Energie/ wende KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ - HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG
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wende energie/ ednew KLIMASCHUTZ & NATURSCHUTZ – HAND IN HAND MIT LÄNDLICHER ENTWICKLUNG Beste Beispiele aus 3 Österreichischen Klima- und Energie-Modellregionen
EINLEITUNG Diese Broschüre entstand im Rahmen des LE-Projekts „RENEWable – Realisierung ei- Geht Sie ... ner naturverträglichen Energiewende“ der Umweltdachverband GmbH, gefördert vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, von den Ländern und der EU. Besonderer Dank gilt den Klima- und Energie- ModellregionsmanagerInnen für die Unter- stützung bei der Durchführung der Workshops und in der Aufbereitung der vorgestellten re- gionalen Projekte! Unser Dank gilt weiters den TeilnehmerInnen der Workshops. FOTO: Klimafonds Ringhofer 1
EINLEITUNG INHALT VORWORT EINLEITUNG 6 REGIONALER KLIMASCHUTZ Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und Naturschutz als Königsweg 8 DIE MACHER: Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) MODELLPROJEKTE 10 MODELLREGION KARNISCHE ENERGIE – Kärnten PROJEKT: FRed – E-Carsharing in der Region Hermagor 16 MODELLREGION TRAUNSTEINREGION – Oberösterreich PROJEKT: Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden 22 MODELLREGION BIOSPHÄRENPARK GROSSES WALSERTAL – Vorarlberg PROJEKT: EnergieMeisterschaft 2013 30 ÜBERREGIONALE BOTSCHAFTEN AUS REGIONALEN LÖSUNGEN FOTO: Klimafonds Ringhofer 32 PRAKTISCHE INFOS ... Klimaschutz etwas an? 34 IMPRESSUM 3
EINLEITUNG VORWORT Was geht Sie ... Sie denken vielleicht: „DAS GEHT MICH WENIG AN.“ ... als BürgermeisterIn, ... als Mitglied des Gemeinderates, Sind Sie sich sicher? ... als WirtschaftstreibendeR, ... als Vereinsmitglied oder Denken Sie vielleicht auch, Sie können selbst w enig ... als BürgerIn zu Klimaschutz und einer naturverträglichen Energie wende beitragen? Dann ist diese Broschüre genau richtig für Sie. In ihr werden drei Beispiele guter Praxis aus ... Klimaschutz überhaupt an? österreichischen Klima- und Energie-Modellregionen vorgestellt, allesamt aus der Eigeninitiative von Ge- meinden, Vereinen oder Unternehmen entstanden, meist auch in Kooperation derselben. Es geht dabei um Energiesparmeisterschaften oder E -Carsharing, in einer Region gehen die Gemeinden sogar selbst Und was mit äußerst gutem Beispiel voran und installieren auf nale haben regio allen Dächern gemeindeeigener Gebäude Photovol- und Entwicklung taikanlagen. Sie müssen das Rad nicht neu erfinden, lassen Sie sich von den Beispielen und weiterführen- Naturschutz den Informationen inspirieren. All diese Projekte zei- damit gen: Klimaschutz ist nicht nur machbar, Gemeinden zu tun? und Regionen profitieren sogar von der Umsetzung der naturverträglichen Energiewende! FOTO: Klaus Ranger Eine motivierende Lektüre wünscht Gerald Pfiffinger GESCHÄFTSFÜHRER UMWELTDACHVERBAND 5
EINLEITUNG REGIONALER KLIMASCHUTZ KLIMASCHUTZ, REGIONALE WERTSCHÖPFUNG UND NATURSCHUTZ ALS KÖNIGSWEG Wie können Klimaschutz und Naturschutz in ländlichen Regionen miteinander einhergehen? Der Klimawandel und dessen Folgen werden Erfolgreich umgesetzte Projekte auf Gemein- Unter dieser zentralen Frage lud der Um- Die wesentlichen Ergebnis- mittlerweile auch in Österreich immer stärker de- oder Bezirksebene können dabei eine Vor- weltdachverband AkteurInnen aus unter- se und Erkenntnisse dieser sichtbar. Eine Energiewende, die insbesonde- bildfunktion für andere Regionen einnehmen, schiedlichen Bereichen der Energiewende Workshops sowie Beispiele re auch auf die Anliegen des Naturschutzes aber auch überregionale Initiativen anstoßen sowie des Naturschutzes ein, miteinander guter Praxis aus drei Regi- Rücksicht nimmt, ist stetig voranzutreiben. und zu stärkerem politischen Handeln ermu- in Dialog zu treten. Gesetzgebung, Ge- onen werden in dieser Bro- Vor allem ländliche Regionen sind verstärkt tigen. Der Erfahrungs- und Wissensaustausch meinden, VertreterInnen aus Gewerbe schüre präsentiert. Alle Pro- KARNISCHE gefordert naturverträgliche Klimaschutzmaß- zwischen den Beteiligten stellt einen Grund- und Industrie, sowie Natur- und Umwelt- jekte basieren auf einer der ENERGIE S. 10 nahmen zu setzen. Vernünftig umgesetzt brin- stein dar, um die Erfahrungen weiterzugeben schutzorganisationen saßen gemeinsam energiepolitischen Prioritäten gen diese Maßnahmen regionale Wertschöp- und somit für eine kontinuierliche, positive am Tisch. Vier Workshops wurden in vier Energiesparen, Steigerung der fung und tragen zur Stärkung des ländlichen Entwicklung zu sorgen. verschiedenen österreichischen Klima- Energieeffizienz oder Ausbau Raumes bei! Davon profitieren die Region, das und Energie- Modellregionen abgehalten. der Erneuerbaren Energien Klima und die Natur gemeinsam. Die Essenz jedes Workshops war: Ver- und zeigen Wege für eine na- brauchsreduktion, also Energie sparen turverträgliche Energiewende und Energieeffizienz erhöhen, sind die im überregionalen Kontext TRAUNSTEIN- besten Maßnahmen für Klimaschutz und auf. REGION S. 16 Naturschutz gleichermaßen! FOTO: UWD Gemeinsam neue Wege BIOSPHÄREN hin zu einer naturverträglichen PARK GROSSES WALSERTAL Energiewende entwickeln! S. 22 7
