Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei

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Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
Engelbert Kötter

Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in
Kräutergarten, Küche und Konditorei
Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
DIE

       K räu ter
                      BRÜDER

   Mit Martin, Florian und Andreas Löwer
in Kräutergarten, Küche und Konditorei

             Aufgeschrieben von
       Kräuterexperte Engelbert Kötter.

    Dieses Buch widmen wir Kräuterbrüder all jenen Löwers,
die unsere Familie seit 150 Jahren von Generation zu Generation
            zu einer Gärtnerfamilie gemacht haben.
         Und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
          die uns dabei bis heute unterstützt haben.
Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
Florian Löwer

                                                   Martin Löwer
                                                                                                                  Andreas Löwer

Vorwort

Lieber Kräuterfan,

willkommen im Klub! Im Klub der Gleichgesinnten!

                                                                                                                         © Werkfoto Löwer
Denn was gibt es Schöneres in der Pflanzenwelt
von Garten, Balkon und Terrasse – und natürlich in
Haus und Küche! –, als sich mit all dieser hübschen,
duftenden und wohlschmeckenden Vielfalt der
Kräuter zu umgeben?

   Würde genau das nicht auch dich begeistern, so                 Willkommen nicht nur im Kräuter-Fanklub.
hättest du dieses Buch wohl nicht zur Hand genom-             Willkommen auch bei uns Kräuterbrüdern – Martin,
men. Wir wünschen dir, dass es dir zu einem ständigen         Florian und Andreas Löwer. Familie Löwer ist eine
Begleiter wird und deine Freude an Küchenkräutern             alteingesessene Gärtnerfamilie im Raum Frankfurt
und ihrer genussvollen Verwendung steigert.                   am Main/Aschaffenburg, in sechster Generation und
                                                              mit fast 150-jähriger Geschichte. Andreas und Martin
   Dieses Buch greift die Frage auf, die ein jeder            betreiben fünf Gartencenter. Von Florian stammen
als Allererstes an ein Kraut stellt: Was macht man            kulinarische Impulse, denn der Spross mit seinen
damit? Hierzu findest du so tief greifende Antworten          gärtnerischen Wurzeln ist zum Konditormeister
über eine so große Anzahl von Kräutern, wie bislang           herangewachsen, der 2005 Konditor des Jahres war
in wohl noch keinem anderen Kräuterbuch dieser Art.           und 2006 den 3. Platz bei der Weltmeisterschaft der
Und um dir wesentliche Hinweise dazu zu geben, wie            Konditoren eroberte.
du mit diesem Kraut in Anbau und Pflege erfolgreich               Speziell Martin hat im Gartencenter in Seligenstadt
bist, haben wir dir auch dazu das Wichtigste ange-            seine brennende Leidenschaft für eine Kräuter welt von
merkt.                                                        bis zu 1000 Kräutern ausgebaut. Ähnlich spannend ist
                                                              die üppige Auswahl in Goldbach, Hanau, Mömlingen
   Wir finden, dass ein jedes Kraut so etwas wie              und Rossdorf. Ein Sortiment mit ständigem Kommen
eine kleine pflanzliche Persönlichkeit ist. Deswegen          und Gehen: Neuheiten werden ergänzt, anderes ver-
bekommst du zu jedem eine Visitenkarte: „Dieses               schwindet mit der Zeit.
Kraut auf einen Blick“.                                           Ein großer Teil all dessen ist auf den folgenden
   Und eine Story: „Das ist ja interessant!“, die dir         rund 400 Seiten für dich zusammengestellt – mach
zu dem Kraut in Erinnerung bleiben wird, wenn du sie          was draus und genieße!
einmal gelesen hast. Denn Kräuter, zu denen du eine
eigene Beziehung hast, wirst du umso mehr achten
und wertschätzen. So wird der Balkonkasten zur                Neugierig geworden?
Beziehungskiste!                                              Na prima – willkommen im Klub!

