Exil in München Flüchtlingspolitik und Flüchtlingsarbeit in der bayerischen Landeshauptstadt
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Impressum Exil in München – Flüchtlingspolitik und Flüchtlingsarbeit in der bayerischen Landeshauptstadt Herausgeberin: Landeshauptstadt München Sozialreferat Amt für Wohnen und Migration Franziskanerstraße 8 81669 München Internet: www.muenchen.de E-mail: Wohnungsamt.soz@muenchen.de Redaktion: Marion Lich, Florian Fritz Fotos: Umschlag: Presseamt, Sozialreferat; Innenteil: Sozialreferat, S. 5: KVR, S. 15: Michael Namberger, S. 17: Kulturreferat, S. 24 und 25: Wolfgang Kurreck; Fotos im Anhang wurden von den jeweiligen Projektträgern zur Verfügung gestellt. Gestaltung: dtp-layout – agentur für grafik & design, München Druck: BluePrint AG, Holzkirchen Gedruckt auf Recyclingpapier (Recyclinganteil: 50%) – spart Energie und Rohstoffe. Ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Stand: September 2012
Inhalt Vorwort ...................................................................................................... 2 Asyl und Aufenthaltsrecht ............................................................................. 4 Unterkunft und Wohnen ................................................................................ 6 Schule und Bildung ....................................................................................... 8 Ausbildung und Arbeit ................................................................................ 10 Unbegleitete junge Flüchtlinge ...................................................................... 12 Gesundheit und Vorsorge ............................................................................ 14 Kultur und Sport ........................................................................................ 16 Rückkehr und Reintegration ......................................................................... 18 Biografien .................................................................................................. 20 Ausblick .................................................................................................... 24 Kontaktadressen ........................................................................................ 26 Anhang – Organisationen, Initiativen und Projekte für Flüchtlinge ..................... 29 „Das Exil, wie immer es auch geartet sein möge, ist die Brutstätte für schöpferische Taten, für das Neue.“ Vilém Flusser
Vorwort Hierbei wurde und wird besonders Wert gelegt auf eine gute Zusammenarbeit der beteiligten Referate und Ämter untereinander und auf eine enge Vernetzung mit den zahlreichen Partnern der freien Verbände, Vereine und Organisatio- nen. Diese bewährten Bündnisstrukturen ermög- lichen es, auf neue und unvorhergesehene Problemlagen angemessen zu reagieren. Als zu Beginn der neunziger Jahre die Zahl der Asylsuchenden und Bürgerkriegsflüchtlinge stark anstieg, entwickelte das Sozialreferat ein Seit vielen Jahren setzt sich die Landeshaupt- vorbildliches Betreuungsmodell. Seit dieser Zeit stadt München für eine humane Flüchtlings fördert die Stadt Beratungs- und Therapieange- politik ein, die gemäß den Prinzipien der Genfer bote für traumatisierte Flüchtlinge. Im R ahmen Flüchtlingskonvention von 1951 den Schutz der von EU-Projekten gelang es, den Zugang zu Schutzbedürftigen in den Mittelpunkt stellt und Ausbildung und Arbeit auch für Personen mit der das Prinzip „Integration statt Ausgrenzung“ ungesichertem Aufenthaltsstatus zu verbessern. zugrunde liegt. Ein sorgfältig ausgearbeitetes, differenziertes 2
Amt für Wohnen und Migration Konzept sichert die Versorgung und Betreuung Themen immer mit dem Willen zur Suche nach einer wachsenden Zahl unbegleiteter minder konstruktiven Lösungen genähert hat. jähriger und heranwachsender Flüchtlinge. Die vorliegende Broschüre gibt einen Einblick in Die rasche Integration von Resettlement-Flücht- die unterschiedlichen Aspekte der Flüchtlings lingen aus dem Irak gelang in jüngster Vergan- arbeit der Landeshauptstadt und einen Überblick genheit, nicht zuletzt dank eines beachtens- über die Angebote und Projekte verschiedener werten bürgerschaftlichen Engagements. Ein Organisationen für Flüchtlinge und Asylsuchende aktuelles Problem, das neue Lösungsansätze in München. erfordert, ist die Unterbringung und Integration größerer Flüchtlingsfamilien, vor allem aus Somalia und dem Irak. Trotz der immer wieder neu auftretenden erausforderungen kann insgesamt von einer H Erfolgsgeschichte der Münchner Flüchtlings- politik und Flüchtlingssozialarbeit gesprochen werden. Einen wichtigen Beitrag hat der Münch- Christian Ude ner Stadtrat geleistet, der sich den anstehenden Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München 3
Asyl und Aufenthaltsrecht Weltpolitische Ereignisse, kriegerische Ausein- ve wie negative Entscheidungen des Bundesamts andersetzungen und wirtschaftliche Not in vie- sind bindend. Die Ausländerbehörde erteilt aner- len Teilen der Erde prägen seit langem die Arbeit kannten Flüchtlingen die Aufenthaltserlaubnis, der Münchner Ausländerbehörde. Flüchtlinge muss aber bei einer Ablehnung des Asylantrags aus Osteuropa, vor allem aus dem ehemaligen auch die Ausreisepflicht durchsetzen. Jugoslawien, aus Asien und Afrika haben in den vergangenen Jahrzehnten in unserer Stadt Zu- In den vergangenen Jahren haben in München flucht gesucht und gefunden. Ende 2011 hatten über 1000 ursprünglich nur geduldete Flüchtlin- über 15.000 Flüchtlinge eine Aufenthalts- oder ge aufgrund von Altfallregelungen der Innenmi- Niederlassungserlaubnis. Unter den in München nisterkonferenz ein Bleiberecht erhalten. Darü- eingebürgerten ehemaligen Asylsuchenden sind ber hinaus hat der Gesetzgeber in den letzten Personen aus dem Irak und Afghanistan mittler- Jahren weitere Möglichkeiten geschaffen, ein weile die größten Gruppen. Aufenthaltsrecht aus einem zunächst bestehen- den unsicheren Aufenthalt heraus zu erlangen, Über die Anerkennung als Flüchtling entscheidet z. B. für beruflich qualifizierte Geduldete. Der das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Ausländerbehörde München ist es ein wichtiges Während des laufenden Asylverfahrens erteilt die Anliegen, beim Vollzug der Gesetze humanitä- Ausländerbehörde Aufenthaltsgestattungen und ren Gesichtspunkten ein besonderes Gewicht zu leitet die Anträge auf Zustimmung zur Erwerbs- geben und, soweit möglich, Wege in einen gesi- tätigkeit an die Arbeitsverwaltung weiter. Positi- cherten Aufenthalt aufzuzeigen. Dies gilt insbe- Im Bemühen um einen humanen Gesetzesvollzug werden Spiel- räume – soweit vorhanden – im Interesse der Flüchtlinge genutzt. 4
