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TURN ON PARTNER                                    TURN ON
Vorträge   Donnerstag, 3. März 2022 | Freitag, 4. März 2022   Samstag, 5. März 2022
nonstop    ORF RadioKulturhaus in Wien                        ORF RadioKulturhaus in Wien

                                                                 20.

                                                              Livestream
                                                              www.turn-on.at
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Die Pandemie und die Klimakatastrophe
                                                                         sind zu zentralen Themen unseres Lebens
                                                                         geworden. In der Folge gewinnt das Thema
                                                                         Baukultur an Bedeutung. Das Motto von
                                                                         2022 lautet: „Architektur schafft Identität“.
                                                                         MARGIT ULAMA. Welchen Stellenwert hat Architektur in einer           für seine frühen kulturphilosophischen Vergleiche zwischen
                                                                         Zeit der andauernden Krise und Unsicherheit? In einer Zeit, in der   Japan und Europa. In den letzten Jahren war er unter anderem in
                                                                         die Pandemie und die Klimakatastrophe zu den bestimmenden            etlichen Gestaltungsbeiräten in Österreich vertreten. In diesem
                                                                         Themen unseres Lebens geworden sind? Was kann Architektur            Zusammenhang erweitert sich das architektonische Denken und
                                                                         heute leisten? Diese weitreichenden Fragen bilden den Hinter-        wird zu einem explizit politischen. An der thematischen Schnitt-
                                                                         grund für das Architekturfestival TURN ON, das in diesem Jahr        stelle zwischen Architektur und Gesellschaft ist diesmal auch
                                                                         sein 20-jähriges Bestehen feiert.                                    TURN ON TALK angesiedelt mit der Frage: „Was erwartet man
                                                                         Die gebaute Umwelt bedeutet Schutz, Sicherheit und Beständig-        von Architekt*innen? Was kann und soll ihre Rolle in der Gesell-
                                                                         keit. Sie manifestiert die Identität eines Ortes und erzählt seine   schaft sein, welches Berufsbild ist heute zeitgemäß?“
                                                                         Geschichte. Sie vermittelt Geborgenheit und stellt einen Reich-      Der Wohnbau bildet an allen drei Tagen einen Schwerpunkt. Die
                                                                         tum an Ideen und Gedanken dar – den Reichtum der Tradition.          Beispiele am Samstag könnten diverser nicht sein: Ein Gründer-
                                                                         Die gebaute Umwelt schafft einen lebenswerten Raum für den           zeitblock wurde als „Smart Block“ konzeptionell neu interpretiert.
                                                                         Menschen. Das heißt, Architektur kann all dies sein – wenn sie       Ein Atelierhaus ist, ausgehend von einer einfachen Grundein-
Henke Schreieck Architekten                                              mit Anspruch und Ambition verwirklicht wird. Und genau dieser        heit, ein räumliches Feuerwerk. Klar und stringent konzipierte
 TrIIIple Towers, Wien, 2021                                             Anspruch und die damit verbundenen vielfältigen Facetten des         Wohnhäuser bilden ein selbstverständlich wirkendes städtisches
               Foto: Dieter Henke                                        Bauens sind in einer Zeit der Krise, wie wir sie jetzt erleben,      Ensemble, und drei neue, skulptural geformte Wohntürme stellen
                                                                         wichtiger denn je zuvor.                                             eine eindrückliche Landmark dar. Gegenübergestellt werden
                                                                         Zu seinem 20. Jubiläum widmet sich das Architekturfestival           diesen Projekten in Wien wiederum völlig anders konzipierte
                                                                         TURN ON erneut dem Thema Baukultur; das diesjährige Motto            Wohnbauten in Paris und Berlin. Nach der Talkrunde geben
                                                Werner Neuwirth          lautet „Architektur schafft Identität“. Im Rahmen der beiden         Revitalisierungsprojekte Antworten darauf, wie die historische
                                    Atelierhaus C.21, Wien, 2021         ­etablierten Programmschienen stehen außerdem neue Aspekte           Eigenart der Architektur erhalten und in eine neue Identität trans-
                                                   Foto: Stefan Müller   des Bauens im Mittelpunkt – zum Beispiel klimagerechtes Bauen,       poniert werden kann. Ein Schwerpunkt ist dabei der Bildungsbau,
                                                                         aber auch klassische Themen der Architektur wie Raum, Kons­          ein weiterer Fokus liegt auf dem Thema Infrastruktur. Die beiden
                                                                         truktion und Ästhetik. Der Festvortragende Ernst Beneder spannt      Vorträge im Rahmen von TURN ON STUDIO reflektieren zum
                                                                         den Bogen weiter zu (gesellschafts-)politischen Fragen. Beneder      Abschluss grundsätzliche Topoi der Architektur aus dem Blick-
                                                                         ist seit vielen Jahren als Architekt tätig; er ist zudem bekannt     winkel von Studierenden.

                                                                                                                                                                                                                    Ernst Beneder, Festvortragender 2022
                                                                                                                                                                                                                    Architekt, Wien
                                                                                                        thalmeier architektur                                                                                       Foto: Archiv Beneder
                                                                                                        Bildungszentrum, Großarl, Salzburg, 2018
                                                                                                        Foto: V. Wortmeyer
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TURN ON                                                              Innovation, sondern auch neue Nachbarschaften im Sinne von             auch das Untergeschoss und die Dachterrassen mit ein. Wie
Paradigmenwechsel im Bestand                                         Solidarität und Gemeinschaftsbildung. Hand in Hand mit die-            schon in früheren Wohnbauten setzt sich Werner Neuwirth hier
MAIK NOVOTNY. Das Arbeiten im Bestand ist in den letzten             sen programmatischen Neuerungen geht die architektonische              bewusst über die einschränkenden Definitionen einzelner Räume
Jahren zu einem neuen Paradigma der Architektur geworden und         Qualität der Sanierung. Hier wurde der Bestand sensibel und            hinweg. Das C.21, entstanden auf einer eher zufällig übriggeblie-
hat den Zyklus aus sorglosem Abriss und Neubau deutlich in           im baukulturellen Bewusstsein seiner lokalen Wiener Eigenart           benen gewerblichen Restparzelle direkt an der Bahntrasse, geht
Frage gestellt. Architekturen der Adaption und des Umbaus stel-      – Kastenfenster, Pawlatschengänge – wohnlich gemacht und               jedoch weiter. Das dreidimensionale Arrangement aus Raumein-
len andere Herausforderungen und mögen weniger plakativ sein,        mit sommerlich-leichten Farbakzenten in Grün und Orange eine           heiten injiziert schon alleine durch sein essenzielles Raum-Sein
doch bergen sie enormes Potenzial in vielfacher Hinsicht. Der mit    unaufdringliche Innenhof-Identität geschaffen. Der Smart Block         ein enormes Freiheitspotenzial in die überreglementierten Syste-
dem Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2021 ausgezeich-      Geblergasse bringt die dringend nötige Energiewende auf ein            me der Stadt- und Immobilienentwicklung. Denn sobald man den
nete Smart Block Geblergasse in Wien von zeininger architekten       greifbares und alltägliches, mach- und leistbares Niveau. Die          rein wirtschaftlich quantifizierbaren Raum verlässt, so Neuwirth,
tut dies mit Nachdruck, insbesondere in energetisch-klimatischer     Klimarevolution beginnt mitten in der Stadt. Sie braucht keine         treten die oft vernachlässigten gesellschaftlichen und kulturellen
Hinsicht. Basierend auf einer intensiven Forschung v­ on Jutta       bombastischen Fanfaren, sondern Kooperation, Expertise und             Aspekte wieder in den Vordergrund und ermöglichen ganz andere
Wörtl-Gössler und Uli Machhold für den wohnfonds_wien und den        Feingefühl.                                                            Arten der Aneignung. Die Dichotomie zwischen Arbeiten und
Klima- und Energiefonds entstand in diesem gründerzeitlichen                                                                                Wohnen löst sich auf zugunsten einer Nutzungsoffenheit, die so
Straßenblock ein Pilotprojekt für CO2-freie Energieversorgung        Räume zum Leben                                                        ungewohnt ist, dass sie wie ein Geschenk anmutet.
durch Geothermie, mit Fernwärmeanschluss, Solarmatten und            Mit Spannung wurde die Fertigstellung des Atelierhauses C.21           Das Ergebnis von Werner Neuwirths konsequentem Grundver-
Hybridkollektoren als Energiequellen.                                von Werner Neuwirth im Wiener Sonnwendviertel erwartet. 2021           trauen in den Raum als „Ermöglicher“, ohne den Ballast von
Ein Haus im Block mit 16 Wohneinheiten, dessen Eigentümer            wurde es eröffnet und bezogen und hat seine Versprechen mehr           Funktionszuordnungen und Ausstattungs-Überfluss, ist hier
die Architekt*innen selbst sind, wird zum Startpunkt für ein lie-    als eingelöst. 78 Ateliers für Künstler und Freiberufler sind bereit   unmittelbar zu erleben. Wie in allen seinen Projekten kreist er
genschaftsübergreifendes Energienetz. Mittelfristiges Ziel ist ein   für die Aneignung; durch die horizontale oder vertikale Kombi-         auch diesmal um die Frage: Wie viel Raum braucht der Mensch?
lokales Anergienetz, das sich über den gesamten Straßenblock         nation der einfachen, mit zwei Raumhöhen operierenden drei             Die Antwort ist eine Versuchsanordnung, entstanden aus der
mit insgesamt 18 Liegenschaften erstreckt. Dies ermöglicht           Grundmodule ergeben sich komplexe, geradezu labyrinthische             Erkenntnis eines Raumpotenzials dort, wo andere nur eine Rest-
nicht nur die Realisierung einer urbanen Keimzelle technischer       Konstellationen. Dieses genau ausgetüftelte System schließt            fläche sehen. Die Fassade mit ihrer Anordnung aus großen und

