UND GEGENWART KRANKE FAMILIEN 2019

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UND GEGENWART KRANKE FAMILIEN 2019
Langeooger Fortbildungswochen

2019

17. Woche der Kinder- und Jugend­
16. Langeooger Fortbildungswoche
psychiatrie und Psychotherapie
der Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie
KRANKE
DISSOZIATION
FAMILIEN
UND
GEGENWART
6.–11. Mai 2018
27. – 31. Mai 2019

                                    www.aekn.de
UND GEGENWART KRANKE FAMILIEN 2019
17. Langeooger Woche der Kinder- und
        Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

                            27. bis 31. Mai 2019

                                    Veranstalter
                            Ärztekammer Niedersachsen
                                   - Fortbildung -
Stand: 12.09.2017                 Berliner Allee 20
                                  30175 Hannover

                            Organisatorische Leitung
                                      Barış Oral
                              Telefon: 0511/380-2496
                              Telefax: 0511/380-2499
                            E-Mail: fortbildung@aekn.de

                              Wissenschaftliche Leitung
                          Prof. Dr. Franz Resch (Heidelberg) /
                    Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort (Hamburg)

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Übersicht der Preise .................................................................................................... 4
      Hinweise zur Anmeldung ............................................................................................. 5
      Vorwort ........................................................................................................................ 6

      Vorträge „Kranke Familien - von der sozialen Keimzelle zum Zerfall?“ ....................... 7
      Begrüßung und Eröffnung ........................................................................................... 7
      Eröffnungsvortrag: Kranke Familien ............................................................................ 7
      Familiendynastien ....................................................................................................... 8
      Kasuistik I - Die nackte Familie ................................................................................... 9
      Abendvortrag mit Frau Dr. Eva-Maria Fahmüller ......................................................... 9
      Verstrickte Interaktionen - Wenn Familien zum Gefängnis werden ........................... 10
      Erzähl mir was von uns - Familiengeschichten.......................................................... 10
      Kasuistik II ................................................................................................................. 11
      Wie therapiert man eine Familie? .............................................................................. 11
      Kasuistik III ................................................................................................................ 12
      Transgenerationale Weitergabe aversiver Kindheitserfahrungen .............................. 13
      Großelternschaft........................................................................................................ 14
      Kasuistik IV - „Leben oder besser doch nicht?!“ ........................................................ 14
      Wolfsfamilien ............................................................................................................. 15
      Die gesunde Familie .................................................................................................. 16

      Seminare am Morgen .............................................................................................. 17
      KV01 - Familientherapie und Elterngespräche - Emotionsregulation und Stärkung
      der Beziehungskompetenzen .................................................................................... 17
      KV02 - Diagnostik und Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung im
      Jugendalter................................................................................................................ 18
      KV03 - Psychosomatik - „Die Medizin der neugierigen Ärzte“ ................................... 19
      KV04 - Den Schmerz im Griff! ................................................................................... 20
      KV05 - „Das ist doch irgendwie autistisch...“ - Differentialdiagnostik bei
      Autismus-Spektrum-Störungen ................................................................................. 21
      KV06 - Was bedeutet Familie heute? Neue Familienkonstellationen in der Praxis
      des Kinder- und Jugendpsychiaters und -psychotherapeuten ................................... 22
      KV07 - Psychodrama, Soziometrie und Rollenspiel in der Kinder- und
      Jugendpsychiatrischen Praxis ................................................................................... 23
      KV08 - Interkulturelle Psychotherapie ....................................................................... 24
      KV09 - „Schreiben: weil der Umwandlungsprozeß, bei dem ich Text werde, ein
      dialektischer Regenerationsprozeß ist: ich verliere und gewinne zugleich.“
      (Günter Kunert) ......................................................................................................... 25

                                                                      2
Stand: 18.03.2019
Seminare am Mittag ................................................................................................ 26
      KM01 - Vater, Mutter, Kind und die Stiefverwandten - Systemisch-
      tiefenpsychologische Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und
      komplexen Familiensystemen ................................................................................... 26
      KM02 - Selbstverletzung ........................................................................................... 27
      KM03 - Transitionspsychiatrie ................................................................................... 28
      KM05 - Digitale Infekte - Digitale Heilung .................................................................. 29
      KM06 - Angststörungen ............................................................................................. 30
      KM07 - „Was ist trotzdem möglich?“ Handwerkszeug für gemeinsame Resilienz ..... 31
      KM08 - Akuttraumatisierte Kinder und Jugendliche
      Krisenintervention und Traumatherapie .................................................................... 32
      KM09 - Interaktionsstörungen zwischen Eltern und Kind .......................................... 33
      KM10 - Motivierende Kurzintervention zur Gesundheitsförderung am Beispiel von
      Yoga (Hatha Yoga) .................................................................................................... 34

      Sportprogramm SP01 - SP03.................................................................................. 35
      SP01 - Fit in den Morgen .......................................................................................... 35
      SP02 - Yoga zum Kennenlernen ............................................................................... 36
      SP03 – Nordic Walking und Walking ......................................................................... 36

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Stand: 18.03.2019
Übersicht der Preise

       Vorträge + Kasuistik I-IV                   300,00 €

      Der Preis enthält die Fährkarte Bensersiel-Langeoog-Bensersiel und einen Gepäck-
      gutschein für die Beförderung Ihres Gepäcks vom Anleger in Bensersiel zu Ihrer
      Unterkunft und zurück. Im Preis ist auch eine Aufzeichnung der Vorträge auf DVD
      enthalten.

      Semianare am Morgen:                        Seminare am Mittag:
       KV01           200,00 €                     KM01            200,00 €
       KV02           200,00 €                     KM02            300,00 €
       KV03           200,00 €                     KM03            200,00 €
       KV04           200,00 €                     KM05            200,00 €
       KV05           200,00 €                     KM06            200,00 €
       KV06           200,00 €                     KM07            300,00 €
       KV07           300,00 €                     KM08            200,00 €
       KV08           200,00 €                     KM09            200,00 €
       KV09           200,00 €                     KM10            250,00 €

      Sportrahmenprogramm (SP01-SP03):
      Kostenlose Teilnahme, Anmeldungen nur vor Ort möglich!

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Stand: 18.03.2019
Hinweise zur Anmeldung

      Die Buchung eines Seminares ist nur in Verbindung mit der Buchung der
      Vorträge und Kasuistiken möglich. Sie zahlen die Vorträge (300,00 €) + jeweils
      den Seminarpreis. Eine Anmeldung ausschließlich zu den Vorträgen (inkl.
      Kasuistiken) ist ebenfalls möglich.

      Bitte geben Sie bei Ihrer Buchung alternative Seminarwünsche an. Wir versichern,
      dass wir Ihre Wünsche entsprechend der von Ihnen angegebenen Reihenfolge be-
      rücksichtigen werden, sofern freie Plätze vorhanden sind.

      Für Umbuchungen jeglicher Art erheben wir ab dem 15. April 2019 eine zusätzliche
      Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50,00 Euro (zzgl. der entsprechenden Kongress-
      gebühren) bis zum Ablauf des ersten Seminartages. Ab dem 2. Seminartag sind
      keine Umbuchungen, keine Neubuchungen und/oder zusätzliche Buchungen mehr
      möglich.

      Der Anmeldeschluss ist der 03. Mai 2019. Nach diesem Tag sind Anmeldungen nur
      noch vor Ort auf Langeoog möglich. Ein freier Kursplatz kann nicht garantiert werden.
      Eventuell entstehende Zusatzkosten z.B. für den Kauf einer Langeoog-Card und
      eines Gepäckgutscheins, werden nicht übernommen.