Beratungsgespräch in der Münchner Ausländerbehörde sondere für gut integrierte und schon lange im •• Einrichtung eines Büros für die Migrations- Bundesgebiet lebende Familien. Über den deut- erstberatung in den Räumen der Ausländer- schen Städtetag hat sich die Ausländerbehörde behörde, u. a. zur Förderung der Teilnahme bei Bund und Land mehrfach dafür eingesetzt, an Integrationskursen. insbesondere den hier geborenen und aufge- wachsenen Kindern von Ausreisepflichtigen ei- Eine gute Zusammenarbeit besteht mit dem So- nen gesicherten Aufenthalt zu gewähren, sofern zialreferat. Ausreisepflichtige erhalten grund- sie sich integriert haben. sätzlich die Gelegenheit zur selbst organisierten, „freiwilligen“ Rückkehr. Viele Flüchtlinge ent- Seit mehr als einem Jahrzehnt widmet sich die schließen sich, die Unterstützung des Büros für Ausländerbehörde dem Thema Interkulturelle Rückkehrhilfen in Anspruch zu nehmen. Öffnung, das heißt vor allem •• Interkulturelle Kompetenz als Kriterium für Auch für Menschen mit ungeklärtem Aufent- Personalauswahl und als wichtiger Bestand- haltsstatus gibt es ein bundesweit vorbildhaftes teil der Fortbildungen Beratungsangebot. In enger Zusammenarbeit •• Vernetzung und Informationsaustausch mit mit Anlaufstellen wie dem „Café 104“ oder der wichtigen Akteuren der Flüchtlingsarbeit „Malteser Migranten Medizin“ werden Wege aus •• Räumliche Verbesserungen und intensivierte der Illegalität und häufig aus existenziellen Not- Beratung der Kundinnen und Kunden an Ser- lagen aufgezeigt. vicetheken Das bleibt zu tun: »» Engere Vernetzung mit Leistungs- und Beratungsorganisationen, u. a. mit dem Ziel, Migrantinnen und Migranten bei der Erfüllung aufenthaltsrechtli- cher Anforderungen zu unterstützen und zu begleiten »» Optimierte Vernetzung mit den Organisationen der Flüchtlingsarbeit um mögliche Problemfelder frühzeitig zu identifizieren und die Zusammenarbeit trotz unterschiedlicher Zielsetzungen zu intensivieren »» Ausweitung von Terminvereinbarungen, um den Kundinnen und Kunden Wartezeiten in der Ausländerbehörde möglichst zu ersparen. 5
Unterkunft und Wohnen Als Anfang der neunziger Jahre die Zahl der den Flüchtlingen in Alltagsangelegenheiten Hil- Asylsuchenden und Bürgerkriegsflüchtlinge in festellung zu leisten und ein friedliches Zusam- Deutschland stark anstieg, kam es in München menleben zu gewährleisten. vorübergehend zu Engpässen bei der Unterbrin- gung. Zeitweise mussten Schulhäuser, Fabrik Mit der Schaffung eines Flüchtlingsamtes im Jahr gebäude und Turnhallen in Notunterkünfte um- 1993 ging eine Professionalisierung der Flücht- funktioniert werden. Auf der Theresienwiese lingssozialarbeit einher. Die Unterbringungssitua- wurden Wohncontainer für Flüchtlinge aufge- tion wurde nach und nach verbessert und sozial- stellt, was international für Schlagzeilen sorgte. pädagogische Heimleitungen kamen zum Einsatz. Die Stadtverwaltung reagierte auf diese Notsitua Im Frühjahr 2003 wurde das neue Asylbewer- tion schnell und flexibel. Ein „Stab für außer- ber-Unterbringungsgesetz verabschiedet. Die gewöhnliche Ereignisse“ wurde eingerichtet, Zuständigkeit für Flüchtlinge mit Duldung ging der neben der Unterbringung auch die Betreu- an den Freistaat über. Die Landeshauptstadt ist ung von mehreren tausend, teils traumatisierten seither zuständig für Flüchtlinge mit verfestig- Flüchtlingen organisierte. Das „Münchner Be- tem Aufenthaltstitel. Als Konsequenz mussten treuungsmodell“ prägte im folgenden Jahrzehnt innerhalb weniger Monate 2000 Flüchtlinge aus den Umgang mit Flüchtlingen in München po- städtischen Unterkünften in staatliche Heime litisch und gesellschaftlich. Studentische Hilfs- wechseln, sowie etwa 1000 Personen mit Auf- kräfte waren rund um die Uhr im Einsatz, um enthaltsbefugnis den umgekehrten Weg gehen. Wohnen zählt zu den elementaren Bedürfnissen jedes Menschen. 6
Städtische Unterkunft für unbegleitete junge Flüchtlinge Die Wohn- und Lebensbedingungen in den staat- Personen mit Fluchthintergrund, sowie gut 200 lichen Flüchtlingsheimen waren und sind immer heranwachsende alleinstehende Flüchtlinge in wieder Anlass für Beschwerden und Proteste. Wohnungen und Wohnprojekten. Besonders Mit politischem Druck wurde erreicht, dass die schwierig gestaltet sich die Wohnungssuche für gröbsten Mängel beseitigt und marode Contai- Großfamilien. In Pensionen und Notquartieren nerlager geschlossen wurden. der Stadt leben Familien mit bis zu zwölf Perso- nen aus dem Irak und aus Somalia. Sie können Im Jahre 2011 wurde der Auszug von Flücht- trotz intensiver Bemühungen kaum in Wohnun- lingen aus Gemeinschaftsunterkünften in freien gen vermittelt werden. Wohnraum per Landtagsbeschluss erleichtert – ein Fortschritt, zu dem auch die jahrelange Münchner Bürgerinnen und Bürger unterstützen Lobbyarbeit für Flüchtlinge durch die im Stadtrat die Flüchtlinge mit Bleibeperspektive ehrenamt- vertretenen Parteien ihren Teil beigetragen hat. lich bei der Wohnungssuche. Von 200 Irakern, Diese, für die Integration von Flüchtlingen an die im Rahmen eines „Resettlements“, eines sich vorteilhafte Entwicklung bringt andererseits Neuansiedlungsprogramms des UNHCR, nach eine zusätzliche Belastung für den ohnehin ange- München kamen, fanden auf diese Weise fast spannten Münchner Wohnungsmarkt mit sich. alle eine Wohnung. Die beiden Patenprojekte „Aktiv gegen Wohnungslosigkeit“ und „Save Das Amt für Wohnen und Migration betreut in Me“ betreuen derzeit etwa 120 Haushalte von seinem Notunterbringungssystem etwa 600 Flüchtlingen. Das bleibt zu tun: »» Verstärkte Vermittlung von Flüchtlingen, insbesondere Familien in freien Wohnraum z. B. durch Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften »» Verbesserung des Unterbringungs- und Betreuungsstandards in staatlichen Unterkünften »» Stärkung der erfolgreichen Netzwerke bürgerschaftlichen Engagements wie „Save Me“ und „Aktiv gegen Wohnungslosigkeit“ 7