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Froetscher Lichtenwagner
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Wohnbau Spallartgasse, Wien, 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Foto: Stephan Huger

                                                                                                                                                                                                                 innenräumliche und städtebauliche Qualität andererseits. Ein               eine gute Stiege? Überlässt man diese Definition der ÖNORM            Dauerhafte Qualität
                                                                                                                                                                                                                 Beispiel dafür, wie es gelingen kann, gestalterische Freiheiten in         oder gehört noch mehr dazu? Ja, sehr viel sogar: Tageslicht,          Der freifinanzierte Wohnbau in Wien wird, trotz zahlreicher
                                                                                                                                                                                                                 diesem engen Korsett zu realisieren, sind die beiden Wohnbauten            Orientierung, Raumerlebnis, eine „flüssig“ durchgehende Be­-          ­Parallelen, von anderen Parametern beeinflusst als der geförder-
                                                                                                                                                                                                                 Spallartgasse und Leyserstraße von Froetscher Lichtenwagner.               geh­barkeit ohne Brüche. All dies wurde hier umgesetzt in zwei        te. Hier haben Betongold und hohe Renditeversprechen eine
                                                                                                                                                                                                                 Beide sind Teil desselben Entwicklungsgebiets auf dem Areal der            Stiegenhäusern, die mit eleganten Rundungen von Geländer und          ­Dominanz von Vorsorgewohnungen erzeugt; die architektonische
                                                                                                                                                                                                                 ehemaligen General-Körner-Kaserne, dem der Anspruch zugrun-                Handlauf die gesamte vertikale Promenade durch ein Haus insze-        Qualität bleibt dabei bisweilen nebensächlich. Wie Qualität in
                                                                                                                                                                                                                 de liegt, möglichst viel vom alten Baumbestand in der Mitte des            nieren, mit bewusst gesetzten Akzenten am Anfang und am Ende.         diesem Kontext dennoch gelingen kann, zeigen die drei Wohn-
                                                                                                                                                                                                                 Grundstücks zu erhalten. Beide Wohnbauten präsentieren sich                Auch städtebaulich wird dem Eck hier eine besondere Aufmerk-          türme ­TrIIIple Towers an der Erdberger Lände in Wien. Dass die
                                                                                                                                                                                                                 als kontextbewusste, unaufgeregte Stadthäuser. Beide ähneln                samkeit zuteil. Ein erhöhter Bauteil, der sich dank ruhiger Linien-   Architekt*innen Henke Schreieck mit dem großen Maßstab und
                                                                                                                                                                                                                 sich im L-förmigen Grundriss; einer davon besetzt zudem das                führung und durch Verzicht auf unruhige straßenseitige Balkone        mit dem Setzen von Akzenten an wichtigen Punkten im Stadt-
                                                                                                                                                                           sophie delhay architecte              stadträumlich wichtige Straßeneck. Den immanenten geometri-                im Stadtraum freispielen kann; ein Erdgeschoss, das dem Gefälle       gefüge Erfahrung haben (wie bei den Projekten Viertel Zwei
                                                                                                                                                                           32 Logements-Cathédrale               schen Nachteil, nämlich die schlecht belichtete innere Ecke der            der Straße folgt und am Eck als zweigeschossiger verglaster           und Erste Campus), wird auch hier deutlich. Die über 100 Meter
                                                                                                                                                                           Dijon, 2020                           L-Form, machen Froetscher Lichtenwagner durch die Anordnung                Rücksprung die Straße mit dem Haus räumlich verschränkt. Hier         hohen Türme gehören zu den markantesten unter den neuen
                                                                                                                                                                           Foto: Bertrand Verney
                                                                                                                                                                                                                 der Stiegenhäuser an dieser Stelle gekonnt zum Vorteil.                    behauptet das elementare Zubehör der Architektur seinen Platz         vertikalen Wahrzeichen Wiens; daher war es hier von Beginn an
                                                                                                                                                                                                                 Nicht nur das: Diese Aufgabe wurde zu einer grundsätzlichen                in einem stark reglementierten Tätigkeitsfeld.                        das Ziel der Architekt*innen, keine kontextlosen Fremdkörper zu
                                                                                                                                                                                                                 Auseinandersetzung mit der Stiege an sich. Was ist eigentlich                                                                                    erzeugen.

kleinen Fensterformaten bildet dieses dreidimensionale Innere        sozialem Bewusstsein kombiniert und ganz anders mit Sach-              Rollen annehmen. Auf einem Grundmodul von 13 Quadratmetern
als fast abstraktes Tableau ab. Wie die enorme Resonanz schnell      zwängen umgeht. Eine Vertreterin dieser Generation ist sophie          basierend, lassen sie sich dank übergroßer Durchgänge an den
zeigte, erfüllt das Atelierhaus einen Bedarf an Gewerbeein­heiten    delhay, 1974 in Lyon geboren, die seit 2010 ihr eigenes Büro           Schnittstellen auf vielfältige Art kombinieren. Der Stauraum wird
dieser Lage und Größenordnung, der von der Immobilienwirt-           in Paris führt. Ihrer Haltung zum Wohnbau liegen elementare            in Form von Einbauschränken an der Fassade angeordnet, die
schaft bisher ignoriert wurde. Ein Bauplatz, der ein Projekt         Fragen zugrunde: Welche Formen von Dichte sind zeitgemäß?              Fenster darin werden zu bewohnbaren Raumnischen, und das
gesucht und gefunden hat, und eine Rückbesinnung auf die             Wie können Teilhabe und Aneignung funktionieren? Wie lassen            Innere der Wohnung wird freigespielt. So wird eine Vielzahl von
Essenz von Architektur: Räume zum Leben zu schaffen.                 sich erfolgreiche Gemeinschaftsbereiche realisieren? Zwei Wohn-        Aktivitäten und Konstellationen möglich, die auch im Laufe des
                                                                     bauten in Dijon bieten mögliche und teils radikale Antworten auf       Tages wechseln können: Home-Office, Co-Living, Co-Working und
Radikale Experimente                                                 diese Fragen. Die 32 Wohneinheiten der Logements-Cathédrale            vieles mehr. Die oft angestrebte Nutzungsneutralität gründerzeit-
Der Blick über die Grenzen ist ein Kontinuum bei TURN ON, auch       kombinieren unterschiedliche Typologien von dreidimensionaler          licher Grundrisse wird hier innovativ und ungewohnt realisiert.
und gerade im Wohnbau. Nicht zum ersten Mal präsentiert sich         Komplexität. Diese wird in eine Gesamtform von bewusst rauer
Frankreich als eine der interessantesten europäischen ­              Optik und markanter Präsenz im Stadtraum eingefasst.                   Elementare Qualitäten
Szenen. Hier entsteht Wohnbau mit anderen kulturellen und            Noch radikaler die Wohnanlage Unités: Hier ersetzt Delhay die          Der geförderte Wohnbau in Wien ist für Architekt*innen stets
politischen Rahmenbedingungen als in Österreich – mit                gewohnte Einteilung in Wohneinheiten mit der Grundeinheit              ein Balanceakt zwischen immer komplexeren Anforderungen der
                                                                                                                                                                                                                                                       zeininger architekten
französischer Rationalität und Konsequenz. Es ist eine junge         des Raums: 240 Zimmer. Diese werden von Funktionszuschrei-             Wohnbaupolitik wie Normen, Bebauungsdichten, sozialer Nach-
                                                                                                                                                                                                                                        Smart Block Geblergasse, Wien, 2020
Architekten­generation am Werk, die radikale Ansätze mit             bungen und Hierarchien befreit und können unterschiedlichste           haltigkeit, Leistbarkeit einerseits und dem eigenen Anspruch an                                                          Foto: Lisi Zeininger
. TURN ON PARTNER TURN ON - Vorträge nonstop - TURN ON.at
ifau, Heide & von Beckerath
                                                                                                                                                                             IBeB: Integratives Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt, Berlin, 2018
                                                                                                                                                                             Foto: Andrew Alberts