EINLEITUNG DIE MACHER KLIMA- UND ENERGIE-MODELLREGIONEN (KEM) WAS SIND DIE KEMs? WOFÜR STEHEN DIE KEMs? WER IST GEEIGNET ALS KEM? „Klima- und Energie-Modellregionen“ ist ein Keine Abhängigkeit mehr von Regionen im ländlichen Raum bis hin zu Kleinstäd- Programm des Klima- und Energiefonds. teuren Erdölimporten, keine ten mit Umlandgemeinden, die aus mehreren, Das Programm unterstützt österreichische Angst mehr vor Gaskrisen – ganzen Gemeinden (mindestens 2) und maximal Regionen dabei, ihre lokalen Ressourcen an stattdessen saubere Energie- 60.000 EinwohnerInnen bestehen. 2018 beginnt erneuerbaren Energien optimal zu nutzen, gewinnung aus Sonne, Wind, eine weitere Ausschreibungsrunde, unterstützt das Potenzial zur Energieeinsparung auszu- Wasser und Bioenergie aus werden voraussichtlich: schöpfen und nachhaltig zu wirtschaften. Im der Region. Die österreichi- __NEUE MODELLREGIONEN Rahmen des Programms werden regionale schen Klima- und Energie- __WEITERFÜHRUNG BESTEHENDER Klimaschutzprojekte und das regionale Mo- Modellregionen verfolgen ge- MODELLREGIONEN dellregionsmanagement kofinanziert. nau dieses Ziel. Und sie sollen __LEITPROJEKTE Vorbilder für andere Regio- __INVESTITIONSPROJEKTE wie Photovoltaik, nen werden. Die langfristige thermische Solaranlagen, Holzheizungen, Vision: 100 %iger Ausstieg aus E-Ladestellen, Mustersanierungen, fossiler Energie. Solare Großanlagen FOTO: A. Scheiblecker 91 Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) in 772 Gemeinden haben bislang rund 4.100 Klimaschutzprojekte und -maßnahmen umgesetzt! DI INGMAR HÖBARTH Klima- und Energiefonds Österreich WWW.KLIMAUNDENERGIEMODELLREGIONEN.AT 9
KLIMA- UND ENERGIE-MODELLREGION KARNISCHE ENERGIE KÄRNTEN D MODELLREGION SEIT 2013 er Bezirk Hermagor ist eine typische länd- senutzung (Fernwärme, Kleinfeuerungen). PHASE Weiterführungsphase 1 liche Region mit den üblichen Herausfor- Unter Berücksichtigung des Treibstoffbedarfs derungen: Zersiedelung und demogra- (0 % regionale Deckung) ergibt sich insgesamt WEBSEITE www.karnische-energie.at phischer Wandel haben auch hier merkbare ein regionaler Deckungsgrad von 57 %. BETEILIGTE GEMEINDEN Dellach, Gitschtal, Hermagor-Pressegger See, Auswirkungen auf die regionale Entwicklung. Kirchbach, Kötschach-Mauthen, Lesachtal, Umso bedeutender sind die Aktivitäten der Um die regionale Deckung mit erneuerbarer St. Stefan im Gailtal. Der Bezirk Hermagor wird u.a. KEM Karnische Energie, welche durch umfang- Energie weiter zu erhöhen, wurden folgende stark von seinem naturräumlichen Potenzial (Natura 2000-Gebiete, Geopark Karnische Alpen) geprägt. reiche Maßnahmen zu Klimaschutz und gleich- Ziele definiert, die vor allem auf die Steigerung zeitig zur regionalen Wertschöpfung beitragen. der Energieeffizienz und Bewusstseinsbildung ZIEL/FOKUS Maßnahmen zur Selbstversorgung des Bezirkes mit So verfügt der Bezirk bereits jetzt über ein re- setzen: Erneuerbaren Energien durch Steigerung der Pro- duktion einerseits und Erhöhung der Energieeffizienz lativ hohes Niveau bei erneuerbarer Energieer- andererseits. zeugung und Energieeffizienz. __Steigerung der Gesamtenergieeffizienz im Neubau und Gebäudebestand sowie Der regionale De- Der regionale De- Umstieg auf Erneuerbare ckungsgrad bezieht ckungsgrad liegt im __Bewusstseinsbildung für effiziente FOTO: Klimafonds/APA-Fotoservice/Preiss sich auf den gesam- Strombereich bei Energienutzung im Alltag ten Energiebedarf der 59 % und im Wärme __Etablierung eines effizienten regionalen Region, einschließlich bereich bei 68 %. Mobilitätssystems Haushalte, Industrie, Diese hohen Wer- __Die öffentliche Hand ist Vorreiter bei Gewerbe und Verkehr te beruhen im We- Energieeffizienz und erneuerbarer Energie und gibt das Verhält- sentlichen auf den nis zwischen jährlich hohen Anteilen an Dadurch sollen die Stärken der Region weiter regional erzeugter zu Wasserkraft (Strom- ausgebaut werden, Synergien unter den Ak- verbrauchter Energie erzeugung) und der teuren stärker genutzt und eben die regionale an. regionalen Biomas- Wertschöpfung erhöht werden. WWW.KARNISCHE-ENERGIE.AT 11