Schule und Bildung „Wenn Menschen wandern, darf die Bildung Nicht geregelt sind allerdings die Möglichkeiten nicht stehen bleiben“, lautete das Motto beim des Spracherwerbs bei ungesichertem Aufent- Bildungsforum der Münchner Volkshochschu- halt, was eine Eingliederung ins Schulsystem oft len im Februar 2012. Auch für Flüchtlinge muss erheblich erschwert. Aus kommunalen Mitteln diese Forderung gelten. werden Zusatzangebote wie Deutschkurse und schulanaloge Maßnahmen gefördert, die es Unabhängig vom Aufenthaltsstatus besteht in vor allem unbegleiteten minderjährigen und jun- Bayern Schulpflicht bis zum sechzehnten Le- gen Flüchtlingen ermöglichen, einen Schulab- bensjahr, Berufsschulpflicht bis zur Volljährig- schluss zu erlangen. Rund 600 Plätze stehen keit, sowie die Möglichkeit zum Besuch der Be- pro Jahr zur Verfügung. Die Nachfrage ist aller- rufsschule bis zum Alter von 21 Jahren. dings mehr als doppelt so hoch. Künftig sollen „Heimat ist da, wo wir verstehen und verstanden werden.“ Karl Jaspers 8
Kreativwerkstatt im schulanalogen Unterricht über Mittel aus dem „Bildungs- und Teilhabepa- nung von Eltern, Geschwistern und Freunden ket“ des Bundes weitere Angebote an vorberei- ist zu verarbeiten, und sie sollen so schnell wie tenden Deutschkursen geschaffen werden. möglich einen Einstieg in die Gesellschaft fin- den. Die bisherigen positiven Ergebnisse bei den Eine intensive sozialpädagogische Betreuung ist Schul- und Berufsabschlüssen haben gezeigt, zu bei allen Angeboten notwendig, damit unbe- welchen Leistungen die Flüchtlinge fähig sind, gleitete minderjährige und junge Flüchtlinge in wenn sie eine entsprechende Chance und Unter- schulischen Maßnahmen Erfolge vorweisen und stützung erhalten. sich persönlich stabilisieren können. Die jungen Menschen müssen ihre Erfahrungen im Heimat- land und auf der Flucht bewältigen. Die Tren- Das bleibt zu tun: »» Ausreichende und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur schulischen und beruflichen Bildung, die sofort mit der Ankunft starten »» Breite Angebotspalette von Alphabetisierungskursen für Jugendliche mit geringer Vorbildung bis zu Kursangeboten mit höherer Progression für Jugendliche mit guter Vorbildung »» Praxismodule und Praktika für Jugendliche, die direkt nach den schulischen Maßnahmen eine Ausbildung beginnen wollen »» Öffnung der Integrationskurse des Bundes für Geduldete, Asylsuchende und für Personen mit einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen 9
Ausbildung und Arbeit Beim Zugang zu Bildung und Arbeit sind Flücht- ist möglich. Geduldete Flüchtlinge können nach linge benachteiligt und bislang von einer Regel- vierjährigem Aufenthalt eine uneingeschränkte förderung weitgehend ausgeschlossen. In den Beschäftigungserlaubnis ohne Vorrangprüfung letzten Jahren haben sich ihre Chancen auf eine durch die Agentur für Arbeit erhalten. berufliche Integration jedoch verbessert. Seit mehr als zehn Jahren nutzt die Landes- Die Bleiberechtsregelung von 2007 und die ge- hauptstadt EU-Förderprogramme, um die berufli- setzliche Altfallregelung von 2008 eröffnen lang- chen Perspektiven von Flüchtlingen in München jährig geduldeten Flüchtlingen die Perspektive zu verbessern. Im Rahmen des EU-Projektes auf einen dauerhaften Aufenthalt, sofern sie die „EQUAL“, von 2002 bis 2007, wurden Flücht- erforderlichen Bedingungen, wie z. B. die eigen- linge mit einer neu entwickelten Methode zur ständige Sicherung des Lebensunterhaltes, erfül- Kompetenzfeststellung und mit individuell für len. Auch der Arbeitsmarktzugang ist erleichtert sie zusammengestellten Ausbildungspaketen un- worden. Nach einem Jahr Aufenthalt in Deutsch- terstützt. Von 2007 bis 2011 bezuschusste der land können Flüchtlinge im Asylverfahren und Europäische Flüchtlingsfonds zwei weitere Pro- geduldete Flüchtlinge bei der zuständigen Aus- jekte des Sozialreferates, „Restart“ und „Neu- länderbehörde eine „nachrangige“ Arbeitserlaub- start“, die Angebote zur schulischen und berufli- nis beantragen. Die Aufnahme einer Ausbildung chen Basisqualifizierung beinhalteten. „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.“ John F. Kennedy 10
Computerkurs für Flüchtlinge mit ungesicherter Aufenthaltsperspektive Beteiligt ist das Sozialreferat auch am 2008 vom zierten Maßnahmen reichen von kostenlosen Bundesministerium für Arbeit und Soziales ge- Deutschkursen, verschiedenen Qualifizierungs- starteten Sonderprogramm zur „arbeitsmarktli- angeboten bis hin zum Beratungsangebot im chen Integration für Bleibeberechtigte und Flücht- „IBZ – Integrationsberatungszentrum Sprache linge mit Zugang zum Arbeitsmarkt“. Seit 2010 und Beruf“. koordiniert das Amt für Wohnen und Migration innerhalb dieses Sonderprogramms das bayern- Hinsichtlich einer verbesserten Arbeitsmarktinte- weite Netzwerk „FiBA – Flüchtlinge in Beruf und gration von Flüchtlingen besteht eine konstrukti- Ausbildung Ostbayern“. Der Zugang zu schuli- ve Zusammenarbeit zwischen Sozial- und Auslän- scher und beruflicher Bildung für Flüchtlinge soll derbehörde sowie ein gutes Kooperationssystem erleichtert werden, und man will Arbeitgeber und mit der Agentur für Arbeit, den Jobcentern und Unternehmen dafür gewinnen, vermehrt Perso- den Handwerkskammern. Wirtschaftsexperten nen mit Fluchthintergrund einzustellen. weisen darauf hin, dass es sich für Kommunen langfristig sozial und materiell lohnt, die Kompe- Neben den EU-Projekten bestehen weitere An- tenzen und Fähigkeiten von Flüchtlingen von An- gebote zur Minderung der strukturellen und fang an zu fördern und in deren berufliche Wei- rechtlichen Benachteiligung von Flüchtlingen terentwicklung zu investieren. auf dem Arbeitsmarkt. Die von der Stadt finan- Das bleibt zu tun: »» Ermöglichung eines frühzeitigen und erleichterten Zugangs zum Arbeitsmarkt »» Förderung von vorhandenen Fähigkeiten und vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse auch für Flüchtlinge »» Aufbau von Kooperationsstrukturen mit Arbeitgebern und Wirtschaft 11
