ERFAHRUNGSBERICHT California Polytechnic State University - Hochschule München
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ERFAHRUNGSBERICHT California Polytechnic State University Zeitraum: 09.2017 – 03.2018 Fakultät: Wirtschaftsingenieurwesen
Einleitung Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen (dual) im Bachelor an der Hochschule München. Ich habe mein Auslandssemester im 8. und 9. Semester gemacht. Mein Aufenthalt an der California Polytechnic State University ging vom 10.09.2017-23.03.2018. Ich habe mich für ein Non-EU Auslandssemester entschieden, da es als Student meiner Meinung nach noch am einfachsten ist in den Non-EU Ländern ein Visum für einen längeren Zeitraum zu bekommen. Wenn man sich später um einen Job im Ausland bemüht ist es denke ich schwieriger. Für mich waren die USA schon immer attraktiv und eigentlich auch alternativlos. Ich habe mich um keinen anderen Platz als den an der Cal Poly beworben. Warum nun ausgerechnet die Cal Poly aus allen Universitäten in den USA? Die Cal Poly liegt in Kalifornien was für mich schon Grund genug ist. Das Wetter, die liberale Weltanschauung, die berühmten Orte und Sehenswürdigkeiten aber wie ich später feststellte auch die Nationalparks sind Argumente für Kalifornien. Für mich war es auch beruflich interessant, da es die Möglichkeit gibt den Aufenthalt mit einem Praktikum zu verlängern. Außerdem hat die HM eine enge Partnerschaft mit der Cal Poly wodurch auf beiden Seiten des Atlantiks bereits viel Erfahrung bzgl. der Austauschprogramme besteht, was die Organisation im Vorfeld deutlich vereinfacht. Zudem war es mit der Präzedenzliste unserer Fakultät sehr leicht möglich Kurse der Cal Poly anrechnen zu lassen (bei mir insgesamt 10). Vor dem Aufenthalt Bewerbung Zur Vorbereitung gehörte für mich die Recherche auf der Webseite der HM, die schon mal einen guten Überblick über die vorhandenen Programme gibt. Da für mich NON-EU und USA schnell feststanden, fiel die Wahl auf die Cal Poly leicht und schnell. Da ich dual studiert habe, war mein Studienablauf etwas anders als das bei den meisten der Fall ist. Man muss bedenken, dass ca. 1 Jahr von der Vorbereitung bis zum Beginn des Auslandssemesters vergehen, d. h. man kann durchaus nach dem 2. Semester mit der Recherche/Vorbereitung anfangen, um dann im 5. Semester ins Ausland zu gehen, wenn man an Non-EU interessiert ist. Informationen zu der Bewerbung und den Unterlagen findet man ebenfalls auf der Webseite der HM. Ich gehe daher nur auf einige spezifische Punkte ein. Ich habe mich bereits in der Vorbereitung sehr genau mit dem Studienplan1 von meinem Studiengang auseinandergesetzt und überlegt welche Kurse ich an der Cal Poly belegen möchte, um die Zeit optimal zu nutzen. Es gibt eine Präzedenzliste2, die durch den Prüfungskommissionsvorsitzenden geführt wird und für jeden Studiengang (WI, AU, LM) die anrechenbaren und nicht anrechenbaren Module der jeweiligen Hochschulen auflistet. Ich habe den Ablauf meines Studiengangs verändert und so manche Prüfungen vorgezogen und andere in mein Auslandssemester verschoben, um so möglichst viele Kurse anrechnen lassen zu können. Dies ist natürlich ohne Gewähr, es kann sich aber lohnen. Nach aktuellem Stand (August 2018) kann man sich in allen Ländern, bei denen Englisch die native Sprache ist, Englisch I-III anrechnen lassen. Dabei wird der Durchschnitt aller Noten aus dem Auslandssemester verwendet und so auf Englisch I-III aufgeteilt, dass der Durchschnitt in etwa hinkommt. Meine persönliche Wahl beschreibe ich weiter 1 https://w3- mediapool.hm.edu/mediapool/media/fk09/fk09_lokal/04_studienangebot_1/bachelor_wirtschaftsingenieurw esen/Studienplan_Bachelor_Wirtschaftsingenieurwesen_Fakultaet_fuer_Wirtschaftsingenieurwesen_Hochsch ule_Muenchen.pdf 2 https://www.wi.hm.edu/mein_studium/pruefung/anrechnung/index.de.html
unten (während des Aufenthaltes). Hier noch eine Tabelle mit Kursen, die man an der Cal Poly belegen und vielleicht als Pflichtmodul anrechnen lassen kann: Pflichtfächer, die noch nicht in der Liste zum Anrechnen sind Pflichtmodul HM-WI Modulverantwortliche Modul Cal Poly College course- Unit nr. Personal- & Fr. Osterchrist Human Resources BUS 384 4 Organisationsentwicklung Management Organisational BUS 387 4 Behaviour Kostenrechnung Hr. Krahe Industrial Costs IME 239 3 and Controls Projektplanung und Hr. Schulz Project IME 303 4 Qualitätsmanagement Organisation and Management Quality IME 430 4 Engineering Informationssysteme Hr. Teich Information BUS 391 4 Systems Um eines der Module anrechnen lassen zu können muss man erst mit dem ausgefüllten Formular zu dem jeweiligen Modulverantwortlichen in die Sprechstunde gehen und klären, ob der jeweilige Kurs an der Cal Poly die Inhalte des Moduls an der FK09 abdeckt. Die genaue Vorgehensweise findet man unter 8.1 Anrechnung von Wahlpflichtmodulen und Pflichtmodulen aus dem Auslandsstudium hier: https://www.wi.hm.edu/mein_studium/pruefung/pruefungsordnungen/index.de.html. Als WPM können alle Fächer, die einen Betriebswirtschaftlichen oder Ingenieur Schwerpunkt haben und genügend Units bieten, angerechnet werden. Als AW-Fach wird alles angerechnet bei dem eine Note durch die Cal Poly erteilt wird, d.h. nur bestanden/nicht bestanden reicht nicht. Den Kurskatalog der Cal Poly kann man unter https://pass.calpoly.edu/main.html auch als Gast einsehen. Die Departments sind die Fakultäten. Wirtschaftsingenieurwesen kommt Industrial Engineering an der Cal Poly am nächsten und hat die Abkürzungen IME. GE steht für General Education und die Kurse sind mit den AW-Fächern an der HM vergleichbar. Diese sind an der Cal Poly in Bereiche eingeteilt, was für Austauschstudenten aber irrelevant ist. Wer sich dafür interessiert wie der Studienverlauf für Industrial Engineering an der Cal Poly aussieht findet im Anhang ein Flowchart. Unter dieser Adresse kann man sich für jeden Studiengang den Verlauf anschauen: https://flowcharts.calpoly.edu/. Das Curriculum Sheet ist die ergänzende Beschreibung zu den Flowcharts. Ein Studiengang dauert an der Cal Poly i.d.R. 4 Jahre und die Kurse aus dem ersten Jahr starten mit IME 1xx, aus dem zweiten Jahr mit IME 2xxx, usw. Ihr könnt grundsätzlich alle Kurse des College of Engineering belegen, also z.B. Kurse aus dem Mechanical Engineering Department (ME). Logischerweise gehören alle Engineering Departments zum College of Engineering und alle Wirtschaftsstudiengänge wie Business (BUS) oder Economics (ECON) zum College of Business etc. Cal Poly hat insgesamt 6 Colleges (Engineering, Business, Liberal Arts, Agriculture, Architecture und Sciences & Mathematics). Eine gute Ressource um Kurse zu finden ist noch http://schedules.calpoly.edu/courses_IME_curr.htm, da hier über mehrere Quartale hinweg gesucht werden kann, wo hingegen PASS immer nur das aktuelle Quartal anzeigt. Polyratings.com ist eine Plattform auf der Cal Poly Studenten Kurse und Professoren bewerten.