                           Fink Thurnher
Bildungscampus Nüziders, Vorarlberg, 2021
                          Foto: Hanno Mackowitz

                                                  Reinhold Wetschko
                                                  Feuerwehrhaus, Feistritz ob Bleiburg, Kärnten, 2020
                                                  Foto: Gisela Erlacher

                                                                                                        Dies gelang durch ein Arbeiten auf mehreren Maßstabsebenen                Ein Ergebnis davon ist das Wohn- und Atelierhaus IBeB (Integra-       die Anlage umfasst nun Volksschule, Kindergarten und Biblio-
                                                                                                        und eine besondere Sorgfalt bei den unteren Geschossen und                tives Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt) der Arbeits-          thek, die Musikschule Walgau und eine Kletterhalle. Die Erfah-
                                                                                                        Freiräumen.                                                               gemeinschaft ifau und Heide & von Beckerath in Kooperation            rung der Architekten mit Bildungsbauten wird hier deutlich – die
                                                                                                        Alle drei Türme sind skulptural als zueinander versetzte Kuben            mit der Selbstbaugenossenschaft Berlin eG. Eine Konzentration         Musikschule und Bibliothek Wolfurt stellten Fink Thurnher schon
                                                                                                        ausgebildet, wodurch sich Terrassen und Auskragungen ergeben              von Stadt in einem Gebäude, die sich entlang eines komplexen          2018 bei TURN ON vor. In Nüziders wurde die Hoftypologie des
                                                                                                        und das Gesamtvolumen auf stadtmorphologisch begreifbare                  Erschließungssystems mit Atrienhöfen organisiert, mit Wohnun-         Altbaus von C4 neu interpretiert und weitergedacht. Die Heraus-
                                                                                                        Einheiten heruntergebrochen wird. Die rote Farbgebung zitiert             gen und Ateliers, fast alle zweigeschossig, Letztere als „Rohlinge“   forderung, die bescheidene Leichtigkeit und die ortsprägende
                                                                                                        zudem die Balkone eines benachbarten Gemeindebaus aus den                 zur Aneignung angeboten. Eine Verdichtung und Versöhnung              Identität des Baus von 1963 trotz des umfangreichen Raumpro-
                                                                                                        1960er Jahren. Die Überplattung der Autobahn – Bedingung des              von Wohnen und Arbeiten, genossenschaftlich organisiert und           gramms für die Erweiterung zu erhalten, wurde gemeistert. Der
                                                                                                        hier abgeschlossenen städtebaulichen Vertrags mit der Stadt –             sich ihrer Schnittstellen zum öffentlichen Raum hin bewusst. Bei      Neubau wiederholt mit seinem zentralen Atrium das Hof-Motiv
                                                                                                        ist Teil einer mit dem öffentlichen Raum logisch verzahnten Ter-          diesem Projekt konnten Tim Heide und Verena von Beckerath ihre        des Bestands und ordnet sich so trotz seines großen Volumens in
                                                                                                        rassen-, Treppen- und Platzlandschaft. Auch im Inneren wurden             Erfahrung mit Baugruppen weiterentwickeln. Bei einem aktuellen        das bestehende Gefüge ein, ohne es zu erdrücken. Der Bildungs-
                                                                                                        räumliche Qualitäten realisiert, die in Investorenprojekten oft           Projekt in Bremen wird das Thema „Ungewöhnlich Wohnen“ fort-          bau muss auch heute stets auf neue räumliche Anforderungen
                                                                                                        der Gewinnmaximierung zum Opfer fallen. Raumhöhen von 2,80                geführt.                                                              reagieren – der Bildungscampus Nüziders ist ein Beispiel, wie
                                                                                                        Metern, natürlich belichtete Gänge, windgeschützte L­ oggien –                                                                                  dieses Weiterbauen und Weiterdenken mit Respekt vor der Bau-
                                                                                                        lauter Ingredienzen, die Identität und ein Zuhause schaffen sowie         Baukulturelle Kontinuität                                             geschichte der Moderne gelingen kann.
                                                                                                        schnelllebige wirtschaftliche Zyklen überdauern.                          Sanieren, Umbauen und Weiterbauen: Dies war jahrhunderte-
                                                                                                                                                                                  lang eher Normalzustand als Ausnahme in der Architektur. Eine         Zeitschichten und Raumschichten
                                                                                                        Berliner Mischung                                                         verstärkte Aufmerksamkeit für diese Praxis nach einer Ära, in         Eine ähnliche Weiterentwicklung eines Bildungsbaus der Moderne,­
                                                                                                        Jede europäische Großstadt war in den letzten Jahren von                  der Abriss und Neubau dominierten, bedeutet nicht nur eine            jedoch in größerem Maßstab, verkörpert die Pädagogische Hoch-
                                                                                                        Debatten über den Wohnbau geprägt, doch wohl nirgends verlief             Rückbesinnung auf Baukultur, sondern auch einen wesentlichen          schule Salzburg. Die Sanierung war zwar im Hinblick auf Brand-
                                                                                                        die Diskussion so intensiv und auf so breiter gesellschaftlicher          Beitrag zur Klimaneutralität. Denn um die diesbezüglichen Ziele       schutz und Bauphysik erwartbar herausfordernd, jedoch erwies
                                                                                                        und politischer Basis wie in Berlin. Hier war der relative Verlust        zu erreichen, ist laut Umweltministerium eine Steigerung der          sich die Skelettkonstruktion der Bestandsstruktur als ideales
                                                                                                        an Leistbarkeit am dramatischsten – auch bedingt durch den                Sanierungsrate von 1,4 auf 3,2 in Österreich notwendig. Dieses        Gerüst für die Neunutzung. Diese konzipierten riccione architek-
                                                                                                        Verkauf stadteigenen Wohnbestands in der Vergangenheit. Doch              notwendige Arbeiten im Bestand rückt auch die Bauten der              ten als offenes Grundrisskonzept, in dem sich Büros, Seminarräu-
                                                                                                        der Wohnbau wird hier nicht als isoliertes Phänomen betrachtet,           Moderne ins Zentrum, die den ersten Abschnitt ihres Lebens­           me und Aufenthaltsbereiche locker anordnen. Der für Clemens
                                                                                                        denn auch die kleinteilige „Berliner Mischung“, wie sie in den            zyklus durchlaufen haben – eine besondere Herausforderung in          Bortolotti und Tilwin Cede charakteristische spielerisch-südliche,
                                                                                                        Baublocks des 19. Jahrhunderts entstand, ist ein wichtiger Nähr-          denkmalschützerischer und bautechnisch-energetischer Hinsicht.        kulturell reiche Umgang mit der Moderne ist auch hier spürbar,
                                                                                                        boden der produktiven Stadt. Mitten in diesem diskursiven Feld:           Ein Schlüsselwerk des Neuen Bauens in Vorarlberg ist der Bil-         wenn auch mit Respekt vor der technokratisch-rationalen Moder-
                                                                                                        das Areal um den ehemaligen Blumengroßmarkt zwischen den                  dungscampus Nüziders. 1963 von der Architektengemeinschaft            ne des Bestands. Aus diesem Dialog ergibt sich ein Spiel mit
                                                                                                        Bezirken Mitte und Kreuzberg, dort, wo die Internationale Bauaus-         C4 als niedrige Hofanlage entworfen, wurde er schon 1964 mit          Rauheit und Feinheit, klarer Orientierung und Wege­führung, mit
                                                                                                        stellung IBA 1984–1987 Stadtreparatur betrieb. Hier wurde sei-            dem ersten Bauherrenpreis ausgezeichnet. 2004 folgte eine sen-        mehr Licht.
                                                                                                        tens der Stadt ein innovatives Konzeptverfahren initiiert, um eine        sible Sanierung und Erweiterung durch Bruno Spagolla mit einem        Die Erweiterungsflächen wurden in einem neuen Bauteil unter-
                                                                                                        Mischung aus Wohnen und Gewerbe – vor allem für die unter                 über dem Bestand aufgeständerten Querriegel. Fink Thurnher            gebracht, der die beiden Bestandsbaukörper als großzügiges
                                                                                                        wirtschaftlichem Druck stehende Kreativwirtschaft – zu schaffen.          erweiterten in einem nächsten Schritt den Campus erheblich;           Foyer verbindet. Ein zweigeschossiger Hörsaal fungiert als
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Zeitlose Relevanz                                                     Die Rauheiten und Zufälle dieser historischen Collage dürfen ihre    im Raum Innsbruck enorm hoch ist. Um den Umbau zu schultern,
                                                                                                                                                                                                                   Handwerkliche Detailqualität und ein Gespür für Proportion,           Ästhetik der Ursprünglichkeit ausleben; gleichzeitig werden sie      wurde hier ein Baugruppenprojekt entwickelt, das sich durchaus
