Erweiterung und Effizienzsteigerung des Innkraftwerks Jettenbach/Töging Erneuerung KW Töging Umweltverträglichkeitsstudie - Fachbeitrag Verkehr ...
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Erweiterung und Effizienzsteigerung des Innkraftwerks Jettenbach/Töging Erneuerung KW Töging Umweltverträglichkeitsstudie Fachbeitrag Verkehr
Erneuerung KW Töging Umweltverträglichkeitsstudie Fachbeitrag Verkehr Stand 05.10.2015 Verfasser COPLAN AG Andreas Huber, M.Sc. Endbericht Fremdfirmen-Nr.: Aufstellungsort: Bl. von Bl. + Unterlagennummer Gliederungszeichen Gliederungszeichen Gliederungszeichen Gliederungszeichen SKS Projekt-Nr. Ersteller Zählteil KKS DCC(UAS) Änderungsindex Blattnummer Dokumenttyp GA Funktion/Bauwerk Aggregat/Raum Vorzeichen Vorzeichen Vorzeichen Planstatus Planart S1 S2 S3 Nummer G F0 F1 F2 F3 FN A1 A2 AN A3 * A A A ~ A N N N / A A A A N / A N N N N N / N N / A A A = N N A A A N N A A N N N A & A A A N N N * I T O - A 0 0 1 - C O P L 1 - B 1 0 0 0 1 - 0 0 - _ F E & A B B 0 1 0 Seite 2 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
Inhaltsverzeichnis Seite 1 Aufgabenstellung 5 2 Untersuchungsraum und Methodik 6 2.1 Festlegungen zu den Transportstrecken 7 2.1.1 Stauraum Jettenbach 7 2.1.2 Wehr Jettenbach 13 2.1.3 Innkanal 15 2.1.4 Kraftwerk Töging 18 2.2 Engerer Untersuchungsraum 21 2.2.1 Baumaßnahmen Stauraum Jettenbach 21 2.2.2 Baumaßnahme Wehr Jettenbach 21 2.2.3 Baumaßnahmen Innkanal 21 2.2.4 Baumaßnahme Kraftwerk Töging 22 2.3 Weiterer Untersuchungsraum 22 2.4 Methodik 23 2.4.1 Qualität des Verkehrsablaufs 24 2.4.2 Verkehrssicherheit 25 3 Beschreibung des Ist-Zustandes 26 3.1 Ist-Zustand im engeren Untersuchungsraum 27 3.1.1 Baumaßnahme Stauraum Jettenbach 27 3.1.2 Baumaßnahme Wehr Jettenbach 31 3.1.3 Baumaßnahme Innkanal 36 3.1.4 Baumaßnahme Kraftwerk Töging 41 3.2 Ist-Zustand im weiteren Untersuchungsraum 49 3.3 Verkehrszählungen 51 3.4 Radfahrer- und Fußgängerverkehr 51 4 Wesentliche positive und negative Auswirkungen 52 4.1 Bauphase 53 4.1.1 Baumaßnahme Stauraum Jettenbach 55 4.1.2 Baumaßnahme Wehr Jettenbach 58 4.1.3 Baumaßnahme Innkanal 61 4.1.4 Baumaßnahme Kraftwerk Töging 64 4.2 Auswirkungen des Baustellenverkehrs 68 4.2.1 AÖ 2: Kreisverkehr - Autobahnanschluss Töging (21) 68 4.2.2 AÖ 1: Kreisverkehr - Landkreisgrenze 68 4.2.3 MÜ 9: Landkreisgrenze - Hölzling 69 4.2.4 MÜ 18: Niederndorf - Sankt Erasmus 69 4.2.5 MÜ 19 Sankt Erasmus - Gars am Inn 69 4.2.6 St 2352: Gars am Inn - Aschau am Inn 70 4.2.7 MÜ 25: Haigerloh - Aschau am Inn 70 4.3 Sonder- und Schwertransport 71 4.4 Fußgänger und Radfahrer 71 4.5 Betriebsphase 71 4.6 Wechselwirkungen 71 5 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von negativen Auswirkungen 72 6 Vorschläge zu Beweissicherung und Kontrolle 73 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 3 von 82
7 Beschreibung allfälliger Schwierigkeiten 74 8 Zusammenfassende Stellungnahme 74 8.1 Ist-Zustand 74 8.2 Wesentliche positive und negative Auswirkungen 74 8.2.1 Bauphase 74 8.2.2 Betriebsphase 75 8.3 Maßnahmen 75 9 Verzeichnisse 76 9.1 Tabellenverzeichnis 76 9.2 Abbildungsverzeichnis 76 10 Quellenverzeichnis 77 11 Anhang 78 Seite 4 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
1 Aufgabenstellung Die VERBUND Innkraftwerke GmbH betreibt das in den Jahren 1919 bis 1924 erbaute Innkraftwerk Jettenbach-Töging. Es wurde als Kanalkraftwerk mit Wehr und Einlaufbau- werk in Jettenbach, einem 20 km langen Oberwasserkanal, dem Krafthaus in Töging und einem 2,8 km langen Unterwasserkanal errichtet. Im Interesse einer bestmöglichen Nutzung des bestehenden Kraftwerksstandortes und der Erhöhung des Anteils der Erzeugung von erneuerbarer Energie in Bayern haben sich der Freistaat Bayern und VERBUND geeinigt, eine Erneuerung des KW Töging im Wege einer Erweiterung und Effizienzsteigerung umzusetzen. Die Leistungsfähigkeit des Kraftwerksstandortes Jettenbach/Töging soll durch eine Stau- zielerhöhung am Wehr Jettenbach, eine Abflusssteigerung im Innkanal sowie durch den Einbau von modernen Maschinensätzen nach aktuellem technischem Stand in einem Kraftwerksneubau gesteigert werden. Um die gewünschte Steigerung der Leistungsfähigkeit am Standort Jettenbach/Töging realisieren zu können, wurden als Bestandteile der vorliegenden Einreichplanung für die Erneuerung des KW Töging folgende Teilvorhaben definiert: • Stauzielerhöhung beim Wehr Jettenbach um 70 cm auf Kote 404,05 mVS • Erhöhung der Ausbauwassermenge von 340 m³/s auf 410 m³/s • Ertüchtigung des Stauraumes Jettenbach auf das neue Stauziel • Erneuerung des Wehres Jettenbach inkl. Anpassung des Einlaufbauwerkes in den Innkanal und des Auslaufes des Wehrkraftwerkes Jettenbach 2 • Anpassung des Innkanals (OW- und UW-Kanal) • Erneuerung des Kraftwerk Töging inkl. des Verschlusses des Bestandskraftwer- kes und der Anbindung an den UW Kanal Der vorliegende Bericht befasst sich mit dem Fachbereich Verkehr. Dabei werden die Auswirkungen des zusätzlichen Verkehrsaufkommens durch den Baustellenverkehr so- wie den anschließenden Kraftwerksbetrieb untersucht und bewertet. Das Ergebnis ist in den folgenden Ausführungen dargestellt. Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 5 von 82
2 Untersuchungsraum und Methodik Die Baumaßnahmen zur Erneuerung des Wasserkraftwerks in Töging am Inn umfassen bauliche Veränderungen von Dämmen und Deichen im Stauraum Jettenbach, den Neu- bau der Wehranlage Jettenbach mit Anpassung des Einlaufbauwerks in den Innkanal, bauliche Anpassungen des Innkanals sowie den Neubau des Kraftwerks in Töging am Inn. Die Standorte der Baumaßnahmen verteilen sich auf insgesamt sieben Gemeinden in den beiden oberbayerischen Landkreisen Altötting und Mühldorf am Inn. Eine differen- zierte Betrachtung der Zufahrtswege zu den einzelnen Baustellen wird als sinnvoll erach- tet. Dabei werden zunächst die einzelnen Zufahrten zu den Baufeldern der vier Baumaß- nahmen betrachtet. Anschließend werden mögliche Überschneidungen des Baustellen- verkehrs untersucht. Die Baumaßnahmen sind überörtlich von der Bundesstraße 12 und der Autobahn 94 zu erreichen. Davon ausgehend werden die Baustellen über Staats-, Kreis- und Gemein- destraßen angefahren. Zur Andienung der Baustellen muss teilweise der Inn überquert werden. Die maximale Tragfähigkeit der zu überquerenden Brücken muss jeweils berücksichtigt werden, um Schäden zu vermeiden. Alternativ ist für bestimmte Transporte eine Nutzung des Schienenverkehrs möglich. Über den Inn kann kein Material angeliefert werden, da dieser nicht als durchgängige Wasserstraße ausgebaut ist. Einzelne Baumaßnahmen, wie z.B. die Dichtungserhöhung des Innkanals, werden jedoch vom Wasser aus mit Hilfe von Pontons durchgeführt bzw. unterstützt. Des Weiteren sind Auswirkungen auf bestehende Rad- und Wanderwege zu prüfen. Im Bereich der Baustellen befinden sich der Innradweg und der Benediktweg als Wander- weg entlang des Inn. Der Untersuchungsraum für den Fachbeitrag Verkehr wird nach einer Festlegung der Transportstrecken in einen engeren und einen weiteren Untersuchungsraum unterteilt. Seite 6 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
