Hauptstadt für Kinder Entwicklungsplanung für die Jahre 2019 2020
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Impressum Herausgeberin Stadt Monheim am Rhein – Der Bürgermeister – Rathausplatz 2 40789 Monheim am Rhein www.monheim.de Redaktion Simone Feldmann Bereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie Telefon: 02173 951-5101 E-Mail: sfeldmann@monheim.de Pia Steinfels Jugendhilfeplanerin Koordinatorin „Kommunale Präventionsketten“ Telefon: 02173 951-5154 E-Mail: psteinfels@monheim.de Frank Gleitsmann Fotografie und Mediendesign Satz, Layout und Grafik Telefon: 0202 89012024 E-Mail: info@fotografie-mediendesign.de 4
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 Liebe Familien, liebe Mitglieder des Mo.Ki-Netzwerks, sehr geehrte Damen und Herren, mit der strategischen Zielsetzung Getragen wird diese Philosophie von immer mehr Netzwerkpart- „Hauptstadt für Kinder“ entwickelt sich nern. Ihre alltägliche Arbeit in den Mo.Ki-Cafés, Kindertagesstät- die Stadt Monheim am Rhein zu einer der ten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Vereinen, Verbänden und Be- familienfreundlichsten Städte in Deutsch- ratungseinrichtungen trägt dazu bei, die Zukunftschancen junger land. Optimale Zukunftschancen für alle Menschen in unserer Stadt weiter zu optimieren. Kinder und Jugendliche sind das erklärte Die nun erstmalig vorliegende Entwicklungsplanung bis 2020 dient Ziel. Es gilt, die kommunale Gesamtstra- dazu, allen Beteiligten einen Überblick der Maßnahmen und Kon- tegie weiter erfolgreich auszubauen. Mit zepte zu geben und die nächsten Schritte der Weiterentwicklung in beispielsweise den kostenfreien Betreu- der Hauptstadt für Kinder nachzuvollziehen. ungsangeboten bis zum zehnten Lebens- jahr, einer umfassenden Förderung in Kita und Schule, attraktiven Freizeitan- Herzliche Grüße geboten und Präventionskonzepten zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sind wir bereits auf einem guten Weg. Die Entwick- lungsplanung für die Jahre 2019 bis 2020 ist ein weiterer maßgeb- licher Baustein. Die Konzepte der Hauptstadt für Kinder und der Daniel Zimmermann Mo.Ki-Präventionskette stehen für eine Philosophie: Die Belange Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen sind für uns handlungsweisend. 5
Inhaltsverzeichnis Inhalt Vorwort____________________________________________________________________________________________________________________ 5 Einleitung__________________________________________________________________________________________________________________ 6 1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung__________________________________________________________________________ 8 2. Frühe Förderung von Anfang an_____________________________________________________________________________________ 10 3. Frühkindliche Bildung________________________________________________________________________________________________ 14 4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter___________________________________________________________ 19 5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter___________________________________________________________ 24 6. Präventiver Kinderschutz____________________________________________________________________________________________ 30 7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten_____________________________________ 32 7.1 Bevölkerungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen__________________________________________________________ 33 7.2 Interkulturelle Vielfalt________________________________________________________________________________________________ 38 7.3 In Monheim am Rhein wachsen viele Kinder und Jugendliche in Armut auf_______________________________________ 39 7.4 In Monheim am Rhein können Familie und Beruf miteinander vereinbart werden_______________________________ 43 7.5 Gute Bildungsabschlüsse____________________________________________________________________________________________ 46 7.6 Außerschulische Bildung / Musikschule_____________________________________________________________________________ 47 8. Fazit__________________________________________________________________________________________________________________ 50 9. Anhang_______________________________________________________________________________________________________________ 53 6
Einleitung ® 1 „Die Stadt Monheim am Rhein – Hauptstadt für Kinder – schafft optimale Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche“ Einleitung Zur Umsetzung der strategischen Zielsetzung „Hauptstadt für Kinder“ Ziel ist es, allen in Monheim am Rhein lebenden Kindern und Ju- baut die Stadt Monheim am Rhein kontinuierlich ihre kinder-, jugend- gendlichen die Chancen auf eine optimale Förderung, Bildung und und familienfreundliche Infrastruktur aus. In allen Entwicklungspha- die Gestaltung einer attraktiven Zukunft zu ermöglichen. Neben der sen von Kindern und Jugendlichen bildet diese die starke Basis zur frühkindlichen und schulischen Bildung spielen hierbei kulturelle und Sicherung optimaler Zukunftschancen. Um gleichberechtigte Zugänge sportliche Aktivitäten sowie Angebote der Kinder- und Jugendarbeit für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen, Benachteiligungen ab- und Jugendverbandsarbeit für die Persönlichkeitsentwicklung und zubauen und Notlagen zu lindern, setzen die Angebote der Mo.Ki-Prä- ganzheitliche Bildung von Kindern und Jugendlichen eine wichtige ventionskette frühzeitig an und sind integraler Bestandteil der kom- Rolle. Diese stehen jungen Monheimerinnen und Monheimern in viel- munalen Gesamtstrategie. fältiger Form zur Verfügung. In dieser früh ansetzenden ganzheitlichen familienfreundlichen Inf- Vielfältig ist auch die Gestaltung des öffentlichen Raums. In die Sanie- rastruktur stehen jungen Eltern erste unterstützende und begleiten- rung und den Neubau von öffentlichen Spiel- und Sportmöglichkeiten de Angebote und kompetente Ansprechpersonen, rund um die Ge- wird investiert, um einen kinder- und jugendgerechten Lebensraum burt ihrer Kinder und das Baby-Alter in den beiden Mo.Ki-Cafés zur auch außerhalb von Institutionen zu ermöglichen. Verfügung. Daran anschließend baut die Stadt Monheim am Rhein die Nicht alle Familien verfügen über die Zugänge zur gleichberechtigten Betreuungsangebote in Kindertagespflege, Kindertagesstätten und in Teilhabe an der Gesellschaft. Daher werden zum Abbau von Benach- den Grundschulen