                                                                                                                                                                                                                   Masse und Tektonik prägen seit jeher die Architektur der              aufgeladen durch einen kontrapunktischen, fast entmaterialisier-     als beispielgebender Anreiz zur Nachahmung versteht. Die Sanie-
                                                                                                                                                                                                                   Schweiz. Auch das Werk von Andy Senn aus St. Gallen fügt sich         ten, verspiegelten Einbau in die Tenne, der den Dialog mit der       rung erfolgte in Kooperation mit lokalen Handwerksbetrieben.
                                                                                                                                                                                                                   auf vielfältige Weise in diese zeitlose Tradition ein. Das 2020 mit   Gegenwart eröffnet.                                                  Die Qualität bis ins architektonische Detail wird so mit einem
                                                                                                                                                                                                                   dem Constructive Alps Award ausgezeichnete Landwirtschaftli-                                                                               Bewusstsein für die Dringlichkeit der Bodenfrage gekoppelt.
                                                                                                                                                                                                                   che Zentrum in Salez im Schweizer Rheintal nimmt seine beson-         Regionale Wertschöpfung                                              Im größeren Maßstab wird diese Selbstverpflichtung bei der
                                                                                                                                                                                                                   dere Funktion zum Anlass für eine Architektur mit Vorbildwirkung.     Die Stärkung ländlicher Baukultur und die Baukulturvermitt-          Revitalisierung von Schloss Trautson erfüllt. Dieses war eines von
                                                                                                                                                                                                                   Die staatliche Schule mit Internat und Werkhalle fungiert als         lung zusammenzubringen – dies ist die Grundphilosophie der           224 Objekten, das im Zuge einer Leerstandserhebung im Wipptal
                                                                                                                                                                                                                   Wissensvermittlung für Landwirte im Sinne eines zeitgemäßen           Genossen­schaft architektur:lokal in Tirol. Sie hat ihre eigene,     von architektur:lokal erfasst wurde. Die Idee, das 1945 zerstörte
                                                                                                                                                                                                                   Verständnisses von Nachhaltigkeit und Klima­wandel. Die Kons-         erweiterte Definition des Architektenberufs entwickelt (siehe        und in Folge nur teilweise aufgebaute Objekt als Kulturzentrum
                                                                                                                                                                                                                   truktion aus Brettsperrholz, Eichenholz und Fichtenholz, weitge-      auch TURN ON TALK). Neben der „klassischen“ architektoni-            wiederzubeleben, entstand 2017. Mit der Sanierung wurde bereits
                                                                                                                                                                                                                   hend aus dem Kanton St. Gallen, transponiert dieses Ideal des         schen Praxis zeigt architektur:lokal Bürgern und Gemeindevertre-     begonnen; ein Neubau vervollständigt das Projekt. Dieser wird in
                                                                                                                                                                                                                   verantwortungsvollen Handelns in die Baukultur. Eine bewusst          tern Möglichkeiten und Qualitäten ländlicher Baukultur auf. Eine     Stampfbeton und Holz ausgeführt und evoziert so die Massivität
                                                                                                                                                                                                                   Lowtech-konzipierte, einfach zu bedienende Haustechnik, natür-        eigens eingerichtete Beratungsstelle informiert und sensibilisiert   des ursprünglichen Baus, ohne ihn historisierend zu rekonstru-
                                                                                                                                                                                                                   liche Belichtung und Belüftung sowie ein Energiesystem mit            interessierte Laien. Das Kernteam kooperiert dabei mit zahlrei-      ieren. So leisten architektur:lokal ihren baukulturellen Auftrag,
                                                                                                                                                                                                                   Holzschnitzelheizung und Strom aus eigener Photovoltaik ver-          chen Fachleuten und hat sich auf das Bauen im Bestand spezia-        indem sie konzentriert und kontinuierlich in einer Region arbei-
                                                                                                                                                                                                                   vollständigen das ganzheitliche Konzept, bei dem die Architektur      lisiert, vor allem auf die Revitalisierung von Bauernhöfen in der    ten, dort Netzwerke etablieren und Wissen ansammeln. Architek-
                                                                                                                                                                                                                   sich selbst als anschauliches Lernmaterial versteht. Der flache,      Region Patsch. Einer davon ist der Kasperhof aus dem 17. Jahr-       tur versteht sich hier als Wiederaufnahme unterbrochener Konti-
                                                                                                                                                                                                                   L-förmige Baukörper fügt sich zudem im Bewusstsein seines             hundert, der wie viele historische Objekte in den Ortskernen jahr-   nuitäten, als Alternative zur gedankenlosen Zersiedelung und als
                                                                                                                                                                                                                   Umfelds harmonisch in die Ebene des Rheintals und bildet inmit-       zehntelang leer stand, obwohl der Druck auf Grund und Boden          regionale Wertschöpfung.
                                                                                                                                                                                                                   ten dieser Weite einen geschützten Hof, der als Zentrum dient.
                                                                                                                                                                                                                   Beim Krematorium am Friedhof Feldli in St. Gallen kombiniert
                                                                                                                                                                                                                   Andy Senn Elemente von Landschaft und Topografie zu einer
                                                                                                                                                                                                                   Sequenz von Innenräumen mit den Leitmotiven Licht und Schat-
                                                                                                                                                                                                                   ten, Stille und Besinnung. Kolonnaden und teilweise perforierte
                                                                                                                                                                                                                   Wandscheiben aus dunklem Ziegelmauerwerk leiten die Trau-
                                                                                                                                                                                                                   ernden durch einen genau komponierten Parcours und rahmen
                                                                                                                                                                                                                   Blicke in die Natur ein. Die Gesamtform fügt sich skulptural in
                                                                                                                                                                                                                   das Gelände; die erdige Farbe vermittelt zwischen Architektur
                                                                                                                                                                                                                   und Vegetation. Hier werden in aller Ruhe umfassende Antworten
                                                                                                                                                                                                                   gegeben auf die Frage, was Architektur für das Zusammenleben
                                                                                                                                                                                                                   leisten kann; wie sie Wertigkeit und Ideale vermitteln kann, ohne
                                                                                                                                                                                                                   dabei belehrend oder dogmatisch zu wirken. Die Ergebnisse sind
                                                                                                                                                                                                                   in beiden Fällen von zeitloser Relevanz.