Unbegleitete junge Flüchtlinge Aus Krisenregionen der Welt, wie Somalia, Af- Die Anerkennungsquote bei unbegleiteten jungen ghanistan, Irak und Westafrika, begeben sich Flüchtlingen ist mit 30 bis 40% vergleichsweise zahlreiche minderjährige und heranwachsende hoch. Bei positivem Ausgang des Asylverfah- Flüchtlinge alleine auf die beschwerliche Reise rens erhalten die Jugendlichen und jungen Er- nach Europa, um der Verfolgung, Gewalt und wachsenen eine Aufenthaltserlaubnis. Um eine Armut zu entfliehen. möglichst reibungslose Integration zu gewähr- leisten, sind unterstützende Angebote notwen- Wenn sie München erreichen und einen Asylan- dig. trag stellen, kommen Minderjährige in der Regel in eine Einrichtung der Jugendhilfe. Ihnen wird Seit 2005 steigt die Zahl der jungen unbeglei- ein Vormund zur Seite gestellt, der ihre Interes- teten Flüchtlinge, in den letzten zwei Jahren sen vertritt. Sind sie über 18 Jahre alt, müssen ist eine Verdoppelung zu verzeichnen. Anfang sie in einer staatlichen Gemeinschaftsunterkunft 2012 lebten in Einrichtungen der Jugendhilfe leben, in der nur ein eingeschränktes Betreu- etwa 1000 unbegleitete Flüchtlinge bis 21 Jah- ungsangebot besteht. re. Im Amt für Wohnen und Migration befasst „Wer immer eine Zuflucht braucht, soll dort, wo ich lebe, willkommen sein. Wenn er bei mir ein Fremder bleibt, dann werde auch ich ein Fremder sein.“ Elie Wiesel 12
Unbegleitete junge Flüchtlinge – Ausflug zur Allianz Arena sich eine eigene Fachabteilung mit deren Un- Nach einem Betreuungszeitraum von durch- terbringung und Betreuung. In mehreren Wohn- schnittlich fünf bis sieben Jahren sind die He- projekten, die jeweils in Kooperation mit dem ranwachsenden zum Großteil in der Lage, ihr Jugendamt betrieben werden, leben rund 100 Leben ohne zusätzliche Unterstützung in einer Jugendliche zwischen 16 und 23 Jahren. Wei- eigenen Wohnung selbst zu gestalten. tere hundert Plätze für schon selbständigere He- ranwachsende stehen in Wohngemeinschaften zur Verfügung. Das differenzierte Hilfesystem bietet Unterstützung in schulischen Belangen, bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche, der Vermittlung von dauerhaftem Wohnraum und nicht zuletzt bei der Bewältigung traumatischer Erlebnisse. Das bleibt zu tun: »» Bereitstellung einer ausreichende Zahl von Plätzen im Schul- bzw. schulanalogen System und individuelle Vermittlung in geeignete Ausbildungsplätze »» Steigerung der Vermittlungsquote in bezahlbaren Wohnraum auf jährlich mindestens 50 heranwachsende Flüchtlinge, v. a. durch Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften und anderen Vermietern »» Ausbau der Zahl von Therapieplätzen für Traumatisierte »» Verteilung der UMF auch in andere strukturstarke Regionen Bayerns bei adäquater Betreuung und Beschulung 13
Gesundheit und Vorsorge Per Gesetz steht Bezieherinnen und Beziehern ten besucht und gesundheitlich beraten. Bei von Leistungen nach dem Asylbewerberleis- Bedarf wird für Familien mit Kindern unter drei tungsgesetz (AsylbLG) lediglich die erforderliche Jahren die Weitervermittlung zur intensiven psy- Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerz- chosozialen Begleitung und Unterstützung im zustände zu. Für Flüchtlingskinder und -jugend- Rahmen des Münchner Modells der „Frühen liche werden auch Leistungen der Gesundheits- Hilfen“ eingeleitet. vorsorge und Eingliederungshilfe finanziert. In München können Flüchtlinge darüber hinaus Wie alle Münchner Kinder werden auch Flücht- einige Regelangebote des Referates für Gesund- lingskinder im Einschulalter zur Schuleingangs- heit und Umwelt nutzen. untersuchung eingeladen und von der Kinder- krankenschwester oder Schulärztin untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf der Gesundheitsvorsor- Darüber hinaus bietet der schulärztliche Dienst ge und Gesundheitsförderung für Kinder und Ju- Untersuchungen in Übergangsklassen an Grund- gendliche. Ein Flyer der Fachstelle Migration und und Hauptschulen an, in denen Kinder mit Mi- Gesundheit mit Informationen zur Gesundheits- grationshintergrund bis zur möglichen Integra vorsorge für Kinder, deren Eltern Leistungen nach tion in die Regelklassen untergebracht sind. dem AsylbLG erhalten, liegt in zehn Sprachen vor. Wenn ein auffälliger Befund festgestellt wird, der weiterer Abklärung bzw. Behandlung bedarf Flüchtlingsfamilien mit Kindern im Alter bis sechs oder Impfungen fehlen, bekommen die Kinder Jahre werden in den Heimen und Notunterkünf- eine Mitteilung für den Kinderarzt bzw. die Kin- Das Recht auf Gesundheit gilt für alle, auch für Flüchtlinge und ihre Kinder ! 14
Schuleingangsuntersuchung; Foto: Michael Namberger derärztin mit. Durch das schulärztliche Unter- und ihren Familien ebenfalls offen. In der Bera- suchungsangebot werden viele schulpflichtige tungsstelle zu sexuell übertragbaren Infektionen Flüchtlingskinder erreicht. einschließlich AIDS können Tests anonym und kostenlos in Anspruch genommen werden. Für Flüchtlingsfrauen und -familien nutzen die Dienste die Information und Aufklärung stehen die Mate- der Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen. rialien in mehreren Sprachen zur Verfügung. Die Beratungsstelle unterhält auch eine Kleider- kammer. Nicht mehr benötigte Baby-, Kinder- und Bei all diesen Angeboten können bei Bedarf Dol- Schwangerenkleidung sowie Spielsachen wer- metscherinnen und Dolmetscher bzw. Sprach- den abgegeben, und mittellose oder bedürftige mittlerinnen und Sprachmittler hinzugezogen schwangere Frauen können sich hieraus bedienen. werden. Die Beratungsangebote der Abteilung „Gesund- Ein Notfallfonds für Nicht-Versicherte ermög- heitliche Versorgung und Prävention – Sozial licht, dass auch Personen ohne Aufenthalts- psychiatrischer Dienst Stadtmitte, Drogen status und Menschen ohne jeglichen Versi- beratung und Clearingstelle, Alkohol- und cherungsschutz die notwendige medizinische Medikamentenberatung“ stehen Flüchtlingen Beratung und Behandlung erhalten. Das bleibt zu tun: »» Niederschwellige Gesundheitsberatung auch für Flüchtlingsfamilien mit Kindern im Schulalter in den Gemeinschaftsunterkünften »» Sozialpädiatrische Erstuntersuchungen der Flüchtlingskinder nach Erstaufnahme »» Berücksichtigung des Gesundheitszustands bei der Unterbringung 15
