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Ein CineGraph Buch Film-Buhne Hotel Herausgegeben von Hans-Michael Bock, Jan Distelmeyer und Jörg Schöning Begegnungen in begrenzten Räumen Redaktion Swenja Schiemann und Erika Wottrich et.k edition text* kritik
Mit unterstützung der I(ulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg lnhalt sowie von Bundesarchiv, Berlin, Deutsche I(inemathek - Museum für Film und Fernsehen, Berlin, und Deutsches Filminstitut - DIF, Frankfurt und Wiesbaden. Abbildungen: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin (1); Thomas Brandlmeier, München (1); CineGraph, Hamburg (4); DEFA-Stiftung, Berlin (3); Deutsche Icnemathek - Museum für Film und Fernsehen, Berlin (9); Deutsches Film- institut / Nachlass Otto Hunte, Frankfurt am Main (1); Deutsches Film- CHECK.IN IM MIKROKOSMOS institut - DIF, Frankfurt und Wiesbaden (12); lan Distelmeyer, Berlin (4); Cineastische Hotelwelten Erd6lyi Müzeum-Egyesület k6zirattära, Ianovics feno hagyat6ka (|ordäky Lajos hagyat6käban), Cluj (1); R6ka Gulyäs, Berlin (2); IGthrin Fahlenbrach, Alfons Maria Arns Hamburg (3); Michelle I(och, Wien (3); Osterreichisches Filmmuseum, LUXUS, HORROR, ILLUSIONEN Wien (1); Tobias Haupts, Berlin (3); Leonardo Quaresima, Bologna (2); Das Universum des Hotels im Film 11 Sven Weidner, München (4) Michelle I(och Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek DREHTÜR IN EINE ANDERE WELT? Täuschungen, Enttäuschungen und Verwandlungen im Film-Hotel Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Heike I(apdor über www.dnb.de abrufbar DIE DRAMATURGIE DER BLICI(E rsBN 978-3-8 6916-52r-9 Der Topos >Hotel" aus filmästhetischer und filmhistorischer Perspektive @ edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag GmbH & Co I(G München 2016 Leonardo Quaresima Levelingstr. 6a MENSCHEN IM HOTEL 81675 München Ein multipler Text 61 www.etk-muenchen.de R6ka Gulyäs Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. VON LEMBERG NACH I(AIRO zu- Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz Die fünf Gesichter von >Hotel Imperialo 79 gelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Ubersetzungen, Michael Girke Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und verarbeitung in elek- TREFFPUNI(T IM UNENDLICHEN tronischen Systemen Das verfilmte Exil. Ottokar Runzes Adaptation umschlaggestaltung: Thomas scheer / I(onzeption: Dieter Vollendorf von l(laus Manns Roman,DerVulkan< Umschlagabbildung: Am Set von ZwtscsEN GESTERN uNo n'toncaN (1947, Harald Braun) (Deutsche I(inemathek - Museum für Film und Fernsehen, Thomas Brandlmeier Berlin) RAUMFLUCHTEN UND ZEITFLUCHTEN I(omplexe Strukturen im Hotelfilm 101 Schlussredaktion, Satz: Robert Wohlleben, Grünebergstraße 78, 22763 Hamburg Evelyn Hampicke Druck und Verarbeitung: Beltz Bad Langensalza GmbH, Neustädter D RESSCODE M IT ZEIT BEZU G Straße l-4,99947 Bad Langensalza Roben und Garderoben im Hotelfilm der NS-Zeit 116
Detlef I(annapin RESERVIERT! Verdichtete Räume und soziale Beziehungen im DEFA-Film r27 CHECK-IN IM MIKROKOSMOS Hansf. Wulff Cineastische Hotelwelten SEXUALISIERTE NICHT.ORTE Hotelszenarien im deutschen Schlagerfilm r37 I(athrin Fahlenbrach DAS HOTELALS BöSESWESEN UND Ein prächtiger Bau, ein imposanter Eingang, davor ein Portier in repräsentati- ALS GESELLSCHAFTLICHES RAUMBILD ver Uniform, eine Frau im Pelzmantel gleitet durch die Drehtür, eine glanzvolle Metaphorische Inszenierungen des Hotels im Film 150 Eingangshalle öffnet sich dahinter, ein Page eilt unauffällig herbei, der Emp- fangschef hält den Schlüssel bereit und der Hoteldirektor grüßt persönlich. Jan Distelmeyer Unweit, aber meist unsichtbar sind unzählige Gepäckträger, I(öche, Telefonis- REALISIERTE UTOPIEN tinnen und Zimmermädchen eifrig beschäftigt - immer zum Wohlergehen der Von Transiträumen über das ICno zu den Filmen Wes Andersons Gäste.1 (und wieder zurück) r63 Die wenigsten von uns werden solch eine Begebenheit aus eigener Anschauung kennen, sind doch Hotelerfahrungen heutzutage häufig geprägt von Self- Sven Weidner Check-in, Schlüsselkarten, leeren Gängen und Selbstbedienungsautomaten. DAS HOTELALS BÜHNE Dennoch speisen sich oftmals individuelle Vorstellungen eines Hotelaufent- Anmerkungen zu Rainer Werner Fassbinders halts aus dem Repertoire eines Grand Hotels. Ein Grund dafür mögen u.a. die WenNuNc voR ErNER HETLTcEN Nurrr G970/71) 775 Filme sein, aus denen die obige Szene zusammengestellt wurde: Emil Jannings als Portier in DpR lprzre MaNN (1924,F.W. Murnau) - Greta Garbo als Tänze- Tobias Haupts rin Grusinskaya in GneNo Hornl (MnNscHnN rru Hornl, l93I/32, Edmund IGINE MENSCHEN IM HOTEL Goulding) - Dolly Haas als Page in Dnn Pecn vopr Deluesse-Horrl (1955, Inszenierungen der Einsamkeit im Neuesten Deutschen Film 186 Victor Janson) - Josef Somr als Rezeptionist in HorEL pRo cIZINCE (Horel rün Fneuon, 1966, Antonin Mä5a) - Paul Rippert als Hoteldirektor in Hornr, Ap- Register 198 r,oN (1955, |osefvon Baky). Dank 204 Der Schauplatz Hotel eint diese Filme, stellt er doch eine besondere Vorausset- Autoren 205 zung für die Erzählung dar: Die Menschen sind unterwegs und befinden sich in der Regel nicht in ihrer gewohnten Umgebung. Es gibt, sowohl unter dem Per- sonal als auch bei den Gästen, Hierarchien, die bisweilen durchbrochen wer- den. Und auch wenn man meinen mag, diese Geschichten ließen sich anhand weniger Filme darstellen, bietet ein begrenzter Ort wie ein Hotel, eine Pension oder auch ein Schiff schier endlose Möglichkeiten für spannende Variationen. Das XlL cinelest oMenschen im Hotel. Filmische Begegnungen in begrenzten Räumenn zeigLe 20t5 einen historischen Abriss von Hotelfilmen, der die Ent- wicklung über die Historie hinweg vergleichbar machte. Der 28. Internationale Filmhistorische I(ongress - die Basis des vorliegenden Bandes - vertiefte das Thema durch Vorträge von Filmhistorikern und Medienwissenschaftlern. Hotel und Film sind bereits seit Anfang der I(inematografie eng miteinander verbunden. In seinem Beitrag führt Alfons Maria Arns in das Hoteluniversum ein und gibt einen historischen Überblick über Film und Hotel sowie Hotels im
