10mm Stärke verlegt, um darauf Fliesen verlegen zu können. Im Wohnbereich
 war keine zweite Schicht Estrichplatten erforderlich.

 Praxisbeispiel 2: Aufstockung eines Mehrfamilienhauses in Frankfurt a.M.

 Ein zusätzliches Stockwerk wurde in Holzrahmenbauweise auf ein bestehendes Gebäude mit Flachdach aufgesetzt. Da bei der neu entste-
 henden Terrasse nicht genügend Aufbauhöhe für eine konventionelle Dämmkonstruktion zur Verfügung stand, wurde die Dämmung als Vaku-
 umdämmung unter der Abdichtung realisiert.
 Der Aufbau im Detail: Massivholzdecke. Bitumen-Dampfsperrbahn. Darauf Universal-Vakuumdämmplatten VacuPad Metac UVP 007 mit Ka-
 schierung aus Polyesterfaserplatten. Ergänzungsflächen mit Styrodur 3035 CS gedämmt. Fixierung der Dämmplatten mittels Vario MultiTape
 Klebeband. Rhenofol Dachbahn kalt verschweisst, Kiesschicht 5 mm, Holzpaneele 28 mm als Terrassenbelag.

 Praxisbeispiel 3: Modernisierung eines Bürogebäudes in Mannheim

 Das Gebäude hat eine schützenswerte Klinkerfassade, daher entschieden sich Bauherr und Planer für eine Innendämmung. Vakuum-Isola-
 tions-Paneele wurden hier als Wärmebrückendämmung in den Fensterlaibungen und bei der Dämmung der Außenwand von innen einge-
 setzt. Durch den schlanken Aufbau wird der so genannte Schießscharteneffekt vermieden.
 Der Aufbau: Laibung aus verputztem Mauerwerk. Vakuumpaneele Kontur LVP 007 in 31 mm, mit zementgebundenem Kleber Webertherm
 370 geklebt. Die für Laibungen optimierten VIPs haben einen zuschneidbaren Styrodurrand, der einen flexiblen Zuschnitt ermöglicht. Fugen
 verspachtelt mit Fugenfüller Super.

68
Fotos (6): Isover
Wegen der geringen Aufbauhöhe konnte diese Außenterrasse bei einer Gebäu-   Laibungsdämmung als Wärmebrückendämmung in der Fensterlaibung bei
deaufstockung nur mit Vakuumisolationspaneelen gedämmt werden               einer Sanierung mit Innendämmung

