Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG

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Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
wende
energie/
     ednew
                        KLIMASCHUTZ &
                        NATURSCHUTZ –
                        HAND IN HAND
                        MIT LÄNDLICHER
                        ENTWICKLUNG
Beste Beispiele aus 3 Österreichischen
Klima- und Energie-Modellregionen
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
EINLEITUNG

Diese Broschüre entstand im Rahmen des
LE-Projekts „RENEWable – Realisierung ei-        Geht Sie ...
ner naturverträglichen Energiewende“ der
Umweltdachverband GmbH, gefördert vom
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und
­
Tourismus, von den Ländern und der EU.

Besonderer Dank gilt den Klima- und Energie-
ModellregionsmanagerInnen für die Unter-
stützung bei der Durchführung der Workshops
und in der Aufbereitung der vorgestellten re-
gionalen Projekte! Unser Dank gilt weiters den
TeilnehmerInnen der Workshops.

                                                                    FOTO: Klimafonds Ringhofer
                                                                1
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
EINLEITUNG

                                                         INHALT

                                                         VORWORT

                                                         EINLEITUNG

                                                         6    REGIONALER KLIMASCHUTZ
                                                              Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und Naturschutz als Königsweg

                                                         8    DIE MACHER: Klima- und Energie-Modellregionen (KEM)

                                                         MODELLPROJEKTE

                                                         10   MODELLREGION KARNISCHE ENERGIE – Kärnten
                                                              PROJEKT: FRed – E-Carsharing in der Region Hermagor

                                                         16   MODELLREGION TRAUNSTEINREGION – Oberösterreich
                                                              PROJEKT: Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden

                                                         22   MODELLREGION BIOSPHÄRENPARK GROSSES WALSERTAL – Vorarlberg
                                                              PROJEKT: EnergieMeisterschaft 2013

                                                         30   ÜBERREGIONALE BOTSCHAFTEN AUS REGIONALEN LÖSUNGEN
FOTO: Klimafonds Ringhofer

                                                         32   PRAKTISCHE INFOS

                             ... Klimaschutz etwas an?   34   IMPRESSUM

                                                                                                                                   3
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
EINLEITUNG   VORWORT

                                  Was geht Sie ...                      Sie denken vielleicht:
                                                                        „DAS GEHT MICH WENIG AN.“
                                  ... als BürgermeisterIn,
                                  ... als Mitglied des Gemeinderates,   Sind Sie sich sicher?
                                  ... als WirtschaftstreibendeR,
                                  ... als Vereinsmitglied oder
                                                                        Denken Sie vielleicht auch, Sie können selbst w
                                                                                                                      ­ enig
                                  ... als BürgerIn                      zu Klimaschutz und einer naturverträglichen Energie­
                                                                        wende beitragen? Dann ist diese Broschüre genau
                                                                        richtig für Sie.

                                                                        In ihr werden drei Beispiele guter Praxis aus
                                  ... Klimaschutz überhaupt an?         ­österreichischen Klima- und Energie-Modellregionen
                                                                         vorgestellt, allesamt aus der Eigeninitiative von Ge-
                                                                         meinden, Vereinen oder Unternehmen entstanden,
                                                                         meist auch in Kooperation derselben. Es geht dabei
                                                                         um Energiesparmeisterschaften oder E    ­-Carsharing,
                                                                         in einer Region gehen die Gemeinden sogar selbst
                                               Und was                   mit äußerst gutem Beispiel voran und installieren auf
                                                        nale
                                            haben regio
                                                                         allen Dächern gemeindeeigener ­Gebäude Photovol-
                                                         und
                                            Entwicklung
                                                                         taikanlagen. Sie müssen das Rad nicht neu erfinden,
                                                                         lassen Sie sich von den Beispielen und weiterführen-
                                              Naturschutz                den Informationen inspirieren. All diese Projekte zei-
                                                 damit                   gen: Klimaschutz ist nicht nur machbar, Gemeinden
                                                 zu tun?                 und Regionen profitieren sogar von der Umsetzung
                                                                         der naturverträglichen Energiewende!
FOTO: Klaus Ranger

                                                                        Eine motivierende Lektüre wünscht
                                                                        Gerald Pfiffinger GESCHÄFTSFÜHRER UMWELTDACHVERBAND

                                                                                                                                  5
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
EINLEITUNG

REGIONALER KLIMASCHUTZ
KLIMASCHUTZ, REGIONALE WERTSCHÖPFUNG UND NATURSCHUTZ ALS KÖNIGSWEG                                         Wie können Klimaschutz und Naturschutz in
                                                                                                           ländlichen Regionen miteinander einhergehen?

Der Klimawandel und dessen Folgen werden        Erfolgreich umgesetzte Projekte auf Gemein-                Unter dieser zentralen Frage lud der Um-   Die wesentlichen Ergebnis-
mittlerweile auch in Österreich immer stärker   de- oder Bezirksebene können dabei eine Vor-               weltdachverband AkteurInnen aus unter-     se und Erkenntnisse dieser
sichtbar. Eine Energiewende, die insbesonde-    bildfunktion für andere Regionen einnehmen,                schiedlichen Bereichen der Energiewende    Workshops sowie Beispiele
re auch auf die Anliegen des Naturschutzes      aber auch überregionale Initiativen anstoßen               sowie des Naturschutzes ein, miteinander   guter Praxis aus drei Regi-
Rücksicht nimmt, ist stetig voranzutreiben.     und zu stärkerem politischen Handeln ermu-                 in Dialog zu treten. Gesetzgebung, Ge-     onen werden ­   in dieser Bro-
Vor allem ländliche Regionen sind verstärkt     tigen. Der Erfahrungs- und Wissensaustausch                meinden, VertreterInnen aus Gewerbe        schüre präsentiert. Alle Pro-
                                                                                                                                                                                        KARNISCHE
gefordert naturverträgliche Klimaschutzmaß-     zwischen den Beteiligten stellt einen Grund-               und Industrie, sowie Natur- und Umwelt-    jekte basieren auf einer der
                                                                                                                                                                                        ENERGIE S. 10
nahmen zu setzen. Vernünftig umgesetzt brin-    stein dar, um die Erfahrungen weiterzugeben                schutzorganisationen saßen gemeinsam       energiepolitischen Priori­täten
gen diese Maßnahmen regionale Wertschöp-        und somit für eine kontinuierliche, positive               am Tisch. Vier Workshops wurden in vier    Energiesparen, Steigerung der
fung und tragen zur Stärkung des ländlichen     Entwicklung zu sorgen.                                     verschiedenen österreichischen Klima-      Energieeffizienz oder Ausbau
Raumes bei! Davon profitieren die Region, das                                                              und Energie- Modellregionen abgehalten.    der Erneuerbaren Energien
Klima und die Natur gemeinsam.                                                                             Die Essenz jedes Workshops war: Ver-       und zeigen Wege für eine na-
                                                                                                           brauchsreduktion, also Energie sparen      turverträgliche Energiewende
                                                                                                           und Energieeffizienz erhöhen, sind die     im überregionalen Kontext         TRAUNSTEIN-
                                                                                                           besten Maßnahmen für Klimaschutz und       auf.                              REGION S. 16
                                                                                                           Naturschutz gleichermaßen!