2.1 Festlegungen zu den Transportstrecken Als Grundlage für die durchgeführten Untersuchungen dient der Erläuterungsbericht (ITO-A001-VHPD1-B10001-00), in dem alle Angaben der technischen Planung enthalten sind. Im Vorfeld wurden von den technischen Planungsbüros jeweils mehrere Varianten vorge- schlagen und untersucht. In Projektbesprechungen und basierend auf Erkenntnissen aus den öffentlichen Informationsveranstaltungen wurden die im Gutachten vorgestellten Transportstrecken ausgewählt. 2.1.1 Stauraum Jettenbach Die Baumaßnahme im Stauraum Jettenbach unterteilt sich in insgesamt fünf Bauab- schnitte: - Bauabschnitt 1: Stauhaltungsdamm Fraham o Januar 2017 bis Dezember 2017 Gesamtdauer 12 Monate - Bauabschnitt 2: Stauhaltungsdamm Jettenbach o Januar 2017 bis Juli 2017 Gesamtdauer 6 Monate - Bauabschnitt 3: Pumpwerk Fraham o Januar 2017 bis Juni 2017 Gesamtdauer 5 Monate - Bauabschnitt 4: Baustellen Heuwinkel und Mittergars o Januar 2017 bis August 2017 Gesamtdauer 8 Monate - Bauabschnitt 5: Baustellen Wörth und Au a. Inn o Januar 2017 bis November 2017 Gesamtdauer 11 Monate Die festgelegten Transportstrecken werden in den folgenden Ausführungen dargestellt. Bauabschnitte 1-3 Die Stauhaltungsdämme Fraham (Bauabschnitt 1) und Jettenbach (Bauabschnitt 2) lie- gen unmittelbar im Oberstrom der Staustufe Jettenbach. Der Stauhaltungsdamm Fraham wird über die Bundesstraße 12, die Kreisstraße MÜ 37 und Staatsstraße 2352 erreicht. Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt durch Aschau a. Inn über die Jettenbacher Straße und die Aschauer Straße bis zur Gemeindeverbindungsstraße in Richtung Bergham und Fra- ham. Über dieselbe Route wird auch die Baustelle am Pumpwerk Fraham (Bauabschnitt 3) erreicht. Der Stauhaltungsdamm Jettenbach wird von Westen über die Staatsstraße 2353 und die Kreisstraße MÜ 19 erreicht. Die Zufahrt zum Dammbauwerk erfolgt über die Werkszufahrt zum Bauhof Jettenbach am Wehr entlang der Bahnlinie. Der Baustellen- verkehr bei den Stauhaltungsdämmen erfolgt jeweils auf der Dammkrone und auf den Dammfußfahrten. Eine Einrichtung zusätzlicher Baustraßen ist nicht geplant. Der Baustellenverkehr wird soweit möglich als Ringverkehr abgewickelt. Die Zwischenla- gerung von Material und Baustoffen erfolgt auf Flächen an den Baustellenzufahrten oder in Seitenlagerung zur Linienbaustelle. Die Verkehrswege zu den Baustellen der Bauab- schnitte 1-3 sind in Abbildung 2-1 ersichtlich. Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 7 von 82
Abbildung 2-1: Baustellenzufahrt für die Stauhaltungsdämme Fraham und Jettenbach sowie das Pumpwerk Fraham Seite 8 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
Bauabschnitt 4 Die Baustellen Mittergars und Heuwinkel (Bauabschnitt 4) werden über die Staatsstraße 2353 in Verbindung der Kreisstraße MÜ 19 erreicht. Die Zufahrt zur Baustelle Mittergars erfolgt durch den Ort Mittergars. Über die Lohener Straße und die Dorfstraße führt der Mühlenweg als Erschließungsstraße direkt bis zur Baustelle. Die Baustelle Heuwinkel wird über eine asphaltierte Stichstraße erreicht, die direkt bis zur Baustelle führt. Alle Zu- fahrtswege zu den beiden Baufeldern sind in Abbildung 2-2 dargestellt. Abbildung 2-2: Baustellenzufahrt für die Bereiche Mittergars und Heuwinkel Das Baufeld im Bereich Mittergars kann links und rechts vom Mittergarser Bach über ei- nen Feldweg im Anschluss an den Mühlenweg angefahren werden, so dass die Baustelle von beiden Seiten angedient wird. Die Baustellenzufahrt im Bereich Heuwinkel erfolgt über die Erschließungsstraße nach Heuwinkel, damit die Baustellenandienung entlang der geplanten Deichaufstandsflächen erfolgen kann. Der Baustellenverkehr erfolgt im Ringverkehr und über eine Andienung von zwei Seiten (vgl. Abbildung 2-3). Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 9 von 82
Abbildung 2-3: Ringverkehr im Baustellenbereich Heuwinkel Seite 10 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
Bauabschnitt 5 Die Zufahrten zu den Baustellen Wörth 1, Wörth 2 und Au a. Inn (Bauabschnitt 5) erfol- gen über die Staatsstraße 2353 und die Gemeindeverbindungsstraße Höfen in Richtung Au a. Inn, die an die Staatsstraße 2352 anschließt. Die Baustellen Wörth 1 und Wörth 2 werden direkt über die Staatsstraße 2352 erreicht. Die Baustelle Au a. Inn erfolgt über die Erschließungsstraße Am Klosterfeld und einer Stichstraße, die direkt bis zur Baustelle führt. Einen Überblick der Baustellenzufahrten gibt Abbildung 2-4 Abbildung 2-4: Baustellenzufahrt für die Bereiche Wörth und Au a. Inn Der Baustellenverkehr bei der Baumaßnahme Wörth 1 erfolgt im Ringverkehr und über eine Andienung von zwei Seiten. Die Baustraße wird im Bereich der geplanten Deichauf- standsflächen geführt und dem Baufortschritt angepasst (vgl. Abbildung 2-5). Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 11 von 82
Abbildung 2-5: Ringverkehr im Baustellenbereich Wörth 1 Der Baustellenverkehr bei der Baumaßnahme Wörth 2 erfolgt im Ringverkehr und über eine Andienung von zwei Seiten. Da die Deichtrasse auf einem bestehenden Wirt- schaftsweg liegt, ist die Einrichtung einer zusätzlichen Baustraße nicht erforderlich (vgl. Abbildung 2-6). Für die Errichtung der Hochwasserschutzmauer ist eine halbseitige Sper- rung der Staatsstraße 2352 erforderlich. Der Baustellenbetrieb ist auf einen Fahrstreifen beschränkt. Abbildung 2-6: Ringverkehr im Baustellenbereich Wörth 2 Seite 12 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
