Hauptstadt für Kinder Entwicklungsplanung für die Jahre 2019 2020

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Hauptstadt für Kinder Entwicklungsplanung für die Jahre 2019 2020
Hauptstadt für Kinder
Entwicklungsplanung
     für die Jahre 2019 – 2020
Hauptstadt für Kinder Entwicklungsplanung für die Jahre 2019 2020
Impressum

    Herausgeberin
    Stadt Monheim am Rhein
    – Der Bürgermeister –
    Rathausplatz 2
    40789 Monheim am Rhein
    www.monheim.de

    Redaktion
    Simone Feldmann
    Bereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie
    Telefon: 02173 951-5101
    E-Mail: sfeldmann@monheim.de

    Pia Steinfels
    Jugendhilfeplanerin
    Koordinatorin „Kommunale Präventionsketten“
    Telefon: 02173 951-5154
    E-Mail: psteinfels@monheim.de

    Frank Gleitsmann
    Fotografie und Mediendesign
    Satz, Layout und Grafik
    Telefon: 0202 89012024
    E-Mail: info@fotografie-mediendesign.de

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Hauptstadt für Kinder Entwicklungsplanung für die Jahre 2019 2020
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Liebe Familien, liebe Mitglieder des Mo.Ki-Netzwerks,
sehr geehrte Damen und Herren,

                         mit der strategischen Zielsetzung           Getragen wird diese Philosophie von immer mehr Netzwerkpart-
                         „Hauptstadt für Kinder“ entwickelt sich     nern. Ihre alltägliche Arbeit in den Mo.Ki-Cafés, Kindertagesstät-
                         die Stadt Monheim am Rhein zu einer der     ten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Vereinen, Verbänden und Be-
                         familienfreundlichsten Städte in Deutsch-   ratungseinrichtungen trägt dazu bei, die Zukunftschancen junger
                         land. Optimale Zukunftschancen für alle     Menschen in unserer Stadt weiter zu optimieren.
                         Kinder und Jugendliche sind das erklärte
                                                                     Die nun erstmalig vorliegende Entwicklungsplanung bis 2020 dient
                         Ziel. Es gilt, die kommunale Gesamtstra-
                                                                     dazu, allen Beteiligten einen Überblick der Maßnahmen und Kon-
                         tegie weiter erfolgreich auszubauen. Mit
                                                                     zepte zu geben und die nächsten Schritte der Weiterentwicklung in
                         beispielsweise den kostenfreien Betreu-
                                                                     der Hauptstadt für Kinder nachzuvollziehen.
                         ungsangeboten bis zum zehnten Lebens-
                         jahr, einer umfassenden Förderung in
                         Kita und Schule, attraktiven Freizeitan-    Herzliche Grüße
geboten und Präventionskonzepten zum Schutz von Kindern und
Jugendlichen sind wir bereits auf einem guten Weg. Die Entwick-
lungsplanung für die Jahre 2019 bis 2020 ist ein weiterer maßgeb-
licher Baustein. Die Konzepte der Hauptstadt für Kinder und der
                                                                     Daniel Zimmermann
Mo.Ki-Präventionskette stehen für eine Philosophie: Die Belange
                                                                     Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein
und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen sind für uns
handlungsweisend.

                                                                                                                                          5
Hauptstadt für Kinder Entwicklungsplanung für die Jahre 2019 2020
Inhaltsverzeichnis
    Inhalt
    Vorwort____________________________________________________________________________________________________________________ 5

    Einleitung__________________________________________________________________________________________________________________ 6

    1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung__________________________________________________________________________ 8

    2. Frühe Förderung von Anfang an_____________________________________________________________________________________ 10

    3. Frühkindliche Bildung________________________________________________________________________________________________ 14

    4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter___________________________________________________________ 19

    5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter___________________________________________________________ 24

    6. Präventiver Kinderschutz____________________________________________________________________________________________ 30

    7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten_____________________________________ 32

    7.1 Bevölkerungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen__________________________________________________________ 33

    7.2 Interkulturelle Vielfalt________________________________________________________________________________________________ 38

    7.3 In Monheim am Rhein wachsen viele Kinder und Jugendliche in Armut auf_______________________________________ 39

    7.4 In Monheim am Rhein können Familie und Beruf miteinander vereinbart werden_______________________________ 43

    7.5 Gute Bildungsabschlüsse____________________________________________________________________________________________ 46

    7.6 Außerschulische Bildung / Musikschule_____________________________________________________________________________ 47
    8. Fazit__________________________________________________________________________________________________________________ 50

    9. Anhang_______________________________________________________________________________________________________________ 53

6
Einleitung

                                                                       ®                                                                               1
      „Die Stadt Monheim am Rhein – Hauptstadt für Kinder – schafft optimale Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche“

    Einleitung
    Zur Umsetzung der strategischen Zielsetzung „Hauptstadt für Kinder“                            Ziel ist es, allen in Monheim am Rhein lebenden Kindern und Ju-
    baut die Stadt Monheim am Rhein kontinuierlich ihre kinder-, jugend-                           gendlichen die Chancen auf eine optimale Förderung, Bildung und
    und familienfreundliche Infrastruktur aus. In allen Entwicklungspha-                           die Gestaltung einer attraktiven Zukunft zu ermöglichen. Neben der
    sen von Kindern und Jugendlichen bildet diese die starke Basis zur                             frühkindlichen und schulischen Bildung spielen hierbei kulturelle und
    Sicherung optimaler Zukunftschancen. Um gleichberechtigte Zugänge                              sportliche Aktivitäten sowie Angebote der Kinder- und Jugendarbeit
    für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen, Benachteiligungen ab-                             und Jugendverbandsarbeit für die Persönlichkeitsentwicklung und
    zubauen und Notlagen zu lindern, setzen die Angebote der Mo.Ki-Prä-                            ganzheitliche Bildung von Kindern und Jugendlichen eine wichtige
    ventionskette frühzeitig an und sind integraler Bestandteil der kom-                           Rolle. Diese stehen jungen Monheimerinnen und Monheimern in viel-
    munalen Gesamtstrategie.                                                                       fältiger Form zur Verfügung.
    In dieser früh ansetzenden ganzheitlichen familienfreundlichen Inf-                            Vielfältig ist auch die Gestaltung des öffentlichen Raums. In die Sanie-
    rastruktur stehen jungen Eltern erste unterstützende und begleiten-                            rung und den Neubau von öffentlichen Spiel- und Sportmöglichkeiten
    de Angebote und kompetente Ansprechpersonen, rund um die Ge-                                   wird investiert, um einen kinder- und jugendgerechten Lebensraum
    burt ihrer Kinder und das Baby-Alter in den beiden Mo.Ki-Cafés zur                             auch außerhalb von Institutionen zu ermöglichen.
    Verfügung. Daran anschließend baut die Stadt Monheim am Rhein die
                                                                                                   Nicht alle Familien verfügen über die Zugänge zur gleichberechtigten
    Betreuungsangebote in Kindertagespflege, Kindertagesstätten und in
                                                                                                   Teilhabe an der Gesellschaft. Daher werden zum Abbau von Benach-
    den Grundschulen bedarfsgerecht und zukunftsweisend aus, um die
                                                                                                   teiligung, negativen Folgen von Armut und zum Ausgleich von Not-
    Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur fördern. Wobei die Betreuung
                                                                                                   lagen und Krisen individuelle Unterstützungen für alle Kinder und
    in Kita und Kindertagespflege sowie die Nutzung der Betreuungsan-
                                                                                                   Jugendlichen und deren Eltern gewährleistet. Diese tragen zur Gestal-
    gebote im Ganztag der Grundschulen gebührenbefreit sind. Kinderta-
                                                                                                   tung von Entwicklungs- und Bildungsgerechtigkeit, der Förderung der
    gesstätten und Schulen werden zeitgemäß und hochwertig ausgestat-
                                                                                                   sozialen Teilhabe und der Sicherung des gesunden Aufwachsens aller
    tet und durch zusätzliche finanzielle Förderungen der Stadt können
                                                                                                   Kinder und Jugendlichen bei. Die Umsetzung der Förderprogramme
    angemessene Betreuungsschlüssel gewährleistet werden.
                                                                                                   erfolgt im Rahmen der Mo.Ki-Präventionskette2– von der Geburt bis

    1 Ratsbeschluss, Strategische Ziele 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/0083
    2 Systematischer Aufbau einer Präventionskette seit 2002 zur Vermeidung negativer Folgen von Armut / in Kooperation mit der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. / Modellprojekte geför-
      dert durch die Stiftung für Wohlfahrtspflege und den LVR / wissenschaftlich begleitet durch das ISS Frankfurt a.M. e.V.