Ich habe schon bei der Bewerbung den Non-EU Study Plan und die Anlage H ausgefüllt und mir die Anlage H auch in einer Sprechstunde beim Prüfungskommissionsvorsitzenden unterschreiben lassen. Ich habe noch den TOEFL abgelegt für die Bewerbung, was inzwischen nicht mehr notwendig ist. Der TOEFL kostet gut 220€, daher würde ich das DAAD Sprachzertifikat empfehlen, was für die Cal Poly (Stand August 2018) akzeptiert wird. Wenn man den TOEFL ablegen möchte sollte man zuerst einen Termin buchen, allein schon um sich selbst eine Deadline zu setzen. Es gibt mehrere Testzentren in München. Zur Vorbereitung empfehle ich den offiziellen TOEFL Guide, den man über das OPAC finden und in der HM-Bibliothek ausleihen kann (inkl. CD). Wieviel Zeit man investieren sollte ist immer schwer zu sagen, da es ja vom individuellen Niveau abhängt. Laut früheren Erfahrungsberichten sollte man ca. 88 von 120 Punkten bei dem TOEFL iBT ablegen (ohne Gewähr), um gute Chance zu haben. Man erhält das Zertifikat nach Ablegen der Prüfung zuerst online innerhalb von 7-10 Tagen als PDF, welches zwar „offiziell“ nicht gültig ist aber beim International Office akzeptiert wird. Für das Zertifikat in Papierform dauert es nochmal ca. 2 Wochen. Der Vorteil beim TOEFL ist, dass er an vielen Stellen anerkannt wird, gerade dann, wenn man sich für einen englischsprachigen Master bewirbt, speziell im nicht-deutschen Raum. Der Lebenslauf soll auf Englisch eingereicht werden. Hier ein kleiner Tipp: in den USA werden resumes statt CVs verwendet. Diese sind bei Bachelor-Studenten immer einseitig und etwas anders aufgebaut. Auch wird kein Alter, Geschlecht oder Bild angegeben. Da man nach erfolgreicher Bewerbung an der HM sich nochmal an der Cal Poly „bewerben“ muss, lohnt es sich den Lebenslauf ein bisschen an die Standards dort anzupassen. Die Bewerbung an der Cal Poly ist aber eher ein Selbstläufer nachdem man von der HM vorgeschlagen wurde. Nach der Abgabe der Bewerbung wurde ich innerhalb einer Woche zu einem Auswahlgespräch eingeladen. Das Gespräch fand noch im Dezember statt und auch die Zusage hatte ich vor Weihnachten. Für das Auswahlgespräch kann ich nur empfehlen sich etwas über die Cal Poly zu informieren, über Kalifornien, was man dort machen will, vielleicht etwas über die Politik, warum man gerade an die Cal Poly möchte und sich zu überlegen wie man einen Cal Poly Studenten überzeugen würde ein Auslandssemester an der HM zu machen. Außerdem ist es natürlich hilfreich, wenn Ihr bei dem Welcome Service oder dem International Club aktiv seid. Mein Auswahlgespräch fand mit zwei anderen Mitbewerbern statt und vom International Office waren auch drei Gesprächspartner dabei. Das Gespräch findet auf Englisch statt. Ich empfehle sich nicht unnötig zurückzuhalten, sondern ruhig alles zu sagen was man sagen möchte ohne abzuschweifen. Nach der Nominierung erfolgt die „Bewerbung“ bei der Cal Poly. Hierfür musste ich einen Account bei dem Portal des International Offices der Cal Poly registrieren (abroad.calpoly.edu). Das Programm hieß Inbound from MUAS (Engineering). Die Deadline war der 1. März. Unterlagen/Themen der Bewerbung: • Fragebogen: welcher Studiengang an der HM, welcher Studiengang an der Cal Poly (Engineering and Management (HM), Industrial Engineering (Cal Poly)) • Kursliste • American Exchange Objective (Motivationsschreiben) • Transcript of Records • English Language Proficiency (Sprachnachweis) • Kopie des Reisepasses Die Kursliste entspricht im Prinzip dem Study Plan bzw. der Anlage H (s. Anhang). Das Motivationsschreiben (American Exchange Objective) soll ca. 1 Seite lang sein. Ich empfehle in dem
Motivationsschreiben auch darauf einzugehen, warum die Cal Poly gerade einen selbst annehmen soll, was bringt man selbst als Bewerber mit, nicht nur was die Cal Poly einem bietet und warum sie interessant für einen ist. Die englische Notenbestätigung vom Prüfungsamt sollte kein Problem sein. Anfang April habe ich dann die Info bekommen, dass ich von der Cal Poly angenommen wurde und musste nun weitere Unterlagen einreichen: zwei Fragebögen für das Visum, ggf. Kopie des Reisepasses und den Proof of funding for exchange. Als Vermögensnachweis habe ich bei meinem Bankberater eine englische Vermögensübersicht (bzw. Kontoauszug) angefordert, diese konnte sogar direkt aus dem System der Bank erstellt werden und wurde von der Cal Poly akzeptiert. Danach wurde durch die Cal Poly das Formular DS-2019 erstellt, welches als Antrag für das Visum verwendet wird und später den Aufenthalt dokumentiert. Parallel habe ich dann Mitte April meinen „zentralen Account“ bei der Cal Poly erhalten über den man dann Zugriff auf alle Ressourcen der Cal Poly hat, inkl. E-Mail. Die E-Mail sollte man dann auch regelmäßig prüfen, da das International Office der Cal Poly alle Infos an diese Adresse schickt. Ab Anfang Mai kann man dann im PASS seinen Stundenplan zusammenstellen. PASS überprüft dabei nur, ob die ausgewählten Kurse sich nicht überschneiden und zeigt ggf. mehrere Möglichkeiten an den Stundenplan zusammenzustellen. Über PASS schreibt man sich nicht in einen Kurs fest ein. Das erfolgt über den Student Center. Eine genaue Beschreibung zum Zusammenstellen des Stundenplans wurde durch das IO der Cal Poly an meine E-Mail-Adresse verschickt. Hierzu gebe ich nur noch ein paar ergänzende Informationen. In meinem 1. Quartal hatte ich freitags gar keine Vorlesungen und am Mittwoch erst ab 15:00 Uhr. Man sollte versuchen sich den Mittwochvormittag und Freitag nach Möglichkeiten freizuhalten, da in SLO am Dienstag und Donnerstagabend Downtown am meisten los ist. Auch um über das Wochenende mal einen Trip zu machen ist es natürlich von Vorteil, wenn der Freitag frei ist. Im Bachelor (undergraduate) muss jeder Austauschstudent mindestens 12 Units und im