LEUCHTTURMPROJEKT KARNISCHE ENERGIE FRED – E-CARSHARING IN DER REGION HERMAGOR FOTO: Klimafonds/APA-Fotoservice/Preiss Der regionale Deckungsgrad im Verkehrsbereich wird erhöht! Mobilität, im Besonderen die Elektromobilität, ist im ländlichen Raum ein wichtiges Thema der Zukunft. Die Region Hermagor hat in der ersten Umsetzungsphase als KEM (2014-2016) ein umfangreiches Konzept für ein „Regionales E-Carsharing-Modell“ erarbeitet. Das AKTIV DABEI! UNSER WEG DAS HAT‘S GEBRACHT! Ziel ist zumindest die Zweitautos der Gemeindebürge- rInnen zu ersetzen und ein zusätzliches Mobilitätsan- VertreterInnen u.a. von 2015 unterzeichneten die beteiligten Gemein- Gemeinsam nutzen – statt besitzen! gebot zum öffentlichen Verkehr zu bieten. Das ist auch __den sieben KEM-Gemeinden den eine Willensübereinkunft zur Weiterent- Nach mehreren Arbeitssitzungen der beteilig- gut für die Geldbörse: wer weniger als 12.000 Kilome- und zwei LEADER-Gemeinden wicklung der regionalen Mobilität. Folgende ten Unternehmen, Vereine und Gemeinden ter pro Jahr mit dem Auto fährt, steigt mit Carsharing __Verein energie:autark Schritte wurden zur Entwicklung des E-Car- war klar, dass E-Carsharing nur als einheit- günstiger aus als mit einem eigenen Auto. __Tourismusverband sharing Systems „FRed“ gemacht: liche, überregionale Lösung funktionieren __Schulen kann. Begleitet durch die KEM-Managerin Die Initiative zur Errichtung eines Carsharing Angebo- __Wirtschaftsbetrieben __Abstimmung mit den Nachbarregionen verfügt die Region nun über ein zusätzliches, tes mit E-Autos ist von heimischen Betrieben, Verei- __benachbarten KEMs Osttirol und oberes Drautal bequemes, einfaches und nachhaltiges Mobi- nen sowie dem Tourismusverband ausgegangen. Das __Implementierung von fünf E-Autos: litätsangebot. neue Mobilitätsangebot wird mit 100 % erneuerbarer, NutzerInnen können über die Buchungs- regionaler Energie betrieben! plattform „Ibiola“ ein E-Auto ausleihen Es wurde eine bekannte Marke (FRed) ge- __Erweiterung der Ladeinfrastruktur und schaffen, der Begriff des Teilens („Sharing“) FRed-Parkplätzen in allen Gemeinden: vor und der damit verbundene Lebensstil wird jedem Gemeindeamt gibt es zumindest auch am Land gelebt und beworben. Gemein- FOTO: Andrea Knura eine Ladestation sam etwas nutzen – sei es ein Auto, aber auch __Umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit & z.B. eine Bohrmaschine, ein Anhänger etc. Kommunikation: Infos zum Thema Mobilität, kann viele Kosten, Ressourcen und Energie zum Ausleihsystem, zu den Umwelteffekten sparen! Nach einer intensiven Bewerbungs- __Veranstaltungen, Präsentation der FRed- phase zu Beginn zieht die Nachfrage der Be- Flotte auf regionalen Festen und in den völkerung und der Gäste nach den FReds nun Schulen, Gewinnspiele und Probefahrten sehr gut an. WWW.KARNISCHE-ENERGIE.AT 13
LEUCHTTURMPROJEKT KARNISCHE ENERGIE FRED – E-CARSHARING IN DER REGION HERMAGOR AUF 1 BLICK GUTES BEISPIEL! FÜR NACHAHMER FOTO: Andrea Knura ZEITRAUM 2015 – 2019 Auch wenn es nur der Anfang ist, ein klei- Ein solches Projekt ist vor allem dann sinnvoll, PROJEKTTRÄGER ner Teil der Energie für Mobilität kann somit wenn mehrere Gemeinden kooperieren. Da- Gemeindeverband Karnische in der Region erzeugt werden! Das trägt zur durch werden Kräfte gebündelt, Mehrgleisig- Region regionalen Wertschöpfung bei, reduziert die keiten vermieden und Kosten optimiert. Alle KOSTEN Belastung durch Luftschadstoffe und entlas- Projektträger profitieren von einer gemeinsa- tet noch dazu die Haushaltsbudgets. Im We- men Strategie. Bald wurde jedoch klar: ohne 84.000,- Euro sentlichen wurde das E-Carsharing durch eine bewusstseinsbildende Maßnahmen und aktive NUTZEN wertvolle Partnerschaft von Unternehmen, Kundenwerbung wird dieses neuartige Ange- __Gedanke des Teilens wird am Vereinen und der öffentlichen Hand ermög- bot nur langsam in Fahrt kommen. Das LEA- Land etabliert licht. Der Verein energie:autark Kötschach- DER-Projekt „Marketing und Bewusstseinsof- __Nachhaltige Mobilitätsform Mauthen ist gemeinsam mit einem Autohänd- fensive E-Carsahring Region Hermagor“ wurde wird im ländlichen Raum ler Betreiber der E-Autoflotte. Die Gemeinden im April 2017 eingereicht, um genau dieses angeboten Im Energiehaushalt von morgen werden __Erneuerbare, regionale Energie stellen wiederum die Infrastruktur zur Verfü- Marketing zu ermöglichen. Starke Partner aus ersetzt fossile Treibstoffe gung und sorgen für die Öffentlichkeitsarbeit. Wirtschaft und Tourismus bringen häufig inno- KundInnen zu ProduzentInnen, Häuser