                                                                                                                                            5
Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
Inhaltsverzeichnis
    Kräutergartenpraxis, querbeet …                                         .......8               Duftnessel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .123
                                                                                                   Lauch- und Zwiebelkräuter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .125
    Kräuter – im Garten ganz groß! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10               Wüstenlilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .144
    Gärten mit Kräutern hübscher gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . .12                     Zitronenverbene, Zitronenstrauch, Verveine . . . . . . . . . . . .145
    Kräuter in Töpfen und Kübeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17               Mukunuwenna und Sissoo-Spinat . . . . . . . . . . . . . . . . . . .146
    Was du über Kräuter, Boden                                                                     Echter Eibisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .147
      und Dünger wissen musst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20                 Sellerie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148
    So machst du dir das Gießen leicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22                   Ausdauerndes Eiskraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .149
    Kräuter schneiden – So geht’s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27                 Dill . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .150
                                                                                                   Kerbel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
    Kräuterschäden durch klassische Pflegefehler. . . . . . . . . . . . 29
                                                                                                   Raute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .152
    Kräuterschädlinge und -krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
                                                                                                   Gartenmelde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .163
    Kräuter im Winter schützen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
                                                                                                Porträts „B“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .164
    Ab in die Kräuterküche! . . . . . . . . . . . . . . . . 38                                    Barbarakraut, Echte Winterkresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . .164
                                                                                                  Malabar-Spinat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .165
    … und ab in die Küche! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40           Schokoladenblume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .166
    Küchenkräuter konservieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44               Guter Heinrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .167
    Einladungen zu eigenen Erfahrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50                   Kopfiger Erdbeerspinat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .168
                                                                                                  Echter Erdbeerspinat, Durchblätterter Gänsefuß . . . . . . . .169
    Praxis der Kräuterküche                                                                       Indisches Verjüngungskraut (Punanarva) . . . . . . . . . . . . . . 171
                                                                                                  Borretsch, Gurkenkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .172
     und -sinnlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52                             Ewiger Kohl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .173
    Köstliche Kräuterkaltgetränke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54              Katzenschwanzpflanze, Stelzen-Bulbine . . . . . . . . . . . . . . . 174
    Genusstees. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60    Porträts „C“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
    Kräuter – im Mix noch mundender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
                                                                                                  Großblütige Bergminze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
    Küchenkraut trifft Butter, Senf und Mayo . . . . . . . . . . . . . . . .74                    Ringelblume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .177
    Lust auf essbare Blüten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76          Essbare Mittagsblume, Hottentottenfeige . . . . . . . . . . . . .179
    Wohltuende Kräuter bei Wehwehchen –                                                           Paprika und Chili . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .180
      Heiltees und andere Hausmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78                 Kümmel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187
    Wenn Düfte durch die Räume streichen … . . . . . . . . . . . . . . 90                         Gotu Kola, Sudoku-Pflanze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .189
    Raumduft mal ganz anders . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93               Römische Kamille, Gartenkamille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .190
    Kräuterkosmetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96        Quinoa, Reismelde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .192
    Wonne in der Wanne – im Kräuterbad . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99                     Koriander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .193
                                                                                                  Kreuzkümmel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .195
    Und jetzt wird gebacken… . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .102
                                                                                                  Kurkuma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .196
                                                                                                  Zitronengras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .198
    + 250 Kräuterporträts. . . . . . . . . . . . . . . . .                             116        Liebesduftgras, Nagarmotha . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
    Für deinen schnellen Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
                                                                                                Porträts „E“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    202
    Porträts „A“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .120     Afrikanischer Rosmarin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            202
      Hohe Goldgarbe, Gelbe Schafgarbe. . . . . . . . . . . . . . . . . . .120                    Wasabi-Rukola, Ölrauke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            203
      Kalmus, Magenwurz, Deutscher Ingwer . . . . . . . . . . . . . . .121                        Mexikanischer Koriander, Culantro . . . . . . . . . . . . . . . . .                   204
      Weißbunter Geißfuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .122           Eukalyptus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    205