                                                                                               FOTO: UWD
                                                                                                            Gemeinsam neue Wege
                                                                                                                                                                                        BIOSPHÄREN­
                                                                                                            hin zu einer naturverträglichen                                             PARK GROSSES
                                                                                                                                                                                        WALSERTAL
                                                                                                            Energiewende entwickeln!                                                    S. 22

                                                                                                                                                                                                        7
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
EINLEITUNG

DIE MACHER
KLIMA- UND ENERGIE-MODELLREGIONEN (KEM)

WAS SIND DIE KEMs?                                    WOFÜR STEHEN DIE KEMs?            WER IST GEEIGNET ALS KEM?
„Klima- und Energie-Modellregionen“ ist ein           Keine Abhängigkeit mehr von       Regionen im ländlichen Raum bis hin zu Kleinstäd-
Programm des Klima- und Energiefonds.                 teuren Erdölimporten, keine       ten mit Umlandgemeinden, die aus mehreren,
Das Programm unterstützt österreichische              Angst mehr vor Gaskrisen –        ganzen Gemeinden (mindestens 2) und maximal
Regionen dabei, ihre lokalen Ressourcen an            stattdessen saubere Energie-      60.000 EinwohnerInnen bestehen. 2018 beginnt
erneuerbaren Energien optimal zu nutzen,              gewinnung aus Sonne, Wind,        eine weitere Ausschreibungsrunde, unterstützt
das Potenzial zur Energieeinsparung auszu-            Wasser und Bioenergie aus         werden voraussichtlich:
schöpfen und nachhaltig zu wirtschaften. Im           der Region. Die österreichi-
                                                                                        __NEUE MODELLREGIONEN
Rahmen des Programms werden regionale                 schen Klima- und Energie-
                                                                                        __WEITERFÜHRUNG BESTEHENDER
Klimaschutzprojekte und das regionale Mo-             Modellregionen verfolgen ge-
                                                                                          MODELLREGIONEN
dellregionsmanagement kofinanziert.                   nau dieses Ziel. Und sie sollen
                                                                                        __LEITPROJEKTE
                                                      Vorbilder für andere Regio-
                                                                                        __INVESTITIONSPROJEKTE wie Photovoltaik,
                                                      nen werden. Die langfristige
                                                                                          ­thermische Solaranlagen, Holzheizungen,
                                                      Vision: 100 %iger Ausstieg aus
                                                                                           ­E-Ladestellen, Mustersanierungen,
                                                      fossiler Energie.
                                                                                            Solare Großanlagen

                                                                                                                                            FOTO: A. Scheiblecker
                                              91 Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) in
                                              772 Gemeinden haben bislang rund
                                              4.100 Klimaschutzprojekte und -maßnahmen umgesetzt!
                                              DI INGMAR HÖBARTH Klima- und Energiefonds Österreich

                                                                        WWW.KLIMAUNDENERGIEMODELLREGIONEN.AT                                                        9
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
KLIMA- UND ENERGIE-MODELLREGION

KARNISCHE
ENERGIE
KÄRNTEN

                                                                                                                         D
MODELLREGION SEIT      2013                                                                                                    er Bezirk Hermagor ist eine typische länd-   senutzung (Fernwärme, Kleinfeuerungen).
PHASE                  Weiterführungsphase 1                                                                                   liche Region mit den üblichen Herausfor-     ­Unter Berücksichtigung des Treibstoffbedarfs
                                                                                                                               derungen: Zersiedelung und demogra-           (0 % regionale Deckung) ergibt sich insgesamt
WEBSEITE               www.karnische-energie.at
                                                                                                                         phischer Wandel haben auch hier merkbare            ein regionaler Deckungsgrad von 57 %.
BETEILIGTE GEMEINDEN   Dellach, Gitschtal, Hermagor-Pressegger See,                                                      Auswirkungen auf die regionale Entwicklung.
                       ­Kirchbach, Kötschach-Mauthen, Lesachtal, ­
                                                                                                                         Umso bedeutender sind die Aktivitäten der          Um die regionale Deckung mit erneuerbarer
                        St. Stefan im Gailtal. Der Bezirk Hermagor wird u.a.
                                                                                                                         KEM Karnische Energie, welche durch umfang-        Energie weiter zu erhöhen, wurden folgende
                        stark von seinem naturräumlichen Potenzial (Natura
                        2000-­Gebiete, Geopark Karnische Alpen) geprägt.                                                 reiche Maßnahmen zu Klimaschutz und gleich-        Ziele definiert, die vor allem auf die Steigerung
                                                                                                                         zeitig zur regionalen Wertschöpfung beitragen.     der Energieeffizienz und Bewusstseinsbildung
ZIEL/FOKUS             Maßnahmen zur Selbstversorgung des Bezirkes mit
                                                                                                                         So verfügt der Bezirk bereits jetzt über ein re-   setzen:
                       Erneuerbaren Energien durch Steigerung der Pro-
                       duktion einerseits und Erhöhung der Energieeffizienz                                              lativ hohes Niveau bei erneuerbarer Energieer-
                       andererseits.                                                                                     zeugung und Energieeffizienz.                      __Steigerung der Gesamtenergieeffizienz im
                                                                                                                                                                              Neubau und Gebäudebestand sowie ­
                                                                                                                          Der    regionale   De-   Der regionale De-          Umstieg auf Erneuerbare
                                                                                                                          ckungsgrad    bezieht    ckungsgrad liegt im      __Bewusstseinsbildung für effiziente

                                                                               FOTO: Klimafonds/APA-Fotoservice/Preiss
                                                                                                                          sich auf den gesam-      Strombereich      bei­     Energienutzung im Alltag
                                                                                                                          ten Energiebedarf der    59 % ­­­und im Wärme­    __Etablierung eines effizienten regionalen
                                                                                                                          Region, einschließlich   bereich bei 68 %.          ­Mobilitätssystems
                                                                                                                          Haushalte, Industrie,    Diese hohen Wer-         __Die öffentliche Hand ist Vorreiter bei
                                                                                                                          Gewerbe und Verkehr      te beruhen im We-           Energieeffizienz und erneuerbarer Energie
                                                                                                                          und gibt das Verhält-    sentlichen auf den
                                                                                                                          nis zwischen jährlich    hohen Anteilen an        Dadurch sollen die Stärken der Region weiter
                                                                                                                          regional erzeugter zu    Wasserkraft (Strom-      ausgebaut werden, Synergien unter den Ak-
                                                                                                                          verbrauchter Energie     erzeugung) und der       teuren stärker genutzt und eben die regionale
                                                                                                                          an.­                     regionalen Biomas-       Wertschöpfung erhöht werden.