2.1.2 Wehr Jettenbach Die Baumaßnahme am Wehr Jettenbach unterteilt sich in insgesamt 5 Bauabschnitte: - Bauabschnitt 1: Uferbereich rechts mit Turbinenauslauf RWK o August 2017 bis Juni 2018 Gesamtdauer 11 Monate - Bauabschnitt 2: Wehrfeld 3 und 4 o September 2018 bis Juli 2019 Gesamtdauer 10,5 Monate - Bauabschnitt 3a: Uferbereich links und Fischabstieg o November 2018 bis September 2019 Gesamtdauer 10 Monate - Bauabschnitt 3b: Wehrfeld 1 und 2 o September 2019 bis April 2020 Gesamtdauer 8 Monate - Bauabschnitt 3c: Fertigstellung Wehrfeld 1 o Februar 2020 bis September 2020 Gesamtdauer 6,5 Monate - Bauabschnitt 3d: Fertigstellung Wehrfeld 2 o Juli 2020 bis Dezember 2020 Gesamtdauer 4,5 Monate - Bauabschnitt 4: Rückbau altes Wehr o November 2020 bis Mai 2021 Gesamtdauer 6 Monate - Bauabschnitt 5: Anpassung Einlaufwehr Innkanal und Fischleitsystem o Februar 2019 bis Oktober 2019 Gesamtdauer 9 Monate Die Wehranlage Jettenbach liegt bei Inn-km 127,96 und ist über die in Abbildung 2-7 dar- gestellten Verkehrswege erreichbar. Die nächstgelegene Ortschaft ist Jettenbach. Abbildung 2-7: Routen zur Andienung der Baustelle Wehr Jettenbach (Dr. Linse / Bau + Plan) Bauabschnitte 1-4 Die Staustufe Jettenbach ist für die Bauabschnitte 1-4 über die Bundesstraße 12 (west- lich) oder die Autobahn 94 (östlich) zu erreichen. Bei einer Anfahrt von Westen führt die Route von der Bundesstraße 12 auf die Staatsstraße 2353 und weiter auf die Kreisstraße Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 13 von 82
MÜ 19 bis hin zur Baustelle. Aus östlicher Richtung ist die Baustelle über die Autobahn 94, Ausfahrt 18 (Waldkraiburg/Ampfing) zu erreichen. Weiter führt diese Route über die Staatsstraße 2091 sowie die Kreisstraßen MÜ 18 und MÜ 19 zum Baufeld. Bauabschnitt 5 Für Bauabschnitt 5 ist eine Zufahrt von Norden her erforderlich. Hier wird bei einer An- fahrt von Westen eine Routenführung über die Bundesstraße 12 und die Kreisstraße MÜ 37 sowie die Staatsstraße 2352 festgelegt. Weiter führt der Weg über die Jettenbacher Straße und die Aschauer Straße Richtung Klugham. Die östliche Zufahrt erfolgt über die Autobahn 94, Ausfahrt 18 (Waldkraiburg/Ampfing), anschließend über die Staatsstraßen 2091 und 2352 sowie die Werkstraße zur Jettenbacher Straße. Ab hier erfolgt die Ver- kehrsführung analog zu westlichen Zufahrt. Die Zufahrten zu den Baufeldern liegen überwiegend auf öffentlichem, z. T. jedoch auch auf privatem Grund. Für die Anlieger der Siedlung Reit auf der linken Uferseite wird wäh- rend der Bauabschnitte 3a bis 5 eine temporäre Zufahrtsmöglichkeit geschaffen und die bestehende Bushaltestelle wird in dieser Zeit auf die gegenüberliegende Seite des Inn- kanals umgelegt. Während des Bauabschnitts 5 wird eine temporäre Fußgängerpassage über das Einlaufbauwerk vorgehalten. Die Überfahrt über die bestehende UW-Wehrbrücke ist bei reduzierter Fahrbahnbreite und auf 10 km/h beschränkter Geschwindigkeit für den öffentlichen Verkehr bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 9 to freigegeben. Während der Bauausführungen ist die UW-Wehrbrücke für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Für den Radfahrverkehr wird eine Überfaht weiterhin möglich sein. Es kann jedoch, je nach Bauphase, zu Einschränkungen und Sperre der Bücke und damit zu temporären kleinräumigen Umleitungen über das be- stehende Straßennetz kommen. Nach Fertigstellung der neuen, einspurigen UW-Wehrbrücke ist bei 3,50 m Fahrbahnbrei- te und SLW 30 die Überfahrt für den Betrieb und den Unterhalt der Wehranlage sowie für Not- und Rettungsfahrzeuge möglich. Die UW-Brücke ist eine Betriebsbrücke und wird für den öffentlichen Fußgänger- und Radfahrerverkehr genutzt. Seite 14 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
2.1.3 Innkanal Die Baumaßnahme am Wehr Jettenbach unterteilt sich in insgesamt 2 Bauphasen mit 4 Bauabschnitten und 2 Sonderbereichen (vgl. Abbildung 2-8): Bauphase 1: Dezember 2016 bis Juni 2017 - Bauabschnitt B: km 6+000 - 10+750 o Dezember 2016 bis Juni 2017 Gesamtdauer 6 Monate - Sonderbereich 1: km 3+800 - 4+800 o Dezember 2016 bis März 2017 Gesamtdauer 2,5 Monate - Bauabschnitt D: km 15+700 - 19+650 o Dezember 2016 bis April 2017 Gesamtdauer 4 Monate - Sonderbereich 2: km 15+700 - 16+150 o Januar 2017 Gesamtdauer 1 Monate Bauphase 2: September 2017 bis März 2018 - Bauabschnitt A: km 0+000 - 6+000 o September 2017 bis März 2018 Gesamtdauer 6,5 Monate - Bauabschnitt C: km 10+750 - 15+700 o September 2017 bis März 2018 Gesamtdauer 6,5 Monate Abbildung 2-8: Übersichtsplan Baumaßnahme Innkanal Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 15 von 82
Die Baustellen am Innkanal erstrecken sich über den kompletten Oberwasserbereich des Innkanals von der Staustufe Jettenbach bis zum Kraftwerk Töging. Südlich des Innkanals befindet sich der Inn als Restriktion für eine südliche Zufahrt. Daher werden alle einzel- nen Abschnitte über die Autobahn 94 im Norden angefahren. Möglich ist eine Abfahrt an folgenden Anschlussstellen: - Ausfahrt 18: Waldkraiburg/Ampfing - Ausfahrt 19: Mühldorf-West - Ausfahrt 20: Mühldorf-Nord - Ausfahrt 21: Töging Innerhalb der einzelnen Bauabschnitte sind jeweils Zu- und Abfahrtspunkte für separate Damm- und Einschnittsbereiche entlang des Innkanals definiert worden (vgl. Abbildung 2-8). Bauabschnitt A Die insgesamt 10 Zu- und Abfahrtspunkte der Baustellen in den Dammbereichen und Hochufern des Bauabschnitts A sind über die Autobahn 94, Ausfahrt 18 (Waldkrai- burg/Ampfing) und anschließend über die Staatsstraße 2091 Richtung Waldkraiburg zu erreichen. Anschließend können die Baustellen über die Staatsstraße 2352 und die Kreisstraßen MÜ 18 und MÜ 19 erreicht werden, indem einzelne Stichstraßen zu den Dämmen und Hochufern genutzt werden. Bauabschnitt B In Bauabschnitt B werden die Arbeiten überwiegend vom Wasser aus durchgeführt, wo- bei der Wasserverkehr zwischen Hafen 2 und 3 erfolgt. Die Anfahrt des Hafens 2 erfolgt über die Autobahn 94, Ausfahrt 18 (Waldkraiburg/Ampfing), anschließend über die Staatsstraße 2091 und die Staatsstraße 2352 Richtung Mühldorf (Kraiburger Straße). Um auf die gegenüberliegende Seite des Innkanals zu gelangen, muss die Brücke Rausching überquert werden. Der Abtransport von Hafen 3 erfolgt über die Ebinger Straße Richtung Ecksberg. Von dort aus ist die Staatsstraße 2550 (Münchner Straße) und anschließend der Autobahnanschluss 19 (Mühldorf-West) zu erreichen. Bauabschnitt C In Bauabschnitt C werden die Arbeiten überwiegend vom Wasser aus durchgeführt, wo- bei der Wasserverkehr zwischen Hafen 3 und 4 erfolgt. Die Anfahrt des Hafens 3 erfolgt über die Autobahn 94, Ausfahrt 19 (Mühldorf-West), anschließend über die Staatsstraße 2550 (Münchner Straße) mit Abfahrt bei der Kreuzung zur Staatsstraße 2352. Dem Kreisverkehr Richtung Ecksberg folgt eine Abbiegung in die Ebinger Straße. Der Ab- transport von Hafen 4 erfolgt über die Staatsstraße 2092 (Bürgermeister-Hess-Straße) Richtung Autobahnanschluss 20 (Mühldorf-Nord). Bauabschnitt D Die insgesamt 8 Zu- und Abfahrtspunkte der Baustellen in den Dammbereichen und Hochufern des Bauabschnitts D sind über die Autobahn 94, Ausfahrt 20 (Mühldorf-Nord) Seite 16 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