Master (graduate) mindestens 8 Units belegen. Das wird durch das Visum bestimmt. Dabei muss der überwiegende Teil der Kurse oder Module dem jeweiligen Studium entsprechen (bei mir Wirtschaftsingenieurwesen, also Industrial Engineering aber wenigstens Engineering), d.h. man sollte so ca. 8 Units am College of Engineering machen und kann dann einen Business Kurs wählen oder was ganz anderes (dazu unten mehr). Das wird auch durch die Cal Poly geprüft. Viel mehr als 12 Units empfehle ich nicht, da der Arbeitsaufwand an der Cal Poly schon erheblich ist durch Hausaufgaben und Labs. Labs sind keine Vorlesungen, sondern es werden die Vorlesungsinhalte in Aufgaben und Projekten umgesetzt. Häufig hat man Vorlesung, Hausaufgaben, das Lab, den Lab Report und ein Projekt, welches über das ganze Quartal im Team durchgeführt wird (4 Unit Engineering Kurse). Alles zählt in die Gesamtnote. Mehr als 16 Units wird dann schon sehr stressig und man hat kaum noch Freizeit. Dabei kann man bei 12 Units recht leicht gute Noten erreichen. Nachdem man den Stundenplan zusammengestellt hat, wird dieser in den Student Center gepusht. Nun muss man sich einschreiben (enrollment). Dazu muss man wissen, dass alle Kurse, außer denen aus dem 1. Jahr, sogenannte prerequisites haben, also Bedingungen, die man erfüllen muss, um den Kurs belegen zu können. In der Regel sind das Kurse aus vorangegangenen Quartalen/Jahren. Da man als Austauschstudent ja keinerlei Kurse an der Cal Poly belegt hat, kann man diese natürlich nicht erfüllen. Dafür musste ich die permission numbers organisieren. Bei allen Kursen des College of Engineering hat jedes Department hierfür einen Ansprechpartner, an den man sich am besten per E- Mail wendet und die Situation schildert. Im Anhang ist eine Liste mit den Ansprechpartnern (Admin Support) (Stand 04.05.2017). Mir wurde diese Information erst recht spät gegeben, deswegen
beschreibe ich es hier so genau. In der E-Mail an den Ansprechpartner gibt man seinen vollen Namen, seine StudentID (Cal Poly My Portal => Personal Info Reiter =>Poly EmplID:), die Kurs-Nr., die section (da manche Vorlesungen und Labs mehrfach die Woche stattfinden) und dass man die Nummer braucht, um die prerequisites zu übergehen, an. Ich habe nie den Nachweis durch ein Transcript of Records erbringen müssen, dass ich bereits die Prerequisites an der HM belegt hatte. Ich habe die Nummern innerhalb von 2 Tagen bekommen. Sobald man die Info bekommt, dass man in PASS seinen Stundenplan planen kann, sollte man dies auch tuen und sich auch dann möglichst schnell um die Permission numbers kümmern. Viele Kurse an der Cal Poly sind immer ausgebucht. Als Austauschstudent darf man sich allerdings unter special exception zuerst einschreiben. Unter Registration Schedule findet man die genauen Deadlines zum Einschreiben (Continuing Students => special exception) https://registrar.calpoly.edu/acad_cal/). Für alle die gerne einen Kurs an dem Business College machen wollen: theoretisch darf man insgesamt nur einen Business Kurs belegen, da die Partnerschaft zwischen der HM und dem College of Engineering der Cal Poly besteht. Ich habe in jedem Quartal einen Business Kurs belegt. Ein Ansprechpartner am College of Business für permission numbers ist Sandy Edar sedar@calpoly.edu. Sie kann einen auch ggf. weiterleiten. Ansonsten kann man immer den Professor, der den Kurs hält, direkt anschreiben für die Permission numbers. Wenn in PASS nur STAFF steht muss man sich an das jeweilige Department wenden. Sobald dann das Enrollment offen ist, sollte man die permission numbers bereits haben und kann sich dann im Student Center sofort einschreiben. Dieser Prozess ist im Prinzip vergleichbar mit der Prüfungsanmeldung über PRIMUSS. Im NINE (=PASS) plant man seinen Stundenplan und im PRIMUSS (=Student Center) meldet man sich zur Prüfung an, wenn auch an der HM erst etwas später. Mitte Mai erhielten wir dann endlich sogar persönlich von Mitarbeiterinnen der Cal Poly aus dem International Office, die in München zu Besuch waren, unser Infopaket mit dem DS-2019. Sobald man das DS-2019 hat kann man das Visum beantragen. Ebenfalls ab Mitte Mai kann man sich für die Week of Welcome anmelden, welche ca. $200 kostet. Ich habe mich dazu angemeldet (Erfahrung s. während des Aufenthaltes). Die Cal Poly bietet auch einen Welcome Service ähnlich wie an der HM an und nennt sich „International Welcome Ambassador Program“ und die Studenten, die als Mentoren fungieren sind die IWAs. Ich habe mich auch für das IWA Programm angemeldet, allerdings erst recht spät (Anfang September). Ab Mitte Juni kann man sich anmelden (meine Erfahrungen: s. während des Aufenthalts). Visum Ich habe das Visum erst sehr spät im Juli beantragt. Zuerst habe ich die SEVIS Gebühr i.H.v. $180 auf dieser Webseite gezahlt: https://www.fmjfee.com/i901fee/index.html. Danach musste ich das DS- 160 Formular3 ausfüllen, welches dem eigentlichen Visa Antrag entspricht. Hier müssen viele ausführliche Angaben gemacht werden und man sollte etwa 2-3 Stunden dafür einplanen. Außerdem benötigt man noch ein Passbild, welches man entweder online hochladen oder später bei dem Termin in der Botschaft/dem Konsulat nachreicht. Mein Passbild, welches ich online hochgeladen hatte wurde nicht akzeptiert und so musste ich für 5€ in der Botschaft in einem Fotoautomaten ein neues Passbild machen. Der Visumstyp ist das J1 Visum. Auf der Webseite4 der US-Botschaft und Konsulate in Deutschland findet man Informationen zum Verfahren und den Link5 wo man dann 3 https://ceac.state.gov/genniv/ 4 https://de.usembassy.gov/de/visa/studium-und-austausch/terminvereinbarung/ 5 http://www.ustraveldocs.com/de/