zu FÖRDERSCHIENE Das ist gelebte Zusammenarbeit mit vielfälti- vative Ideen und Netzwerke ein. Eine engagier- gem Nutzen für die regionale Wirtschaft und te Projektkoordination und viel Kommunikati- Kraftwerken, heimische Wälder zu Energie- KEM Region Hermagor, Klima- Umwelt! on zwischen den Partnern sind wesentlich! fonds, LEADER, Land Kärnten: MoMak speichern, Energieeffizienzmaßnahmen zu KATEGORIE FOTO: Andrea Knura Finanzierungslösungen und das Zweitauto Effizienz / Mobilität / Teilen WEITERE INFORMATIONEN ersetzt durch eine E-Carsharing-Gemein- www.fred-fahren.at schaft. Wege entstehen dadurch, dass man KONTAKT KEM-Managerin sie geht! Mag. Daniela Schelch: daniela.schelch@region- MAG. DANIELA SCHELCH hermagor.at KEM-Managerin 15
KLIMA- UND ENERGIE-MODELLREGION TRAUNSTEIN REGION OBERÖSTERREICH MODELLREGION SEIT 2010 PHASE Weiterführungsphase 2 WEBSEITE www.kem-traunsteinregion.at D BETEILIGTE GEMEINDEN Altmünster, Bad Wimsbach-Neydharting, Gmunden, ie Gemeinden im Salzkammergut star- Die KEM hat sich zum Ziel gesetzt, eine nach- Gschwandt, Kirchham, Laakirchen, Roitham am teten schon vor Jahren mit der Arbeit an haltige Entwicklung der Energieversorgung zu Traunfall, Scharnstein, St. Konrad, Traunkirchen, einem regionalen Energiekonzept und fördern, sowohl in den Bereichen der Energie- Vorchdorf gründeten dazu die Energieregion Salzkam- einsparung und -effizienzsteigerung als auch ZIEL/FOKUS Es soll das Energie-Einsparpotenzial und Effizienzstei- mergut. In einem gemeindeübergreifenden durch den Ausbau der Nutzung erneuerbarer gerungspotenzial in der gesamten Region erhoben Arbeitskreis wurde ein 3-Phasen-Plan erstellt. Energieträger. Zum Thema Einsparung wurden werden. Photovoltaik soll speziell auf kommunaler Ebene, bei der Landwirtschaft und auch bei Industrie Basiserhebungen, Bewusstseinsbildung, Erfah- über ein Web-Portal die notwendigen Daten für FOTO: TZS Gmunden und Gewerbe weiter ausgebaut werden. rungsaustausch und Maßnahmenplanung wa- eine Analyse der regionalen Möglichkeiten ge- ren Inhalte der ersten Phase. sammelt. Es wurden alle Verbrauchergruppen der Region differenziert betrachtet – kommu- Der Beitritt zum Klimabündnis sowie der Start nale Gebäude, Haushalte, Betriebe und Land- eines E-GEM-Programms stehen am Ende der wirtschaft. Der zweite Schwerpunkt gilt der drei Phasen. Ein LEADER Projekt diente zur maximalen Ausschöpfung von Fördermaßnah- Bewusstseinsbildung und als Entscheidungs- men zum Ausbau von PV-Anlagen. Photovol- hilfe für die strategische Weiterentwicklung taik gilt als naturverträglichste Energiegewin- der Energieregion, was auch zur Gründung der nungsform und es gibt ausreichend geeignete KEM Traunsteinregion geführt hat. Dachflächen, wo PV-Anlagen installiert werden können. Dieses relativ einfach zu erschließen- de Potential soll maximal genutzt werden! WWW.KEM-TRAUNSTEINREGION.AT 17
LEUCHTTURMPROJEKT TRAUNSTEINREGION PHOTOVOLTAIK AUF ÖFFENTLICHEN GEBÄUDEN FOTO: C. Hummelbrunner Schon zu Beginn der Aktivitäten als KEM wurde das Ziel formuliert, die Nutzung von PV in der Region zu steigern. Die öffentliche Hand soll als Motivator und Trendsetter mit Vorzeigeprojekten Anreize setzen. Die Gemeinden besitzen viele Gebäude, deren Dach- flächen sich ausgezeichnet für die Installation von PV- Anlagen eignen. AKTIV DABEI! UNSER WEG DAS HAT‘S GEBRACHT! Mit der Möglichkeit der Investförderung im Rahmen VertreterInnen von Zu Beginn stand eine detaillierte Erhebung Bis Ende 2017 wurden über 400 kWp (kW- von KEM-PV lag es dann auf der Hand, dieses Förder- __Umweltausschüssen des PV-Potentials der Dachflächen öffentli- peak) installiert! Für 2018 sind weitere Anla- programm in den Gemeindeämtern vorzustellen und __Gemeinderat cher Gebäude. Die geeigneten Dächer wurden gen mit gesamt 120 kWp geplant. Aus dieser zu bewerben. Die Idee hat viel Gefallen gefunden und __Energiegruppen der jeweiligen mit den jeweiligen Energieverbrauchsdaten hohen Eigenversorgung mit Strom resultieren es wurde sogar eine Ausschöpfung der zur Verfügung Gemeinden der jeweiligen Gebäude verglichen, um die hohe Ersparnisse an Stromkosten für die Ge- stehenden Mittel angestrebt, was in den letzten Jahren richtige Größe der Anlagen festzulegen und meinden, welche die Anlagenbetreiber sind. deutlich übertroffen werden konnte. Die Investförde- damit die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Durch die Reduktion der CO2-Emissionen um rung war ein wesentlicher Anreiz zur Umsetzung die- Ziel war dabei auch einen möglichst hohen Ei- bisher rund 220 Tonnen handelt es sich hier- ses Projektes. genverbrauch zu erreichen. bei