bedarfsgerecht und zukunftsweisend aus, um die teiligung, negativen Folgen von Armut und zum Ausgleich von Not- Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur fördern. Wobei die Betreuung lagen und Krisen individuelle Unterstützungen für alle Kinder und in Kita und Kindertagespflege sowie die Nutzung der Betreuungsan- Jugendlichen und deren Eltern gewährleistet. Diese tragen zur Gestal- gebote im Ganztag der Grundschulen gebührenbefreit sind. Kinderta- tung von Entwicklungs- und Bildungsgerechtigkeit, der Förderung der gesstätten und Schulen werden zeitgemäß und hochwertig ausgestat- sozialen Teilhabe und der Sicherung des gesunden Aufwachsens aller tet und durch zusätzliche finanzielle Förderungen der Stadt können Kinder und Jugendlichen bei. Die Umsetzung der Förderprogramme angemessene Betreuungsschlüssel gewährleistet werden. erfolgt im Rahmen der Mo.Ki-Präventionskette2– von der Geburt bis 1 Ratsbeschluss, Strategische Ziele 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/0083 2 Systematischer Aufbau einer Präventionskette seit 2002 zur Vermeidung negativer Folgen von Armut / in Kooperation mit der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. / Modellprojekte geför- dert durch die Stiftung für Wohlfahrtspflege und den LVR / wissenschaftlich begleitet durch das ISS Frankfurt a.M. e.V. 8
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 zum Einstieg in den Beruf. Mo.Ki beschreibt hierbei den kommunalen Präventionsansatz, der einen systematischen Umbau der Kinder- und Jugendhilfe zum Ergebnis hat – weg von der Reaktion auf Defizite, hin zur Prävention als aktive Steuerung und Gestaltung. Der Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem Missbrauch nimmt einen ganz besonderen Stellenwert ein. Die Fach- stelle „Präventiver Kinderschutz“ steht allen Fachkräften beratend zur Seite und fördert die Einführung von ganzheitlichen Kinderschutz- konzepten in Einrichtungen und Institutionen. Die Konzepte der Hauptstadt für Kinder und der Mo.Ki-Präventions- kette stellen weitaus mehr dar, als eine aufeinander aufbauende und sich ergänzende Struktur von Maßnahmen und Förderprogrammen. Sie stehen für eine Philosophie3 , in der die Interessen und Belan- ge sowie das Wohlergehen von jungen Menschen handlungsweisend sind. Als „Stadt für alle“, in der Inklusion umfassend verwirklicht wird4, werden die Grundsätze der Vielfalt und Pluralität gelebt. Getragen wird diese Philosophie von immer mehr Netzwerkpartnern, welche tagtäglich die Betreuung, Ausbildung und Förderung der Kin- der und Jugendlichen sichern und dazu beitragen für alle Kinder und Jugendlichen optimale Zukunftschancen in Monheim am Rhein zu schaffen. 3 Vgl. Präventionsleitbild Mo.Ki – Monheim für Kinder, Juni 2017, www.monheim.de/kinder-jugend/moki-monheim-fuer-kinder/ 4 Ratsbeschluss, Strategische Ziele, 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/0083 9
1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung 1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung Diese erstmalig für den Zeitraum 2019 bis 2020 vorliegende „Haupt- Strategie erläutert. Angebote der kinder-, jugend- und familienfreund- stadt für Kinder – Entwicklungsplanung“ soll dazu dienen, Rat und lichen Infrastruktur und Maßnahmen der Mo.Ki-Präventionskette Verwaltung, Trägervertretungen, Einrichtungsleitungen, Fachkräften sind und sollen nicht trennscharf voneinander abgegrenzt werden. und Verbandsvertretern einen Überblick über den Sachstand der we- Daher werden Überschneidungen in Form von Farbverläufen und sentlichen kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen und Schnittstellen verdeutlicht. Eine besondere Bedeutung kommt in den Konzepte, zur Sicherung optimaler Zukunftschancen zu geben. Sie Biografien von Kindern und Jugendlichen der Übergang zwischen den soll auch dazu dienen, Lücken in der Infrastruktur und den Präventi- Bildungsinstitutionen zu. Diesbezügliche Übergangskonzepte werden onsangeboten zu erkennen und eine Ausgewogenheit zwischen die- daher kurz erläutert. Nicht nur die Übergänge zwischen den einzelnen sen herzustellen. Um eine frühansetzende Unterstützung und somit Lebensphasen gilt es zu gestalten, sondern auch Zugänge bzw. Über- optimale Bedingungen für die kontinuierliche qualitative Weiterent- gänge in weitergehende Hilfs- und Unterstützungsangebote, welche wicklung der Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und Familien vor grafisch und im erläuternden Text dargestellt werden. Ort zu sichern, werden im Rahmen dieser Entwicklungsplanung Ziele Texte und Grafiken beziehen sich ausschließlich auf die wesentlichen zur weiteren Strategieumsetzung formuliert und im Laufes des För- kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen, Angebote und derzeitraums sollen dementsprechende Konzepte, Programme oder Förderprogramme. Hinter diesen stehen häufig umfängliche Fachpla- Maßnahmen dem Rat der Stadt Monheim am Rhein zur Entscheidung nungen und/oder Ratsentscheidungen, auf welche in Fußnoten ver- vorgelegt werden. wiesen wird. Die Entwicklungsplanung gliedert sich wie folgt: Diese kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen, Ange- Die ersten vier Kapitel orientieren sich an den Entwicklungsstufen von bote und Förderprogramme verstehen sich als eine Ergänzung und Kindern und Jugendlichen. Von der Geburt bis zum Übergang von der Unterstützung der bestehenden Bildungsinstitutionen sowie der vor- Schule in den Beruf werden die Angebotsstrukturen und Maßnahmen handenen sozialen Infrastruktur. Für Kindertagesstätten, Schulen, Be- der altersspezifischen kinder-, jugend- und familienfreundlichen In- ratungsstellen sowie Vereine/Verbände werden durch die kommunale frastruktur und die Prinzipien der Mo.Ki-Präventionskette vorgestellt. Strategie „Hauptstadt für Kinder“ hervorragende Rahmenbedingun- Alle vier Kapitel bauen sich gleichermaßen auf: gen geschaffen ihre umfangreichen Konzepte und Aufträge umzuset- Orientiert an den zu bewältigen altersspezifischen Entwicklungs- zen, gemeinsam mit allen Akteuren eine kontinuierliche Qualitätsent- schritten werden kurz die zentralen Zielsetzungen der kommunalen wicklung voranzutreiben und Prävention aktiv zu gestalten. 10