8
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

zum Einstieg in den Beruf. Mo.Ki beschreibt hierbei den kommunalen
Präventionsansatz, der einen systematischen Umbau der Kinder- und
Jugendhilfe zum Ergebnis hat – weg von der Reaktion auf Defizite, hin
zur Prävention als aktive Steuerung und Gestaltung.
Der Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem
Missbrauch nimmt einen ganz besonderen Stellenwert ein. Die Fach-
stelle „Präventiver Kinderschutz“ steht allen Fachkräften beratend
zur Seite und fördert die Einführung von ganzheitlichen Kinderschutz-
konzepten in Einrichtungen und Institutionen.
Die Konzepte der Hauptstadt für Kinder und der Mo.Ki-Präventions-
kette stellen weitaus mehr dar, als eine aufeinander aufbauende und
sich ergänzende Struktur von Maßnahmen und Förderprogrammen.
Sie stehen für eine Philosophie3 , in der die Interessen und Belan-
ge sowie das Wohlergehen von jungen Menschen handlungsweisend
sind. Als „Stadt für alle“, in der Inklusion umfassend verwirklicht wird4,
werden die Grundsätze der Vielfalt und Pluralität gelebt.
Getragen wird diese Philosophie von immer mehr Netzwerkpartnern,
welche tagtäglich die Betreuung, Ausbildung und Förderung der Kin-
der und Jugendlichen sichern und dazu beitragen für alle Kinder und
Jugendlichen optimale Zukunftschancen in Monheim am Rhein zu
schaffen.

3 Vgl. Präventionsleitbild Mo.Ki – Monheim für Kinder, Juni 2017, www.monheim.de/kinder-jugend/moki-monheim-fuer-kinder/
4 Ratsbeschluss, Strategische Ziele, 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/0083

                                                                                                                               9
1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung

     1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung
     Diese erstmalig für den Zeitraum 2019 bis 2020 vorliegende „Haupt-       Strategie erläutert. Angebote der kinder-, jugend- und familienfreund-
     stadt für Kinder – Entwicklungsplanung“ soll dazu dienen, Rat und        lichen Infrastruktur und Maßnahmen der Mo.Ki-Präventionskette
     Verwaltung, Trägervertretungen, Einrichtungsleitungen, Fachkräften       sind und sollen nicht trennscharf voneinander abgegrenzt werden.
     und Verbandsvertretern einen Überblick über den Sachstand der we-        Daher werden Überschneidungen in Form von Farbverläufen und
     sentlichen kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen und           Schnittstellen verdeutlicht. Eine besondere Bedeutung kommt in den
     Konzepte, zur Sicherung optimaler Zukunftschancen zu geben. Sie          Biografien von Kindern und Jugendlichen der Übergang zwischen den
     soll auch dazu dienen, Lücken in der Infrastruktur und den Präventi-     Bildungsinstitutionen zu. Diesbezügliche Übergangskonzepte werden
     onsangeboten zu erkennen und eine Ausgewogenheit zwischen die-           daher kurz erläutert. Nicht nur die Übergänge zwischen den einzelnen
     sen herzustellen. Um eine frühansetzende Unterstützung und somit         Lebensphasen gilt es zu gestalten, sondern auch Zugänge bzw. Über-
     optimale Bedingungen für die kontinuierliche qualitative Weiterent-      gänge in weitergehende Hilfs- und Unterstützungsangebote, welche
     wicklung der Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und Familien vor      grafisch und im erläuternden Text dargestellt werden.
     Ort zu sichern, werden im Rahmen dieser Entwicklungsplanung Ziele
                                                                              Texte und Grafiken beziehen sich ausschließlich auf die wesentlichen
     zur weiteren Strategieumsetzung formuliert und im Laufes des För-
                                                                              kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen, Angebote und
     derzeitraums sollen dementsprechende Konzepte, Programme oder
                                                                              Förderprogramme. Hinter diesen stehen häufig umfängliche Fachpla-
     Maßnahmen dem Rat der Stadt Monheim am Rhein zur Entscheidung
                                                                              nungen und/oder Ratsentscheidungen, auf welche in Fußnoten ver-
     vorgelegt werden.
                                                                              wiesen wird.
     Die Entwicklungsplanung gliedert sich wie folgt:
                                                                              Diese kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen, Ange-
     Die ersten vier Kapitel orientieren sich an den Entwicklungsstufen von
                                                                              bote und Förderprogramme verstehen sich als eine Ergänzung und
     Kindern und Jugendlichen. Von der Geburt bis zum Übergang von der
                                                                              Unterstützung der bestehenden Bildungsinstitutionen sowie der vor-
     Schule in den Beruf werden die Angebotsstrukturen und Maßnahmen
                                                                              handenen sozialen Infrastruktur. Für Kindertagesstätten, Schulen, Be-
     der altersspezifischen kinder-, jugend- und familienfreundlichen In-
                                                                              ratungsstellen sowie Vereine/Verbände werden durch die kommunale
     frastruktur und die Prinzipien der Mo.Ki-Präventionskette vorgestellt.
                                                                              Strategie „Hauptstadt für Kinder“ hervorragende Rahmenbedingun-
     Alle vier Kapitel bauen sich gleichermaßen auf:                          gen geschaffen ihre umfangreichen Konzepte und Aufträge umzuset-
     Orientiert an den zu bewältigen altersspezifischen Entwicklungs-         zen, gemeinsam mit allen Akteuren eine kontinuierliche Qualitätsent-
     schritten werden kurz die zentralen Zielsetzungen der kommunalen         wicklung voranzutreiben und Prävention aktiv zu gestalten.

10
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Eingebettet sind die Ansätze der kommunalen Strategie in ein breites
träger- und systemübergreifendes Netzwerk. Aus Gründen der Über-
sichtlichkeit wurde auf eine Darstellung der Netzwerkstruktur in den
jeweiligen Altersstufen allerdings verzichtet.
Ziel dieser Entwicklungsplanung ist es, die Ausgewogenheit zwischen
Infrastruktur- und Präventionsmaßnahmen zu gewährleisten und Lü-
cken zu erkennen. Daher endet jedes Kapitel mit einer Aussicht bzw.
Zielsetzungen zur qualitativen Weiterentwicklung der kommunalen
Gesamtstrategie „Hauptstadt für Kinder“.
Der Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem
Missbrauch ist durch die Verantwortungsgemeinschaft aller Instituti-
onen der Kinder- und Jugendhilfe und angrenzender Fachgebiete zu
sichern. Als übergreifende Querschnittsaufgabe in allen Altersphasen
werden daher im sechsten Kapitel die konzeptionellen Ansätze des
Präventiven Kinderschutzes dargestellt.