6
Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
Porträts „F“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206       Porträts „P“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .314
  Mädesüß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206          Perilla, Schwarznessel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .314
  Fenchel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208        Wasserpfeffer-Knöterich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .316
  Walderdbeere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .210            Vietnamesischer Koriander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317
                                                                                                 Petersilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .318
Porträts „G“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .214        Anis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323
  Waldmeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .214           Spitzwegerich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324
  Gundelrebe, Gundermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .215                    Harfenstrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325
  Süssholz, Lakritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .216           Indisches Patschuli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 330
  Kugel-Amarant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217            Amerikanische Bergminze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 331
  Kraut des ewigen Lebens, Jiaogulan . . . . . . . . . . . . . . . . . .218
  Samtpflanze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .219         Porträts „R“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332
                                                                                                 Rhabarber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332
Porträts „H“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     220     Pinienrosmarin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334
  Currystrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       220     Rosmarin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335
  Vanilleblume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       222     Rucola, Wilde Rauke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .341
  Kleine Taglilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      223     Sauerampfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342
  Roter Hibiskus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       224     Pilzkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346
  Houttunie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      225     Weinraute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 347
  Tüpfel-Johanniskraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           226
                                                                                               Porträts „S“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     348
  Ysop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   227
                                                                                                 Queller, Salzkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         348
Porträts „I“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228       Salbei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   350
  Iboza-Sträucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228            Kleiner Wiesenknopf, „Pimpinelle“ . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  365
  Chinesischer Wasserspinat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229                    Heiligenkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      367
                                                                                                 Bohnenkraut und seine Verwandten . . . . . . . . . . . . . . . .                       369
Porträts „J“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230        Fetthenne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      378
  Echter Chinesischer Tee-Jasmin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230                     Echte Hauswurz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          380
  Indisches Wunderkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231                  Wundsaftpflanze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          381
Porträts „L“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     232     Griechischer Bergtee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           382
                                                                                                 Parakresse, Andenchili . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             383
  Großer Galganth, Thai-Ingwer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 232
                                                                                                 Süßblatt, Honigblatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           384
  Lorbeer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    233
  Lavendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     234   Porträts „T“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386
  Liebstöckel, Maggikraut. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             242     Tagetes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386
  Aztekisches Süßkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             244     Erd-Ginseng und Blatt-Ginseng . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392
  Goji-Beere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     245     Katzen-Gamander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393
                                                                                                 Thymian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394
Porträts „M“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246
                                                                                                 Schabzigerklee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .410
  Moschus-Malve und Wilde Malve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246                        Bockshornklee. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412
  Echte Kamille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248            Große und Kleine Kapuzinerkresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414
  Melissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250         Zimmerknoblauch, Knoblauch-Kaplilie . . . . . . . . . . . . . . . . 417
  Minzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254
  Felsenlippe, Arabisches Bergkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . .276                   Porträts „V“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418
  Winterportulak, Tellerkraut,                                                                   Echter Baldrian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418
    Winterpostelein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277              Bachbungen-Ehrenpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419
                                                                                                 Vetivergras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420
Porträts „N“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     278
                                                                                                 Märzveilchen, Duftveilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 421
  Brunnenkresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          278
  Katzenminze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .        280   Porträts „W“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422
  Schwarzkümmel, Nigella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               283     Japanischer Meerrettich, Wasabi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422

Porträts „O“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284       Porträts „Z“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424
  Basilikum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284         Nachtphlox, Sternbalsam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424
  Oregano (einschließlich Majoran) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300                       Ingwer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425
  Peruanischer Sauerklee, Knolliger Sauerklee . . . . . . . . . . . .312
  Säuerling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .313     Register            . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426

                                                                                                                                                                                              7
Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
Kräuter – im Mix
       noch mundender

                                                                                               © Geo-grafika/Shutterstock.com
     Mal traditionell, mal mediterran,
     mal asiatisch – so findest du
     aus all der Kräutervielfalt das
     zusammen, was geschmacklich
     zusammengehört.

     Kräuter lassen sich aus verschiedenen       Über die traditionelle hiesige Küche                                              Demgegenüber sind die Hauptkräuter
     Verwendungsperspektiven heraus          hinaus stehen auf den Speisenkarten                                                der mediterranen Küche bekannter:
     miteinander kombinieren. Im Wesent-     von Küchen und Kantinen längst                                                     Basilikum, Bergbohnenkraut, Estragon,
     lichen sind das die Unterteilungen      Gerichte aus aller Welt. In der tradi-                                             Lorbeer, Oregano, Thymian, Rauke,
     nach Kochstilen, also z. B. arabisch,   tionellen Kochweise unserer Breiten                                                Rosmarin und Salbei.
     asiatisch (thai-vietnamesisch),         werden von alters her z. B. Beifuß,                                                   Die mexikanisch geprägte Latino-
     japanisch, klassisch, mediterran        Borretsch, Brunnenkresse, Dill, Estra-                                             küche hat in jüngerer Zeit bei uns die
     oder mexikanisch, wahlweise nach        gon, Gartenkresse, Kerbel, Kümmel,                                                 Kräuter Toronjil Morado, Epazote,
     Geschmacksrichtungen, also z. B.        Liebstöckel, Petersilie, Pimpinelle,                                               Mexikanischer Oregano, Basilikum
     balsamisch, bitter, fruchtig, scharf,   Schnittlauch, Tripmadam und Zwiebeln                                               ‘Green Pepper’, Hoja Santa, Yauhtli,
     umami etc.                              für eine eher deftige Kost verwendet.                                              Cilantro und Riesentagetes bekannter
         Aber auch die Frage nach sich           Die asiatische Küche (gemeint ist                                              gemacht.
     geschmacklich ergänzenden bzw.          hier der Großraum Thailand, Vietnam,
     beeinträchtigen Kräutern ist für ihre   Laos, Malaysia) hingegen ist geprägt                                                   Prägende Typisierungen lassen
     Küchenanwendung relevant.               durch die Kräuter Chili, Hystrixblätter,                                           sich aber nicht allein durch Kochstile
                                                                   Ingwer, Koriander,                                           in etwa einordnen, zu Geschmacks-
                                                                   Schnittknoblauch,                                            richtungen lassen sich auch die jeweils
                                                                   Thai-Basilikum und                                           geschmacklichen Eigenheiten der
                                                                   Zitronengras.                                                Kräuter selbst zusammenstellen, wie
                                                                       Japanisches Flair                                        dir z. B. diese Zuordnungen zeigen:
                                                                   benötigt Japanische
                                                                   Petersilie, Perilla,                                         Frisch-säuerlich schmecken
                                                                   Shiso und Wasabi                                             Borretsch, Hystrixblätter, Lemon-Ysop,
                                                                   als Zutat.                                                   Petersilie, Pimpinelle, Schnittlauch,
                                                                                                                                Zitronenbasilikum, Zitronenbohnen-
                                                                                                                                kraut, Zitronengras, Zitronenmelisse,
                                                                                                                                Zitronenverbene.

