Sommer in Salon "Schnitt und Welle" Lichtenrade! - Bahnhofstraße - Aktives Zentrum Lichtenrade
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Bahnhofstraße ZEITUNG FÜR DAS AKTIVE ZENTRUM LICHTENRADE BAHNHOFSTRASSE AUSGABE 03 / 2021 In dieser Ausgabe: Award für Mut und Menschlichkeit Sommer in Grundeigentümerverein Lichtenrade QM Nahariyastraße Salon „Schnitt und Welle“ Lichtenrade!
2 Editorial AUSGABE 03 / 2021 Liebe Lichtenraderinnen und Lichtenrader, Titelthema der vorletzten Ausgabe war „Wohnen in Lichtenrade“ mit einem Bericht aus der John-Locke-Siedlung, Sie erinnern sich sicher. Auf diesen Artikel hin erhielten wir eine freundliche E-Mail vom Grundeigentümerverein Lichtenrade. Er regte an, das Thema weiter zu vertiefen und auch die Perspektive der Immobilieneigentümer einzubinden. Dieser Einladung sind wir gern gefolgt, zumal das Woh- nen in Eigentum hier sehr verbreitet ist. Lesen Sie unseren Artikel auf den Seiten 4 und 5. Auch bereits Thema in unserer Zeitung war der Award für Mut und Menschlichkeit, damals noch vor Bekanntgabe der Preisträger (Aus- gabe 6/2020). Nun ist raus, wer die Awards bekommt, und das ist uns den Artikel auf den Seiten 6 und 7 wert. Stück für Stück ziehen sie nun ein, die neuen Mieter in der Alten Mälzerei. Die Edith-Stein-Bibliothek in ihrem neuen Domizil finden Sie auf den Seiten 12 und 13. Auch neu ist das Quartiersmanage- BILDERrätsel ment im benachbarten Nahariyakiez. Unser Interview mit Quartiers- Wo finden Sie dieses Detail in Lichtenrade? manager Peter Pulm steht auf den Seiten 10 und 11. Aufmerksame Leser senden die Antwort per Mail an uns. „Und, was macht ihr jetzt im Urlaub?“ Unsicherheit, Vorsicht, aber Unter den richtigen Einsendungen (bis 10.08.2021) verlo- auch die Sehnsucht nach mal-wieder-Rauskommen prägt die priva- sen wir einen 20€-Gutschein für den Friseursalon Schnitt ten Konversationen dieses Sommers. Wir wollten es genau wissen und Welle. und haben uns auf der Bahnhofstraße umgehört. Aber egal, wohin Gewinner unseres letzten Rätsels ist Mustafa Coban, der Sie fahren oder was Sie vorhaben: Eine gute Frisur hilft dabei immer. auch die richtige Lösung wusste: die Eingangstür zum Haus Die können Sie sich zum Beispiel im Salon „Schnitt und Welle“ ma- in der Steinstraße 43 (Wohnscheibe vor der Alten Mälze- chen lassen, den wir auf den Seiten 14 und 15 vorstellen. rei). Herr Coban gewinnt einen 50€-Gutschein für Berlin Viel Spaß beim Entdecken wünscht Brillen. Herzlichen Glückwunsch! Ihre Redaktion Neues Rätsel, neues Glück! Schicken Sie Ihre Lösung an: Aktuelle und weiterführende Informationen sowie Terminhinweise redaktion@az-lichtenrade.de zum LZ-Gebiet finden Sie unter: www.az-lichtenrade.de Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für die frist- und sachgerechte Übergabe der Sachpreise. Gendern – oder lieber nicht!? Liebe Lichtenrader_innen, Liebe Lichtenrader, heute wollen wir von Ihnen wissen, wie Sie als Leser_innen die heute wollen wir von Ihnen wissen, wie Sie als Leser die Texte in Texte in unserer Zeitung in Zukunft vorfinden wollen. So wie hier, unserer Zeitung in Zukunft lesen wollen. So wie hier, also mit also „gegendert“, wie es neudeutsch unter Sprachwissenschaft- dem „generischen Maskulinum“, wie es Sprachwissenschaftler ler_innen heißt? Dabei wird das „Gender-Gap“ eingesetzt, um fe- nennen? Dann gilt die grammatikalisch männliche Personen- minine, maskuline und diverse Personen gleichermaßen zu be- oder Berufsbezeichnung für alle ohne zusätzlichen Hinweis (bei nennen. (Andere Forme des Genderns benutzen Doppelpunkt : unserer Zeitung aktuell nur im Impressum). oder Stern *) Wenn Sie unsere Texte weiter so lesen wollen wie bisher, schicken Wenn Sie wollen, dass wir in Zukunft unsere Texte gendern, schi- Sie eine Mail mit dem Betreff: „Bitte nicht gendern!“ an: cken Sie uns gern eine Mail mit dem Betreff „Bitte gendern!“ an: redaktion@az-lichtenrade.de redaktion@az-lichtenrade.de
AUSGABE 03 / 2021 Aktuelles 3 Lichtenrade voll auf Lunge Berlin Brass Festival in der Bahnhofstraße Die Veranstalter vom Berlin Brass Festival waren begeistert. „Die Lichtenrader hatten offensichtlich sehr viel Spaß und begrüßten uns sehr herzlich. Ein besonderes Erlebnis war es, im St. Elisabeth-Haus spielen zu dür- fen. Die „German Trombone Vibration” er- zeugte eine ganz tolle Stimmung, der Hitze wurde mit Rollstuhltänzen getrotzt. Ein vol- ler Erfolg auf musikalischer und menschli- cher Ebene.