                                                                                                                   11
2. Frühe Förderung von Anfang an

     2. Frühe Förderung von Anfang an
     Für jede Familie ist die Zeit rund um die Geburt eines Kindes prägend.                          Die beiden Mo.Ki-Cafés stehen allen Familien als zentrale Orte der
     Es gilt einen neuen Familienalltag zu gestalten, sich in der neuen El-                          Begegnung und zum Austausch, als Infobörse und Anlaufstelle zu
     ternrolle zu finden, die Verantwortung für Pflege und Erziehung zu                              allen Fragestellungen rund um das U3-Kind zur Verfügung. Sie sind
     übernehmen, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und eine gute                                attraktive Treffpunkte für junge Eltern und es werden umfangreiche
     und stabile Bindung zum Kind aufzubauen. Schon im Säuglingsalter                                Kursangebote rund um die Schwangerschaft und Geburt sowie die
     werden wichtige Voraussetzungen für die motorische, sprachliche, ko-                            ersten Lebensjahre bereitgestellt.
     gnitive und soziale Entwicklung und somit einem gesunden Aufwach-                               Mit den beiden Standorten in den Ortsteilen Monheim und Baumberg
     sen im Wohlergehen der jungen Menschen geschaffen.                                              stehen zudem allen Monheimer Familien wohnortnahe Beratungs-
     Elterliche Ressourcen und Kompetenzen zu stärken und somit die                                  und Unterstützungsangebote sowie regelmäßige Sprechstunden zur
     elterliche Verantwortung sowie Angebote zur Förderung der alters-                               Verfügung.
     gemäßen Entwicklung der Kinder zu gestalten, sind zentrale Zielset-                             Die kommunale Gesamtstrategie verfolgt auch das Ziel einer Teilhabe
                                                                     5
     zungen der „Frühen Förderung von Anfang“ in Monheim am Rhein.                                   am kulturellen und sozialen Leben der Stadt zu sichern. Daher richten
     In Monheim wird jedes neugeborene Kind willkommen geheißen.                                     sich erste Angebote der Kulturellen Bildung schon an Familien mit
     Mitarbeiterinnen der Stadt und der Monheimer Familienhilfe über-                                Kindern im Alter ab 18 Monaten, wie zum Beispiel die Bücherknirpse
     reichen ein Begrüßungsgeschenk mit zahlreichen Gutscheinen und                                  und „Early Literacy“ im Ulla-Hahn-Haus. Hier wird der Sprach- und
     informieren im Rahmen von persönlichen Begrüßungsbesuchen El-                                   Schriftgebrauch im familiären Kontext gestärkt.
     tern zu vielfältigen Fragestellungen rund um das Baby-Alter. Sie klären                         Seit 2011 ist das Team Mo.Ki „unter 3“ fester Bestandteil der Kinder-
     auf und geben Informationen zu den Angeboten rund um die Geburt                                 und Jugendhilfe in Monheim am Rhein und bildet das erste Glied der
     und das Säuglingsalter in der Stadt, zu finanziellen Unterstützungs-                            Präventionskette. In multiprofessioneller Zusammenarbeit von Sozi-
     möglichkeiten, zu Gesundheitsfragen und der Platzvergabe in Kinder-                             alpädagoginnen und Familienhebammen werden Eltern in offenen
     tagespflege und Kindertagesstätten. Ihr Auftrag ist es, Barrieren und                           Sprechstunden, während des Cafébetriebs oder in gesonderten Termi-
     Unsicherheiten abzubauen und als Türöffner für Angebote und Hilfen                              nen informiert und beraten. An den Bedarfen der Familien ausgerich-
     zu fungieren.                                                                                   tete Bildungsangebote wie z.B. Eltern-Kind-Gruppen zum Bindungs-
                                                                                                     aufbau, Babymassage, Sprachentwicklung, Bewegungsförderung,
     Begrüßt werden alle Familien mit neugeborenen Kindern und zugezo-                               gesunde Ernährung, Unfallverhütung sowie Aufklärung zur Teilnahme
     gene Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr.                                           an Vorsorgeuntersuchungen bilden das Angebotsspektrum. Jungen

     5 Vgl. Holz, Stallmann, Hock; 2012: Frühe Förderung von Anfang an, Der Präven-tionsansatz von „Mo.Ki“ und die Ergebnisse der Monheimer Neueltern-Studie, ISS Frankfurt a.M. e.V.

12
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Familien werden niederschwellige Zugänge zu gesundheitsfördern-                                 Insgesamt wirken die Angebote im Rahmen der kommunalen Förde-
den Angeboten für Mutter und Kind durch die Familienhebamme                                     rung in einem weitaus größeren Netzwerk und in Partnerschaft z.B.
ermöglicht und sie können von dieser bis zu einem Jahr Unterstüt-                               zum Gesundheitssystem (z.B. Gynäkologen, Kinderärzte, Kreisgesund-
zung erhalten. Zugänge zu Betreuungsangeboten in Kindertagespfle-                               heitsamt, Sozialpsychiatrischer Dienst) den Sozialhilfen, der Arbeits-
ge und Kindertagesstätten, Sozialhilfen, in das Gesundheitswesen und                            verwaltung, der Frühförderung, der Flüchtlingshilfe sowie Kirchenge-
weitergehende Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangebote wer-                                meinden und Sportvereinen.
den durch die Kolleginnen ermöglicht und wenn notwendig in diese
begleitet.
Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche ist ein wich-
tiger Partner in der Frühen Förderung. Psychologinnen und Psycholo-
gen, Sozialpädagoginnen und Therapeutinnen beraten und begleiten
Eltern bei Entwicklungsauffälligkeiten der Kinder, innerfamiliären Pro-
blemen, bei Trennung und Scheidung und bieten Kurse zur Stärkung
der Elternkompetenz und der Bindung zwischen Eltern und Kind an.
                                              6
Die mobile Erstberatung des Jugendamtes , mit Sitz im Haus der
Chancen, übernimmt zwei Aufgaben. Die Kolleginnen des Teams
Mo.Ki „unter 3“ können diese im Bedarfsfall hinzuziehen, wenn ein
Übergang in weitergehende Hilfs- und Unterstützungsangebote
notwendig erscheint. Nach einer Clearingphase mit den Eltern stellt
die Erstberatung die Zugänge zu den Präventionsangeboten der Fa-
milienhilfe, dem Familienrat und zu Unterstützungsangeboten im Fal-
le einer Trennung und Scheidung, bei Umgangsfragen und Erziehe-
rischen Hilfen sicher. Sie kooperiert eng mit der Beratungsstelle für
Eltern, Kinder und Jugendliche.
Bei Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung hat die Erstbera-
tung die Wahrung des Schutzauftrages zu sichern.

6 Vgl. Mobile Beratung des Jugendamtes für Kitas, Kindertagespflege und Frühe Hilfen, Ratsvorlage IX/1576

                                                                                                                                                                         13
2. Frühe Förderung von Anfang an

       familienfreundliche Infrastruktur   Frühe Förderung von Anfang an

                                            Begrüßungsbesuche

                                                  Information
                                                 und Beratung
                                                  Bereich Kinder,
                                                Jugend und Familie,           Mo.Ki-Cafés
                                              Familienhilfe Monheim           Baumberg
                                                                             und Monheim                       Kulturelle Bildung

                                                                        zentrale Orte der Begegnung              Frühe Förderung
                                                                          Austausch und Infobörse               Musik und Sprache
                                                                               Bereich Kinder,                     Ulla-Hahn-Haus
                                                                             Jugend und Familie,                    Musikschule
                                                                            AWO Niederrhein e.V.                      Bibliothek

                                              Beratungsstelle
                                                                                                   Team Mo.Ki
                                             für Eltern, Kinder
                                                                                                     unter 3
                                              und Jugendliche
                                                                                        Frühe Förderung/Frühe Hilfen
                                            Psychologische Beratung
                                                                                                   Bereich Kinder,
                                               Familienberatung                                  Jugend und Familie,
                                            Zweckverband Langenfeld                             AWO Niederrhein e.V.
                                                 und Monheim
                                                                                                                           Familien-
                                                                                                                           hebamme
       Mo.Ki-Präventionskette

                                                                                                                       Gesundheitsförderung
                                                Übergang in                                                              Mutter und Kind
                                            weitergehende Hilfen
                                                                                                                        AWO Niederrhein e.V.

                                              Beratung Fachkräfte
                                               Beratung, Clearing
                                              Vermittlung Familien
                                             Wahrung Schutzauftrag
                                                Mobile Erstberatung
                                               Bereich Kinder, Jugend          Familienhilfe
                                                    und Familie                  Monheim

                                                                             Präventionsstunden
                                                                                Familienhilfe
                                                                                Trägerverbund

14
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020
                                                                                                 3. Frühkindliche Bildung

Aussicht:
Am 24.06.2015 hat der Rat der Stadt Monheim am Rhein7 das Konzept
und den Bau des Mo.Ki-Zentrums beschlossen und voraussichtlich
2020 wird dessen bauliche Umsetzung an der Heinestraße 6 abge-
schlossen sein. Perspektivisch werden am Standort die Einrichtungen
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Frühförderstelle,
Jugendberatung, Familienhilfe Monheim, Fachstelle Präventiver Kin-
derschutz sowie das Team Mo.Ki unter 3 und das Mo.Ki-Café behei-
matet sein. Im Zuge der räumlichen Ausweitung können die Angebote
zur Familienbildung und Eltern-Kind-Angebote deutlich gestärkt wer-
den und bieten Möglichkeiten weiterer Kooperationen mit freiberuf-
lichen Hebammen.

