Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 2018 - Informationen zum Preisindex Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, Recherchedienste WZ 2008: ...
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Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: Informationen zum Preisindex Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, Recherchedienste (WZ 2008: 63.9) 2018 wissen.nutzen.
Herausgeber: Statistisches Bundesamt (Destatis) Internet: www.destatis.de Ihr Kontakt zu uns: www.destatis.de/kontakt Zentraler Auskunftsdienst Tel.: +49 (0) 611 / 75 24 05 Für fachliche Informationen: dienstleistungspreise@destatis.de Tel.: +49 (0) 611 / 75 45 91 Erscheinungsfolge: unregelmäßig Erschienen am 28. September 2018 © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2018 Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Inhalt Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Methodik der Erhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1 Informationen zur Branche im Basisjahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2 Zur Messung von Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3 Indexberechnung / Wägungsschemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 4 Indizes für Wirtschaftszweige und Dienstleistungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 5 Änderungen gegenüber dem Basisjahr 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 6 Veröffentlichung von Preisinformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 3 Recherchedienste
Hinweise Keine Statistik ohne Gesetz So lautet vereinfacht das Prinzip der Gesetzmäßigkeit – eines von drei Grundprinzipien, die das System der amtlichen Statistik in Deutschland prägen. Für die statistische Praxis bedeutet dies, dass Rechtsnormen der Europäischen Union, des Bundes oder eines Landes alle wesentlichen Parameter einer Erhebung vorschreiben, insbesondere Merk- male, Berichtskreis und Periodizität. Geheimhaltung Die erhobenen Einzelangaben werden nach §16 BStatG grundsätzlich geheim gehalten. Es werden auch auf der tiefsten Veröffentlichungsebene nur stark aggregierte Ergebnisse veröffent- licht. Das Auswahlverfahren stellt sicher, dass veröffentlichte Ergebnisse durch eine hinreichend große Zahl von Preisbeobachtungen abgesichert sind. Rückschlüsse auf die Preisentwicklung ein- zelner Erhebungs- oder Beobachtungseinheiten sind somit völlig ausgeschlossen. Auf- und Abrundungen Generell ist in den Tabellen auf eine Nachkommastelle gerundet worden. Dadurch können sich bei der Summierung von Einzelangaben geringfügige Abweichungen in der Endsumme ergeben. Abkürzungen Tsd. = Tausend Mrd. = Milliarde EUR = Euro % = Prozent EPI = Erzeugerpreisindex WZ = Wirtschaftszweig Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 4 Recherchedienste
Methodik der Erhebung Die Erstellung der Erzeugerpreisindizes (EPIs) für Dienstleistungen folgt im Wesentlichen den methodischen Vorgaben des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) und der Orga- nisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Auf europäischer Ebene ist die Erhebung von Erzeugerpreisen für Dienstleistungen in der Verord- nung (EG) Nr. 1165/98 des Rates über Konjunkturstatistiken vorgeschrieben. Auf nationaler Ebene sind die nachfolgend genannten nationalen Rechtsgrundlagen von Bedeutung: • Gesetz über die Statistik für Bundeszwecke (Bundesstatistikgesetz – BStatG) • Gesetz über die Preisstatistik (PreisStatG) • Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Preisstatistik (PreisStatGDV) • fünfte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Preisstatistik Zur Festlegung der Auswahlgesamtheit aller Erhebungseinheiten wird das bei den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder geführte Unternehmensregister genutzt. Das Unternehmens- register enthält unter anderem Angaben zur Identifizierung der Erhebungseinheiten, zu ihrer wirt- schaftszweigsystematischen Zuordnung, zur Aufnahme beziehungsweise Einstellung ihrer wirt- schaftlichen Tätigkeit sowie zu ihrer Größe. Nach mathematisch-statistischen Methoden werden aus der Auswahlgesamtheit die auskunfts- pflichtigen Erhebungseinheiten mittels einer geschichteten Zufallsstichprobe gezogen. Dabei wer- den Schichten mit besonderer Umsatzbedeutung als Totalschichten erfasst, das heißt jedes darin befindliche Unternehmen beziehungsweise jede darin befindliche Einrichtung wird ausgewählt. Für alle ausgewählten Erhebungseinheiten besteht Auskunftspflicht. Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 5 Recherchedienste