Film. Auf die Analogien zwischen ICno und Hotel weist Michelle I(och hin. Sie Der Schauplatz Hotel wird häufig auf metaphorische Weise inszeniert. Wie be- stellt die Frage nach einer ,Drehtür in eine andere Welt< und charakterisiert sonders im Horrorfilm das Hotel selbst häufig als böses Wesen fungiert, das mit Hotelpersonal und Gästen zwei Personenkreise, die in der Regel strengvon- den Besucher in seinen Bann zieht oder bedroht, stellt I(athrin Fahlenbrach in einander getrennte Bereiche und Rollen einnehmen und im oldealfallu nur in ihrem Beitrag heraus. festgeschriebenen I(onstellationen aufeinander treffen. Die I(ommunikation THn GnaNo Bupapnst Horpl von Wes Anderson (2013/14) eröffnete 2014 die wird dabei durch I(lingeln, standardisierte Phrasen, Gesten und insbesondere Berlinale und zeigt, dass zwar Grand Hotels, nicht aber ihre Darstellung, einer Blicke gelenkt. Auf letzteres geht Heike I(lapdor ausführlich ein und beleuch- vergangenen Epoche angehören. fan Distelmeyer betrachtet diesen und andere tet die Visualisierung der Dynamik des Topos >Hoteln durch die ,Dramaturgie Filme Andersons als )realisierte Utopienn, in denen das Hotel vor allem die der Blicken aus filmästhetischer und filmhistorischer Perspektive anhand drei- Funktion des Zwischenraums und Transits übernimmt. er Filmbeispiele. Hotels dienen im Filmgeschäft nicht nur als Szenerie, sondern spiegeln gleich- Einige, meist weltbekannte, Hotelfilme basieren auf nicht minder bedeutenden zeitig eine reale Alltagswelt der Filmproduktionsbeteiligten wider - wird doch Literaturvorlagen wie zum Beispiel dem mehrfach adaptierten Roman >Men- häufig an fremden Orten gedreht. Rainer Werner Fassbinder konnte folglich schen im Hotel< (1929) von Vicki Baum. Leonardo Quaresima beschäftigt sich auch aus dem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen, als er WenNUNG voR ErNER mit der Vielfalt dieses Textes und seiner unterschiedlichen medialen Verarbei- HETLTcEN NurrE, (I970/71) schrieb und drehte. Hier wird ,das Hotel als Büh- tungen, die von der literarischen Vorlage in Zeitschriftenfortsetzung und Buch- nen offensichtlich. Sven Weidner geht anhand des Films der spezifischen Be- form über Theaterstücke, Filme bis hin zum Musical reichen. Auch ,Hotel Im- deutung, die hier das Hotel als uTheaterbühnen einnimmt, auf den Grund. perialu von Lajos Bir6 erfuhr eine Mehrfachbearbeitung: R6ka Gulyäs zeichnet Der neueste deutsche Film hat sich in der Inszenierung des Raums weit von den den Wandel des Hotels durch ein Vierteljahrhundert und fünf Verfilmungen Hoteldarstellungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entfernt. Geschäfti- nach, in denen das Filmskript und damit einhergehend auch Drehort und ge Hotelhallen, Bars und Restaurants, die als Treffpunkt und Ort des oSehen Schauplatz vielen radikalen Veränderungen unterzogen wurden. Michael Gir- und Gesehen werdenu fungierten, sind nun leergefegt. Der Blick der l(amera ke untersucht anhand von Ottokar Runzes Dsn VuLKAN (Igg8/99, nach ICaus konzentriert sich auf die einzelnenZimmer und nicht mehr auf die öffentlichen Manns gleichnamigem Roman) die Rolle von einfachen Pensionen und >Ab- Räume. Tobias Haupts stellt heraus, wie Hotelfilme zu ,Inszenierungen der steigenn, die für Exilanten während des >Dritten Reichs< ein neues - zeitweili- Einsamkeitn geworden sind. ges - Zuhause boten. Der vorliegende Band bietet eine Übersicht über die Darstellungen von und Schein und Sein sind ein elementarer Gegensatz in der Hotelwelt; er bezieht den Umgang mit begrenzten Räumen durch die Filmgeschichte und verschiede- sich sowohl auf Architektur, Betrieb und die Angestellten als auch auf die Gäs- ne Genres hindurch. Die unterschiedlichen Ansätze und Schwerpunkte der te. Thomas Brandlmeier zeigt die Verquickungvon Raum, Zeitund Scheinwelt einzelnen Beiträge zeigen die Vielfältigkeit des Themas und können gleich- anhand der Filme L'ANNEE osRNrEns A MaRreNeao (Lnrzres JenR rN MeRreN- zeitig als Wegweiser und Grundlage für weitere Forschungen zum Hotelfilm neo, 1960/6L, Alain Resnais) und ZwrscunN GESTERN uNo voncrN (1947, herangezogen werden. Harald Braun). Evelyn Hampicke stellt die Bedeutung der Garderobe in NS- Hotelfilmen heraus, die auch gleichzeitig eine Codierung für ideologisch- Sw eni a S chiemann, Erika W o t tri ch Hamburg, im Frühiahr 2016 politische Manipulation sein kann. Aufgrund des stark verdichteten Handlungsorts und der dort zwangsläufig ent- 1) Die Genderformen sind hier bewusst gewählt, da sie, bis auf dramaturgisch bedingte Aus- stehenden sozialen Beziehungen zeichnen Hotelfilme häufig Gesellschaftsbil- nahmen, den Darstellungen von Hotelpersonal in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der. Dieses Phänomen nimmt Detlef I(annapin speziell für den DEFA-Film in entsprechen, auf die hier hauptsächlich Bezug genommen wird. den Fokus. Dabei erweitert er den Schauplatz Hotel um andere Orte, die die gleichen konstituierenden Merkmale aufweisen, wie ein Zug, die Neubausied- lung oder eine Bar. Während I(annapin im DEFA-Film verdichtete Räume vor allem im I(riminalfilm, Spionagefilm, Lustspiel und Melodrama herausstellt, wendet sich Hans J. Wulff dem westdeutschen Schlagerfilm zu, in dem das Ho- tel als Ferien- und rouristenort einen wichtigen Platz einnahm. Mit der erstar- kenden Reiselust der Deutschen in den 1950er und 1960er |ahren wurde auch das Hotel zu einem Sehnsuchtsort für flüchtige Abenteuer und Liebeleien.