Ziele/Maßnahmenplanung:
Durch den Kontakt mit Tönen und Bewegung auf eine spielerische Art
und Weise entwickeln Babys und Kleinkinder ihr Gefühl für Sprache
und Klänge. Musik, als verbindendes Element zwischen den Kulturen,
bietet die Chance von interkulturellen Begegnungen der Eltern und
das Kennenlernen anderer Kulturen, daher soll die interkulturelle Öff-
nung der Musikschule gefördert werden.

  Kulturelle Bildung
  Zur Stärkung einer weiteren interkulturellen Öffnung der Musikschule
  im Bereich der Frühen Förderung ist ein Ausbau der Angebote der
  „Musikalischen Früherziehung“ um interkulturelle Angebotsmodelle
  geplant.

7 Ratsvorlage IX/0368

                                                                                                                            15
3. Frühkindliche Bildung

     3. Frühkindliche Bildung
     Im Kleinkindalter stellen sich für Familien zentrale Fragestellungen                          immer mehr Eltern wünschen ab dem 1. und 2. Lebensjahr eine Be-
     rund um den Wiedereinstieg in den Beruf, die passenden Betreungs-                             treuung für ihre Kinder, um Familie und Beruf miteinander vereinba-
     angebote und Betreuungsformen für ihr Kind und das Eingangsalter                              ren zu können. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet sicherlich auch
     in ein Betreuungsangebot.                                                                     die Gebührenbefreiung für Angebote der Kindertagespflege, Kita und
     Zunehmend gewinnt die motorische, sprachliche, kognitive und sozi-                            im Offenen Ganztag der Grundschulen der Stadt Monheim am Rhein,
     ale Entwicklung der Kinder an Bedeutung sowie deren Förderung au-                             welche für junge Eltern in den ersten Familienjahren eine herausra-
     ßerhalb des elterlichen Haushaltes in Kindertagespflege, Kindertages-                         gende Unterstützung darstellt und den Zugang zu den Betreuungsan-
     stätten sowie Angeboten der kulturellen Bildung, Vereinen oder auch                           geboten erleichtert. Auch die Mittagsverpflegung in Kitas und OGS
     Gemeinden. Diese stellen die ersten „allgemeinen“ Sozialisationsin-                           ist bezuschusst und Eltern zahlen lediglich 30 € pro Kind und Monat.
     stitutionen außerhalb der Familie dar. Sie haben den Auftrag kindli-                          Um einen zukunftsweisenden und bedarfsgerechten U3-Ausbau zu
     che Potenziale und Ressourcen herauszubilden sowie die Selbst-, die                           gewährleisten, wird bis zum Jahr 2022 eine U3-Betreuungsquote von
     sozialen und die Alltagskompetenzen der Kinder zu entwickeln. Eine                            70 % angestrebt. Der Ausbau erfolgt gleichermaßen in Kindertages-
     umfassende frühkindliche Förderung schafft hierbei wichtige Voraus-                           stätten, Kindertagespflege und Großtagespflege.9
     setzungen für einen gelungenen Übergang in die Schule und trägt zu                            Zur Sicherung einer hochwertigen Betreuung, orientiert an den durch
     einer Chancengerechtigkeit bei.8                                                              das Kinderbildungsgesetz formulierten Qualitätskriterien, eines an-
     Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollen allen Eltern bedarfs-                          gemessenen Personalschlüssels, von tragfähigen Bedingungen für
     gerechte und qualitativ hochwertige Betreuungsangebote unterbrei-                             Ausbildung und einer guten Gebäudesubstanz hat der Rat der Stadt
     tet werden. Eltern und Kindertagesstätten/Tagespflege gehen hierbei                           Monheim am Rhein eine ergänzende Kita-Förderung10 für alle
     eine Erziehungspartnerschaft ein. Die Gesundheitsförderung, soziale                           Monheimer Einrichtungen beschlossen. Zur Stärkung einer guten
     Teilhabe und die bestmögliche Begleitung der Bildungsverläufe der                             Bildungsförderung in allen Kindertagesstätten, wird den Einrichtun-
     Kinder, stehen in Mittelpunkt der kommunalen Zielsetzungen.                                   gen pro Jahr und Gruppe eine Bildungspauschale zur Verfügung ge-
     Im Zentrum der kommunalen Gesamtstrategie im Bereich der früh-                                stellt.11
     kindlichen Bildung stehen die Kindertagesstätten. In der Regel be-                            Bildungsangebote außerhalb von Familie, Kindertagespflege und Kita
     suchen alle Kinder ab dem 3. Lebensjahr eine Kita, wobei das Ein-                             gewinnen in der Altersphase bis 6 Jahre zunehmend an Bedeutung.
     trittsalter kontinuierlich sinkt. Mit Einführung des Betreuungsgeldes                         Angebote der Kulturellen Bildung in Musikschule, Ulla Hahn Haus,
     und einem Rechtsanspruch auf einen U3-Betreuungsplatz hat sich ein                            Bibliothek, Kunst- und Musikschule stehen schon Familien mit Vor-
     neues Selbstverständnis im Familienbild junger Eltern entwickelt und                          schulkindern zur Verfügung. Darüber hinaus kooperieren die Kunst-

     8 Vgl. AWO, Stadt Monheim, LVR, ISS Armutsprävention vor Ort „Mo.Ki – Monheim für Kinder, Hrsg. AWO Niederrhein, 2005
     9 Vgl. Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2018/19 und Ausbauplanung, Ratsvorlage IX/1438/1
     10 Vgl. Ergänzende Förderung von Kindertagesstätten für Personal und Übernahme der Gebäudeunterhaltung von im städt. Eigentum befindlichen Einrichtungen, Ratsvorlage IX/1168
16   11 Vgl. Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2018/19 und Ausbauplanung, Ratsvorlage IX/1438/1
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