“ Der 18. Juni war nicht nur der Termin für das diesjährige Berlin Brass Festival in Lichtenra- Beim Treffen der in der Bahnhofstraße an- de, er war auch einer der heißesten Tage bis- sässigen Händler, die Mitveranstalter waren, her. Bis auf 37°C kletterte die Quecksilber- wurde der Tag auch als voller Erfolg gewer- säule - würde es da den auf dem Brass-Bus- tet. Einziges Manko: Der Bus sei manchmal spielenden Musikern gelingen, einen Funken zu schnell vorbeigefahren. Fazit der Runde: zu erzeugen, der auf das erhitzte Publikum Nächstes Jahr gerne wieder, aber am besten überspringt? Klar, und wie! Mehrere Runden immer direkt am Publikum, statt auf dem drehte der nach oben offene Doppeldecker Bus. durch die Bahnhofstraße und bildete jeweils eine groovende Traube um sich. Gut drauf waren die Musiker, machten kleine Perfor- mances auf ihrem Weg durch die Straße. Mit voll klingenden Instrumenten betraten sie Geschäfte oder wartende Busse, um Kunden und Passagieren ein wenige Brass-Feeling mitzugeben. Die Band „Beat ’n Blow” stieg sogar vom Bus herab und spielte ihr Konzert vom Lichtenra- der Damm bis zum S-Bahnhof laufend, die gesamte Bahnhofstra- ße wurde zur Bühne. Zwischendurch gab es ein kleines Platzkon- zert vor der Eisdiele, Spontantänze inbegrif- fen. Text: Johannes Hayner, Fotos: Simon Fabel
4 Grundeigentümerverein Lichtenrade AUSGABE 03 / 2021 Engagiert für Lichtenrade Der Grundeigentümerverein Lichtenrade im Porträt Draußen schüttet der Regen große Pfützen tenrader sollten also ein starkes Interesse an wurden, bedürfen regelmäßiger Wartung. auf die Straßen, ein heftiger Sturm rüttelt an den Themen des Grundeigentümervereins Dies bekamen die Bewohner der Abend- Fenstern und Türen. Schön, bei solchem haben. Von den knapp 3.000 Mitgliedern des rot-Siedlung am Franziusweg zu spüren, die Griesgram-Wetter in einem Haus sitzen zu Grundeigentümervereins wohnen zwei Drit- langewährende Probleme mit dem Abwasser können. Und mit Häusern kennt sich unser tel in Lichtenrade, ein deutliches Indiz für hatten. Da die öffentlichen Abwasserleitun- Gesprächspartner aus. deren starke Verwurzelung in ihrem Stadt- gen über private Grundstücke verlaufen, teil. Und wer einmal im Grundeigentümer- wollten die Wasserbetriebe ursprünglich die- Wir sind verabredet mit Frank Behrend, Vor- verein sei, berichtet der Vorsitzende, bleibe se Leitungen nicht sanieren. Dem Verein ist sitzender des Grundeigentümervereins Ber- in aller Regel auch dabei. Viele Mitglieder es letztendlich gelungen, für die Eigentümer lin-Lichtenrade e. V. Die Geschäftsstelle liegt begleiten den Verein seit Jahrzehnten und es dort eine Kostenübernahme der Wasserbe- in der Rehagener Straße, zweite Etage eines gibt immer wieder 50- oder gar 60-jährige triebe zu erwirken, wie Frank Behrend stolz Mietshauses. Hier also manifestiert sich die Mitgliedschaftsjubiläen. berichtet. Stimme derer, die Grundeigentum in Lich- tenrade besitzen. Aber wer sind diese Men- Der Verein selbst ist freilich noch älter. Die Insgesamt ist es so, dass der Verein für seine schen? „Unser Verein bildet die gesamte Ei- Wurzeln reichen ins Jahr 1903 zurück, als in Mitglieder schaut „was im lokalen Umfeld gentümerstruktur ab“, antwortet Frank Lichtenrade der Haus- und Grundbesit- die Verwertbarkeit unserer Immobilien be- Behrend. „Das beginnt beim Einfamilien- einflusst“, wie Frank Behrend betont. So ist hauseigentümer, der selbst dort wohnt, geht „Wir halten nichts davon, den der Wiederaufbau der Dresdner Bahn seit 20 über Menschen mit Eigentumswohnungen in letzten Cent aus den Mietern Jahren ein Dauerbrenner im Vereinsleben. Selbstnutzung oder in Vermietung bis hin Wenn solche Großprojekte den Wert von Im- rauszuquetschen.“ zum Eigentümer eines oder mehrerer Miets- mobilien beeinträchtigen, ist dies natürlich häuser.“ zer-Verein Lichtenrade 03 e. V. gegründet gerade für Kleineigentümer ein ziemliches wurde. In der Folge entstanden in Lichtenra- Problem. Oft stecken die gesamten Rückla- Wohneigentum ist in Lichtenrade weit ver- de verschiedene weitere Grundeigentümer- gen einer Familie in so einer Immobilie, die breitet. Die Eigentumsquote, also der Anteil vereine, die sich einzelnen Siedlungsgebie- zudem noch mit einem Kredit belastet ist. der Menschen, die in Eigentum wohnen, lag ten widmeten. So gab es etwa den Verein Das kann existenzgefährdend werden. Zum 2018 bei 54 %. Mehr als die Hälfte der Lich- Lichtenrade West, dessen Vereinsbanner aus Beispiel bei der Planung für das Berliner dem Jahr 1926 bis heute in der Geschäfts- Straßenausbaubeitragsgesetz vor zehn Jah- stelle hängt. 1947 schlossen sich alle diese ren erwies sich dieses Wortungeheuer als kleinen Vereine zum heutigen Grundeigen- gefräßiges Monster für den Geldbeutel klei- tümerverein Berlin Lichtenrade zusammen. ner Immobilienbesitzer. Die Besitzer von An- Aber schon vorher ging es diesen Vereinen liegergrundstücken großer Straßen sollten nicht nur um die reine Interessenwahrung bei deren Ausbau kräftig zur Kasse gebeten ihrer Mitglieder. Mindestens ebenso wichtig werden - mit Beträgen bis zu 20.000 Euro. war ihnen die Entwicklung einer kommuna- Berlinweit regte sich Widerstand gegen die- len Infrastruktur mit leistungsfähigen Ver- ses Vorhaben, auch der Lichtenrader Grund- sorgungsnetzen und Einrichtungen wie eigentümerverein verstand es, viele Mitglie- Schulen und Bahnhöfen. In dieser Tradition der zu mobilisieren. Letztlich ließ die Politik sieht sich der Verein auch heute, wie Frank das Gesetz fallen, was bis heute zu den größ- Behrend betont. ten Erfolgen des Vereins zählt. Positiver Ne- beneffekt: Die Aktion brachte dem Verein Die Themen, die den Grundeigentümerverein viele neue Mitglieder. 