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 Eingebettet sind die Ansätze der kommunalen Strategie in ein breites träger- und systemübergreifendes Netzwerk. Aus Gründen der Über- sichtlichkeit wurde auf eine Darstellung der Netzwerkstruktur in den jeweiligen Altersstufen allerdings verzichtet. Ziel dieser Entwicklungsplanung ist es, die Ausgewogenheit zwischen Infrastruktur- und Präventionsmaßnahmen zu gewährleisten und Lü- cken zu erkennen. Daher endet jedes Kapitel mit einer Aussicht bzw. Zielsetzungen zur qualitativen Weiterentwicklung der kommunalen Gesamtstrategie „Hauptstadt für Kinder“. Der Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem Missbrauch ist durch die Verantwortungsgemeinschaft aller Instituti- onen der Kinder- und Jugendhilfe und angrenzender Fachgebiete zu sichern. Als übergreifende Querschnittsaufgabe in allen Altersphasen werden daher im sechsten Kapitel die konzeptionellen Ansätze des Präventiven Kinderschutzes dargestellt. 11
2. Frühe Förderung von Anfang an 2. Frühe Förderung von Anfang an Für jede Familie ist die Zeit rund um die Geburt eines Kindes prägend. Die beiden Mo.Ki-Cafés stehen allen Familien als zentrale Orte der Es gilt einen neuen Familienalltag zu gestalten, sich in der neuen El- Begegnung und zum Austausch, als Infobörse und Anlaufstelle zu ternrolle zu finden, die Verantwortung für Pflege und Erziehung zu allen Fragestellungen rund um das U3-Kind zur Verfügung. Sie sind übernehmen, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und eine gute attraktive Treffpunkte für junge Eltern und es werden umfangreiche und stabile Bindung zum Kind aufzubauen. Schon im Säuglingsalter Kursangebote rund um die Schwangerschaft und Geburt sowie die werden wichtige Voraussetzungen für die motorische, sprachliche, ko- ersten Lebensjahre bereitgestellt. gnitive und soziale Entwicklung und somit einem gesunden Aufwach- Mit den beiden Standorten in den Ortsteilen Monheim und Baumberg sen im Wohlergehen der jungen Menschen geschaffen. stehen zudem allen Monheimer Familien wohnortnahe Beratungs- Elterliche Ressourcen und Kompetenzen zu stärken und somit die und Unterstützungsangebote sowie regelmäßige Sprechstunden zur elterliche Verantwortung sowie Angebote zur Förderung der alters- Verfügung. gemäßen Entwicklung der Kinder zu gestalten, sind zentrale Zielset- Die kommunale Gesamtstrategie verfolgt auch das Ziel einer Teilhabe 5 zungen der „Frühen Förderung von Anfang“ in Monheim am Rhein. am kulturellen und sozialen Leben der Stadt zu sichern. Daher richten In Monheim wird jedes neugeborene Kind willkommen geheißen. sich erste Angebote der Kulturellen Bildung schon an Familien mit Mitarbeiterinnen der Stadt und der Monheimer Familienhilfe über- Kindern im Alter ab 18 Monaten, wie zum Beispiel die Bücherknirpse reichen ein Begrüßungsgeschenk mit zahlreichen Gutscheinen und und „Early Literacy“ im Ulla-Hahn-Haus. Hier wird der Sprach- und informieren im Rahmen von persönlichen Begrüßungsbesuchen El- Schriftgebrauch im familiären Kontext gestärkt. tern zu vielfältigen Fragestellungen rund um das Baby-Alter. Sie klären Seit 2011 ist das Team Mo.Ki „unter 3“ fester Bestandteil der Kinder- auf und geben Informationen zu den Angeboten rund um die Geburt und Jugendhilfe in Monheim am Rhein und bildet das erste Glied der und das Säuglingsalter in der Stadt, zu finanziellen Unterstützungs- Präventionskette. In multiprofessioneller Zusammenarbeit von Sozi- möglichkeiten, zu Gesundheitsfragen und der Platzvergabe in Kinder- alpädagoginnen und Familienhebammen werden Eltern in offenen tagespflege und Kindertagesstätten. Ihr Auftrag ist es, Barrieren und Sprechstunden, während des Cafébetriebs oder in gesonderten Termi- Unsicherheiten abzubauen und als Türöffner für Angebote und Hilfen nen informiert und beraten. An den Bedarfen der Familien ausgerich- zu fungieren. tete Bildungsangebote wie z.B. Eltern-Kind-Gruppen zum Bindungs- aufbau, Babymassage, Sprachentwicklung, Bewegungsförderung, Begrüßt werden alle Familien mit neugeborenen Kindern und zugezo- gesunde Ernährung, Unfallverhütung sowie Aufklärung zur Teilnahme gene Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr. an Vorsorgeuntersuchungen bilden das Angebotsspektrum. Jungen 5 Vgl. Holz, Stallmann, Hock; 2012: Frühe Förderung von Anfang an, Der Präven-tionsansatz von „Mo.Ki“ und die Ergebnisse der Monheimer Neueltern-Studie, ISS Frankfurt a.M. e.V. 12
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 Familien werden niederschwellige Zugänge zu gesundheitsfördern- Insgesamt wirken die Angebote im Rahmen der kommunalen Förde- den Angeboten für Mutter und Kind durch die Familienhebamme rung in einem weitaus größeren Netzwerk und in Partnerschaft z.B. ermöglicht und sie können von dieser bis zu einem Jahr Unterstüt- zum Gesundheitssystem (z.B. Gynäkologen, Kinderärzte, Kreisgesund- zung erhalten. Zugänge zu Betreuungsangeboten in Kindertagespfle- heitsamt, Sozialpsychiatrischer Dienst) den Sozialhilfen, der Arbeits- ge und Kindertagesstätten, Sozialhilfen, in das Gesundheitswesen und verwaltung, der Frühförderung, der Flüchtlingshilfe sowie Kirchenge- weitergehende Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangebote wer- meinden und Sportvereinen. den durch die Kolleginnen ermöglicht und wenn notwendig in diese begleitet. Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche ist ein wich- tiger Partner in der Frühen Förderung. Psychologinnen und Psycholo- gen, Sozialpädagoginnen und Therapeutinnen beraten und begleiten Eltern bei Entwicklungsauffälligkeiten der Kinder, innerfamiliären Pro- blemen, bei Trennung und Scheidung und bieten Kurse zur Stärkung der Elternkompetenz und der Bindung zwischen Eltern und Kind an. 6 Die mobile Erstberatung des Jugendamtes , mit Sitz im Haus der Chancen, übernimmt zwei Aufgaben. Die Kolleginnen des Teams Mo.Ki „unter 3“ können diese im Bedarfsfall hinzuziehen, wenn ein Übergang in weitergehende Hilfs- und Unterstützungsangebote notwendig erscheint. Nach einer Clearingphase mit den Eltern stellt die Erstberatung die Zugänge zu den Präventionsangeboten der Fa- milienhilfe, dem Familienrat und zu Unterstützungsangeboten im Fal- le einer Trennung und Scheidung, bei Umgangsfragen und Erziehe- rischen Hilfen sicher. Sie kooperiert eng mit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche. Bei Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung hat die Erstbera- tung die Wahrung des Schutzauftrages zu sichern. 6 Vgl. Mobile Beratung des Jugendamtes für Kitas, Kindertagespflege und Frühe Hilfen, Ratsvorlage IX/1576 13
