Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 - an sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg - PH Ludwigsburg
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2014 Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 an sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg Statistisches Landesamt Baden-Württemberg • Böblinger Straße 68 • 70199 Stuttgart • Telefon 0711/ 641- 0 Zentrale Telefax 0711/ 641- 24 40 • poststelle@stala.bwl.de • www.statistik-bw.de
Impressum So erreichen Sie uns Ergebnisse der Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Absolventenbefragung 2012 Böblinger Straße 68 70199 Stuttgart Stand August 2013 Telefon 0711/ 641- 0 Zentrale Artikel-Nr. 8061 14001 Telefax 0711/ 641- 24 40 poststelle@stala.bwl.de Herausgeber und Vertrieb Statistisches Landesamt Baden-Württemberg www.statistik-bw.de Gerne beraten wir Sie auch persönlich. Fotonachweis Rufen Sie uns an! Universität Hohenheim Zentraler Auskunftsdienst Ihre Anlaufstelle für alle aktuellen und historischen Statistiken für Baden-Württemberg, seine Regionen, Landkreise und Gemeinden © Statistisches Landesamt Telefon 0711/ 641- 28 33, Telefax - 29 73 Baden-Württemberg, Stuttgart, 2014 Bibliothek Für nicht gewerbliche Zwecke sind Verviel- fältigung und unentgeltliche Verbreitung, Die Präsenzbibliothek für alle auch auszugsweise, mit Quellenangabe Telefon 0711/ 641- 28 76, Telefax - 29 73 gestattet. Die Verbreitung, auch auszugswei- se, über elektronische Systeme/Datenträger Pressestelle bedarf der vorherigen Zustimmung. Alle Etwa 400 Pressemitteilungen jährlich zu allen übrigen Rechte bleiben vorbehalten. aktuellen Themen Telefon 0711/ 641- 24 51, Telefax - 29 40 Vertrieb Bestellung von Veröffentlichungen Telefon 0711/ 641- 28 66, Telefax 641- 13 40 62 Kontaktzeiten Montag bis Donnerstag 9.00 – 15.30 Uhr, Freitag 9.00 – 12.00 Uhr
2014 Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 an den Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg Absolventinnen und Absolventen der Abschlussjahre 2007 und 2010 Durchgeführt und ausgewertet vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg Auftraggeber: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie die baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen Erhebungszeitraum: 10. August bis 10. November 2012
Inhalt Auf einen Blick – Die zehn wesentlichsten Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012.................................................................................... 5 1. Einleitung...................................................................................................... 7 2. Methodisches Vorgehen und Repräsentativität der Absolventenbefragung................................................................................ 8 2.1 Erhebungsmethode und Befragungsausfälle ................................................. 9 2.2 Repräsentativität........................................................................................... 14 3. Praktische Erfahrungen der Absolventinnen und Absolventen sowie Auslandsaufenthalte ...................................................................... 16 3.1 Praktika und berufliche Erfahrung................................................................. 17 3.2 Auslandsaufenthalte der Absolventinnen und Absolventen.......................... 18 4. Bewerbungsphase und -erfolge der Absolventinnen und Absolventen nach dem Studium.................................................................. 19 4.1 Bewerbungsphase für den Vorbereitungsdienst........................................... 20 4.2 Beschäftigungssuche und Bewerbungsart................................................... 21 5. Entwicklung und Beschreibung der beruflichen Situation der Absolventinnen und Absolventen..................................................... 22 5.1 Berufliche Entwicklung der Absolventinnen und Absolventen..................... 22 5.2 Beschäftigungsverhältnis und Berufsfeld der Absolventinnen und Absolventen........................................................................................... 24 6. Vorbereitungsdienst (Referendariat) der Absolventinnen und Absolventen......................................................................................... 25 6.1 Studium und Vorbereitungsdienst................................................................. 25 6.2 Im Studium vermittelte Kompetenzen und deren Rolle im Vorbereitungsdienst................................................................................. 28 Entwicklung und Realisierung 7. Bewertung der derzeitigen beruflichen Tätigkeit Autorinnen: Birgit Lott und Carolin Pfister Redaktion: Katrin Böttinger durch die Absolventinnen und Absolventen........................................... 30 Technische Leitung: Wolfgang Krentz DTP/Grafik: Simela Exadaktilou 7.1 Bewertung der Nützlichkeit des Studiums.................................................... 30 7.2 Zufriedenheit der Absolventinnen und Absolventen mit verschiedenen Aspekten der beruflichen Tätigkeit............................................................... 31 3
Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg 8. Zufriedenheit der Absolventinnen und Absolventen mit dem Studium........................................................................................ 31 Auf einen Blick – Die zehn der Absolventinnen und Absolventen würden wesentlichsten Ergebnisse der wieder bzw. eher wieder denselben Studien- 8.1 Zufriedenheit der Absolventinnen und Absolventen mit dem Absolventenbefragung 2012 gang wählen – wenn auch teilweise mit einer Studium im Allgemeinen............................................................................... 32 anderen Fächerkombination (24 %) oder an 8.2 Zufriedenheit der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen Von 7 563 Absolventinnen und Absolventen der Pä- einer anderen Hochschule (12 %). mit studienbezogenen und praxisorientierten Aspekten............................... 33 dagogischen Hochschulen der Kalenderjahre1 2007 8.3 Verbesserungs- und Förderungsbedarf des Studiums.................................. 36 und 2010 nahmen 2 918 (38,6 %) an der Befragung 3. Mit den Pflicht-Schulpraktika im Rahmen der 8.4 Rückblickende Betrachtung der Wahl des Studiums, des teil. Die Online-Fragebögen enthielten Fragen, die Lehramtsstudiengänge, die von der Pädago- Studiengangs und der Hochschule............................................................... 38 den Übergang vom Studium ins Berufsleben bzw. gischen Hochschule begleitet werden, war der zum Übergang vom Studium ins Referendariat Großteil der Absolventinnen und Absolventen 9. Fazit und Ausblick...................................................................................... 39 sowie die Zufriedenheit der Absolventinnen und sehr zufrieden oder zufrieden, wobei kompakte Absolventen mit dem Studium und dem Beruf Praxisphasen bevorzugt werden: Mit den beiden ermitteln sollten. Die wesentlichsten zehn Ergeb- Blockpraktika waren 86 % bzw. 87 % der ehe- Anhang..................................................................................................................... 