                                                                                                                                                                                                                   Regionale Kontinuität
                                                                                                                                                                                                                   Eine ähnliche Bauaufgabe lösten Moser und Hager mit der
                                                                                                                                                                                                                   Aufbahrungshalle auf dem Friedhof in Kematen an der Krems
                                                                                                                                                                                                                   (Oberösterreich). Ein fast schwebendes, weit auskragendes
                                                                                                                                                                                                                   Flugdach eröffnet gemeinsam mit locker zueinander arrangierten
                                                                                                                                                                                                                   Wänden ein Spiel mit Schwere und Leichtigkeit. Stein, Stahl, Holz
Andy Senn                                                                                                                                                                                                          und Stahlbeton bekommen jeweils ihre genau definierte Rolle
Landwirtschaftliches Zentrum, Salez, Schweiz, 2019                                                                                                                                                                 zugewiesen. Der Weg in die Aufbahrungshalle wird sanft aus
Foto: Seraina Wirz                                                                                                                                                                                                 dem Außenraum ins geschützte Innere geleitet. Raumsituationen
                                                                                                                                                                                                                   wie Tor, Schwelle und Achse werden mit Bedeutung aufgeladen,
                                                                                                                                                                                                                   der Lichteinfall bewusst inszeniert. So wird dem Moment der
                                                                                                                                                                                                                   gemeinsamen Trauer eine tröstende Hülle verliehen, die viel Licht
                                                                                                                                                                                                                   und Luft hereinlässt. Die Summe dieser Teile ergibt ein Ganzes,
                                                                                                                                                                                                                   das an die Pavillons der klassischen Moderne erinnert, mit der
                                                                                                                                                                                                                   Verwendung von Konglomeratgestein aber auch an regionale
neues Herzstück der erweiterten Gesamtanlage. Im Inneren                eine fließende Anbindung an den Ort. Die konisch zulaufende            Reinhold Wetschko bei zwei technischen Bauten in Klagenfurt.        Identität anknüpft.
wird die Überlagerung von Neu und Alt durch bewusst sichtbare           Rampe, die sich aus dem Straßenraum heraus entwickelt, verweist        Die 2015 fertiggestellte Heizzentrale Klagenfurt beinhaltet drei    Das 2011 in Linz von Anna Moser und Michael Hager gegründete
Rohdecken und Installationen sowie unverputzte Wände les-               auf die typischen Hauseingänge im Ort. Aus diesem Raumver-             Gaskessel und war Teil der Umstrukturierung des gesamten            Büro zeigt nicht nur hier die – vielleicht typisch oberösterrei-
bar ­gemacht. Ein Trakt der Bestandsbauten wurde zudem um               ständnis heraus wird eine Bildungs- und Lernlandschaft geformt,        Fernheizwerkareals. Ein klar konturiertes Volumen aus anthra­       chische – Nähe zu Handwerk und zum Materialbewusstsein.
ein zusätzliches Geschoss erweitert, das sich nach außen als            in der sich „Innen“ und „Außen“ funktional und atmos­phärisch          zitfarbenem Sichtbeton mit Zuschlagsstoffen beherbergt die          Der Umbau und die Sanierung ländlicher Bausubstanz ist ein
eine organisch hinzugefügte Zeitschicht über einer lebenden             überlagern.                                                            anspruchsvollen technischen Nutzungen in einer einfachen            Kontinuum in ihrem Schaffen und versteht sich als Beitrag zur
Substanz ganz unaufdringlich abbildet. Die metallenen Sonnen-           Eine ebenso bewusste Setzung im Ortsgefüge ist der Kinder-             Großform; der Verwaltungstrakt aus Cortenstahl wird als Kontra­     Baukultur in Kenntnis der starken Korrelation von Architektur
schutzläden mit ihrer zarten Streckmetallkonstruktion sind die          garten Großarl, der am Flussufer den Übergang zur Landschaft           punkt dagegengesetzt. Das Umspannwerk Klagenfurt (2021) auf         und Kulturlandschaft. Der historische Vierkanthof Hof B steht
einzige von außen sichtbare Veränderung. In dieser souveränen           markiert. Konzipiert als Ensemble mit einem Wohnbau, wird hier         demselben Areal führt diese gestalterische Linie konsequent fort    beispielhaft für diese Haltung: Der Bestand wird nicht museal
„Operation am offenen Herzen“ des Bestands zeigt sich eine Hal-         die besondere Herausforderung gemeistert, zwei komplett unter-         und wird auf die Gestaltung der Gasheizzentrale abgestimmt.         ausgestellt; stattdessen bleibt die Bausubstanz lebendig und darf
tung, die Architektur grundsätzlich als prozesshaft begreift. Das       schiedliche Bauaufgaben zu vereinen, indem jeder von ihnen eine        Sukzessive entsteht aus diesem ästhetischen Regelwerk eine          ihre Geschichten erzählen. Jede Intervention ist Teil eines Weiter-
Weiterbauen der Moderne erfolgt hier ganz undogmatisch und              Rolle im stadträumlichen Kontext zugewiesen wird. Auch hier            abstrakte, kubische Komposition, die an frühere Zeiten einer        wachsens, die Architektur ist immer work in progress.
selbstverständlich. Ein vorbildhaftes Projekt, das für den E
                                                           ­ U Mies     mutieren Außenräume zu Innenräumen und werden terrassen-               Industriearchitektur mit hohem gestalterischem und funktio­
Award 2022 nominiert wurde.                                             artige Freibereiche zu geschützten Räumen für die Kinder. Karl         nalem Anspruch anknüpft.
                                                                        Thalmeier zeigt hier seine fundierte Erfahrung im Bildungsbau,         Ein ebenso fein austariertes Arrangement von ruhigen kubischen
Dörfliche Bildungslandschaften                                          die mit einer Sensibilität für ländliche Ortsgefüge fusioniert wird.   Formen realisierte Reinhold Wetschko 2019 beim Feuerwehr-
Marktplätze statt Korridore: Es ist kein Zufall, dass die Begriffe,     Eine Haltung, die auch im größeren Maßstab funktioniert, wie der       haus in Feistritz ob Bleiburg. Bewusst in die Landschaft und
mit denen heutige Schulbauten neue pädagogische Konzepte                Entwurf zum Neubau der Volksschule Siezenheim (Fertigstellung          Bergkulisse eingebettet, werden hier die horizontalen und verti-
programmatisch umsetzen, städtische Räume evozieren. Auch das           2023) jetzt schon andeutet.                                            kalen Baukörper, die sich aus der Funktion Feuerwehrhaus erge-
Bildungszentrum Großarl von thalmeier architektur basiert auf                                                                                  ben, harmonisch und mit Sinn für Proportion fast bildhauerisch
dieser Transferleistung des Urbanen in die Architektur. Mitten im       Kubische Feinheiten                                                    interpretiert.
Ort gelegen, ist dieser Bildungsbau selbst als verdichtetes             Die immer noch zu oft übersehene wesentliche Rolle von Infra­          Durch die Kombination aus Stahlbeton und Holz ergibt sich
Zentrum – als Schul-Dorf – konzipiert, in derselben Körnung wie         strukturbauten für die Baukultur ist ein wiederkehrendes Thema         eine anmutige Feingliedrigkeit; die einzelnen Baukörper wie der
                                                                                                                                                                                                                                                                           riccione architekten
der Ort selbst. Städtebaulich ist das Bildungszentrum dadurch           bei TURN ON. Straßenbau, Bahninfrastruktur, Versorgung und             Turm werden teilweise auf die reine Tragstruktur reduziert. Eine
                                                                                                                                                                                                                                                       Pädagogische Hochschule, Salzburg, 2020
kein überdimensionierter Sonderbaustein, sondern ein selbstver-         Entsorgung: All dies ist Teil unseres Alltags und unserer gebau-       lineare Rahmung, die sich als Leitmotiv durch den ganzen Bau                                                                              Foto: Gregor Graf
ständlich begreifbarer Teil des Ganzen. Die Grundstruktur umfasst       ten Umwelt, daher gebührt diesen Typologien dieselbe Aufmerk-          zieht: von den Sektionaltoren über den überdachten Vorbereich
vier Cluster um eine Aula mit Sitztreppe, die als Dorfplatz fungiert.   samkeit und Sorgfalt wie Wohnbauten oder Schul­bauten, und             des Eingangs bis zur geschützten rückwärtigen Terrasse. Ein
Weitere kleinere Gemeinschaftsbereiche leiten sich aus den in-­         sie fordern von Architekt*innen eine eigene ästhetische Haltung.       durchdachtes und bis ins Detail mit hoher Präzision durchgear-
timen Platzsituationen im Ort her. Bewusst konzipierte Raum­-           Eine spezielle gestalterische Sprache, die die technische Funk-        beitetes Werkstück einer in ihrer Leichtigkeit fast skandinavisch
ab­folgen mit unterschiedlichen Graden der Öffentlichkeit schaffen      tion nicht ausstellt, sondern fast abstrakt einhüllt, entwickelte      anmutenden Moderne mitten in Kärnten.
. TURN ON PARTNER TURN ON - Vorträge nonstop - TURN ON.at
Raum für Experimente                                                      Spielräume sie öffnet – für Unbekanntes, Provisorisches und                    Entstehungsprozess als experimentelles Werkstattgebäude quasi
                                                                                                               Wie jedes Jahr beschließt TURN ON STUDIO mit einem Fokus                  Unvorhersehbares.“ Anstatt rein technologische oder energeti-                  selbst verkörperte. 2018 folgte das temporäre Stadtteilzentrum
                                                                                                               auf Forschung und Lehre den letzten Tag des Festivals. Einer der          sche Antworten auf Fragen des heutigen Wohnens zu suchen,                      auf dem Campagne-Areal Reichenau, ein Ort des Austausches
                                                                                                               interessantesten Orte der Lehre an Österreichs Hochschulen ist            wird das Wohnen offen gedacht und in all seiner Vielfalt betrach-              und der Information, das die Keimzelle für ein neues Stadtquar-
                                                                                                               schon seit längerem das Institut für Gebäudelehre an der TU Graz          tet. Grundrisse, die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten                    tier bildete und sich als offener und einladender Treffpunkt im
                                                                                                               unter Hans Gangoly. Basierend auf einem wohldurchdachten                  gerecht werden, die Fassade als Ausdruck des Inneren bis hin                   Stadtraum verankerte.
                                                                                                               theoretischen Rahmen und einer ästhetischen Haltung werden                zum Detail des Stiegenlaufs – all dies im Bewusstsein des städti-              Mit „Disco Volante“ wurde wiederum 2019 der Fokus auf Theater, ­
                                                                                                               hier etablierte und neue Typologien analysiert und hinterfragt,           schen Kontextes, in dem das Wohnen stattfindet.                                Kunst und Musik gelegt. Dieser „performative turn“ stellte
                                                                                                               Hybride und „counterintuitive typologies“ entwickelt sowie Dar-                                                                                          bewusst und provokant Fragen der Aneignung öffentlicher
                                                                                                               stellungsmethoden des „post digital design“ erprobt. Zeitlose             Architektur ermöglichen                                                        Räume ins Zentrum – die Stadt als Bühne. Im Wintersemester
                                                                                                               architektonische Elemente wie Proportion und Lichteinfall sowie           Architekturideen im Maßstab 1:1 umzusetzen ist seit jeher das                  2021/22 wagt ./studio 3 mit Walter Prenner und Verena Rauch
                                                                                                               konkrete Aspekte wie Schwellensituationen oder Fassadenma-                Ziel der Design Build Projekte des von Volker Giencke gegrün-                  den Sprung ins ferne Ausland und realisiert ein Design Build
                                                                                                               terialien werden in ihrer historischen und gegenwärtigen Bedeu-           deten ./studio 3 am Institut für experimentelle Architektur der                Projekt im peruanischen Ort Pozuzo, wo sich im 19. Jahrhundert
                                                                                                               tung untersucht.                                                          Universität Innsbruck. Die von den Studierenden im Stadtraum                   Emigranten aus Tirol niederließen, die noch heute ihre Kultur
                                                                                                               Morphologie und Raum – dies kann als Leitmotiv für die inzwi-             realisierten Projekte der letzten Jahre machen deutlich, wie trag-             pflegen. Hier liegt der Fokus auf einer „Poetik der Vielheit“, die
                                                                                                               schen reichhaltige Sammlung an Entwurfsarbeiten gelten. Bei-              fähig und wichtig dieses Manifestieren in der physischen Realität              den ­globalen interkulturellen Austausch auf Augenhöhe archi-
                                                                                                               spielhaft zeigte sich das bei der Lehrveranstaltung „Wohnbau              auch heute ist, sowohl in der Erfahrung des Bauprozesses für                   tektonisch umsetzt. Welche Identität schafft Architektur? Diese
                                                                                                               – ein Experiment“ im Sommersemester 2021. Das Experiment                  alle Beteiligten als auch in seinem gebauten Ergebnis. 2014/15                 Frage bleibt akut relevant, und „Identität“ darf hier durchaus auch
                                                                                                               liegt hier in der Rückbesinnung auf die Werkzeuge der Architek-           wurde das Projekt bilding im Innsbrucker Rapoldipark errichtet,                als Plural verstanden werden.
                                                                                                               tur selbst: „Es stellt sich nicht die Frage, welche Funktionen und        ein Ort der Bildung für Kinder und Jugendliche, ein so spieleri-
                                                                                                               wie viele Quadratmeter eine Wohnung anbietet, sondern welche              scher wie geometrisch komplexer Holzbau, der seinen eigenen