2. Frühe Förderung von Anfang an familienfreundliche Infrastruktur Frühe Förderung von Anfang an Begrüßungsbesuche Information und Beratung Bereich Kinder, Jugend und Familie, Mo.Ki-Cafés Familienhilfe Monheim Baumberg und Monheim Kulturelle Bildung zentrale Orte der Begegnung Frühe Förderung Austausch und Infobörse Musik und Sprache Bereich Kinder, Ulla-Hahn-Haus Jugend und Familie, Musikschule AWO Niederrhein e.V. Bibliothek Beratungsstelle Team Mo.Ki für Eltern, Kinder unter 3 und Jugendliche Frühe Förderung/Frühe Hilfen Psychologische Beratung Bereich Kinder, Familienberatung Jugend und Familie, Zweckverband Langenfeld AWO Niederrhein e.V. und Monheim Familien- hebamme Mo.Ki-Präventionskette Gesundheitsförderung Übergang in Mutter und Kind weitergehende Hilfen AWO Niederrhein e.V. Beratung Fachkräfte Beratung, Clearing Vermittlung Familien Wahrung Schutzauftrag Mobile Erstberatung Bereich Kinder, Jugend Familienhilfe und Familie Monheim Präventionsstunden Familienhilfe Trägerverbund 14
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 3. Frühkindliche Bildung Aussicht: Am 24.06.2015 hat der Rat der Stadt Monheim am Rhein7 das Konzept und den Bau des Mo.Ki-Zentrums beschlossen und voraussichtlich 2020 wird dessen bauliche Umsetzung an der Heinestraße 6 abge- schlossen sein. Perspektivisch werden am Standort die Einrichtungen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Frühförderstelle, Jugendberatung, Familienhilfe Monheim, Fachstelle Präventiver Kin- derschutz sowie das Team Mo.Ki unter 3 und das Mo.Ki-Café behei- matet sein. Im Zuge der räumlichen Ausweitung können die Angebote zur Familienbildung und Eltern-Kind-Angebote deutlich gestärkt wer- den und bieten Möglichkeiten weiterer Kooperationen mit freiberuf- lichen Hebammen. Ziele/Maßnahmenplanung: Durch den Kontakt mit Tönen und Bewegung auf eine spielerische Art und Weise entwickeln Babys und Kleinkinder ihr Gefühl für Sprache und Klänge. Musik, als verbindendes Element zwischen den Kulturen, bietet die Chance von interkulturellen Begegnungen der Eltern und das Kennenlernen anderer Kulturen, daher soll die interkulturelle Öff- nung der Musikschule gefördert werden. Kulturelle Bildung Zur Stärkung einer weiteren interkulturellen Öffnung der Musikschule im Bereich der Frühen Förderung ist ein Ausbau der Angebote der „Musikalischen Früherziehung“ um interkulturelle Angebotsmodelle geplant. 7 Ratsvorlage IX/0368 15
3. Frühkindliche Bildung 3. Frühkindliche Bildung Im Kleinkindalter stellen sich für Familien zentrale Fragestellungen immer mehr Eltern wünschen ab dem 1. und 2. Lebensjahr eine Be- rund um den Wiedereinstieg in den Beruf, die passenden Betreungs- treuung für ihre Kinder, um Familie und Beruf miteinander vereinba- angebote und Betreuungsformen für ihr Kind und das Eingangsalter ren zu können. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet sicherlich auch in ein Betreuungsangebot. die Gebührenbefreiung für Angebote der Kindertagespflege, Kita und Zunehmend gewinnt die motorische, sprachliche, kognitive und sozi- im Offenen Ganztag der Grundschulen der Stadt Monheim am Rhein, ale Entwicklung der Kinder an Bedeutung sowie deren Förderung au- welche für junge Eltern in den ersten Familienjahren eine herausra- ßerhalb des elterlichen Haushaltes in Kindertagespflege, Kindertages- gende Unterstützung darstellt und den Zugang zu den Betreuungsan- stätten sowie Angeboten der kulturellen Bildung, Vereinen oder auch geboten erleichtert. Auch die Mittagsverpflegung in Kitas und OGS Gemeinden. Diese stellen die ersten „allgemeinen“ Sozialisationsin- ist bezuschusst und Eltern zahlen lediglich 30 € pro Kind und Monat. stitutionen außerhalb der Familie dar. Sie haben den Auftrag kindli- Um einen zukunftsweisenden und bedarfsgerechten U3-Ausbau zu che Potenziale und Ressourcen herauszubilden sowie die Selbst-, die gewährleisten, wird bis zum Jahr 2022 eine U3-Betreuungsquote von sozialen und die Alltagskompetenzen der Kinder zu entwickeln. Eine 70 % angestrebt. Der Ausbau erfolgt gleichermaßen in Kindertages- umfassende frühkindliche Förderung schafft hierbei wichtige Voraus- stätten, Kindertagespflege und Großtagespflege.9 setzungen für einen gelungenen Übergang in die Schule und trägt zu Zur Sicherung einer hochwertigen Betreuung, orientiert an den durch einer Chancengerechtigkeit bei.8 das Kinderbildungsgesetz formulierten Qualitätskriterien, eines an- Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollen allen Eltern bedarfs- gemessenen Personalschlüssels, von tragfähigen Bedingungen für gerechte und qualitativ hochwertige Betreuungsangebote unterbrei- Ausbildung und einer guten Gebäudesubstanz hat der Rat der Stadt tet werden. Eltern und Kindertagesstätten/Tagespflege gehen hierbei Monheim am Rhein eine ergänzende Kita-Förderung10 für alle eine Erziehungspartnerschaft ein. Die Gesundheitsförderung, soziale Monheimer Einrichtungen beschlossen. Zur Stärkung einer guten Teilhabe und die bestmögliche Begleitung der Bildungsverläufe der Bildungsförderung in allen Kindertagesstätten, wird den Einrichtun- Kinder, stehen in Mittelpunkt der kommunalen Zielsetzungen. gen pro Jahr und Gruppe eine Bildungspauschale zur Verfügung ge- Im Zentrum der kommunalen Gesamtstrategie im Bereich der früh- stellt.11 kindlichen Bildung stehen die Kindertagesstätten. In der Regel be- Bildungsangebote außerhalb von Familie, Kindertagespflege und Kita suchen alle Kinder ab dem 3. Lebensjahr eine Kita, wobei das Ein- gewinnen in der Altersphase bis 6 Jahre zunehmend an Bedeutung. trittsalter kontinuierlich sinkt. Mit Einführung des Betreuungsgeldes Angebote der Kulturellen Bildung in Musikschule, Ulla Hahn Haus, und einem Rechtsanspruch auf einen U3-Betreuungsplatz hat sich ein Bibliothek, Kunst- und Musikschule stehen schon Familien mit Vor- neues Selbstverständnis im Familienbild junger Eltern entwickelt und schulkindern zur Verfügung. Darüber hinaus kooperieren die Kunst- 8 Vgl. AWO, Stadt Monheim, LVR, ISS Armutsprävention vor Ort „Mo.Ki – Monheim für Kinder, Hrsg. AWO Niederrhein, 2005 9 Vgl. Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2018/19 und Ausbauplanung, Ratsvorlage IX/1438/1 10 Vgl. Ergänzende Förderung von Kindertagesstätten für Personal und Übernahme der Gebäudeunterhaltung von im städt. Eigentum befindlichen Einrichtungen, Ratsvorlage IX/1168 16 11 Vgl. Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2018/19 und Ausbauplanung, Ratsvorlage IX/1438/1