sie insbesondere die Flächen mit hohem            eine optimale Verlegung der Vakuumpaneele         W/(mK) liegen – damit dämmen sie immer
Wärmebrücken-Risiko abdecken und damit            möglich ist (z. B. nicht tragende Wände oder      noch um den Faktor 2 besser als andere Ma-
die Randbereiche sowie die an Fenster und         Wandvorstöße entfernen, Steckdosen verle-         terialien.
Türen angrenzenden Bereiche. Durchdringun­        gen etc.).                                            Für das Anbringen der Panels werden spe-
gen und Befestigungspunkte sind bereits in                                                          zielle Kleber oder Schienensysteme verwen-
dieser Phase in Abstimmung mit den beteili-       Sorgfalt auf der Baustelle und bei der spä-       det. Unebenheiten der zu dämmenden Fläche
gten Gewerken festzulegen.                        teren Nutzung                                     können durch eine dünne Zwischenlage eines
   Eventuell sollten Planer und Bauherr bei       Beim Transport, der Lagerung und der Mon-         weichen, flexiblen Materials ausgeglichen
Modernisierungen auch vorab in Betracht zie-      tage besteht die Gefahr, die Vakuum-Platten       werden, z. B. mit Polystyrolschaum oder Fa-
hen, den Baube­stand so anzupassen, dass          zu beschädigen – dies gilt insbesondere für       serdämmstoff. Alternativ sind die die Unter-
                                                  „nackte“ VIPs ohne Kaschierung. Herumlie-         gründe speziell plan vorzubereiten. Sind die
                                                  gende Nägel, Steinchen oder schon ein Stoß        Sanierungsplatten verlegt, ist es wichtig,
 Leistungen der Hersteller                        gegen eine VIP-Ecke können die Hüllfolie ver-     nachfolgende Handwerker auf die Empfind-
                                                  letzen. Daher ist es ratsam, auf der Baustelle    lichkeit der Panels hinzuweisen. Auch Eigen-
 Schulungen: Gemäß der bauaufsichtlichen          entsprechend gekennzeichnete, sichere La-         tümer bzw. Mieter sollten informiert werden,
 Zulassung des DIBt dürfen VIPs nur von           gerflächen bereitzustellen und die Platten bei    beispielsweise durch Warnaufkleber, die auf
 zertifizierten Verarbeitern eingebaut wer-       der Anlieferung visuell und haptisch zu über-     den empfindlichen Inhalt der Konstruktion
 den. Die Hersteller bieten entsprechende         prüfen.                                           hinweisen, damit nicht ein eingeschlagener
 Schulun­gen an.                                      Je nach Aufbau der Paneele haben sich         Nagel oder eine Schraube das Vakuum im
 Software: Einige Hersteller bieten kosten-       bis zu zwei Prüfschritte in der Praxis bewährt:   verbauten Zustand zerstört.
 freie Hilfsprogramme zur Erstellung eines        Kaschierte VIPs mit harten Deckflächen kann
 Verlegeplans an. Die Planungs-Tools er-          man mittels „Klopftest“ einzeln überprüfen,
 mitteln die erforderliche Menge an Platten       etwaige Unterschiede sind am Klopfton recht
 und machen einen Verlegevorschlag für            einfach zu hören. Ein intaktes kaschiertes VIP
 die optimale Ausnutzung der Flächen bzw.         hat in der Regel einen hellen und „hohlen“
 die Größe der Ergänzungsflächen, die mit         Klang. Beschädigte VIPs mit weicher Deck-
 anderen, zuschneidbaren Dämmstoffen              schicht sind leicht an der fehlenden Stabilität   Autor
 gedämmt werden müssen.                           zu erkennen. Fallen beim Klopftest Platten
 Technische Beratung: Die Hersteller bieten       mit einem dumpfen Klang auf, müssen diese                                    Sören Fuchs arbeite-
                                                                                                                               te während und nach
 in der Regel Hotlines für den technischen        nicht unbedingt beschädigt sein. Hier ist nun                                seinem Studium zum
 Support an. Aufgrund der Komplexität des         ein zweiter Prüfschritt sinnvoll: Die geklebte                               Diplom-Bauingenieur für
 Themas Innendämmung im Allgemeinen               Deckschicht ist vorsichtig von einer Seite zu                                ein Ingenieurbüro mit
                                                                                                                               Schwerpunkt im Mobil-
 und Vakuumdämmung im Besonderen                  lösen. Das nun nackte Paneel ist intakt, wenn                                funkanlagenbau.
 sollten Architekten und Fachhandwerker           die Barrierefolie in Falten liegt – wie man es                               Seit 2007 ist er bei der
 im Zweifelsfall die Beratung durch die           von einer vakuumierten Kaffeepackung kennt.                                  Saint-Gobain Isover
                                                                                                                               G+H AG tätig. Nach
 Hersteller oder durch unabhängige Fach-          Ist die Folie dagegen glatt und faltenlos, ist                               seinem Start in der
 planer in Anspruch nehmen.                       das VIP belüftet und damit beschädigt.                                       Anwendungstechnik
 Systemaufbau-Empfehlungen: Zur Risiko-               In diesem Zusammenhang ist der Hinweis                                   wechselte er 2008 in das
                                                                                                                               Produktmanagement von
 minimierung und auch aufgrund der Kom-           wichtig, dass sich VIPs, deren Vakuumkern                                    Isover und ist seitdem
 plexität sind bei Planung und Verarbeitung       beschädigt wurde, nicht reparieren lassen.        zuständig für die Dämmstoffanwendungen an der
 die empfohlenen und getesteten System-           Allerdings verfügen auch belüftete Paneele        Außenwand und für die noch recht neue Hochleis-
                                                                                                    tungsdämmstoffsparte VacuPad 007.
 aufbauten zu berücksichtigen.                    immer noch über sehr gute Dämmeigenschaf­
                                                  ten, die etwa bei einem Wert von L = 0,020        Informationen: www.isover.de

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Energie Spezial | Produkte

Flexibel                                                               Solarunterkonstruktion