                                                                                   architektur:lokal
                                                               Revitalisierung Kasperhof, Tirol, 2018
                                                                                      Foto: silbersalz.photo

Moser und Hager
Aufbahrungshalle, Kematen an der Krems, Oberösterreich, 2021
Foto: Gregor Graf

                                                                                                                                                                                                                                TU Graz | Hans Gangoly | Eva Sollgruber | Tobias Gruber
                                                                                                                                                                                                                                Casa Verità, Projektübung, Institut für Gebäudelehre, 2021
                                                                                                                                                                                                                                Schaubild: Sarah Höllisch | Magdalena Zoller

                                                                                                                                                   Univ. Innsbruck | ./studio3
                                                                                                                                                Disco Volante, Innsbruck, 2019
                                                                                                                                                                  Foto: Günter R. Wett
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MARGIT ULAMA. Diese Programmschiene lenkt den Blick auf die       beinhaltet. Entwickelt wurde dieses Konzept von Studierenden       Programm; als Beispiel sei eine neu entwickelte Glasfassade her-
Zusammenarbeit von Bauträgern bzw. Unternehmen aus der Wirt-      und einem weit verzweigten Netzwerk von Spezialisten.              vorgehoben, die unmittelbar auf den Klimawandel reagiert. Das
schaft auf der einen Seite und Architekt*innen auf der anderen.   Der Freitag beginnt traditionellerweise mit der Begrüßung von      Thema Recycling – zum Beispiel von Aluminium – spielt heute
Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven der verschiede-   politischer Seite und dem Festvortrag. Danach folgt der Vortrag    ebenfalls eine entscheidende Rolle, und wie ein Green Building
nen Disziplinen und das produktive Zusammenwirken präsentiert.    eines langjährigen Partners, der in diesem Rahmen eine Sonder-     und digitale Planungstools zusammenhängen, zeigt ein weiterer
Es stehen aktuell relevante Bauaufgaben im Mittelpunkt, aber      stellung einnimmt: die Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen,       Vortrag auf.                                                                                                                         7
auch neue Aspekte und Facetten eines immer komplexer werden-      deren Fokus dieses Jahr auf die gesellschaftspolitischen Aspekte   Zur Architektur gehören aber auch ganz leichte bis hin zu imma-
den Bauprozesses – unter anderem des Holz- und Stahlbaus, der     der Architekturausbildung gerichtet ist. Wie umfassend die Kon-    teriellen Gestaltungsmitteln. Zum Beispiel wird die Bausubstanz
Oberflächengestaltung und der Lichtkonzeption.                    sequenzen dieses Themas sind, wird die Talkrunde am Samstag        zur Beschattung mit Stoffen umhüllt – nämlich mit zarten, fragil    RLP Rüdiger Lainer + Partner
Am Donnerstag spannen die Vorträge einen Bogen vom Hoch-          beleuchten. Spezielle und höchst unterschiedliche konstruktive     gestalteten Segeln. Oder sie wird ebenfalls umhüllt, nur auf ganz   Q-Tower – Vertikales Stadtquartier, Wien, 2023                       8
haus beziehungsweise Wohnbau in Wien bis zu einem Büro-           Lösungen bilden einen weiteren Schwerpunkt der Vorträge,           andere, metaphorische Weise – mit Licht. Im einen Fall wird spe-    Turn On Partner: ÖSW AG
komplex, der ein ganzes Quartier in München neu definiert, und    ergänzt vom Wohnbau im internationalen Vergleich. In der Folge     zielles konstruktives Knowhow benötigt, um die Leichtigkeit und     Rendering: Frame 9

weiter zu einem Dorfzentrum in Tirol. Während der Wohnbau ein     werden unterschiedliche Fragestellungen diskutiert; sie reichen    Stabilität der Sonnensegel zu sichern; im anderen Fall garantie-
                                                                                                                                                                                                         Henke Schreieck Architekten
traditionell wichtiges Thema in Wien ist und unter schwierigen    von der Konstruktion bis zur Materialität, vom massiven Bauen      ren hoch entwickelte technologische Produkte eine zeitgemäße
                                                                                                                                                                                                         TrIIIple – Stadt.Land.Fluss, Wien, 2021
Rahmenbedingungen kontinuierlich weiterentwickelt wird, stellt    mit Ziegeln bis zum Thema der Bekleidung, aber auch der orna-      Beleuchtung.                                                        Turn On Partner: Soravia
das Hochhaus eine Bauaufgabe dar, die in den letzten Jahren in    mentalen Gestaltung.                                                                                                                   Foto: Dieter Henke
der Stadt höchst brisant geworden ist.                            Ein Schwerpunkt liegt schließlich auf der Fassade, also auf der
Die Vorträge präsentieren außerdem avancierte konstruktive Sys-   Gebäudehülle und deren Gestaltungsmöglichkeiten vor dem Hin-                                                                           ARTEC Architekten | Dietrich | Untertrifaller
                                                                                                                                                                                                         Village Mitte, Wien, 2024
teme und Methoden sowie ein „kreislauftaugliches“ Bausystem,      tergrund hoch entwickelter Technologien für diverse Materialien.
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: Heimbau Gen.mbH
das zukunftsweisende Ansätze bezüglich des Energiekonzeptes       Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich als roter Faden durch das
                                                                                                                                                                                                         Rendering: Zoom VP