schule und das Ulla-Hahn-Haus mit Kindertagesstätten. Das Projekt       tung, um jedem Kind die Chance auf einen behutsamen und kind-
„Bildsprache – Sprachbilder“ wird für alle Monheimer Kindertages-       gerechten Schuleintritt zu ermöglichen. Um dieser Verantwortung
stätten gefördert. Mit dem Angebot Buchstein-Kitas wird eine beson-     gerecht zu werden, sind ein gemeinsamer Blick und abgestimmte
dere Form der Lese- und Sprachförderung in den Mo.Ki-Familienzen-       Übergangskonzepte von Kindertagesstätte und Schule, ergän-
tren durchgeführt. Die Musikschule führt in mehr als 50 % der Kitas     zend zur Schuleingangsuntersuchung unerlässlich.
kostenlose Angebote der Musikalischen und Tänzerischen Früherzie-       Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche ist auch in
hung durch.                                                             dieser Altersphase ein wichtiger Kooperationspartner. Sie bietet El-
In der Hauptstadt für Kinder ist es darüber hinaus ein besonderes       tern Familienberatung und psychologische Beratung bei innerfamili-
Anliegen allen Kindern die Möglichkeit zu frühkindlichen Betreuungs-    ären Problemen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder an. Insbe-
und Bildungsangeboten zu ermöglichen und damit aktiv die Chan-          sondere die NRW-Familienzentren begleitet die Beratungsstelle auch
                                                                        fachlich.
cengerechtigkeit zu fördern. Hierfür steht die Mo.Ki-Förderung für
                                                                        Ebenso wie im Kontext der Frühen Förderung übernimmt die mobile
Kitas, mit ihrem ganz besonderen Auftrag einer gezielten Bildungs-
und Gesundheitsförderung, enger Zusammenarbeit mit Eltern und           Erstberatung des Jugendamtes die Aufgabe der kollegialen Beratung
der Ermöglichung von niederschwelligen Zugängen in die soziale In-      von Kita-Fachkräften und kann im Bedarfsfall zu Elterngesprächen vor
frastruktur, das Gesundheitswesen und finanziellen Unterstützungs-      Ort in jeder Kita hinzugezogen werden. Sie stellt somit den Zugang zu
möglichkeiten. Um diesem gerecht zu werden, werden im Rahmen            weitergehenden Hilfs- und Unterstützungsangeboten sicher. Bei An-
der Mo.Ki-Förderung zusätzliche Fachkräfte und Finanzmittel zur Ver-    haltspunkten einer Kindeswohlgefährdung hat die Erstberatung die
fügung gestellt.12.Die geförderten Einrichtungen arbeiten im Verbund,   Wahrung des Schutzauftrages zu sichern.
                                                                        Alle Kindertagesstätten sind in ein gut funktionierendes Netzwerk
werden fachlich durch das Jugendamt begleitet und sind in einem be-
                                                                        und ihren jeweiligen Sozialraum eingebunden und arbeiten eng mit
sonderen Maße in Netzwerkstrukturen eingebunden.
                                                                        bspw. Kirchengemeinden und Vereinen zusammen. Bei gesundheit-
Für jedes Kind beginnt mit dem Eintritt in die Grundschule ein neuer
                                                                        lichen Fragenstellungen kooperieren sie z.B. mit dem Kreisgesund-
Lebensabschnitt, neue Menschen, neue Lernformen und neue Lernin-
                                                                        heitsamt, Therapeuten und der Frühförderstelle und ziehen im Be-
halte prägen diese Phase in der Entwicklung der Kinder. Der Übergang
                                                                        darfsfall weitere Beratungsstellen hinzu. Untereinander befinden sich
in die Grundschule ist ein wichtiges Lebensereignis, welches Chancen
                                                                        alle Monheimer Kindertagesstätten, unter fachlicher Begleitung des
und Potenziale aber auch Risiken beinhaltet. Kindertagesstätten und
                                                                        Jugendamtes, in einem regelmäßigen Austausch.
Schule tragen hier, neben den Eltern, eine gemeinsame Verantwor-

12 ebd.

                                                                                                                                                17
3. Frühkindliche Bildung

       familienfreundliche Infrastruktur   Frühkindliche Bildung

                                                                      Gebührenbefreiung        unter dem Dach der Kita
                                                                          Tagespflege
                                                                             Kita

                                                                           Zuschuss
                                                                      Mittagsverpflegung
                                                                             Kita                                                                      Ergänzende
                                                                                                                                                     Kita-Förderung:
                                                                                                                 Bildungspauschale
                                                                                                                                                         Personal
                                                Bedarfsgerechter                                                          Kita                          Ausbildung                 Kulturelle Bildung
                                                   U3 Ausbau                                                                                         Gebäudeunterhalt
                                                                                                                                                                                     Frühförderung:
                                                                                                                                                                                    Kreativität, Musik,
                                                 Kindertagespflege,
                                                  Großtagespflege                                                                                                                    Sprache/Lesen
                                                        Kita                                                                                                                          Kunstschule,
                                                                                                                                                                                     Ulla-Hahn-Haus,
                                                                                                                                                                                      Musikschule,
                                                                                                 Beratungs-                                             Kulturelle Bildung              Bibliothek
                                                                                              stelle für Eltern,                                             in Kitas:                                        Übergang
                                                                                           Kinder und Jugendliche                                                                                         Kita-Grundschule
                                                                                            Psychologische Beratung                                    Bildsprache-Sprachbilder
                                                                                                                                                                                                             Eingewöhnung
                                                                                               Familienberatung                                             Buchstein-Kitas
                                                                                                                                                                                                           Elterninformation
                                                                                           Kurse für Eltern und Kinder                                Musikalische Früherziehung
                                                                                                                                                                                                            Bildungsbericht
                                                                                             Begleitung FamZe/Kita                                     Musikschule, Kunstschule,
                                                                                                                                 Mo.Ki                     Ulla-Hahn-Haus                                  Kita, Grundschule,
                                                                                            Zweckverband Langenfeld         -Familienzentrum                                                                Schulsozialarbeit
                                                                                                 und Monheim
                                                                                                                                Bildungs- und
                                                                                                                           Entwicklungsbegleitung,
       Mo.Ki-Präventionskette

                                                                                                                            Intensive Erziehungs-
                                                                                                 Übergang in                    partnerschaft
                                                                                             weitergehende Hilfen
                                                                                                Beratung Fachkräfte
                                                                                                 Beratung, Clearing
                                                                                                Vermittlung Familien
                                                                                               Wahrung Schutzauftrag
                                                                                                 Mobile Erstberatung
                                                                                                Bereich Kinder, Jugend
                                                                                                     und Familie

                                                                                                                          Familienhilfe
                                                                                                                            Monheim

                                                                                                                             Elternkurse
                                                                                                                         Präventionsstunden
                                                                                                                            Familienhilfe
                                                                                                                           Trägerverbund

18
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Ziele/Maßnahmenplanung:
                                                                          Schuleingangsuntersuchung
Übergangskonzepte Tagespflege und Kita
                                                                          Aufbauend darauf wird systematisch und gezielt die Schuleingangsun-
Die Betreuungsformen der Kindertagespflege und Großtagespfle-
                                                                          tersuchungen sowie die zahnärztlichen Untersuchungen ausgewertet
ge haben im Zuge des U3-Ausbaus an Bedeutung gewonnen. In den             und analysiert und die Kooperation mit dem Kreisgesundheitsamt
letzten Jahren hat sich das Arbeitsfeld weiter professionalisiert und     intensiviert, mit dem Ziel gemeinsam mit allen Kindertagesstätten die
sein Profil als eigenständiges und der Kita gegenüber gleichrangiges      vorhandenen Maßnahmen und Angebote der Gesundheitsförderung
Betreuungsangebot entwickelt. 2017 haben sich alle Tagespflegeper-        weiter zu entwickeln.
sonen in Monheim verpflichtet, analog zu den Kindertagesstätten, die
Sprachentwicklung der Kinder zu fördern, zu beobachten und zu do-        Daneben spielt im Rahmen einer ganztägigen Betreuung die Verpfle-
kumentieren, entsprechende Übergangskonzepte sollen folgen.              gung in allen Betreuungsangeboten eine immer größere Rolle. Ab
                                                                         dem Kita-Jahr 2018/19 steht allen Kindertagesstätten eine zusätzliche
 Übergangskonzepte                                                       Fachkraft für Ernährungsfragen beratend zur Seite und es wird eine
 Um einen möglichst sanften Übergang von der Tagespflege in die          weitere Qualitätssteigerung in der Mittagsverpflegung angestrebt.
 Kindertagesstätte zu gewährleisten, wird hierzu ein stadtweites
 Übergangskonzept erarbeitet. Neben Aspekten der Eingewöhnung soll
                                                                          Gesunde Ernährung
 dieses auch standardisierte Verfahren der Bildungsdokumentation
                                                                          In Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführenden Schulen
 enthalten.
                                                                          wird die Qualität der Mittagsverpflegung und Zwischenmahlzeiten
                                                                          zukünftig gesteigert. Hierzu werden die Ablaufverfahren im Mensabe-
                                                                          trieb optimiert sowie ganzheitliche Ernährungskonzepte und För-
Gesundheitsförderung
                                                                          deransätze entwickelt, welche bspw. regionale Produkte und Bio-Pro-
Die Sicherung gesunden Aufwachsens stellt eines von drei zentralen
                                                                          dukte stärker berücksichtigen.
Präventionszielen dar. Dies meint das körperliche, geistige und seeli-
sche Wohlbefinden von Kindern. Durch den Ausbau von ganztägigen
Bildungsangeboten haben Maßnahmen und Programme der Gesund-
heitsförderung schon länger in den Kita-Alltag Einzug gefunden, wel-
che weiter gestärkt werden.