1 Informationen zur Branche im Basisjahr Im Wirtschaftszweig (WZ) 1 63.9 wurde im Jahr 2015 ein Umsatz von rund 4,1 Mrd. EUR 2 erwirtschaftet, davon entfielen 0,6 Mrd. EUR auf die „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros“ und insgesamt 3,5 Mrd. EUR auf den Bereich „Erbringung von sonstigen Informationsdienstleistungen anderweitig nicht genannt“. Die folgende Tabelle gibt neben Umsätzen auch Informationen zur Anzahl der Unternehmen und der Beschäftigten. Tab 1 WZ 63.9 „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, Recherchedienste“ nach Tätigkeitsfeldern im Jahr 2015 WZ 2008 Umsatz Anzahl der Anzahl der in in % Unter- Beschäf- Mrd. nehmen tigten EUR 63.9 Erbringung von sonstigen Informations- 4,1 100 9 620 41 897 dienstleistungen 63.91 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros 0,6 14,6 763 5 928 63.99 Erbringung von sonstigen Informations- 3,5 85,4 8 857 35 969 dienstleistungen a.n.g. Quelle: Statistisches Bundesamt, Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich (2015) – Information und Kommunikation – Fachserie 9, Reihe 4.2 Der Wirtschaftszweig 63.91 „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros“ umfasst die Lieferung von Nachrichten, Bildmaterial und Beiträgen zu speziellen Themen durch Korrespondenz- und Nachrich- tenbüros an die Medien. Tätigkeiten selbstständiger Fotografinnen und Fotografen sowie selbststän- diger Journalistinnen und Journalisten werden hingegen nicht zu diesem Wirtschaftszweig gezählt. Der Wirtschaftszweig 63.99 „Erbringung sonstiger Informationsdienstleistungen anderweitig nicht genannt“ ist eine heterogene Sammelposition für Anbieter von Informationsdienstleistungen, die sich weder dem Wirtschaftszweig 63.1 „Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätig- keiten, Webportale“ 3 noch dem Wirtschaftszweig 63.91 „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros“ zuordnen lassen. Beispielsweise fallen unter diesen Wirtschaftszweig 63.99 rechnergestützte Tele- fonauskunftsdienste, Informationsvermittlung gegen Entgelt oder auf sonstiger vertraglicher Grund- lage, und Nachrichten- und Zeitungsausschnittdienste. Tätigkeiten von Call-Centern (WZ 82.2) oder Auskunfteien (82.91.2) werden hingegen nicht vom WZ 63.99 erfasst. 1 Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) 2 Statistisches Bundesamt, Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich (2015) – Information und Kommunikation – Fachserie 9, Reihe 4.2 3 siehe Informationen zum Preisindex „IT-Dienstleistungen“ WZ 58.29, 62 & 63.1 Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 6 Recherchedienste
1 Informationen zur Branche im Basisjahr Aufgrund der unklaren Abgrenzung des Wirtschaftszweiges 63.99 ist es sehr schwierig, ein allge- meines, repräsentatives Produktportfolio für diese Unternehmen zu erstellen. Durch Recherchen zu den Unternehmen, die im Unternehmensregister (URS) gelistet sind, konnten wenige Unternehmen mit charakteristischen Leistungen für diesen Wirtschaftszweig identifiziert werden. Dies sind Re- cherche- und Ausschnittdienste, Medien- und Resonanzanalyse, Pressespiegel sowie das Erstellen von kundenspezifischen Informationssystemen mit entsprechenden Marktdaten (Marktdatensyste- me). Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 7 Recherchedienste