Kultur und Sport Flucht und Exil sind Themen, die in der Münchner Auch die Monacensia als literarisches Gedächt- Kulturszene in vielfältiger Weise aufgegriffen nis der Stadt München mit einem umfangrei- werden. So veranstalteten z. B. die Münchner chen Nachlassbestand bedeutender Exilschrift- Kammerspiele im Rahmen ihres Theaterprojekts stellerinnen und -schriftsteller widmet sich „Bunnyhill“ 2004 einen szenischen Abend zu immer wieder den Themen Flucht und Exil. „Flucht und Asyl“, der von Flüchtlingen mitge- staltet wurde. 2008 wurde das Stück „Illegal“ Seit vielen Jahren beteiligt sich die Stadt Mün- aufgeführt, das sich mit dem Leben von Men- chen am bundesweiten Programm „writers in schen ohne gültigen Aufenthaltstitel in München exile“ der Schriftstellervereinigung PEN und auseinandersetzt. Im Jahre 2011 gelangten bietet verfolgten Schriftstellerinnen und Schrift- „Die Perser“ unter Mitwirkung jugendlicher stellern aus aller Welt eine Heimat auf Zeit in Asylsuchender der Erstaufnahmeeinrichtung München. „Bayern-Kaserne“ zur Aufführung. Gerade im Bereich der kulturellen Bildung sind Zur „Langen Nacht der Museen“ öffnete der Flüchtlinge – und dabei insbesondere junge un- Münchner Flüchtlingsrat seine Pforten und setzte begleitete Flüchtlinge – eine wichtige Zielgrup- mit von verschiedenen Künstlern gestalteten Ins- pe. In Kunstprojekten setzen sie sich mit der tallationen unter dem Titel „WALLS – eingesperrt? Situation in ihren Herkunftsländern oder hier in ausgesperrt?“ das Thema Flucht kreativ um. München auseinander und erschließen sich die „Flucht und Vertreibung sind traumatische Erfahrungen. Sie ge- fährden die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Existenzgrundla- ge der Betroffenen, zu denen auch viele Künstlerinnen und Künst- ler zählen. Münchens Kulturschaffende leisten einen Beitrag dazu, besonders jungen Flüchtlingen Perspektiven zu eröffnen und ih- nen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ähnlich wie die Kultur bietet auch der Sport ein Miteinander jenseits von Sprach- barrieren. 16
Villa Stuck – Projekt Kontaktlinse Münchner Kunst- und Kulturszene. Im Projekt Medienprojekte und Ausstellungen. Ebenfalls an „Kontaktlinse“ der Villa Stuck, entwickeln jun- Flüchtlingskinder wendet sich das Tanzprojekt ge Flüchtlinge gemeinsam mit anderen jungen „Freudentanz“ des Caritas Sozialdienstes. Münchnerinnen und Münchnern sowie namhaf- ten Künstlern Filme, Videoinstallationen und an- Die bekannteste Initiative für Flüchtlinge im dere künstlerische Ausdrucksformen. Auch die Sportbereich ist „buntkicktgut“, die interkul- Teilnahme an diversen Theaterprojekten wird turelle Straßenfußball-Liga. 1997 in Münchner gefördert, z. B. im Rahmen der preisgekrönten Flüchtlingsunterkünften entstanden, um jungen „Helden“-Tanztheaterreihe der Münchner Cho- Flüchtlingen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu reographin Johanna Richter in Kooperation mit ermöglichen, ist die Liga mittlerweile zu einem der Schauburg. europaweiten Leuchtturmprojekt gewachsen, für das sich auch Prominente wie Oliver Kahn Mehrfach ausgezeichnet wurde die „Kunstwerk- engagieren. Neben dem Alltagsbetrieb mit etwa statt für Flüchtlingskinder“ von Refugio für ihre 2000 Münchner Jugendlichen aus allen Stadt- Angebote bildnerisches Gestalten, Theater, Mu- teilen und Schichten, mit Festen und Veranstal- sik und Tanz. Sie betreut über 300 Kinder und tungen, ist der Austausch mit Partnerprojekten Jugendliche in Flüchtlingsunterkünften. Aus den in anderen europäischen Städten ein wichtiges Aktionen entstehen öffentliche Veranstaltungen, Element. Zusätzlich schafft der Diskurs über Flucht und Exil eine öffentli- che Wahrnehmung darüber und schärft das Verantwortungsbe- wusstsein. München hat als ehemalige „Hauptstadt der Bewe- gung“, aus der auch viele Künstlerinnen und Künstler während der Zeit des Nationalsozialismus fliehen mussten, hier eine beson- dere Verantwortung.“ Dr. Hans-Georg Küppers Kulturreferent 17
Rückkehr und Reintegration Die Bürgerkriege auf dem Balkan waren 1992 Angehörige von Minderheiten, alleinerziehende Auslöser für die größte Flüchtlingswelle in Europa Frauen, ehemalige unbegleitete minderjährige seit dem Zweiten Weltkrieg. Allein in München Flüchtlinge, traumatisierte Menschen sowie alte, suchten mehr als 30.000 Menschen aus Kroa- kranke und behinderte Personen. tien, Bosnien und Kosovo Zuflucht. Der Einrich- tung des Büros für Rückkehrhilfen lag die For- Die Angebote orientieren sich individuell an den derung des Stadtrates zugrunde, die Rückkehr Bedürfnissen und Potenzialen der Ratsuchenden. human zu gestalten – „Sichere Rückkehr statt Im Vordergrund steht die Stärkung der Eigen- Vertreibung ins Ungewisse“. Seit 1996 hat das verantwortung. Das Leistungsspektrum umfasst Büro für Rückkehrhilfen über 13.000 Migrantin- die Klärung möglicher Perspektiven, Unterstüt- nen und Migranten bei der Rückkehr und dauer- zung bei der Rückkehrvorbereitung, finanzielle haften Reintegration in ihre Heimat unterstützt. Hilfe, Klärung der medizinischen Versorgung im Heimatort, Qualifizierungsmaßnahmen, Existenz- Das Beratungs- und Hilfsangebot ist kosten- gründungsförderung und bei Bedarf eine Wei- los und steht allen in München lebenden Mi- terbetreuung nach der Ausreise. Es besteht die grantinnen und Migranten offen. Besonders Möglichkeit, Rückkehrerinnen und Rückkehrer berücksichtigt werden Personengruppen, die in bei der Durchführung von Hilfsprojekten in den verstärktem Maße Schutz und Hilfe benötigen – Heimatländern zu unterstützen. „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen.“ Theodor Fontane 18
Mide B. – Coming Home half bei der Rückkehr und unterstützte die alleinerziehende Frau beim Abschluss ihres Medizinstudiums. Heute ist sie eine erfolgreiche Ärztin in Pristina. Im Rahmen des Projekts „Coming Home“ wird die Rückkehrhilfe der Stadt München von der Europäischen Kommission und dem Bayerischen Sozialministerium gefördert. Die EU-Förderung ermöglichte die Entwicklung einer differenzier- ten und individuell abgestimmten Rückkehrhilfe. „Coming Home“ gilt bundesweit als vorbildli- ches Modell und wurde im europäischen Ver- gleich als Best Practice Beispiel für das Arbeits- feld „Rückkehrberatung und Reintegration“ präsentiert. „Coming Home“ trägt mit der Durchführung von Fachtagungen und Seminaren zur Qualifizierung von Beraterinnen und Beratern und zum Ausbau der Beratungsangebote auf Bundesebene bei. Das bleibt zu tun: »» Internationale Zusammenarbeit bei Reintegrationsprojekten verstärken »» Beratungsangebote in den Heimatländern der Flüchtlinge verbessern »» Strukturen der Rückkehrhilfe und der Entwicklungszusammenarbeit verknüpfen 19