                                                                                                                                                  19
3. Frühkindliche Bildung

     Kulturelle Bildung
     Seit einiger Zeit werden zwei strukturierte Angebote der Kulturellen
     Bildung im Bereich der Kindertagesstätten erfolgreich durchgeführt.
     Die Kosten für das sprach- und kreativfördernde Programm Bildspra-
     che Sprachbilder werden durch die Stadt Monheim bezuschusst und
     das lesefördernde Programm Buchstein-Kitas wird derzeit ausschließ-
     lich in den Mo.Ki-Familienzentren durchgeführt. Beide Angebotsfor-
     men sollen zukünftig gestärkt werden.

      Kulturelle Bildung
      Um allen Kindern in Monheimer Kindertagesstätten den Zugang zu die-
      sen Angeboten zu ermöglichen werde diese zukünftig gesamtstädtisch
      ausgeweitet und für alle Kindertagesstätten angeboten.

20
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020
                                                                                                              4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter

4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter
Mit dem Schuleintrittsalter beginnt für Familien und Kinder eine                               Räumlich, personell und fachberatend schafft die Stadt Monheim am
neue, entscheidende Lebensphase. Weiterhin sind Familien mit Fra-                              Rhein die notwendigen Rahmenbedingungen dieser ausgeprägten
gestellungen bzgl. der Betreuung ihrer Kinder konfrontiert. Mit dem                            schulischen und außerschulischen Bildungsförderung.
Schuleintritt steigt zudem die Bedeutung von formellen Lernprozes-                             Analog der Kinderbetreuung im Vorschulalter wird die Ganztagesbe-
sen sowie Leistungsanforderungen an die Kinder und von ihnen wird                              treuung in Grundschulen bedarfsgerecht ausgebaut14. Sie ist ge-
eine stärkere Selbständigkeit verlangt. Die Gestaltung eines gelungen                          bührenbefreit und es wird ein Zuschuss zur Mittagsverpflegung
Schuleintritts, die Begleitung durch die Grundschulzeit und zur wei-                           gewährt. Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist somit
terführenden Schule ist für den Familienalltag prägend.                                        auch die Öffnung der wesentlichen Zugänge zu ganztägiger Bildung
Darüber hinaus entwickeln Kinder ihre Autonomie weiter und außer-                              und Förderung, unabhängig von der sozialen Herkunft der Kinder, ge-
familiäre Bezüge und Gemeinschaften in und außerhalb der Schule                                währleistet.
tragen in einem nicht unerheblichen Maße zur Persönlichkeits- und                              Alle Monheimer Schulgebäude und Schulhöfe sind bzw. werden
sozialen Entwicklung der Kinder bei und fördern deren Talente.                                 zeitgemäß ausgestattet und gestaltet, so dass die aus dem ganztägi-
Eine umfassende schulische und außerschulische Bildung für alle Kin-                           gen sowie gemeinsamen Leben und Lernen in Schule resultierenden
der und die individuelle Förderung von Potenzialen und Ressourcen                              Anforderungen an Räume und Gebäude erfüllt werden. Darüber hin-
sind die Zielsetzungen der kommunalen Aktivitäten in dieser Alters-                            aus werden alle Schulen für eine vollständige Auslastung im Offenen
phase. Darüber hinaus stehen Eltern bedarfsgerechte Betreuungsan-                              Ganztag geplant. Neben den räumlichen Voraussetzungen für Ganzta-
gebote und wenn notwendig Beratungs- und Unterstützungsleistun-                                gesschulen schafft das zusätzliche Budget der Bildungspauschale15.
gen zur Verfügung.                                                                             Möglichkeiten zur Gestaltung vielfältiger Sport-, Förder-, Kultur- und
                                                                                               Bildungsangeboten im Offenen Ganztag bzw. von übergreifenden
Den Schwerpunkt der kommunalen Strategie bildet die Förderung von
                                                                                               Fortbildungsmaßnahmen für Lehr- und Betreuungspersonal, welche
Ganztagesschulen im Primarbereich als verlässliche Lern- und Sozial-
                                                                                               die innerschulische Zusammenarbeit stärken.
räume für Kinder mit ganzheitlichen Konzepten der Bildung, Erzie-
hung, Förderung und Betreuung sowie der Begleitung von Bildungs-                               In allen Schulen in Monheim am Rhein sind die Rahmenbedingungen
übergängen13.                                                                                  für eine zeitgemäße und zukunftssichere Digitalisierung geschaffen
                                                                                               worden. Leistungsfähige Internetanschlüsse, ein modernes Rechner-
Darüber hinaus stehen allen Kindern im außerschulischen Bereich in
                                                                                               netzwerk für die Verwaltung und die Ausleuchtung der Schulgebäude
vielfältiger Ausprägung freizeitpädagogische Angebote zur Verfügung.

  13 Vgl. Gerda Holz, Frühes Fördern in der Grundschule, Der Präventionsansatz des Projektes „Monheimer für Kinder – Mo.Ki II“, 2010
  14 Vgl. OGS-Entwicklungsplanung Ratsvorlage IX/1568
  15 Vgl. OGS-Entwicklungsplanung Ratsvorlage IX/1568
                                                                                                                                                                         21
4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter

     mit W-LAN bilden die Basis für eine in großer Breite nutzbare unter-                           Fachkräfte der Schulsozialarbeit17 gehören den multiprofessionel-
     richtliche Medienausstattung. Dies ermöglicht den Lehrerinnen und                              len Teams der jeweiligen Grundschulstandorte an und sind gleicher-
     Lehrern in großem Umfang vermehrt einen tabletgestützten Unter-                                maßen für die Beratung, Begleitung und Vermittlung der Kinder, die
     richt mit individualisierten Schülergeräten anzubieten.                                        Elternzusammenarbeit und die kollegiale Beratung von Lehr- und
                                                                                                    OGS-Kräften zuständig. Sie fördern in ihren Angeboten die sozialen
     Die Angebote der Kulturellen Bildung und der Kinder- und Jugend-
                                                                                                    und emotionalen Kompetenzen der Kinder und bieten ihnen psycho-
     arbeit finden nicht nur im außerschulischen Rahmen statt, sondern
                                                                                                    soziale Entlastung. Darüber hinaus ist es ihr Auftrag, Zugänge zum Ge-
     kooperieren in vielfältiger Weise mit den örtlichen Grundschulen
                                                                                                    sundheitswesen, Sozialhilfen, der sozialen Infrastruktur und zu För-
     und sind häufig integraler Bestandteil des Schulalltages. Bespielhaft
                                                                                                    dermaßnahmen zu ermöglichen. Über sie wird das Antragsverfahren
     seien hier MoMo – das „Monheimer Modell – Musikschule für alle!“
                                                                                                    zu den, durch die Stadt freiwillig finanzierten, Therapiemaßnahmen
     und Wortmalerei mit gestaltenden und theaterpädagogischen Inhal-
                                                                                                    bei den Teilleistungsstörungen Lese-Rechtsschreib-Schwäche und
     ten genannt. Künstlerinnen und Künstler der Kunstschule und des
                                                                                                    Dyskalkulie18 sichergestellt.
     Ulla-Hahn-Hauses sowie Musikschullehrkräfte werden in die Unter-
                                                                                                    Schulsozialarbeit an Grundschulen ist eng verzahnt mit der Bera-
     richtsgestaltung einbezogen und bieten somit allen Kindern die Mög-
                                                                                                    tungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche (EB), welche die
     lichkeit sich künstlerisch und kreativ zu betätigen.
                                                                                                    schulpsychologische Beratung sicherstellt, die Übergänge zu den Be-
     Die Schulprojekte tragen auch dazu bei, die Zugänge zu den Angebo-                             ratungsangeboten der Schulsozialarbeit sind hierbei fließend. Darü-
     ten im Nachmittagsbereich und den Ferienzeiten zu erleichtern. Die                             ber hinaus bietet die EB auch in dieser Altersstufe Beratung bei inner-
     Kunst- und Musikschule, die Bibliothek, das Ulla-Hahn-Haus, das Haus                           familiären Problemen, Angebote zur Stärkung der Kinder, Elternkurse
     der Jugend, der Jugendklub Baumberg, der Abenteuerspielplatz und                               und psychologische Beratung.
     die vor Ort tätigen Jugendverbände setzen in ihren Angeboten an den
     Interessen der Kinder an und fördern deren individuelle, soziale und                           Schulsozialarbeit und Schulpsychologie unterstützen die Schule in
     kulturelle Entwicklung. Damit tragen Sie in einem erheblichen Maß                              Krisenfällen, nehmen Einschätzungen bei vermuteten Kindeswohl-
     zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder bei16. Insbesondere in den                           gefährdungen vor, sind wichtige Bindeglieder beim Übergang in die
     Einrichtungen und Verbände der Jugendarbeit sind darüber hinaus                                Erstberatung des Jugendamtes und somit zu weitergehenden Hilfs-
     die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte wichtige Ansprech-                                und Unterstützungsangeboten (siehe hierzu Kapitel 2 und 3). Wobei
     personen ihrer Besucherinnen und Besucher.                                                     diese, anders als im Rahmen der Frühkindlichen Bildung, nicht mehr
                                                                                                    mobil angeboten wird, da die Schulsozialarbeit/Schulpsychologie die
                                                                                                    ersten Ansprechpartner an den jeweiligen Schulstandorten darstellen.