                                                                                                                                                                                                         trans_city
                                                                                                                                                                                                         Esslinger Arkaden, Wien, 2023
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: Siedlungsunion
                                                                                                                                                                                                         Rendering: expressiv

                                                                                                                                                                                                         cs-architektur | atelier querlängs
                                                                                                                                                                                                         Wohnanlage, Hallein-Burgfried, Salzburg, 2023
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: Profine
                                                                                                                                                                                                         Rendering: mm-vis

                                                                                                                                                                                                         Henn
                                                                                                                                                                                                         iCampus Rhenania, Werksviertel München, 2022
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: Pichler Projects GmbH
                                                                                                                                                                                                         Rendering: Henn
                                                                                                                                                                                                                                                                 9
                                                                                                                                                                                                         Schulz | Kichler | Fürst
                                                                                                                                                                                                         Vivihouse Prototyp, Wien, 2020
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: Siblik Elektrik GmbH
                                                                                                                                                                                                                                                                     10
                                                                                                                                                                                                         Foto: Robert Bodnar

                                                                                                                                                                                                         riccione architekten | Rudi Palme
                                                                                                                                                                                                         Sozialzentrum Zell am Ziller, Tirol, 2023
                                                                            1                                                                                                                            Turn On Partner: Peikko Austria GmbH
                                                                                                                                                                                                         Rendering: sonaar | Toni Schade

                                                                                                                                                                                                         UNStudio
                                                                            2                                                                                                                            booking.com headquarter, Amsterdam, 2022
                                                                                           3
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: spannverbund GmbH
                                                                                                                                                                                                         Rendering: UNStudio

                                                                                                  4                                                                                                      MAGK Architekten Aichholzer | Klein
                                                                                                                                                                                                         Wohnbau, Ober-Grafendorf, Niederösterreich, 2023
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: Rubner Holzbau GmbH
                                                                                                                                                                                                         Rendering: schreinerkastler.at

                                                                                                                                                                                                         Dear Studio
                                                                                                                                                                                                         Progress Headquarter, Brixen, Italien, 2021
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: Green Code
                                                                                                                                                                                                         Foto: Davide Perbellini

                                                                                                                                                                                                         Think Tank Architekturausbildung
                                                                                                                                                                                                         Wien, 2021
                                                                                                                                                                                                         Turn On Partner: Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen
                                                                                                                                                                                                         Foto: Anna Rauchenberger

                                                                                                                                                                                                                                                                                  11

                                                                                                                                                                                                                                                                                       12

                                                                                       5          6
. TURN ON PARTNER TURN ON - Vorträge nonstop - TURN ON.at
20

13        14
                                                                                                                      22

     15

                         schneider+schumacher Architekten                             21
                         Wildgarten Baufeld 5 und 7
                         Wohnen am Rosenhügel, Wien, 2023
                         Turn On Partner: Wienerberger Österreich GmbH
                         Rendering: schneider+schumacher I expressiv

                         LOVE architecture and urbanism | Pätzold Architekten
                         BUWOG The View, Berlin, 2021
                         Turn On Partner: BUWOG
                         Foto: Claudia Hechtenberg

                         Gerner Gerner Plus | M&S Architekten | transparadiso
                         Quartier Bienvenue, Puchsbaumgasse, Wien, 2023
                         Turn On Partner: WBV-GPA & EBG
                         Rendering: BokehDesignStudio

                         Modersohn & Freiesleben
                         Vier Häuser im Maximilians Quartier, Berlin, 2020
                         Turn On Partner: Feldhaus Klinker
                         Foto: Sebastian Schels

                                                                                                              23
                         AllesWirdGut | Gerner Gerner Plus
               16                                                                                                                                24
                         Attemsgasse – Rote Emma, Wien, 2024
                         Turn On Partner: MIGRA | BWS
                         Rendering: Arge Gerner Gerner Plus AllesWirdGut

                                                                                                                      25
                         MHM Ziviltechniker
                         Albertina Modern im Künstlerhaus, Wien, 2020
                         Lichtplanung: ALLES oder Licht TB/
     17                  DI Veronika Mayerböck
                         Turn On Partner: ERCO Lighting GmbH
                         Foto: Gustavo Allidi Bernasconi

18                       Mérték architectural studio
                         Alphagon Budapest Business Offices, Budapest, 2021
                         Turn On Partner: XEOMETRIC GmbH | ELITECAD
                         Rendering: Teichmann et Compagnons Property Networks GmbH

                         Hadi Teherani Architects
                         Mercator One, Duisburg, 2020
                         Turn On Partner: WICONA                                                                   Impressum:
                         Foto: Jörg Hempel                                                                         Architekturfestival TURN ON, Wien 2022
                                                                                                                   Herausgeber der Beilage: Architekturstiftung Österreich
                         HHS Planer + Architekten                                                                  Festivalleitung | Redaktion der Beilage: Margit Ulama
                         Bürogebäude Enerparc, Hafencity, Hamburg, 2022                                            Beirat zur Programmauswahl am Samstag: Christian Kühn, Maik Novotny, Margit Ulama
                         Turn On Partner: Pilkington Austria GmbH                                                  © bei den Autor*innen und Fotograf*innen
                         Rendering: HHS Planer + Architekten AG                                                    Grafik: designwidmer.com, Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH
                                                                                                                   Coverfoto: riccione architekten, Pädagogische Hochschule, Salzburg, 2020
                         Innocad architecture                                                                      Foto: Gregor Graf
                         Radisson RED Vienna – The Rock, Wien, 2021
                         Turn On Partner: PREFA Aluminiumprodukte

                                                                                     WER BAUT
                                                                                                                   Ehrenschutz
                         Foto: Maximilian Haidacher Photography
                                                                                                                   Andrea Mayer Staatssekretärin für Kunst und Kultur
                    19
                         Ernst Giselbrecht + Partner                                                               Kathrin Gaál Vizebürgermeisterin, Wiener Frauen- und Wohnbaustadträtin
                         TU Inffeldgasse 25, Graz, 2020                                                            Veronica Kaup-Hasler Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Wien
                         Turn On Partner: DOMICO KG                                                                Ulli Sima Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität, Wien

                                                                                     HIER AUF?
                         Foto: Paul Ott

                                                                                                                   Festivalleiterin
                         Auer Weber Architekten
                                                                                                                   Margit Ulama, Büro für Architektur_Theorie_Organisation
                         LAB 48, LabCampus Flughafen München
                         Baubeginn 2019
                         Turn On Partner: IGP Pulvertechnik AG                                                     Veranstalter
                         Rendering: VIZE architectural rendering                                                   Architekturstiftung Österreich Gemeinnützige Privatstiftung
                                                                                                                   Geschäftsführer: Josef-Matthias Printschler
                         baucombinat | Jakob Rosenauer                                                             Tel. 01/513 08 95, turnon@architekturstiftung.at
                         Chalet Moeller, Wien, 2021
                                                                                                                   Die Architekturstiftung Österreich ist die gemeinsame Plattform österreichischer
                         Turn On Partner: SunSquare Kautzky GmbH
                                                                                                                   Architekturinitiativen. Ihr Ziel ist es, Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit für
                         Foto: Martin Wacht
                                                                                                                   Architektur zu begeistern und sie zu anspruchs­­vollen ­PartnerInnen bei der Gestaltung
                                                                                                                   der gebauten Umwelt zu machen.