seinen Termin bucht. Hier muss dann auch noch eine Visums-Gebühr von $160 bezahlt werden. Zum Besuch im Konsulat oder der Botschaft muss man den Reisepass, den Nachweis über die Zahlung der Gebühr und das DS-2019 (unterschrieben) mitbringen. Ich habe einen Termin innerhalb von gut einer Woche erhalten aber das kann natürlich variieren. Mein Interview in der Botschaft durch den Konsularbeamten war sehr kurz. Mir wurden insgesamt 3-4 Fragen gestellt: was ich in den USA machen möchte, wo ich studiere, was ich nach dem Austauschprogramm machen möchte, etc. Der Konsularbeamte möchte sicherstellen, dass man nach dem Austausch wieder ausreist. Die Bestätigung für das Visum wurde mir direkt nach den Fragen zugesagt und dann hat es noch 2-3 Tage gedauert bis der Reisepass mit dem eingeklebten Visum im Briefkasten war. (Kranken-)Versicherung Die Krankenversicherung wird durch die Cal Poly zur Verfügung gestellt und ist auch verpflichtend. Eine eigene Auslandskrankenversicherung zu wählen ist also keine Option. Die Krankenversicherung der Cal Poly deckt das meiste ab auch wenn sie relativ teuer ist für die gebotenen Leistungen. Der fällige Betrag für die Krankenversicherung wird im Student Center angezeigt, ab Anfang August (bzw. kurz vor Beginn des Quartals) sollte man also ab und zu mal im Student Center nachschauen ob die Krankenversicherung schon fällig ist. Weitere Informationen zur Krankenversicherung hier: http://www.international.calpoly.edu/students/health.html. Haven & Alcohol Training Haven & Alcohol Training sind zwei Online Kurse zum Thema sexuelle Belästigung und Alkohol. Man erhält auch hier eine E-Mail von der Cal Poly. Diese Trainings sind für alle Cal Poly Studenten verpflichtend und sollen vor Beginn des Herbst Quartals abgeschlossen sein. Ich empfehle jedem der nur ein Quartal an der Cal Poly bleibt diese Trainings nicht zu machen, da sie extrem viel Zeit kosten (mind. 4 Stunden) und nur wenig Benefit bieten. Wenn man die Trainings nicht abschließt kann man sich im darauffolgenden Quartal in keine Kurse mehr einschreiben, d.h. alle die an der Cal Poly länger als 1 Quartal bleiben müssen es machen. Ich empfehle es so früh wie möglich noch in Deutschland zu machen. Ich habe es erst gemacht als ich in den USA ankam und die Zeit war mir dafür echt zu schade. Poly Learn J-1 Student Orientation Der Poly Learn J-1 Student Orientation Kurs ist ein Moodle-Kurs, der zusätzliche Informationen zur Kultur in den USA, Studium an der Cal Poly, Vorbereitung für die Ankunft, Events zur Orientierung, J-1 Visum Anforderungen, Job Optionen und Anforderung und das Leben in San Luis Obispo bereithält. Dieser Kurs soll ebenfalls vor der Ankunft abgeschlossen sein. Der Aufwand für diesen Kurs hängt davon ab wieviel Zeit man investieren möchte. Das Minimum sind vermutlich 1-2 Stunden. Man erhält von der Cal Poly diesbezüglich eine Info-Mail. Wohnen Ich habe bereits sehr früh Anfang März meine Unterkunft gesichert. Ich hatte mich für Valencia Apartments entschieden (Off-Campus), da sie im Vorhinein Austauschstudenten gegenüber sehr zuvorkommend waren und auch in einigen Erfahrungsberichten positive Bewertungen erhalten haben. Auf der Webseite6 der Cal Poly kann man sich sowohl über On-Campus als auch Off-Campus Housing informieren. On-Campus Housing bietet für Austauschstudenten den Vorteil, dass man die Unterkunft nur solange mieten kann wie man möchte und sich nicht um einen Nachmieter kümmern muss. Außerdem ist ein wöchentlicher Reinigungsservice im Preis enthalten. Allerdings muss man einen Parkausweis für einen Stellplatz für ca. $600 kaufen, den man allerdings untervermieten kann und man bekommt auch das Geld anteilig zurück, wenn man nicht für ein ganzes Jahr dort ist. 6 http://www.housing.calpoly.edu/ http://www.international.calpoly.edu/students/new/housing.html
Allerdings gilt On-Campus Alkoholverbot und man darf nur dann im eigenen Apartment Alkohol trinken, wenn alle in dem Apartment 21 Jahre oder älter sind. Vom Preis her ist es nur dann günstiger, wenn man sich ein Zimmer teilt. Ich empfehle Valencia Apartments nicht (Erfahrung unten). On-Campus bietet, die o.g. Vorteile und ist besonders attraktiv, wenn man nur eine kurze Zeit (1 Quartal) an der Cal Poly ist. Ansonsten empfehle ich über die Facebook Gruppen7 ein Zimmer zur Untermiete zu suchen, da man hier am ehesten in das Leben der amerikanischen Studenten integriert wird auch wenn es vielleicht etwas aufwendiger ist. Es gibt in SLO noch weitere private Studentenwohnheime, die ähnlich wie Valencia Apartments aufgebaut sind. Finanzierung Ich habe mich nur um die PROMOS Förderung beworben, für das Fullbright Stipendium hatte ich die Deadline verpasst. Informationen zu PROMOS findet man ebenfalls auf der Webseite8 der HM. Ich hatte das Glück den einmaligen Reisekostenzuschuss in voller Höhe zu erhalten. Hierfür musste ich ein Motivationsschreiben verfassen und einen deutschen Lebenslauf einreichen. Es lohnt sich auf jeden Fall sich zu bewerben auch wenn man nur eine Teilförderung erhält (einmalig 400€). Bezüglich des Motivationsschreibens kann ich nur den Tipp geben zu beschreiben warum PROMOS einen fördern soll. Den von der Cal Poly angegebene Kostenanschlag stufe ich als konservativ ein. Ich habe ca. 1500€ im Monat gebraucht ohne Sonderkosten für Reisen und spezielle Events miteinzubeziehen. Anreise Ich habe einen One-way Ticket bei der Lufthansa gebucht, da ich noch nicht genau wusste, wann ich wieder aus den USA zurückkomme. Ich bin zwei Wochen vor Beginn der Week of Welcome nach Los Angeles gereist um etwas die Stadt zu erkunden und ein Auto zu kaufen. Um mich Vorort bewegen zu können habe ich über den ADAC einen Mietwagen gebucht, den ich direkt am Flughafen abgeholt habe. Es gibt einen Shuttle Service, der mich vom Flughafen zum Autoverleiher kostenlos transportiert hat. Über den ADAC zu buchen kann ich empfehlen, auch wenn man beachten muss, dass man bei allen