Biografien Aussicht auf eine bessere Zukunft Seit Mai 2011 lebt Andrew in einer städtischen Jugendhilfeeinrichtung, „meine Familie“, wie Im Alter von 17 Jahren flüchtete Andrew aus er sagt. Seine schlimmen Erlebnisse in der Hei- Sierra Leone nach Deutschland. Seit 2010 lebt mat kann er nicht vergessen, sie sind vor allem er in München. nachts präsent und führen zu Schlafstörungen, Albträumen und Angstzuständen. Eigentlich ist Andrew Künstler. Derzeit geht es Dennoch besucht er regelmäßig einen schulana- ihm jedoch psychisch so schlecht, dass er sich logen Unterricht und beginnt, über seine Zu- zum Malen nicht aufraffen kann. Ursprünglich kunft nachzudenken. Mittlerweile kann sich An- wollte er mit seiner Kunst Geld verdienen, um drew vorstellen, eine Ausbildung zu machen. vor allem seine Mutter in Sierra Leone zu unter- stützen und ihr zu beweisen, was in ihm steckt. Andrews größte Angst ist es, nach Sierra Leo- In den ersten Monaten in Deutschland malte An- ne zurück geschickt zu werden. Er träumt von drew viel. Einige Wände in der Erstaufnahmeein- einem Leben mit einem gesicherten Aufenthalt richtung in der Bayernkaserne zeigen großforma- in Deutschland und von einer Zukunft, in der er tige Portraits von Bob Marley und anderer seiner wieder den Kopf frei hat für seine Kunst. Vorbilder. 20
Frauen und Kinder in Afghanistan Der lange Weg zu einer neuen Heimat Unterkünften, acht Jahre sollte es dauern. Erst dann war der Weg frei, die alle sechs Monate zu München – das war das Ziel von Familie A., nach- verlängernde Duldung in eine befristete Aufent- dem die Lage lebensbedrohlich geworden war in haltsgenehmigung umzuwandeln - Grundlage für Kabul. Ein Bruder erschossen, der Vater von Ta- den Umzug in eine eigene Wohnung. liban bedroht; nachts packten sie die Koffer und verließen die Stadt mit zwei kleinen Kindern. Trau- München – heute ist die Stadt für die achtköpfige matische Erlebnisse aus dieser Zeit werden beim Familie zur neuen, zweiten Heimat geworden. Die Erzählen auch heute nach 12 Jahren noch leben- beiden Ältesten haben einen Ausbildungsplatz, dig. Während der mehrere Jahre dauernden Flucht die beiden Mittleren Schul- und Hortplätze, und wurde ein weiteres Kind geboren, die drei jüngs- die zwei Jüngsten besuchen den Kindergarten. ten kamen in München zur Welt. Der Vater arbeitet in Teilzeit, die Mutter begann kürzlich einen täglichen Deutsch-Integrationskurs. München – hier hatten Familienangehörige sich Die Kommunikation mit Ämtern, Schulen und schon seit einigen Jahren ein neues Leben aufge- anderen Institutionen funktioniert. Die Unterstüt- baut, fanden die Brüder, die Mutter und viele en- zung einer ehrenamtlichen Patenschaft hilft da- gere und weitere Verwandte wieder zueinander. bei, vereinzelt noch auftretende Probleme zu be- Für Familie A. begann ein Leben in verschiedenen wältigen und neue Bekanntschaften zu schließen. Die Töchter der Familie A. 21
Biografien Erfolgreicher Weg aus der „Illegalität“ behörde berücksichtigte die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung bei der Festlegung des Aus- Rosa M. hatte viele Jahre ohne gültige Papiere reisetermins. in München gelebt und als Haushaltshilfe gear- beitet. Mit ihrem Verdienst hatte sie ihre Fami- Mit Beratung und Hilfe von „Coming Home“ lie in Ecuador versorgt. Eine lebensbedrohende und „Solwodi“ konnte Rosa M. eine tragfähige Krankheit zwang sie, ihre Existenz in der Illegali- berufliche Perspektive planen und vorbereiten. tät aufzugeben. Auch die Kosten für die notwendige medizini- sche Nachsorge wurden übernommen. Nach ih- Bis zur vollständigen Genesung erhielt sie eine rer Heimkehr, im Dezember 2008, eröffnete sie Duldung aus humanitären Gründen. „Coming einen Friseur- und Kosmetiksalon. Das Geschäft Home“ half der jungen Frau bei den Rückkehr- läuft bis heute erfolgreich. vorbereitungen in Kooperation mit der Beratungs- stelle „Café 104“ und der Frauenhilfsorganisation „Solwodi“. Vor allem musste die medizinische Rückkehr und Wiederaufbau Weiterbetreuung im Heimatland geregelt werden. Sorgen machte sich Frau M. auch um die Frage Wali Nawabi lebte über 20 Jahre als anerkann- der künftigen Existenzsicherung. Die Ausländer- ter Flüchtling in Deutschland. Der ausgebilde- Der Salon von Rosa M. kurz nach der Eröffnung 22
Der Orthopädiebetrieb von Wali Nawabi in Kabul te Orthopädietechniker kehrte 2003 in seine Ausbildung von einheimischen Fachkräften und Heimat Afghanistan zurück, um sich am zivilen die Eröffnung weiterer Werkstätten, vor allem in Wiederaufbau zu beteiligen und zur Verbesse- ländlichen Gegenden, wird die Infrastruktur für rung der Lebensbedingungen beizutragen. Ge- Behinderte und Minenopfer verbessert und eine meinsam mit seinem deutschen Freundeskreis nachhaltige Entwicklung in Gang gesetzt. gründete er den gemeinnützigen Verein „Em- por – Aufbauhilfe für Afghanistan“. Herr Nawa- Das Büro für Rückkehrhilfen fördert das Hilfs- bi baut orthopädische Werkstätten auf, bildet projekt „Aufbau orthopädischer Werkstätten in Fachpersonal aus und versorgt Minenopfer und Afghanistan“ durch das Sammeln von Geld- und Kriegsversehrte mit Prothesen und medizini- Sachspenden. Seit 2005 wird jährlich ein Con- schen Hilfsmitteln. tainer mit orthopädischen Materialien nach Af- ghanistan geschickt. Aktuell sind in den zwei bereits eingerichteten Werkstätten 18 Mitarbeiter beschäftigt, sieben Vom Schutz- und Hilfesuchenden zum Leiter ei- davon sind Auszubildende. Die Lehrlinge kommen ner Hilfsorganisation - Wali Nawabis Geschichte aus verschiedenen Provinzen und sollen nach ist ein Musterbeispiel dafür, dass sich die Inves- Abschluss ihrer Ausbildung eigene Werkstätten tition in die gesellschaftliche und berufliche Inte- in ihren Herkunftsregionen eröffnen. Durch die gration langfristig auszahlt. Anpassung einer Prothese 23