2 Zur Messung von Erzeugerpreisindizes Die Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen messen auf repräsentativer Grundlage die Entwicklung der Preise für Leistungen, die in bestimmten Dienstleistungsbranchen für gewerbliche und private Kunden erbracht werden. Die Bezugsgröße der Indizes sind die Umsätze in den jeweiligen Dienstleis- tungssektoren im Basisjahr. Damit werden sowohl die Erbringung von Dienstleistungen für in- und ausländische Abnehmer anderer Wirtschaftsstufen als auch die Umsätze zwischen den gewerblichen Unternehmen preisstatistisch berücksichtigt. Die Erstellung von Erzeugerpreisindizes für bestimmte Dienstleistungen wird in einer Verordnung der Europäischen Union über Konjunkturstatistiken (1158/2005)4 geregelt. Die Erzeugerpreisindizes werden quartalsweise berechnet. Stichtage der Erhebungen sind im Allge- meinen der 15. der Monate Februar, Mai, August und November. Erfragt werden bei einer je nach Branche unterschiedlichen Anzahl von Unternehmen (zwischen 50 und 300) jeweils Preise für reprä- sentativ ausgewählte Dienstleistungen. Die Preiserhebung, Aufbereitung und Indexberechnung wird zentral vom Statistischen Bundesamt durchgeführt. Die Preise sind Nettopreise ohne Umsatzsteuer, aber gegebenenfalls inklusive Verbrauchssteuern (zum Beispiel Mineralölsteuer einschließlich Ökosteuer, Tabaksteuer etc.) und anderen gesetzlichen Abgaben (zum Beispiel Lastkraftwagen (LKW)-Maut). Basis dieser Indizes sind zunächst Wägungsschemata, die abbilden, welche Leistungen welche An- teile am gesamten Branchenoutput haben. Später werden Preise für diese Leistungen gemessen. Deren Entwicklung fließt mit ihren Anteilen am Wägungsschema in den Gesamtindex der Branche ein. 4 Mit der Verordnung (EG) 1158/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 8 Recherchedienste
3 Indexberechnung und Wägungsschemata Stichprobenmethodik und -umfang Aufgrund der unklaren Abgrenzung der Aktivitäten des Wirtschaftszweiges 63.99 „Erbringung sons- tiger Informationsdienstleistungen anderweitig nicht genannt“ konnte für die Basisperiode 2010 keine Zufallsstichprobe gezogen werden. Deshalb erfolgte eine gezielte Auswahl der Unternehmen für den WZ 63.91 „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros“ und für die Teilbereiche des WZ 63.99 „Recherche- und Ausschnittdienste“, „Medien- und Resonanzanalyse“, „Pressespiegel“ und „Erstel- lung von Marktdatensystemen“ ab einem gewissen Umsatz. Es wurden rund 30 Unternehmen, die einen Umsatz von jeweils mindestens 1 Million EUR erzielen, ausgewählt. Eine Vereinfachung der Indexstruktur ab der Basisperiode 2015 durch Abkehr von eng definierten Produkten hin zu Umsatzgrößenklassen, ermöglicht eine Zufallsstichprobe von Unternehmen mit Jahresumsätzen ab 1 Millionen EUR. Aufstellung des Wägungsschemas Normalerweise werden für die Erstellung des Erzeugerpreisindex für Dienstleistungen zunächst die Leistungsarten bestimmt, die in das Wägungsschema einfließen sollen. Betrachtet werden hierfür die Umsätze der Leistungsarten für das Basisjahr 2015. Für den Wirtschaftszweig 63.9 trifft dies jedoch, aufgrund der unklaren Definition der Aktivitäten, nicht zu. Hier werden die Unternehmen zu Umsatzgrößenklassen zusammengefasst. Der Umsatz einer Umsatzgrößenklasse bestimmt den Wä- gungsanteil am Gesamtumsatz. Der Wägungsanteil richtet sich also nach dem Verhältnis zum Ge- samtumsatz des Wirtschaftszweiges. Auf Basis 2015 repräsentieren die ausgewählten Unternehmen jetzt vollständig den Wirtschaftszwei 639, während auf Basis 2010 der Wirtschaftszweig 63.99 nur unvollständig repräsentiert war. Dies führte dazu, dass „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros“ – im Gegensatz zu den Umsätzen der Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich – im Index ein stärkeres Gewicht erhalten hatten als der Wirtschaftszweig „Erbringung von sonstigen Informationsdienstleistungen“. Es werden auf Basis 2015 keine Leistungen mehr vorgegeben. Die Unternehmen der Wirtschafts- zweige 63.91 „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros“ und 63.99 „Erbringung von sonstigen In- formationsdienstleistungen a.n.g.“ werden durch die für die Unternehmen typischen Leistungen im Index repräsentiert. Mit diesen Informationen wird das Wägungsschema festgelegt, das Sie auf der nachfolgenden Seite der Tabelle entnehmen können: Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 9 Recherchedienste