2021 beschäftigen, sind bisweilen nicht so unterschiedlich von den Anliegen der Grün- Was können diese vom Verein erwarten? dergeneration. Wurde damals die Pflaste- Zum einen gibt es viele Beratungsangebote rung von Feldwegen angeregt, ist auch heute rings um die Immobilie: Erbrecht, Mietrecht, der Zustand der Straßen ein häufiges Ärger- Nachbarschaftsrecht oder Wohnungseigen- nis. Und die Abwasserleitungen, die damals tumsrecht. Die Berater kommen entweder auch auf Initiative des Vereins installiert aus dem Vorstand oder sind als Anwälte oder
AUSGABE 03 / 2021 Grundeigentümerverein Lichtenrade 5 Frank Behrend, Vorstandsvorsitzender des Grundeigentümervereins Berlin-Lichtenrade e. V. Steuerberater tätig. Außerdem sieht sich der Bauarbeiten eine städtische Infrastruktur dard von heute ist in Häusern aus den 1960er Verein als Gesprächspartner mit den Interes- auf höchstem Niveau in Aussicht - anderer- und 70er Jahren nicht mit einem akzeptab- senvertretern der Mieter - wobei Behrend seits allerdings führt der Weg dorthin über len Aufwand herzustellen, schon gar nicht einräumt, dass die Mietervereine meist deut- eine lange Durststrecke. Gerade Eigentümer im Fertighaussegment. Auch werden inzwi- lich lauter an die Öffentlichkeit treten. Die mit gewerblichen Mietern befürchten, dass schen viele Grundstücke geteilt, weil die Position des Vereins benennt er so: „Wir hal- ihre Mieter den Standort nicht halten kön- Grundstückspreise heute ganz andere sind ten nichts davon, den letzten Cent aus den nen. Andererseits wird der Standort gerade als vor 20 oder 30 Jahren. Platz für ein zwei- Mietern rauszuquetschen.“ Und: „Wenn je- für professionelle Investoren interessant. tes Haus sei oft noch vorhanden, dann aller- mand zu viel von seinen Mietern verlangt, Sind das dann auch potentielle Vereinsmit- dings auf deutlich kleineren Parzellen. sage ich schon mal: An der Stelle ist jetzt glieder, wollen wir von Frank Behrend wis- Man sieht also, selbst in einem überschau- Schluss.“ Aus Sicht des Vereins beinhaltet sen? „Nee, eher nicht. Die klassischen Privat- baren Gebiet wie Lichtenrade ist viel Bewe- das Mietverhältnis ein vernünftiges Geben eigentümer aus unserem Verein verkaufen gung im Immobilienmarkt. Und mit dem und Nehmen für beide Seiten. gerade eher. Und die neuen Eigentümer Grundeigentümerverein haben die hiesigen wahren ihre Interessen in anderen Gremi- Nicht so gut beim Verein und seinen Mitglie- Immobilieneigentümer einen guten Anwalt - en.“ dern kam an, dass in der Diskussion über den und die Lichtenrader Bevölkerung einen ver- Mietendeckel die schwarzen Schafe der Frank Behrend sieht die Tendenz in der lässlichen Partner. Bester Ausdruck dafür ist Branche als Maßstab für politische Entschei- Bahnhofstraße pragmatisch. Ein Eigentü- die inzwischen langjährige Mitarbeit des dungen herhalten. Viele private Vermieter merwechsel ist nicht per se schlecht. Denn Vereins im Gebietsgremium, wo Frank Beh- sehen sich öffentlich in eine Ecke gestellt, in oft bringen die Neuen viel Schwung und ori- rend und weitere Vorstandsmitglieder enga- die sie nicht gehören. Behrend begrüßt, dass ginelle Ideen in die Immobilie ein, wovon giert an den Aufgaben in der Kommune mit- der Mietendeckel gefallen ist - denn viele ge- auch das Umfeld profitieren kann. Als Bei- arbeiten. rade private Vermieter sahen die Angelegen- spiel nennt er die Alte Mälzerei. Vom dorti- Unser Gespräch geht zu Ende. Der Regen heit nicht in erster Linie als wirtschaftliche, gen Eigentümerwechsel habe nun ganz Lich- peitscht weiter auf die Lichtenrader Dächer sondern als emotionale Degradierung. Bei tenrade viele Vorteile. ein. Frank Behrend stellt einen Eimer in eine nun wieder möglichen Mieterhöhungen Neben der Entwicklung in der Bahnhofstraße Ecke des Zimmers. „Das Dach ist ein wenig mahnt Behrend aber zu „Geduld und Mäßi- sieht Frank Behrend weiter das klassische undicht, es tropft manchmal. Da muss ich gung“. Einfamilien- oder Zweifamilienhaus, in dem noch mal mit dem Vermieter sprechen.“ Ist Speziell die Grundeigentümer in der Bahn- die Eigentümer selber wohnen. Mit dem Ge- doch gut, wenn man beide Seiten der Medail- hofstraße durchleben ein Wechselbad der nerationswechsel wird sich auch die Bau- le kennt. Gefühle. Einerseits stellen die begonnenen struktur in Lichtenrade verändern. Der Stan- Text und Fotos: Johannes Hayner