     16 Vgl. Kinder- und Jugendförderplan 2015 – 2020, Ratsvorlage IX/0444 und Gesamtkonzept Kulturelle Bildung, Ratsvorlage VIII/0755
     17 Vgl. Städtische Gesamtkonzept zur Entwicklungsförderung junger Menschen durch Schulsozialarbeit und Schulpsychologie, Ratsvorlag IX/0425/1
     18 Vgl. Freiwillige Förderung von Kindern und Jugendlichen mit diagnosti-zierter Teilleistungsstörung IX/1330
22
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Frühzeitig ist ein System von Internationalen Klassen zur Integra-                             die Grundschule, die aufnehmende Schule und die Schulsozialarbeit
tion und Förderung der neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen                               einem behutsamen und kindgerechten Schulübergang und einer um-
entwickelt und eingerichtet worden. Besonderes Merkmal aller In-                               fassenden Information und Beratung von Eltern.
ternationalen Klassen ist der Einsatz von städtisch finanzierten und                           Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt auch die Anzahl der Netz-
koordinierten studierenden Assistenten in den Sprachförderklassen.                             werkpartner zu. Der Sozialraum der Kinder erweitert sich und Ange-
Die Seiteneinsteiger der Primarstufe werden direkt einer Regelklas-                            bote von Vereinen und Verbände, welche häufig mit den Ganztages-
se zugeordnet und verlassen diese stundenweise um einen gezielten                              schulen zusammenarbeiten, gewinnen an Bedeutung. Darüber hinaus
Förderunterricht in Deutsch zu erhalten, zusätzlich besteht die Mög-                           bestehen übergreifende Vernetzungsstrukturen zwischen Schule, Ju-
lichkeit, dass die Seiteneinsteiger teilweise im Regelunterricht durch                         gendhilfe, der Kulturellen Bildung sowie dem Kreisgesundheitsamt,
studierende Assistenten begleitet werden.19                                                    niedergelassenen Therapeutinnen und Therapeuten, Ärztinnen und
Kommunal unterstützt werden die vier Grundschulen des gemeinsa-                                Ärzten sowie Beratungsstellen.
men Lernens auch bei der Umsetzung des gemeinsamen Lernens von
Kindern mit und ohne Behinderung bzw. von Kindern mit sonderpä-
dagogischem Förderbedarf, durch zusätzlich kommunal gestellte In-
klusionshelfer und -helferinnen20.
Mit den inklusiven Erzieherischen Hilfen wird erstmals auch eine
Erzieherische Hilfe mobil an Grundschulen tätig. Diese hat zum Ziel,
die betreffenden Kinder im Regelsystem zu unterstützen, damit den
Verbleib in der Schule/OGS möglich zu machen und nicht wie in der
Vergangenheit Kinder in einer teilstationären Tagesgruppe zu betreu-
   21
en .
Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schu-
le ist für die Kinder ein weiterer neuer Lebensabschnitt. Die Kinder
treffen auf neue Menschen, neue Lernformen und Lerninhalte sowie
deutlich größere Schulsysteme. Ergänzend zu den Schulempfehlun-
gen und Zeugnissen, dient die Begleitung der Übergangsphase durch

19 Vgl. Bericht aus den Internationalen Klassen, Ratsvorlage IX/1016
20 Vgl. Fortschreibung und Ausbau der Inklusionshelfer zum Schuljahr 2017/2018, Ratsvorlage IX/1093
21 Vgl. Inklusive erzieherische Hilfen an Ganztagesschulen im Primarbereich, Ratsvorlage IX/1334
                                                                                                                                                                    23
4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter

                                               Schulische und Außerschulische Bildung im Kindesalter

                                                                                                                       unter dem Dach der Grundschule
       familienfreundliche Infrastruktur

                                                                                                                          Zeitgemäße                                    Bildungs-
                                                                                                                       Medienausstattung,                              pauschalen
                                                                                                                        Medienkonzepte
                                                                                                                                                                             OGS
                                                                                         Zukunftsweisende                Medienentwicklungs-
                                                                                           Schulgebäude                       planung
                                                                                           und Schulhöfe
                                                                                                                                                   OGS-Förderung
                                                                                           Für gemeinsames                                                                            Förderung
                                                                                         und ganztätiges Lernen                                 Bedarfsgerechter Ausbau                   der
                                                                                        Schulentwicklungsplanung                                   Gebührenbefreiung                  Seitenein-
                                                                                                                                               Zuschuss Mittagsverpflegung                                      Kulturelle Bildung
                                                                                                                                                                                       steiger
                                                                                                                                                       Ausbildung                                            Außerschulische Förderung
                                                                                                                                                OGS-Entwicklungsplanung                                      Musik,Kreativität, Literatur
                                                                                                                                                                                                              Kunstschule, Musikschule,
                                                                                                                                                                                                              Ulla-Hahn-Haus, Bibliothek

                                                                                                             Schulsozialarbeit
                                                                     Beratungsstelle                                                                                                                                                          Übergang
                                                                                                           und Schulpsychologie                                                                              Kinder-
                                               Übergang             für Eltern, Kinder,                                                                              Kulturelle Angebote                                                    Grundschule –
                                                                                                        Förderung sozialer, emotionaler                                                                 und Jugendarbeit
                                           Kita-Grundschule            Jugendliche                                                                                    in Grundschulen                                                       weiterführende
                                                                                                          Kompetenzen und Beratung
                                                                                                                    Schüler,                                                                         Persönlichkeitsentwicklung                 Schule
                                              Eingewöhnung       Schulpsychologische Beratung                                                                             Wortmalerei
                                                                                                            Elternzusammenarbeit,                                                                  Kinder- und Jugendbeteiligung
                                            Elterninformation      Psychologische Beratung                    Kollegiale Beratung                                           MOMO                                                               Eingewöhnung
                                                                                                                                                                                                   Soziale und emotionale Begleitung
                                             Bildungsbericht           Familienberatung                       Lehr- u. OGS-Kräfte,                                      Gruppenangebote                                                      Elterninformation
                                                                    Eltern- und Kinderkurs               Gefährdungseinschätzungen                                                                 Haus der Jugend, Jugendclub Baumberg,
                                            Kita, Grundschule,                                                                             LRS-                           und Projekte
                                                                                                                                                                                                    Abenteuerspielplatz, Aktionsmobil,           Grundschule,
                                                                                                                zum Kindeswohl
                                             Schulsozialarbeit          Zweckverband                                                    Dyskalkulie                  Kunstschule, Musikschule                 Jugendförderung,              weiterführende Schule,
                                                                          Langenfeld,                       in multiprofessioneller                                                                                                            Schulsozialarbeit
                                                                                                                  Teamarbeit
                                                                                                                                        -Förderung                       Ulla-Hahn-Haus                       Jugendverbände
                                                                           Monheim
       Mo.Ki-Präventionskette