10 Alfons Maria Arns LUXUS, HORROR, ILLUSIONEN Das Universum des Hotels im Film Gezaährt aber der Aulenthalt im Hotel weder Ausblick noch Ausweg so schafft er eine grundlose Distanz zum Alltag, die höchstens ästhetisch aus- genutzt uterden mag(...). Der untätigUmhersitzenden bemächtigt sich ein in- teresseloses Wohlgefallen an der sich selbst erzeugenden Welt, deren Zraeck- mtil3igkeit man empfindet, ohne die Vorstellung eines Zzaeckes mit ihr zu uerbinden. ( S ie glrie d l{racauer ) 1 Einer der beständigsten, weil dramaturgisch und inszenatorisch ergiebigsten Schauplätze in Spielfilmen ist von Beginn an die Welt des Hotels. Ein Univer- sum, das aufgrund seiner räumlich wie sozial hoch verdichteten Abgeschlos- senheit, Pluralität und Internationalität wie geschaffen scheint für das welt- umspannende Medium I(ino. Wollte man eine Liste aller bisherigen Filme mit dem Hauptschauplatz Hotel und seiner Abkömmlinge wie Motels und Boarding Houses erstellen, so käme man schnell auf mehrere hundert. Dazuge- sellten sich noch einmal Filme, in denen Hotels eher Nebenschauplätze sind und trotzdem im Hintergrund eine tragende Rolle spielen.2 Unabhängig von ihrer Erscheinung (Grand Hotel, Pension, Landhotel) und Lo- kalität (Stadt, Land, Berge, Meer) ist die architektonische Struktur eines Hotels die Grundlage für eine beinahe standardisierte Basis-Choreografie des filmi- schen Hotelgeschehens mit den Elementen Fassade mit Leuchtreklame und Namenszug, Eingangsportal, Foyer, Rezeption, Bar, Salon, Speisesaa/Restau- rant, I(üche, Aufzug, Flure, Zimmer, Toiletten usw. Die Hotelhalle, auch Lobby oder Lounge, mit dem Empfangstresen als Schnitt- punkt aller Raumbeziehungen spielt in der Regel die nHauptrolle" im Reigen menschlicher Hotel-Aktivitäten, wobei sich die räumlichen Schwerpunkte mit den Polen Zimmer und Halle auch verschieben können, je nachdem, aus wel- cher Perspektive ein Film erzählt wird. Wie Siegfried I(racauer anlässlich einer Spielleitung' Erich Engel lm H€Jrdn wi€nr liesr do! olrc Hotc So.her E3 ir .icht eir Hor€l 3.hle.hrhin, .e w€r do, Hor. Europo., und .j wor lahd.hnle i,n. I(ritik zum deutschen Stummfilm GReNo Hornl ...1 (7927, Johannes Guter) d!(h d.r h.i0 peßierend6, llopl.nde norz Wr€n! r€lbn, in d€n di. sroß6n und o,ch sehsim.n Krdhn,öme von Oer.Lßc[oii, Oipto hot. rnd Point lulamF.nii€lco. Er hor .r.gende 2€ilen toilm€n !.h.n und.n€br. D'. polilLch., nlr d.m Alliogrden!6.n .rdr rühL treffend formuliert hat, gibt ein großes Hotel >durch sein stets wechselndes bor s.*ord.h. Hochlponnu.g dc. J.hre,*.nd. ltl3 l/ durdzin.il dl.r.n Filfr. rm V.ioll d.r N.uiohßnd4r, in d.r Sdilderu.9 die,., e'nzrg.n No
12 SCHAUPLATZ HOTEL SCHAUPLATZ HOTEL 13 >Ein Hotel - Wieviel Lebenswege kreuzen sich hier! Wieviel Schicksale durch- schung aus Herberge und Gasthaus für Gäste, Pilger und Reisende, wobei im queren sich hier. Wieviel Geheimnisse wohnen hier Tür an Tür. Lachen und Zuge der Annäherung von bürgerlicher und adeliger Lebenswelt ab dem Ende Weinen, Ernst und Narrheit verschmelzen zu einem Chor. Und kurze Be- des 18. fahrhunderts die Beherbergungsbetriebe immer höheren Ansprüchen gegnung fremder Menschen wirbelt Schicksale durcheinander im tollen Mas- genügen mussten. Der Luxus von Adelspalästen und königlichen Schlössern kenball des Lebens.n wurde so nach und nach auch auf die Bauaufgabe Hotel übertragen, wobei hier Es war der nHotel-Experte< I(racauer, der schon früh auf den besonderen Le- zusätzliche Anforderungen wie hohe räumliche Funktionalität und technische bens- und Realitätsbezug sowie die soziologisch-philosophischen Dimensionen Modernität zum Tragen kamen. Ein Wandel übrigens, der sich im Verlauf des der wirklichen Hotels wie der Hotelfilme bzw. -romane hingewiesen hat - etwa 19. und frühen 20. fahrhunderts bei den I(auf- und Warenhäusern in ähnlicher in dem Essay oHotelhallen aus dem ,philosophischen Traktat< >Der Detek- Weise vollzog.6 tiv-Romann (1922-25) - und u.a. die naheliegende Frage stellte nach dem Ver- Etwa von 1870 bis 1920 und mit einem regelrechten Boom zwischen 1900 hältnis der künstlichen Studiowelt in den Filmen zum realen Geschehen in und 1914 entwickelte sich innerhalb des Hotelbaus ein spezieller Gebäude- den großen Hotels. Jenen "Stätten, an denen die oberen Tausend mit den Ver- typus, das Palast- oder Grand Hotel, das dem Repräsentationsbedürfnis einer tretern der unteren Millionen notgedrungen zusammenstoßenu,a so der lfti- exklusiven und vermögenden ICientel Rechnung trug, >die sich ausschließlich tiker in einer Rezension des 1930 erschienenen >Reportage-Romans< >Hotel an aristokratischen Lebensformen orientierte. Das Hotel - Exponent dieses Amerikao (Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1950) von Maria Leitner. Der De- Anspruchs - präsentierte sich als Palast, als glänzende I(ulisse zur gesellschaft- tektiv- und I(riminalroman war für den Hotelfilm anfänglich die wichtigste lichen Selbstdarstellung.nT Es ist insbesondere dieser Typus des Grand Hotels literarische Quelle, weil sich just an diesem Ort Diebstähle, Betrügereien, Er- als Inbegriff des )Bürgertraums vom Adelsschlossu,s der in den Hotelfilmen als pressungen und Morde besonders häuften. Referenzobjekt immer wieder auftaucht und aufgrund der zeitlichen Paralle- Aus heutiger Sicht stellt sich erneut die Frage, warum das Hotel überhaupt zu lität die innere Affinität von IGno und Hotel vor Augen führt. Beide sind ganz einem derart beliebten Schauplatz insbesondere im deutschen und amerikani- besondere Orte für künstliche Träume, die sich bisweilen auch als Albträume schen Film der 1920er und L930er Jahre avancieren konnte. Der Architektur- herausstellen können. historiker Donald Albrecht hat darauf in seinem Buch ,Designing Dreams. Mo- Ein weiterer Beleg für diese Nähe ist die Tatsache, dass in vielen Palast-Hotels dern Architecture in the Movies< eine plausible Antwort gegeben. Es sei der bereits vor dem Ersten Weltkrieg Ifinovorführungen fester Bestandteil waren. scheinbar gegensätzlichen Geschlossenheit und Vielfalt des Orts geschuldet Man kann sogar vermuten, dass die Attraktivität des gerade entstehenden, eher und seiner Modellhaftigkeit für sozialen Aufstieg; ein großstädtischer Ort, an proletarischen I(inos auch für bürgerliche Schichten in dem Moment begann, den sich Aufstiegsfantasien hefteten und wo Träume wahr wurden: >Hotels als der Bau von luxuriösen Palast-Hotels seinen Höhepunkt überschritten hat- waren Orte, wo die verschiedenen I(lassen miteinander in Berührung kamen, te und man gewissermaßen auf der Suche war nach einer neuen, wenn auch nur und Filme machten daraus Geschichten. Natürlich kann man aufsteigen - virtuellen Heimat. Und so überlebte paradoxerweise die untergehende aristo- schien die Botschaft zu lauten. Es bedurfte nur einiger Ambitionen und einer kratisch-großbürgerliche welt nach dem Ersten weltkrieg gleichsam im Film Portion Cleverness und Wachheit, um aus den Gelegenheiten, die solche Orte der tg2}erJahre und darüber hinaus; und das nicht nur in den expliziten Hotel- boten, Vorteile zu ziehen. (...) In diesen Filmhotels, die oft die Namen der füh- filmen. Die Entstehung großer Lichtspieltheater und ICnopaläste kurz vor und renden Häuser in den Metropolen trugen, war ein breites gesellschaftliches nach dem Ersten Weltkrieg muss daher gleichfalls in diesem Zusammenhang Spektrum versammelt. Eine einfache Idee; nämlich: Personen mit unterschied- gesehen werden, so als hätten die I(nobauten die Fackel der damaligen archi- lichem sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund begegnen einander zufällig tektonischen Avantgarde zwischen Historismus, fugendstil und Moderne von im Foyer, wurde zum Grundrezept unzähliger Filme aus dieser Zeit.