                                                                                                                                Scharf-würzig schmecken Brunnen-
                                                        com

                                                                                                                                kresse, Gartenkresse, Meerrettich,
                                                                         /Shutterstock.

                                                                                                                                Wasabi sowie die Keimlinge Brokkoletti,
                                                                                          Mexikanischer Salat                   Rauke und Rettich.
                                                                                          mit Quinoa
                                                        © Brent Hofacker

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Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
Und jetzt
                                                                                                      Aprikosen-Lavendel-Tartelettes

                                                                                                     Für etwa 10 Törtchen

        wird gebacken …                                                                              Bereiten Sie die Tartelettes vor wie
                                                                                                     im Rezept „Erdbeertartelettes mit
                                                                                                     Pistaziencreme und frischer Rauke“,
                                                                                                     S. 114. Die Aprikosen werden bei
       Zitronen-Basilikum-Marshmallows                                                               diesen Tartelettes mitgebacken.
                                                                                                        Für die Vanillecreme (S. 114) ist
      Zutaten                                                4 Den restlichen Zucker, Trauben-       hier die halbe Menge der angegebenen
        6   Blatt Gelatine                                     zucker, Wasser und Zitronensaft bis   Zutaten ausreichend.
      250   g Zucker                                           auf 114 °C erhitzen. Etwa 4 Minuten
      110   g Traubenzucker                                    lang kochen, bis eine dickflüssige    Zutaten
       80   ml Wasser                                          Zuckermasse entsteht. Dass die         15 Aprikosen
       80   g Zitronensaft                                     Masse kocht, ist an den aufsteigen-     5 g Lavendelblüten
        3   Eiweiß                                             den Blasen erkennbar.                 etwas Salz
       20   g Basilikum                                      5 Den heißen Zuckersirup langsam        etwas Zimtblüte
      500   g Traubenzucker                                    in einem dünnen Strahl in den         100 g Butter
                                                               Eischnee laufen lassen.               100 g Zucker
      Zubereitung                                            6 Die Gelatine ausdrücken und mit       150 g Mehl
      1 Die Gelatine in reichlich kaltem                       50 g Zitronensaft und den fein
        Wasser einweichen.                                     geschnittenen Basilikumblättern       Zubereitung
      2 Das Basilikum waschen, trocken                         erwärmen. Die flüssige Masse eben-    1 Den Ofen auf 180 °C vorheizen.
        tupfen und sehr fein schneiden.                        falls in den Eischnee geben und       2 Die Aprikosen waschen und halbie-
      3 Das Eiweiß mit 80 g Zucker                             diesen so lange weiterschlagen, bis     ren. In jedes Tartelette drei halbe
        schaumig schlagen.                                     sich das Volumen etwa verdreifacht      Aprikosen setzen; die Lavendel-
                                                               hat.                                    blüten darüberstreuen.
                                                             7 Ein Backblech mit Frischhaltefolie    3 Butter, Zucker, Salz und Zimtblüte
                                                               auskleiden, komplett mit Trauben-       mischen, Mehl unterkneten und
                                                               zucker bestäuben und die Marsh-         daraus Streusel herstellen.
                                                               mallowmasse darauf verteilen. Die     4 Die Streusel ebenfalls auf den
                                                               Oberfläche ebenfalls mit Trauben-       Tartelettes verteilen.
                                                               zucker bestäuben.                     5 Die Tartelettes ca. 35 Minuten auf
                                                             8 Die Marshmallowplatte nach              der unteren Schiene im Ofen gold-
                                                               24 Stunden stürzen, die Folie ab-       braun backen.
                                                               ziehen und gegebenenfalls (wenn
                                                               die Oberfläche klebrig ist) erneut
                                                               mit Traubenzucker bestäuben.
                                                             9 Die Platte in Quadrate von etwa
                                                               3 × 3 cm schneiden und alle Seiten
                                                               in Traubenzucker wenden, damit die
                                                                                                                   Tipp
                                           uer

                                                               Stücke nicht miteinander verkleben.             Diese Tartelettes kann
                                           © Mathias Neuba