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 schule und das Ulla-Hahn-Haus mit Kindertagesstätten. Das Projekt tung, um jedem Kind die Chance auf einen behutsamen und kind- „Bildsprache – Sprachbilder“ wird für alle Monheimer Kindertages- gerechten Schuleintritt zu ermöglichen. Um dieser Verantwortung stätten gefördert. Mit dem Angebot Buchstein-Kitas wird eine beson- gerecht zu werden, sind ein gemeinsamer Blick und abgestimmte dere Form der Lese- und Sprachförderung in den Mo.Ki-Familienzen- Übergangskonzepte von Kindertagesstätte und Schule, ergän- tren durchgeführt. Die Musikschule führt in mehr als 50 % der Kitas zend zur Schuleingangsuntersuchung unerlässlich. kostenlose Angebote der Musikalischen und Tänzerischen Früherzie- Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche ist auch in hung durch. dieser Altersphase ein wichtiger Kooperationspartner. Sie bietet El- In der Hauptstadt für Kinder ist es darüber hinaus ein besonderes tern Familienberatung und psychologische Beratung bei innerfamili- Anliegen allen Kindern die Möglichkeit zu frühkindlichen Betreuungs- ären Problemen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder an. Insbe- und Bildungsangeboten zu ermöglichen und damit aktiv die Chan- sondere die NRW-Familienzentren begleitet die Beratungsstelle auch fachlich. cengerechtigkeit zu fördern. Hierfür steht die Mo.Ki-Förderung für Ebenso wie im Kontext der Frühen Förderung übernimmt die mobile Kitas, mit ihrem ganz besonderen Auftrag einer gezielten Bildungs- und Gesundheitsförderung, enger Zusammenarbeit mit Eltern und Erstberatung des Jugendamtes die Aufgabe der kollegialen Beratung der Ermöglichung von niederschwelligen Zugängen in die soziale In- von Kita-Fachkräften und kann im Bedarfsfall zu Elterngesprächen vor frastruktur, das Gesundheitswesen und finanziellen Unterstützungs- Ort in jeder Kita hinzugezogen werden. Sie stellt somit den Zugang zu möglichkeiten. Um diesem gerecht zu werden, werden im Rahmen weitergehenden Hilfs- und Unterstützungsangeboten sicher. Bei An- der Mo.Ki-Förderung zusätzliche Fachkräfte und Finanzmittel zur Ver- haltspunkten einer Kindeswohlgefährdung hat die Erstberatung die fügung gestellt.12.Die geförderten Einrichtungen arbeiten im Verbund, Wahrung des Schutzauftrages zu sichern. Alle Kindertagesstätten sind in ein gut funktionierendes Netzwerk werden fachlich durch das Jugendamt begleitet und sind in einem be- und ihren jeweiligen Sozialraum eingebunden und arbeiten eng mit sonderen Maße in Netzwerkstrukturen eingebunden. bspw. Kirchengemeinden und Vereinen zusammen. Bei gesundheit- Für jedes Kind beginnt mit dem Eintritt in die Grundschule ein neuer lichen Fragenstellungen kooperieren sie z.B. mit dem Kreisgesund- Lebensabschnitt, neue Menschen, neue Lernformen und neue Lernin- heitsamt, Therapeuten und der Frühförderstelle und ziehen im Be- halte prägen diese Phase in der Entwicklung der Kinder. Der Übergang darfsfall weitere Beratungsstellen hinzu. Untereinander befinden sich in die Grundschule ist ein wichtiges Lebensereignis, welches Chancen alle Monheimer Kindertagesstätten, unter fachlicher Begleitung des und Potenziale aber auch Risiken beinhaltet. Kindertagesstätten und Jugendamtes, in einem regelmäßigen Austausch. Schule tragen hier, neben den Eltern, eine gemeinsame Verantwor- 12 ebd. 17
3. Frühkindliche Bildung familienfreundliche Infrastruktur Frühkindliche Bildung Gebührenbefreiung unter dem Dach der Kita Tagespflege Kita Zuschuss Mittagsverpflegung Kita Ergänzende Kita-Förderung: Bildungspauschale Personal Bedarfsgerechter Kita Ausbildung Kulturelle Bildung U3 Ausbau Gebäudeunterhalt Frühförderung: Kreativität, Musik, Kindertagespflege, Großtagespflege Sprache/Lesen Kita Kunstschule, Ulla-Hahn-Haus, Musikschule, Beratungs- Kulturelle Bildung Bibliothek stelle für Eltern, in Kitas: Übergang Kinder und Jugendliche Kita-Grundschule Psychologische Beratung Bildsprache-Sprachbilder Eingewöhnung Familienberatung Buchstein-Kitas Elterninformation Kurse für Eltern und Kinder Musikalische Früherziehung Bildungsbericht Begleitung FamZe/Kita Musikschule, Kunstschule, Mo.Ki Ulla-Hahn-Haus Kita, Grundschule, Zweckverband Langenfeld -Familienzentrum Schulsozialarbeit und Monheim Bildungs- und Entwicklungsbegleitung, Mo.Ki-Präventionskette Intensive Erziehungs- Übergang in partnerschaft weitergehende Hilfen Beratung Fachkräfte Beratung, Clearing Vermittlung Familien Wahrung Schutzauftrag Mobile Erstberatung Bereich Kinder, Jugend und Familie Familienhilfe Monheim Elternkurse Präventionsstunden Familienhilfe Trägerverbund 18
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 Ziele/Maßnahmenplanung: Schuleingangsuntersuchung Übergangskonzepte Tagespflege und Kita Aufbauend darauf wird systematisch und gezielt die Schuleingangsun- Die Betreuungsformen der Kindertagespflege und Großtagespfle- tersuchungen sowie die zahnärztlichen Untersuchungen ausgewertet ge haben im Zuge des U3-Ausbaus an Bedeutung gewonnen. In den und analysiert und die Kooperation mit dem Kreisgesundheitsamt letzten Jahren hat sich das Arbeitsfeld weiter professionalisiert und intensiviert, mit dem Ziel gemeinsam mit allen Kindertagesstätten die sein Profil als eigenständiges und der Kita gegenüber gleichrangiges vorhandenen Maßnahmen und Angebote der Gesundheitsförderung Betreuungsangebot entwickelt. 2017 haben sich alle Tagespflegeper- weiter zu entwickeln. sonen in Monheim verpflichtet, analog zu den Kindertagesstätten, die Sprachentwicklung der Kinder zu fördern, zu beobachten und zu do- Daneben spielt im Rahmen einer ganztägigen Betreuung die Verpfle- kumentieren, entsprechende Übergangskonzepte sollen folgen. gung in allen Betreuungsangeboten eine immer größere Rolle. Ab dem Kita-Jahr 2018/19 steht allen Kindertagesstätten eine zusätzliche Übergangskonzepte Fachkraft für Ernährungsfragen beratend zur Seite und es wird eine Um einen möglichst sanften Übergang von der Tagespflege in die weitere Qualitätssteigerung in der Mittagsverpflegung angestrebt. Kindertagesstätte zu gewährleisten, wird hierzu ein stadtweites Übergangskonzept erarbeitet. Neben Aspekten der Eingewöhnung soll Gesunde Ernährung dieses auch standardisierte Verfahren der Bildungsdokumentation In Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführenden Schulen enthalten. wird die Qualität der Mittagsverpflegung und Zwischenmahlzeiten zukünftig gesteigert. Hierzu werden die Ablaufverfahren im Mensabe- trieb optimiert sowie ganzheitliche Ernährungskonzepte und För- Gesundheitsförderung deransätze entwickelt, welche bspw. regionale Produkte und Bio-Pro- Die Sicherung gesunden Aufwachsens stellt eines von drei zentralen dukte stärker berücksichtigen. Präventionszielen dar. Dies meint das körperliche, geistige und seeli- sche Wohlbefinden von Kindern. Durch den Ausbau von ganztägigen Bildungsangeboten haben Maßnahmen und Programme der Gesund- heitsförderung schon länger in den Kita-Alltag Einzug gefunden, wel- che weiter gestärkt werden. 19