6 Award für Mut und Menschlichkeit AUSGABE 03 / 2021 Lichtenrade honoriert Mut und Menschlichkeit Der Award für Mut und Menschlichkeit wurde im letzten Herbst ins Leben gerufen. In der Ausgabe 06/2020 haben wir mit der Initiatorin Suzana Stipic gesprochen und sind der Frage nachgegangen, wie es zu der Auszeichnung gekommen ist. Jetzt inter- essiert uns brennend, was aus den ambitionierten Plänen der Initiatorin geworden ist und wer bislang in Lichtenrade für Mut und Menschlichkeit ausgezeichnet wurde. Suzana Stipics Pläne sind aufgegangen, wenn man die Beiträge in der Facebook-Gruppe des Awards verfolgt und mit Jury-Mitgliedern spricht. Bislang wurde der Award wie geplant zweimal verliehen. Die angekündigte Imagebroschüre wird zeitnah in den Lichtenrader Ge- schäften ausliegen und als PDF-Datei über Facebook abrufbar sein. Ende letzten Jahres fand die erste Preisverleihung statt. Aus dutzen- den Einreichungen entschieden sich die fünf Jurymitglieder schluss- endlich für Haci Ali Karaca, den Kioskbesitzer am John-Locke-Platz. Überzeugend waren die Worte von der Lichtenraderin, die ihn vor- schlug: Haci Ali Karaca sei stets hilfsbereit und habe immer ein fröh- liches Lächeln auf den Lippen. Der Kioskbesitzer nehme sich Zeit für seine Kunden und plauscht gern mit ihnen. Es gäbe sogar Sitzplätze, Kaffee und Kekse. lldiko Dillner mit dem segelförmigen Award vor der Preisverleihung Die Preisübergabe sollte ursprünglich telefonisch erfolgen. Da die Jurymitglieder allerdings keine Telefonnummer von Haci Ali Karaca hatten, gingen Suzana Stipic und Anneliese Friesecke direkt zu ihm in den Kiosk. Der Überraschungseffekt war so noch viel größer, und Haci Ali Karaca habe sich riesig gefreut, erzählen Ildiko Dillner und Tarek Schweter, beide ebenfalls Mitglied in der Jury. Haci Ali Karaca bekam neben dem Preisgeld (200 Euro) und dem Award, den er nach der Übergabe fröhlich seinen Kunden präsentierte, auch noch jede Menge Aufmerksamkeit. Artikel wurden über ihn geschrieben, die er mit Stolz zeigt. „Haci Ali Karaca hat uns erzählt, dass nach der Preisüber- Suzana Stipic und Ildiko Dillner mit dem Preisträger des 2. Awards, Gerhard Moses Heß gabe viele neue Kunden kamen. Das ist natürlich ein schöner Ne-
AUSGABE 03 / 2021 Award für Mut und Menschlichkeit 7 Award für Mut und Menschlichkeit wurde Gerhard Moses Heß im Juni überreicht. Herr Heß ist Spiel- und Theaterpädagoge und nicht nur in Lichtenrade bekannt für seine Kinder-, Kunst- und Geschichtsaktivi- täten. Noch heute organisiert er mit seinen stolzen 78 Jahren Freizeit- und Ferienangebote, zum Beispiel die sogenannten „Waldwochen“, in denen er Kindern die Natur am Stadtrand näherbringt. Herr Heß macht auch Erwachsenenbildung, zum Beispiel veranstaltet er einmal im Monat eine Stadtrandwanderung am Berliner Mauerweg. Und er spielt seit 14 Jahren ehrenamtlich in einer Theatergruppe, die berlin- weit für Senioren auftritt. Als Gerhard Moses Heß von Award und Preisgeld erfuhr, war er sehr gerührt. „Ich bin doch gar nicht so mu- tig“, war seine erste Reaktion, als ich mit ihm spreche. Da es oft an Unterstützung fehle, sei er sehr dankbar für den Rückenwind. Laut Jury war auch bei diesem Preisträger der schöne Nebeneffekt zu be- obachten, dass ihn viele auf die Auszeichnung ansprachen und sogar für ihn spenden wollten. „Wir haben viele Anfragen bekommen, ob Haci Ali Karaca, Preisträger des 1. Awards mit Tarek Schweter und Ildiko Dillner (v. l. n. r.) Herr Heß Paypal oder eine Spendenbox habe“, erzählt Tarek. Gerhard Moses Heß ist außerdem Initiator des „Salon Hermione“ (in Ausgabe beneffekt, über den wir uns sehr freuen“, berichtet Tarek. 03/2020 haben wir über den 26. Salon Hermione im Corona-Exil ge- Die Einreichungen werden grundsätzlich auf zwei Kriterien geprüft. schrieben). Der Salon ist ein Ort, der zu Kennenlernen, Austausch und Erstens braucht es einen deutlichen lokalen Bezug: Das Engagement Diskussion einlädt. Bislang fand der Salon Hermione im Lortzing-Club muss aus Lichtenrade kommen und für Lichtenrade nützlich sein. In statt, allerdings ist eine Weiterführung dort nun nicht mehr möglich. der Regel handelt es sich um Personen, die auch in Lichtenrade tätig Bei der Preisvergabe äußerte Herr Heß noch einmal seinen dringli- sind. Zum anderen sollen Einzelpersonen geehrt werden. „Es wurden chen Wunsch nach einem neuen Austragungsort für den Salon Her- viele Kitas oder nachbarschaftliche Initiativen wie die Suppenküche mione. Christian Zander ist derzeit mit der Alten Mälzerei in Kontakt vorgeschlagen, die von uns erstmal außen vorgelassen werden, da sie und hofft, dass die Veranstaltung in Zukunft dort stattfinden kann. ohnehin häufig Fördermittel bekommen“, so Ildiko. Der segelförmige Wenn Sie, liebe Leser, von einer potenziellen Räumlichkeit wissen, so Award steht für Wind in den Segeln und soll Lichtenrader Bewohner lassen Sie es uns bitte wissen und melden sich bei uns. Wir werden die ehren, die sich durch