      Die Angabe der Fortbildungspunkte finden Sie bei den jeweiligen Seminaren.

      Wir möchten darauf hinweisen, dass für den Inhalt der Abstracts die Referentin / der
      Referent zuständig ist.

      Haustiere

      Bitte haben Sie Verständnis, dass die Mitnahme von Haustieren, in allen Seminar-
      räumen und im Vortragssaal im Haus der Insel, nicht gestattet ist.

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Stand: 18.03.2019
Vorwort

      Kranke Familien

      Selbstverständlich beschäftigen wir uns täglich mit kranken Kindern und Jugendli-
      chen, und in den letzten Jahren auch zunehmend mit Kindern psychisch kranker
      Eltern. Der Blick auf die Gesamtkonstellation – die Familie – mag dabei mitunter
      verloren gehen. So war es unserer Einschätzung nach an der Zeit, die kranke Familie
      einmal zum Tagungsthema zu machen.
      Kranke Familien leben in Zeiten, in denen allen Fortschritten zum Trotz nicht unbe-
      dingt leichter geworden ist. Die Ansprüche an Flexibilität und Arbeitsfähigkeit gilt für
      alle Familienmitglieder: Jeder muss seinen Beitrag leisten, unabhängig davon, ob es
      sich um Schule oder Arbeitsplatz handelt. Familien sind organisiert wie Kleinunter-
      nehmen, in denen alle Räder ineinander greifen – greifen müssen. Fällt ein Rädchen
      aus, ist die Katastrophe da. Noch viel schwieriger ist es für die Familien, die schon
      krank sind. Wie erkennt man sie? Welche Hilfesysteme können reagieren? Warum
      gibt es so wenig Projekte einer innigen Interdisziplinarität zwischen Kinder- und Er-
      wachsenenpsychotherapie? So wenig es Diagnosen für kranke Familien gibt, so sehr
      ist auch das Hilfesystem vereinzelt.
      Wie immer umranken wir die klinischen Vorträge mit Themen aus anderen Berei-
      chen. So wird es um Familiendynastien, Großeltern und Wolfsfamilien gehen, jeweils
      aus nicht-klinischen Blickwinkeln. Die Kasuistiken und Seminare von bekannten und
      neuen Referentinnen umrahmen die Tagung wie immer.
      Langeoog ist wieder zu unserer vertrauten Insel geworden. Damit verbindet diese
      wunderbare – analoge – Insel die notwendige Moderne unserer klinischen Tätigkeit
      mit dem seit Millionen Jahren unveränderten Sand und dem Meer.
      Fühlen Sie sich bitte also wieder herzlich eingeladen nach Langeoog und seiner
      Woche der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.
      Herzlich Willkommen!

      Hamburg und Heidelberg im November 2018

      Michael Schulte-Markwort und Franz Resch

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Stand: 18.03.2019
Vorträge „Kranke Familien - von der sozialen Keimzelle zum
      Zerfall?“
      Montag, 27.05. bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 14.00 - 18.00 Uhr            20 P.

      Teilnehmerzahl:     400
      Preis:              300,00 Euro (inkl. Fährkarte, Gepäckgutschein und DVD)

      Veranstaltungsorte für alle Vorträge und Kasuistiken:
      Haus der Insel, Vortragssaal, Kurstraße 1

      Kasuistiken I-IV
      Kasuistiken sind nach wie vor das Herzstück im Austausch und in der Fortbildung im
      Rahmen psychotherapeutischer Arbeit. Aus diesem Grund sind sie an zentraler Stel-
      le der Woche der Kinder- u. Jugendpsychiatrie und Psychotherapie angeordnet. Sie
      finden im Plenum statt, um allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen intensiven
      Austausch zu ermöglichen. Vertreter sowohl der Kinder- und Jugendpsychiatrie als
      auch der Psychotherapie vermitteln uns einen Einblick in ihre Arbeit, stellen sich der
      Diskussion und ermöglichen uns allen neue Aspekte der gemeinsamen Arbeit.

      Begrüßung und Eröffnung
      Montag, 27.05.2019, 14.00 Uhr

      Direkt im Anschluss

      Eröffnungsvortrag: Kranke Familien

      Ist die Familie krank? In vielen neuen Gestalten wird das Zusammenleben zwischen
      Menschen heute konzeptuell festgehalten. Es gibt eine Sehnsucht nach Familie,
      nach einem sicheren Ort, an dem nicht Markt, Macht und Konsum das Feld beherr-
      schen. Aber sind die heutigen Modelle von Familie noch geeignet, dem Anspruch
      nach Verlässlichkeit und Verbindlichkeit Rechnung zu tragen? Ist Familie noch eine
      zeitgemäße Lebensform? Die Familie lebt. Sie lebt in vielen Daseinsformen. Sie ist
      nicht grundsätzlich krank. Aber: es gibt kranke Familien! Diesem Thema wollen wir
      uns von mehreren Seiten annähern. Erstes Thema ist die Familie, die von Schick-
      salsschlägen heimgesucht wird und Verluste, Kriege oder Entwurzelungen verkraften
      muss. Es geht um die intrafamiliäre Verarbeitung von externen Traumatisierungen.
      Zweites Thema ist die Familie mit körperlich oder psychisch kranken Kindern. In
      diesen Fällen muss die Familie Krankenhausaufenthalte, Ängste bei allen Beteiligten
      und soziale Einschränkungen verarbeiten. Das Geschwisterthema tritt in den Vorder-
      grund. Alte Mythen der familiären Verursachung psychischer Störungen (wie z.B. bei
      Autismus oder Schizophrenie) müssen überwunden werden. Drittes Thema sind die
      Familien mit körperlich oder psychisch kranken Eltern. Welche Auswirkungen haben

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Stand: 18.03.2019
die Beeinträchtigungen der Entwicklungsbedingungen der Kinder, welche Wirkung
      hat die Parentifizierung auf die kindliche Selbstentwicklung? Das leitet zum vierten
      Thema über, das die gestörten Interaktionen zwischen Eltern und Kindern in den
      Fokus nimmt. Dies ist der Ort, um transgenerationale Auswirkungen von Traumatisie-
      rung, intrafamiliäre Gewalt, sexuellen Missbrauch und andere Kinderschutzthemen
      anzusprechen. Wie kann der emotionale Dialog zwischen Eltern und Kindern ge-
      schützt und verbessert werden? Interdisziplinäre Hilfen sind notwendig und ange-
      zeigt.

      Angaben zum Referenten:
                 Resch, Prof. Dr. med. Franz
                    Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Zentrums für Psychosoziale Medizin am
                    Universtätsklinikum Heidelberg, Blumenstrasse 8, 69115 Heidelberg. Ordinarius für
                    Kinder- und Jugendpsychiatrie. Psychiater. Kinderpsychiater. Individualpsychologe mit
                    Ausbildung am Alfred-Adler Institut in Wien. Herausgeber der „Praxis der
                    Kinderpsychologie         und        Kinderpsychiatrie“.        Arbeitsschwerpunkte:
                    Entwicklungspsychopathologie, Adoleszententherapie, Risikoverhaltensweisen, Stress
                    und Trauma, schizophrene Psychosen