                                                                                                        man sehr gut einfrieren. Bei
                                                                                                        Bedarf einfach 2 bis 3 Stunden
                                                                                                        bei Zimmertemperatur auftauen.
                                                             Zitronen-Basilikum-
                                                             Marshmallows

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Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
+ 250 Kräuter-
    porträts
Auf den nächsten über 300 Seiten findest du
eine Anregung nach der anderen, um deinen
Kräutergarten und deine Kräuterküche herrlich
zu bereichern.
• Die nachfolgenden Kräuterporträts haben, je-
   des für sich, eine klare Struktur. Mit nur einem
   einzigen Satz machen sie dir klar, worum es bei
   diesem Kraut konkret geht. Denn wie oft stehst
   du nicht vor einem dir nur wenig vertrauten Kraut
   und fragst dich: Was mache ich denn damit?
• Zu jedem Kraut ist dann seine übliche Verwen-
   dung in der Kräuterküche ausführlich dargestellt,
   sodass du mit ihm gleich loslegen kannst.
• Wichtige Gartenaspekte für Selbstversorger
   sind ebenfalls aufgeführt, sodass du einen
   schnellen Überblick über die wichtigsten „How-
   To’s“ zu einem Kraut gewinnst.
• Wo vorhanden, schwelgst du anschließend in
   der üppigen Arten- und Sortenvielfalt der ent-
   sprechenden Gattung.
Suchst du ein bestimmtes Kraut, mache es so:
Oben auf der Porträtseite ist sein deutscher Name
genannt. Weil aber bei deutschen Kräuterbezeich-
nungen ein ziemliches Tohuwabohu herrscht, sind
sie im Seitenlauf nach ihren botanischen Namen
sortiert. Fuxe dich ein wenig hinein und du wirst
erleben, dass die botanische Zuordnung deut-
lich übersichtlicher ist. Eine deutsch-botanische
Orientierungshilfe für deinen Einstieg, findest du
auf Seite 426.
Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
,…
        Für deinen                                                                               Beachte, bitte
        schnellen Überblick
                                                                                                 … dass die Icons gleichsam nur Stich-
                                                                                                 worte bedienen! Hinweise wie „nasser
      Auf den folgenden Seiten findest du           Pflanzen schnell „checken“                   halten“, „trockener halten“, „kräftiger
      über 250 Kräuter porträtiert – eine                                                        düngen“ etc. bedeuten also lediglich ei-
      ganze Menge. Es ist aber dieser              Bei jeder Pflanze gibt dir der Hin-           nen Vergleich zur Pflege anderer Kräuter.
      Vielfalt eine klare – anfangs vielleicht     weis „Diese Pflanze auf einen Blick“          Sie helfen dir zu erkennen, dass diese
      für dich neue – Struktur hinterlegt.         ein Grundverständis dafür, welche             Pflanzen entsprechende Aufmerksamkeit
      Diese Struktur ermöglicht dir sicheres       „Pflanzenpersönlichkeit“ du da vor            von dir brauchen. Insofern sind diese
      Zurechtfinden.                               dir hast. Für das flinke Verständnis          Hinweise relativ zu verstehen und auf
                                                   dieses Krauts, haben wir dir bei einem        die individuelle Pflanze, ihre Größe, ihren
       Pflanzen finden                             jeden davon Icons platziert. Sie geben        Zustand und ihren Standort entsprechend
                                                   dir schnell Auskunft zu Garten- und           angepasst umzusetzen.
      Aus triftigem Grund, das ist die             Anwendungsaspekten dieser Pflanze.                Im gleichen relativen Sinne ist der
      mangelnde Eindeutigkeit deutscher            Die Icons sind Fingerzeige. Für das           Warnhinweis „giftig“ zu verstehen. Er
      Kräuterbezeichnungen, folgen die             umfassende Verständnis der Pflanze,           mahnt dich zur besonderen Vorsicht beim
      Porträts dieses Buches dem Alphabet          lies den Text. Der ist jeweils dreigeteilt:   Umgang mit der Pflanze und ruft dir in Er-
      der gärtnerisch-botanischen Kräuter-         Er beantwortet dir erstens deine Frage        innerung, dass die Dosis bzw. Menge, in
      namen (siehe Seite 426 f.). Eine             „Was mache ich damit?“. Er nennt dir,         der das Kraut verzehrt wird, die Giftigkeit
      Übersetzungshilfe dazu (z. B. Minze =        zweitens, das Wichtigste zum sicheren         ausmacht. Hinweise zur Giftigkeit einer
      Mentha), so du nicht sowieso schon           Umgang mit der Pflanze im Garten, auf         Pflanze findest du im jeweiligen Text-
      versierter Kräuterliebhaber bist, findest    Balkon oder Terrasse und gegebenen-           zusammenhang.
      du auf Seite 426. Mit der findest du         falls bei der Überwinterung. Drittens
      schnell zur Seite im Buch, ab der die        erzählt dir der Absatz „das ist ja
      Gattung (z. B. Mentha) beschrieben           interessant!“ eine Geschichte zu jeder
      steht. Innerhalb der Gattung (z. B.          Pflanze – so, dass du sie nie wieder
      Mentha) findest du dann unschwer zur         vergisst.
      Art (z. B. Mentha × piperita, der Pfeffer-
      minze). Dein Vorteil bei dieser botani-
      schen Vorgehensweise: Du entdeckst
      für dich viel schneller, übersichtlicher
      und geordneter die Vielfalt all der
      z. B. Basilikum-, Minzen-, Oregano-,
      Salbei- und Thymian-Arten, als es eine
      Systematik deutscher Bezeichnungen
      auch nur ansatzweise leisten könnte.