3 Indexberechnung und Wägungsschemata Tab 2 Erzeugerpreisindex „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, Recherchedienste“ Wägungsschema Basis 2015 Wägungsanteile im Wirtschaftszweigindex 63.9 Anteile in % Erbringung von sonstigen Informationsdienstleistungen 100 (WZ08-639-01) Korrespondenz- und Nachrichtenbüros 33,9 Erbringung von sonstigen Informationsdienstleistungen 66,1 a.n.g. Laufende Preiserhebung Bei der Preiserfassung für den Erzeugerpreisindex „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, Recher- chedienste“ wird ein Methodenmix verschiedener Preiserfassungsmethoden 5 angewendet: Listen- preise bei den Unternehmen, die nach Preisliste abrechnen, einschließlich eingebaute Rabattstufen; tatsächliche Transaktionspreise (Verkaufspreise); Durchschnittswertansatz (Umsatz je Menge). Vom Grundsatz her soll die Preisstatistik die tatsächliche Preisentwicklung darstellen und nicht die Preisentwicklung von Listenpreisen, die von der tatsächlichen Preisentwicklung erheblich abweichen kann. Daher sollen nur für solche Unternehmen Listenpreise in die Preisbeobachtung einfließen, bei denen die Entwicklung der Listenpreise auch die tatsächliche Preisentwicklung im Zeitverlauf wie- dergibt. Sofern dies nicht der Fall ist, werden von den Unternehmen repräsentativ ausgewählte tat- sächliche Transaktionspreise. In Ausnahmefällen werden der Erhebung Durchschnittswerte zugrunde gelegt. Es erfolgte jedoch eine starke Eingrenzung auf eine möglichst homogene Grundmenge, um Sondereinflüsse auszuschalten. Ergänzend werden aus allgemein zugänglichen Quellen (Preislisten, Tarifwerken) Preisdaten ermit- telt. So wird die Preisentwicklung der Bildagenturen z.B. teilweise anhand der Übersicht der markt- üblichen Vergütung für Bildnutzungsrecht „Bildhonorare“, herausgegeben von der Mittelstandsge- meinschaft Fotomarketing (MFM) 6, verfolgt. 5 vgl. auch Roemer, P.: „Neue Erzeugerpreisindizes für Nachrichtenübermittlung“ in: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Wirt- schaft und Statistik 8/2008, Seite 679 6 Aufbau und Erläuterungen zu „Bildhonorare“ der MFM unter: http://www.bvpa.org/MFM.php Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 10 Recherchedienste
4 Indizes für Wirtschaftszweige und Dienstleistungsarten Ein Wirtschaftszweigindex wird aus einer Stichprobe von Unternehmen erstellt, die ihren wirt- schaftlichen Schwerpunkt in diesem Wirtschaftszweig haben. Der gesamte Umsatz des Wirtschafts- zweigs sollte in diesem Index repräsentiert sein – auch der Umsatz mit Nebentätigkeiten, die Haupt- aktivitäten anderer Branchen sind. Falls sich aus den verschiedenen Quellen, die bei den Erzeugerpreisen für Dienstleistungen für die Wägungsableitung verwendet werden, ergibt, dass in einem Wirtschaftszweig ein oder mehrere Nebenprodukte einen signifikanten Umsatzanteil haben, so wird die Preisentwicklung dieses Neben- produkts mit einem Gewicht entsprechend seinem Umsatzanteil in die Berechnung des Wirtschafts- zweigindex einbezogen. Allerdings wird die Preisentwicklung der Nebenprodukte nicht immer in allen Wirtschaftszweig erhoben, in denen sie angeboten werden. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen und zur Vermeidung von zusätzlichen Belastungen der Unternehmen wird die Preisentwicklung eines Nebenprodukts in einem Wirtschaftszweigindex oft geschätzt durch die Preisentwicklung dieses Produkts in dem Wirtschaftszweig, in dem es Hauptaktivität ist. Ein Erzeugerpreisindex für eine bestimmte Art von Dienstleistung (Produktindex) wird aus einer Stichprobe von Preisen für eine bestimmte Produktgruppe erstellt. Dabei ist die Wirtschaftszweigzu- ordnung des Anbieters dieser Leistungen unerheblich. Der gesamte Umsatz der inländischen Unter- nehmen mit dieser Produktgruppe sollte in diesem Typ von Erzeugerpreisindex repräsentiert sein. Es werden also auch wirtschaftszweigfremde Unternehmen in die Preiserhebung zu einem Produktindex herangezogen, wenn gesicherte Kenntnisse darüber vorliegen, dass ein signifikanter Anteil des Pro- duktumsatzes von Unternehmen generiert wird, die ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt in anderen Branchen