3. Frühkindliche Bildung Kulturelle Bildung Seit einiger Zeit werden zwei strukturierte Angebote der Kulturellen Bildung im Bereich der Kindertagesstätten erfolgreich durchgeführt. Die Kosten für das sprach- und kreativfördernde Programm Bildspra- che Sprachbilder werden durch die Stadt Monheim bezuschusst und das lesefördernde Programm Buchstein-Kitas wird derzeit ausschließ- lich in den Mo.Ki-Familienzentren durchgeführt. Beide Angebotsfor- men sollen zukünftig gestärkt werden. Kulturelle Bildung Um allen Kindern in Monheimer Kindertagesstätten den Zugang zu die- sen Angeboten zu ermöglichen werde diese zukünftig gesamtstädtisch ausgeweitet und für alle Kindertagesstätten angeboten. 20
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter 4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter Mit dem Schuleintrittsalter beginnt für Familien und Kinder eine Räumlich, personell und fachberatend schafft die Stadt Monheim am neue, entscheidende Lebensphase. Weiterhin sind Familien mit Fra- Rhein die notwendigen Rahmenbedingungen dieser ausgeprägten gestellungen bzgl. der Betreuung ihrer Kinder konfrontiert. Mit dem schulischen und außerschulischen Bildungsförderung. Schuleintritt steigt zudem die Bedeutung von formellen Lernprozes- Analog der Kinderbetreuung im Vorschulalter wird die Ganztagesbe- sen sowie Leistungsanforderungen an die Kinder und von ihnen wird treuung in Grundschulen bedarfsgerecht ausgebaut14. Sie ist ge- eine stärkere Selbständigkeit verlangt. Die Gestaltung eines gelungen bührenbefreit und es wird ein Zuschuss zur Mittagsverpflegung Schuleintritts, die Begleitung durch die Grundschulzeit und zur wei- gewährt. Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist somit terführenden Schule ist für den Familienalltag prägend. auch die Öffnung der wesentlichen Zugänge zu ganztägiger Bildung Darüber hinaus entwickeln Kinder ihre Autonomie weiter und außer- und Förderung, unabhängig von der sozialen Herkunft der Kinder, ge- familiäre Bezüge und Gemeinschaften in und außerhalb der Schule währleistet. tragen in einem nicht unerheblichen Maße zur Persönlichkeits- und Alle Monheimer Schulgebäude und Schulhöfe sind bzw. werden sozialen Entwicklung der Kinder bei und fördern deren Talente. zeitgemäß ausgestattet und gestaltet, so dass die aus dem ganztägi- Eine umfassende schulische und außerschulische Bildung für alle Kin- gen sowie gemeinsamen Leben und Lernen in Schule resultierenden der und die individuelle Förderung von Potenzialen und Ressourcen Anforderungen an Räume und Gebäude erfüllt werden. Darüber hin- sind die Zielsetzungen der kommunalen Aktivitäten in dieser Alters- aus werden alle Schulen für eine vollständige Auslastung im Offenen phase. Darüber hinaus stehen Eltern bedarfsgerechte Betreuungsan- Ganztag geplant. Neben den räumlichen Voraussetzungen für Ganzta- gebote und wenn notwendig Beratungs- und Unterstützungsleistun- gesschulen schafft das zusätzliche Budget der Bildungspauschale15. gen zur Verfügung. Möglichkeiten zur Gestaltung vielfältiger Sport-, Förder-, Kultur- und Bildungsangeboten im Offenen Ganztag bzw. von übergreifenden Den Schwerpunkt der kommunalen Strategie bildet die Förderung von Fortbildungsmaßnahmen für Lehr- und Betreuungspersonal, welche Ganztagesschulen im Primarbereich als verlässliche Lern- und Sozial- die innerschulische Zusammenarbeit stärken. räume für Kinder mit ganzheitlichen Konzepten der Bildung, Erzie- hung, Förderung und Betreuung sowie der Begleitung von Bildungs- In allen Schulen in Monheim am Rhein sind die Rahmenbedingungen übergängen13. für eine zeitgemäße und zukunftssichere Digitalisierung geschaffen worden. Leistungsfähige Internetanschlüsse, ein modernes Rechner- Darüber hinaus stehen allen Kindern im außerschulischen Bereich in netzwerk für die Verwaltung und die Ausleuchtung der Schulgebäude vielfältiger Ausprägung freizeitpädagogische Angebote zur Verfügung. 13 Vgl. Gerda Holz, Frühes Fördern in der Grundschule, Der Präventionsansatz des Projektes „Monheimer für Kinder – Mo.Ki II“, 2010 14 Vgl. OGS-Entwicklungsplanung Ratsvorlage IX/1568 15 Vgl. OGS-Entwicklungsplanung Ratsvorlage IX/1568 21
4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter mit W-LAN bilden die Basis für eine in großer Breite nutzbare unter- Fachkräfte der Schulsozialarbeit17 gehören den multiprofessionel- richtliche Medienausstattung. Dies ermöglicht den Lehrerinnen und len Teams der jeweiligen Grundschulstandorte an und sind gleicher- Lehrern in großem Umfang vermehrt einen tabletgestützten Unter- maßen für die Beratung, Begleitung und Vermittlung der Kinder, die richt mit individualisierten Schülergeräten anzubieten. Elternzusammenarbeit und die kollegiale Beratung von Lehr- und OGS-Kräften zuständig. Sie fördern in ihren Angeboten die sozialen Die Angebote der Kulturellen Bildung und der Kinder- und Jugend- und emotionalen Kompetenzen der Kinder und bieten ihnen psycho- arbeit finden nicht nur im außerschulischen Rahmen statt, sondern soziale Entlastung. Darüber hinaus ist es ihr Auftrag, Zugänge zum Ge- kooperieren in vielfältiger Weise mit den örtlichen Grundschulen sundheitswesen, Sozialhilfen, der sozialen Infrastruktur und zu För- und sind häufig integraler Bestandteil des Schulalltages. Bespielhaft dermaßnahmen zu ermöglichen. Über sie wird das Antragsverfahren seien hier MoMo – das „Monheimer Modell – Musikschule für alle!