41 nisse der Absolventenbefragung der Pädagogischen maligen Lehramtsstudierenden sehr zufrieden Hochschulen 2012 sind: oder zufrieden, bei den Tagespraktika, bei denen die Studierenden jeweils nur einen Tag pro Wo- 1. Mit ihrem Studium insgesamt waren 62 % che an der Schule sind, waren es jeweils knapp der Lehramtsabsolventen zufrieden bzw. sehr unter 70 %. zufrieden. Nur 15 % der Absolventinnen und Absolventen zeigten sich unzufrieden bzw. 4. 25 % der Lehramtsabsolventinnen und -ab- sehr unzufrieden. 23 % entschieden sich für solventen und 22 % der Bachelor-, Master-, die Bewertung weder noch. Insgesamt waren Diplom- und Magisterabsolventinnen und -ab- die Absolventinnen und Absolventen mit einem solventen verbrachten während des Studiums Abschluss im Bereich Sonderschule unter den einen Auslandsaufenthalt. Die meisten derer, die Lehramtsabsolventinnen und -absolventen nicht im Ausland waren, erachteten einen sol- am zufriedensten mit dem Studium. Bei den chen Aufenthalt für die damaligen Berufspläne Bachelor-, Master-, Diplom- und Magisterabsol- als nicht relevant (37 %), familiäre oder private ventinnen und -absolventen war die Zufrieden- Gründe verhinderten einen Auslandsaufenthalt heit noch etwas höher als bei den Lehramts- in 17 % der Fälle, aber auch die finanziellen absolventinnen und -absolventen: 73 % der Mittel waren zum Teil bei den Absolventinnen Absolventinnen und Absolventen waren hier und Absolventen hierfür nicht ausreichend rückblickend mit ihrem Studium zufrieden und (14 %). Die Hochschule (z.B. fehlende Angebote somit auch etwas weniger Absolventinnen und oder Beratung) war nur in den seltensten Fällen Absolventen unzufrieden (10 %). Während des Hindernis für einen Auslandsaufenthalt. Studiums zog gut jeder Fünfte der Lehramtsabsol- ventinnen und -absolventen (21 %) einen Abbruch 5. Die Lehramtsabsolventinnen und -absolventen, des Studiums in Erwägung, bei den Bachelor-, die zum Zeitpunkt der Befragung an einer Schu- Master-, Diplom- und Magisterabsolventinnen und le arbeiteten, sind überwiegend an der Schulart -absolventen war es jeder Vierte (26 %). beschäftigt, für die sie auch ausgebildet wurden (87 %). Lediglich 13 % der Lehramtsabsol‑ 2. Die meisten der befragten Absolventinnen und ventinnen und -absolventen sind an einer ande- Absolventen (76 %) würden rückblickend wie- ren Schulart tätig. der bzw. eher (13 %) wieder studieren. 80 % 6. Die Mehrheit der Bachelor-, Master-, Diplom- 1 Ein Kalenderjahr bzw. Abschlussjahr umfasst die Absolven- tinnen und Absolventen des Zeitraums Anfang Januar bis ein- oder Magisterabsolventinnen und -absolventen schließlich Dezember, zum Beispiel 01.01.2010 bis 31.12.2010 (= Kalenderjahr 2010). der Pädagogischen Hochschulen (94 %) war, 4 Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg 5
Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg sofern sie nach dem Studium nach einer dariat bewerten, lediglich Hinweise auf Zusam- 1. Einleitung um sowie die darin vermittelten Inhalte rück‑ Beschäftigung suchten (73 %), dabei auch menhänge zwischen beiden Ausbildungsphasen blickend zu bewerten. Dabei können sie – aufgrund erfolgreich. geben. Dabei zeigt sich, dass 35 % hier einen Baden-Württemberg verfügt über sechs Pädago- ihres Abstands zum Studium – die im Beruf benö- Verbesserungsbedarf sehen. Im Hinblick auf gische Hochschulen (PH): Freiburg, Heidelberg, tigten und durch die Studienausbildung vermittel- 7. Die berufliche Tätigkeit entspricht bei 46 % der das Referendariat werden die schulpraktischen Karlsruhe, Ludwigsburg, Schwäbisch Gmünd und ten Kompetenzen beurteilen. Des Weiteren zeigen Befragten sehr stark oder stark ihren Erwar- und die fachdidaktischen Studienangebote am Weingarten. Im Gegensatz zu anderen Bundes- Absolventenbefragungen, wie gut und schnell tungen zu Studienbeginn, bei weiteren 37 % besten eingestuft. ländern, die in den 1980er Jahren die Lehreraus- sich die Absolventinnen und Absolventen in den wird eine teilweise Entsprechung angegeben. bildung in die Universitäten integriert haben, hat Arbeitsmarkt integrieren und wie zufrieden sie Mit den verschiedenen Aspekten ihrer beruf- 9. Die Vorbereitung auf die berufliche Tätigkeit Baden-Württemberg die Pädagogischen Hoch- mit ihrem Beruf sind. Als Erhebungsinstrument lichen Tätigkeit sind die Absolventinnen und durch das Studium bewerteten 20 % der Lehr- schulen erhalten. Das Studienangebot umfasst für die Absolventenbefragung dient ein Online- Absolventen unterschiedlich zufrieden: Auf dem amtsabsolventinnen und -absolventen als gut Studiengänge für künftige Lehrkräfte an Grund-, Fragebogen, der aus verschiedenen thematischen Zufriedenheitsbarometer (0 – 100 Punkte) verge- bzw. sehr gut. Weitere 53 % entschieden sich Haupt-, Werkreal-, Real- und Sonderschulen mit Modulen besteht und unter anderem auch von der ben die Absolventinnen und Absolventen fast 80 für die Bewertung „teils, teils“. 28 % sind der jeweils verschiedenen spezifischen Fachrich- Abschlussart abhängig ist. Innerhalb dieser Modu- Punkte für die Inhalte ihrer Tätigkeit. Im Vergleich Ansicht, dass die Vorbereitung schlecht (23 %) tungen. Darüber hinaus werden Studiengänge für le werden verschiedene Aspekte zur Qualität des sind die Absolventinnen und Absolventen der bzw. sehr schlecht (5 %) war. Bei der Einord- das Europalehramt 2 sowie berufspädagogische Studiums, zum Übergang zwischen Studium und Lehramtsstudiengänge zufriedener mit ihrem nung dieses Wertes ist zu berücksichtigen, Bachelor-Master-Studiengänge für das Lehramt Beruf sowie zu ersten beruflichen Erfahrungen Gehalt (67 Punkte; Nicht-Lehramt: 48 Punkte) dass der praxisorientierte Schwerpunkt der an beruflichen Schulen angeboten. Neben den abgebildet. Hierbei werden die Absolventinnen und und ihrer beruflichen Position (77 Punkte; Lehrerbildung nicht im Studium, sondern im Lehramtsstudiengängen bieten die Pädagogischen Absolventen nicht nur bezüglich objektiver Aspekte Nicht-Lehramt: 68 Punkte). Von den Bachelor-, Referendariat liegt. Hier wäre ein Vergleich mit Hochschulen weitere Bachelor- und Masterstu- wie zum Beispiel der Bewerbungsdauer befragt, Master- Magister- und Diplomabsolventinnen Absolventendaten anderer Lehramtsstudien‑ diengänge, ehemals Diplom- und Magisterstudi- sondern auch hinsichtlich subjektiver Bewer- und -absolventen besser beurteilt werden die gänge hilfreich. engänge, für außerschulische Bildungsberufe an, tungen. Besonders die subjektiven Beurteilungen Zeiteinteilung (70 Punkte; Lehramt: 62 Punkte), wie zum Beispiel Erziehungswissenschaft, Früh- der aktuellen beruflichen Situation mit Rückblick die Ausstattung mit Arbeitsmitteln (67 Punkte; 10. Im Zusammenhang mit den Verbesserungs‑ kindliche Bildung, Bildungs- und Kulturmanage- auf das absolvierte Studium können Rückschlüsse Lehramt: 55 Punkte) sowie die Auslastung im vorschlägen für das Studium halten die Ab‑ ment, Gesundheitspädagogik oder Interkulturelle auf den allgemeinen Studienerfolg und die Zufrie- Beruf (62 Punkte; Lehramt: 55 Punkte). solventinnen und Absolventen eine weitere Pädagogik. Im Wintersemester 2011/2012 waren denheit mit der