      Familiendynastien
      Montag, 27.05.2019, 15.30 - 16.30 Uhr

      Familienunternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass eine Unternehmerfamilie
      Eigentum und Kontrolle an einem Unternehmen besitzt und dieses Unternehmen mit
      einer dynastischen Intention führt. Aus ökonomischer Perspektive kann das Unter-
      nehmen für eine Familie ein sogenanntes sozio-emotionales Vermögen darstellen,
      indem die Unternehmerfamilie Stolz, Glück, einen starken familiären Zusammenhalt
      und Wohlstand aus diesem Unternehmen generiert. Die Familie kann in diesem Fall
      als soziale Keimzelle des unternehmerischen Erfolgs fungieren. Allerdings kann die
      unternehmerische Verantwortung für eine Familie auch mit negativen Effekten ver-
      bunden sein. Insbesondere dann, wenn ein Unternehmen bereits seit mehreren Ge-
      nerationen in Familienbesitz ist, laufen Familiendynastien Gefahr, Streitigkeiten und
      Konflikte rund um die Themen Nachfolge, Führungsverantwortung und die Verteilung
      von finanziellen Ressourcen zu erleben. Grade Eltern-Kind-Beziehungen, aber auch
      die Beziehungen innerhalb der gleichen Generation (z.B. zwischen Geschwistern
      oder Cousinen/Vettern) können stark belastet sein, und diese kranken Familienbe-
      ziehungen werden im Extremfall auf die nächste Generation vererbt. Der Vortrag
      thematisiert Familienunternehmen und (kranke) Familiendynastien aus einer ökono-
      mischen Perspektive

      Angaben zur Referentin:
                    Hoon, Prof. Dr. rer. pol. Christina
                    Inhaberin in der Stiftungsprofessur Führung von Familienunternehmen an der
                    wirtschaftswissenschaftlichen  Fakultät   der   Universität   Bielefeld.  Ihre
                    Interessensgebiete und Forschungsschwerpunkte umfassen insbesondere Nachfolge,
                    Nachfolgeprozesse, das Management der Unternehmerfamilie, Leadership und
                    Governance Mechanismen

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Stand: 18.03.2019
Kasuistik I - Die nackte Familie
      Montag, 27.05.2019, 17.00 - 18.00 Uhr

      Angaben zur Referentin:
                    Halb, Dr. med. Verena
                    Oberärztin und Leitung der Tagesklinik und Ambulanz im LK Mistelbach-Gänserndorf,
                    Universitätsklinikum Tulln. Studium der Humanmedizin an der Medizinischen
                    Universität Graz, Facharztausbildung zur Kinder- und Jugendpsychiaterin am
                    Universitätsklinikum Rostock, Altonaer Kinderkrankenhaus und Universitätsklinikum
                    Hamburg Eppendorf

      Abendvortrag mit Frau Dr. Eva-Maria Fahmüller
      Montag, 27.05.2019, 20.00 Uhr im Haus der Insel, Vortragssaal

      Einsame Kämpfer, gefeierte Helden - Kinofilme über psychische Störungen in
      Deutschland und den USA
      Große amerikanische Kinofilme über Hauptfiguren mit psychischen Störungen wie
      A BEAUTIFUL MIND, SILVER LININGS oder BLACK SWAN weisen in wesentlichen
      Punkten eine völlig andere Dramaturgie auf als deutsche Filme wie DAS WEISSE
      RAUSCHEN oder DAS FREMDE IN MIR. Der Vortrag beschreibt die Unterschiede
      insbesondere in Bezug auf die Empathiemöglichkeiten des Zuschauers, den Span-
      nungsbogen, die Entwicklung der Hauptfigur sowie Genre und Stil. Er erläutert, inwie-
      fern damit jeweils eine andere Erzählhaltung und Aussage transportiert wird. Vor
      allem aber geht es darum, welche emotionale Wirkung die jeweiligen Filme auf den
      Zuschauer haben und welches Bild von psychischen Störungen sie dadurch vermit-
      teln.

      Angaben zur Referentin:
                  Fahmüller, Dr. Eva-Maria
                    Master School Drehbuch e.K., Wartenburgstr. 1B, 10963 Berlin
                    Studierte Germanistik und Philosophie. Seit 2000 freie Dramaturgin. Seit 2006 als
                    Dozentin tätig. Zeitgemäße dramaturgische Themen erforscht sie in Vorträgen,
                    Veranstaltungen und Essays.

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Stand: 18.03.2019
Verstrickte Interaktionen - Wenn Familien zum Gefängnis werden
      Dienstag, 28.05.2019, 14.00 - 15.00 Uhr

      Im Zusammenspiel von Reifungsprozessen, Verhaltensdispositionen und Umge-
      bungsbedingungen kommt es in Familien nicht selten zur Aktivierung von Interakti-
      onsmustern, die eigentlich der Schadensvermeidung dienen sollen, aber nicht selten
      genau das Gegenteil bewirken. Projektionen und projektive Identifikationen können
      hier eine Rolle spielen ebenso wie symbiotische Prozesse, die immer auch Bezie-
      hungen zum psychischen Strukturniveau der Familienmitglieder haben. Körperliche
      oder seelische Krankheiten einzelner Familienmitglieder können Auslöser ebenso
      wie auch Folge verstrickter Interaktionen sein. Der Vortrag illustriert Manifestations-
      formen und entsprechende Bedingungsgefüge verstrickter Familienstrukturen am
      Beispiel essgestörter Patienten und skizziert Interventionsmöglichkeiten am Beispiel
      des Videofeedback.

      Angaben zur Referentin:
                    Möhler, Prof. Dr. med. Eva
                    Stellvertretende ärztliche Direktorin der Universitätsklinik für Kinder- und
                    Jugendpsychiatrie Heidelberg und Chefärztin der SHG-Kliniken für Kinder- und
                    Jugendpsychiatrie Saarbrücken und Idar-Oberstein

      Erzähl mir was von uns – Familiengeschichten
      Dienstag, 28.05.2019, 15.30 - 16.30 Uhr

      Ob königlich oder proletarisch, ob einflussreich, kriminell oder zerfallend – die Familie
      liefert seit jeher die Substanz für jene Geschichten, die Romane füllen und uns ins
      Theater oder ins Kino locken. Bei den jungen Menschen, mit denen wir es zu tun
      haben, verhält es sich oft ganz anders. Die Geschichten ihrer Familien erscheinen
      auf den ersten Blick karg, fragmentarisch und kaum vorhanden. Forscht man nach,
      enthüllt sich manchmal der große Schrecken, manchmal nichts als Unauffälligkeit,
      manchmal auch die große Leere. So oder so ist es wichtig, sich immer wieder vor
      Augen zu führen, dass Familiengeschichten nicht nur das Bedürfnis von Kindern und
      Jugendlichen nach Erzählung zufriedenstellen, sondern ihnen ein Stück von dem
      schenken, was wir gewohnt sind, Identität zu nennen.

      Angaben zum Referenten:
                    Hochgatterer, Prim. Dr. Paulus
                    Studium der Medizin und Psychologie an der Universität Wien. Lebt als Schriftsteller
                    und Kinder- und Jugendpsychiater in Wien. Leiter der Abteilung für Kinder- und
                    Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am NÖ Universitätsklinikum Tulln. Zahlreiche
                    Romane und Erzählungen. Alle Bücher im Verlag Deuticke, Wien