14 SCHAUPLATZ HOTEL SCHAUPLATZ HOTEL 15 während in den frühen Hotelfilmen von 1919 bis 1945 das Hotel als gesell- schaftlicher Mikrokosmos unterschiedlichster Begegnungen in szene gesetzt wird, inklusive diverser Aufstiegsfantasien der Gäste wie des personals, entwickelt sich der soziale schauplatz Hotel nach dem Zweiten weltkrieg immer stärker auch zu einem ort historischer vergewisserung, individuel- ler Erinnerung, der psychisch-existenziellen I(onfrontation, sexueller Leiden- schaften, der Angst und des Horrors. Signifikant für diese veränderung ist das Zurücktreten der Hotelhalle als schnittstelle halböffentlicher Begegnungen zugunsten einzelner Hotelzimmer mit ihren intim-privaten Rückzugsmöglich- keiten. Der kleine Traum vom großen Glück Trotz einiger vorhergehender Filme wie beispielsweise Des GnaNo Horel Be- ByLoN (1919, E. A. Dupont), Hornl ArlaNrrc (1920, Siegfried Dessauer) oder Den DÄNaoN oES,GnaNo Horer_ Me;rsrrcn (1922,Karl Forest) bildete Fried_ rich wilhelm Murnaus DER r-nrzrn MaNN (1924) den eigentlichen Auftakt einer ganzen serie von Hotelfilmen und zeigte vorbildhaft mit rein filmisch- künstlerischen Mitteln auch gleich schon die I(ehrseite der Traumwelt: den un- erbittlichen verschleiß von Menschen am Beispiel eines gealterten portiers (Emil jannings) im Hotel Atlantic, der vom livrierten chefportier zum Toilet- tenmann degradiert wird. Durch die glückliche Fügung der Erbschaft eines Hotelgeheimnisse. Die Abenteurerin zton Biafitz (1928, Friedrich Fehör) Multimillionärs und Stammgasts kommt er aber am Ende doch noch in den Genuss von Reichtum und Anerkennung vonseiten jener welt, die er zeit- siegten. (...) Das Hotel muß schon vor dem I(rieg IErster Weltkrieg] viel erlebt lebens wie ein wilhelminischer Monarch durch die stets rotierende Drehtür in haben, seine verdächtige Weiträumigkeit und sein angeborenes schmuddeliges ,seinn Palast-Hotel geleitet hatte. I(eine desillusionierende soziale Fabel also, Wesen glaubt man ihm aufs Wott.ott angesiedelt zwischen den beiden gegensätzlichen welten Hotel und Miets- Dennoch wird in GneNr Horel ...!, bezogen auf die handelnden Akteure, auf kaserne, von Aufstieg und Niedergang, sondern ein modernes Märchen, das geradezu exemplarische Weise das ganze erzählerische Spektrum eines Hotel- den alten Traum vom Glück als ausgleichender Gerechtigkeit für erlittenes Un- films entfaltet, wenn gleich in der ersten Einstellung eine elegante Limousine recht erzählt. vor dem Hotel mit dem sprechenden Namen >Hotel Boulevardn vorfährt, ein wohl nicht zuletztwegen des enormen internationalen Erfolgs von Murnaus vornehm gekleideter Herr mit zwei Begleiterinnen dem Wagen entsteigt und in DeR r-ErzrE MaNN (us-Titel: Tup Lnsr LaucH) entstehen in der Folge weitere die Hotelhalle entschwindet, vorbei an einem Blinden und einervergeblich bet- Hotelfilme wie Hornl Inapnnral (Hornr- SrRor LsNaesnc, 1926, Mauritz stil- telnden Frau. Es folgt ein querschnittartiger schneller Wechsel von Szenen mit ler), GnaNo Horst- ...1 (1927,]ohannes Guter), HorEr-cnuprMNrssE. Dra AenN- Roulette spielenden und im Speisesaal dinierenden Gästen mit solchen des em- TEURERTN voN BraRRrrz (1928, Friedrich Feh6r), FRAur_erN Ersr (192g/29, sig-schwitzenden Personals von Pagen, I(öchen, Geschirrwäscherinnen, Zim- Paul czinner), Des cnüNB MoNoKsL (1929, Rudolf Meinert) und ErN eus- mermädchen und Plätterinnen. Über all das schweift das wachsame Auge des cEtEin Spitzwegbildchen; im lichen Gräfinnen, zerstreuten Professoren, Politikern und Anarchisten, die übrigen sieht es in einem großen Hotel wirklich anders auio,to loüte er dagegen laut I(racauer deshalb aufgeboten werden, uum das Bedürfnis des Publikums bei HorEr- Inrpnnrel ,die Darstellung der östlichen ICeinstadt, die Echtheit nach mondänen und zweifelhaften Existenzen zu befriedigen, die es in einem der eingesetzten Typen, die verbildlichung des wechsels von Siegern und Be- derartigen Hotel auf Grund von Romanlektüre vermutet
16 SCHAUPLATZ HOTEL SCHAUPLATZ HOTEL 17 tür dreht sich, und was zwischen Ankunft und Abreise erlebt wird, das ist nichts Ganzes.ol4 Vicki Baums Roman wurde zu einem internationalen Bucherfolg und schon bald von der amerikanischen Produktionsfirma M-G-M unter dem Titel GneNo Hornr ( 195 1 / 32, Edmund Goulding) verfilmt als sogenannter All-Star-Film mit Greta Garbo, John und Lionel Barrymore, Joan Crawford und Wallace Beery in den Hauptrollen. 1932 überaus erfolgreich in den US-I(inos gelaufen, wur- de er auch weltweit zum I(nohit und avancierte in der Folge gewissermaßen zum Inbegriff des klassischen Hotelfilms. Während I(racauer die literarische Vorlage lediglich als,mittlere Unterhaltungsware< einstufte, >der in der Haupt- sache jene Publikumsschichten Beifall spenden werden, die in den großen Ho- tels nicht verkehrenn, lobte er am Film die darstellerischen Leistungen und ,die Genauigkeit des Details und die hervorragenden Schilderungen des Hotel- milieuso.rs Von hoher symbolischer Bedeutung ist das Set Design, das mit der rotierenden Drehtür als Inbegriff von Bewegung, Hektik und Wechsel der Menschen im Hotel die I(reisform als Verkörperung der Roulette- und Glücksrad-Idee auf- nimmt und weiterverarbeitet. Sie schlägt sich unübersehbar nieder in dem das ganze Foyer beherrschenden kreisrunden Empfangscounter, umgeben von einem den Raum zusätzlich dynamisierenden verzerrt-schachbrettartigen Fuß- bodendekor. Grand