                                                                                                                    © MicroOne/Shutterstock.com

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Engelbert Kötter - Mit Martin, Florian und Andreas Löwer in Kräutergarten, Küche und Konditorei
Kalmus, Magenwurz, Deutscher Ingwer            A

                                                                                                                                                        Schneide im Sommerhalbjahr mal
                                                                                                                                                     ein Stück Rhizom mit einem Bündel
                                                                                                                                                     Blätter ab. Lege das junge, frische,
                                                                                                                                                     zarte Zentrum davon frei. Dort erlebst
                                                                                                                                                     du den Kalmusgeschmack mit am
                                                                                                                                                     intensivsten.

                                                                                                         © Volodymyr Nikitenko/Shutterstock.com
                                                                                                                                                       Acorus calamus im Garten

                                                                                                                                                     Kalmus ist eine Röhrichtpflanze, die du
                                                                                                                                                     am besten an sonnigen Plätzen in die
                                                                                                                                                     feuchte Sumpfzone oder die Flachwas-
                                                                                                                                                     serzone deines Gartenteichs pflanzt,
                                                                                                                                                     als Tuff von drei oder fünf Pflanzen. Bis
                                                                                                                                                     zu 60 cm hoch wird sie dort. Mithilfe
                                                                                                                                                     von Rhizomen, das sind liegende,
                                                                                                                                                     wurzelnde Sprosse, breitet sich der
Kalmus, Magenwurz, Deutscher Ingwer                                                                                                                  Kalmus dort aus und bildet dann recht
Acorus calamus                                                                                                                                       dichte Bestände. Im Wasserkübel
                                                                                                                                                     (Mini-Wassergarten) kannst Du die
                                                                 Dieses                                                                              Pflanze wahlweise pflegen. Die Pflanze
                                                                                                                                                     hat einen hohen Nährstoffbedarf, zieht
                                                                  Kraut                                                                              also bindigere Böden (wie Lehmböden)
                                                                 auf einen                                                                           vor und braucht kräftige Düngung.
                                                                   Blick          Verführerisch – aber
 Was macht man mit                                                                   auch mit Vorsicht
 Acorus calamus?                                                                         zu genießen.

Kalmus wird traditionell verschiedentlich
verwendet – von heilen bis genießen.
Weil er leicht krampflösend wirkt, trinkt                         süßlicher Note wegen, verwendete man
man Kalmustee z. B. gegen Husten. Weil                            Kalmus lange Zeit zum Würzen: getrock-
                                                                                                                                                                                 teressant!
                                                                                                                                                         Das ist ja in
er auf den Magen-Darmtrakt kräfti-                                nete Wurzeln wurden dazu zu Pulver
gend wirken soll, trinkt man seinen Tee                           vermahlen. Die bitter schmeckenden
gegen derartige Beschwerden. Auch                                 Wurzelstöcke erntet man von Herbst
zum Gurgeln gegen Erkrankungen im                                 bis Frühjahr. Wurzelextrakte wurden
Mund und Rachen. Seines eigentümli-                               als Tinkturen Magenbitter, Likören
chen, bitter-scharfen Geschmacks mit                              und sogar Parfum beigemengt. Nicht                                                 Ziehe, wann immer du Kalmus verzehrst,
                                                                  umsonst ist einer der deutschen Namen                                              egal ob frisch oder zu Präparaten verar-
                                                                  der Pflanze „Deutscher Ingwer“.                                                    beitet, Pflanzen aus hiesigen Beständen
                                                     ock.com

                                                                      Ältere, aromatische Blätter stopfte                                            den asiatischen Herkünften immer vor.
                                                                  man in Schnapsflaschen, ähnlich wie                                                Der im Kalmusöl enthaltene Wirkstoff
                                       kune/Shutterst

                                                                  Wodka noch heute mit duftigem Marien-                                              Asaron steht nämlich in Verdacht, krebs-
                                                                  gras (Hierochloe odorata) gewürzt wird.                                            erregend zu sein. Dieser Wirkstoff ist in
                                                                     Sogar die kolbenförmigen Blütenstän-                                            hiesigen Kalmusherkünften in markant
                                                © giedre vaite

                                                                  de, die im Juni–Juli erscheinen, knabber-                                          kleineren Mengen enthalten.
                                                                  te man als süßlichen Leckerbissen.