                                                    10
Stand: 18.03.2019
Kasuistik II
      Dienstag, 28.05.2019, 17.00 - 18.00 Uhr

      Wie therapiert man eine Familie?
      Mittwoch, 29.05.2019, 14.00 - 15.00 Uhr

      Die Psychotherapie eines Kindes oder Jugendlichen im Rahmen seiner Familie gilt
      für einige Erkrankungen, wie z.B. Essstörungen, als ein Mittel der Wahl. Die Familie
      gilt aber auch bei anderen psychischen Störungen sowohl als bedingender Faktor für
      ihre Entstehung, als auch als Medium ihrer Behandlung. Es gibt kaum etwas Span-
      nenderes und Herausfordernderes als die Erweiterung der Therapie eines Kindes
      oder Jugendlichen auf das familiäre Umfeld. Schnell kommt es hier zu Diskussionen,
      gegenseitigen Vorwürfen und Anschuldigungen der Familienmitglieder. Aus familien-
      therapeutischer Perspektive sind Psychotherapeut*innen Brückenbauer. Im vorge-
      stellten therapeutischen Modell liegt der Schwerpunkt in einem ersten Schritt in der
      Erforschung des subjektiven Erlebens des Kindes als Symptomträger im Sinne der
      Funktionellen Entwicklungspsychopathologie. Eine emotionsfokussierte und bedürf-
      nisorientierte Vorgehensweise mit dem Kind reduziert die Komplexität und aktiviert
      häufig das reflexive Empathievermögen der anwesenden Eltern. Es geht darum,
      nicht bei der Bezogenheit auf das Kind stehen zu bleiben, sondern bei den Eltern
      Verständnis zu wecken für die bio-psycho-sozialen Aspekte des Erlebens ihres Kin-
      des, um dadurch neue Handlungsmuster zu ermöglichen. Zusätzlich treten im Zuge
      von Elternschaft häufig unerwartet deutlich Dämonen aus der eigenen Kindheit wie-
      der auf, z.B. eigene unerfüllte Entwicklungsbedürfnisse, frühe Übernahme von Ver-
      antwortung, z.B. durch Versorgung der Eltern oder der Geschwister, traumatische
      Erlebnisse oder alles zusammen. Sie können in Form von Übertragungen oder Pro-
      jektionen auf den Partner oder auf das eigene Kind unkontrolliert in die familiären
      Interaktionen einfließen und das familiäre Klima vergiften. Deshalb runden speziell
      auf die Repräsentationen der Eltern abgestimmte therapeutische Elterngespräche
      ohne das Kind, die familientherapeutischen Settingvarianten ab. Ziel ist es, dass die
      Eltern im Sinne Kegans (wieder) zu einer einbettenden Kultur für die Entwicklung und
      das Wachstum ihres Kindes werden.

      Angaben zum Referenten:
                    Bachg, Dipl.-Psych. Michael
                    Psychologischer Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut.
                    Leiter des Deutschen Instituts für Fort- und Weiterbildung in Pesso Boyden System
                    Psychomotor (PBSP) und Feeling-Seen, einer von ihm entwickelten Methode in der
                    Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern

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Stand: 18.03.2019
Elternschaft und psychische Erkrankung: Herausforderungen im
      gesellschaftlichen Spannungsfeld
      Mittwoch, 29.05.2019, 15.30 - 16.30 Uhr

      Kinder psychisch erkrankter Eltern weisen ein erhöhtes Risiko auf, selbst eine psy-
      chische Störung zu entwickeln. Dabei scheinen bereits psychische Belastungen in
      Schwangerschaft und früher Elternschaft langfristige Auswirkungen auf die Kinderge-
      sundheit zu haben. Vor der Auseinandersetzung mit Hochrisiko-Familien und geeig-
      neten Behandlungsansätzen stellt sich jedoch die Frage, was es überhaupt bedeutet,
      in der aktuellen Zeit Eltern zu sein, Eltern zu werden? Mit welchen (alten und neuen)
      gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenbildern sehen sich Familien im Übergang
      zur Elternschaft konfrontiert? Wie kann es werdenden Eltern gelingen, inmitten von
      Ratgebern, sozialen Foren und offiziellen Empfehlungen einen intuitiven Zugang zu
      den Bedürfnissen des eigenen Kindes zu bewahren, ein eigenes elterliches Selbst-
      verständnis zu entwickeln und sich als „good (enough) parents“ zu erleben? Wie
      lassen sich Diskrepanzen zwischen persönlichen Vorstellungen und der Lebensreali-
      tät aushalten? Werden Eltern mittlerweile auch ambivalente Gefühle zugestanden?
      Wie werden alternative Familienmodelle gelebt und gesellschaftlich aufgenommen?
      Der Vortrag soll einen Überblick über gesellschaftliche Entwicklungen und aktuelle
      empirische Befunde im Kontext Elternschaft und psychische Erkrankung vermitteln,
      deren Verständnis nicht zuletzt in der Begleitung von Familien mit komplexen psy-
      chosozialen Risikofaktoren zentral erscheint. Ein erweiterter Zugang zu den beson-
      deren Anforderungen dieser Lebensphase mag auch neue Wege eröffnen, psychisch
      erkrankte Eltern von Anfang an noch besser in kinder- und jugendpsychotherapeuti-
      sche Behandlungsprozesse miteinzubeziehen.

      Angaben zur Referentin:
                    Mudra, Dr. med. Susanne
                    Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Als Oberärztin in
                    Klinik und Forschung tätig an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -
                    psychotherapie und -psychosomatik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
                    (UKE). Dozentin am Peter-Riedesser-Institut für psychodynamische Kinder- und
                    Jugendpsychotherapie in Hamburg. Absolventin des Postgraduierten Fellowship
                    Programms „Infant-Parent Mental Health“ an der Universität Massachusetts, Boston.
                    E-Mail: s.mudra@uke.de

      Kasuistik III
      Mittwoch, 29.05.2019, 17.00 - 18.00 Uhr

      Angaben zur Referentin:
                    Kludas, Lineke
                    Oberärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -
                    psychosomatik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, pferdegestütztes
                    Coaching und Psychotherapie

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Stand: 18.03.2019
Transgenerationale Weitergabe aversiver Kindheitserfahrungen
      Donnerstag, 30.05.2019, 14.00 - 15.00 Uhr

      Neueste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder, deren Eltern in der
      eigenen Kindheit misshandelt oder missbraucht worden sind, ein höheres Risiko
      aufweisen, ebenso misshandelt oder missbraucht zu werden, Verhaltensauffälligkei-
      ten zu zeigen und psychische Erkrankungen zu entwickeln. Diese transgenerationale
      Weitergabe aversiver Kindheitserfahrungen ist im Verlauf der letzten Jahre gut belegt
      worden. Um den Kreislauf des Leidens durchbrechen zu können, ist es jedoch not-
      wendig, gezielt die Mechanismen der Transmission zu untersuchen. Detaillierte In-
      formationen über Transmissionswege und Resilienz-Faktoren helfen, tatsächlich
      gefährdete Familien zu identifizieren und sinnvolle Präventions- und Interventions-
      maßnahmen einzuführen. Im Rahmen dieses Vortrages werden zunächst die lang-
      fristigen Folgen von Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch thematisiert und
      auch im Hinblick auf die nächste Generation beleuchtet. Im Anschluss wird ein Über-
      blick über mögliche Wirkpfade gegeben, mit einem Schwerpunkt auf der Eltern-Kind-
      Interaktion sowie der psychischen Gesundheit der Eltern. Im Rahmen dieser Zu-
      sammenfassung der aktuellen Forschungslage wird auch das Konzept der Bio-
      behavioralen Synchronie eingeführt. Bio-behaviorale Synchronie beschreibt den
      dynamischen Anpassungsprozess, welcher im Rahmen von sozialen Interaktionen
      zwischen Eltern und Kind von Geburt an stattfindet, und während dessen physiologi-
      sche und verhaltensbezogene Signale ausgetauscht werden. In gesunden Bezie-
      hungen zeigt sich Synchronie auf der Verhaltensebene, und dies scheint auch mit
      positiver kindlicher Entwicklung korreliert zu sein. Zudem gibt es erste Hinweise
      darauf, dass sich gesunde Beziehungen durch Anpassung in physiologischen Sys-
      temen wie der cardiovaskulären Aktivität oder des oxytocinergen System auszeich-
      nen, welche mit Emotionsregulation und Bindungsverhaltensweisen in Zusammen-
      hang gebracht werden. Erste Ergebnisse deuten nun darauf hin, dass sich bei Müt-
      tern mit Misshandlungserfahrungen und ihren Kindern Veränderungen sowohl in der
      verhaltensbezogenen Anpassung als auch in der Anpassung von physiologischen
      Stress- und Emotionsregulationssystemen (Hypothalamus – Hypophysen - Neben-
      nierenrindenaktivität und Herzratenvariabilität) zeigen. Dies könnte einen weiteren
      Mechanismus der transgenerationalen Weitergabe aversiver Kindheitserfahrungen
      darstellen. Konkrete klinische Implikationen werden diskutiert.