Verleihern einen nach Tagen gestaffelten Aufpreis zahlt für Fahrer unter 25 Jahren. Ich habe dann nach 10 Tagen den Wagen wieder abgegeben, da ich mein Auto bis dahin gekauft hatte (Autokauf USA s. unten). Ich habe mir über Airbnb zwei Unterkünfte9 gesucht und kann das empfehlen. Ich habe in zwei Unterkünften jeweils eine Woche gewohnt und war mit den Unterkünften/Vermietern sehr zufrieden. Nach den zwei Wochen in LA bin ich dann mit meinem eigenen Auto nach SLO gefahren. Dort habe ich dann noch bei meinem IWA 4 Nächte auf der Couch geschlafen bis ich dann endlich bei Valencia einziehen konnte. Während des Aufenthalts Auto kaufen Ich habe mir für die Zeit meines Aufenthalts ein Auto in den USA gekauft, da ich wusste wie schlecht die öffentliche Anbindung in den USA ist und habe die Entscheidung nicht bereut. Im Gegenteil, andere Kommilitonen der HM, die auch in Kalifornien waren, haben später auch ein Auto gekauft. Ich habe mich bewusst dafür entschieden das Auto schon in LA zu kaufen, da der Automarkt dort 7 https://www.facebook.com/groups/352614291604929/ 8 https://www.hm.edu/allgemein/hochschule_muenchen/io/wege_in_die_welt_3/finanzierung_4/foerderungs moeglichkeiten.de.html 9 www.airbnb.de/c/svens3086 https://www.airbnb.de/rooms/16321167?s=51 https://www.airbnb.de/rooms/16885425?s=51 https://www.airbnb.de/rooms/339123?s=51
natürlich größer und damit günstiger als in SLO ist. Ich habe damals über cargurus.com gesucht und bei Blok Charity Auto Clearance10 mein Auto gekauft. Blok verkauft von Autohäusern gespendete, gebrauchte Autos. Zwar kann man keine Probefahrt machen aber alle Fahrzeuge werden auf Fahrtüchtigkeit geprüft und erst dann verkauft. Ich habe die Versicherung abgeschlossen, bevor ich das Fahrzeug vom Hof des Händlers bewegt habe und kann das nur jedem empfehlen. Die Händler lassen die Kunden auch ohne Versicherung fahren. Man kann die Versicherung auf das Auto abschließen, obwohl das Fahrzeug noch nicht auf einen angemeldet ist. Das Versichern des Fahrzeugs ging bei Geico innerhalb von einem Tag. Innerhalb von 10 Tagen habe ich dann in San Luis Obispo das Auto auf mich umgemeldet. Hier fällt die Sales tax von 7-8% an und eine registration fee. Für den Autokauf in den USA benötigt man den Title (pink slip), das Smog certificate, die Versicherung und einen Bill of Sale. Der title entspricht im Prinzip dem deutschen Fahrzeugbrief und dokumentiert den Eigentümer. Beim title sollte man darauf auch, dass er „clean“ ist, also keinen Unfallschaden hatte (savage), der so erheblich war, dass die Versicherung die Reparatur für nicht mehr sinnvoll gehalten hat. Das Smog certificate ist der Abgastest und ist beim Verkauf immer verpflichtend zu machen in Kalifornien. Als Versicherung empfehle ich Geico. Geico war sehr unkompliziert. Am besten füllt man online schon mal den Fragebogen aus und lässt sich eine Quote anzeigen. Da ich keinen amerikanischen Führerschein hatte habe ich dann bei Geico angerufen und anhand meiner Telefonnummer hatte Geico dann schon alle Infos, die ich online eingegeben habe. Ich musste dann nur noch meinen deutschen Führerschein abfotografieren und während des Gesprächs an Geico senden. Geico hat den Führerschein geprüft und mir sogar die Zeit, die ich meinen Führerschein schon habe als Erfahrung angerechnet. Logischerweise kann die Versicherung erst abgeschlossen werden, wenn man weiß welches Auto man kaufen möchte. Der Bill of Sale ist der Kaufvertrag. Eine Vorlage findet man auf der Webseite11 des DMV. Organisatorisches Konto Ursprüngliche hatte ich geplant über mein Girokonto bei der Deutschen Bank, die eine Kooperation mit der Bank of America hat, mein Bargeld zu beziehen, da so das Abheben kostenlos ist. Den Großteil der Zahlungen wollte ich über meine deutsche Kreditkarte abwickeln. Fast alle Kreditkarten erheben für den Währungstausch ein Auslandsendgelt zwischen 1 und 2%. Es gibt allerdings z.B. eine MasterCard Travel, bei der kein Auslandsendgelt anfällt aber dafür die Grundgebühr entsprechend hoch ist. Durch nachfragen vor Ort habe ich dann erfahren, dass ich bei der Chase Bank ein kostenloses Girokonto (checkings account) eröffnen kann und dazu eine Debitkarte (ähnlich EC-Karte bzw. Girokarte) bekomme. Die Chase Bank hat eine Filiale auf dem Campus der Cal Poly und ich empfehle es dort ein Konto zu eröffnen, wenn man sich länger als ein Quartal in den USA aufhält. Die Debitkarte funktioniert einfach zuverlässiger als eine deutsche Kreditkarte und auch das Tanken an der Tankstelle fällt leichter. Das Eröffnen des Kontos dauert ca. 1 Stunde und nach zwei Wochen ist die Karte da. Zum überweisen von Geld von einem deutschen Konto auf das Konto der Chase Bank empfehle ich Transferwise12. Der Prozess ist sehr einfach und die Transaktion dauert nur ca. drei Tage. Transferwise verlangt 0,5% für den Währungstausch, dafür erhält man aber den aktuellen Tagesmittelkurs. Uber & Lyft & Venmo Uber und Lyft sind die besten, taxiähnlichen Services in den USA. Ich habe Uber & Lyft sehr häufig genutzt um von A nach B zu kommen, da es sehr günstig und so einfach ist. Ich empfehle die Apps 10 https://www.blokauto.com/ 11 https://www.dmv.ca.gov/portal/dmv 12 https://transferwise.com/de/