und anschließend über die Staatsstraße 2092 Richtung Mühldorf a. Inn zu erreichen. An- schließend können die Baustellen über die Kreisstraßen MÜ 9 und AÖ 1 erreicht werden, indem einzelne Stichstraßen zu den Dämmen und Hochufern genutzt werden. Die Que- rung des Innkanals bei der Brücke Hölzling (zulässige Traglast = 60 to) wird genutzt, um den Verkehr größtenteils um die dicht besiedelten Ortsgebieten von Mühldorf und Töging herumzuführen. Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 17 von 82
2.1.4 Kraftwerk Töging Die Baumaßnahme am Kraftwerk Töging unterteilt sich in insgesamt 7 Bauabschnitte: - Bauabschnitt 1: Abbruch oberflächlicher Bestand o Mai 2017 bis Juni 2017 Gesamtdauer 2 Monate - Bauabschnitt 2.1: Baugruben für Maschinenblöcke o Juni 2017 bis Juli 2019 Gesamtdauer 26 Monate - Bauabschnitt 2.2: Baugrube für Montage- und Zufahrtsblock o April 2019 bis Juli 2019 Gesamtdauer 3,5 Monate - Bauabschnitt 2.3: Baugrube für Auslaufbauwerk o Februar 2018 bis Oktober 2019 Gesamtdauer 20 Monate - Bauabschnitt 2.4: Baugrube für Einlaufbauwerk o Juni 2017 bis Mai 2018 Gesamtdauer 10 Monate - Bauabschnitt 3.1: Maschinenblöcke inkl. Hochbau o August 2018 bis Dezember 2020 Gesamtdauer 28 Monate - Bauabschnitt 3.2: Montage- und Zufahrtsblock o August 2019 bis November 2019 Gesamtdauer 4 Monate - Bauabschnitt 3.3: Auslaufbauwerk o August 2019 bis Januar 2021 Gesamtdauer 18 Monate - Bauabschnitt 3.4: Einlaufbauwerk o Mai 2018 bis Juli 2019 Gesamtdauer 14 Monate - Bauabschnitt 4: Baugrube und Herstellung Druckrohrleitungen o Dezember 2018 bis September 2020 Gesamtdauer 21 Monate - Bauabschnitt 5.1: Baugrube und Anschluss an OW-Kanal - Teil 1 o August 2017 bis März 2020 Gesamtdauer 32 Monate - Bauabschnitt 5.2: Anschluss an OW-Kanal - Teil 2 o November 2020 bis Januar 2021 Gesamtdauer 3 Monate - Bauabschnitt 6: Verschluss Bestandskraftwerk o Januar 2021 bis April 2021 Gesamtdauer 3 Monate - Bauabschnitt 7: Herstellung der Freianlagen o April 2018 bis Mai 2021 Gesamtdauer 37 Monate Die Baustelle für das Kraftwerk Töging befindet sich südlich des Zentrums der Stadt Töging, die ca. 5 km östlich der Kreisstadt Mühldorf am Inn liegt. Die überörtliche Haupt- verbindung stellt die im Norden verlaufende Autobahn 94 dar. Alle wesentlichen Baustel- lentransporte werden über die Anschlussstellen 20 (Mühldorf-Nord) und 21 (Töging) er- folgen. Der im Süden entlang fließende Inn verhindert eine Andienung der Baustelle von dieser Seite her. In Abbildung 2-9 ist die Verkehrsführung zur Andienung des Baufeldes am Kraftwerk Töging ersichtlich. Die in den Unterlagen der technischen Planung vorgeschlagenen Ver- kehrswege wurden näher betrachtet und auf Ihre Eignung untersucht. Seite 18 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
Abbildung 2-9: Routen zur Andienung der Baustelle am Kraftwerk Töging (Lahmeyer Hydroprojekt) In Absprache mit Vertretern des Projektwerbers und vom Planungsbüro Lahmeyer Hyd- roprojekt wurden die dargestellten drei Routen als Hauptrouten für Materialtransporte und Transportfahrten für Aushubmaterial festgelegt. Die Fahrstrecke [1] von der Anschlussstelle 20 (Mühldorf-Nord) bis zur Baustelle beträgt rund 7 km. Sie verläuft entlang des östlichen Stadtrandes von Mühldorf zunächst auf der Staatsstraße 2092, ehe sie beim Gelände des Agrartechnikkonzerns Fliegl über die Stra- ße „Hart“ in Richtung Innkanal führt. Der Innkanal wird über die dort vorhandene Brücke (zulässige Traglast = 60 to) gequert. Anschließend verläuft der Fahrtweg durch den Ort Hölzling auf die Kreisstraße MÜ 9 bzw. AÖ 1 (Töginger/Mühldorfer Straße) Richtung Baustelle. Der letzte Wegabschnitt verläuft über einen Feldweg entlang einer Kleingar- tensiedlung, die sich direkt neben dem Baufeld befindet. Fahrstrecke [1] wird für regelmäßige Baustellenan- und -abfahrten, aufgrund der hohen Tragfähigkeit der Brücke über den Innkanal insbesondere auch für Schwerlasttransporte genutzt. Die Fahrstrecke [2] von der Anschlussstelle 21 (Töging) bis zur Baustelle beträgt rund 5 km. Sie verläuft über die Kreisstraßen AÖ 2 und AÖ 1 Richtung Töging, wo man dann links in die Werkstraße zum Industriepark Inntal einbiegt. An der dortigen Brücke (zuläs- sige Traglast ca. 30 to) wird der Innkanal gequert und die Baustelle über den entlang des Innkanals verlaufenden Weges erreicht. Fahrstrecke [2] wird ebenfalls für regelmäßige Baustellenan- und -abfahrten genutzt, auf- grund der begrenzten Traglast der vorhandenen UW-Kanalbrücke allerdings nicht für Schwerlastverkehr. Zudem wird diese Fahrstrecke für den Pendelverkehr zwischen Bau- stelle und den Baustelleneinrichtungs- bzw. Zwischenlagerflächen genutzt. Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 19 von 82
Die Baustelle des KW Töging kann ebenfalls für einzelne An- und Abfahrten über die Fahrstrecke [3] durch das Stadtgebiet Töging und die Brücke „Mühldorfer Straße“ über den Innkanal angedient werden. Um die Belastung für das Ortszentrum möglichst gering zu halten, wird diese Strecke nicht für den Pendelverkehr zwischen Baustelle und Zwi- schenlagerflächen genutzt. Seite 20 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