      Angaben zur Referentin:
                    Fuchs, Dr. phil. Dipl.-Psych. Anna
                    Promovierte über transgenerationaler Weitergabe aversiver Kindheitserfahrungen an
                    der Universität Heidelberg und arbeitet als stellvertretende Sektionsleitung der
                    Forschungssektion    „Translationale    Psychobiologie    in   der    Kinder-   und
                    Jugendpsychiatrie“ am Universitätsklinikums Heidelberg. Ihre Approbation zur Kinder-
                    und Jugendlichen-Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) wird sie 2019 am Zentrum
                    für Psychologische Psychotherapie der Universität Heidelberg abschließen

                                                    13
Stand: 18.03.2019
Großelternschaft
      Donnerstag, 30.05.2019, 15.30 - 16.30 Uhr

      Die eigenen Großeltern sind für Kinder und Jugendliche oftmals die einzigen älteren
      Menschen, zu denen ein engerer Kontakt besteht. Genauso fungieren die Enkelkin-
      der für viele Ältere als ein Fenster zur Lebenswelt jüngerer Menschen. Für den
      deutschsprachigen Raum können die Beziehungen zwischen Enkelkindern und
      Großeltern als überwiegend freizeitorientiert und unproblematisch beschrieben wer-
      den. Kontakt und emotionale Nähe zwischen Großeltern und Enkeln sind von vielen
      Faktoren abhängig. Eine ganz besondere Rolle spielt dabei die mittlere Generation
      der Kinder. Großelternschaft kann daher nur verstanden werden, wenn sie syste-
      misch betrachtet wird – unter Einbezug aller beteiligten familialen Generationen. Die
      gatekeeper-Funktion der Kindergeneration wird angesichts von disruptiven familiären
      Ereignissen wie Trennung und Scheidung besonders deutlich. Zwar gestalten Groß-
      eltern die Beziehungen zu ihren Enkeln pro-aktiv und sie sind ihnen in Krisensituatio-
      nen oftmals wichtige zusätzliche Vertraute. Dennoch geraten die Verwandtschaftsbe-
      ziehungen gerade in der männlichen Linie nach einer Trennung häufig ins Hintertref-
      fen. Der Vortrag gibt Einblick in die aktuellen Strukturen und Funktionen der Bezie-
      hungen zwischen Enkelkindern und Großeltern in Deutschland. Dabei hilft auch ein
      Blick auf andere Länder und Kontinente. So sind beispielsweise das Ausmaß und die
      Intensität, in der Großeltern ihre Enkelkinder betreuen, stark von wohlfahrtsstaatli-
      chen Rahmenbedingungen abhängig. Ein weiteres Beispiel: Das Phänomen des
      ‚surrogate parenting‘ ist in Europa praktisch nicht zu finden. Dass Großeltern ange-
      sichts des Wegfallens der mittleren Generation (z.B. durch Haft, Krankheit, Tod, etc.)
      Elternfunktionen übernehmen, spielt aber in den USA oder in von HIV betroffenen
      Regionen in Afrika eine bedeutsame Rolle.

      Angaben zur Referentin:
                    Mahne, Dipl.-Soz. Katharina
                    Systemischer Coach. Langjährige Tätigkeit in der interdisziplinären Altersforschung
                    und Alterssozialberichterstattung am Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA Berlin)
                    und ehemalige Leiterin des Deutschen Alterssurveys (DEAS). Wissenschaftliche
                    Themenschwerpunkte: Intergenerationale Familienbeziehungen (insbesondere
                    Großelternschaft), soziale Ungleichheit & sozialer Wandel. Seit 2018 selbständig als
                    systemischer Coach zu Themen rund um den Ruhestandsübergang.
                    www.mahne-coaching.de, post@mahne-coaching.de

      Kasuistik IV - „Leben oder besser doch nicht?!“
      Donnerstag, 30.05.2019, 17.00 - 18.00 Uhr
      Im folgenden Vortrag soll ein Fall aus der 2013 gegründeten und in Deutschland
      einzigartigen Ambulanz für Risikoverhalten und Selbstschädigung (AtRiSk) vorge-
      stellt werden. AtRiSk dient zum einen der Einschätzung, Diagnostik und Behandlung
      und zum anderen durch wissenschaftliche Begleitung der Verbesserung des Ver-
      ständnisses von riskanten und selbstschädigenden Verhaltensweisen (u.a. selbstver-
      letzendes und suizidales Verhalten, Alkohol- und Substanz-missbrauch, sexuelles
      Risikoverhalten, exzessive Internet- und Mediennutzung). Die Patienten durchlaufen
      neben einer ersten Einschätzung in einer offenen Sprechstunde, eine ausführliche

                                                    14
Stand: 18.03.2019
Diagnostik mit individueller Therapieberatung. Dabei verfolgen wir in AtR!Sk ein
      gestuftes Therapiekonzept. Patienten, die sich regelmäßig selbstverletzen, können
      an einer 10 Sitzungen dauernden Kurzzeittherapie teilnehmen. Im Weiteren bieten
      wir die ambulante Behandlung mit Hilfe der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT-
      A) für Adoleszente mit emotional instabiler Persönlichkeitsentwicklung an. Im Vortrag
      soll eine jugendliche Patientin, die ihren Weg mit uns gegangen ist und nicht nur sich
      sondern auch uns immer wieder an Grenzen geführt hat, vorgestellt werden. Gleich-
      zeitig hat sie uns dabei viel über sich, aber auch uns und ihr Störungsbild lernen
      lassen. Mit dem Vortrag möchten wir Sie einladen diesen Weg noch einmal abzuge-
      hen und zu diskutieren.

      Angaben zur Referentin:
                  Fischer-Waldschmidt, Dipl.-Psych. Gloria
                    Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des
                    Universitätsklinikums Heidelberg und seit 2017 psychologische Leitung der Ambulanz
                    für Risikoverhalten und Selbstschädigung (AtR!Sk). Forscht seit 2009 zum Thema
                    Selbstverletzung mit Schwerpunkten zur Diagnostik und Psychotherapie bei
                    Jugendlichen und verfügt auch über langjährige klinisch-therapeutische Erfahrung mit
                    selbstverletzenden Jugendlichen