auch um eine sehr wirksame Klimaschutz- maßnahme. Seit mehreren Jahren wird nun diese Inves- titionsförderung von PV-Anlagen auf öffent- Durch die intensive Thematisierung von PV in lichen Gebäuden in der Modellregion inten- diversen Gemeindegremien (speziell Umwelt- siv beworben. Das Kontingent wurde in den ausschüsse und Prüfungsausschüsse) werden FOTO: TechnoZ Gmunden Vorjahren immer voll ausgeschöpft (Platz 2 viele GemeindemandatarInnen für das Thema im österreichweiten Vergleich!). Das zeigt, sensibilisiert und tragen – von der Praxistaug- dass der Anreiz zur Förderung der Sonnen- lichkeit beeindruckt – idealerweise zur weite- energienutzung in der Traunsteinregion sehr ren Verbreitung der Sonnenenergienutzung gut angenommen wird. Den BürgerInnen bei! der Gemeinde wird somit der sinnvolle und wirtschaftliche Einsatz von Photovoltaikanla- gen näher gebracht und das Ergebnis ist gut sichtbar auf den Dächern der Gemeinde zu bewundern. WWW.KEM-TRAUNSTEINREGION.AT 19
LEUCHTTURMPROJEKT TRAUNSTEINREGION PHOTOVOLTAIK AUF ÖFFENTLICHEN GEBÄUDEN AUF 1 BLICK GUTES BEISPIEL! FÜR NACHAHMER FOTO: Klimafonds/Ringhofer ZEITRAUM laufend seit 2013 Zusätzlich zum großen Erfolg der Aktion zeigt Photovoltaik ist eine der umweltverträglichsten PROJEKTTRÄGER die Entwicklung einer selbst programmierten Energietechnologien. PV-Lösungen sind inzwi- Die jeweiligen Errichter der Software, dass durch gezielte Förderungen schen zu Preisen erhältlich, bei denen sich der- Projekte (Gemeinden) vielfältige positive Entwicklungen ins Rollen artige Anlagen durchaus rechnen. Ein wirklicher KOSTEN kommen können. Diese Software simuliert Selbstläufer sind sie aber noch nicht, weshalb ausgehend von den Verbrauchsdaten eines es z.B. weiterhin gezielte Förderungen braucht, In Summe ca. 570.000,- Euro Gebäudes („Lastprofil“) und deren Dacheigen- um weitere Anreize zu schaffen. KEMs haben NUTZEN schaften die ideal dimensionierte PV-Anlage. dabei Zugang zu speziellen Förderschienen, __400 kWp an regionaler, Das verschafft den Gemeinden hohe Pla- welche Nicht-KEM-Gemeinden vorenthalten erneuerbarer Energie nungssicherheit. bleiben. In der KEM Traunsteinregion hat sich installiert gezeigt, dass eine langfristige und intensive Be- __Hohe Einsparung an Bei den nächsten Anlagen sind sowohl Batte- werbung der Förderaktion notwendig ist, um Energiekosten Wesentlich für den Erfolg unserer Arbeit als __Bisher 220 Tonnen riespeicher als auch Lösungen zur Warmwas- eine entsprechende Teilnahme zu erreichen. CO2 Emissionen vermieden sererzeugung mittels Überschussenergie ge- Daher sind auch hier engagierte Personen KEM-Manager ist es, mit möglichst konkreten FÖRDERSCHIENE plant. Damit werden weitere Musterprojekte wichtig, denen das Thema persönlich ein Anlie- geschaffen, die zum Nachmachen einladen. gen ist und die zum Mitmachen motivieren! und angreifbaren Projekten die Nutzung KEM-PV-Förderung, nur für KEM Mitgliedsgemeinden verfügbar erneuerbarer Energie forcieren zu können. KATEGORIE Erneuerbare Energie FOTO: W. Hitzenberger Die Investförderung für Photovoltaik auf WEITERE INFORMATIONEN www.kem-traunsteinregion.at öffentlichen Gebäuden ist hier ein Muster KONTAKT beispiel, wie die Nutzung durch ein derartiges KEM-Manager DI Horst Gaigg: Programm stimuliert werden kann. horst.gaigg@tzs.at DI HORST GAIGG KEM-Manager 21
KLIMA- UND ENERGIE-MODELLREGION BIOSPHÄRENPARK GROSSES WALSERTAL VORARLBERG E MODELLREGION SEIT 2010 rklärtes Ziel der Region ist es, den Energie- Die hohe Zahl mittlerweile umgesetzter Maß- PHASE Weiterführungsphase 2 bedarf in den sechs beteiligten Gemeinden nahmen führte schon zur Verleihung der maxi- maximal zu reduzieren und gleichzeitig mal möglichen 5 „e“ und des European Energy WEBSEITE www.grosseswalsertal.at nachwachsende Rohstoffe, Wasserkraft, Son- Award in Gold! Besonders erfreulich war die BETEILIGTE GEMEINDEN Blons, Fontanella-Faschina, Raggal, Sonntag, nenenergie und weitere erneuerbare Energie- rasche Erreichung des Zieles Ökostromexport. St. Gerold, Thüringerberg quellen in einem solchen Umfang zu nutzen, Bereits 2014 konnte mehr Strom in Kleinwas- ZIEL/FOKUS Entwicklung zur Ökoenergieexportregion mit dass sich das Große Walsertal bis 2030 zu 100 % serkraftwerken und PV-Anlagen erzeugt wer- Ökostrom und Biomasse sowie Energieautonomie energieautonom versorgen und im Bereich den als die ganze Region verbraucht und damit bis 2030 Ökostrom und Biomasse sogar eine Ökoener- auch erstmals Ökostrom exportiert werden. gieexportregion werden kann. 2017 begann die zweite Verlängerungsphase FOTO: Markus Gmeiner Besondere Herausforderungen sind dabei die als