2.2 Engerer Untersuchungsraum Der engere Untersuchungsraum umfasst die Straßen, die vom geplanten Bauvorhaben unmittelbar betroffen sind. Das sind vor allem diejenigen, die direkt zu den Baustellen an der Staustufe und am Kraftwerk führen und bei denen Auswirkungen zu erwarten sind. In diesem Untersuchungsraum werden detaillierte und weiterreichende Daten erfasst. 2.2.1 Baumaßnahmen Stauraum Jettenbach • Kreisstraße MÜ 19 zwischen Anschluss MÜ 45 (Mittergars) und St 2353 (Gars am Inn) • Staatsstraße 2352 zwischen Gars am Inn und Aschau am Inn • Verbindungsstraße Bergham, Fraham (BA 1 und 3, Gemeinde Aschau am Inn) • Jettenbacher Straße, Aschauer Straße (BA 1 und 3, Gemeinde Aschau am Inn) • Verbindungsstraße an der Bahnlinie und über den Damm (BA 2, Gemeinde Jettenbach) • Verbindungsstraße nach Mittergars und Heuwinkel (BA 4, Gemeinde Jettenbach) • Am Klosterfeld (BA 5, Au am Inn, Gemeinde Gars am Inn) • Innradweg 2.2.2 Baumaßnahme Wehr Jettenbach • Kreisstraße MÜ 18 zwischen Anschluss MÜ 19 (Sankt Erasmus) und St 2091 (Niederndorf) • Kreisstraße MÜ 19 zwischen Anschluss MÜ 18 (Sankt Erasmus) und MÜ 48 (Jettenbach) • Verbindungsstraße an der Bahnlinie (Gemeinde Jettenbach) • Verbindungsstraße Reit (Stadt Waldkraiburg) • Kreisstraße MÜ 25 zwischen Anschluss MÜ 13 (Haigerloh) und St 2352 (Aschau am Inn) • Industriestraße, Jettenbacher Straße, Aschauer Straße (Gemeinde Aschau am Inn) • Innradweg 2.2.3 Baumaßnahmen Innkanal • Kreisstraßen MÜ 18 und MÜ 19 in Teilbereichen • Staatsstraßen 2092, 2352 und 2550 in Teilbereichen • Orts- und Verbindungsstraßen • Innradweg Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 21 von 82
2.2.4 Baumaßnahme Kraftwerk Töging • Kreisstraße AÖ 2 zwischen Kreisverkehr und Autobahnanschluss Töging (21) • Kreisstraße AÖ 1 zwischen Kreisverkehr und Landkreisgrenze • Kreisstraße MÜ 9 zwischen Landkreisgrenze und Hölzling • Bürgermeister-Boch-Straße (Stadt Mühldorf am Inn) • Zufahrt zur Auenstraße (Stadt Töging am Inn) • Werkstraße (Stadt Töging am Inn) • Innstraße (Stadt Töging am Inn) • Innradweg 2.3 Weiterer Untersuchungsraum Der weitere Untersuchungsraum berücksichtigt vor allem die mittelbaren Folgen des Vor- habens sowie mögliche Maßnahmen zur Verminderung der Auswirkungen des Vorha- bens während der Baumaßnahme. Dieser umfasst die Verkehrsverbindungen, die den Verkehr überregional leiten. Dazu ge- hören: • Autobahn 94 zwischen den Anschlüssen Heldenstein und Marktl (B 12) • Bundesstraße 12 zwischen Haag i. Obb. und Anschluss Heldenstein (A 94) • Staatsstraße 2091 zwischen Autobahnanschluss Waldkraiburg/Ampfing und Niederndorf • Staatsstraße 2092 zwischen Autobahnanschluss Mühldorf Nord und Mühldorf am Inn • Staatsstraße 2352 zwischen Gars am Inn und Mühldorf am Inn • Staatsstraße 2353 zwischen Reichertsheim und Unterreit • Staatsstraße 2550 zwischen Autobahnanschluss Mühldorf-West und Ecksberg Seite 22 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
2.4 Methodik Die verkehrstechnische Situation kann durch mehrere Parameter, wie z.B. die funktionel- le Gliederung der Verkehrsinfrastruktur, abhängig von den Verkehrsstärken und deren tageszeitlichen Verlauf, anhand geometrischer Randbedingungen und in Abhängigkeit von Kapazitätsgrenzen beschrieben werden. Da der Verkehrszustand an und für sich kein Schutzgut im Sinne des UVP-Gesetzes dar- stellt, erfolgt die Beurteilung der Umweltverträglichkeit über die Folgewirkungen der ver- änderten und zusätzlichen Verkehrsmengen (Fachbereich Schall, Fachbereich Luft und Klima). Eine Beurteilung aus Sicht des Verkehrs kann in Bezug auf die Flüssigkeit und Leichtig- keit des Verkehrsablaufes sowie für den Aspekt der Verkehrssicherheit erfolgen. Zusätz- lich wird der aktuelle Zustand der betroffenen Verkehrswege begutachtet sowie die grundsätzliche Eignung zur Aufnahme des Baustellenverkehrs. Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist neben dem motorisierten Verkehr auch der nichtmotorisierte Verkehr (Rad- und Wanderwege). Das methodische Vorgehen lässt sich in folgende Aufgaben unterteilen: • Beschreibung des Ist-Zustands • Ableitung der wesentlichen positiven und negativen Auswirkungen des Vorhabens • Entwicklung von Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung der negativen Auswirkungen • Ausarbeitung von Vorschlägen zur Beweissicherung und Kontrolle • Hinweise zur Nachsorgephase Chronologisch betrachtet der Fachbeitrag Verkehr folgende Zeiträume: • Vor der Baumaßnahme (Bestand), • während der Baumaßnahme (Bauphase), • nach der Baumaßnahme (Betriebsphase). Hierzu werden folgende Grundlagen dargestellt: • Erhebungen zur geplanten Baumaßnahme (Unterlagen zur Baumaßnahme, Aus- sagen zur Bauzeit, erwartete Verkehrsbelastung durch Anlieferverkehr, Aussa- gen zum Bauablauf und dem daraus resultierenden Baustellenverkehr) • Detaillierte Ortseinsicht an den betroffenen Straßenabschnitten • Einbindung der betroffenen Kommunen, Bauämter und Straßenbaulastträger • Bestandsanalyse und Zustandsbewertung der Verkehrswege (Ausbauquer- schnitt, Bauklasse, Baujahr, augenscheinlicher Zustand) • Verkehrserhebungen (Verkehrszählungen, geplante Baumaßnahmen seitens der Straßenbaulastträger mit ggf. erforderlichen Straßensperren oder Umleitungen während der Baumaßnahmen am Kraftwerk) • Ermittlung von Veränderungen der Verkehrsströme während und nach der Bau- maßnahme Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 23 von 82
• Ermitteln von ggf. erforderlichen Verkehrsbeeinträchtigungen und -sperrungen • Auswirkungen auf die bestehenden Straßen • Verkehrslenkungsplan während der Bauphase 2.4.1 Qualität des Verkehrsablaufs Das Handbuch zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen, im weiteren HBS genannt, gibt Auskunft über die Flüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrs auf einer Straße. Ziel des HBS ist mit definierten Verfahren die Beurteilung der Qualität des Verkehrsabflusses ei- ner Verkehrsanlage in Abhängigkeit von der Verkehrsnachfrage. Dabei wird auch bei der Beurteilung der Qualität des Verkehrsflusses neben den vorhandenen Verkehrsmengen und der Verkehrsaufteilung (Schwerverkehr) die Steigungsverhältnisse, die Kurvigkeit der Strecke, evtl. Geschwindigkeitsbegrenzungen und mögliche Überholmöglichkeiten be- rücksichtigt. Als Qualitätskriterium für den Verkehrsablauf wird die Verkehrsdichte heran- gezogen. Diese errechnet sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der mittleren Reisegeschwindigkeit eines PKW, wobei die Reisegeschwindigkeit abhängig von oben genannten Parametern ist. Die Qualität des Verkehrsablaufs (QSV) wird in sechs Stufen (A bis F) eingeteilt, wobei A die beste Qualität bezeichnet. Die Einteilung ist folgend erläutert: Stufe A: Der Verkehrsteilnehmer wird von anderen