                                                                                                                                                                                                 121
A           Sellerie

                                                                         Apium graveolens

                                                                                                                                                                       teressant!
                                                                                                                                              Das ist ja in

                                                                                                                                          Bleichsellerie (Stangensellerie), Knollen-

                                                                                            © Peter Turner Photography/Shutterstock.com
                                                                                                                                          sellerie, Schnittsellerie – das ist alles
                                                                                                                                          ein und dieselbe Pflanze. Seit dem
                                                                                                                                          17. Jahrhundert wurde Sellerie nämlich
                                                                                                                                          derart zu Kulturformen weiterentwickelt,
                                                                                                                                          dass beim Bleichsellerie die Blattstiele,
                                                                                                                                          beim Knollensellerie die stärkehaltige
                                                                                                                                          Rübe und beim Schnittsellerie das zarte
                                                                                                                                          duftige Laub ausgebildet sind – jeweils
                                                                                                                                          besonders anwendungsfreundlich und
                                                                                                                                          lecker schmeckend. Gegenüber all diesen
                                                                                                                                          Kulturformen hat der Kriechende Sellerie
      Sellerie                                                                                                                            seine Eigenschaften einer Wildform
      Apium graveolens, Apium repens             Dieses                                                                                   bewahrt.
                                                  Kraut
                                                 auf einen
                                                   Blick                  Floral duftiges
                                                                     Würzgrün zum Auf-
                                                             peppen von allerlei Rohkost.
       Was macht man mit Apium?

      „Graveolens“ heißt „stark riechend“.        Du kannst das Laub trocknen oder                                                        Wasserspeicher, damit er immer gleich-
      Typisch Sellerie eben. Die Kulturpflanze    frosten. Mit getrocknetem Sellerielaub                                                  mäßig feucht steht (außer im Winter,
      Schnittsellerie (A. graveolens) und die     machst du Selleriesalz.                                                                 da hältst du ihn trockener.
      Wildpflanze Kriechender Sellerie
      (A. repens) kannst du in ähnlicher           Apium im Garten
      Weise verwenden. Der Kriechende
      Sellerie ist im Geschmack allerdings        Sellerie ist ursprünglich eine Küsten-
      herber. Du nutzt Blattstiele und Laub       pflanze. Sie stammt also von salz-
      beider Pflanzen als Würze. Mit Sellerie-    haltigen Böden. Deswegen mag sie
      laub würzt du Vinaigrette oder gibst es     auch heute in der Gartenkultur noch
      als Finish zu Rindfleisch- oder Hühner-     immer leicht salzhaltige Böden.

                                                                                                                                                                                              hutterstock.com
      suppe, in Gemüsefond, in deftige            Insofern ist es besser, sie mit Mineral-
      Eintöpfe und zu dunklen Bratensoßen.        dünger als mit rein organischem
      Die Blattstiele dippe z. B. in Frisch-      Dünger zu füttern. Schnittsellerie
      käsecremes. Sellerielaub passt zu           pflanzt du in dein Kräuterbeet. Du
                                                                                                                                                                                  © HannaTor/S

      Apfel-Nuss-Rohkost-Kombinationen.           kannst es, wenn du es viel und häufig
      Sellerie harmoniert mit Kartoffel,          verwendest, auch reihenweise im
      Möhre, mit Petersilie und Liebstöckel       Gemüsebeet aussäen. Kriechenden
      sowieso – und überraschenderweise           Sellerie pflanzt du ins nicht zu trockene
      mit Zimt! Es peppt Mayonnaisen auf.         Kräuterbeet oder in einen Topf mit
                                                                                                                                          Sellerie-Bananen-Smoothie mit
                                                                                                                                          Chia-Samen und frischer Minze
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T                                  Schabzigerklee
                                                              Pasta-Gerichte erhalten mit
                                                    geriebenem Ziger-Käse den letzten Pfiff

                                                                                                                                                                           eiz
                                                                                                                                                                  AG – Schw
       © Ilizia/Shutterstock.com

                                                                                                                                                                          KA
                                                                                                                                                              er.ch – GES
                                                                                                                                                    © schabzig
      Schabzigerklee
      Trigonella caerulea                               Dieses
                                                          Kraut
                                                         auf einen
                                                           Blick        Leckerer Aromabeitrag
                                                                               zum Würzen von
                                                                       vor allem Brot und Käse.
           Was macht man mit
           Trigonella caerulea?