Klima- und Energie-Modellregion mit einer Geschwindigkeit bei den Gebäudesanierungen, kräftigen und für die Region sehr wertvollen der Bereich der Mobilität und vor allem auch die Ausweitung der Funktionen des Modellregions- Einhaltung des Biosphärenparkleitbildes – Le- Manager. ben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Wertvolle Unterstützung gab es durch das 2001 In der Region hat insbesondere die Regionalität gestartete e5-Programm und dann ab 2010 als und Dezentralisierung der Energieversorgung Klima- und Energie-Modellregion mit der Instal- hohen Stellenwert. Aufgrund des hohen Wald- lierung eines eigenen Energiemanagers. anteils im Gebiet kommt dabei der Biomasse eine besondere Rolle zu. Gemeindeeigene Ge- bäude sollen als Vorbild mit dem Bezug regio- nal erzeugter Energie vorangehen. WWW.GROSSESWALSERTAL.AT 23
LEUCHTTURMPROJEKT GROSSES WALSERTAL ENERGIEMEISTERSCHAFT 2013 FOTO: Albert Rinderer Kollektive Kampfansage an den Energieverbrauch: Die erste Walser E nergiemeisterschaft kennt nur GewinnerInnen! „Wie können wir unseren hohen Energieverbrauch mög- lichst einfach und wirkungsvoll reduzieren“ fragte sich das regionale Energieteam. Um Haushalte und Betrie- be zum Mitmachen zu motivieren, wurden neue Wege AKTIV DABEI! UNSER WEG DAS HAT‘S GEBRACHT! gesucht. Die Lösung war bald gefunden: mit einer sportlichen Herausforderung namens EM, in diesem 10 Teams mit VertreterInnen von Energiesparen ist Teamsport „Es wurden je nach Team zwischen 7 und 15 % Fall „Energiemeisterschaft“! Bei der „Walser Energie- __72 Privathaushalten und Klein- Vier bis acht Haushalte oder Betriebe in der Strom eingespart“, freut sich Projektleiter Rai- meisterschaft 2013“ war aber nicht die körperliche unternehmen im ersten Jahr, Gemeinde bildeten jeweils ein Team. Dieses ner Burtscher mit Verweis auf das gesetzte Aktivität, sondern die Kampfansage an den eigenen 40 im zweiten Jahr wurde von einer oder einem EnergieberaterIn Ziel von 10 %. Geworden sind es insgesamt Energieverbrauch gefordert. Die tolle Werbung mit __2 Volksschulen betreut. Jedes Team analysierte zuerst den Ist- 9 % bzw. 56.000 kWh weniger Stromver- den sportlichen Bürgermeistern im Footballdress war __EnergieberaterInnen Stand des Stromverbrauchs und den jeweili- brauch, was dem Jahresstromverbrauch von aber zu wenig, es brauchte zahlreiche persönliche Ge- __e5-Energieteam gen Umgang mit Energie. Gemeinsam wurden 16 Haushalten entspricht. Eine gewaltige Ein- spräche für den ersten Erfolg von 72 teilnehmenden __FachberaterInnen der beteilig- Einsparungsziele diskutiert und festgelegt, sparung mit geringstem Aufwand, noch dazu Haushalten und Kleinunternehmen. Im Wettbewerb ten Firmen mögliche Maßnahmen besprochen und da- wurden über 10.000,- Euro an Stromkosten der 10 Teams aus allen Gemeinden wurde dann um nach umgesetzt. Einmal im Monat wurden die gespart! Im zweiten Jahr wurde das Ergebnis die höchste Energieeinsparung gekämpft. Zählerstände aller TeilnehmerInnen ausge- noch um ein weiteres Prozent verbessert, die wertet, die Ergebnisse im Rahmen einer Zwi- Maßnahmen wirken also nachhaltig. schenetappe analysiert und die Maßnahmen entsprechend angepasst. Durch diesen regel- Wieviel die Walser EM dem Klima gebracht hat, FOTO: Grafik Caldonazzi mäßigen Erfahrungs- und Wissensaustausch ist eine interessante Frage. Nimmt man den brachte jeder Ideen und Erfahrungen ein und Vorarlberger Strommix als Vergleich, dann profitierte umgekehrt von allen anderen. Maß- würden sich satte 3,12 Tonnen CO2 Einspa- nahmen waren beispielsweise: rung ergeben. Da im Großen Walsertal schon vorwiegend der eigene Ökostrom verbraucht __Optimierung der Heizungssteuerung wird, können diese 56.000 kWh Ökostrom zu- __Umstieg auf LED und energieeffiziente sätzlich exportiert werden und somit anderen Geräte, Mehrfachstecker mit Kippschalter Regionen bei der C02 Einsparung helfen. __Bewusstes Ausschalten von elektrischen Geräten und Lampen WWW.GROSSESWALSERTAL.AT 25