                                                                                                                                                                               WWW.KARNISCHE-ENERGIE.AT                         11
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
LEUCHTTURMPROJEKT KARNISCHE ENERGIE
FRED – E-CARSHARING IN DER REGION HERMAGOR

                                                                                                                                                                                                             FOTO: Klimafonds/APA-Fotoservice/Preiss
Der regionale Deckungsgrad im Verkehrsbereich
wird erhöht!
Mobilität, im Besonderen die Elektromobilität, ist im
ländlichen Raum ein wichtiges Thema der Zukunft. Die
Region Hermagor hat in der ersten Umsetzungsphase
als KEM (2014-2016) ein umfangreiches Konzept für
ein „Regionales E-Carsharing-Modell“ erarbeitet. Das      AKTIV DABEI!                                      UNSER WEG                                        DAS HAT‘S GEBRACHT!
Ziel ist zumindest die Zweitautos der Gemeindebürge-
rInnen zu ersetzen und ein zusätzliches Mobilitätsan-    VertreterInnen u.a. von                            2015 unterzeichneten die beteiligten Gemein-     Gemeinsam nutzen – statt besitzen!
gebot zum öffentlichen Verkehr zu bieten. Das ist auch   __den sieben KEM-Gemeinden                         den eine Willensübereinkunft zur Weiterent-      Nach mehreren Arbeitssitzungen der beteilig-
gut für die Geldbörse: wer weniger als 12.000 Kilome-      und zwei LEADER-Gemeinden                        wicklung der regionalen Mobilität. Folgende      ten Unternehmen, Vereine und Gemeinden
ter pro Jahr mit dem Auto fährt, steigt mit Carsharing   __Verein energie:autark                            Schritte wurden zur Entwicklung des E-Car-       war klar, dass E-Carsharing nur als einheit-
günstiger aus als mit einem eigenen Auto.                __Tourismusverband                                 sharing Systems „FRed“ gemacht:                  liche, überregionale Lösung funktionieren
                                                         __Schulen                                                                                           kann. Begleitet durch die KEM-Managerin
Die Initiative zur Errichtung eines Carsharing Angebo-   __Wirtschaftsbetrieben                             __Abstimmung mit den Nachbarregionen             verfügt die Region nun über ein zusätzliches,
tes mit E-Autos ist von heimischen Betrieben, Verei-     __benachbarten KEMs                                  ­Osttirol und oberes Drautal                   bequemes, einfaches und nachhaltiges Mobi-
nen sowie dem Tourismusverband ausgegangen. Das                                                             __Implementierung von fünf E-Autos:              litätsangebot.
neue Mobilitätsangebot wird mit 100 % erneuerbarer,                                                            ­NutzerInnen können über die Buchungs-
regionaler Energie betrieben!                                                                                   plattform „Ibiola“ ein E-Auto ausleihen      Es wurde eine bekannte Marke (FRed) ge-
                                                                                                            __Erweiterung der Ladeinfrastruktur und          schaffen, der Begriff des Teilens („Sharing“)
                                                                                                                FRed-Parkplätzen in allen Gemeinden: vor     und der damit verbundene Lebensstil wird
                                                                                                                jedem Gemeindeamt gibt es zumindest ­        auch am Land gelebt und beworben. Gemein-

                                                                                       FOTO: Andrea Knura
                                                                                                                eine Ladestation                             sam etwas nutzen – sei es ein Auto, aber auch
                                                                                                            __Umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit &           z.B. eine Bohrmaschine, ein Anhänger etc.
                                                                                                                ­Kommunikation: Infos zum Thema Mobilität,   kann viele Kosten, Ressourcen und Energie
                                                                                                                 zum Ausleihsystem, zu den Umwelteffekten    sparen! Nach einer intensiven Bewerbungs-
                                                                                                            __Veranstaltungen, Präsentation der FRed-        phase zu Beginn zieht die Nachfrage der Be-
                                                                                                                 Flotte auf regionalen Festen und in den     völkerung und der Gäste nach den FReds nun
                                                                                                                 Schulen, Gewinnspiele und Probefahrten      sehr gut an.

                                                                                                                                                               WWW.KARNISCHE-ENERGIE.AT                                                                13
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
LEUCHTTURMPROJEKT KARNISCHE ENERGIE
FRED – E-CARSHARING IN DER REGION HERMAGOR                                                                                                                                                 AUF      1         BLICK

GUTES BEISPIEL!                                  FÜR NACHAHMER

                                                                                                                         FOTO: Andrea Knura
                                                                                                                                                                                           ZEITRAUM
                                                                                                                                                                                           2015 – 2019
Auch wenn es nur der Anfang ist, ein klei-       Ein solches Projekt ist vor allem dann sinnvoll,                                                                                          PROJEKTTRÄGER
ner Teil der Energie für Mobilität kann somit    wenn mehrere Gemeinden kooperieren. Da-
                                                                                                                                                                                           Gemeindeverband Karnische
in der Region erzeugt werden! Das trägt zur      durch werden Kräfte gebündelt, Mehrgleisig-                                                                                               Region
regionalen Wertschöpfung bei, reduziert die      keiten vermieden und Kosten optimiert. Alle
                                                                                                                                                                                           KOSTEN
Belastung durch Luftschadstoffe und entlas-      Projektträger profitieren von einer gemeinsa-
tet noch dazu die Haushaltsbudgets. Im We-       men Strategie. Bald wurde jedoch klar: ohne                                                                                               84.000,- Euro
sentlichen wurde das E-Carsharing durch eine     bewusstseinsbildende Maßnahmen und aktive                                                                                                 NUTZEN
wertvolle Partnerschaft von Unternehmen,         Kundenwerbung wird dieses neuartige Ange-                                                                                                 __Gedanke des Teilens wird am
Vereinen und der öffentlichen Hand ermög-        bot nur langsam in Fahrt kommen. Das LEA-                                                                                                  Land etabliert
licht. Der Verein energie:autark Kötschach-      DER-Projekt „Marketing und Bewusstseinsof-                                                                                                __Nachhaltige Mobilitätsform
Mauthen ist gemeinsam mit einem Autohänd-        fensive E-Carsahring Region Hermagor“ wurde                                                                                                 wird im ländlichen Raum
ler Betreiber der E-Autoflotte. Die Gemeinden    im April 2017 eingereicht, um genau dieses                                                                                                  ­angeboten
                                                                                                                                              Im Energiehaushalt von morgen werden         __Erneuerbare, regionale Energie­­
stellen wiederum die Infrastruktur zur Verfü-    Marketing zu ermöglichen. Starke Partner aus
                                                                                                                                                                                              ersetzt fossile Treibstoffe
gung und sorgen für die Öffentlichkeitsarbeit.   Wirtschaft und Tourismus bringen häufig inno-
                                                                                                                                              KundInnen zu ProduzentInnen, Häuser zu       FÖRDERSCHIENE
Das ist gelebte Zusammenarbeit mit vielfälti-    vative Ideen und Netzwerke ein. Eine engagier-
gem Nutzen für die regionale Wirtschaft und      te Projektkoordination und viel Kommunikati-                                                 ­Kraftwerken, heimische Wälder zu Energie-   KEM Region Hermagor, Klima-
Umwelt!                                          on zwischen den Partnern sind wesentlich!                                                                                                 fonds, LEADER, Land Kärnten:
                                                                                                                                                                                           MoMak
                                                                                                                                              speichern, Energieeffizienzmaßnahmen zu
                                                                                                                                                                                           KATEGORIE