Beschäftigung geben. Verstärkung des Praxisbezugs im Studium für rund 22 500 Studierende an den Pädagogischen 8. Die Lehramtsausbildung mit Studium und Refe- notwendig (85 %), mehr als die Hälfte wünschen Hochschulen eingeschrieben. Die Pädagogischen Damit liefert die Absolventenbefragung den rendariat ist zweiphasig angelegt. Das Studium sich außerdem mehr Angebote zur Berufsori- Hochschulen sind als bildungswissenschaftliche Hochschulen wichtige Informationen über die dient der akademischen Berufsfeldvorbereitung entierung und zu Bewerbungsstrategien sowie Hochschulen den Universitäten gleichgestellt. Integration ihrer Absolventinnen und Absolventen und nicht vorrangig der Vorbereitung auf das eine bessere Konzeption der Studienangebote. in den Arbeitsmarkt und die damit verbundene Referendariat; Studium und Referendariat Förderbedarf während des Studiums sehen sie Im Rahmen der Absolventenbefragung haben die Qualität ihres Studienangebots, auch wenn hier‑ bereiten zusammen auf die Tätigkeit als Lehr- außerdem vor allem bei praxisorientierten Fä- ehemaligen Studierenden die Möglichkeit, ihr Studi- bei zu berücksichtigen ist, dass die Absolven‑ kraft vor. Damit kann die Frage, inwieweit higkeiten wie zum Beispiel Beratung von Eltern, tinnen und Absolventen der Lehramtsstudien‑ 2 Lehramtsstudiengänge werden dabei mit bilingualem Lehren Studierende die Qualität des Studiums im Diagnostik von Schülerfähigkeiten oder Schaffen verbunden. gänge im Vergleich zu anderen Studiengängen Hinblick auf die Vorbereitung auf das Referen- einer motivierenden Lernatmosphäre. Erhebungsjahre und untersuchte Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Jahrgänge der Absolventen‑ Kunst durchgeführt. Die Befragung soll zukünftig befragungen des Statistischen jährlich durchgeführt werden. In jeder Erhebung Landesamtes werden Absolventinnen und Absolventen von zwei Kalenderjahren (ein Kalenderjahr umfasst den Die Absolventenbefragung der sechs Pädago- Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember) untersucht, gischen Hochschulen in Baden-Württemberg wur- deren Abschluss 2 bzw. 5 Jahre zurückliegt. Im de im Jahr 2012 zum ersten Mal vom Statistischen Erhebungsjahr 2012 wurden die Kalenderjahre 2007 Landesamt im Auftrag der Hochschulen und des und 2010 untersucht. 6 Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg 7
Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg eingegangene Antworten ausgewertet werden. Dies Typischer Ausbildungsverlauf für Aggregationsebene nach Studien- entspricht einer Rücklaufquote von 38,6 %. Lehrkräfte an Grundschulen, Werk‑ Studium abschlüssen real-, Haupt- und Realschulen sowie an einer Pädagogischen Das unterschiedliche Studienangebot der Pädago- für das Lehramt Sonderpädagogik Hochschule In der Absolventenstudie der Pädagogischen gischen Hochschulen mit den Lehramtsabschlüs- Hochschulen in Baden-Württemberg erfolgt eine sen (Staatsexamen) auf der einen Seite und den (Regelstudienzeit 8 Semester) Die Lehrkräfteausbildung erfolgt in Baden-Württem- getrennte Betrachtung nach Lehramtsabschlüssen außerschulischen Bildungsberufen mit Bachelor-, berg in zwei Phasen. In der ersten Phase absolvieren und Bachelor-, Master-, Diplom- und Magisterab- Master-, Diplom- und Magisterabschlüssen auf der die angehenden Lehrkräfte für die Lehrämter an 1. Staatsprüfung schlüssen. Das unterschiedliche Studienangebot anderen Seite macht es notwendig, für die jeweilige Grundschulen, Werkreal- und Hauptschulen, Real- schulen sowie für Sonderpädagogik ein Studium der Pädagogischen Hochschulen mit Lehramtsab- schlüssen (Staatsexamen) auf der einen Seite und Abschlussform einen gesonderten Fragebogen bereit- zustellen. Aufgrund des unterschiedlichen Studien- an einer Pädagogischen Hochschule. Die Regel- außerschulischen Bildungsberufen mit Bachelor-, aufbaus, der unterschiedlichen Studieninhalte und der studienzeit beträgt seit 2011 8 Semester, für Son- Master-, Diplom- und Magisterabschlüssen auf der unterschiedlichen Berufsfelder wäre es ansonsten Vorbereitungsdienst an einem derpädagogik 9 Semester. Das Studium endet mit anderen Seite macht es notwendig, eine gesonderte nicht möglich, die verschiedenen Aspekte des Studi- Staatlichen Seminar für Didaktik der Ablegung der 1. Staatsprüfung. Hieran schließt und Lehrerbildung Auswertung durchzuführen. Aufgrund des unter- ums, des Berufseinstiegs und des ausgeübten Berufs sich der Vorbereitungsdienst mit einer Dauer von 18 und einer Ausbildungsschule schiedlichen Studienaufbaus, der unterschiedlichen ausreichend zu erfragen und adäquat darzustellen. Die Monaten an. In dessen Rahmen wird die Ausbildung (Regelstudienzeit 8 Semester) Studieninhalte und der unterschiedlichen Berufs- beiden Fragebögen enthielten sowohl übereinstim- der angehenden Lehrkräfte an einem Staatlichen felder der jeweiligen Studienabschlüsse wäre anson- mende Fragen, wie zum Beispiel zur Regelstudienzeit, Seminar für Didaktik und Lehrerbildung fortgesetzt, sten eine differenzierte Analyse der verschiedenen zur allgemeinen Zufriedenheit mit dem Studium oder an dem sie pädagogisch, fachdidaktisch und schul- 2. Staatsprüfung Auswertungsaspekte nicht möglich. der generellen Bewertung der jetzigen beruflichen rechtlich geschult werden. Im Schwerpunkt erfolgt Situation, als auch eigenständige Fragenkomplexe. die schulpraktische Ausbildung in dieser Zeit an einer Die beiden Fragebögen wurden zusammen mit den Ausbildungsschule, an der sie zunächst begleiteten Baden-Württemberg durch. Die Befragung erfolgte Pädagogischen Hochschulen und der evalag (Evaluati- und anschließend selbstständigen Unterricht erteilen. im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, For- onsagentur Baden-Württemberg) entwickelt. Eintritt in den Schuldienst schung und Kunst sowie der beteiligten Hochschu- Die Absolventenbefragung bezieht sich ausschließ- len. Insgesamt wurden 7 563 Absolventinnen und lich auf den Teil der Lehrkräfteausbildung, der an ten noch nach den alten Prüfungsordnungen, die ge- Absolventen der Kalenderjahre 2007 und 2010 posta- 2.1 Erhebungsmethode und den Pädagogischen Hochschulen stattfindet. Für trennte Studiengänge für das Lehramt an Grund- und lisch oder elektronisch angeschrieben und gebeten, Befragungsausfälle die Lehramtsstudiengänge wird daher – anders als Hauptschulen (damals 6 Semester), an Realschulen an der freiwilligen Online-Befragung teilzunehmen. bei den Bachelor-, Master-, Magister- und Diplom- (7 Semester) und an Sonderschulen (8 Semester) Nach dem Erhebungsende und einer anschließenden In der Absolventenstudie der Pädagogischen studiengängen – nur ein Teil der gesamten Aus‑ vorsahen. Die neuen Prüfungsordnungen gliedern Plausibilisierung der Daten konnten insgesamt 2 918 Hochschulen in Baden-Württemberg im Jahr bildung betrachtet. die Ausbildung in die Lehrämter für Grundschulen, für Werkreal-, Haupt- und Realschulen sowie Son- Es ist bei der Interpretation der Ergebnisse auch zu derpädagogik. Die neuen Prüfungsordnungen sehen Online-Fragebögen im Lehramtsfragebogen und die 22 Bildschirmseiten beachten, dass 2011 neue Prüfungsordnungen für innerhalb des Studiums