LEUCHTTURMPROJEKT GROSSES WALSERTAL ENERGIEMEISTERSCHAFT 2013 AUF 1 BLICK GUTES BEISPIEL! FÜR NACHAHMER FOTO: Albert Rinderer ZEITRAUM März 2013 – Mai 2015 __Sieger Klimaschutzpreis 2014 der Vorarlber- Das Projekt ist perfekt auf andere Regionen (in 2 Phasen) ger Nachrichten in der Kategorie „Gemeinde und natürlich auch Einzelgemeinden übertrag- PROJEKTTRÄGER & Öffentlichkeit“ bar. So wurde auch schon in der Energieregi- e5 Energieteam Großes __Alle Bürgermeister der Region nahmen teil on Vorderwald oder der Gemeinde Übersaxen Walsertal __Signifikante Stromeinsparung mit eine Energiemeisterschaft nach diesem For- KOSTEN geringstem Aufwand mat durchgeführt. Die große Herausforderung 4.000,- Euro für Bewebung, __10.000,- Euro an Stromkosten gespart bleibt dabei die Aufgabe, Menschen zu moti- Start-, Austausch- und __Vernetzung der Bevölkerung sorgt für vieren und zu dieser gemeinsamen Aktion zu- Abschlussveranstaltung sozialen Mehrwert und Engagement über sammen zu bringen. Ist das geschafft, führt das NUTZEN den Wettbewerb hinaus Tüfteln in Teams dann zu gegenseitiger Moti- vation sowie einem Ideenaustausch und hat __56.000 kWh Strom eingespart Modellregions-Manager Albert Rinderer: „Das damit auch einen nicht zu unterschätzenden __10.000,- Euro an Energiekosten Unser Motto: Voneinander lernen und gemeinsame Arbeiten in Teams hat eine unglaub- sozialen Mehrwert. Zur Initiierung und Durch- eingespart liche Dynamik entfacht und durch den gemein- führung sind engagierte Personen wichtig, wel- __3,12 Tonnen CO2-Emissionen gemeinsam etwas Gutes tun! samen Erfolg zwei Drittel der TeilnehmerInnen che in persönlichen Gesprächen, ergänzend zu vermieden motiviert, sogar noch ein zweites Jahr auf diese begleitender Öffentlichkeitsarbeit, weitere Mit- FÖRDERSCHIENE RAINER BURTSCHER sportliche Weise den Stromverbrauch zu senken.“ streiterInnen zur Teilnahme motivieren. Projektleiter EM KEM Großes Walsertal, Klimafonds KATEGORIE FOTO: Markus Gmeiner Energiesparen WEITERE INFORMATIONEN www.grosseswalsertal.at/ Biosphaerenpark/Erneuerbare_ Energien/Energie_Meisterschaft KONTAKT Modellregions-Manager Albert Rinderer: albert.rinderer@aon.at 27
ÜBERREGIONALE BOTSCHAFTEN Für alle Regionen, Gemeinden oder Städte werden hier vier Kernbotschaften vorgestellt, wel- che sich in den abgehaltenen Workshops herauskristallisiert haben. Sie sollen als Leitfaden AUS REGIONALEN LÖSUNGEN dienen, an dem sich zukunftsorientierte ProjektentwicklerInnen im ländlichen Raum orientie- ren können. Auch die eine oder andere politische Forderung ist genannt worden. 1 2 4 Die STÄRKEN UND SCHWÄCHEN DER VORBILDFUNKTION DER GEMEINDEN: einer Gebäudesanierung, sollte die öffentliche Fehlende KOSTENWAHRHEIT wurde in EINZELNEN REGION müssen identifiziert Photovoltaik auf Gemeindedächern, Hand tunlichst darauf achten, möglichst gerin- den Workshops wiederholt als eines der werden. Die Stärken kann man idealer- Bereitstellung eines E-Carsharing-An- ge Energiekennzahlen (also geringen Energie- Haupthindernisse für die Energiewende weise zu den Säulen des Umstiegs auf natur- gebotes, Bezug von regionaler Ökoenergie bedarf) zu erreichen und vielleicht sogar ein angeführt. Die Behebung dieses Umstandes verträglich bereitgestellte, erneuerbare Res- bei kommunalen Gebäuden, Kindergarten in Plusenergiehaus daraus machen. Begleitende ist natürlich nicht direkt auf kommunaler Ebe- sourcen wie Sonne, Wind und Holz machen. Plusenergiestandard usw.: sehr viel kann auf Öffentlichkeitsarbeit informiert die Bevölke- ne möglich, doch gilt es hier Kräfte zu bündeln Ohne die proaktive Hebung von großen Effi- kommunaler Ebene jetzt schon umgesetzt rung über die innovative Tat: „Tue Gutes und und den Abbau umweltschädlicher Subventio- zienzpotenzialen ist die Energiewende aber werden. Gemeinden können und sollen durch sprich darüber“! nen durch eine umfassende, ökosoziale Steu- nicht zu schaffen, weswegen gerade auf die ihre Aktivitäten ein „Wir-Gefühl“ fördern und erreform immer wieder einzufordern – sei es 3 Energieverbrauchsreduktion hohes Augen- NachahmerInnen motivieren, frei nach dem BEWUSSTSEINSBILDUNG ist eine der bei der Verwaltung, der Politik oder den Kam- merk gelegt werden muss. Motto „Yes We Can!“. Eine Vielzahl an Förder- wichtigsten Voraussetzungen für einen mern und Interessensvertretungen. programmen und Beratungsangeboten un- ressourcen- und energiesparsamen Le- Dadurch schafft man auch unmittelbare An- terstützen genau diese kommunalen Projekte bensstil. Dabei geht es im Wesentlichen dar- Dabei geht es im Wesentlichen um eine finan- knüpfungspunkte, die ökonomische Vorteile (siehe Weiterführende Informationen). um, Klimaschutz mit all seinen Konsequenzen zielle Belastung des Energie- und Ressourcen- für die regionale Wirtschaft und Bevölkerung als positive Herausforderung, ja gar als Chan- verbrauches und eine entsprechende Entlas- bringen – und dadurch eine hohe Motivation Die Gemeindeaktivitäten sollten zielgerichtet ce für ein besseres Leben wahrzunehmen. Es tung der Arbeit. So können positive Effekte und Zugkraft erzeugen. umgesetzt werden. Daher empfiehlt sich im Vor- gilt die Bevölkerung verstärkt über die Klima- für Volkswirtschaft, Unternehmen und Priva- feld eine Diskussion und Festlegung von lang- erhitzung und deren