sehr selten beeinflusst, besitzt ge- wünschte Bewegungsfreiheit. Der Verkehrsfluss ist frei. Stufe B: Der Verkehrsteilnehmer wird von anderen nur gering beeinträchtigt. Der Ver- kehrsfluss ist nahezu frei. Stufe C: Die individuelle Bewegungsfreiheit hängt vom Verhalten der anderen Verkehrs- teilnehmer ab und ist spürbar eingeschränkt. Der Verkehrszustand ist stabil. Stufe D: Der Verkehrsablauf ist durch hohe Belastung deutlich beeinträchtigt. Interaktio- nen finden ständig statt. Der Verkehrszustand ist noch stabil. Stufe E: Es treten ständig gegenseitige Behinderungen auf. Der Verkehrsablauf bewegt sich zwischen Stabilität und Instabilität und kann zusammenbrechen. Die Kapazität ist er- reicht. Stufe F: Die Verkehrsanlage ist überlastet. Der Faktor Längsneigung geht in die Berechnung der Qualität über die Reisegeschwin- digkeit ein. Eine Steigungsstrecke reduziert die Reisegeschwindigkeit aller Fahrzeuge, vornehmlich die des Schwerverkehrs. Diese reduzierte Geschwindigkeit wird in der HBS über Profile für Bemessungs-Schwerfahrzeuge bei unterschiedlichen Längsneigungen ermittelt. Die Krümmungsverhältnisse einer Straße und die Möglichkeit, fahrende Fahrzeuge zu überholen, haben auf zweistreifigen Landstraßen einen erheblichen Einfluss auf die Rei- segeschwindigkeit. Beide Einflussgrößen werden durch die Kurvigkeit KU in gon je Kilo- meter ausgedrückt. Dies ist die Summe der Absolutbeträge der Winkeländerungen des Seite 24 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
Teilabschnitts bezogen auf seine Länge. Überholverbote werden über Zuschläge zur Kurvigkeit berücksichtigt. Die mittlere PKW-Reisegeschwindigkeit verringert sich mit der Erhöhung des Schwerver- kehrsanteils im Bemessungsverkehr. Dies wird über Verkehrsstärke - Geschwindigkeits- diagramme in der HBS berücksichtigt. Zur Ermittlung der Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs (QSV) A bis F gelten die Grenz- werte der Verkehrsdichte nach folgender Tabelle 2-1: QSV Verkehrsdichte k [Kfz/km] A ≤5 B ≤ 12 C ≤ 20 D ≤ 30 E ≤ 40 F Über 40 Tabelle 2-1: Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs (QSV) 2.4.2 Verkehrssicherheit Die Verkehrssicherheit gibt den Grad der Zuverlässigkeit der Verkehrsmittel und der Ver- kehrsanlage dafür an, dass keine Gefährdung und Unfälle im Verkehrsablauf auftreten. Die Verkehrssicherheit hängt von mehreren Faktoren ab: • Art, Anzahl, technischer Zustand und Geschwindigkeit der Verkehrsmittel • Gestaltung, Zustand und Sicherheitseinrichtungen der Verkehrswege sowie Ein- fluss der Naturbedingungen und Einwirkungen der Menschen auf diese Bedin- gungen • Verkehrsdichte • Verhalten der Verkehrsteilnehmer Als Ausdruck der Verkehrssicherheit bzw. der Verkehrsunsicherheit kann das Unfallge- schehen angesehen werden. Ein Straßenverkehrsunfall ist definiert als ein plötzlich im öf- fentlichen Straßenraum eintretendes Ereignis, bei dem im Zusammenhang mit dem Fahrverkehr Personenschaden und/oder mehr als nur geringfügiger Sachschaden ent- stehen. Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 25 von 82
3 Beschreibung des Ist-Zustandes Zur Beschreibung des Ist-Zustandes wurden folgende Angaben genutzt: • Durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastungen (inkl. Schwerverkehr) der jeweili- gen Straßen und Verkehrswege • Vorhandene Bauklassen der Straßen sowie der momentane Bauzustand • Ausbaustandard der Straßen • Geplante Straßenbaumaßnahmen im Untersuchungsgebiet • Kurvigkeit der Strecken • Steigungsklasse der Straßen Durch die Auswertung der erhobenen Daten kann ein umfassender Überblick zum Ver- kehrsnetz und der umgebenden Raumstruktur gegeben werden. Als Ergebnis gibt diese Analyse einen Überblick zum Zustand der von der Baumaßnahme betroffenen Verkehrs- wege vor Beginn der Bauarbeiten. Seite 26 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
3.1 Ist-Zustand im engeren Untersuchungsraum 3.1.1 Baumaßnahme Stauraum Jettenbach 3.1.1.1 Kreisstraße MÜ 19: Mittergars - Gars am Inn Nach Auskunft durch das Landratsamt Mühldorf am Inn folgende Werte konnten ermittelt werden: • Ausbau der Straße 1990/1991 • Oberbauverstärkung Ja • Bauklasse IV • Baulicher Zustand guter Zustand Die Auswertung der Verkehrsermittlung zeigt folgende Ergebnisse: Verkehrsbelastungen (2010) • DTVKfz (Kfz/24h) 2.208 • DTVSV (Schwerverkehr/24h) 90 Es wird von den angegebenen monatlichen Mittelwerten ausgegangen. Für die Kreisstraße MÜ 19 zwischen Mittergars und Gars am Inn wurde eine durch- schnittliche Kurvigkeit von 58 gon/km ermittelt. Die mittlere Steigung von 0,3 % ergab nach dem HBS eine geringste mittlere Geschwin- digkeit des Bemessungsfahrzeuges BSFZ von größer 70 km/h und somit die Steigungs- klasse 1. Die Verkehrsstärke pro Stunde qB kann nach dem HBS über folgende Größenordnung angenommen werden: qB = 0,10- 0,13 × DTV (bei 2-streifigen Außerortsstraßen) Somit ergibt sich für die MÜ 19 eine Verkehrsstärke im Ist-Zustand von qB = 0,12 × 2.208 = 265 KFZ/h Nach dem HBS wird bei der Steigungsklasse 1, der Kurvigkeit von 58 gon/km und dem Schwerverkehrsanteil von 4,1 % eine mittlere PKW-Geschwindigkeit von 93 km/h er- reicht. Die Verkehrsdichte ergibt sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der Reisege- schwindigkeit zu: K = 265/93 = 2,9 und somit in der Qualitätsstufe A Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 27 von 82
3.1.1.2 Staatsstraße 2352: Gars am Inn - Aschau am Inn Nach Auskunft durch das Staatliche Bauamt Rosenheim konnten folgende Werte ermittelt werden: • Ausbau der Straße k. A. • Oberbauverstärkung k. A. • Bauklasse k. A. • Baulicher Zustand k. A. Die Auswertung der Verkehrsermittlung zeigt folgende Ergebnisse: Verkehrsbelastungen (2010) • DTVKfz (Kfz/24h) 1.622 • DTVSV (Schwerverkehr/24h) 200 Es wird von den angegebenen monatlichen Mittelwerten ausgegangen. Für die Staatsstraße 2352 zwischen Gars am Inn und Aschau am Inn wurde eine durch- schnittliche Kurvigkeit von 52 gon/km ermittelt. Die mittlere Steigung von 0,5 % ergab nach dem HBS eine geringste mittlere Geschwin- digkeit des Bemessungsfahrzeuges BSFZ von größer 70 km/h und somit die Steigungs- klasse 1. Die Verkehrsstärke pro Stunde qB kann nach dem HBS über folgende Größenordnung angenommen werden: qB = 0,10- 0,13 × DTV (bei 2-streifigen Außerortsstraßen) Somit ergibt sich für die St 2353 eine Verkehrsstärke im Ist-Zustand von qB = 0,12 × 1.622 = 195 KFZ/h Nach dem HBS wird bei der Steigungsklasse 1, der Kurvigkeit von 52 gon/km und dem Schwerverkehrsanteil von 12,3 % eine mittlere PKW-Geschwindigkeit von 92 km/h er- reicht. Die Verkehrsdichte ergibt sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der Reisege- schwindigkeit zu: K = 195/92 = 2,2 und somit in der Qualitätsstufe A Seite 28 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