z.B. im Bereich Schulpraxis im Falle eines anderen Abschlusses lenkten. Je nach das Lehramtsstudium in Kraft getreten sind. Die hier eine deutlich längere Schulpraxisphase (Semester- Die Absolventenbefragung wurde mit Hilfe Relevanz und bisher getätigten Angaben, wurden befragten Absolventinnen und Absolventen studier- praktikum von mindestens 14 Wochen) vor. zweier Online-Fragebögen, getrennt für Lehramtsab- Fragen bzw. ganze Registerkarten ausgeblendet (sog. solventen und Absolventen von Bachelor-, Master-, Filterfragen). Zudem wurden verschiedene Quali- Diplom- und Magisterstudiengängen, durchgeführt. tätsprüfungen bzw. Kombinationsfehlerprüfungen einen vergleichsweise fest vorgegebenen Weg 2. Methodisches Vorgehen Die Elektronischen Fragebögen basieren auf der durchgeführt. Eine abschließende Aufbereitung und zum Berufseinstieg haben. und Repräsentativität der Anwendung „Internet Datenerhebung im Verbund“ Plausibilisierung des Datensatzes nach der Erhebung Absolventenbefragung (=IDEV), welche allgemein als Erhebungsinstrument war dennoch erforderlich. Die Daten wurden nach In den folgenden Kapiteln werden die Ergebnisse der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder dem Bestätigen der Schaltfläche „Senden“ über der ersten Absolventenbefragung der Pädago- Im Jahr 2012 führte das Statistische Landesamt dient. Die Navigation erfolgte durch Pfeile, die den einen verschlüsselten Versand an das Statistische gischen Hochschulen in Baden-Württemberg im Baden-Württemberg erstmalig die Absolventenbe- Befragten durch die insgesamt 27 Bildschirmseiten Landesamt übermittelt. Jahr 2012 vorgestellt. fragung der sechs Pädagogischen Hochschulen in 8 Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg 9
Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Tabelle 1 Absolventenbefragung 2012: Grundgesamtheit, Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Rücklauf, Ausfälle evalag (Evaluationsagentur Baden- entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem und Ausschöpfungsquoten Württemberg) Statistischen Landesamt, welches die Durchführung an den sechs Pädagogischen Hochschulen der Absolventenbefragung und die Auswertung der Ausfälle (Absolven- Die Pädagogischen Hochschulen Baden-Württ- Daten übernahm. Insbesondere die Entwicklung Grundgesamtheit Befragungs‑ Rück‑ tinnen und Berei- Aus‑ nigte der Kalenderjahre teilnehmerinnen lauf- Absolventen, die schöpfungs‑ embergs haben bereits im November 2010 des Fragebogens für die Durchführung der Absol- Hochschule 2007 und 2010 und -teilnehmer quote1) nicht erreicht Grundge- quote2) samtheit zusammen mit der evalag (Evaluationsagentur ventenbefragung fand in enger Kooperation mit der werden konnten) Baden-Württemberg) ein Konzept für eine mögliche evalag (Evaluationsagentur Baden-Württemberg) Anzahl % Anzahl % % Anzahl % Anzahl % Absolventenbefragung erarbeitet. In Folge dessen und Vertretern der einzelnen Hochschulen statt. nach Hochschulstandorten – Insgesamt PH Freiburg 1 603 21,2 614 21,0 38,3 78 4,9 1 525 40,3 2012 wurden Absolventinnen und Absolventen Abschluss der Erhebung wurden unter den Teilneh- PH Heidelberg 1 357 17,9 516 17,7 38,0 81 6,0 1 276 40,4 der Kalenderjahre 2007 und 2010 untersucht. Die merinnen und Teilnehmern Gutscheine (sog. Incen- PH Karlsruhe 1 096 14,5 446 15,3 40,7 112 10,2 984 45,3 Online-Fragebögen, die Aspekte zur Ausbildungs- tives) für ein Internetversandhaus verlost. PH Schwäbisch Gmünd 741 9,8 298 10,2 40,2 10 1,3 731 40,8 und Berufszufriedenheit sowie zum Übergang vom PH Ludwigsburg 1 892 25,0 722 24,7 38,2 72 3,8 1 820 39,7 Studien- in das Berufsleben erfragten, standen den Die Kontaktaufnahme mit den Absolventinnen und PH Weingarten 874 11,6 322 11,0 36,8 66 7,6 808 39,9 Teilnehmern rund drei Monate, vom 10. August bis Absolventen erfolgte größtenteils postalisch. War Insgesamt 7 563 100 2 918 100 38,6 419 5,5 7 144 40,8 zum 10. November 2012, im Internet zur Verfügung. eine postalische Zustellung der Anschreiben nicht nach Hochschulstandorten – Lehramt Der Zugang zu den Fragebögen erfolgte über einen möglich, wurde auf elektronischem Wege über PH Freiburg 1 321 19,6 488 18,9 36,9 59 4,5 1 262 38,7 geschützten Bereich. Hierfür wurden den Absolven- E-Mail-Adressen versucht, sich mit den Absolven- PH Heidelberg 1 315 19,5 499 19,3 37,9 80 6,1 1 235 40,4 tinnen und Absolventen auf postalischem oder elek- tinnen und Absolventen in Verbindung zu setzten. PH Karlsruhe 1 046 15,5 426 16,5 40,7 108 10,3 938 45,4 tronischem Wege eine individuelle Kennung und Einige Absolventinnen und Absolventen konnten PH Schwäbisch Gmünd 680 10,1 265 10,3 39,0 9 1,3 671 39,5 ein Passwort zugesandt. Durch den abgesicherten dennoch über beide Kontaktarten nicht erreicht wer- PH Ludwigsburg 1 539 22,9 601 23,3 39,1 53 3,4 1 486 40,4 Zugang wurde die Befragung vor Verzerrungen durch den. Folglich war diesen Personen eine Teilnahme PH Weingarten 829 12,3 304 11,8 36,7 63 7,6 766 39,7 nicht relevante Teilnehmer (sogenannte „Fremdaus- an der Absolventenbefragung nicht möglich. Inwie- Insgesamt füller“) geschützt. Im Falle einer Nichtteilnahme an fern diese sogenannten „Ausfälle durch Nicht‑ 6 730 100 2 583 100 38,4 372 5,5 6 358 40,6 nach Hochschulstandorten – der Befragung nach dem ersten Anschreiben wurden erreichbarkeit der Zielperson“ (SCHNELL, HILL, Bachelor/Master/Magister/Diplom die Absolventinnen und Absolventen zwei weitere ESSER 1999) einen verzerrenden Charakter besit- PH Freiburg 282 33,9 126 37,6 44,7 19 6,7 263 47,9 Male erinnert, an der Befragung teilzunehmen. Nach zen, muss eine Analyse dieser Personen hinsichtlich PH Heidelberg 42 5,0 17 5,1 40,5 1 2,4 41 41,5 PH Karlsruhe 50 6,0 20 6,0 40,0 4 8,0 46 43,5 PH Schwäbisch Gmünd 61 7,3 33 9,9 54,1 1 1,6 60 55,0 Rücklauf, Ausfälle Sie ist ein Maß für die Teilnahmebereitschaft an PH Ludwigsburg 353 42,4 121 36,1 34,3 19 5,4 334 36,2 und Ausschöpfungsquote der Befragung. PH Weingarten 45 5,4 18 5,4 40,0 3 6,7 42 42,9 Es gibt unterschiedliche Begriffsdefinitionen und Personen, die zur Erhebungsauswahl zählen, aber Insgesamt 833 100 335 100 40,2 47 5,6 786 42,6 Berechnungen, um den Rücklauf einer Befragung keine Möglichkeit hatten an der Umfrage teilzuneh- 1) Prozentualer Anteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bezogen auf die Grundgesamtheit pro Standort. – 2) Prozentualer Anteil der Teilneh- merinnen und Teilnehmer bezogen auf die bereinigte Grundgesamtheit. zu charakterisieren. Alle angeschriebenen Absolven- men, werden in der empirischen Sozialforschung Daten: Absolventenbefragung an den sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg im Jahr 2012. Befragt wurden Absolventinnen tinnen und Absolventen – egal ob erreichbar oder unter anderem als Ausfälle durch Nichterreich- und Absolventen der Kalenderjahre 2007 und 2010. nicht – stellen im Rahmen der Absolventenstudie barkeit der Zielperson bezeichnet. Bereinigt man Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg die Grundgesamtheit dar. Die Rücklaufquote, das die Grundgesamtheit um diese Ausfälle, ergibt sich heißt der prozentuale Anteil der Teilnehmerinnen hier die Ausschöpfungsquote, die sich wie folgt bestimmter Merkmale wie Geschlecht, Staatsange- Auswertung ein. Dies entspricht einer Rücklaufquo- und Teilnehmer an der Grundgesamtheit, berechnet berechnet: hörigkeit und Abschlussjahr klären. te von 38,6 %. Unter den Teilnehmern waren 2 583 sich demnach aus Lehramtsabsolventinnen und -absolventen und 335 Teilnehmer ÷ (Grundgesamtheit – Ausfälle durch Von den insgesamt 7 563 angeschriebenen Ab- Absolventinnen und Absolventen eines Bachelor-, Teilnehmer ÷ Grundgesamtheit * 100 (in %). Nichterreichbarkeit der Zielperson) * 100 (in %). solventinnen und Absolventen gingen 2 918 be- Master-, Diplom- oder Magisterstudiengangs. Dies antwortete und plausibilisierte Fragebögen in die entspricht einer Rücklaufquote von 38,4 % bei den 10 Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg 11
Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Tabelle 2 Lehramtsabsolventinnen und -absolventen und sechs teilnehmenden Pädagogischen Hochschulen Grundgesamtheit und Ausfälle nach soziodemographischen Daten 40,2 % bei Bachelor-, Master-, Diplom- und Magi- erreichen hier eine Rücklauf- sowie Ausschöpfungs- an den sechs Pädagogischen Hochschulen der Absolventenbefragung 2012 sterabsolventinnen und -absolventen. Berücksich- quote von über 40 %, darunter eine sogar 55 %. Ausfälle Hochschulabsolventen tigt man bei der Berechnung des Rücklaufs, dass (Grundgesamtheit) (Absolventinnen und Absolventen, Hochschule/Merkmal die nicht erreicht werden konnten) ein Teil der Absolventinnen und Absolventen nicht Je nach Adressqualität schwanken die Ausfälle Anzahl % Anzahl % erreicht werden konnte (Ausfälle durch Nichter‑ durch Nichterreichbarkeit der Zielperson von Hoch- Insgesamt reichbarkeit der Zielperson) und reduziert die Grund- schule zu Hochschule. Die Adressqualität kann Hochschule PH Freiburg 1 603 21,2 78 18,6 gesamtheit um diese Fallzahl, erhält man die soge- dabei durch mehrere Faktoren beeinflusst werden. PH Heidelberg 1 357 17,9 81 19,3 PH Karlsruhe 1 096 14,5 112 26,7 nannte bereinigte Grundgesamtheit. Danach ergibt So zum Beispiel aufgrund eines unterschiedlichen PH Schwäbisch Gmünd 741 9,8 10 2,4 PH Ludwigsburg 1 892 25,0 72 17,2 sich über alle Teilnehmer3 eine Ausschöpfungsquote Ausländeranteils der Absolventinnen und Absol- PH Weingarten Insgesamt 874 7 563 11,6 100 66 419 15,8 100 von 40,8 %. Tabelle 1 fasst die Grundgesamtheit, venten an einer Hochschule und der damit einherge- Abschlussart Teilnehmerzahlen, Ausfälle, Ausschöpfungsquoten henden höheren räumlichen Mobilität, sofern Absol- Staatsexamen 6 730 89,0 372 88,8 Bachelor/Master/Magister/Diplom 833 11,0 47 11,2 Insgesamt 7 563 100 419 100 und den Rücklauf nach den sechs Pädagogischen venten nach Studienabschluss in ihr Herkunftsland Abschlussjahre Hochschulen der Absolventenbefragung 2012 tabel- zurückkehren. Ebenso kann die Adressqualität des 2007 3 604 47,7 276 65,9 2010 3 959 52,3 143 34,1 larisch zusammen. Abschlussjahrgangs gegebenenfalls 2007 schlech- Insgesamt 7 563 100 419 100 ter sein als die des Jahrgangs 2010, da sich der Geschlecht Weiblich 6 245 82,6 359 85,7 Betrachtet man jeweils die Rücklauf- und Ausschöp- erstgenannte Jahrgang bereits länger in der Berufs- Männlich 1 318 17,4 60 14,3 Insgesamt 7 563 100,0 419 100 fungsquoten über die einzelnen Hochschulstandorte phase befindet und die Wahrscheinlichkeit für einen Staatsangehörigkeit getrennt voneinander, dann stellt man fest, dass Umzug somit steigt. Unter Umständen können die- Deutsch 7 381 97,6 405 96,7 Nicht deutsch 182 2,4 14 3,3 sowohl die Rücklauf- als auch die Ausschöpfungs- se Ausfälle systematische Verzerrungen der Daten Insgesamt 7 563 100 419 100 Lehramtsabsolventinnen und -absolventen quoten an allen Hochschulen durchgängig sehr hoch verursachen und dadurch zu falschen Ergebnissen Abschlussjahre sind. An allen Hochschulen hat weit über ein Drittel führen. Daher ist es notwendig, die Ausfälle der 2007 3 439 51,1 259 69,6 2010 3 291 48,9 113 30,4 der Absolventinnen und Absolventen der Kalender- nicht erreichten Personen hinsichtlich ihrer soziode- Insgesamt 6 730 100 372 100 jahre 2007 und 2010 an der freiwilligen Befragung mographischen Daten näher zu untersuchen. Geschlecht Weiblich 5 559 82,6 322 86,6 teilgenommen. Dies spricht für ein reges Interesse Männlich 1 171 17,4 50 13,4 Insgesamt 6 730 100 372 100 seitens der Absolventinnen und Absolventen an Betrachtet man die gesamten Ausfälle durch Nicht- Staatsangehörigkeit Deutsch 6 599 98,1 361 97,0 der Evaluation und an der Weiterentwicklung der erreichbarkeit der Absolventinnen und Absolventen, Nicht deutsch 131 1,9 11 3,0 Insgesamt 6 730 100 372 100 Studienbedingungen für nachfolgende Studierende dann sind die prozentualen Anteile mit 89 % für das Schulart und spricht zudem für eine gewisse Verbundenheit Lehramt und 11 % für Bachelor-, Master-, Diplom- Lehramt Grund-, Haupt- und Werkrealschulen 3 832 56,9 220 59,2 Lehramt Realschulen 1 918 28,5 93 25,0 gegenüber der ehemaligen Hochschule. sowie Magisterabschlüsse identisch mit den Antei- Lehramt Sonderschulen 744 11,1 31 8,3 Europalehramt Grund-, Haupt- und Werkrealschulen 174 2,6 18 4,8 len an der Grundgesamtheit. Ähnliches kann man Europalehramt Realschulen 62 0,9 10 2,7 Insgesamt 6 730 100 372 100 Hervorzuheben ist, dass vor allem bei den Lehramts- bei einer Aufteilung nach dem Geschlecht und der Bachelor-/Master-/Magister-/Diplomabsolventinnen und -absolventen abschlüssen die Spannweite4 der Rücklauf- und Aus- Staatsangehörigkeit feststellen. Hier differieren die Abschlussjahre 2007 165 19,8 17 36,2 schöpfungsquote sehr gering ist. Sie reicht bei der Anteilswerte der Ausfälle mit max. 3,1 Prozentpunk- 2010 668 80,2 30 63,8 Insgesamt 833 100 47 100 Rücklaufquote von 36,7 % bis 40,7 %, bei der Aus- ten zur Grundgesamtheit. Damit hatten auch nicht- Geschlecht schöpfungsquote von 38,7 % bis 45,4 %. Damit war deutsche Staatsangehörige im fast gleichen Maße Weiblich 686 82,4 37 78,7 Männlich 147 17,6 10 21,3 die Teilnahmebereitschaft der Absolventinnen und die Möglichkeit zur Teilnahme an der Befragung. Insgesamt 833 100 47 100 Absolventen an der Befragung über alle Hochschulen Allerderdings beträgt der Anteil ausländischer Absol- Staatsangehörigkeit Deutsch 782 93,9 44 93,6 hinweg ähnlich hoch. Unter den Bachelor-, Master-, ventinnen und Absolventen ohne deutsche Staats- Nicht deutsch Insgesamt 51 833 6,1 100 3 47 6,4 100 Diplom- und Magisterabschlüssen sind ebenfalls angehörigkeit nur 2,4 % an der Grundgesamtheit. Abschlussart1) durchgängig recht hohe und konstante Rücklauf- und Diplom 280 36,2 14 30,4 Bachelor 362 46,8 23 50,0 Master2) 131 16,9 9 19,6 Ausschöpfungsquoten zu verzeichnen. Fünf der Dagegen weichen die Anteilswerte der Ausfälle in Insgesamt 773 100 46 100 Bezug auf das Kalenderjahr sichtbar von der Grund- 1) Magister aufgrund der geringen Fallzahl bei den Ausfällen nicht dargestellt. – 2) Inklusive Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsmasterstudi- engangs (19 Fälle). Dies sind Masterstudiengänge (zum Beispiel Ingenieurpädagogik), deren Abschlüsse für das (höhere) Lehramt an beruflichen Schulen 3 Lehramt-, Bachelor-, Master-, Diplom- und Magisterteilneh- gesamtheit ab. Absolventinnen und Absolventen, qualifizieren. Sie kommen dem 1. Staatsexamen gleich und befähigen somit zum Vorbereitungsdienst. merinnen und -teilnehmer addiert. Daten: Absolventenbefragung an sechs baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen im Jahr 2012. Befragt wurden Absolventinnen und Absol- 4 Die Spannweite ist ein statistisches Streuungsmaß, das die die bereits im Kalenderjahr 2007 ihren Abschluss er- venten der Kalenderjahre 2007 und 2010. Distanz zwischen dem größten und dem kleinsten Messwert misst. worben haben, waren weniger häufig erreichbar. Ihr Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 12 Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg 13
Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Tabelle 3 prozentualer Anteil an den unzustellbaren Anschrei- Übersicht über die Absolventengrundgesamtheit und die Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ben beträgt 65,9 % und liegt damit 18,2 Prozent- Aggregationsebene an den sechs Pädagogischen Hochschulen der Absolventenbefragung 2012 punkte höher als deren Anteil an der Grundgesamt- der Lehramtsabschlüsse heit (47,7 %). Dies ist darauf zurückzuführen, dass Hochschulabsolventinnen Befragungsteilnehmerinnen und Hochschule/Merkmal und -absolventen (Grundgesamtheit) -teilnehmer mit wachsendem zeitlichem Abstand zum Studium In der hier vorliegenden Absolventenstudie wer- Anzahl % Anzahl % die Wahrscheinlichkeit eines Ortswechsels steigt den die Lehramtsabschlüsse nach der Schulart Insgesamt und die an den Hochschulen vorliegenden Adressen aggregiert5. Eine vollständige Darstellung unter- Hochschule nicht mehr aktuell sind. halb der Ebene der Schularten ist aufgrund der PH Freiburg 1 603 21,2 614 21,0 PH Heidelberg 1 357 17,9 516 17,7 geringen Teilnehmerzahl mancher Fachrichtungen PH Karlsruhe 1 096 14,5 446 15,3 PH Schwäbisch Gmünd 741 9,8 298 10,2 Ein ganz ähnliches Bild ergibt sich, wenn man die unter Beibehaltung von Repräsentativitätsansprü- PH Ludwigsburg 1 892 25,0 722 24,7 PH Weingarten 874 11,6 322 11,0 Ausfälle getrennt nach den Abschlussarten Bache- chen nicht möglich. Insgesamt 7 563 100 2 918 100 Abschlussart lor, Master, Diplom und Magister sowie Lehramt Staatsexamen 6 730 89,0 2 583 88,5 Bachelor/Master/Magister/Diplom 833 11,0 335 11,5 analysiert. Auch innerhalb dieser beiden Gruppen Insgesamt 7 563 100 2 918 100 weicht vor allem der Befragungsjahrgang 2007 zu können, wird zunächst die soziodemografische Abschlussjahre 2007 3 604 47,7 1 379 47,5 von der Grundgesamtheit ab und konnte weniger Struktur der Teilnehmerinnen und Teilnehmer jener 2010 Insgesamt 3 959 7 563 52,3 100 1 524 2 903 52,5 100 häufig erfolgreich kontaktiert werden. Die prozen- der Absolventengrundgesamtheit gegenüberge- Geschlecht Weiblich 6 245 82,6 2 387 83,3 tualen Verteilungen weichen hier bei den Bachelor-, stellt. Bei den wesentlichen Merkmalen Hochschu- Männlich 1 318 17,4 477 16,7 Insgesamt 7 563 100 2 864 100 Master-, Diplom- und Magisterabsolventinnen und le, Geschlecht, befragter Jahrgang und Abschluss- Staatsangehörigkeit -absolventen um 16,4 Prozentpunkte und bei den art stimmen die Verteilungen der beiden Gruppen Deutsch 7 381 97,6 2 868 98,7 Nicht deutsch 182 2,4 37 1,3 Insgesamt 7 563 100 2 905 100 Lehramtsabsolventinnen und -absolventen um Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer und Lehramtsabsolventinnen und -absolventen 18,6 Punkte voneinander ab. Tabelle 2 fasst die Grundgesamtheit weitgehend überein. Lediglich Abschlussjahre Daten zu den Ausfällen aufgrund der Nichterreich- bei einer näheren Betrachtung der Verteilung der 2007 3 439 51,1 1 316 51,0 2010 3 291 48,9 1 264 49,0 barkeit der Zielperson nochmals zusammen. Staatsangehörigkeit und der Studienfächer im Insgesamt 6 730 100 2 580 100 Lehramtsbereich treten Abweichungen zwischen Geschlecht Weiblich 5 559 82,6 2 107 83,3 Über alle Hochschulen und Studienabschlüsse Grundgesamtheit und Befragungsteilnehmerinnen Männlich 1 171 17,4 423 16,7 Insgesamt 6 730 100 2 530 100 (Lehramt sowie Bachelor, Master, Diplom und und Befragungsteilnehmern auf. Staatsangehörigkeit Deutsch 6 599 98,1 2 545 99,0 Magister) hinweg, beträgt die durchschnittliche Nicht deutsch 131 1,9 26 1,0 Insgesamt 6 730 100 2 571 100 Ausfallrate unzustellbarer Anschreiben lediglich In den Abschlussjahren 2007 und 2010 haben ins- Schulart Lehramt Grund-, Haupt- und Werkrealschulen 3 832 56,9 1 408 54,9 5,5 %. Dies ist vor allem dem Umstand zu ver- gesamt 7 563 Absolventinnen und Absolventen ihr Lehramt Realschulen 1 918 28,5 711 27,7 Lehramt Sonderschulen 744 11,1 325 12,7 danken, dass die Pädagogischen Hochschulen vor Studium an einer baden-württembergischen Pädago- Europalehramt Grund-, Haupt- und Werkrealschulen 174 2,6 94 3,7 Europalehramt Realschulen 62 0,9 29 1,1 Befragungsstart bereits überwiegend eine Adress- gischen Hochschule in einem grundständigen Stu- Insgesamt 6 730 100 2 567 100 recherche des bestehenden Adressbestandes über diengang6 beendet. Rund die Hälfte (47,7 %) davon Bachelor-/Master-/Magister-/Diplomabsolventinnen und -absolventen Alumni-Datenbanken und Meldeämter durchführten schloss ihr Studium im Jahr 2007 ab. Lediglich ein Abschlussjahre 2007 165 19,8 63 19,5 und somit viele veraltete Adressen aktualisiert Neuntel (11,0 %) der Absolventinnen und Absolventen 2010 668 80,2 260 80,5 Insgesamt 833 100 323 100 werden konnten. Außerdem sind für angehende besitzen einen Bachelor-, Master-, Diplom- oder Ma- Geschlecht Lehrkräfte beim Eintritt in den Schuldienst die gisterabschluss. Ein Großteil der Absolventinnen und Weiblich Männlich 686 147 82,4 17,6 280 54 83,8 16,2 Hürden für einen Wechsel in ein anderes Bundes- Absolventen legte hingegen ein Lehramtsstudium ab. Insgesamt 833 100 334 100 Staatsangehörigkeit land oder gar ins Ausland höher als für die Absol- Die überwiegende Zahl der Absolventen ist weib- Deutsch 782 93,9 323 96,7 Nicht deutsch 51 6,1 11 3,3 ventinnen und Absolventen anderer Studiengänge. lich (82,6 %). Die Anteilswerte dieser aufgeführten Insgesamt 833 100 334 100 Basismerkmale spiegeln sich in sehr ähnlichem Maße Abschlussart Diplom 280 33,6 107 31,9 Bachelor 362 43,5 156 46,6 auch in der Gruppe der Befragungsteilnehmerinnen Master1) 131 15,7 54 16,1 2.2 Repräsentativität 5 Ausnahme ist das Europalehramt. Das Antwortverhalten Magister Insgesamt 60 833 7,2 100 18 335 5,4 100 kann in diesem Fall trotz gleicher Schulartausbildung unter- Abweichungen in den Endsummen auf 100% sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen. schiedlich sein, da das bilinguale Lehren ein großer Bestand- 1) Inklusive Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsmasterstudiengangs. Dies sind Masterstudiengänge (zum Beispiel Ingenieurpädagogik), deren Ab- Um Rückschlüsse auf die Repräsentativität der teil ist und somit Ergebnisse zu Fragen, wie zum Beispiel schlüsse für das (höhere) Lehramt an beruflichen Schulen qualifizieren. Sie kommen dem 1. Staatsexamen gleich und befähigen somit zum Vorbereitungsdienst. Auslandsaufenthalte oder Sprachkenntnisse, verzerrt sein Daten: Absolventenbefragung an sechs baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen im Jahr 2012. Befragt wurden Absolventinnen und Absol- Absolventenstudie ziehen und damit deren Aussa- könnten. venten der Kalenderjahre 2007 und 2010. 6 Quelle ist hierbei die von den Hochschulen ermittelte Absol- gekraft bezüglich der Grundgesamtheit beurteilen ventenzahl für diesen Zeitraum. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 14 Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg 15
Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg und Befragungsteilnehmer wider. Der Unterschied Von den Lehramtsstudierenden für Grund-, Haupt- den sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden- Bei der Bewertung der einzelnen unterschiedlichen zwischen den Anteilswerten der Teilnehmerzahl zur und Werkrealschule nahmen anteilsmäßig fast so Württemberg wurden in den Kalenderjahren 2007 Pflichtpraktika durch die ehemaligen Lehramts- Grundgesamtheit beträgt maximal 3 Prozentpunkte. viele Absolventinnen und Absolventen an der Studie und 2010 Lehrkräfte für Grund-, Haupt- und Werkre- studentinnen und -studenten, zeigt sich, dass die teil (54,9 %), wie auch in der Grundgesamtheit alschulen, für Realschulen sowie für das Lehramt Blockpraktika deutlich besser als die Tagespraktika Innerhalb der Grundgesamtheit besaßen 7 381 Ab- vertreten waren (56,9 %). Auch bei den anderen Sonderpädagogik und für das Europalehramt ausge- bewertet wurden (Tabelle 4). So waren beispiels- solventinnen und Absolventen (97,6 %) eine deut- Schularten sind die Anteile in der Grundgesamtheit bildet. In diesem Zusammenhang sind obligatorische weise 86 % bzw. 87 % der Absolventinnen und sche Staatsbürgerschaft. Nur 182 aller Absolven- nahezu mit den Anteilen der Teilnehmerinnen und Praktika zu absolvieren, außerdem gibt es die Mög- Absolventen mit den Blockpraktika zufrieden oder tinnen und Absolventen (2,4 %) waren ausländische Teilnehmer identisch (Tabelle 3). lichkeit zu weiteren freiwilligen Praktika, Auslandsauf- sogar sehr zufrieden, während dies bei den unter- Staatsbürger. Unter den Befragungsteilnehmerinnen enthalten oder auch ersten beruflichen Erfahrungen. schiedlichen Formen der Tagespraktika etwa 70 % und -teilnehmern ist der Anteil nichtdeutscher Damit stimmt die Gruppe Befragungsteilnehme- waren. Auch das fachdidaktische Praktikum I Absolventinnen und Absolventen nochmals um die rinnen und -teilnehmer bezüglich der genannten und II ist ähnlich dem Tagespraktikum eingestuft Hälfte geringer und beträgt nur 1,3 %. soziodemografischen Merkmale weitgehend mit 3.1 Praktika und berufliche Erfahrung worden. Dabei wurden die Prozentwerte unter der Absolventengrundgesamtheit überein. Die Ausschluss derjenigen Absolventinnen und Absol- Ergebnisse der Erhebung 2012 vermitteln daher ein Im Folgenden wird auf erste fachpraktische Erfah- venten berechnet, für die manche Praktika nicht Freiwillige Erhebung realistisches Bild über die Einschätzung der Absol- rungen während des Studiums eingegangen, die be- relevant waren. ventinnen und Absolventen der Kalenderjahre 2007 reits vor Beginn des Vorbereitungsdienstes gemacht Die Fragen des Online-Fragebogens wur- und 2010 zu ihrem allgemeinen Studienerfolg sowie wurden. Hierzu zählen zum einen verpflichtende 13 % der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen den unter anderem aufgrund des freiwilligen ihrem bisherigen beruflichen Werdegang. Praktikumsformen, die in den verschiedenen Stu- erwarben bereits vor oder während des Studiums Charakters der Erhebung nicht immer von gleich diengängen der Hochschulen integriert sind, aber einen beruflichen Abschluss. Und auch berufliche vielen Absolventinnen und Absolventen beant- Für diesen Bericht sollen aufgrund der geringen Fall- zum anderen auch freiwillige Praktika, die Absolven- Erfahrung wurde bereits vor oder während des Stu- wortet. Die Auswertungen der einzelnen Fragen zahl die Aussagen der Bachelor-, Master-, Diplom- tinnen und Absolventen während ihres Studiums diums gesammelt. So haben 58 % der Lehramtsab- beziehen sich somit auf eine unterschiedliche und Magisterabsolventinnen und -absolventen geleistet haben. So haben beispielsweise 25 % der solventinnen und -absolventen bereits vor Studien- Anzahl antwortender Befragungsteilnehmerin- (N=335), die lediglich 11,5 % aller Befragungsteil- Absolventinnen und Absolventen mit einem Lehr- beginn verschiedene berufliche Erfahrungen ge- nen und -teilnehmer. Die Anteile derjenigen, die nehmerinnen und -teilnehmer ausmachen, nur in amtsabschluss neben den Pflichtpraktika während macht, die zu 56 % auch in einem Zusammenhang keine Aussage machen wollten oder machen Ausnahmefällen dargestellt werden, so dass diese des Studiums noch weitere Praktika belegt. Bei den mit dem Studium standen. Während des Studiums konnten, schwanken. Bei Bewertungsfragen zur Studie im Wesentlichen den beruflichen Verlauf und Absolventinnen und Absolventen mit einem Bache- lag der Anteil jener Absolventinnen und Absol- Zufriedenheit mit dem Studium oder dem Beruf die rückblickende Studienzufriedenheit der Lehr- lor-, Master-, Diplom- oder Magisterabschluss liegt venten, welche berufliche Erfahrungen sammelten war auch die Antwortkategorie „trifft nicht zu“ amtsabsolventinnen und -absolventen an Pädago- der Anteil bei ähnlich hohen 21 %. mit 52 % etwas niedriger. Der Zusammenhang gegeben. Sowohl Personen, die keine Angabe gischen Hochschulen betrachtet. gemacht haben, als auch Personen, denen die Tabelle 4 Fragen als nicht zutreffend erschienen, wurden in Zufriedenheit der Absolventinnen und Absolventen mit unterschiedlichen Praktikumsarten der folgenden Auswertung im Regelfall – sofern 3. Praktische Erfahrungen der Ab- an den sechs Pädagogischen Hochschulen der Absolventenbefragung 2012 nicht ausdrücklich erwähnt – nicht berücksichtigt solventinnen und Absolventen Zufriedenheit in % und gehen daher auch nicht in die Prozentwert‑ sowie Auslandsaufenthalte Praktikumsart (sehr) zufrieden weder noch (sehr) unzufrieden bildung mit ein. Bei Mehrfachangaben wurden grundsätzlich die Personen, die keinerlei Angaben Die Ausbildung angehender Lehrkräfte erfolgt in Tagespraktikum für Anfänger (Einführungspraktikum) 69 13 19 zur entsprechenden Frage gemacht haben, nicht Baden-Württemberg generell in zwei Phasen. Die Tagespraktikum im Hauptfach 69 13 17 in die Prozentwertbildung mit aufgenommen. theoretischen Grundkompetenzen und erste fach‑ Tagespraktikum im Leitfach 68 14 18 Auch bei Filterfragen, das heißt Fragestellungen, praktische Erfahrungen erhalten die Studentinnen Fachdidaktisches Praktikum I 68 21 10 die nicht für alle Personen relevant waren, wurde und Studenten an der Hochschule. In der zweiten, Fachdidaktisches Praktikum II 69 22 9 die Prozentwertbildung nur auf Basis der rele- 18 Monate dauernden Phase, absolvieren die Lehr- Blockpraktikum I 87 8 6 vanten Fälle ermittelt. Des Weiteren sind Abwei- amtsanwärterinnen und -anwärter den Vorbereitungs- Blockpraktikum II 86 8 7 chungen in den Endsummen möglich, da durch dienst (Referendariat). Der Schwerpunkt liegt dort Rundungsvorgänge oftmals nicht exakt 100 % auf der schulpraktischen Ausbildung, die im Lauf des Abweichungen in den Endsummen auf 100% sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen. Daten: Absolventenbefragung an sechs baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen im Jahr 2012. Befragt wurden Absolventinnen und Absol- erreicht werden. Vorbereitungsdienstes bis hin zu ersten selbststän- venten der Kalenderjahre 2007 und 2010. digen Unterrichtseinsätzen an einer Schule führt. An Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 16 Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg 17
Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 in Baden-Württemberg eine Pädagogische Hochschule geführt hat, bleibt der Auslandsaufenthalt bis zu 6 Monate. Für weitere Die Bachelor-, Master-, Diplom- und Magisterabsol- Praktika an den Pädagogischen anhand der Fragestellung im Fragebogen unklar. 25 % zwischen einem halben und einem ganzen Jahr. ventinnen und -absolventen nannten für einen feh- Hochschulen Für den verbleibenden Rest sogar länger. lenden Auslandsaufenthalt ähnliche Ursachen. Aller- Darüber hinaus haben 17 % der Lehramtsabsolven- dings gaben nur 25 % an, dass Sie nicht ins Ausland Die Prüfungsordnungen, die für die befragten tinnen und -absolventen das Angebot eines Erweite- Drei Viertel der Lehramtsabsolventinnen und -absol- gingen, weil dies für ihre damaligen Berufspläne Absolventinnen und Absolventen galten, sa- rungs- und Ergänzungsstudiengangs genutzt. Mehr venten gingen während des Studiums hingegen nicht nicht notwendig bzw. nicht interessant war. 15 % hen verschiedene Praktika vor, die jeweils an als drei Viertel davon haben dies bereits parallel zum ins Ausland; meistens weil dies für die damaligen bewerteten die Angebote seitens der Hochschule den Hochschulen reflektiert werden. Neben grundständigen Studium (76 %), der verbleibende Berufspläne nicht notwendig bzw. nicht relevant war für zu gering – deutlich mehr als beim Lehramtsab- dem Tagespraktikum für Anfänger, welches als Rest erst nach Abschluss des Studiums absolviert. (37 %). Weitere 17 % der Lehramtsabsolventinnen schluss – und 10 % gaben für den Nichtaufenthalt Einführungspraktikum mit ersten Unterrichtsver- und -absolventen nannten familiäre bzw. private Grün- die mangelnde Beratung seitens der Hochschule an. suchen galt, gab es auch Blockpraktika, welche Die Bachelor-, Master-, Diplom- und Magisterab- de und bei 14 % fehlten laut eigener Angabe die fi- zu unterschiedlichen Zeiten im Studium statt- solventinnen und -absolventen sammelten zu 71 % nanziellen Mittel für einen Auslandsaufenthalt (Schau- fanden und dazu dienten, einen breiten Einblick berufliche Erfahrung vor dem Studium und zu 72 % bild 1). Für jede bzw. jeden Zehnten war eine dadurch 4. Bewerbungsphase und in die fortlaufende Schularbeit zu erlangen bzw. standen diese auch in einem Zusammenhang mit entstehende mögliche Verlängerung des Studiums -erfolge der Absolventinnen und im Rahmen der erworbenen Kenntnisse auch ei- dem Studium. Während des Studiums sammelten das Ausschlusskriterium für einen Auslandsaufenthalt. Absolventen nach dem Studium gene Unterrichtsversuche umsetzen zu können. nur noch 66 % der Absolventinnen und Absolventen 6 % nannten eine mangelnde Beratung seitens der Des Weiteren gab es Tagespraktika im Haupt- berufliche Erfahrungen, allerdings standen diese zu Hochschule für ausschlaggebend und weitere 5 % Bei der Ausbildung von künftigen Lehrkräften oder Leitfach, welche die Möglichkeit boten, 83 % in einem Zusammenhang mit dem Studium. sahen zu wenige Angebote seitens der Hochschule. schließt sich an das Hochschulstudium in der Regel an der Pädagogischen Hochschule gewonnene Studiengebühren, fehlende Sprachkenntnisse und die der sogenannte Vorbereitungsdienst (auch Refe- Erkenntnisse in erzieherischen und unterricht- fehlende Anerkennung von Studienleistungen spielten rendariat genannt) an. In dieser Ausbildungsphase lichen Situationen anwenden zu können. Die 3.2 Auslandsaufenthalte der eine untergeordnete Rolle (3 % oder weniger). erhalten die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter seit dem Jahr 2011 geltenden Prüfungsord- Absolventinnen und Absolventen nungen haben den Anteil von reflektierten Schaubild 1 Praktika im Studium weiter verstärkt. Ein Viertel (25 %) der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen war während des Studiums im Ausland. Gründe, weshalb kein Auslandsaufenthalt während des Studiums absolviert wurde Bei den Absolventinnen und Absolventen mit einem an den sechs Pädagogischen Hochschulen der Absolventenbefragung 2012 zum Studium war bei den beruflichen Erfahrungen Master-, Bachelor-, Diplom- oder Magisterabschluss in % während des Studiums jedoch mit 60 % der Absol- waren es etwa ein Fünftel (22 %). Für die damaligen Berufspläne nicht 37 ventinnen und Absolventen etwas höher. Bei mehr notwendig bzw. nicht interessant als jeder zweiten Absolventin oder jedem zweiten Die 649 Lehramtsabsolventinnen und -absolventen, Familiäre/private Gründe 17 Absolventen gab es demzufolge zwischen dem Stu- welche während des Studiums im Ausland waren, dium und den während des Studiums gesammelten hatten bei der Frage zu den Gründen ihres Ausland- Mangelnde finanzielle Mittel 14 Berufserfahrungen einen Zusammenhang. saufenthaltes die Möglichkeit, mehrere Antworten zu Verlängerung des Studiums 11 geben. Am häufigsten absolvierten sie einen Aus- Vor dem bewerteten Lehramtsstudiengang hatten landsaufenthalt für ein Schulpraktikum (49 %) oder Mangelnde Beratung 6 seitens der Hochschule 20 % der Absolventinnen und Absolventen ein eine Studienphase im Ausland (47 %). Aber auch Zu wenig Angebote anderes Studium belegt. Das sind immerhin 510 der Sprachkurse (16 %) oder die Anstellung als Assistenz- 5 seitens der Hochschule insgesamt 2 554 auf diese Frage antwortenden Ab- lehrer (13 %) waren für einen Teil der Absolventinnen Studiengebühren 3 solventinnen und Absolventen. Überwiegend haben und Absolventen Grund für ihren Auslandsaufenthalt. diese Personen vorher an einer Universität studiert Sonstige Praktika oder das Anfertigen einer Ab- Fehlende Anerkennung von 2 Studienleistungen (71 %), 12 % an einer Fachhochschule und 9 % an schlussarbeit oder eines Studienprojekts waren mit einer anderen Pädagogischen Hochschule. Von denje- 7 % eher weniger ausschlaggebend7. Für 72 % der Fehlende Sprachkentnisse 1 nigen, die vorher bereits an einer Universität studiert Lehramtsabsolventinnen und -absolventen dauerte hatten, haben 90 % dort keinen Abschluss erworben. Daten: Absolventenbefragung an sechs baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen im Jahr 2012. Befragt wurden Absolventinnen und Absolventen der Kalender- jahre 2007 und 2010. Ob das Universitätsstudium nicht bestanden wurde 7 Die Kategorie „Sonstige Aktivitäten“ umfasste mit 19 % ei- nen relativ hohen Anteil. Allerdings wurde diese Kategorie Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 41 14 oder ob eine inhaltliche Motivation zum Wechsel an nicht durch eine offene Angabe ergänzt. 18 Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg 19
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