      Wolfsfamilien
      Freitag, 31.05.2019, 14.00 - 15.00 Uhr

      Erik Zimen, Mitarbeiter von Konrad Lorenz, löste 1978 mit seinem populärwissen-
      schaftlichen Werk „Der Wolf“ in der Gesellschaft eine neue Wahrnehmung des Tieres
      aus. Das auf Märchen und mündlichen Überlieferungen und ohne wissenschaftlichen
      Hintergrund entstandene Bild einer blutrünstigen und raubmordenden Bestie bekam
      das Antlitz eines sozial agierenden Wesens mit einem breiten Kommunikationsreper-
      toire. In geschlechtergetrennten Hierarchien würden sich jene zwei Individuen her-
      ausstellen, denen alleine das Recht zur Fortpflanzung zustehe. Eine Anmerkung
      Zimens wurde lange kaum beachtet: Es müsse offen bleiben, ob seine Ergebnisse
      von den Untersuchungstieren auf frei lebende Wölfe übertragen werden können.
      Fortschreitende technische Möglichkeiten und zunehmende verhaltensbiologische
      Freilandbeobachtungen der letzten zwanzig Jahre bestätigten Zimens Vorahnung:
      eine Hierarchie existiert bei wilden Wolfsrudeln nicht, nur die Autorität des adulten
      Elternpaares. Alle anderen Wölfe des Verbandes sind ihre nicht geschlechtsreifen
      Nachkommen unterschiedlichen Alters. Als grundlegende Sozialstruktur des Wolfes
      gilt heute der Familienverband, mit vielen Parallelen zum Menschen. Damit nähert
      man sich inzwischen auch der Frage, warum vor etwa 30.000 Jahren die mit Abstand
      älteste Domestikation eines Tieres den Wolf zum Hund werden ließ: unsere Lebens-
      weisen waren sich so nahe, dass Homo sapiens und Canis lupus in einer biologi-
      schen Allianz lebten. Der Wolf änderte seine Lebensweise bis heute kaum. Wir lie-
      ßen den Neandertaler hinter uns und nehmen inzwischen auf dem Planeten Lebens-
      raum in Anspruch wie keine andere Art. Mit der Rückkehr des Wolfes nach

                                                    15
Stand: 18.03.2019
Deutschland, das heute eine Industrie- und Kulturlandschaft ist, braucht die alte
      Allianz ein neues Gewand: Wildtiermanagement.

      Angaben zum Referenten:
                 Bathen, Markus
                    Begleitet seit 2002 die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland und ist damit einer der
                    dienstältesten Fachleute in der Thematik. Seit 2007 leitet er für den NABU
                    Deutschland das Wolfsbüro in der Lausitz. Er begleitet die Entwicklung der
                    Wolfsmanagementpläne in den Bundesländern und berät Verwaltungen, Politik,
                    Landwirte und Jäger. Um die direkt Betroffene in den Wolfsgebieten auf das
                    Zusammenleben mit dem großen Beutegreifer einzustimmen hat er für den NABU ein
                    bundesweites Netz von mehreren Hundert Freiwilligen Wolfsbotschaftern aufgebaut.
                    Er lebt mit seiner Familie als Tierhalter, Waldbesitzer und Jäger auf einem
                    abgelegenen Hof in einem Wolfsterritorium an der polnischen Grenze.

      Die gesunde Familie
      Freitag, 31.05.2019, 15.30 - 16.30 Uhr

      Wenn man sich professionell mit psychisch kranken Familien beschäftigt, ist man in
      der Gefahr, den Blick für das Normale, das Gesunde zu verlieren. Was bedeutet
      Gesundheit eigentlich im Kontext von Familie? Was sind Bedingungen dafür, dass
      Kinder gesund aufwachsen und Eltern gesund bleiben? Welche Ideale und Normen
      legen wir an Familien an, um täglich das Ausmaß von Gesundheit und Krankheit zu
      erfassen? Gibt es resiliente Familien? Ist unser professionelles Denken und Handeln
      ausreichend darauf ausgerichtet, Ressourcen zu schützen und zu aktivieren? Es gibt
      sehr viele Fragen, die man sich stellen kann und sollte, wenn es einmal um einen
      gesundheitsorientierten Blick auf Familien geht. Wir sollten versuchen, diese Fragen
      zu beantworten.

      Angaben zum Referenten:
                    Schulte-Markwort, Prof. Dr. med. Michael
                    Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Ärztlicher Leiter des
                    Zentrums für Psychosoziale Medizin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf,
                    Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -
                    psychosomatik im UKE sowie Leitender Abteilungsarzt der Kinder- und
                    Jugendpsychosomatik im Altonaer Kinderkrankenhaus

      Montag, 27.05. bis Freitag, 31.05.2019
      Musikalische Begleitung in den Pausen mit Channa

      Pause, break, in between… Klavierklänge, die sich in und unter Gespräche mischen,
      den Blick aus dem Fenster auf die sonnenbeschienene Düne begleiten, die Wande-
      rung der Gedanken beflügeln, den Assoziationen Raum geben. Dazu einen Kaffee
      oder Tee… Chill out.

                                                     16
Stand: 18.03.2019
Seminare am Morgen

      Wir möchten darauf hinweisen, dass wir nur Seminare durchführen können, die
      die Mindestteilnehmerzahl erreichen.

      KV01 - Familientherapie und Elterngespräche - Emotionsregulation
      und Stärkung der Beziehungskompetenzen
      Montag, 27.05., bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 09.00 - 10.30 Uhr
                                                                                      15 P.

      Teilnehmerzahl:      20
      Preis:               200,00 Euro        Das Seminar ist bereits ausgebucht

      Frühkindliche Vernachlässigung, traumatisierende Erlebnisse und desolate familiäre
      Strukturen beeinflussen die neuronale Aktivität des Kindes und prägen so die struktu-
      relle Entwicklung seines Gehirns. Spätere mentale Prozesse des Kin-
      des/Jugendlichen bauen unmittelbar darauf auf. Wahrnehmung, Emotion, Kognition
      und Verhalten werden zudem durch automatisierte Erinnerungsprozesse manipuliert,
      sodass auch spätere, respektvolle Beziehungsangebote häufig nicht mit Zutrauen in
      sich selbst und Vertrauen in den Anderen erwidert werden können. Auf der Elternsei-
      te können unverarbeitete Kindheitskonflikte oder Traumata elterliche Repräsentan-
      zen bezogen auf ihr Kind beeinflussen und die Interpretation kindlicher Signale wie
      ein Filter verzerren. Therapeutische Elterngespräche werden aus diesem Grund im
      Seminar als zusätzliches Element in der Kinder- und Jugendpsychotherapie vorge-
      stellt. Die Teilnehmenden erhalten Impulse für bindungsorientierte und mentalisie-
      rungsfördernde Interventionen mit Kindern/Jugendlichen und ihren Eltern. Zentral
      geht es in einem ersten Schritt um die Erfüllung bislang unentdeckter Bindungserwar-
      tungen des Kindes. Dazu werden Interaktionserfahrungen mit imaginierten idealen
      Bezugspersonen dramaturgisch so gestaltet, dass Emotionsregulation eintritt. Dieses
      mitzuerleben berührt emotional häufig auch die anwesenden Eltern und fördert auf
      diese Weise ihr reflexives Empathievermögen. Das methodische Vorgehen wird
      anhand von Fallbeispielen, Rollenspielen, Video-Demonstrationen und Übungen
      praxisnah dargestellt und vermittelt.

      Angaben zum Referenten:
                    Bachg, Dipl.-Psych. Michael
                    Psychologischer Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut.
                    Leiter des Deutschen Instituts für Fort- und Weiterbildung in Pesso Boyden System
                    Psychomotor (PBSP) und Feeling-Seen, einer von ihm entwickelten Methode in der
                    Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern

                                                   17
Stand: 18.03.2019
KV02 - Diagnostik und Therapie der Borderline-
      Persönlichkeitsstörung im Jugendalter
                                                                                        15 P.
      Montag, 27.05., bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 09.00 - 10.30 Uhr

      Teilnehmerzahl:      20
      Preis:               200,00 Euro

      Standardisierte      Verfahren    zur    Diagnosesicherung     einer    Borderline-
      Persönlichkeitsstörung im Jugendalter werden vorgestellt und differentialdiagnosti-
      sche Probleme erörtert. Die Abgrenzung zur Adoleszenzkrise sowie zu psychoti-
      schen und belastungsreaktiven Erkrankungen wird ausführlich diskutiert. Grundsätz-
      liche Probleme der Persönlichkeitsstörungsdiagnostik im Jugendalter werden kritisch
      reflektiert und ätiologische Modelle aus der klinischen und neurobiologisch ausge-
      richteten Forschung werden dargestellt und ihre Relevanz für therapeutische Inter-
      ventionen erläutert. Der Zusammenhang zwischen einer gestörten Emotionsregulati-
      on und selbstschädigender Verhaltensweisen und deren therapeutische Beeinflus-
      sung stellen einen besonderen Focus dar. Darüber hinaus werden neue For-
      schungsergebnisse zu den Risikofaktoren in der Entwicklung einer Borderline-
      Störung und der Einfluss familiärer Transmission vorgestellt.