3.1.1.3 Verbindungsstraßen an den Baustellen Die Bauarbeiten an den bestehenden Dämmen im Stauraum Jettenbach werden in fünf Bauabschnitten parallel ausgeführt. Hauptsächlich erfolgt die Anfahrt über die Kreistraße MÜ 19 und die Staatsstraße 2352. Um zu den Baufeldern zu gelangen, müssen vor allem kleinere Verbindungsstraßen genutzt werden (vgl. Abbildung 3-1 und Abbildung 3-2). Die Zufahrtsstraßen sind alle in einem ausreichend guten Zustand, um den zusätzlichen Baustellenverkehr aufzunehmen, wobei vor allem bei den Bauabschnitten nördlich des Inn (BA 1, BA 3, BA 5) zu beachten ist, dass die Fahrzeuge teilweise große Steigungen bewältigen müssen. Für die beiden Bauabschnitte 1 und 3 ist daher eine Zufahrt von Os- ten über die Aschauer Straße die geeignete Lösung, da auf der westlichen Zufahrt eine sehr enge gepflasterte Straße mit großen Steigungen zu bewältigen ist. Zu beachten ist in diesem Bereich auch die Beeinträchtigung der Anlieger durch das erhöhte Verkehrs- aufkommen und die Querung des Innradwegs an einigen Abschnitten. Ebenfalls zu be- rücksichtigen ist, dass eine Teilstrecke der Staatsstraße 2352 zwischen Au a. Inn und Untermödling nicht von Schwertransporten befahren werden kann, da sich die Fahrbahn hier in einem schlechten Zustand befindet und auf den PKW-Verkehr beschränkt ist. Abbildung 3-1: Zufahrtswege zu den Bauabschnitten 1, 2 und 3 Die Bauabschnitte 5 – Wörth 1 und 2 sowie Bauabschnitt 4 – Heuwinkel sollen im Ring- verkehr abgewickelt werden. Dies ist grundsätzlich möglich, in einzelnen Abschnitten ist zu prüfen, ob die Fahrbahn bspw. durch das Aufbringen einer Schotterschicht verstärkt werden muss. Die Routenführung ist in Abbildung 3-2 dargestellt. Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 29 von 82
Abbildung 3-2: Zufahrtswege zu den Bauabschnitten 4 und 5 Seite 30 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
3.1.2 Baumaßnahme Wehr Jettenbach 3.1.2.1 Kreisstraße MÜ 18 Nach Auskunft durch das Landratsamt Mühldorf am Inn konnten folgende Werte ermittelt werden: • Ausbau der Straße 1981-1985 • Oberbauverstärkung keine • Bauklasse IV • Baulicher Zustand noch guter Zustand Die Auswertung der Verkehrsermittlung zeigt folgende Ergebnisse: Verkehrsbelastungen (2010) • DTVKfz (Kfz/24h) 5.824 • DTVSV (Schwerverkehr/24h) 267 Es wird von den angegebenen monatlichen Mittelwerten ausgegangen. Für die Kreisstraße MÜ 18 zwischen Niederndorf und Sankt Erasmus wurde eine durch- schnittliche Kurvigkeit von 95 gon/km ermittelt. Die mittlere Steigung von 0,3 % ergab nach dem HBS eine geringste mittlere Geschwin- digkeit des Bemessungsfahrzeuges BSFZ von größer 70 km/h und somit die Steigungs- klasse 1. Die Verkehrsstärke pro Stunde qB kann nach dem HBS über folgende Größenordnung angenommen werden: qB = 0,10- 0,13 × DTV (bei 2-streifigen Außerortsstraßen) Somit ergibt sich für die MÜ 18 eine Verkehrsstärke im Ist-Zustand von qB = 0,12 × 5.824 = 699 KFZ/h Nach dem HBS wird bei der Steigungsklasse 1, der Kurvigkeit von 95 gon/km und dem Schwerverkehrsanteil von 4,6 % eine mittlere PKW-Geschwindigkeit von 65 km/h er- reicht. Die Verkehrsdichte ergibt sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der Reisege- schwindigkeit zu: K = 699/65 = 10,8 und somit in der Qualitätsstufe B Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 31 von 82
3.1.2.2 Kreisstraße MÜ 19: Sankt Erasmus - Jettenbach Nach Auskunft durch das Landratsamt Mühldorf am Inn konnten folgende Werte ermittelt werden: • Ausbau der Straße 1990/1991 • Oberbauverstärkung keine • Bauklasse IV • Baulicher Zustand noch guter Zustand Die Auswertung der Verkehrsermittlung zeigt folgende Ergebnisse: Verkehrsbelastungen (2010) • DTVKfz (Kfz/24h) 4.329 • DTVSV (Schwerverkehr/24h) 265 Es wird von den angegebenen monatlichen Mittelwerten ausgegangen. Für die Kreisstraße MÜ 19 zwischen Sankt Erasmus und Jettenbach wurde eine durch- schnittliche Kurvigkeit von 66 gon/km ermittelt. Die mittlere Steigung von 0,1 % ergab nach dem HBS eine geringste mittlere Geschwin- digkeit des Bemessungsfahrzeuges BSFZ von größer 70 km/h und somit die Steigungs- klasse 1. Die Verkehrsstärke pro Stunde qB kann nach dem HBS über folgende Größenordnung angenommen werden: qB = 0,10- 0,13 × DTV (bei 2-streifigen Außerortsstraßen) Somit ergibt sich für die MÜ 19 eine Verkehrsstärke im Ist-Zustand von qB = 0,12 × 4.329 = 520 KFZ/h Nach dem HBS wird bei der Steigungsklasse 1, der Kurvigkeit von 66 gon/km und dem Schwerverkehrsanteil von 6,2 % eine mittlere PKW-Geschwindigkeit von 87 km/h er- reicht. Die Verkehrsdichte ergibt sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der Reisege- schwindigkeit zu: K = 520/87 = 6,0 und somit in der Qualitätsstufe B Seite 32 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
3.1.2.3 Kreisstraße MÜ 19: Jettenbach - Mittergars Nach Auskunft durch das Landratsamt Mühldorf am Inn konnten folgende Werte ermittelt werden: • Ausbau der Straße 1990/1991 • Oberbauverstärkung keine • Bauklasse IV • Baulicher Zustand noch guter Zustand Die Auswertung der Verkehrsermittlung zeigt folgende Ergebnisse: Verkehrsbelastungen (2010) • DTVKfz (Kfz/24h) 3.451 • DTVSV (Schwerverkehr/24h) 204 Es wird von den angegebenen monatlichen Mittelwerten ausgegangen. Für die Kreisstraße MÜ 19 zwischen Jettenbach und Mittergars wurde eine durchschnitt- liche Kurvigkeit von 12 gon/km ermittelt. Die mittlere Steigung von 0,8 % ergab nach dem HBS eine geringste mittlere Geschwin- digkeit des Bemessungsfahrzeuges BSFZ von größer 70 km/h und somit die Steigungs- klasse 1. Die Verkehrsstärke pro Stunde qB kann nach dem HBS über folgende Größenordnung angenommen werden: qB = 0,10- 0,13 × DTV (bei 2-streifigen Außerortsstraßen) Somit ergibt sich für die MÜ 19 eine Verkehrsstärke im Ist-Zustand von qB = 0,12 × 3.451 = 415 KFZ/h Nach dem HBS wird bei der Steigungsklasse 1, der Kurvigkeit von 12 gon/km und dem Schwerverkehrsanteil von 6,0 % eine mittlere PKW-Geschwindigkeit von 89 km/h er- reicht. Die Verkehrsdichte ergibt sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der Reisege- schwindigkeit zu: K = 415/89 = 4,7 und somit in der Qualitätsstufe A Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 33 von 82