“ zu den, durch die Stadt freiwillig finanzierten, Therapiemaßnahmen und Wortmalerei mit gestaltenden und theaterpädagogischen Inhal- bei den Teilleistungsstörungen Lese-Rechtsschreib-Schwäche und ten genannt. Künstlerinnen und Künstler der Kunstschule und des Dyskalkulie18 sichergestellt. Ulla-Hahn-Hauses sowie Musikschullehrkräfte werden in die Unter- Schulsozialarbeit an Grundschulen ist eng verzahnt mit der Bera- richtsgestaltung einbezogen und bieten somit allen Kindern die Mög- tungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche (EB), welche die lichkeit sich künstlerisch und kreativ zu betätigen. schulpsychologische Beratung sicherstellt, die Übergänge zu den Be- Die Schulprojekte tragen auch dazu bei, die Zugänge zu den Angebo- ratungsangeboten der Schulsozialarbeit sind hierbei fließend. Darü- ten im Nachmittagsbereich und den Ferienzeiten zu erleichtern. Die ber hinaus bietet die EB auch in dieser Altersstufe Beratung bei inner- Kunst- und Musikschule, die Bibliothek, das Ulla-Hahn-Haus, das Haus familiären Problemen, Angebote zur Stärkung der Kinder, Elternkurse der Jugend, der Jugendklub Baumberg, der Abenteuerspielplatz und und psychologische Beratung. die vor Ort tätigen Jugendverbände setzen in ihren Angeboten an den Interessen der Kinder an und fördern deren individuelle, soziale und Schulsozialarbeit und Schulpsychologie unterstützen die Schule in kulturelle Entwicklung. Damit tragen Sie in einem erheblichen Maß Krisenfällen, nehmen Einschätzungen bei vermuteten Kindeswohl- zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder bei16. Insbesondere in den gefährdungen vor, sind wichtige Bindeglieder beim Übergang in die Einrichtungen und Verbände der Jugendarbeit sind darüber hinaus Erstberatung des Jugendamtes und somit zu weitergehenden Hilfs- die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte wichtige Ansprech- und Unterstützungsangeboten (siehe hierzu Kapitel 2 und 3). Wobei personen ihrer Besucherinnen und Besucher. diese, anders als im Rahmen der Frühkindlichen Bildung, nicht mehr mobil angeboten wird, da die Schulsozialarbeit/Schulpsychologie die ersten Ansprechpartner an den jeweiligen Schulstandorten darstellen. 16 Vgl. Kinder- und Jugendförderplan 2015 – 2020, Ratsvorlage IX/0444 und Gesamtkonzept Kulturelle Bildung, Ratsvorlage VIII/0755 17 Vgl. Städtische Gesamtkonzept zur Entwicklungsförderung junger Menschen durch Schulsozialarbeit und Schulpsychologie, Ratsvorlag IX/0425/1 18 Vgl. Freiwillige Förderung von Kindern und Jugendlichen mit diagnosti-zierter Teilleistungsstörung IX/1330 22
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 Frühzeitig ist ein System von Internationalen Klassen zur Integra- die Grundschule, die aufnehmende Schule und die Schulsozialarbeit tion und Förderung der neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen einem behutsamen und kindgerechten Schulübergang und einer um- entwickelt und eingerichtet worden. Besonderes Merkmal aller In- fassenden Information und Beratung von Eltern. ternationalen Klassen ist der Einsatz von städtisch finanzierten und Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt auch die Anzahl der Netz- koordinierten studierenden Assistenten in den Sprachförderklassen. werkpartner zu. Der Sozialraum der Kinder erweitert sich und Ange- Die Seiteneinsteiger der Primarstufe werden direkt einer Regelklas- bote von Vereinen und Verbände, welche häufig mit den Ganztages- se zugeordnet und verlassen diese stundenweise um einen gezielten schulen zusammenarbeiten, gewinnen an Bedeutung. Darüber hinaus Förderunterricht in Deutsch zu erhalten, zusätzlich besteht die Mög- bestehen übergreifende Vernetzungsstrukturen zwischen Schule, Ju- lichkeit, dass die Seiteneinsteiger teilweise im Regelunterricht durch gendhilfe, der Kulturellen Bildung sowie dem Kreisgesundheitsamt, studierende Assistenten begleitet werden.19 niedergelassenen Therapeutinnen und Therapeuten, Ärztinnen und Kommunal unterstützt werden die vier Grundschulen des gemeinsa- Ärzten sowie Beratungsstellen. men Lernens auch bei der Umsetzung des gemeinsamen Lernens von Kindern mit und ohne Behinderung bzw. von Kindern mit sonderpä- dagogischem Förderbedarf, durch zusätzlich kommunal gestellte In- klusionshelfer und -helferinnen20. Mit den inklusiven Erzieherischen Hilfen wird erstmals auch eine Erzieherische Hilfe mobil an Grundschulen tätig. Diese hat zum Ziel, die betreffenden Kinder im Regelsystem zu unterstützen, damit den Verbleib in der Schule/OGS möglich zu machen und nicht wie in der Vergangenheit Kinder in einer teilstationären Tagesgruppe zu betreu- 21 en . Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schu- le ist für die Kinder ein weiterer neuer Lebensabschnitt. Die Kinder treffen auf neue Menschen, neue Lernformen und Lerninhalte sowie deutlich größere Schulsysteme. Ergänzend zu den Schulempfehlun- gen und Zeugnissen, dient die Begleitung der Übergangsphase durch 19 Vgl. Bericht aus den Internationalen Klassen, Ratsvorlage IX/1016 20 Vgl. Fortschreibung und Ausbau der Inklusionshelfer zum Schuljahr 2017/2018, Ratsvorlage IX/1093 21 Vgl. Inklusive erzieherische Hilfen an Ganztagesschulen im Primarbereich, Ratsvorlage IX/1334 23
4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter Schulische und Außerschulische Bildung im Kindesalter unter dem Dach der Grundschule familienfreundliche Infrastruktur Zeitgemäße Bildungs- Medienausstattung, pauschalen Medienkonzepte OGS Zukunftsweisende Medienentwicklungs- Schulgebäude planung und Schulhöfe OGS-Förderung Für gemeinsames Förderung und ganztätiges Lernen Bedarfsgerechter Ausbau der Schulentwicklungsplanung Gebührenbefreiung Seitenein- Zuschuss Mittagsverpflegung Kulturelle Bildung steiger Ausbildung Außerschulische Förderung OGS-Entwicklungsplanung Musik,Kreativität, Literatur Kunstschule, Musikschule, Ulla-Hahn-Haus, Bibliothek Schulsozialarbeit Beratungsstelle Übergang und Schulpsychologie Kinder- Übergang für Eltern, Kinder, Kulturelle Angebote Grundschule – Förderung sozialer, emotionaler und Jugendarbeit Kita-Grundschule Jugendliche in Grundschulen weiterführende Kompetenzen und Beratung Schüler, Persönlichkeitsentwicklung Schule Eingewöhnung Schulpsychologische Beratung Wortmalerei Elternzusammenarbeit, Kinder- und Jugendbeteiligung Elterninformation Psychologische Beratung Kollegiale Beratung MOMO Eingewöhnung Soziale und emotionale Begleitung Bildungsbericht Familienberatung Lehr- u. OGS-Kräfte, Gruppenangebote Elterninformation Eltern- und Kinderkurs Gefährdungseinschätzungen Haus der Jugend, Jugendclub Baumberg, Kita, Grundschule, LRS- und Projekte Abenteuerspielplatz, Aktionsmobil, Grundschule, zum Kindeswohl Schulsozialarbeit Zweckverband Dyskalkulie Kunstschule, Musikschule Jugendförderung, weiterführende Schule, Langenfeld, in multiprofessioneller Schulsozialarbeit Teamarbeit -Förderung Ulla-Hahn-Haus Jugendverbände Monheim Mo.Ki-Präventionskette Übergang in Inklusions- weitergehende Hilfen Inklusive helfer erzieherische Im Zusammenwirken mit Hilfen Schulsozialarbeit Beratung Fachkräfte, Clearing, Vermittlung Familien, Wahrung Schutzauftrag Erstberatung Jugendamt Familienhilfe Monheim Elternkurse und Kindergruppen Präventionsstunden Familienhilfe Trägerverbund 24
Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020 Ziele/Maßnahmenplanung: Rhythmisierter Ganztag Stärkung der Inklusion Daher sollen, in Abstimmung mit den Schulleitungen und OGS-Trä- In der „Stadt für alle“ 22 haben sich vier Grundschulen und zwei wei- gern, Modelle einer Rhythmisierung des Tagesablaufes mit wechseln- terführende Schulen auf den Weg des gemeinsamen Lernens und ei- den Phasen von Anspannung und Entspannung entwickelt und auf ner inklusiven Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderungen eine enge Verknüpfung der Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und besonderen Förderbedarfen gemacht. Wesentliche Gelingens- und pädagogischen Fachkräften hingewirkt werden. An allen Schul- bedingungen sind mit der Schaffung geeigneter Räumlichkeiten, den standorten sind hierzu die notwendigen personellen und räumlichen Konzepten der multiprofessionellen Zusammenarbeit, der freiwilligen Rahmenbedingungen für die pädagogischen Fachkräfte zu schaffen. Förderung von Inklusionshelfern und -helferinnen und den inklusi- Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung bilden hierbei die ven erzieherischen Hilfen geschaffen. Dennoch können die Rahmen- Grundlage für eine gestaffelte Förderung. bedingungen von Inklusion noch nicht als optimal bewertet werden, um tatsächlich den Bedarfen von allen Kindern gerecht zu werden. Schulsozialarbeit Inklusion Alle Grundschulstandorte in Monheim am Rhein verfügen derzeit über Daher wird im Rahmen dieser Entwicklungsplanung angestrebt, die mindestens eine ½ Fachkraftstelle für Schulsozialarbeit. Nach Verab- kommunale Förderung von allen Schulen zur Umsetzung von Inklusion schiedung des städtischen Gesamtkonzeptes im Jahr 2015, wurden zu stärken. Hierzu sind ganzheitliche konzeptionelle Ansätze notwen- in den letzten Jahren die jeweils schulspezifischen Aufgabenschwer- dig, welche alle bisherigen Förderprogramme und Maßnahmen der punkte entwickelt und die multiprofessionelle Teamarbeit aufgebaut. verschiedenen Rechtskreise und die individuellen Bedarfe der Kinder Im Rahmen der Qualitätsarbeit werden die derzeitigen Angebotsfor- berücksichtigen. Diese sollen an die multiprofessionelle Zusammenar- men gemeinsam mit den schulischen Partnern evaluiert und bedarfs- beit anknüpfen, sie weiter stärken sowie die notwendigen Fachkennt- gerecht weiterentwickelt. nisse auf koordinierender Ebene sichern. Schulsozialarbeit Förderung von Modellen von rhythmisierten Ganztagsklassen Im Rahmen dieser Weiterentwicklung soll die Berechnung der Fach- Die Gestaltung und Organisation eines ganztägigen Lern- und Lebens- kraftstunden je Schulstandort zukünftig auf Grundlage von Schüler- zahlen und Sozialkriterien vorgenommen werden. raums an Grundschulen, welcher die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt stellt, ist eine wichtige zentrale Zielsetzung der kommu- nalen Strategie. 22 Ratsbeschluss, Strategische Ziele 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/0083 25
5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter 5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter Das Jugendalter ist geprägt von der Findung der eigenen Identität Wie im letzten Kapitel dargestellt werden perspektivisch alle Schul- und dem weiteren Erlangen der persönlichen Autonomie. In dieser gebäude, auch die der weiterführenden Schulen, zukunftsweisend Lebensphase bewegen Jugendliche sich „zwischen Freiräumen, Fami- ausgestattet und erfüllen somit die Anforderungen für ein ganztäti- lien, Ganztagesschule und virtuellen Welten“ 23. ges sowie gemeinsames Leben und Lernen. Sekundarschule und Ge- Die schulische Ausbildung und eine erste berufliche Orientierung bzw. samtschule werden als Ganztagesschulen betrieben. Analog zu den Auseinandersetzung mit der Berufsrolle, die beginnende Ablösung Grundschulen mit Offenem Ganztag steht den weiterführenden Ganz- vom Elternhaus, die Entwicklung von eigenen Werte- und Normensys- tagsschulen ebenfalls eine Bildungspauschale zur Verfügung. Durch temen und dem eigenen Lebensstil sind vielfältige zu bewältigende diese kann der außerschulische Bereich um Sport- und Bildungsange- Entwicklungsaufgaben für Jugendliche und junge Heranwachsende. bote erweitert werden. Einen besonderen Stellenwert an weiterführenden Schulen hat eine Auch im Jugendalter stehen eine umfassende schulische und außer- zeitgemäße Medienausstattung mit leistungsfähigen Internetan- schulische Bildung und die individuelle Förderung von Potenzialen schlüssen, einer modernen PC-Ausstattung und digitalen Präsenta- und Ressourcen im Zentrum der kommunalen Zielsetzungen. Die ak- tionstechniken. Zukünftig werden alle Schüler und Schülerinnen der tive Begleitung des Bildungsverlaufes beinhaltet auch die Übergangs- weiterführenden Schulen mit personifizierten Tablets ausgestattet, gestaltung in den Beruf und die Sicherung von Anschlussperspekti- 24 so dass ein tabletgestützter Unterricht ermöglicht wird . Kommu- ven nach der Schulzeit für alle Jugendlichen. Die Digitalisierung ist nal werden somit wichtige Rahmenbedingungen geschaffen und alle zu einem universellen Bestandteil aller Lebensbereiche von jungen Schulen technisch in die Lage versetzt, Jugendliche auf ein digitales Menschen geworden und daher auch Bestandteil der kommunal un- Alltags- und Arbeitsleben vorzubereiten. terstützten schulischen und außerschulischen Bildung. In Form von Projekten und Workshops greifen auch die Angebote der Darüber hinaus fördert die Stadt Monheim aktiv Beteiligungsmöglich- Kulturellen Bildung und der Jugendarbeit die „Digitale Bildung“ keiten für Jugendliche, um demokratische Strukturen erlebbar und von Jugendlichen auf. Darüber hinaus bringen sie sich aktiv in digitale erfahrbar zu machen. Netzwerkstrukturen ein und zeigen dort mit ihren Einrichtungen und Angeboten Präsenz. Eltern stehen bedarfsgerechte Betreuungsangebote und wenn not- Auch mit den weiterführenden Schulen finden in vielfältiger Weise Ko- wendig Beratungs- und Unterstützungsleistungen zur Verfügung. Für operationen mit den Kultur- und Jugendeinrichtungen statt, wie bspw. Jugendliche besteht ein eigenständiger Beratungsanspruch. die im Verbund von allen drei weiterführenden Schulen tätige Schüler- 23 Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, 15. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, 2017, S. 41 24 Vgl. Medienentwicklungsplanung, Ratsvorlage IX/1338, Vgl. Berichterstattung zum Tablett-Einsatz im Unterricht – Evaluation Otto-Hahn-Gymnasium, Ratsvorlage IX/0816 26
Sie können auch lesen