Hotel ...! (1927, lohannes Guter) Der große Traum vom kleinen Glück Im lahre 1929 erschien aber ein Roman der österreichischen Schriftstellerin Vicki Baum (1888-1960) über den zeitgenössischen Alltag in einem berliner In deutschen Tonfilmen der frühen 1930er Jahre wie EtN AUSGEKocHrnn JuN- Grand Hotel, der einen anderen, modernen und glaubwürdig-realistischeren cp und Dsn PecE voru Delrraesse-Hornl (1935, Victor Janson) wird das Hotel- Ton anschlug: ,Menschen im Hotel< mit dem Untertitel >Ein I{olportageroman leben nunmehr komödiantisch variiert mit turbulent-chaotischen Verkleidun- mit Hintergründenn.13 Im Stil der Neuen Sachlichkeit werden jetzt die Men- gen und Verwechslungen bei der erfolgreichen Suche nach Arbeit und Liebe, schen im Hotel, in erster Linie die Gäste, als Opfer einer anonymen fragmen- wobei aber die Räumlichkeiten eines Hotels inszenatorisch in all ihren Dimen- tierten Massengesellschaft gezeigt: vereinsamt und physisch wie psychisch de- sionen ausgebreitet werden. formiert. Der Film im >Dritten Reicho stürzt sich auffälligerweise geradezu auf den Der gleichermaßen dialogisch wie erzählerisch-deskriptiv angelegte Roman Schauplatz Hotel mit einer ungewöhnlich hohen Zahlvon I(omödien, gleich- u.a. über einen kleinbürgerlichen Buchhalter, eine neurotische Tänzerin, ei- mäßig über die Jahre verteilt, so als müsste sich das autoritäre NS-Regime stets nen morphiumsüchtigen, nicht mehr praktizierende n Arzt,einen skrupellosen demonstrativ weltläufig und entspannt zugleich geben: DnR FaI-l BRSNKEN Generaldirektor und einen galanten Baron wird immer wieder unterbrochen (1934, Carl Lamac), JuNcrnau cEGEN MöNcs (7934,E. W. Emo), Du raNNsr von genau beobachteten Resümees von stimmungen und Eindrücken bis hin NrcHT TREU se IN (1955/36,Franz Seitz sen.), DIs UNawncs DES scHöNEN KARL zu der auch denHotelfilmbis heute prägenden Erkenntnis, dass keiner der Gäs- (1937, Carl Froelich), NenRBN Ilr ScHNpr (1938, Hans Deppe), I(Irrv uNo ote te die stets schwingende Drehtür so verlässt, wie er hereinkam: ,Was im großen WpLtxoNrEReNz (1939, Helmut I(äutner), SsIreNspnÜNce (1939, Alfred Stö- Hotel erlebt wird, das sind keine runden, vollen, abgeschlossenen Schicksale. ger), EINvel DER LIEBE Hn,RRcorr srrN (1942, Hans H. Zerlett), AenNrBuER Es sind nur Bruchstücke, Fetzen, Teile; hinter den Türen wohnen Menschen, rnr GnaNl-Hornl. Vnncrss, wENN Du reNNsr (1942/43, Ernst Marischka), gleichgültige oder merkwürdige, Menschen im Aufstieg, Menschen im Nieder- DrE HocusrApLERrN (1943, I(arl Anton), Das HocuzEIrsHorEL (1943/44, gang; Glückseligkeiten und l(atastrophen wohnen Wand an Wand. Die Dreh- Carl Boese) und INrrnrtrArEN. jx KLINGELN (1944, Paul Martin). Es sind ver-
18 SCHAUPLATZ HOTEL '19 SCHAUPLATZ HOTEL meintlich harmlose, bisweilen recht platt konstruierte und gespielte Liebes- der Wiedererweckung des Hotelfilms der 192Oer und 1950er fahre wirken Fil- komödien, die jedoch ihren propagandistischen Subtext im Dienste der oye1ls- me wie DeR LErzrE MINN (1955, Harald Braun), BEKsI.tNrNtssE DES HocH- gemeinschaftn und gegen die "Systemzeitn sowie den Gegensatz von Stadt und STAPLERS Fsl-tx I(nuLL (1957, I(urt Hoffmann) und MENscnEN IM HorEL Land nie vernachlässigen. (1959, Gottfried Reinhardt). Bezeichnenderweise mithilfe von Remakes und ei- ,IGiminal-Melodramen" bilden das andere Genre zum Thema Hotelfilme im nes historischen Romans von Thomas Mann soll die untergegangene Welt rea- NS-Film: IcH wan fecx MonuuER (1935, Carl Froelich), Savov-HoraL 2r7 nimiert werden. (1936, Gustav Ucicky) oder Horlr- SecHrR ('1938/39, Erich Engel). Letzterer Einen veritablen Bruch mit dieser sehr deutschen Hotelfilm-Tradition stellte dreht sich laut Vorspann um die europapolitische Bedeutung des Hotels Sa- der französische Film L'ANNEE DERNIiiRE A MenInNseo (Lnrzrns faHn tN Me- cher in Wien vor dem Ersten Weltkrieg und ist nach dem gerade erfolgten,An- RTENBAD, 1,960/61,Alain Resnais) dar. Das beginnt schon damit, dass die Origi- schlussu Österreichs an das Deutsche Reich und am Vorabend des Zweiten nalschauplätze von drei b ay erischen S chlössern (Schleißheim, Nymphenburg, Weltkriegs doch nur ein schwach verhüllter antieuropäischer, im I(ern rassisti- Amalienburg) als Drehortefij-r einFilm-Hotel fungieren, wo die Flure, Gänge, scher Propagandafilm, der mit Einkreisungsängsten arbeitet und das Menete- Treppen und Räume noch endloser und größer sind als in einem im Studio kel des Großen Iftiegs dafür nutzt, einen zweiten anzuzetleln. nachgebauten Grand Hotel. Der Rückgriff auf die barocke Schlossarchitektur Dass die seit 1932 in den USA lebende Schriftstellerin Vicki Baum in der Lage soll vermutlich ganz bewusst den Ursprung des hotelmäßigen >Bürgertraums war, auch einen politischen Hotelroman zu schreiben, bewies sie mit dem 1944 vom Adelsschlosso evozieren als sinnfällige I(ulisse und gewissermaßen Ur- in englischer Sprache im Verlag Doubleday (New York) erschienenen Roman form einer abgeschlossenen, auf sich selbst zurückgeworfenen Welt. Von daher >Hotel Berlin '45u (deutsche Erstausgabe: ,Hier stand ein Hotel