      Literatur:
      Brunner/Resch (Hg.) Borderline-Störungen und selbstverletzendes Verhalten im Jugendalter.
      Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen, 2. Auflage, 2009. Kaess/Brunner (Hg.) Borderline-
      Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter. Kohlhammer, Stuttgart, 1. Auflage, 2016

      Angaben zum Referenten:
                 Brunner, Prof. Dr. med. Romuald
                    Ärztlicher Direktor und Lehrstuhlinhaber. Chefarzt Zentrum Regensburg, Klinik und
                    Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der
                    Universität Regensburg am Bezirksklinikum Regensburg

                                                   18
Stand: 18.03.2019
KV03 - Psychosomatik - „Die Medizin der neugierigen Ärzte“
      Montag, 27.05., bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 09.00 - 10.30 Uhr

      Teilnehmerzahl:      20                                                         15 P.
      Preis:               200,00 Euro

      Wie Herr von Uexküll schon trefflich formuliert hat, handelt es sich bei der Psycho-
      somatik um ein besonders spannendes und in vielen Bereichen noch zu erkunden-
      des Feld. Demnach eines, das uns neugierig bleiben lässt. Ein duales Krankheitsver-
      ständnis, in dem Körper und Seele als unabhängig voneinander agierend verstanden
      werden, ist längst überholt. Es stellt sich nicht mehr die Frage ob das natur- oder
      geisteswissenschaftliche Paradigma Oberhand behält, sondern welches auf der
      jeweiligen Ebene handlungsleitend sein kann. Dementsprechend ist es wichtig die
      unterschiedlichen Disziplinen wertzuschätzen, ihre Perspektiven zu verstehen und
      deren Verknüpfungen zu begreifen. Ich möchte Ihnen in diesem Seminar die Vielfalt
      der Psychosomatik ein Stück näher bringen, Zusammenhänge und Krankheitsbilder
      erklären und aus verschiedenen Blickwinkeln diskutieren. Durch die Erfahrungen, die
      ich aus meiner klinischen Tätigkeit einfließen lasse, soll der Veranstaltung noch et-
      was mehr Leben eingehaucht werden. Gerne können Sie eigene Fragestellungen
      und Fallbeispiele in die Gruppe mitbringen. Ich freue mich auf einen spannenden
      Austausch.

      Angaben zur Referentin:
                  Halb, Dr. med. Verena
                    Oberärztin und Leitung der Tagesklinik und Ambulanz im LK Mistelbach-Gänserndorf,
                    Universitätsklinikum Tulln. Studium der Humanmedizin an der Medizinischen
                    Universität Graz, Facharztausbildung zur Kinder- und Jugendpsychiaterin am
                    Universitätsklinikum Rostock, Altonaer Kinderkrankenhaus und Universitätsklinikum
                    Hamburg Eppendorf

                                                   19
Stand: 18.03.2019
KV04 - Den Schmerz im Griff!
      Montag, 27.05., bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 09.00 - 10.30 Uhr
                                                                                        15 P.

      Teilnehmerzahl:      20
      Preis:               200,00 Euro

      Viele Kinder und Jugendliche leiden unter chronischen Schmerzen, die oft zu einer
      erheblichen Beeinträchtigung der Betroffenen und ihrer Familien führen. Nicht selten
      diktiert der Schmerz ihren Alltag. Häufig haben Schmerzpatienten schon zahlreiche
      Behandlungen hinter sich, wenn sie sich in kinder- und jugendpsychiatrische Be-
      handlung begeben und wir sind mit ihrer Resignation und Hoffnungslosigkeit konfron-
      tiert. Ärzte und Psychotherapeuten fühlen sich meist ebenso hilflos, wenn ihnen die
      Gefühle ihrer Schmerzpatienten begegnen. In diesem Seminar werden die Grundla-
      gen der Therapie von Schmerzstörungen im Kindes- und Jugendalter praxisnah
      behandelt. Über aktuelle Erkenntnisse, neurobiologische Grundlagen und das bi-
      opsychosoziale Modell der Schmerzerkrankungen nähern wir uns diesem spannen-
      den Krankheitsbild und der Herausforderung die seine Behandlung im ambulanten
      und stationären Setting mit sich bringt. „Denk- und Behandlungs-Fallen“, Wege aus
      dem Teufelskreis der Schmerzen und erprobte Schmerzbewältigungsstrategien wer-
      den sowohl theoretisch als auch mit Fallbeispielen aus der Praxis nähergebracht.
      Gern sind Sie eingeladen, auch eigene Fälle mitzubringen anhand derer wir praxis-
      nah diskutieren und arbeiten können.

      Angaben zur Referentin:
                  Kludas, Lineke
                    Oberärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -
                    psychosomatik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, pferdegestütztes
                    Coaching und Psychotherapie

                                                   20
Stand: 18.03.2019
KV05 - „Das ist doch irgendwie autistisch...“ - Differentialdiagnostik
      bei Autismus-Spektrum-Störungen
      Montag, 27.05., bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 09.00 - 10.30 Uhr                 15 P.

      Teilnehmerzahl:      20
      Preis:               200,00 Euro       Das Seminar ist bereits ausgebucht

      Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) sind in aller Munde: Die mediale Beachtung
      insbesondere des hochfunktionalen Autismus ist enorm. Ganze Fernsehserien und
      Filme widmen sich der Lebenswelt autistischer Protagonisten. In Print- und Buchbei-
      trägen bringen sich vermehrt Menschen aus dem (hochfunktionalen) Spektrum selbst
      in den öffentlichen Diskurs ein. Das Bewusstsein und die Akzeptanz der Diagnose in
      der Öffentlichkeit und der Fachwelt sind in den vergangenen Jahren zweifelsfrei
      gestiegen. Inzwischen mehren sich gar die Stimmen, die den Autismus als Nachfol-
      ger von ADHS als „gesellschaftliche Modediagnose“ beschreiben. Mit der Auswei-
      tung des Spektrums, sei schließlich inzwischen „ jeder irgendwie autistisch“. Fakt ist,
      dass die Fallzahlen einen signifikanten Anstieg zeigen. Auch häufen sich mit dem
      gestiegenen öffentlichen und fachlichen Bewusstsein komplexe
      (differential-)diagnostische Fragestellungen. Viele Kinder und Jugendliche mit ASS
      weisen zudem komorbide Symptome auf, die die Diagnosestellung wie auch die
      therapeutische Arbeit zusätzlich beeinflussen. Es steigt damit auch die Bedeutung
      einer gewissenhaften Diagnostik als Grundlage geeigneter therapeutischer Interven-
      tionen. Das Seminar vermittelt Grundlagen zum klinischen Erscheinungsbild von ASS
      und bietet einen basalen Überblick zu den wichtigsten differentialdiagnostischen und
      komorbiden Störungsbildern. Anhand von Fallbeispielen aus der klinischen Praxis
      wird ein grundlegendes Vorgehen bei komplexen diagnostischen Fragestellungen
      erarbeitet. Die zur Verfügung stehenden diagnostischen Instrumente des sogenann-
      ten „Goldstandards“ der Autismus-Diagnostik werden im Zuge dessen beschrieben
      und hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und Limitierungen diskutiert. Das Seminar vermit-
      telt jedoch nicht die Durchführung und Auswertung von ADI-R und ADOS-2.