schon in Deutschland zu installieren und sich die Konten einzurichten, da man es sowieso brauchen wird. Klassische Taxis gibt es in den USA kaum noch. Venmo ist im Prinzip das gleiche wie PayPal, aber alle Studenten an der Cal Poly nutzen Venmo statt PayPal. Allerdings funktioniert Venmo nur mit einer amerikanischen Debit- oder Kreditkarte. Mobilfunkanbieter Ich habe mir gleich am ersten Tag in LA in einem T-Mobile Shop eine Prepaid Sim-Karte gekauft. Der günstigste Plan mit 4GB LTE und Flat Telefon & SMS kostet $45 pro Monat. Der Vorteil ist das ich sofort eine Telefonnummer hatte. Man kann sich online ein Konto einrichten und dann wird der Betrag automatisch jeden Monat von der Debit- oder Kreditkarte abgebucht und so hat man praktisch einen Vertrag, den man jeden Monat kündigen kann. Auf Dauer ist das günstigste allerdings MintMobile. MintMobile bietet für $25 das beste Preis- /Leistungsangebot. Allerdings wird die Sim-Karte zugeschickt, was ca. 2 Wochen dauert. Man kann aber die Nummer von z.B. T-Mobile übertragen, wenn man wechseln möchte. MintMobile nutzt das T-Mobile Netz. Einkaufen Lebensmittel in Kalifornien sind im Vergleich zu Deutschland extrem teuer. Ich würde mit dem doppelten Betrag für Lebensmittel rechnen den man in Deutschland braucht. Gute und günstige Supermärkte in SLO sind Food4Less, das Grocery Outlet und Walmart, welcher allerdings in Pismo Beach 20 Minuten mit dem Auto liegt. Für etwas Abwechslung sorgen TraderJoe’s und California Fresh Market. Beim Cali Fresh gibt es das beste Brot und der Getränkemarkt nebenan ist preislich in Ordnung. Hier noch ein Tipp am Rande: in den USA darf Alkohol erst ab 21 Jahren gekauft und konsumiert werden. Eine Person unter 21 Jahren darf auch nicht beim Tragen z.B. vom Supermarkt zum Auto helfen. Die Strafen können drakonisch sein. Das Essen on-Campus ist auch sehr teuer und im Schnitt nicht sehr gut. Nah-/Fernverkehr In SLO gibt es ein Nahverkehrssystem, welches zwar nicht mit einem ÖPNV einer deutschen Großstadt vergleichbar ist, das Gröbste aber abdeckt. Wer nur ein Quartal an der Cal Poly ist, kann sich bequem ein Fahrrad bei dem Prof. Joel Westwood ausleihen. Wer länger an der Cal Poly ist sollte sich ein Fahrrad auf Craigslist oder in einer der Facebook-Gruppen kaufen. Fernverkehr funktioniert in den USA eigentlich nur über Auto oder Flugzeug. Ich habe den Amtrak nie benutzt, deswegen kann ich dazu keine Erfahrungen teilen. Ankunft Nachdem ich in SLO angekommen war ging gleich die Week of Welcome los. Die Week of Welcome ist eine Einführungswoche für alle Freshmen, d.h. alle Studenten, die ihr Studium an der Cal Poly beginnen. Dabei werden alle Studenten in Gruppen eingeteilt und man verbringt die gesamte Woche mit seiner Gruppe. Der Tag ist von morgens 8 Uhr bis abends 23 Uhr voll durchgetaktet. Man bekommt sofort viele Eindrücke wie das Studium an der Cal Poly abläuft und man lernt auch viele neue Leute kennen. Allerdings enthält die WOW auch Programmpunkte, die für mich eher weniger interessant waren, z.B. verantwortlicher Umgang mit Alkohol und Präventionsmaßnahmen für sexuelle Belästigung und Übergriffe. Da wurde dann doch teilweise der Altersunterschied deutlich, da viele Freshmen direkt nach der High-School mit 18 oder gar 17 Jahren an der Cal Poly anfangen. Diese Programmpunkte wurden dann in der Gruppe im Nachhinein nochmal reflektiert und
diskutiert. Ich wurde in eine Gruppe von Transfers eingeteilt, also Studenten, die von einer anderen Universität zur Cal Poly wechseln. Die WOW findet auch nur im fall quarter statt. Für mich hat sich die Week of Welcome gelohnt. Mit zwei Leuten aus meiner Gruppe hatte ich auch über die WOW hinaus Kontakt, aber ich finde man muss es nicht unbedingt machen. Während der WOW findet auch der International Student Orientation Lunch statt, der für alle neuen internationalen Studenten Pflicht ist. Man erhält zusätzliche, relevante Informationen für Austauschstudenten und lernt auch die anderen internationalen Studenten besser kennen. Mein IWA war sehr hilfreich und wir haben vor allem anfangs viel unternommen. Ich empfehle es auf jeden Fall sich für dieses Programm anzumelden. Am Ende der Week of Welcome findet noch die Club fair statt, also eine Messe, bei der sich alle Clubs der Cal Poly vorstellen. Die Cal Poly hat über 300 von Studenten organisierte Clubs13 und bietet damit alles was man sich wünschen kann. Vom Off-road Club, über Triathlon bis hin zu Berufsgruppen spezifischen Clubs. Man sollte auf jeden Fall zur Club fair gehen und sich in die Mailverteiler einschreiben. Praktisch jeder Club bietet ein Kennenlerntreffen, wo der Club sich vorstellt. Die Clubs bieten die Möglichkeit viele amerikanische Studenten kennenzulernen und auch über den Uni-Alltag hinweg Freundschaften zu knüpfen. Ich bin dem Segelclub beigetreten. Der Segelclub agiert vom Yacht Club in Morro Bay aus und man kann dort sowohl als absoluter Anfänger als auch erfahrener Segler mitmachen. Der Club bietet Trainings an fast jedem Tag der Woche an und er nimmt auch regelmäßig an Regatten teil. Ich war auf einer Regatta in San Diego und es war ein super Wochenende. Auch ist es der Segelclub recht günstig. Ich habe $120 für ein Quartal gezahlt und konnte soviel Segeln wie ich wollte. Auch die Reisen zu den Regatten sind inklusive, nur für die Verpflegung muss man selbst sorgen. International Students Inc. ist eine christliche Organisation in SLO, die Events für internationale Studenten anbietet. Vor allem der Welcome Mart war super. Hier konnte man sich aus gespendeten Gegenstände aussuchen was man wollte, also z.B. Küchenutensilien wie Teller und Pfannen. Die Sachen waren kostenlos und häufig sogar neu. Das war sehr praktisch, da man für ein halbes Jahr sich vielleicht nicht alles neu anschaffen möchte. Der Welcome Mart fand während der Week of Welcome statt. Kurswahl Process Improvement fundamentals (IME223) war eine Kombination aus Ergonomie mit Praktikum und Produktionsmanagement und Logistik. Die Kurse an der Cal Poly hängen stark von den Dozenten ab. Ich hatte IME 223 bei Prof. Macedo. Der Kurs war nicht sehr spannend, aber dafür nicht sehr aufwendig. Nur die Lab reports haben Arbeit gemacht, die midterms und das final waren einfach. Dazu kam noch ein Gruppenprojekt, welches über das ganze Quartal hinweg in einem Unternehmen durchgeführt wurde. Die meisten Pflichtfächer an der Cal Poly haben 1-2 midterms und ein Final. Die Note setzt sich aus den Hausaufgaben, den Lab reports, midterms und finals zusammen. In der Regel wird auch Anwesenheit vorausgesetzt, zu den Labs muss man aber immer anwesend seien. Facilities Planning and Design (IME 443) lehrt den sinnvollen Aufbau von Einrichtungen von Unternehmen, wie z.B. Büros aber auch Produktionsanlagen. Ich hatte Prof. Callow als Dozentin. Sie war sehr nett, ich fand den Kurs aber eher langweilig. Der Moodle-Kurs ist gut strukturiert. Es gibt jede Woche einen Test aber dafür keine Midterms und ein recht einfaches final. Auch hier gibt es ein Projekt, was über das ganze Quartal in der Gruppe durchgeführt wird. 13 https://clubs.calpoly.edu/clubs-directory