besonderes soziales Engagement herausstellen Info an Gerhard Moses Heß weiterleiten. und sonst oftmals übersehen werden. Da die Entscheidung bei der ersten Preisverleihung sehr knapp ausfiel und viele tolle Vorschläge Der dritte Award wird im Spätherbst verliehen. Vorschläge können eingereicht wurden, hat sich die Jury darauf geeinigt, diese Einrei- jederzeit von jedermann eingereicht werden, neuerdings auch über chungen auch bei der nächsten Verleihung zu berücksichtigen. „Es den Postweg. „Wir haben von einer Dame aus dem Seniorenheim eine wäre schade um die Mühe, weil so viele schöne Einreichungen dabei E-Mail erhalten, die darauf hinwies, dass viele ältere Menschen kein waren“, erzählt Tarek Schweter. Internet haben. Solche Hinweise finden wir toll! Jetzt sind wir also auch über den Briefweg erreichbar“, erzählt Tarek Schweter. Die Am- Im Rahmen der zweiten Preisverleihung sind damit insgesamt 25 Vor- bitionen der Jurymitglieder sind geblieben. Auf meine letzte Frage, schläge eingegangen: über Facebook, per E-Mail und persönlich. „Ta- wie es mit dem Award weitergeht, antwortet Ildiko: „Mehr Unterstüt- rek und ich sind Erstmitglieder der Facebook-Gruppe Lichtenrade und zung. Mehr Sponsoring. Mehr Publikation. Mehr Aufmerksamkeit. hier schon seit vielen Jahren aktiv. Das ist von Vorteil, weil man einen Wir wollen größer werden!“ Bei dem großartigen Engagement der großen Bekanntenkreis hat. Wir haben viele Vorschläge auch persön- Jurymitglieder finde ich, dass sie alle auch den Award für Mut und lich entgegengenommen“, erzählt Ildiko. Die fünf Jurymitglieder, die Menschlichkeit verdient hätten! nebenbei alle berufstätig sind, haben sich die Arbeit aufgeteilt. So übernehmen Initiatorin Suzana Stipic und Anneliese Frieseke die Su- che nach Sponsoren und Unterstützern und kümmerten sich zusätz- Kontaktdaten: lich um die Erstellung der Imagebroschüre. Außerdem sind sie maß- E-Mail: gebend als Gesicht für die Preisübergabe zuständig. Christian Zander Lichtenrade2021@outlook.de betreibt auch Sponsoring und versucht über seine politische Tätigkeit als Abgeordneter, Kontakte zu knüpfen. Ildiko und Tarek sind verant- Postadresse: wortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Auch wenn es Zeit in Anspruch Lichtenrade Award nimmt, beantworten sie jede Bewerbung. „Das Persönliche ist uns c/o passende Versicherung Berlin sehr wichtig“, betont Ildiko Dillner. Anneliese Friesecke Das Preisgeld konnte bei der zweiten Preisverleihung auf 400 Euro Wünsdorfer Straße 119 erhöht werden, dank der Spenden von Herrn Zander, Frau Kühne- 12307 Berlin mann, dem Kaffeehaus Kekseria sowie von Ildiko und Tarek. „Uns war eine kleine Steigerung wichtig“, berichtet Ildiko Dillner. Der zweite Interview: Juliane Schnitzer, Fotos: Suzana Stipics
8 Straßenumfrage AUSGABE 03 / 2021 Sommer? ingst du den Wie verbr agen in die sem S o m m er : raus oder n icht raus? ie final in die d ie F r a ge aller Fr k en , u m die Pandem Es is t schrä n Her st b ei n p a a r Wochen ein g en ie ß en , weil es im Sich noch jetzt den S omm er tenrade g en – o d er vo n Ih n en hier in Lich Knie zu zwin wollten auch s gemischt – w ie d er lo s geht Wir n u n g sb il d ist durchau . ohnehin ehen. Das M ei on umzugeh en se n , w ie sie dazu st sv o ll m it der Situati w is ntwortu n g heinen vera aber alle sc THEO, 20: Ich fahre mit meiner Familie und INA, 57 Freunden in den Süden Finnlands. Mit Ich wohne eigentlich in Amerika, in Ohio, um ge- einer großen Hütte auf einer Insel ha- nau zu sein. Ich bin jetzt für vier Wochen zu Be- ben wir unser eigenes kleines Urlaubs- such und bin überrascht, wie restriktiv das Leben domizil, wo wir zusammen kochen, ba- in Deutschland noch ist. In den USA gibt es keine den und saunieren können. Als eher Masken mehr* und ich selbst bin schon seit März spontaner Mensch habe ich ansonsten durchgeimpft. Dementsprechend werde ich im noch nichts geplant und werde sehen, Sommer noch durch die Staaten reisen. wo es mich noch hintreibt. * in einigen Bundesstaaten, Anmerkung der Redaktion MANUELA, 56: Ich fahre nur mit dem Fahrrad raus aus Berlin. In einer Pandemie große Reisen zu unternehmen, finde ich unangemessen. Man sollte mehr Zurückhaltung bei diesem Thema an den Tag legen. MYUNG JAE, 36: Bis ich meine zweite Impfung bekom- MAGDA, 27: me, mache ich ausschließlich Spazier- Ich wollte letztes Jahr schon mein Auslandssemes- gänge mit meinem Kleinen. Danach ter in Barcelona machen, aber das wurde alles zu geht es aber direkt nach Korea, end- schwierig. Jetzt will ich da aber hin und treffe gera- lich meine Familie wiedersehen! de alle Vorbereitungen. Am schwierigsten gestaltet sich die Wohnungssuche, da es nicht immer einfach ist, eine WG zu finden, ohne vor Ort zu sein. Ich bin aber optimistisch, dass ich pünktlich im Oktober mein Studium in Spanien beginnen kann. NATHALIE, 25: Ich bin zunächst WINFRIED, 70: richtigen Pläne. A man so schlecht Ich bin Rentner, daher sind für dermuseum die n mich jeden Tag Sommerferien. Mälzerei hat, gib Derzeit werde ich aber nur meinen spannende neue Garten pflegen und warten, bis ich eine Woche in Gr meine zweite Impfung bekomme. mich mal so rich