                                                                                         Übergang in                                                   Inklusions-
                                                                                     weitergehende Hilfen                  Inklusive                     helfer
                                                                                                                         erzieherische
                                                                                      Im Zusammenwirken mit
                                                                                                                             Hilfen
                                                                                          Schulsozialarbeit
                                                                                    Beratung Fachkräfte, Clearing,
                                                                                        Vermittlung Familien,
                                                                                       Wahrung Schutzauftrag
                                                                                        Erstberatung Jugendamt
                                                                                                                      Familienhilfe
                                                                                                                        Monheim
                                                                                                                         Elternkurse
                                                                                                                     und Kindergruppen
                                                                                                                     Präventionsstunden
                                                                                                                        Familienhilfe
                                                                                                                       Trägerverbund

24
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Ziele/Maßnahmenplanung:
                                                                                 Rhythmisierter Ganztag
Stärkung der Inklusion
                                                                                 Daher sollen, in Abstimmung mit den Schulleitungen und OGS-Trä-
In der „Stadt für alle“ 22 haben sich vier Grundschulen und zwei wei-
                                                                                 gern, Modelle einer Rhythmisierung des Tagesablaufes mit wechseln-
terführende Schulen auf den Weg des gemeinsamen Lernens und ei-
                                                                                 den Phasen von Anspannung und Entspannung entwickelt und auf
ner inklusiven Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderungen                 eine enge Verknüpfung der Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften
und besonderen Förderbedarfen gemacht. Wesentliche Gelingens-                    und pädagogischen Fachkräften hingewirkt werden. An allen Schul-
bedingungen sind mit der Schaffung geeigneter Räumlichkeiten, den                standorten sind hierzu die notwendigen personellen und räumlichen
Konzepten der multiprofessionellen Zusammenarbeit, der freiwilligen              Rahmenbedingungen für die pädagogischen Fachkräfte zu schaffen.
Förderung von Inklusionshelfern und -helferinnen und den inklusi-                Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung bilden hierbei die
ven erzieherischen Hilfen geschaffen. Dennoch können die Rahmen-                 Grundlage für eine gestaffelte Förderung.
bedingungen von Inklusion noch nicht als optimal bewertet werden,
um tatsächlich den Bedarfen von allen Kindern gerecht zu werden.
                                                                                Schulsozialarbeit
  Inklusion                                                                     Alle Grundschulstandorte in Monheim am Rhein verfügen derzeit über
  Daher wird im Rahmen dieser Entwicklungsplanung angestrebt, die               mindestens eine ½ Fachkraftstelle für Schulsozialarbeit. Nach Verab-
  kommunale Förderung von allen Schulen zur Umsetzung von Inklusion             schiedung des städtischen Gesamtkonzeptes im Jahr 2015, wurden
  zu stärken. Hierzu sind ganzheitliche konzeptionelle Ansätze notwen-          in den letzten Jahren die jeweils schulspezifischen Aufgabenschwer-
  dig, welche alle bisherigen Förderprogramme und Maßnahmen der                 punkte entwickelt und die multiprofessionelle Teamarbeit aufgebaut.
  verschiedenen Rechtskreise und die individuellen Bedarfe der Kinder           Im Rahmen der Qualitätsarbeit werden die derzeitigen Angebotsfor-
  berücksichtigen. Diese sollen an die multiprofessionelle Zusammenar-          men gemeinsam mit den schulischen Partnern evaluiert und bedarfs-
  beit anknüpfen, sie weiter stärken sowie die notwendigen Fachkennt-           gerecht weiterentwickelt.
  nisse auf koordinierender Ebene sichern.

                                                                                 Schulsozialarbeit
Förderung von Modellen von rhythmisierten Ganztagsklassen                        Im Rahmen dieser Weiterentwicklung soll die Berechnung der Fach-
Die Gestaltung und Organisation eines ganztägigen Lern- und Lebens-              kraftstunden je Schulstandort zukünftig auf Grundlage von Schüler-
                                                                                 zahlen und Sozialkriterien vorgenommen werden.
raums an Grundschulen, welcher die Bedürfnisse der Kinder in den
Mittelpunkt stellt, ist eine wichtige zentrale Zielsetzung der kommu-
nalen Strategie.

22 Ratsbeschluss, Strategische Ziele 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/0083

                                                                                                                                                       25
5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter

     5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter
     Das Jugendalter ist geprägt von der Findung der eigenen Identität                                Wie im letzten Kapitel dargestellt werden perspektivisch alle Schul-
     und dem weiteren Erlangen der persönlichen Autonomie. In dieser                                  gebäude, auch die der weiterführenden Schulen, zukunftsweisend
     Lebensphase bewegen Jugendliche sich „zwischen Freiräumen, Fami-                                 ausgestattet und erfüllen somit die Anforderungen für ein ganztäti-
     lien, Ganztagesschule und virtuellen Welten“ 23.                                                 ges sowie gemeinsames Leben und Lernen. Sekundarschule und Ge-
     Die schulische Ausbildung und eine erste berufliche Orientierung bzw.                            samtschule werden als Ganztagesschulen betrieben. Analog zu den
     Auseinandersetzung mit der Berufsrolle, die beginnende Ablösung                                  Grundschulen mit Offenem Ganztag steht den weiterführenden Ganz-
     vom Elternhaus, die Entwicklung von eigenen Werte- und Normensys-                                tagsschulen ebenfalls eine Bildungspauschale zur Verfügung. Durch
     temen und dem eigenen Lebensstil sind vielfältige zu bewältigende                                diese kann der außerschulische Bereich um Sport- und Bildungsange-
     Entwicklungsaufgaben für Jugendliche und junge Heranwachsende.                                   bote erweitert werden.
                                                                                                      Einen besonderen Stellenwert an weiterführenden Schulen hat eine
     Auch im Jugendalter stehen eine umfassende schulische und außer-                                 zeitgemäße Medienausstattung mit leistungsfähigen Internetan-
     schulische Bildung und die individuelle Förderung von Potenzialen                                schlüssen, einer modernen PC-Ausstattung und digitalen Präsenta-
     und Ressourcen im Zentrum der kommunalen Zielsetzungen. Die ak-                                  tionstechniken. Zukünftig werden alle Schüler und Schülerinnen der
     tive Begleitung des Bildungsverlaufes beinhaltet auch die Übergangs-                             weiterführenden Schulen mit personifizierten Tablets ausgestattet,
     gestaltung in den Beruf und die Sicherung von Anschlussperspekti-                                                                                         24
                                                                                                      so dass ein tabletgestützter Unterricht ermöglicht wird . Kommu-
     ven nach der Schulzeit für alle Jugendlichen. Die Digitalisierung ist                            nal werden somit wichtige Rahmenbedingungen geschaffen und alle
     zu einem universellen Bestandteil aller Lebensbereiche von jungen                                Schulen technisch in die Lage versetzt, Jugendliche auf ein digitales
     Menschen geworden und daher auch Bestandteil der kommunal un-                                    Alltags- und Arbeitsleben vorzubereiten.
     terstützten schulischen und außerschulischen Bildung.                                            In Form von Projekten und Workshops greifen auch die Angebote der
     Darüber hinaus fördert die Stadt Monheim aktiv Beteiligungsmöglich-                              Kulturellen Bildung und der Jugendarbeit die „Digitale Bildung“
     keiten für Jugendliche, um demokratische Strukturen erlebbar und                                 von Jugendlichen auf. Darüber hinaus bringen sie sich aktiv in digitale
     erfahrbar zu machen.                                                                             Netzwerkstrukturen ein und zeigen dort mit ihren Einrichtungen und
                                                                                                      Angeboten Präsenz.
     Eltern stehen bedarfsgerechte Betreuungsangebote und wenn not-
                                                                                                      Auch mit den weiterführenden Schulen finden in vielfältiger Weise Ko-
     wendig Beratungs- und Unterstützungsleistungen zur Verfügung. Für
                                                                                                      operationen mit den Kultur- und Jugendeinrichtungen statt, wie bspw.
     Jugendliche besteht ein eigenständiger Beratungsanspruch.
                                                                                                      die im Verbund von allen drei weiterführenden Schulen tätige Schüler-

     23 Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, 15. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, 2017, S. 41
     24 Vgl. Medienentwicklungsplanung, Ratsvorlage IX/1338, Vgl. Berichterstattung zum Tablett-Einsatz im Unterricht – Evaluation Otto-Hahn-Gymnasium, Ratsvorlage IX/0816

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