haben. Meist steht jedoch als Information über die wirtschaftliche Tätigkeit der Unterneh- men nur die Wirtschaftszweigzuordnung, d.h. der wirtschaftliche Schwerpunkt zur Verfügung. Folglich repräsentieren die Produktindizes für die meisten Produktgruppen nur die Preisentwicklung dieser Produktgruppe in dem Wirtschaftszweig, in dem sie zur Hauptproduktion zählen. Ebenso repräsentieren die meisten Wirtschaftszweigindizes nur die Preisentwicklung der Hauptprodukte. Größere Überschneidungen im Produktangebot der Wirtschaftszweige gibt es im Wirtschafts- abschnitt H „Verkehr und Lagerei“ und im Bereich der Beratungsleistungen (Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Unternehmensberatung). Wirtschaftszweigindizes und Produktindizes werden ab der Veröffentlichung der Erzeugerpreis- indizes für Dienstleistungen auf Basis 2015 = 100 in getrennten GENESIS-Tabellen veröffentlicht. Sowohl für Indizes nach Wirtschaftszweigen als auch nach Dienstleistungsarten stehen jeweils Ta- bellen mit Jahres- und Quartalswerten zur Verfügung. Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 11 Recherchedienste
5 Änderung gegenüber dem Basisjahr 2010 Die Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen werden in fünfjährigem Abstand einer Überarbeitung unterzogen. Die Überarbeitung für das Jahr 2015 ist nun abgeschlossen. Dabei wurden die Wä- gungsschemata auf der Grundlage der Umsatzstrukturen des Jahres 2015 neu berechnet und me- thodische Änderungen eingearbeitet. Damit verbunden ist auch die Neuberechnung der Erzeuger- preisindizes ab dem 1. Quartal 2015. Bei der Indexumstellung von Basis 2006 zur Basis 2010 erfolgte lediglich eine Umbasierung, da der Index erst kurz vorher neu erstellt wurde. Bei der jetzigen Umstellung erfolgte eine vollständige Überarbeitung. Aufgrund der gesammelten Erfahrung bei der Preiserhebung und im Zuge der Entlas- tung von Unternehmen wurde auf eine Vorbefragung nach Leistungen und deren Umsatz verzichtet. Es erfolgte eine Umstellung der Gewichtung nach Umsatzgrößenklassen und nicht mehr nach Pro- dukten. Alle Unternehmen einer Umsatzgrößenklasse erhalten jetzt die gleiche Anzahl an Erhe- bungsbogen und wählen die repräsentativsten Leistungen aus, die dann der laufenden Erhebung zugrunde gelegt werden. Alle Preisreihen einer Umsatzgrößenklasse fließen mit dem gleichen Wä- gungsanteil in die Berechnung ihrer Umsatzgrößenklasse ein. Dadurch kann der gesamte Wirt- schaftszweig 63.9 repräsentiert werden. Mit der zukünftigen Umstellung auf das Basisjahr 2020 wird es aufgrund der umfangreicheren Repräsentation möglich sein, dass der Preisindex „Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, Recherchedienste“ die tatsächliche Bezeichnung des Wirtschaftszweiges 63.9 „Erbringung von sonstigen Informationsdienstleistungen“ führen kann. Die Ergebnisse sind mit der Umstellung auf das Basisjahr 2015 aufgrund der methodischen Verände- rungen nicht mehr vergleichbar, obwohl die Daten noch bis 2014 rückwirkend veröffentlicht werden. Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 12 Recherchedienste
6 Veröffentlichung von Preisinformationen Der Erzeugerpreisindex für „Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, Recherchedienste“ wird viertel- jährlich auf der Internetseite des Statistischen Bundesamt (www.destatis.de) veröffentlicht. Auf Wirtschaftszweig-Ebene: • WZ08-639-01 „Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, Recherchedienste“ Dieser Index misst die Preisentwicklung der im Markt für Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, Re- cherchedienste und sonst. Informationsdienstleistungen aktiven Unternehmen. Der Index ist ab dem 1. Quartal 2014 verfügbar und kann über die Datenbank GENESIS-Online abge- rufen werden: www.destatis.de > Datenbank GENESIS > Datenangebot: Tabellen > Code: 61311 eingeben > Wahl zwischen Jahre oder Quartale auf Wirtschaftszweig-Ebene bzw. auf Ebene der Dienstleistungsarten. Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: 63.9 – Korrespondenz- u. Nachrichtenbüros, 13 Recherchedienste
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