3.1.2.4 Verbindungsstraßen an der Baustelle Neben den beiden betroffenen Kreisstraßen werden auch kleinere Verbindungsstraßen zur Andiendung der Baustellen genutzt (vgl. Abbildung 3-3). Die Baustelle wird größten- teils von Süden über die Kreisstraße MÜ 19 angefahren. Hierbei ist die Baustelle je nach Bedarf von Osten, vorbei an der Siedlung Reit, oder von Westen entlang der Bahnlinie zu erreichen. Abbildung 3-3: Zufahrt zur Baustelle in den verschiedenen Bauabschnitten Abbildung 3-4 zeigt den Zustand der Straße, über die das Baufeld aus süd-östlicher Rich- tung anzufahren ist (violette Route). Die Straße befindet sich in einem guten Zustand und ist ausreichend breit. Es ist zu beachten, dass diese Straße bisher auch von Anliegern genutzt wird. Aus diesem Grund sind Vorkehrungen zu treffen, um den Anliegerverkehr möglichst störungsfrei zu gestalten. Bei der süd-westlichen Anfahrt (rote Route) ist zu beachten, dass es sich um eine relativ enge Straße entlang der Bahnlinie handelt, die in Richtung des Wehrs teilweise nach rechts abrutscht. Dies wird deutlich durch Risse in der Fahrbahn und eine schief stehende Leitplanke entlang der Böschung. In Abbildung 3-5 ist eine enge Durchfahrt bei der Anfahrt von Norden über die Aschauer Straße zu sehen (orange Route). Bei der Verkehrsplanung für größere Transporte ist die- se dargestellte Verengung durch die Bahnunterführung zu beachten. Insgesamt sind die betroffenen Straßen dieser Route (Industriestraße, Jettenbacher Straße und Aschauer Straße) in einem guten Zustand und können den zusätzlichen Baustellenverkehr prob- lemlos aufnehmen. Seite 34 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
Abbildung 3-4: Zufahrt zum Baufeld Wehr Jettenbach Abbildung 3-5: Enge Durchfahrt bei Anfahrt zum Wehr Jettenbach von Norden Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 35 von 82
3.1.3 Baumaßnahme Innkanal 3.1.3.1 Kreisstraße MÜ 25: Haigerloh - Aschau am Inn Nach Auskunft durch das Landratsamt Mühldorf am Inn konnten folgende Werte ermittelt werden: • Ausbau der Straße k. A. • Oberbauverstärkung k. A. • Bauklasse k. A. • Baulicher Zustand k. A. Die Auswertung der Verkehrsermittlung zeigt folgende Ergebnisse: Verkehrsbelastungen (2010) • DTVKfz (Kfz/24h) 2.029 • DTVSV (Schwerverkehr/24h) 88 Es wird von den angegebenen monatlichen Mittelwerten ausgegangen. Für die Kreisstraße MÜ 25 zwischen Niederheldenstein und Aschau am Inn wurde eine durchschnittliche Kurvigkeit von 12 gon/km ermittelt. Die mittlere Steigung von 0,4 % ergab nach dem HBS eine geringste mittlere Geschwin- digkeit des Bemessungsfahrzeuges BSFZ von größer 70 km/h und somit die Steigungs- klasse 1. Die Verkehrsstärke pro Stunde qB kann nach dem HBS über folgende Größenordnung angenommen werden: qB = 0,10- 0,13 × DTV (bei 2-streifigen Außerortsstraßen) Somit ergibt sich für die MÜ 25 eine Verkehrsstärke im Ist-Zustand von qB = 0,12 × 2.029 = 244 KFZ/h Nach dem HBS wird bei der Steigungsklasse 1, der Kurvigkeit von 12 gon/km und dem Schwerverkehrsanteil von 4,8 % eine mittlere PKW-Geschwindigkeit von 97 km/h er- reicht. Die Verkehrsdichte ergibt sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der Reisege- schwindigkeit zu: K = 244/97 = 2,5 und somit in der Qualitätsstufe A Seite 36 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
3.1.3.2 Staatsstraße 2550: AS Mühldorf-West - Ecksberg Die Auswertung der Verkehrsermittlung zeigt folgende Ergebnisse: Verkehrsbelastungen (2010) • DTVKfz (Kfz/24h) 8.557 • DTVSV (Schwerverkehr/24h) 833 Es wird von den angegebenen monatlichen Mittelwerten ausgegangen. Für die Staatsstraße 2550 zwischen AS Mühldorf-West und Ecksberg wurde eine durch- schnittliche Kurvigkeit von 35 gon/km ermittelt. Die mittlere Steigung von 0,2 % ergab nach dem HBS eine geringste mittlere Geschwin- digkeit des Bemessungsfahrzeuges BSFZ von größer 70 km/h und somit die Steigungs- klasse 1. Die Verkehrsstärke pro Stunde qB kann nach dem HBS über folgende Größenordnung angenommen werden: qB = 0,10- 0,13 × DTV (bei 2-streifigen Außerortsstraßen) Somit ergibt sich für die Staatsstraße 2550 eine Verkehrsstärke im Ist-Zustand von qB = 0,12 × 8.557 = 1.027 KFZ/h Nach dem HBS wird bei der Steigungsklasse 1, der Kurvigkeit von 35 gon/km und dem Schwerverkehrsanteil von 3,8 % eine mittlere PKW-Geschwindigkeit von 93 km/h er- reicht. Die Verkehrsdichte ergibt sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der Reisege- schwindigkeit zu: K = 1.027/93 = 11,0 und somit in der Qualitätsstufe B Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr Seite 37 von 82
3.1.3.3 Kreisstraße MÜ 18: Waldkraiburg - Sankt Erasmus Nach Auskunft durch das Landratsamt Mühldorf am Inn konnten folgende Werte ermittelt werden: • Ausbau der Straße 1981-1985 • Oberbauverstärkung keine • Bauklasse IV • Baulicher Zustand noch guter Zustand Die Auswertung der Verkehrsermittlung zeigt folgende Ergebnisse: Verkehrsbelastungen (2010) • DTVKfz (Kfz/24h) 4.351 • DTVSV (Schwerverkehr/24h) 159 Es wird von den angegebenen monatlichen Mittelwerten ausgegangen. Für die Kreisstraße MÜ 18 zwischen Waldkraiburg und Sankt Erasmus wurde eine durchschnittliche Kurvigkeit von 166 gon/km ermittelt. Die mittlere Steigung von 3,2 % ergab nach dem HBS eine geringste mittlere Geschwin- digkeit des Bemessungsfahrzeuges BSFZ von 55 - 70 km/h und somit die Steigungsklas- se 2. Die Verkehrsstärke pro Stunde qB kann nach dem HBS über folgende Größenordnung angenommen werden: qB = 0,10- 0,13 × DTV (bei 2-streifigen Außerortsstraßen) Somit ergibt sich für die MÜ 25 eine Verkehrsstärke im Ist-Zustand von qB = 0,12 × 4.351 = 522 KFZ/h Nach dem HBS wird bei der Steigungsklasse 2, der Kurvigkeit von 166 gon/km und dem Schwerverkehrsanteil von 3,7 % eine mittlere PKW-Geschwindigkeit von 77 km/h er- reicht. Die Verkehrsdichte ergibt sich aus dem Quotient der Verkehrsstärke und der Reisege- schwindigkeit zu: K = 522/77 = 6,8 und somit in der Qualitätsstufe B Seite 38 von 82 Erneuerung KW Töging – UVS Fachbeitrag Verkehr
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