                                                                                                    FOTO: Andrea Knura
                                                                                                                                              Finanzierungslösungen und das Zweitauto      Effizienz / Mobilität / Teilen
                                                                                                                                                                                           WEITERE INFORMATIONEN
                                                                                                                                              ­ersetzt durch eine E-Carsharing-Gemein-     www.fred-fahren.at

                                                                                                                                              schaft. Wege entstehen dadurch, dass man     KONTAKT
                                                                                                                                                                                           KEM-Managerin
                                                                                                                                              sie geht!                                    Mag. Daniela Schelch:
                                                                                                                                                                                           daniela.schelch@region-­
                                                                                                                                              MAG. DANIELA SCHELCH                         hermagor.at
                                                                                                                                              KEM-Managerin

                                                                                                                                                                                                                       15
Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
KLIMA- UND ENERGIE-MODELLREGION

TRAUNSTEIN
REGION
OBERÖSTERREICH

MODELLREGION SEIT      2010
PHASE                  Weiterführungsphase 2
WEBSEITE               www.kem-traunsteinregion.at

                                                                                                     D
BETEILIGTE GEMEINDEN   Altmünster, Bad Wimsbach-Neydharting, Gmunden,                                     ie Gemeinden im Salzkammergut star-         Die KEM hat sich zum Ziel gesetzt, eine nach-
                       Gschwandt, Kirchham, Laakirchen, Roitham am
                                                                                                          teten schon vor Jahren mit der Arbeit an    haltige Entwicklung der Energieversorgung zu
                       Traunfall, Scharnstein, St. Konrad, Traunkirchen,
                                                                                                          einem regionalen Energiekonzept und         fördern, sowohl in den Bereichen der Energie-
                       Vorchdorf
                                                                                                     gründeten dazu die Energieregion Salzkam-        einsparung und -effizienzsteigerung als auch
ZIEL/FOKUS             Es soll das Energie-Einsparpotenzial und Effizienzstei-
                                                                                                     mergut. In einem gemeindeübergreifenden          durch den Ausbau der Nutzung erneuerbarer
                       gerungspotenzial in der gesamten Region erhoben
                                                                                                     Arbeitskreis wurde ein 3-Phasen-Plan erstellt.   Energieträger. Zum Thema Einsparung wurden
                       werden. Photovoltaik soll speziell auf kommunaler
                       Ebene, bei der Landwirtschaft und auch bei Industrie                          Basiserhebungen, Bewusstseinsbildung, Erfah-     über ein Web-Portal die notwendigen Daten für

                                                                                 FOTO: TZS Gmunden
                       und Gewerbe weiter ausgebaut werden.                                          rungsaustausch und Maßnahmenplanung wa-          eine Analyse der regionalen Möglichkeiten ge-
                                                                                                     ren Inhalte der ersten Phase.                    sammelt. Es wurden alle Verbrauchergruppen
                                                                                                                                                      der Region differenziert betrachtet – kommu-
                                                                                                     Der Beitritt zum Klimabündnis sowie der Start    nale Gebäude, Haushalte, Betriebe und Land-
                                                                                                     eines E-GEM-Programms stehen am Ende der         wirtschaft. Der zweite Schwerpunkt gilt der
                                                                                                     drei Phasen. Ein LEADER Projekt diente zur       maximalen Ausschöpfung von Fördermaßnah-
                                                                                                     Bewusstseinsbildung und als Entscheidungs-       men zum Ausbau von PV-Anlagen. Photovol-
                                                                                                     hilfe für die strategische Weiterentwicklung     taik gilt als naturverträglichste Energiegewin-
                                                                                                     der Energieregion, was auch zur Gründung der     nungsform und es gibt ausreichend geeignete
                                                                                                     KEM Traunsteinregion geführt hat.                Dachflächen, wo PV-Anlagen installiert werden
                                                                                                                                                      können. Dieses relativ einfach zu erschließen-
                                                                                                                                                      de Potential soll maximal genutzt werden!

                                                                                                                                                  WWW.KEM-TRAUNSTEINREGION.AT                           17
LEUCHTTURMPROJEKT TRAUNSTEINREGION
PHOTOVOLTAIK AUF ÖFFENTLICHEN GEBÄUDEN

                                                                                                                                                                                                                         FOTO: C. Hummelbrunner
Schon zu Beginn der Aktivitäten als KEM wurde das
Ziel formuliert, die Nutzung von PV in der Region zu
steigern. Die öffentliche Hand soll als Motivator und
Trendsetter mit Vorzeigeprojekten Anreize setzen.
Die Gemeinden besitzen viele Gebäude, deren Dach-
flächen sich ausgezeichnet für die Installation von PV-
Anlagen eignen.                                            AKTIV DABEI!                                             UNSER WEG                                          DAS HAT‘S GEBRACHT!
Mit der Möglichkeit der Investförderung im Rahmen         VertreterInnen von                                        Zu Beginn stand eine detaillierte Erhebung         Bis Ende 2017 wurden über 400 kWp (kW-
von KEM-PV lag es dann auf der Hand, dieses Förder-       __Umweltausschüssen                                       des PV-Potentials der Dachflächen öffentli-        peak) installiert! Für 2018 sind weitere Anla-
programm in den Gemeindeämtern vorzustellen und           __Gemeinderat                                             cher Gebäude. Die geeigneten Dächer wurden         gen mit gesamt 120 kWp geplant. Aus dieser
zu bewerben. Die Idee hat viel Gefallen gefunden und      __Energiegruppen der jeweiligen                           mit den jeweiligen Energieverbrauchsdaten          hohen Eigenversorgung mit Strom resultieren
es wurde sogar eine Ausschöpfung der zur Verfügung          Gemeinden                                               der jeweiligen Gebäude verglichen, um die          hohe Ersparnisse an Stromkosten für die Ge-
stehenden Mittel angestrebt, was in den letzten Jahren                                                              richtige Größe der Anlagen festzulegen und         meinden, welche die Anlagenbetreiber sind.
deutlich übertroffen werden konnte. Die Investförde-                                                                damit die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.     Durch die Reduktion der CO2-Emissionen um
rung war ein wesentlicher Anreiz zur Umsetzung die-                                                                 Ziel war dabei auch einen möglichst hohen Ei-      bisher rund 220 Tonnen handelt es sich hier-
ses Projektes.                                                                                                      genverbrauch zu erreichen.                         bei auch um eine sehr wirksame Klimaschutz-
                                                                                                                                                                       maßnahme.
                                                                                                                    Seit mehreren Jahren wird nun diese Inves-
                                                                                                                    titionsförderung von PV-Anlagen auf öffent-        Durch die intensive Thematisierung von PV in
                                                                                                                    lichen Gebäuden in der Modellregion inten-         diversen Gemeindegremien (speziell Umwelt-
                                                                                                                    siv beworben. Das Kontingent wurde in den          ausschüsse und Prüfungsausschüsse) werden