Ausblick Der vorliegende Bericht macht deutlich: Flüchtlingen nach Europa erfordert gesamteuro- Auf kommunaler Ebene besteht Gestaltungs- päische Strategien. Davon ist die Europäische spielraum für einen angemessenen und men- Union trotz Harmonisierungsbestrebungen im schenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen, wenn Asylrecht immer noch weit entfernt. der politische Wille und die entsprechenden Ressourcen vorhanden sind. Dies hat die Stadt Die Bundesrepublik – und mit ihr einige andere München in den vergangenen 20 Jahren sowohl EU-Mitglieder – sperrt sich gegen eine gerechte bei der Unterbringung von Kriegsflüchtlingen als Verteilung der an den Außengrenzen ankom- auch bei der Unterstützung von Rückkehrerinnen menden Menschen. Noch fehlt ein vernünftiges und Rückkehrern und bei der Ausgestaltung von EU-Konzept zum einheitlichen Umgang mit Bildungsangeboten mit kreativem Engagement Flüchtlingen. Vielmehr werden erhebliche Be- immer wieder bewiesen. mühungen in die Bewachung der Außengrenzen und in Rückübernahmeabkommen mit nordafri- Gleichwohl wird klar, wie begrenzt der Einfluss kanischen Ländern gesteckt. Der durch die Gen- der Kommune auf die Flüchtlingspolitik ist. fer Flüchtlingskonvention eigentlich zu garantie- Die wesentlichen Entscheidungen werden auf rende Schutz von Hilfebedürftigen bleibt dabei Landesebene, im nationalen und europäischen teilweise auf der Strecke. Kontext getroffen. Der wachsende Zustrom von 24
Trotz geringer Einflussmöglichkeiten können Darüber hinaus ist die kommunale Entwicklungs- auch von Kommunen Impulse für die nationale zusammenarbeit zu nennen, etwa im Rahmen und internationale Politik ausgehen. In München der Städtepartnerschaft mit Harare in Simbabwe hat beispielsweise die Initiative „Save Me“ mit oder durch Förderung von Hilfsprojekten z. B. in dazu beigetragen, Resettlement von Flüchtlingen Afghanistan und Burkina Faso. Sie kann einen, in Deutschland zu einem diskutierten Thema wenn auch bescheidenen, Beitrag dazu leisten, zu machen. Sie beteiligt sich darüber hinaus an durch sinnvolle Projekte, die Ressourcen vor Ort EU-Projekten zur Vernetzung von kommunalen zu stärken, Fluchtursachen zu bekämpfen und Resettlement-Strukturen. Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat zu ermöglichen. Auch der Auftrag des Stadtrats im Jahre 2001, die Situation von „Papierlosen“ in München zu un- tersuchen und Lösungsansätze - insbesondere für die Bereiche Gesundheit, Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt - zu entwickeln, hatte Vorbildcharak- ter. Viele Kommunen sind seither ebenfalls dazu übergegangen, Unterstützungsformen für Men- schen ohne regulären Aufenthalt zu entwerfen. 25
Kontaktadressen Asyl und Aufenthaltsrecht Aktiv gegen Wohnungslosigkeit Sozialreferat Kreisverwaltungsreferat Amt für Wohnen und Migration Hauptabteilung II Einwohnerwesen Franziskanerstraße 8 Abteilung II/3 Ausländerangelegenheiten 81669 München Ruppertstraße 19 Frau Bamberg 80466 München Tel.: 089 / 2 33 - 4 06 72 E-Mail: auslaenderbehoerde.kvr@muenchen.de www.muenchen.de/rathaus Suchwort: Patenprojekt Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Frankenstraße 210 90461 Nürnberg Ausbildung und Arbeit Tel.: 0911 / 9 43 - 0 www.bamf.de FiBA Sozialreferat Amt für Wohnen und Migration Unterkunft und Wohnen Franziskanerstraße 8 81669 München Save Me Frau Blaschke, Frau Prem c/o Münchner Flüchtlingsrat Tel.: 089 / 2 33 - 4 08 93, - 4 07 75 Goethestraße 53 www.muenchen.de/rathaus Suchwort: fiba 80336 München Frau Hergenröther Tel.: 089 / 12 02 17 15 www.save-me-muenchen.de 26
IBZ Sprache & Beruf Gesundheit und Vorsorge Integrationsberatungszentrum für Migrantinnen und Migranten Referat für Gesundheit und Umwelt Sozialreferat Abt. Gesundheitsvorsorge Amt für Wohnen und Migration Fachstelle Migration und Gesundheit Franziskanerstraße 8 Bayerstraße 28a 81669 München 80335 München Tel.: 089 / 2 33 - 4 07 70 Tel. 089 / 2 33 - 3 78 58, - 4 79 28 E-Mail: ibz-sprache.soz@muenchen.de E-Mail: gvo6.rgu@muenchen.de www.muenchen.de/rathaus Suchwort: ibz Unbegleitete junge Flüchtlinge Kultur und Sport Sozialreferat Amt für Wohnen und Migration Villa Waldberta Franziskanerstraße 8 Internationales Künstlerhaus 81669 München der Landeshauptstadt München Herr Fritz Höhenbergstraße 25 Tel. 089 / 2 33 - 4 06 33 82340 Feldafing Tel. 089 / 2 33 - 2 87 18 E-Mail: karin.sommer@muenchen.de www.villa-waldberta.de 27
Kontaktadressen Projekt KONTAKTlinse buntkicktgut – IG-Feuerwache Museum Villa Stuck Ganghoferstraße 41 Prinzregentenstraße 60 80339 München 81675 München Tel. 089/51 08 61 16 Tel. 089 / 45 55 51 - 0 E-Mail: team@buntkicktgut.de www.buntkicktgut.de Refugio Kunstwerkstatt Rosenheimer Straße 38 81669 München Rückkehr und Reintegration Tel. 089 / 98 29 57 - 20 E-Mail: margit.papamokos@refugio.muenchen.de Sozialreferat ww.refugio-muenchen.de Büro für Rückkehrhilfen Franziskanerstraße 8 Projekt Freudentanz 81669 München Caritas – ALVENI Tel. 089 / 2 33 - 4 06 36 Sozialdienste für Flüchtlinge E-Mail: reintegration@muenchen.de Hirtenstraße 26 www.muenchen.de/reintegration 80335 München Tel. 089 / 51 56 79 61 01 Projekt Empor E-Mail: info@freudentanz.net Aufbauhilfe für Afghanistan www.freudentanz.net www.afghanempor.com 28