AUSGABE 03 / 2021 Straßenumfrage 9 INGRID, 58: Ich fliege bald für zwei Wochen in die Toskana und freue mich schon auf die Weine und die Landschaft. Besonders gespannt bin ich auf einen Trip zum Vulkan Monte Amiata und darauf, ein- mal das wundervolle Florenz zu erle- ben. Und ich habe noch vier Tage in Amsterdam geplant. Ansonsten versu- che ich, so viel aus dem Berliner Som- MONIKA, 77: mer zu holen, wie möglich. Diesen Sommer werde ich spontan gucken, was ich mache. Definitiv bepflanze ich meinen Balkon, treffe NATHALIE, 29: die Familie und mache Fahrradtou- ren. Durch den Umzug unserer Sup- Durch meine Schwangerschaft und meine penküche in die Alte Mälzerei habe LISA, 34: Abschlussprüfung diesen Sommer, habe ich, ich sicherlich ohnehin genug zu tun. außer viel lernen, keine Pläne. Ich hoffe, ich Wir haben eine kleine Reitschule und hatten durch kann noch ein paar Mal Schwimmen gehen, die Hygienebeschränkungen sehr zu kämpfen. Für solange die Seen in Berlin noch frisch sind. diesen Sommer sind nun komplett ausgebucht. Das bedeutet, dass ich gerade voll im Stress bin. Wir wis- sen ja auch erst seit einem Monat, dass wir wieder ANNA, 16: normal unterrichten dürfen. Am meisten freue ich mich darauf, mit den Kindern die lauen Sommer- Diesen Sommer gibt es endlich abende am Lagerfeuer zu verbringen. wieder eine Turnlagerfahrt! Meine Gruppe und ich haben uns im letzten Jahr nur selten gesehen, weil die Gruppen ver- kleinert wurden und die Turn- halle im Winter nicht verfügbar war. Umso mehr freue ich mich jetzt auf eine spaßige Woche auf Usedom. PHILIPPOS, 42: Ich habe eine Motorradreise bis nach Griechenland geplant. Während des Lockdowns hatte ich Zeit und Geld, um mein Motorrad fit für die Strecke zu machen. Außerdem habe ich mir ein tolles Zelt gegönnt. Das wird ein wildes Abenteuer über die Alpen und den Balkan, ich kann es kaum erwarten! : LENA + IMEN, 14: t in Berlin und habe noch keine Wir hatten eine Reise nach Tunesien Anfang des Jahres konnte vor Augen, aber sind unsicher, ob planen und jetzt, da das Kin- das dieses Jahr klappt. Ansonsten neuen Räume in der Alten werden wir nicht viel machen, mal bt es auch in Lichtenrade viele zum Baden an den See oder ein e Projekte. Ich versuche, noch Bubble Tea am Ku’damm trinken, riechenland einzubauen, um um wenigstens mal aus Lichtenrade htig zu erholen. herauszukommen. aufgeschrieben von Conrad Kirchner, Illustrationen: Søren Tang Bertelsen
10 Quartiersmanagement Nahariyastraße AUSGABE 03 / 2021 Großsiedlung am Rande der Stadt Interview mit dem Quartiersmanagement Nahariyastraße Das QM-Team mit Peter Pulm, Kadriye Karci und Layla Al Ghu Das QM-Büro in der Groß-Ziethener-Straße 64 Das Quartiersmanagement Nahariyastraße der Bewohner ist in Teilen unterdurch- falt im Quartier zu verbessern. Es gibt ver- wurde im Januar 2021 eingerichtet. Etwas schnittlich, der Anteil der Bezieher von schiedene Handlungsfelder, die berlinweit versteckt liegt das Vor-Ort-Büro im Souter- Transfereinkommen ist relativ hoch. Zudem im Förderprogramm „Sozialer Zusammen- rain eines Hauses der Großsiedlung in der weist das Gebiet eine hohe Wohnfluktuation halt“ festgelegt sind. Darin sind auch wir ak- Groß-Ziethener-Straße 64. Ich treffe mich auf. Die Herausforderungen und die Bedarfe tiv: Bildung, Integration und Nachbarschaft, mit dem Quartiersmanager Peter Pulm, der haben sich im Gebiet verändert. So ist die so- Öffentlicher Raum, Gesundheit und Bewe- zusammen mit seinen Kolleginnen Kadriye ziale Infrastruktur, insbesondere für Kinder, gung sowie Beteiligung-Kooperation-Ver- Karci und Layla Al Ghul über den Träger „Ar- Jugendliche und Senioren ausbaufähig. netzung. Seit 2021 ist Klimaschutz als Quer- beitsgemeinschaft für Sozialplanung und Auch sind Angebote an nachbarschaftlichen schnittsaufgabe hinzugekommen und in angewandte Stadtforschung e. V.