                                                                                            FOTO: TechnoZ Gmunden
                                                                                                                    Vorjahren immer voll ausgeschöpft (Platz 2         viele GemeindemandatarInnen für das Thema
                                                                                                                    im österreichweiten Vergleich!). Das zeigt,        sensibilisiert und tragen – von der Praxistaug-
                                                                                                                    dass der Anreiz zur Förderung der Sonnen-          lichkeit beeindruckt – idealerweise zur weite-
                                                                                                                    energienutzung in der Traunsteinregion sehr        ren Verbreitung der Sonnenenergienutzung
                                                                                                                    gut angenommen wird. Den BürgerInnen               bei!
                                                                                                                    der Gemeinde wird somit der sinnvolle und
                                                                                                                    wirtschaftliche Einsatz von Photovoltaikanla-
                                                                                                                    gen näher gebracht und das Ergebnis ist gut
                                                                                                                    sichtbar auf den Dächern der Gemeinde zu
                                                                                                                    bewundern.­

                                                                                                                                                                     WWW.KEM-TRAUNSTEINREGION.AT                                                  19
LEUCHTTURMPROJEKT TRAUNSTEINREGION
PHOTOVOLTAIK AUF ÖFFENTLICHEN GEBÄUDEN                                                                                                                                                                    AUF      1          BLICK

GUTES BEISPIEL!                                 FÜR NACHAHMER

                                                                                                                            FOTO: Klimafonds/Ringhofer
                                                                                                                                                                                                          ZEITRAUM
                                                                                                                                                                                                          laufend seit 2013
Zusätzlich zum großen Erfolg der Aktion zeigt   Photovoltaik ist eine der umweltverträglichsten                                                                                                           PROJEKTTRÄGER
die Entwicklung einer selbst programmierten     Energietechnologien. PV-Lösungen sind inzwi-
                                                                                                                                                                                                          Die jeweiligen Errichter der
Software, dass durch gezielte Förderungen       schen zu Preisen erhältlich, bei denen sich der-                                                                                                          ­Projekte (Gemeinden)
vielfältige positive Entwicklungen ins Rollen   artige Anlagen durchaus rechnen. Ein wirklicher
                                                                                                                                                                                                          KOSTEN
kommen können. Diese Software simuliert         Selbstläufer sind sie aber noch nicht, weshalb
ausgehend von den Verbrauchsdaten eines         es z.B. weiterhin gezielte Förderungen braucht,                                                                                                           In Summe ca. 570.000,- Euro
Gebäudes („Lastprofil“) und deren Dacheigen-    um weitere Anreize zu schaffen. KEMs haben                                                                                                                NUTZEN
schaften die ideal dimensionierte PV-Anlage.    dabei Zugang zu speziellen Förderschienen,                                                                                                                __400 kWp an regionaler,
Das verschafft den Gemeinden hohe Pla-          welche Nicht-KEM-Gemeinden vorenthalten                                                                                                                     ­erneuerbarer Energie
nungssicherheit.                                bleiben. In der KEM Traunsteinregion hat sich                                                                                                                ­installiert
                                                gezeigt, dass eine langfristige und intensive Be-                                                                                                         __Hohe Einsparung an
Bei den nächsten Anlagen sind sowohl Batte-     werbung der Förderaktion notwendig ist, um                                                                                                                    ­Energiekosten
                                                                                                                                                         Wesentlich für den Erfolg unserer Arbeit als     __Bisher 220 Tonnen ­
riespeicher als auch Lösungen zur Warmwas-      eine entsprechende Teilnahme zu erreichen.
                                                                                                                                                                                                               CO2 Emissionen vermieden
sererzeugung mittels Überschussenergie ge-      Daher sind auch hier engagierte Personen
                                                                                                                                                         KEM-Manager ist es, mit möglichst konkreten      FÖRDERSCHIENE
plant. Damit werden weitere Musterprojekte      wichtig, denen das Thema persönlich ein Anlie-
geschaffen, die zum Nachmachen einladen.        gen ist und die zum Mitmachen motivieren!                                                                und angreifbaren Projekten die Nutzung           KEM-PV-Förderung, nur für KEM
                                                                                                                                                                                                          Mitgliedsgemeinden verfügbar
                                                                                                                                                         ­erneuerbarer Energie forcieren zu können.       KATEGORIE
                                                                                                                                                                                                          Erneuerbare Energie

                                                                                                    FOTO: W. Hitzenberger
                                                                                                                                                         Die Investförderung für Photovoltaik auf         WEITERE INFORMATIONEN
                                                                                                                                                                                                          www.kem-traunsteinregion.at
                                                                                                                                                         öffentlichen Gebäuden ist hier ein Muster­
                                                                                                                                                                                                          KONTAKT
                                                                                                                                                         beispiel, wie die Nutzung durch ein derartiges   KEM-Manager
                                                                                                                                                                                                          DI Horst Gaigg:
                                                                                                                                                         Programm stimuliert werden kann.                 horst.gaigg@tzs.at

                                                                                                                                                         DI HORST GAIGG
                                                                                                                                                         KEM-Manager