      Angaben zum Referenten:
                 Micheel, Dipl.-Psych. Jan
                    Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychotherapie im
                    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Tätig in der Spezialambulanz für Autismus-
                    Spektrum-Störung. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut (VT) in Ausbildung.
                    Dozent für den Bundesverband autismus Deutschland e.V.. E-Mail : j.micheel@uke.de

                                                   21
Stand: 18.03.2019
KV06 - Was bedeutet Familie heute? Neue Familienkonstellationen
      in der Praxis des Kinder- und Jugendpsychiaters und -
      psychotherapeuten
                                                                                        15 P.
      Montag, 27.05., bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 09.00 - 10.30 Uhr

      Teilnehmerzahl:      20
      Preis:               200,00 Euro

      In den letzten Jahren sind Kinder- und Jugendpsychiater und -psychotherapeuten mit
      einer zunehmenden Zahl von Familienkonstellationen befasst, die nicht der konventi-
      onellen Familienstruktur entsprechen. Ziel des Seminars ist es, die Kenntnisse der
      Teilnehmer über diese neuen Familienkonstellationen zu vertiefen und sie damit zu
      befähigen, den Anforderungen komplexer Lebenssituationen besser gerecht zu wer-
      den. In diesem Seminar sollen die Konstellation der Fortsetzungsfamilie, die Konstel-
      lation der Einelternfamilie, die „Anna Selbdritt-Familienkonstellation“ (Zusammenle-
      ben eines Elternteils mit seinen Kindern und einem Großelternteil) und die Mehrge-
      nerationenfamilie, die Adoptivfamilie und die Familienkonstellation mit homosexuellen
      Eltern hinsichtlich ihrer Besonderheiten und ihrer psychodynamischen Implikationen
      untersucht werden. Die theoretischen Ausführungen der Seminarleiterin werden mit
      Fallbeispielen aus der Praxis unterlegt. Eigene Fallvignetten der Teilnehmer sind
      willkommen! Das Seminar ist offen für alle Berufsgruppen, die mit Kindern und Ju-
      gendlichen und deren Eltern arbeiten.

      Angaben zur Referentin:
                  Sannwald, Dr. med. Renate
                    Pertisauer Weg 41, 12209 Berlin
                    Fachärztin für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie,
                    Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse (DGPT). Dozentin der AGKB; DGPT-
                    Lehranalytikerin des BIPP. Dozentin, Supervisorin und Lehrtherapeutin des KPMB;
                    Dozentin und Supervisorin der BAP, der PHB, des MAPP und des ZAP.
                    Email: resannwald@t-online.de.

                                                   22
Stand: 18.03.2019
KV07 - Psychodrama, Soziometrie und Rollenspiel in der Kinder-
      und Jugendpsychiatrischen Praxis
      Montag, 27.05., bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 09.00 - 10.30 Uhr                15 P.

      Teilnehmerzahl:      20
      Preis:               300,00 Euro

      Psychodrama ist eine ressourcenorientierte Psychotherapiemethode, mit deren Hilfe
      die Spontaneität, Kreativität und Begegnungsfähigkeit des Menschen im Rahmen zur
      Entfaltung gebracht wird. So wird es möglich, heilsame Erfahrungen zu machen, um
      sich in Richtung Gesundung weiterzuentwickeln. Dr. Jacob Levy Moreno gründete
      die Methode in den 1920er Jahren und inzwischen wurden Elemente des Psycho-
      dramas in verschiedenen anderen Psychotherapiemethoden übernommen. Der Kurs
      bietet die Möglichkeit sich mit den Methoden des PD einen Überblick über die Arbeit
      mit Kindern und Jugendlichen und deren Familien zu machen oder schon vorhande-
      ne Erfahrungen zu vertiefen. Vergleichend und experimentierend werden auch sys-
      temische Konzepte und Techniken eingebracht. Die Teilnehmer_innen sind herzlich
      dazu eingeladen, vorgestellte Inhalte selbst auszuprobieren und sich so Handwerks-
      zeug für die eigene Praxis anzueignen. Mitgebrachte Fälle können ebenfalls psycho-
      dramatisch bearbeitet werden.

      Angaben zu den Referenten:
                  Altendorfer-Kling, Dr. Ulrike
                    Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin,
                    Psychodrama. Psychotherapeutin in freier Praxis. Ärztliche Leiterin der
                    Kinderseelenhilfe Salzburg

                    Thun-Hohenstein, Prim. Univ. Prof. Dr. Leonhard
                    Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin,
                    Facharzt Kinder- und Jugendheilkunde, und ZFA Neuropädiatrie. Psychodrama Leiter.
                    Abteilungsvorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des
                    Uniklinikums Salzburg (SALK/PMU)

                                                   23
Stand: 18.03.2019
KV08 - Interkulturelle Psychotherapie
      Montag, 27.05., bis Freitag, 31.05.2019, jeweils 09.00 - 10.30 Uhr
                                                                                         15 P.
      Teilnehmerzahl:       20
      Preis:                200,00 Euro

      Unbestritten ist die Tatsache, dass die psychotherapeutische Arbeit mit Flüchtlingen
      und Migranten uns vor besonderen Herausforderungen stellt. Dies hängt einerseits
      mit den unterschiedlichen kulturellen Wertvorstellungen über Krankheit, Heilung und
      Ursachen zusammen. Andererseits haben wir mit sprachlichen Verständigungs-
      schwierigkeiten zu tun, die den Einsatz von Dolmetschern notwendig machen. Für
      eine gelingende Psychotherapie ist die „kulturelle Öffnung“ unerlässlich, in der sich
      Patient und Therapeut gleichermaßen ihrer eigenen Wertvorstellungen und Vorurteile
      bewusst werden. Themen des Seminars könnte beispielsweise der Umgang mit
      Gewalt in der Erziehung oder der Umgang mit Autonomiebestrebungen sein. Was
      bedeutet es beispielsweise, wenn eine syrische Mutter als Therapieziel für ihren 8-
      jährigen Sohn formuliert, er soll ein „guter Junge“ werden? Oder kann und/oder darf
      ein minderjähriger unbegleiteter Flüchtling hier autonome Entscheidungen treffen
      und nicht das Nachbarsmädchen heiraten, wie die in Afghanistan lebende Mutter es
      sich „wünscht“? Gerne können eigene Fälle mitgebracht werden.

      Angaben zur Referentin:
                    Zindler, Dr. Areej
                        In Saudi-Arabien als Palästinenserin geboren. Aufgrund persönlicher Erfahrung
                        von Flucht und Vertreibung in Palästina frühes Interesse für die psychische
                        Versorgung von Flüchtlingen. Seit 2002 in der Flüchtlingsambulanz des
                        Ambulanzzentrums am UKE tätig, seit 2016 ärztliche Leitung. 2004 gründete sie
                        mit Kollegen das internationale Weiterbildungsprojekt „Curriculum Middle East“.
                        Engagiert sie sich dort als Dozentin und Supervisorin in der Ausbildung von
                        arabischen Psychiatern und Psychologen aus dem Mittleren Osten (größtenteils
                        aus Syrien und dem Irak) zu Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.
                        Langjährige Erfahrung in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung von
                        Flüchtlingskindern, insbesondere minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge

                                                    24
Stand: 18.03.2019
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