Production Planning und Control Systems (IME 410) bei Dr. Pouraghabagher war der beste Kurs, den ich an der Cal Poly hatte und der einzige, bei dem ich wirklich etwas gelernt habe. Dr. P ist sehr motiviert den Studenten die Materie nahe zu bringen. Das Anspruchsniveau entspricht auch mehr dem was man von der HM gewohnt ist. Der Kurs besteht aus Vorlesung, Hausaufgaben, Labs, Lab report (der i.d.R. während des Labs erstellt wird), midterms, final, und einem Gruppenprojekt. IME 410 behandelt im Wesentlichen Methoden zur Produktionsplanung. Introduction to Detailed Design with Solid Modeling (ME 251) ist ein Kurs der Maschinenbau- Fakultät, den ich auf Empfehlung freiwillig gewählt habe. Der Kurs gibt eine Einführung in das Design mit Hilfe von SolidWorks oder wer interessiert ist kann auch Fusion wählen. Die Vorlesung von Prof. Larson ist sehr amüsant. Er war selbst für ein Jahr als Gastprofessor in München an der HM und freut sich daher über jeden deutschen Austauschstudenten. Auch nimmt er kein Blatt vor den Mund und war für mich als Deutscher eine schöne Abwechslung zu der manchmal doch etwas aufgesetzten Freundlichkeit der Amerikaner. Der Kurs ist durchaus aufwendig, aber auch als SolidWorks-Neuling absolut machbar, wenn man am Anfang etwas zusätzliche Zeit investiert und zu dem Tutoring geht welches angeboten wird. Jede Woche müssen als Hausaufgabe händisch technische Zeichnungen erstellt werden, ähnliche wie in Technisches Zeichnen aus dem 1. Semester, und im Lab werden anhand von schriftlichen Aufgabenstellung CAD-Modelle erarbeitet, die im 2 Wochen Rhythmus abzugeben sind. Zum Schluss gilt es noch ein Final für die Vorlesung und ein Final für das Lab zu bestehen. Eine sehr gute Note ist absolut machbar. Principles of Marketing (BUS 346) bei Prof. Weber war für mich eher uninteressant. Jede Woche sollte man 1-3 Kapitel lesen und entsprechend auf Moodle die Quizze bearbeiten. Allerdings konnte man die Lösungen zu den Fragen online finden. Wir mussten uns am Anfang des Quartals für eine sogenannte „dead brand“ entscheiden und sollten einen Marketing Plan erstellen um diese Marke wiederzubeleben. In meinem Fall war es eine Kinokette. Jede Woche wurde ein Teil des Marketing Plans in der Gruppe erarbeitet und zum Schluss zu einem Dokument zusammengefügt. Man hat wöchentlich von Prof. Weber und einem Mentor Feedback erhalten und konnte dann entsprechend noch Fehler für den finalen Plan ausbügeln. Zum Schluss hat jede Gruppe in einem 5-minütigen Pitch ihre neue Brand vorgestellt. Zusätzlich zu dem Projekt fand noch ein midterm und ein final statt, welches die Inhalte der Vorlesung abgefragt hatte. Der Kurs war nicht schwer aber durch die Gruppenarbeit durchaus zeitaufwändig. Organizations, People, and Technology (BUS 382) bei Prof. Stevens basierte hauptsächlich auf dem Lehrbuch. Ich musste jede Woche ein Kapitel als Hausaufgabe lesen und dann wurde das Kapitel mit einem Moodle Quiz abgefragt. Dafür wurden keine midterms durchgeführt. Die restliche Zeit wurde die Themen der Kapitel vertieft. Prof. Stevens hat rege mündliche Mitarbeit erwartet und dies wurde auch bewertet. Zusätzliche musste eine Hausarbeit zu einem der Kapitel verfasst und in einer kurzen Präsentation vorgetragen werden. Auch in diesem Fach gab es ein Gruppenprojekt. First Aid/CPR/AED ist ein Erste-Hilfe-Kurs, bei dem man sich sogar zertifizieren lassen kann. Allerdings ist die Zertifizierung nur für Nordamerika gültig. Der Kurs ist einfach, macht Spaß und ist mit geringem Aufwand machbar. Eine gute Chance die eigenen Erste Hilfe-Fähigkeiten aufzufrischen. Golf fand einmal die Woche auf dem Laguna Lake Golf Course in SLO statt. Der Kurs ist für Anfänger aber auch Fortgeschrittene interessant. Als Anfänger bekommt man vom Instructor etwas Starthilfe und darf dann schon recht früh auf dem Platz spielen. Schläger stellte mir ebenfalls der Instructor zur Verfügung. Das Greenfee lag bei ca. $90 für eine 10er Karte. Diejenigen die ein HCP und regelmäßig spielen sollten nichts anspruchsvolles Erwarten, sondern eher eine lockere Abwechslung zum Uni-
Alltag. Meine Woche begann also montags morgens um 11:00 Uhr mit einer 9-Loch Partie Golf. Allgemein stand für mich die Anrechenbarkeit der Module im Vordergrund bei der Auswahl. Der Arbeitsaufwand ist an der Cal Poly deutlich höher und ich musste mich sehr disziplinieren um manchmal nicht den Anschluss zu verlieren. Meine Noten waren im Schnitt aber deutlich besser als an der HM. Ich empfehle jedem sich KINE-Kurse anzuschauen und zu belegen. Es werden unterschiedlichste Sport-Kurse von Yoga bis Bowling angeboten, die für Einsteiger geeignet sind und auch für Könner ein schöner Zeitvertreib und Abwechslung sind. Es ist die ideale Gelegenheit mal eine Sportart auszuprobieren, die einen schon immer gereizt hat. An dieser Stelle möchte ich auch noch den super Recreation Center, kurz Rec Center, der Cal Poly ansprechen. Der Rec Center ist das kostenlose Fitnessstudio on-Campus und bietet alles von Squash- Plätzen, über Indoor-Basketball bis hin zu den klassischen Sportgeräten.