SCHAUPLATZ HOTEL 21 20 SCHAUPLATZ HOTEL ler Provenienz aufeinandertreffen, wird hier eine sich selbst genügende aristo- kratisch-großbürgerliche Welt entfaltet, die für sich beansprucht, das ganze Panorama einer kosmopolitischen Hotelgesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg zu repräsentieren. Monrs A VENEZTA kann aus heutiger Sicht als Inbegriff eines Hotelfilms be- zeichnet werden, weil die I(amera mittels der sich erinnernden Beobachter- figur des Gustav von Aschenbach (Dirk Bogarde) auf atmosphärisch-sinnliche weise geradezu exemplarisch die Gesamtheit an Räumlichkeiten eines Grand Hotels abtastet und dramaturgisch geschickt einbindet: vom Außenbereich über die Hotelhalle und den Salon, den Speisesaal bis zur Terrasse, vom Aufzug bis hin zu den Fluren und Zimmern, und schließlich die spezifische strand- architektur aus Umkleidekabinen, Zelten und Dachkonstruktionen. Auf ähnlich rekonstruierende Weise funktionierte der drei Jahre später ent- standene Skandalfilm Il ponueRp DI NorrE (Dnn NecurPoRrIER, I973/74,Li- liana Cavani), nur dass jetzt das Wien des fahres 1957 im Zentrum stand mit dem Hauptschauplatz eines oHotels zur Opern. Der frühere SS-Sturmbann- führer und jetzige Hotelportier Max (wieder Dirk Bogarde) ist Nachtportier in diesem düsteren Hotel, wo regelmäßig Treffen von ehemaligen SS-I(ameraden stattfinden, die durch gezielte Morde die Aufdeckung ihrer verbrecherischen Vergangenheit verhindern wollen. Die zufällige Begegnung mit der f üdin Lucia (Charlotte Rampling), der Überlebenden eines I(onzentrationslagers und jet- zigen Frau eines berühmten Dirigenten, die unmittelbare l(onfrontation von Täter und opfer in der I(onstellation einer sadomasochistischen Beziehung, Morte a Venezia (1970, Luchino Visconti): Dirk Bogarde (rechts) ist der Beginn einer nunmehr für beide tödlichen Reise in die nazistische Ver- bekannt, und man sieht nichts von dem, was ein Hotel im Film normalerweise gangenheit. dominiert: die reklamebestimmte Fassade, die Hotelhalle, das I(ommen und Auch Stanley I(ubricks THr SSINlNc (1978-80) steht im Banne einer unbewäl- Gehen der Gäste, das Hotelpersonal. Nur ein alter Etagendiener ist zu sehen, tigten Vergangenheit mit dem zentralen Schauplatz des hoch in den Rocky der das Familientrio fürsorglich betreut, sowie eine Zirkustruppe von Liliputa- Mountains gelegenen Berghotels Overlook. Der ebenso erfolglose wie brutale nern. Die Fokussierung Bergmans auf die Abgeschlossenheit der Hotelzimmer Schriftsteller Jack Torrance (fack Nicholson) soll zusammen mit seiner Frau ist aber weniger als Symbol für die Isoliertheit des Einzelnen gemeint, sondern Wendy (Shelley Duvall) und dem hellsichtig-intelligenten Sohn Danny (Danny soll beim Zuschauer einen dynamischen Prozess der Selbstreflexion in Gang Lloyd) eine Wintersaison lang das Hotel als Hausmeister betreuen. Alle Gäste setzen: ,das Schweigen Gottesn, so der Regisseur selbst, als >negative Ausprä- reisen ab, und so entfaltet sich schon bald die ganze unheimliche Leere ei- gungn der Glaubensproblematik. te nes riesigen, labyrinthischen Grand Hotels in den Bergen, das in seiner Innen- Es war der italienische Film-, Theater- und Opernregisseur Luchino Visconti, gestaltung unzählige andere real existierende amerikanische Hotels syntheti- der in Monrp n VnNnzre (ToD rN VENEDTc, 1970) den ganz anderen, umfassen- siert. Im Verlauf des Films, der auch als ,heimliches Remake< von Resnais' den Versuch unternahm, am Beispiel der Hotelszenerie des noch heute exis- L,ANN6e DERNTi,RE A MeRreNsRn bezeichnet wurde, durchmisst die Steadi- tierenden Grand Hotel des Bains am Lido von Venedig die Epoche des Fin de cam wie eine umherschweifende Person alle relevanten Räume, die sie je- Siöcle wiedererstehen zu lassen. Alle nur denkbaren Mittel der Inszenierung doch nie in ihrer puren Pracht, sondern stets als ausweglose orte tödlichen (Interieurs, Dekors, Mobiliar, I(ostüme, Requisiten, Musik) werden aufgebo- Schreckens zeigt. ten, um sowohl den historischen Moment vor dem Ersten Weltkrieg als auch Aus heutiger Sicht erscheint l(ubricks THn SHtNrNc wie die endgültige Wende die handelnden Personen glaubwürdig erscheinen zu lassen, ganz im Sinne der hin zum bis heute dominierenden Horror im Hotelfilm; man denke nur an Fil- Proust'schen osuche nach der verlorenen Zeit
22 SCHAUPLATZ HOTEL SCHAUPLATZ HOTEL 23 folglich als urlaubsmäßiger Rückzugsort in Szene gesetzt wird. Zwischen Well- ness und gutem Essen werden der I(omponist und Dirigent Fred Ballinger (Mi- chael Caine) und der Filmregisseur Mick Doyle (Harvey I(eitel) mit ihrem Alter konfrontiert, mit der I(onsequenz, dass sich ihr Leben, ähnlich wie bei Gustav von Aschenbach in MonrE, A VENEZIA, zunehmend auf die distanzierte Be- trachtung von Welt reduziert und der Suizid als einziger Ausweg erscheint. Und doch sind sie integrale Bestandteile des Hotellebens, ein Schauplatz eben, an dem sich stets die Dramen zuspitzen. ,EwtcE |ucEND(, so Gerhard Midding in seiner Filmkritik, ,fügt sich auf klassische, gleichwohl exzentrische Weise in diese Tradition. Obwohl das Grandhotel als Brennpunkt unterschiedlicher Ge- schichten fungiert, bildet es keinen Mikrokosmos der Gesellschaft. Dazu ist die I{ientel zu exklusiv. Vielmehr dient es als Refugium, als befristete Bastion ge- gen die welt draußen, in der die fugend regiert. Als erzählerischer Resonanz- raum funktioniert die abgeschlossene Welt des Hotels glänzend.o20 Das Hotel als universelles ,surrogat von Heimat< ist also nach wie vor ,ästhe- tisch hochinteressant< für Filme und Romane, wie die österreichische Schrift- stellerin Eva Menasse anlässlich eines nicht realisierten Projekts mit dem Ar- beitstitel ,Untitled - Film ohne Namenu des 