                                                                                            www.pongratz.at
. TURN ON PARTNER TURN ON - Vorträge nonstop - TURN ON.at
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                                                                                                             Michael Lackner | Andreas Wiege Die Gebäudefassade im (Klima-)Wandel
                                                                                                             Im Dialog: Pilkington Austria GmbH | Vorstand, HHS Planer + Architekten
                                                                                                             Till Richter | Stefan Dalheim LAB 48 – lebendige Oberflächen in der Architektur
3. März 2022 14.30–18.30 Uhr      Großer Sendesaal im ORF RadioKulturhaus, Wien. Eintritt frei
4. März 2022 10.30–19.00 Uhr      Moderation: Michael Kerbler, Maik Novotny, Margit Ulama                    Im Dialog: Auer Weber Architekten | IGP Pulvertechnik AG
                                                                                                             E. Giselbrecht | M. Hadinger Nachverdichtung als architektonische Antwort auf Versiegelung
                                                                                                             Im Dialog: Ernst Giselbrecht + Partner architektur | DOMICO KG
Donnerstag, 3. März 2022                                                                                     Oliver Kupfner | Christian Wirth The Rock – das neue Radisson RED Vienna Hotel
14.30 Eröffnungsrede:                                                                                        Im Dialog: Partner, Innocad architecture | PREFA Aluminiumprodukte
      Margit Ulama Festivalleiterin
                                                                                                             Gregor Lex || M. Summer | J. Rosenauer Chalet Moeller – mit Leichtigkeit Großes bewirken
                                                                                                             Im Dialog: SunSquare Kautzky GmbH || baucombinat | Architekturbüro Jakob Rosenauer
14.50 Michael Pech | Rüdiger Lainer Q-Tower – Vertikales Stadtquartier
      Im Dialog: Vorstandsvorsitzender ÖSW AG | RLP Rüdiger Lainer + Partner

                                                                                                       TURN ON
      Bernhard Ebner || Marta Schreieck | Dieter Henke TrIIIple – Stadt.Land.Fluss
      Im Dialog: Soravia || Henke Schreieck Architekten
      Peter Roitner || Bettina Götz | Maria Megina Village Mitte
                                                                                                       5. März 2022 13.00–22.00 Uhr     Großer Sendesaal im ORF RadioKulturhaus, Wien. Eintritt frei
      Im Dialog: Obmann, Heimbau Gen.mbH || Partnerin, ARTEC Architekten | Dietrich | Untertrifaller                                    Moderation: Michael Kerbler, Maik Novotny, Margit Ulama
      Oliver Vollgruber | Christian Aulinger Esslinger Arkaden
      Im Dialog: Siedlungsunion | Partner, trans_city
      Ch. Scheithauer | L. Speiser Holzwohnbau Hallein: schlichte Fassade – konsequente Details        Samstag, 5. März 2022
      Im Dialog: Partner, cs-architektur | Profine GmbH                                                13.00 Begrüßung:
                                                                                                             Christian Kühn Architekturstiftung Österreich
16.55 Pause

17.15 S. Kahl | F. Werner || G. Duchoslav iCampus Rhenania: Neues Quartier, Werksviertel München       13.15 WOHNEN etc.
      Im Dialog: R&S Immobilienmanagement GmbH | Partner, Henn || Pichler Projects GmbH                      zeininger architekten Smart Block Geblergasse                                             Wien
                                                                                                             Werner Neuwirth Atelierhaus C.21                                                          Wien
      Clemens Bortolotti | Rudi Palme || Wolfgang Riederer Legen und Stapeln im Dorfzentrum
                                                                                                             sophie delhay Zwei Wohnbauten in Dijon                                             Frankreich
      Im Dialog: Partner, riccione architekten | DI Palme || Peikko Austria GmbH
                                                                                                             Froetscher Lichtenwagner Wohnbauten Spallartgasse | Leyserstraße                          Wien
      Roman Mohler | Mikka Fürst Zukunftsorientiertes Bauen ist kreislauftauglich                            Henke Schreieck TrIIIple Towers                                                           Wien
      Im Dialog: Siblik Elektrik GmbH | Vivihouse Bausystem                                                  Heide & von Beckerath Wohn- und Atelierhaus IBeB | Ungewöhnlich Wohnen              Berlin | D

Freitag, 4. März 2022                                                                                  16.15 TURN ON TALK zum Thema
10.30 Begrüßung:                                                                                             „Was erwartet man von Architekt*innen? Berufsbild und Rolle in der Gesellschaft“
      Veronica Kaup-Hasler Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Wien                                      mit
      Festvortrag:                                                                                           Natascha Peinsipp asphalt-kollektiv, Wien
      Ernst Beneder Architekt, Wien                                                                          Riklef Rambow Professur Architekturkommunikation, KIT, Karlsruhe
      „Der große Entwurf liegt vor uns“                                                                      Anna Wickenhauser Architektin, Präsidentin docomomo Austria, Wien

11.15 Daniel Fügenschuh | Christian Kühn Architekturausbildung als Gesellschaftspolitik?               17.00 BILDUNG, INFRASTRUKTUR, VERWALTUNG etc.
      Im Dialog: Architekt, Innsbruck | Studiendekan Architektur, TU Wien | für Bundeskammer ZT              Fink Thurnher Bildungscampus Nüziders                                              Vorarlberg
      Stefan Böhling | Marc Hoppermann booking.com headquarter: Realisierung einer Vision                    riccione architekten Pädagogische Hochschule                                         Salzburg
      Im Dialog: Geschäftsführung, spannverbund GmbH | UNStudio                                              thalmeier architektur Bildungszentrum & Kindergarten Großarl                         Salzburg
                                                                                                             Reinhold Wetschko Heizzentrale & Umspannwerk | Feuerwehrhaus              Klagenfurt | Kärnten
      M. Aichholzer | R. Fritz Der moderne Wohnbau in Holz – umgesetzt für sozialen Wohnbau in NÖ
                                                                                                             Andy Senn Landwirtschaftliches Zentrum | Krematorium                                 Schweiz
      Im Dialog: MAGK Architekten Aichholzer • Klein | Geschäftsführung, Rubner Holzbau GmbH
                                                                                                             Moser und Hager Hof B. | Aufbahrungshalle                                                  OÖ
      Manuel Gschnell | Bernhard Leitner Office4Future                                                       architektur:lokal Revitalisierung Schloss Trautson | Kasperhof                            Tirol
      Im Dialog: Partner, Dear Studio | Geschäftsführung, Green Code
                                                                                                       20.30 TURN ON STUDIO
12.55 Pause
                                                                                                             Hans Gangoly, TU Graz Morphologie und Raum                                                Graz
13.15 E. Weiß || Ch. Pätzold | M. Jenewein Von der Industriebrache zum Wohnraum am Wasser                    Prenner | Rauch, ./studio 3, Univ. Innsbruck Design Build Projekte           Innsbruck | Peru
      Im Dialog: Geschäftsführung, BUWOG || Pätzold Architekten | LOVE architecture and urbanism
      A. Petritz | A. Kopinitsch || O. Gerner | F. Passler Attemsgasse – Rote Emma
      Im Dialog: Geschäftsführung, MIGRA | BWS || ARGE Gerner Gerner Plus AllesWirdGut
      M. Gehbauer | A. Gluttig || P. Rajakovics | M. Bresseleers Quartier Bienvenue                          3.– 5. März 2022
      Im Dialog: Geschäftsführung, WBV-GPA | EBG || transparadiso | Gerner Gerner Plus                       ORF RadioKulturhaus
      Antje Freiesleben | Jens Fricke 4 Wohnhäuser im Maximilians Quartier, Berlin
      Im Dialog: Modersohn & Freiesleben Architekten | Feldhaus Klinker Vertriebs-GmbH
                                                                                                             Argentinierstraße 30a, 1040 Wien
      Johann Marchner | Eckehart Loidolt Brick Bauhaus 2050: Die Zukunft beginnt heute
      Im Dialog: Geschäftsführung, Wienerberger Österreich GmbH | Partner, schneider+schumacher
                                                                                                             Eintritt frei
      M. Molzbichler | T. Schuster Lichtlösungen für die Ausstellungsräume im Künstlerhaus Wien
      Im Dialog: Partner, MHM Ziviltechniker | Head of Lighting Design, ERCO Lighting GmbH                   Details wegen COVID-19 siehe Website
      Lichtplanung: ALLES oder Licht TB/ DI Veronika Mayerböck

15.45 Pause                                                                                                  Livestream
16.05 R. Subhieh || P. Engert || A. Reith Alphagon Offices – Green Building in der Praxis                    www.turn-on.at
      Im Dialog: Xeometric || Geschäftsführung, ÖGNI || Mérték architectural studio
      Bernd Muley | Jörg Meiche Mercator One – Fit für die Zukunft
      Im Dialog: Hadi Teherani Architects | WICONA                                                           Medienpartner:

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