Die projektspezifischen eForm Solarstrom Module kommen unter an-       Die Miralux Solarunterkonstruktionen aus Aluminium oder feuerver-
derem als Solarfassaden, solare Überdachungen oder Verschattungs-      zinktem Stahl sind in zwei Varianten erhältlich. Hintereinander mon-
lösungen zum Einsatz. Die Module werden als Glas-Glas-Verbund          tierte Module werden durch Windleitbleche versteift, die die Aerody-
(eForm Crystal) oder als Glas-Kunststoff-Verbund (eForm Hybrid) an-    namik der Unterkonstruktionen optimieren. Die Miralux 3 Solarunter-
geboten. Beide Bauarten betten die empfindlichen Zellen in einem       konstruktion ermöglicht eine Ost-West-Ausrichtung der Module. Bei-
Mehrkomponenten-Gel dauerelas­tisch ein. Die Schichten der eForm       de Konstruktionen bestehen aus vorgestanzten Klappelementen und
Module werden in einem kalten Verfüllprozess flexibel miteinander      lassen sich schnell aufbauen. Außerdem sind sie leicht, die Flächen-
verbunden. Dadurch wird nicht nur Energie für das Aufheizen der        last ist um bis zu 75 % minimiert. Mit Schraub- und Klappverbindun­gen
Gläser eingespart, es sind auch deutlich mehr Varianten in der Zell­   kann das System in seiner Aufbaugröße reduziert werden, was den
belegung und Modul-Geometrie realisierbar. In diesem Verfahren         Transport sowie die Lagerung erleichtert. Durch den aerodynamischen
ist es Mage Sunovation möglich, auch Kleinserien in unterschied-       Aufbau des Systems ist seine Standsicherheit auch bei hohen Wind-
lichsten Ausführungen herzustellen. Die Gestaltung der Module kann     geschwindigkeiten gewährleistet. Die Befestigung der Module erfor-
in Form, Farbe, Zellfarbe, Zellbelegung sowie Wölbung variiert wer-    dert keine Durchdringung der Dachhaut, daher entsteht für den Nutzer
den. Befestigt werden sie wie ein gewöhnliches Fassadenglas in ei-     keine Gewährleistungspflicht der Dachflächen. Integrierte Kabelkanä-
ner Pfosten-Riegel Konstruktion oder mit einer Punktbefestigung in     le sichern die zuverlässige Verkabelung der Solarmodule. Eine nach-
einer vorgehängten Fassade. Optional ist bei den Glas-Glas-Modulen     trägliche Erweiterung ist durch die modulare Bauweise der Solarun-
auch die Befestigung mit unsichtbaren Hinterschnittankern möglich.     terkonstruktionen problemlos möglich.

Mage Sunovation GmbH                                                   Richard Brink GmbH & Co. KG
63820 Elsenfeld                                                        33758 Schloß Holte-Stukenbrock
info@mage-sunovation.de                                                info@richard-brink.de
www.mage-sunovation.de                                                 www.richard-brink.de

Komplettsystem

                                                                       Für gewerbliche Dächer – unabhängig von Größe und Dachform –
                                                                       bietet Conergy eine Komplettlösung mit System. Das leichtballastier-
                                                                       te Komplettsystem benötigt keine Dachdurchdringung und eignet
                                                                       sich daher besonders für Folien- oder Leichtbaudächer. Von einem
                                                                       Flugzeugingenieur entworfen hält es seine Position auf dem Dach
                                                                       durch Aerodynamik und Eigengewicht. Die Komplettlösung für Flach-
                                                                       dächer ab 30 kW enthält mit dem PowerControl Pake zudem serien-
                                                                       mäßig bereits alle geforderten Komponenten zur ferngesteuerten
                                                                       Leistungsreduzierung und -überwachung und erfüllt damit sowohl
                                                                       die Nieder- als auch Mittelspannungsrichtlinie. Durch den GridCont-
                                                                       rol ist die ferngesteuerte Regulierung der Anlagenleistung durch den
                                                                       Netzbetreiber gegeben.

                                                                       Conergy AG
                                                                       20537 Hamburg
                                                                       info@conergy.de
                                                                       www.conergy.de

70                                                                                                                    DBZ 7 | 2012   DBZ.de
Energie Manager                                                                                                                 Zertifizierte Fassadenkonstruktion

Das Home Energy Management System (HEMS) von Würth Solar un-                                                                    Die wärmegedämmte Pfosten-Riegel-Systeme aus Aluminium FW
terstützt private Solarstromproduzenten bei der Nutzung gewonnener                                                              50+.SI und FW 60+.SI sind vom Passivhaus Institut (PHI) Darmstadt
Solarenergie. Das HEMS speist den Strom zunächst von der PV-Anla-                                                               zertifiziert. Zusätzlich erhielten beide vom ift Rosenheim ausgestellte
ge direkt in das interne Hausnetz ein. Ein interner Stromspeicher lie-                                                          Passivhauszertifikate. Dabei wurde den Systemen in 50 und 60 mm
fert Strom auch nach Sonnenuntergang. Das HEMS arbeitet mit einer                                                               Bautiefe mit UCW 0,64 W/m²K eine Wärmedämmung im Passivhaus-
hocheffizienten, wartungsfreien Blei-Gel-Batterie „Made in Germany“,                                                            Standard bescheinigt. Zur weiteren Verbesserung der Ökobilanz steht
die auf 3 000 Zyklen getestet wurde. Dies entspricht einer durch-                                                               für die FW 50+.SI eine Schüco Systemlösung zur Verfügung, die eine
schnittlichen Lebensdauer von ca. 10 Kalenderjahren.                                                                            Verarbeitung von gebäudeintegrierter Photovoltaik ermöglicht.

Würth Solar GmbH & Co. KG                                                                                                       Schüco International KG
74523 Schwäbisch Hall                                                                                                           33609 Bielefeld
wuerth-solar@we-online.de                                                                                                       info@schueco.com
www.wuerth-solar.de                                                                                                             www.schueco.com
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                                                                                                                                                                                                                    WIEN NORD
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                                       Mehr Informationen auf www.fundermax.at /interior-kollektion

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