2014 verstorbenen Filmmachers Michael Glawogger meint, der auf die Idee gekommen war, >ein Porträt unseres Planeten anhand seiner Hotelzimmeru zu schreiben und zu filmen. Es blieb lei- der onurn bei einem literarischen Bild der Welt, einer ,I(ernfusion von Traum und Wirklichkeitn,2l die aber aufgrund ihrer kreisenden Bewegung - man den- Il portiere di notte (1973, Liliana Cauani): Dirk Bogarde ke an die emblematische Drehtür - den filmischen Bildern sehr nahe kommt.22 vermeintliche I(omödie HorEl Lux(20I0/f 1, Leander Haußmann). War das Hotel vormals ein temporärer Ort des Vergnügens und der Träume, der allzu Coda menschlichen l(ollisionen und Läuterungen sowie neuer Erkenntnisse und vielleicht auch des einsamen Sterbens, so gilt es jetzt bereits beim Eintritt in ein Im Jahre 1929 verfasste Siegfried I(racauer für die Frankfurter Zeitung eine Hotel eine Entscheidung zu treffen gemäß dem Werbemotto des Horror-Hotels kleine poetische Skizze über die Tätigkeit als berufsmäßiger Flaneur in Frank- Earle in BenroN FrNx: >A day or a lifetimelu furt am Main, die den archimedischen Punkt trifft, welcher Hotel und Iüno im- I(omödiantische oder poetisch-melodramatische Hotelfilme wie Tsr Besr Ex- mer wieder neu und anders miteinander verbindet. Nach schier endlosen ortc MaRlcoLD HorEL (2011, fohn Madden), Des MAncurN uND DER ToD Streifzügen durch bekannte wie unbekannte Straßen der im Gegensalzzr)Ber- (20II/t2, jos Stelling) und TsB GneNo Buoeprsr Horal (20t3/14, Wes An- lin überhaupt nicht unermesslich großen Stadt Frankfurt und langen Aufent- derson) sind eher die nostalgischen Ausnahmen von dieser Wende und bestäti- halten in Caf6s kann der Flaneur manchmal nicht weiter. >Dann suche ich gen sie dennoch: Sie verwandeln nämlich die Schrecken des Alltags wie der Ge- mich vom Rausch des Flanierens zu entwöhnen. Ich halte mich nur in den ver- schichte (etwa die brutalen Terroranschläge auf internationale Hotels in den trauten Straßen auf und mache abends bei Bekannten und Freunden Visite. letzten fahren) in romantische Märchen, die wir nur deshalb allzu gerne zu Mein bester Trick ist aber der: mich in einer Hotelhalle von der Straßenwelt ab- glaub.en bereit sind, weil sie dem Horror der Realität den unbedingten Willen zuriegeln. Der Fußboden ist mit schönen Teppichen belegt, in einem I(lub- zum Überleben entgegensetzen. sessel findet der Flaneur seinen Frieden. Oder beginnt seine Wanderung von Interessant ist, dass ein aktueller Hotelfilm, Paolo Sorrentinos youru (Ewrcn diesem Punkt aus erst recht?(23 |uceNo, 2015), in gewisser Weise wieder zum klassischen Hotelfilm zurück- kehrt, nur dass das Grand Hotel jetzt nicht in der stadt, sondern als Enklave in landschaftlich reizvoller Umgebung in den Schweizer Alpen gelegen ist und
24 SCHAUPLATZ HOTEL 25 Der vorliegende Beitrag ist eine überarbeitete und aktualisierte Version von Alfons Arns: Ho- Michelle Koch tel als Film. In: Daidalos. Architektur/Kunst/Kultur, Nr. 62, Dezember 1996, 5.3241. 1) Siegfried I(racauer: Hotelhalle (1924).ln: S. K. Werke. Hg. v. Inka Mülder-Bach und Ingrid Behlke. Band 1. Soziologie als Wissenschaft/ Der Detektiv-Roman/ Die Angestellten. Frank- DREHTÜR IN EINE ANDERE WELT? furt/Main: Suhrkamp 2006, S. 130-139, hier S. 131. - 2)Vgl. David B. Clarke, Valerie Crawford Täuschungen, Enttäuschungen und Verwandlungen Pfannhauser, Marcus A. Doel (Hg.): Moving Pictures/Stopping Places. Hotels and Motels on Film. Lanham: Lexington Books 2009 .- 3) Siegfried Kracauer: Grand Hotel ...!. In: Frankfur- im Film-Hotel ter Zeitung,24.6.1928, Stadt-Blatt. - 4) Siegfried l(racauer: Luxushotel von unten gesehen. In: Frankfurter Zeitung,28.l2.7930, 2. Morgenblatt, Literaturblatt. - 5) Donald Albrecht: Desig- ning Dreams: Modern Architecture in the Movies. New York: Harper & Row 1986; deutsche Ausgabe: Architektur im Film. Die Moderne als große Illusion. Basel, Boston, Berlin: Birkhäu- ,In diesen zu Palästen verkleideten Herbergen steckt infolge ihres usurpierten ser 1989, S. 141 f. - 6) Vgl. I(laus Strohmeyer: Warenhäuser. Geschichte, Blüte und Untergang Gehabes von Anfang an der Wurm des Unauthentischen und damit eine IC- im Warenmeer. Berlin/West: Wagenbach 1980. 7) Michael Schmitt: Palast-Hotels. Architek- - noverwandtschaft.nl In ihrem 1990 verfassten Aufsatz über Hotelfilme bezeich- tur und Anspruch eines Bautyps 1870-1920. Berlin/West: Gebr. Mann 1982, S. 7. - 8) Vgl. net Frieda Grafe Grand Hotels als kinematografische Orte, als uAllegorien des Wolfgang Richter, Jürgen Zänker: Der Bürgertraum vom Adelsschloß. Aristokratische Bau- I(inosu.2 Die Affinität des Films zum Hotel erklärt sich also nicht allein aus dem formen im 19. und 20. Jahrhundert. Reinbek: Rowohlt 1988, S. 111-117. 9)Vgl. hierzu etwa - Geschichten- und I(onfliktpotenzial, das sich aus der Versammlung unter- die W-Doku-Serie MnNscHeN & HorELs (NDR, 2001-03) der Filmmacherin Rita l(no- schiedlicher Figuren ergibt, die dort zufällig aufeinandertreffen. Auch jenseits bel-Ulrich über acht internationale Nobelhotels (The Savoy, London; Hotel Sacher, Wien; konkreter Filmbeispiele offenbart sich ein wesentliches Nahverhältnis zwi- Grand Hotel Europe, St. Petersburg; Hotel Des Bains, Venedig; The plaza, New york; Bren- schen Hotel und I(ino. Film scheint besonders gerne auf diesen I(ulturraum zu- ners Park Hotel, Baden-Baden; Mena House, Kairo; Hötel Le Meurice, paris). - 10) I(racauer, rückzugreifen, weil dieser wesentliche Eigenschaften mit dem Medium und Grand Hotel...!, a.a.O. - 11) Siegfried Kracauer: Hotel Stadt Lemberg. In: Frankfurter Zeitung, dessen Ausstellungsräumen teilt, weil er die Mechanismen und Apparaturen 29.1.1927, Stadt-Blatt. - 12) I(racauer, Grand Hotel...!, a.a.O. - 13) Vicki Baum: Menschen des IGnos reflektiert und dabei die I(onsumenten sowie auch die Produzenten im Hotel (1929). I(öln: I(epenheuer & Witsch 2014 (7. Aufl.). 