Modul Cal Poly Colleg course Unit Modulname HM Modul e -nr. art Process Improvement IME 223 4 Produktionsmanagement Pflicht Fundamentals und Logistik I Facilities Planning and Design IME 443 4 Produktionsmanagement Pflicht und Logistik II & Ergonomie Production Planning and IME 410 4 Produktionsmanagement Pflicht Control Systems und Logistik II Introduction to Detailed ME 251 2 AW-Fach AW- Design with Solid Modeling Fach Principles of Marketing BUS 346 4 Marketing Pflicht Organizations, People, and BUS 382 4 Unternehmensplanung und Pflicht Technology Organisation First Aid/CPR/AED KINE 181 1 AW-Fach AW- Fach Golf KINE 121 Wohnen Valencia Die von Valencia vermieteten Apartments sind möbliert aber vom Zustand her nicht optimal im Preis- /Leistungsverhältnis. Man teilt sich immer zu dritt ein Apartment und in der Regel werden nur gleichgeschlechtliche WGs zugelassen. Ich habe mit meinen Roommates nicht viel unternommen, da die hauptsächlich auf ihrem Zimmer blieben. Das hat mich aber kaum gestört, da ich sowieso selten zu Hause war. Man muss immer für ein Jahr einen Mietvertrag unterschreiben und wenn man sein Zimmer untervermieten will muss man eine Gebühr von $500 zahlen für das Erstellen eines Mietvertrags für den Untermieter. Einen Nachmieter für das Zimmer zu finden ist nicht immer einfach. Außerdem muss eine Kaution von $500 hinterlegt werden. Valencia bieten einen Pool und ein Fitnessstudio was ich aber kaum genutzt habe, da es ja on-Campus den großen Rec Center gibt. Für Parkplätze gibt es eine lange Warteliste aber ich habe eigentlich immer was auf der Straße gefunden auch wenn ich manchmal ein Stück gehen musste. Ich empfehle jedem zu versuchen ein Zimmer zur Untermiete über die Facebook-Gruppen oder Craigslist zu finden, auch wenn das etwas aufwendiger ist. Die Integration in einer amerikanischen Studenten-WG ist einfacher besser und ein Erlebnis. Freizeitmöglichkeiten & Reisen In SLO findet einmal im Monat die Bike night statt, bei der man mindestens einmal dabei gewesen sein muss. Dabei heizt man mit ca. 300 Studenten durch Downtown SLO mit seinem Fahrrad. Die Bike
night soll die Leute motivieren mehr mit ihrem Fahrrad zu fahren. Das Event findet am ersten Donnerstag eines jeden Monats statt14. Am Dienstag gibt ist in SLO bei vielen Sushi-Restaurants California-Rolls für $2. Dienstags findet ebenfalls Pint night statt. Man kauft ein volles Bierglas für einmalig $5 und kann das Glas für $2-3 wieder nachfüllen, je nachdem welche Biersorte man wählt. Freitags findet immer die Reggae Night im Frog & Peach Pub statt, welcher der einzige richtige Pub in SLO ist. Die beliebtesten Bars/Clubs in SLO sind Slo Brew, Mother’s Tavern (MoTav) und Frog & Peach, vielleicht noch Creeky-Tiki. Donnerstags findet immer von 17:00 – 21:00 Uhr der Farmers Market statt, wo lokale Farmer ihre Ernte und Essen verkaufen. Restaurants in SLO, die ich empfehlen kann: Aisuru (Sushi), der berühmte Firestone Grill, SLO DoCo (24/7 Donuts!!!), In-N-Out Burger (mein Favorit), FiveGuys (Burger) und Tacos de Acapulco. In SLO gibt es ein paar Wanderwege zum Bishops Peak und dem Cal Poly P. Wer ehrgeizig ist kann die Tri-Tip Challenge machen und die 3 höchsten Gipfel in SLO an einem Tag besteigen und sich dann im Firestone Grill das Tri-Tip Sandwich gönnen. Für Restaurantempfehlungen kann ich nur die App Yelp empfehlen. Kalifornien CA bietet viele Sehenswürdigkeiten. Die Nationalparks Death Valley, Sequoia, Yosemite, Big Sur, Lake Tahoe bieten tolle Landschaften, Camping Möglichkeiten und Wandertouren. Am besten geht man immer zum Visitor Center der jeweiligen Parks und informiert sich über mögliche Wandertouren, da die ja von der eigenen Zeit und auch vom Wetter und Zustand abhängig sind. Die Nationalparks verlangen Eintrittsgeld. Wenn man zu mehreren Nationalparks möchte, lohnt sich eine Jahreskarte schnell. Der Bundestaat Utah bietet ebenfalls super schöne Nationalparks wie Zion, Arches und Bryces-Canyon. In Los Angeles sind die Sehenswürdigkeiten weit verteilt. An der Stelle möchte ich die Marco Polo Touren App empfehlen, die für einige Städte in den USA geführte Touren enthält und die ich absolut empfehlen kann. Der Santa Monica Pier, das Gerry Research Center, der Rodeo Drive, die Huntington Libraries und das Griffith observatory sind POIs, die ich empfehlen kann. Statt viel Zeit am Venice Beach zu verbringen, der meiner Meinung nach sehr touristisch ist, empfehle ich einen Abstecher zum Hermosa Beach zu machen. Hier gibt es einen schönen Strand, tolle Strandhäuser und eine open-air Mall. Auch der Hollywood Walk of fame ist unspektakulär und touristisch überlaufen. In Downtown LA sind der Grand Central Market, das museum of contemporary Arts und die Walt Disney Concert Hall interessant. Wer in der Nähe von Downtown LA ist sollte unbedingt einen Abstecher zu Cha Cha Chili (Korean/Mexican Fusion Restaurant) machen und eine Chimichanga essen. Der für mich beste Mexikaner in Kalifornien. Wenn man schon mal in Kalifornien ist liegt Las Vegas mit 6 Stunden Fahrt sehr nah. Auch Hawaii sollte eine Überlegung wert sein, denn die Flugstrecke ist von CA schon deutlich kürzer wie von Europa aus. 14 http://bikehappening.org/
Fazit Die 10 Monate in Kalifornien haben meine Erwartungen absolut erfüllt. Ich würde es jederzeit wieder machen und plane auch so schnell wie möglich SLO wieder zu besuchen. Es hat mich manchmal etwas frustriert soviel Zeit für die Uni zu investieren, deswegen empfehle ich nur zwei Pflichtfächer pro Quartal zu nehmen und den Rest mit entspannteren Aktivitäten aufzufüllen. Ich habe das Wetter sehr genossen. Ich empfinde die Amerikaner als sehr kontaktfreudig und angenehm. Die Cal Poly hat so viel zu bieten und das International Office der Cal Poly ist sehr unterstützend bei praktisch jeder Angelegenheit. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei dem International Office der HM danken für die Chance das Auslandssemester an der Cal Poly machen zu dürfen und die Unterstützung. Bedanken möchte ich mich auch für das Stipendium durch PROMOS.
Anhang (https://flowcharts.calpoly.edu/downloads/mymap/17-19.52IEBSU.pdf )
Sie können auch lesen