Anhang Organisationen, Initiativen und Projekte für Flüchtlinge Wichtige Kooperationspartner für die Dienststel- Aus kommunalen Mitteln werden zahlreiche Ein- len der Stadtverwaltung sind der Ausländerbeirat, richtungen und Projekte unterstützt. Sie stellen die Flüchtlingsräte und die in der Flüchtlingssozi- sich auf den folgenden Seiten vor. alarbeit engagierten Verbände und Vereine. Ausländerbeirat ........................................ 30 Innere Mission – Projekt UMF .................... 46 Münchner Flüchtlingsrat ............................ 31 In Via ..................................................... 47 Bayerischer Flüchtlingsrat .......................... 32 Jesuiten Flüchtlingsdienst .......................... 48 ALVENI ................................................... 33 Klartext ................................................... 49 Anderwerk .............................................. 34 Malteser Migranten Medizin ....................... 50 BRK-München – Migrationsdienst ............... 35 Münchner Volkshochschule – Projekt FlüBS . 51 BRK-München – Sprachkurse ..................... 36 Münchner Volkshochschule – UMF ............. 52 Bundesfachverband UMF ........................... 37 open.med ................................................ 53 buntkicktgut ............................................ 38 Pontis-Lotsenprojekt ................................. 54 Café 104 ................................................ 39 Rechtshilfe .............................................. 55 Ev. und Kath. Bahnhofsmission .................. 40 Refugio ................................................... 56 Handicap International .............................. 41 Save Me ................................................. 57 heimaten e.V. .......................................... 42 SchlaU .................................................... 58 IBZ-Sprache und Beruf .............................. 43 SOS-Kinder- und Jugendhilfen .................... 59 Initiativgruppe .......................................... 44 Tolstoi-Sozialberatung ............................... 60 Innere Mission – Sozialdienst ..................... 45 Berufsschule zur Berufsvorbereitung ........... 61 „Soziales Handeln ist wirtschaftliches Handeln“ Karl-Heinz P. Kohn HdBA – Hochschule der Bundesagentur für Arbeit 29
Ausländerbeirat Zielgruppe München •• In München lebende Migrantinnen/Migranten Ziele Geschäftsstelle Burgstraße 4 •• Der Ausländerbeirat fördert die Integration. Er hat 80331 München die Aufgabe, den ehrenamtlichen Stadtrat und die hauptamtliche Verwaltung der Landeshauptstadt Telefon 089 / 2 33 - 9 25 - 58, - 54 München in allen Fragen, die die ausländische Bevöl- Fax 089 / 2 33 - 2 44 80 kerung in München, das Zusammenleben mit Deut- auslaenderbeirat@muenchen.de schen sowie die Integration und Migration betref- www.auslaenderbeirat-muenchen.de fen, zu beraten. Er wirkt auf die kommunalpolitische www.besser-integrieren.de Willensbildung ein und fördert die gleichberechtigte politische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Par- tizipation der ausländischen Bevölkerung. Angebote / Maßnahmen •• Im Rahmen des Ausschusses für Ausländer- und Zu- wanderungsrecht mit den Themen Rassismus, Diskri- minierung und Flüchtlingspolitik (Ausschuss 4), hat sich der Ausländerbeirat als Schwerpunkt gesetzt, sich für die Belange der in München lebenden Flüchtlinge einzusetzen. Wir stehen in direktem Kontakt mit den Flüchtlingen durch Besuche in Gemeinschaftsunter- künften. Der Münchner Flüchtlingsrat ist beratendes Mitglied im Ausländerbeirat. Der Ausländerbeirat bietet durch seine Vorsitzende eine monatliche Sprechstunde an, bei der auch die Belange von Flüchtlingen ange- sprochen werden und eine kompetente Vermittlung an diverse Organisationen erfolgen kann. 30
Münchner Flüchtlingsrat Zielgruppe •• Flüchtlinge und Ehrenamtliche Ziele Goethestraße 53 •• Beratung der in der Flüchtlingsarbeit tätigen 80336 München Einzelpersonen und Organisationen, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Stellungnahme zu Telefon 089 / 12 39 00 96 flüchtlingspolitischen Fragen Fax 089 / 12 39 21 88 info@muenchner-fluechtlingsrat.de Angebote / Maßnahmen www.muenchner-fluechtlingsrat.de •• Schulungen für Ehrenamtliche (Asylverfahren, Asyl- recht, Sozialleistungen für Flüchtlinge, Gestaltung Projektverantwortliche, der Begegnung im interkulturellen Kontext) Ansprechpartnerin •• Vermittlung von Ehrenamtlichen an Flüchtlinge Monika Steinhauser •• Koordination der Ehrenamtlichen (Geschäftsführung) •• Beratung von Flüchtlingen bei asylrechtlichen Angelegenheiten Projektträger •• Außerdem fördert der Ausländerbeirat •• Verein zur Förderung der Integrationsprojekte für Flüchtlinge Flüchtlingsarbeit in München e.V. •• Informationen über das Asylverfahren für neu an- gekommene Asylsuchende durch den „Infobus für Förderung durch Flüchtlinge“ •• Landeshauptstadt München, Sozialreferat •• Spenden, Förderbeiträge 31
Zielgruppe • Flüchtlinge, Migrant/innen und Illegalisierte in Bayern Ziele • Als Menschenrechtsorganisation machen wir uns stark für die Rechte von Flüchtlingen und Migrantin- nen/Migranten. Wir lehnen die Ausgrenzung und Isolation von Flüchtlingen durch die Unterbringung Bayerischer in Lagern ab und fordern gleiche Rechte für alle. Wir Flüchtlingsrat versuchen, durch Öffentlichkeitsarbeit dazu beizutra- gen, dass die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber Flüchtlingen und Migrant/innen wächst. Angebote / Maßnahmen Augsburgerstraße 13 80337 München • Rechtsberatung: Wir unterstützen Verfahren von besonderer Bedeutung, schaffen so wichtige Präze- Telefon 089 / 76 22 34 denzfälle und vermitteln bayernweit Rechtsberatung/ Fax 089 / 76 22 36 Rechtsfortbildungen. kontakt@fluechtlingsrat-bayern.de • Einzelfallhilfe: Der Flüchtlingsrat unterstützt Flüchtlinge www.fluechtlingsrat-bayern.de in existenziellen Notlagen und macht darüber hinaus über Petitionen, Öffentlichkeitsarbeit und Rechtsbei- stand politischen Druck. Projektverantwortliche, • Projektarbeit: Im Café 104 erhalten Menschen ohne Ansprechpartnerin Papiere Beratung und medizinische Hilfe. Junge Flücht- Diverse linge finden bei „Jugendliche ohne Grenzen“ eine Plattform. Bei „Deutschland Lagerland“ setzen sich Projektträger Flüchtlinge und Initiativen aus ganz Bayern für die Ab- • Förderverein Bayerischer schaffung der Lagerunterbringung ein. In länderspezi- Flüchtlingsrat e.V. fischen Netzwerken unterstützen wir die Organisation von Flüchtlingen gegen deren Abschiebungen, wie Förderung durch z. B. aktuell nach Afghanistan. • Mitglieder und Mitgliedsbeiträge, • Kampagnen: Mit seiner Kampagne gegen Flüchtlings- Pro Asyl, Stiftungen u.ä. lager ermöglichte der Bayerische Flüchtlingsrat zusam- men mit anderen Initiativen und Organisationen eine Gesetzesänderung zur Aufweichung der Lagerpflicht und Erweiterung der Bewegungsfreiheit für Flüchtlinge in Bayern. • Vortragsreihe: Wir bieten Schulen, Organisationen und interessierten Gruppen die Möglichkeit, durch Vorträge Einblick in die Thematik zu gewinnen. 32
Sie können auch lesen