14) Ebd., S. j09. 15) Sieg- - - mitbedenkt: in den Rollen der Gäste und des Personals. Nimmt man das Hotel fried I(racauer: Menschen im Hotel. In: Frankfurter Zeitung, 17.2.1933. 16) Norbert Grob: - als architektonischen, ästhetischen und sozialen I(osmos in den Blick, wird die Die vergangenheit, sie ruht aber nicht. Ein streifzug durch 5i Filme. In: Das fahr 1945. Filme aus fünfzehn Ländern. Berlin: Stiftung Deutsche I(inemathek 1990, S. 19-69, hier S. 48 u. 50. Frage verständlicher, warum Film so häufig über diesen Ort nachdenkt. - Hotels wie auch ICnos sind Orte der Vortäuschung, des Glanzes und der Ober- 17) 1937 wurde die Hausnummerzählung der Straße Unter den Linden geändert, seitdem hatte das Adlon nicht mehr die Adresse unter den Linden 1; vgl. de.wikipedia.org/wiki/ flächen, Herbergen der Freizeit- bzw. Unterhaltungsindustrie, die ihren Be- Unter_den_Linden (7.4.2016). - 18) Eckhard Weise: Ingmar Bergman. Reinbek: Rowohlt suchern gegen Geld die Flucht in alternative Lebens- und Identitätsentwürfe 1987 (rororo bildmonographien 366), S. 86. versprechen. Hier wie dort versammeln sich fremde Menschen verschiedener - 19) Zit. n. Uwe Müller: TvsrNareN (Das ScHwuceN). In: Michael Töteberg (Hg.): Metzler Film Lexikon. Stuttgart/Weimar: J. B. Metz- Nationalität, Schicht, Zugehörigkeit und unterschiedlichen Alters, um sich für ler 2005 (2. Aufl.), S. 658. - 20) Gerhard Midding: Ewrcn JuceNo. In: epd film, Nr. 11, 2015. bestimmte Zeit auf eine Scheinwelt zu fixieren. Wie die Wahl des ICnos, des - 21) stefan Grissemann: Glanz der wahrheit. Zum Tod von Regisseur und Autor Michael Gla- Genres und des Films verrät auch die Wahl des Hotels ebenso etwas über die wogger. In: Profil (Wien), Nr. 18, 28.4.2014. - 22) Eva Menasse: Nachwort. In: Michael Gla- Suchbilder des Gastes, wie die Wünsche des Gastes die Erscheinungsweisen wogger: 69 Hotelzimmer. Berlin: Die Andere Bibliothek 2015, S. 401. 23) Siegfried Kracauer: - und Inhalte dieser Institutionen mitformen - Bedürfnisstruktur und Angebots- Einer der nichts zu tun hat. In: Frankfurter Zeitung,9.1l.1929, Stadt-Blatt. palette beeinflussen sich in diesen Räumen gegenseitig. Der vom Besucher ersehnte Eskapismus bedarf ungebrochener Illusion, die wiederum auf aufwendigen und arbeitsteiligen Prozessen basiert, auf einem rei- bungslosen Zusammenspiel eines funktional und hierarchisch strukturierten Ensembles an Mitarbeitern: vom Hoteldirektor über den Portier, Pagen, I(ell- ner bis zum Zimmermädchen; vom Produzenten, Regisseur, I(ameramann, Ausstatter bis zum I(abelträger; vom I(opienbeschaffer, I(artenverkäufer, Film- vorführer bis zum Platzanweiser. Der Blick auf die produktionstechnischen und logistischen Dimensionen offenbart eine wesentliche Verwandtschaft: Au- thentizität des Scheins setzt voraus, dass die mühsame Arbeit an diesem Schau-
204 DANK AUTOREN 205 Dank I(inemathek - Museum für Film und Fern- Autoren schule Potsdam und Universität Potsdam. sehen, Berlin; Deutsches Filminstitut _ Zu den Forschungsschwerpunkten gehören Dieses Buch enthält für den Druck über- DIF, Frankfurt und Wiesbaden; farbfilm Alfons Maria Arns, geb. 1954 in Lennestadt- die Theorie und Geschichte des Films so- arbeitete und ergänzte Vorträge, die im verleih GmbH, Berlin; Friedrich-Wilhelm_ Meggen. Studium der Germanistik, Politik- wie der computerbasierten Medien. Letzte Rahmen des 28. Internationalen Filmhisto- Murnau-Stiftung, Wiesbaden; I(inemathek und Musikwissenschaft für das Lehramt an Publikationen: >Game Over?! Perspektiven rischen I(ongresses ,Menschen im Hotel. Hamburg; Mark-Steffen Göwecke, I(öln; Me_ Gymnasien in Marburg. Freiberufliche Tätig- des Computerspiels. (2008, Hg. mit Chris- Filmische Begegnungen in begrenzten Räu- dienarchiv Bielefeld; Narodni filmo{ ar- keit als wissenschaftlicher Autor, Referent, tine Hanke und Dieter Mersch), >Raum- men< gehalten wurden. chiv, Prag; Neue Visionen Filmverleih, Ber- I(orrektor, Redakteur und I(urator für ver- deutung. Zur Wiederkehr des 3D-Films< Der l(ongress fand vom 19. bis 21. November lin; österreichisches Filmmuseum, Wien; schiedene Verlage, Museen und Kulturinsti- (2012, Hg. mit Lisa Andergassen und Nora 2015 im Rahmen des XII. cinefest - lnLer Praesens Film, Zürich; Salzgeber & Co. Me_ tutionen, als Filmpädagoge in der Erwach- Johanna Werdich). 'Dst 1.*i5le l(ino. Asthe- nationales Festival des deutschen Film-Er- dien GmbH, Berlin; Slovenskf filmoqi ristav senen- und Lehrerfortbildung sowie als tik und Dispositiv der DVD & Blu-rayo bes im Gästehaus der Universität Hamburg (SFÜ), Bratislava; Warner Bros. Deutsch- Backgroundpianist. Seit 2011 Mitgesell- (2072), "Kalastrophe und I{apitalismus. und im I(ommunalen I(ino Metropolis statt. land, Hamburg. schafter von Drummer und Arns Histori- Phantasien des Untergangs. (2013), ,Macht- Er wurde von CineGraph * Hamburgisches Für die tatkräftige und großzügige Unter- l
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