Folgen, sowie vor allem te sowie für Umwelt, Natur und Klima erzielt Als Beispiele seien verringerter regionaler fristigen Zielsetzungen für alle Maßnahmen z ur über Gegenmaßnahmen aufzuklären. Gegen- werden. Kaufkraftabfluss und die Erhöhung der regi- Energieeinsparung und Energieerzeugung aus maßnahmen sind beispielsweise die natur- onalen Wertschöpfung genannt. Die Realisie- Erneuerbaren. Ein Netzwerk aus Politik, Verwal- verträgliche Energiewende aktiv mitzugestal- Ziel einer Änderung der Rahmenbedingungen rung vieler Maßnahmen setzt die Beseitigung tung, Unternehmen, EnergieexpertInnen, Schu- ten, aber auch wenige hochwertige statt viele muss die finanzielle Internalisierung (mög- von rechtlichen und finanziellen Hemmnissen len und der Bevölkerung soll diesen Prozess be- minderwertige Güter zu kaufen, teilen statt lichst vieler) umweltschädlicher Effekte sein, und die Schaffung von Anreizen voraus. Das gleiten, um diese Themen weiterzutragen und besitzen, Radfahren und zu Fuß gehen statt was dann für die Verursacher als Vermei- liegt oft außerhalb des Einflussbereiches von eine breite Bewegung entstehen zu lassen. für 700 Meter in’s Auto zu steigen etc. Diverse dungsanreiz finanziell deutlich spürbar wird. Gemeinden, weshalb dies bei den zuständi- Veranstaltungen und auch die Gemeindezei- So kann eine effiziente Ressourcennutzung gen PolitikerInnen, Behörden und Ämtern Nicht unwichtig: um im konkreten Fall tatsäch- tung können dazu regelmäßige Anreize und unterstützt werden. wiederholt eingefordert werden muss. lich eine Vorbildwirkung zu erzielen, z.B. bei Informationen liefern. 29
FÜR INTERESSIERTE: VORAUSSETZUNGEN FÜR EINE NATURVERTRÄGLICHE ENERGIEWENDE WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN Die Energiewende ist eine große Herausfor- 1 FINANZIELLE INSTRUMENTE Umweltförderungen in Österreich derung, da sie Umstellungen in allen Lebens- __Steuersystem ökologisieren www.umweltfoerderung.at und Wirtschaftsbereichen notwendig macht. __Energie- und CO2-Abgabe Das Ziel lohnt allerdings die Anstrengung: von __Umweltschädliche Subventionen abbauen Klima- und Energiefonds Österreich Umweltqualität und Klimaschutz bis zu volks- (z.B. Steuerbegünstigung von Diesel, Heizöl www.klimafonds.gv.at wirtschaftlichen und individuellen positiven und Kerosin) sozialen Auswirkungen, zu Unabhängigkeit __Flächenversiegelungsabgabe Klimabündnis von Energieimporten sowie Einkommen und www.klimabuendnis.at Arbeit im Inland reicht die Palette der positi- 2 RECHTLICHE INSTRUMENTE ven Aspekte. __Energieeffizienz als Verfassungsziel Die Umweltberatung __Funktionierendes Energieeffizienzgesetz www.umweltberatung.at Zur Zielerreichung der naturverträglichen __Ökologische Rahmenbedingungen zur Energiewende sind die folgenden Instrumente Förderung von Ökostrom Energieberatungsstellen der Bundesländer notwendig. Angeführte Beispiele sollen einen __Raumordnungsrecht und Baurecht www.klimaaktiv.at/service/beratung/energieberatungen.html schnellen Überblick über die vielen Möglich- reformieren keiten geben, durch die Einfluss auf ein Ge- lingen der Energiewende genommen werden 3 INSTRUMENTE DER INFORMATION UND kann und muss: KOMMUNIKATION __Umweltbildung in Aus- und Weiterbildung Weitere Informationen dazu finden Sie im (in Schulen, Universitäten und Weiterbil- Hintergrundpapier „Realisierung einer dungsangeboten) naturverträglichen Energiewende“ von __Bewusstseinsbildung Umweltmanagement Austria und Umwelt- __Forschung dachverband unter https://bit.ly/2uwuEd1 31
IMPRESSUM HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER Umweltdachverband GmbH Strozzigasse 10/7-8, 1080 Wien Tel.: +43/1/401 13-0, Fax: DW 50 E-Mail: office@umweltdachverband.at www.umweltdachverband.at Der Umweltdachverband ist ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen. EINE PUBLIKATION im Rahmen des LE-Projekts „RENEWable“, gefördert vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), von den Ländern und der EU. REDAKTION: Gregor Danzinger & Cornelia Gleitsmann, Umweltdachverband LEKTORAT: Michael Schöppl, Melanie Salzl und Katharina Kerschhofer, Umweltdachverband GRAFISCHE GESTALTUNG: Irmgard Stelzer www.irm-art.com DRUCK Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen KLIMASCHUTZ, REGIONALE Umweltzeichens. gugler*print, Melk, UWZ-Nr. 609, www.gugler.at Höchster Standard für Ökoeffektivität. Cradle to CradleTM zertifizierte WERTSCHÖPFUNG UND NATURSCHUTZ Druckprodukte innovated by gugler*. ALS KÖNIGSWEG FOTO: Klimafonds / Ringhofer Auflage: 1.000 Exemplare Wien, April 2018 Alle Rechte vorbehalten.
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