                                                                                                                                                                                                                                     21
KLIMA- UND ENERGIE-MODELLREGION

BIOSPHÄRENPARK
GROSSES
WALSERTAL
VORARLBERG

                                                                                             E
MODELLREGION SEIT      2010                                                                      rklärtes Ziel der Region ist es, den Energie-   Die hohe Zahl mittlerweile umgesetzter Maß-
PHASE                  Weiterführungsphase 2                                                     bedarf in den sechs beteiligten Gemeinden       nahmen führte schon zur Verleihung der maxi-
                                                                                                 maximal zu reduzieren und gleichzeitig          mal möglichen 5 „e“ und des European Energy
WEBSEITE               www.grosseswalsertal.at
                                                                                             nachwachsende Rohstoffe, Wasserkraft, Son-          Award in Gold! Besonders erfreulich war die
BETEILIGTE GEMEINDEN   Blons, Fontanella-Faschina, Raggal, Sonntag,                          nenenergie und weitere erneuerbare Energie-         rasche Erreichung des Zieles Ökostromexport.
                       St. Gerold, Thüringerberg
                                                                                             quellen in einem solchen Umfang zu nutzen,          Bereits 2014 konnte mehr Strom in Kleinwas-
ZIEL/FOKUS             Entwicklung zur Ökoenergieexportregion mit                            dass sich das Große Walsertal bis 2030 zu 100 %­    serkraftwerken und PV-Anlagen erzeugt wer-
                       Ökostrom und Biomasse sowie Energieautonomie                          energieautonom versorgen und im Bereich             den als die ganze Region verbraucht und damit
                       bis 2030
                                                                                             Ökostrom und Biomasse sogar eine Ökoener-           auch erstmals Ökostrom exportiert werden.
                                                                                             gieexportregion werden kann.
                                                                                                                                                 2017 begann die zweite Verlängerungsphase

                                                                      FOTO: Markus Gmeiner
                                                                                             Besondere Herausforderungen sind dabei die          als Klima- und Energie-Modellregion mit einer
                                                                                             Geschwindigkeit bei den Gebäudesanierungen,         kräftigen und für die Region sehr wertvollen
                                                                                             der Bereich der Mobilität und vor allem auch die    Ausweitung der Funktionen des Modellregions-­
                                                                                             Einhaltung des Biosphärenparkleitbildes – Le-       Manager.­
                                                                                             ben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur.
                                                                                             Wertvolle Unterstützung gab es durch das 2001       In der Region hat insbesondere die Regionalität
                                                                                             gestartete e5-Programm und dann ab 2010 als         und Dezentralisierung der Energieversorgung
                                                                                             Klima- und Energie-Modellregion mit der Instal-     hohen Stellenwert. Aufgrund des hohen Wald-
                                                                                             lierung eines eigenen Energiemanagers.­             anteils im Gebiet kommt dabei der Biomasse
                                                                                                                                                 eine besondere Rolle zu. Gemeindeeigene Ge-
                                                                                                                                                 bäude sollen als Vorbild mit dem Bezug regio-
                                                                                                                                                 nal erzeugter Energie vorangehen.

                                                                                                                                                    WWW.GROSSESWALSERTAL.AT                        23
LEUCHTTURMPROJEKT GROSSES WALSERTAL
ENERGIEMEISTERSCHAFT 2013

                                                                                                                                                                                                                         FOTO: Albert Rinderer
Kollektive Kampfansage an den Energieverbrauch:
Die erste Walser E ­ nergiemeisterschaft kennt nur
GewinnerInnen!
„Wie können wir unseren hohen Energieverbrauch mög-
lichst einfach und wirkungsvoll reduzieren“ fragte sich
das regionale Energieteam. Um Haushalte und Betrie-
be zum Mitmachen zu motivieren, wurden neue Wege           AKTIV DABEI!                                                UNSER WEG                                         DAS HAT‘S GEBRACHT!
gesucht. Die Lösung war bald gefunden: mit einer
sportlichen Herausforderung namens EM, in diesem          10 Teams mit VertreterInnen von                              Energiesparen ist Teamsport                       „Es wurden je nach Team zwischen 7 und 15 %
Fall „Energiemeisterschaft“! Bei der „Walser Energie-     __72 Privathaushalten und Klein-                             Vier bis acht Haushalte oder Betriebe in der      Strom eingespart“, freut sich Projektleiter Rai-
meisterschaft 2013“ war aber nicht die körperliche          unternehmen im ersten Jahr,                                Gemeinde bildeten jeweils ein Team. Dieses        ner Burtscher mit Verweis auf das gesetzte
Aktivität, sondern die Kampfansage an den eigenen           40 im zweiten Jahr                                         wurde von einer oder einem EnergieberaterIn       Ziel von 10 %. Geworden sind es insgesamt­
Energieverbrauch gefordert. Die tolle Werbung mit         __2 Volksschulen                                             betreut. Jedes Team analysierte zuerst den Ist-   9 % bzw. 56.000 kWh weniger Stromver-
den sportlichen Bürgermeistern im Footballdress war       __EnergieberaterInnen                                        Stand des Stromverbrauchs und den jeweili-        brauch, was dem Jahresstromverbrauch von
aber zu wenig, es brauchte zahlreiche persönliche Ge-     __e5-Energieteam                                             gen Umgang mit Energie. Gemeinsam wurden          16 Haushalten entspricht. Eine gewaltige Ein-
spräche für den ersten Erfolg von 72 teilnehmenden        __FachberaterInnen der beteilig-                             Einsparungsziele diskutiert und festgelegt,       sparung mit geringstem Aufwand, noch dazu
Haushalten und Kleinunternehmen. Im Wettbewerb              ten Firmen                                                 mögliche Maßnahmen besprochen und da-             wurden über 10.000,- Euro an Stromkosten
der 10 Teams aus allen Gemeinden wurde dann um                                                                         nach umgesetzt. Einmal im Monat wurden die        gespart! Im zweiten Jahr wurde das Ergebnis
die höchste Energieeinsparung gekämpft.                                                                                Zählerstände aller TeilnehmerInnen ausge-         noch um ein weiteres Prozent verbessert, die
                                                                                                                       wertet, die Ergebnisse im Rahmen einer Zwi-       Maßnahmen wirken also nachhaltig.
                                                                                                                       schenetappe analysiert und die Maßnahmen
                                                                                                                       entsprechend angepasst. Durch diesen regel-       Wieviel die Walser EM dem Klima gebracht hat,

                                                                                             FOTO: Grafik Caldonazzi
                                                                                                                       mäßigen Erfahrungs- und Wissensaustausch          ist eine interessante Frage. Nimmt man den
                                                                                                                       brachte jeder Ideen und Erfahrungen ein und       Vorarlberger Strommix als Vergleich, dann
                                                                                                                       profitierte umgekehrt von allen anderen. Maß-     würden sich satte 3,12 Tonnen CO2 Einspa-
                                                                                                                       nahmen waren beispielsweise:                      rung ergeben. Da im Großen Walsertal schon
                                                                                                                                                                         vorwiegend der eigene Ökostrom verbraucht
                                                                                                                       __Optimierung der Heizungssteuerung               wird, können diese 56.000 kWh Ökostrom zu-
                                                                                                                       __Umstieg auf LED und energieeffiziente           sätzlich exportiert werden und somit anderen
                                                                                                                         ­Geräte, Mehrfachstecker mit Kippschalter       Regionen bei der C02 Einsparung helfen.
                                                                                                                       __Bewusstes Ausschalten von elektrischen
                                                                                                                          Geräten und Lampen

                                                                                                                                                                           WWW.GROSSESWALSERTAL.AT                                               25
LEUCHTTURMPROJEKT GROSSES WALSERTAL
ENERGIEMEISTERSCHAFT 2013                                                                                                                                                                  AUF      1       BLICK