      Eigentlich schade: Petersilie und                  irgendwie nach Heu, aber auch bitter,
      Schnittlauch verwendest du im Som-                 jedoch nicht unangenehm. Diese
      merhalbjahr nahezu jeden Tag. Das                  Aromen-Melange macht ihn dazu
                                                                                                Schabzigerklee-Pulver
      Laub des Schabzigerklees aber, das ei-             geeignet, Quark und Frischkäse
                                                                                                     kann zum Würzen
      nen breiten Nutzen hat und nach dem                damit zu würzen. Traditionell nutzt        verwendet werden        © Dmitr1ch/Shutterstock.com
      Trocknen ebenso einfach anzuwenden                 man Schabzigerklee auch als ein
      ist, findet vergleichsweise nur geringe            Backgewürz, speziell für Roggenbrot.
      Beachtung. Wir von Löwer empfehlen                 Du kannst ihn auch zum Würzen von

                                                                                                                      Tipp
      dir, dich gerade in Sachen Schabzi-                Pfannkuchen oder Waffeln nehmen.
      gerklee, aber auch Bockshornklee                   Grob: Schabzigerklee passt zu vielem
      (s. S. 412) auf Entdeckungsreise zu                rund um Käse, Ei und Brot. Darüber
      begeben. Es lohnt sich, versprochen!               hinaus passt er damit auch in Aufläufe                  Auch die Samen des
          Laub und Samen des Schabziger-                 und Gratins. Speziell dann, wenn               Schabzigerklees kannst du ver-
      klees schmecken aromatisch herb.                   er darin an Kartoffeln angelehnt ist.          wenden, in der Würzanwendung
      Das Aroma der Blätter entwickelt                   Funktioniert auch in der kalt verwen-          ähnlich dem Laub. Sie werden
      sich, ähnlich Waldmeister und Tagetes              deten Variante, sprich: in Salaten.            umso aromatischer, wenn du
      lucida, aber erst mit dem Trocknen                 Angewendet wird das getrocknete                sie vor der Verwertung trocken
      so richtig intensiv, es riecht dann                Schabzigerklee-Laub fein gemörsert.            röstest.

410
Das Wissen
der Kräuterbrüder
Die Kräuterbrüder – das sind Andreas, Florian und
Martin Löwer. Zwei Gartencenterbesitzer und der
Deutsche Meister der Konditoren bilden die aktuelle
Generation in der fast 150-jährigen Tradition der
Gärtnerfamilie Löwer.
                                                                    ANDREAS
Aus Martins Hobby und seiner Leidenscha für
diese Pflanzen, ist längst eine echte und anerkannte
Kräuter-Kompetenzadresse geworden. Mit weit
über 600 Kräutern im Sortiment zählt die Gärtnerei
Löwer zu den kompetentesten Einkaufsquellen für
Kräuterfreunde in der Metropolregion Rhein-Main.
                                                                    FLORIAN
Sie gehört sogar zu den als „bestes unternehmer-
geführtes Gartencenter in Deutschland“ aus-
gezeichneten Betrieben!
Dieses Buch zeigt dir auf 432 Seiten das Kräuter-
wissen der Löwer-Brüder auf – zu mehr als
250 Kräutern. Lasse dich inspirieren:
Schwelge in deinen Kräutern – und genieße!                          MARTIN

Aus dem Inhalt:
  Kräutergartenpraxis
  Kräuterküchenpraxis
  Verwendung von Kräutern in der Konditorei
  Kräuterwellnesspraxis
  Anwendungsbezogene Porträts von mehr
  als 250 der meist gefragten Kräuter

DER AUTOR
Engelbert Kötter zählt zu den bedeutendsten Garten-Fach-
journalisten im deutschsprachigen Raum. Im Rahmen der Frankfurter
Buchmesse ist der vielfache Sachbuchautor mit der Goldmedaille           www.gaertnerei-loewer.de
der Gastronomischen Akademie Deutschlands (GAD) ausgezeichnet.
Den Genuss von Küchenkräutern hat Kötter bereits in mehreren                  ISBN 978-3-8404-8528-2
Kräuterbüchern, die seit Jahren in hoher Auflagenzahl erscheinen,
thematisiert. Mit diesem topaktuellen Handbuch zeichnet er das
Kräuterwissen der Kräuterbrüder Löwer einfühlsam und gekonnt
nach und macht es so für den Kräuterfreund in Garten und Küche
leicht und vergnüglich anwendbar.
Auf den Punkt gebracht: Ein Buch mit dem Zeug zum Standardwerk.

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