“ (AG SPAS) Begegnungsmöglichkeiten und Maßnahmen allen Belangen mitzudenken. Wir stellen von der Senatsverwaltung für Stadtentwick- zur Verbesserung der Bildungschancen im nicht nur Fördermittel bereit, sondern kön- lung und Wohnen in Kooperation mit dem Quartier notwendig. Es ist deutlich sichtbar, nen als Team gemeinsam mit anderen Betei- Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg mit der dass neben den sozialen Maßnahmen auch ligten auch strategisch arbeiten, was uns Umsetzung beauftragt ist. bauliche Maßnahmen, zum Beispiel im Wohn- von anderen Programmen unterscheidet. umfeld, erforderlich sind, um das Quartier Die Fördermittel fließen sowohl in sozio-in- Aus welchen Gründen wurde in Lichtenrade für alle Bevölkerungsgruppen lebenswerter tegrative Projekte als auch in Baumaßnah- ein Quartiersmanagement (QM) eingerich- zu machen. Der Bezirk hat sich schon viele men verschiedener Größenordnungen. Dar- tet? Jahre für das Gebiet um die Naharyiastraße unter fallen zum Beispiel der Bau eines Stadtrandsiedlungen wie diese sind zuneh- bemüht. Bewegungsparcours im Wohnumfeld oder mend unter Druck geraten. Im Vergleich zu die Modernisierung einer Jugendfreizeitein- innerstädtischen Gebieten fand man dort Was sind die Kernaufgaben und Ziele des richtung. Die Arbeit des Quartiersmanage- noch bezahlbaren Wohnraum, weshalb im- Quartiersmanagements? ments ist mittlerweile noch stärker darauf mer mehr Menschen an den Stadtrand zo- Ein Quartiersmanagement kümmert sich fokussiert, die Endlichkeit des Prozesses mit- gen. Das Gebiet rund um die Nahariyastraße grundsätzlich um den Erhalt und die Stär- zudenken. Das Quartiersmanagement-Ver- verzeichnet seit einigen Jahren eine starke kung des nachbarschaftlichen Zusammen- fahren wurde vom Berliner Senat auf eine Veränderung der Bevölkerungszusammen- haltes im Stadtteil. Das Oberziel ist Lebens- Dauer von 15 Jahren festgelegt. Uns ist es setzung. Die sozioökonomische Situation qualität, Lebenschancen und Nutzungsviel-
AUSGABE 03 / 2021 Quartiersmanagement Nahariyastraße 11 wichtig, dass wir nachhaltige Strukturen und Netzwerke im Gebiet aufbauen, die auch nach dem Quartiersmanagement bestehen. Wie verliefen die Anfänge? Ein wichtiger Baustein für das erste halbe Jahr war die Erarbeitung eines Aktionsplans. Es handelt sich dabei um ein kompaktes 15-seitiges Dokument, welches die Bedarfe im Quartier beschreibt und erste strategi- sche Überlegungen enthält. Sobald der Akti- onsplan von den Gremien abgenommen ist, wird er veröffentlicht und auf unserer Websi- te frei zugänglich sein, wahrscheinlich im August. Um das Gebiet besser kennenzuler- nen, haben wir uns in den letzten Monaten mit den Akteuren im Quartier zusammenge- setzt und Interviews geführt. Das Gespräch mit den hier Wohnenden haben wir ebenfalls gesucht. Wir haben mit der Öffentlichkeits- sätzlich zu den Gremien versuchen wir, auch Ich habe zwar noch nie in einer gewohnt, arbeit angefangen, Flyer erstellt und unsere über die Projektförderung Beteiligung zu ge- aber in einigen gearbeitet und mich intensiv Website aufgebaut. Was pandemiebedingt nerieren. Zum Beispiel hätten wir nichts da- damit beschäftigt. Das Gebiet ist aus ver- noch nicht stattgefunden hat, sind die öf- gegen, einen Gemeinschaftsgarten zu initiie- schiedenen Gründen angenehm. Wir sind fentlichen Veranstaltungen, die wir jetzt ren. Im Rahmen von Baumaßnahmen sind vom Bezirksamt, den Akteuren und den Be- nach der Sommerpause durchführen wer- zudem die Bauherren verpflichtet, die Be- wohnern sehr gut aufgenommen worden. Es den. Geplant sind eine Auftaktveranstaltung wohnerschaft einzubinden. war schon sehr deutlich, dass das QM als am 3. September, eine Art Kiezfest auf dem Handlungsansatz lange ersehnt wurde. Es Marktplatz, eine offizielle Büroeröffnung Sind gemeinsame Aktionen mit dem Aktiven ist ein lockeres grünes Wohnen hier. Mir ge- und das erste sogenannte Nahariyaforum Zentrum Bahnhofstraße geplant? fällt es. am 23. August. Wenn es Schnittstellen gibt, sind gemeinsa- Wie kann man sich als Bewohner beteiligen? me Aktionen durchaus denkbar. Wir können QM Nahariyastrasse Die Bewohner können sich vielfältig engagie- zwar keine Investitionen außerhalb des Groß-Ziethener Str. 64 ren. Es gibt zwei Beteiligungsgremien: die Quartiers fördern, aber wir können natürlich 12309 Berlin Aktionsfondsjury und den Quartiersrat. Der gemeinsame Ideen entwickeln. Was mir jetzt E-Mail: qm@AG-SPAS.de Aktionsfonds ist ein kleiner Fonds, bei dem spontan einfällt, ist der Lichtenrader Graben. 10.000 Euro im Jahr zur Verfügung stehen. Wenn wir uns Gedanken zu seiner Weiterent- Die Aktionsfondsjury wurde bereits gegrün- wicklung machen, würden wir gucken, was det und hat gestern mit sechs Teilnehmern im AZ-Gebiet schon zu dem Thema gemacht das erste Mal getagt. Der Quartiersrat ist für wurde und daran andocken. Es wäre auch den größeren Fonds zuständig, bei dem es interessant herauszufinden, welche funktio- um viele Tausend Euro über mehrere Jahre nale Bedeutung die Bahnhofstraße für die geht. Wahl und Gründung des Quartiersrats Bewohner hier im Quartier hat. Bibliotheken werden Ende 2021 stattfinden. Zusätzlich zu sind meiner Meinung nach ein ganz wichti- den beiden Gremien wird es das Nahariyafo- ger Bestandteil einer gut funktionierenden rum geben. Es ist weniger ein Beteiligungs- Bildungslandschaft. Da es hier im Quartier format, sondern ein öffentliches Stadtteilfo- keine gibt, wäre es mein Wunsch, dass wir rum, welches zweimal im Jahr, im Frühjahr uns mit der Stadtteilbibliothek in der Alten und Herbst, stattfinden