GUTES BEISPIEL!                                    FÜR NACHAHMER

                                                                                                                             FOTO: Albert Rinderer
                                                                                                                                                                                           ZEITRAUM
                                                                                                                                                                                           März 2013 – Mai 2015
__Sieger Klimaschutzpreis 2014 der Vorarlber-      Das Projekt ist perfekt auf andere Regionen                                                                                             (in 2 Phasen)
  ger Nachrichten in der Kategorie „Gemeinde       und natürlich auch Einzelgemeinden übertrag-                                                                                            PROJEKTTRÄGER
  & Öffentlichkeit“                                bar. So wurde auch schon in der Energieregi-                                                                                            e5 Energieteam Großes
__Alle Bürgermeister der Region nahmen teil        on Vorderwald oder der Gemeinde Übersaxen                                                                                               ­Walsertal
__Signifikante Stromeinsparung mit                 eine Energiemeisterschaft nach diesem For-
                                                                                                                                                                                           KOSTEN
  ­geringstem Aufwand                              mat durchgeführt. Die große Herausforderung
                                                                                                                                                                                           4.000,- Euro für Bewebung,
__10.000,- Euro an Stromkosten gespart             bleibt dabei die Aufgabe, Menschen zu moti-
                                                                                                                                                                                           Start-, Austausch- und
__Vernetzung der Bevölkerung sorgt für             vieren und zu dieser gemeinsamen Aktion zu-
                                                                                                                                                                                           ­Abschlussveranstaltung
   ­sozialen Mehrwert und Engagement über          sammen zu bringen. Ist das geschafft, führt das
                                                                                                                                                                                           NUTZEN
    den Wettbewerb hinaus                          Tüfteln in Teams dann zu gegenseitiger Moti-
                                                   vation sowie einem Ideenaustausch und hat                                                                                               __56.000 kWh Strom eingespart
Modellregions-Manager Albert Rinderer: „Das        damit auch einen nicht zu unterschätzenden                                                                                              __10.000,- Euro an Energiekosten
                                                                                                                                                     Unser Motto: Voneinander lernen und
gemeinsame Arbeiten in Teams hat eine unglaub-     sozialen Mehrwert. Zur Initiierung und Durch-                                                                                            eingespart
liche Dynamik entfacht und durch den gemein-       führung sind engagierte Personen wichtig, wel-                                                                                          __3,12 Tonnen CO2-Emissionen
                                                                                                                                                     ­gemeinsam etwas Gutes tun!
samen Erfolg zwei Drittel der TeilnehmerInnen      che in persönlichen Gesprächen, ergänzend zu                                                                                             vermieden
motiviert, sogar noch ein zweites Jahr auf diese   begleitender Öffentlichkeitsarbeit, weitere Mit-                                                                                        FÖRDERSCHIENE
                                                                                                                                                     RAINER BURTSCHER
sportliche Weise den Stromverbrauch zu senken.“    streiterInnen zur Teilnahme motivieren.
                                                                                                                                                     Projektleiter EM                      KEM Großes Walsertal,
                                                                                                                                                                                           Klimafonds
                                                                                                                                                                                           KATEGORIE

                                                                                                      FOTO: Markus Gmeiner
                                                                                                                                                                                           Energiesparen
                                                                                                                                                                                           WEITERE INFORMATIONEN
                                                                                                                                                                                           www.grosseswalsertal.at/
                                                                                                                                                                                           Biosphaerenpark/Erneuerbare_
                                                                                                                                                                                           Energien/Energie_Meisterschaft
                                                                                                                                                                                           KONTAKT
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                                                                                                                                                                                           albert.rinderer@aon.at

                                                                                                                                                                                                                    27
ÜBERREGIONALE BOTSCHAFTEN                                                                          Für alle Regionen, Gemeinden oder Städte werden hier vier Kernbotschaften vorgestellt, wel-
                                                                                                   che sich in den abgehaltenen Workshops herauskristallisiert haben. Sie sollen als Leitfaden
AUS REGIONALEN LÖSUNGEN                                                                            dienen, an dem sich zukunftsorientierte ProjektentwicklerInnen im ländlichen Raum orientie-
                                                                                                   ren können. Auch die eine oder andere politische Forderung ist genannt worden.

1                                               2                                                                                                    4
     Die STÄRKEN UND SCHWÄCHEN DER                   VORBILDFUNKTION DER GEMEINDEN:                einer Gebäudesanierung, sollte die öffentliche         Fehlende KOSTENWAHRHEIT wurde in
     EINZELNEN REGION müssen identifiziert           Photovoltaik auf Gemeindedächern,             Hand tunlichst darauf achten, möglichst gerin-         den Workshops wiederholt als eines der
     werden. Die Stärken kann man idealer-           Bereitstellung eines E-Carsharing-An-         ge Energiekennzahlen (also geringen Energie-           Haupthindernisse für die Energiewende
weise zu den Säulen des Umstiegs auf natur-     gebotes, Bezug von regionaler Ökoenergie           bedarf) zu erreichen und vielleicht sogar ein     angeführt. Die Behebung dieses Umstandes
verträglich bereitgestellte, erneuerbare Res-   bei kommunalen Gebäuden, Kindergarten in           Plusenergiehaus daraus machen. Begleitende        ist natürlich nicht direkt auf kommunaler Ebe-
sourcen wie Sonne, Wind und Holz machen.        Plusenergiestandard usw.: sehr viel kann auf       Öffentlichkeitsarbeit informiert die Bevölke-     ne möglich, doch gilt es hier Kräfte zu bündeln
Ohne die proaktive Hebung von großen Effi-      kommunaler Ebene jetzt schon umgesetzt             rung über die innovative Tat: „Tue Gutes und      und den Abbau umweltschädlicher Subventio-
zienzpotenzialen ist die Energiewende aber      werden. Gemeinden können und sollen durch          sprich darüber“!                                  nen durch eine umfassende, ökosoziale Steu-
nicht zu schaffen, weswegen gerade auf die      ihre Aktivitäten ein „Wir-Gefühl“ fördern und                                                        erreform immer wieder einzufordern – sei es

                                                                                                   3
Energieverbrauchsreduktion hohes Augen-         NachahmerInnen motivieren, frei nach dem                 BEWUSSTSEINSBILDUNG ist eine der            bei der Verwaltung, der Politik oder den Kam-
merk gelegt werden muss.                        Motto „Yes We Can!“. Eine Vielzahl an Förder-            wichtigsten Voraussetzungen für einen       mern und Interessensvertretungen.
                                                programmen und Beratungsangeboten un-                    ressourcen- und energiesparsamen Le-
Dadurch schafft man auch unmittelbare An-       terstützen genau diese kommunalen Projekte         bensstil. Dabei geht es im Wesentlichen dar-      Dabei geht es im Wesentlichen um eine finan-
knüpfungspunkte, die ökonomische Vorteile       (siehe Weiterführende Informationen).              um, Klimaschutz mit all seinen Konsequenzen       zielle Belastung des Energie- und Ressourcen-
für die regionale Wirtschaft und Bevölkerung                                                       als positive Herausforderung, ja gar als Chan-    verbrauches und eine entsprechende Entlas-
bringen – und dadurch eine hohe Motivation      Die Gemeindeaktivitäten sollten zielgerichtet      ce für ein besseres Leben wahrzunehmen. Es        tung der Arbeit. So können positive Effekte
und Zugkraft erzeugen.                          umgesetzt werden. Daher empfiehlt sich im Vor-     gilt die Bevölkerung verstärkt über die Klima-    für Volkswirtschaft, Unternehmen und Priva-
                                                feld eine Diskussion und Festlegung von lang-      erhitzung und deren Folgen, sowie vor allem       te sowie für Umwelt, Natur und Klima erzielt
Als Beispiele seien verringerter regionaler     fristigen Zielsetzungen für alle Maßnahmen z­ ur   über Gegenmaßnahmen aufzuklären. Gegen-           werden.
Kaufkraftabfluss und die Erhöhung der regi-     Energieeinsparung und Energieerzeugung aus         maßnahmen sind beispielsweise die natur-
onalen Wertschöpfung genannt. Die Realisie-     Erneuerbaren. Ein Netzwerk aus Politik, Verwal-    verträgliche Energiewende aktiv mitzugestal-      Ziel einer Änderung der Rahmenbedingungen
rung vieler Maßnahmen setzt die Beseitigung     tung, Unternehmen, EnergieexpertInnen, Schu-       ten, aber auch wenige hochwertige statt viele     muss die finanzielle Internalisierung (mög-
von rechtlichen und finanziellen Hemmnissen     len und der Bevölkerung soll diesen Prozess be-    minderwertige Güter zu kaufen, teilen statt       lichst vieler) umweltschädlicher Effekte sein,
und die Schaffung von Anreizen voraus. Das      gleiten, um diese Themen weiterzutragen und        besitzen, Radfahren und zu Fuß gehen statt        was dann für die Verursacher als Vermei-
liegt oft außerhalb des Einflussbereiches von   eine breite Bewegung entstehen zu lassen.          für 700 Meter in’s Auto zu steigen etc. Diverse   dungsanreiz finanziell deutlich spürbar wird.
Gemeinden, weshalb dies bei den zuständi-                                                          Veranstaltungen und auch die Gemeindezei-         So kann eine effiziente Ressourcennutzung
gen PolitikerInnen, Behörden und Ämtern         Nicht unwichtig: um im konkreten Fall tatsäch-     tung können dazu regelmäßige Anreize und          unterstützt werden.
wiederholt eingefordert werden muss.            lich eine Vorbildwirkung zu erzielen, z.B. bei     Informationen liefern.

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FÜR INTERESSIERTE: VORAUSSETZUNGEN FÜR
EINE NATURVERTRÄGLICHE ENERGIEWENDE                                                               WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN

Die Energiewende ist eine große Herausfor-        1 FINANZIELLE INSTRUMENTE                       Umweltförderungen in Österreich
derung, da sie Umstellungen in allen Lebens-      __Steuersystem ökologisieren                    www.umweltfoerderung.at
und Wirtschaftsbereichen notwendig macht.         __Energie- und CO2-Abgabe
Das Ziel lohnt allerdings die Anstrengung: von    __Umweltschädliche Subventionen abbauen         Klima- und Energiefonds Österreich
Umweltqualität und Klimaschutz bis zu volks-        (z.B. Steuerbegünstigung von Diesel, Heizöl   www.klimafonds.gv.at
wirtschaftlichen und individuellen positiven        und Kerosin)
sozialen Auswirkungen, zu Unabhängigkeit          __Flächenversiegelungsabgabe                    Klimabündnis
von Energieimporten sowie Einkommen und                                                           www.klimabuendnis.at
Arbeit im Inland reicht die Palette der positi-   2 RECHTLICHE INSTRUMENTE
ven Aspekte.                                      __Energieeffizienz als Verfassungsziel          Die Umweltberatung
                                                  __Funktionierendes Energieeffizienzgesetz       www.umweltberatung.at
Zur Zielerreichung der naturverträglichen         __Ökologische Rahmenbedingungen zur
Energiewende sind die folgenden Instrumente         Förderung von Ökostrom                        Energieberatungsstellen der Bundesländer
notwendig. Angeführte Beispiele sollen einen      __Raumordnungsrecht und Baurecht                www.klimaaktiv.at/service/beratung/energieberatungen.html
schnellen Überblick über die vielen Möglich-        reformieren
keiten geben, durch die Einfluss auf ein Ge-
lingen der Energiewende genommen werden           3 INSTRUMENTE DER INFORMATION UND
kann und muss:                                      KOMMUNIKATION
                                                  __Umweltbildung in Aus- und Weiterbildung
 Weitere Informationen dazu finden Sie im           (in Schulen, Universitäten und Weiterbil-
 Hintergrundpapier „Realisierung einer              dungsangeboten)
 naturverträglichen Energiewende“ von             __Bewusstseinsbildung
 Umweltmanagement Austria und Umwelt-             __Forschung
 dachverband unter https://bit.ly/2uwuEd1

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IMPRESSUM
HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER
Umweltdachverband GmbH
Strozzigasse 10/7-8, 1080 Wien
Tel.: +43/1/401 13-0, Fax: DW 50
E-Mail: office@umweltdachverband.at
www.umweltdachverband.at

Der Umweltdachverband ist ausgezeichnet mit dem
Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen.

EINE PUBLIKATION im Rahmen des LE-Projekts „RENEWable“, gefördert vom
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), von den Ländern und der EU.

REDAKTION: Gregor Danzinger & Cornelia Gleitsmann, Umweltdachverband

LEKTORAT: Michael Schöppl, Melanie Salzl und Katharina Kerschhofer, Umweltdachverband

GRAFISCHE GESTALTUNG: Irmgard Stelzer www.irm-art.com

DRUCK

         Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen

                                                                                                                               KLIMASCHUTZ, REGIONALE
         Umweltzeichens. gugler*print, Melk, UWZ-Nr. 609, www.gugler.at

                                                   Höchster Standard für Ökoeffektivität.
                                                   Cradle to CradleTM zertifizierte
                                                                                                                           WERTSCHÖPFUNG UND NATURSCHUTZ
                                                   Druckprodukte innovated by gugler*.
                                                                                                                                   ALS KÖNIGSWEG

                                                                                            FOTO: Klimafonds / Ringhofer
Auflage: 1.000 Exemplare

Wien, April 2018
Alle Rechte vorbehalten.
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