soll. Hier arbeiten Mälzerei vernetzen. Möglich wäre auch, dass wir eng mit dem Bezirksamt zusammen. sich die Bibliothek und das AZ-Team auf dem Gute Erfahrungen bringen wir aus dem Stadtteilfest mit einem Stand präsentieren. Schöneberger Norden mit, wo ich über zehn Was zeichnet das Gebiet für Sie persönlich Jahre als Quartiersmanager gearbeitet habe. aus? Es soll ein bunt gemischtes Forum sein aus Es handelt sich um eine Großsiedlung am offenen Themen, Information, Diskussion Rande der Stadt. Die Großwohnsiedlung als und Unterhaltung im weitesten Sinne. Zu- Siedlungsstruktur ist mir nicht unbekannt. Interview und Fotos: Juliane Schnitzer, Foto QM Team: AG SPAS e. V. / QM Nahariyastraße, Foto rechte Seite oben: Celine Fischer
12 Edith-Stein-Bibliothek AUSGABE 03 / 2021 Der dritte Raum Edith-Stein-Bibliothek nun in der Alten Mälzerei Angenehm kühl sei das Raumklima in den neuen Räumen der Stadtteilbibliothek, be- richtet Annika Klein, stellvertretende Leiterin der Edith-Stein-Bibliothek, mit der Erfahrung der ersten Hitzewelle im Rücken. Das ist an- gesichts des einsetzenden Klimawandels für Lichtenrade und seine Bibliothek erstmal eine gute Nachricht. Denn der Anspruch der Berliner Bibliotheken, neben Arbeit und Zu- hause dritter Raum im Leben der Menschen zu werden*, lässt sich in angenehm kühlen Orten an heißen Tagen besser realisieren. Und in nicht allzu großer Ferne winkt dann auch die Eröffnung des kleinen Cafés gleich neben der Bibliothek, mit der sich dann auch die Versorgung mit kühlen Getränken si- chern lässt. Vorerst wird noch ein Betreiber gesucht, was angesichts der noch bestehen- den Coronabeschränkungen schwierig ist. Das Café befindet sich ohne akustische Tren- Seit drei Wochen ist die Bibliothek nun schon eröffnet. Frau Klein meint, dass die Pande- In die Gestaltung der Räume war das Biblio- mie für den Umzug ausnahmsweise auch theks-Team gut eingebunden, für die Zu- gute Auswirkungen hatte, denn so hatten sie sammenarbeit mit den Architekten findet mehr Zeit, das Neue kennenzulernen und zu Andrea Ruhnow-Braun nur lobende Worte. beziehen, zumal die Personalsituation ange- Vieles konnten sie nach ihren Vorstellungen spannt sei. Die Bibliothek erstreckt sich über einrichten, bei anderen Wünschen war das zwei Etagen, Erdgeschoss und erste Etage im wegen des Denkmalschutzes oder budgetä- östlichen Teil der Alten Mälzerei. Oben sind ren Grenzen nicht möglich. Nach der Eröff- vor allem Bücher für erwachsene Leser un- nung sei die Neugier auf die neuen Räume tergebracht. Die Räume hier sind deutlich niedriger als unten, wo die offenen Flächen den ganzen Charme des alten Industriebaus ausspielen. Zwischen den Etagen befindet sich eine riesige, gelbe Treppenanlage, die neben der Verbindung der Räume auch an- dere Funktionen erfüllt: Treffpunkt und Spielfläche, Fläche für Veranstaltungen, Le- Annika Klein vor den gut gefüllten Regalen der Bibliothek sungen und Kino. Insgesamt machen die Räume mit transparenten Glaswänden, al- nung im Erdgeschoss. Befürchtet Annika ten Fliesen, die unter Denkmalschutz stehen, Klein, dass die Geräusche aus der Gastrono- historischem Ziegelmauerwerk und sorgfäl- mie den Betrieb beeinträchtigen? „Nein, wir tig aufgearbeiteten Eisenträgern einen sehr sind keine Psst-Bibliothek, nie gewesen. Wir authentischen Eindruck. Das Alte darf gleich- haben hier auch keinen klassischen Lesebe- berechtigt neben dem Neuen stehen - dies ist reich, im Prinzip können sich alle mit ihren ja auch der Gedanke der Arbeit mit Literatur Büchern hinsetzen, wohin sie wollen.“ in einer Bibliothek.
AUSGABE 03 / 2021 Edith-Stein-Bibliothek 13 Für Veranstaltungen gibt es nun auch zwei Gruppenräume im Obergeschoss, die Raum für etwa 10 bzw. 20 Personen bieten. Im Vergleich zum vorherigen Standort in der Briesingstraße hat sich vieles verbessert: Er- wachsenen- und Kinderbereich sind deutli- cher getrennt, die technische Ausstattung ist up-to-date, die Räume lassen sich variabler nutzen. Und vor allem hat die Bibliothek nun auch Nachbarn, mit denen sich Kooperatio- nen anbieten. Noch fehlt auch die Abstim- mung mit den anderen kommunalen Einrich- tungen Musikschule, Volkshochschule und Kindermuseum. Alle sind in den ersten Ta- gen nach dem Einzug mit sich selbst be- schäftigt, aber spätestens nach dem Som- mer sollen dann auch zwischen den Institutionen Aktionen geplant werden. Die Alte Mälzerei ist der erste Standort, an dem im Bezirk so viele kommunale Kultureinrich- tungen an einem Ort sind, das muss sich laut Ruhnow-Braun auch erstmal „zusammenru- ckeln“. In gewissem Sinne sei die Alte Mälze- Die Treppeninstallation: mehr als nur die Verbindung der beiden Etagen rei Vorreiter der Neuen Mitte Tempelhof, in deren Kulturbaustein eine ähnliche Nutzer- nun groß. Annika Klein berichtet von beina- Handwerker noch nacharbeiten und die konstellation geplant ist, nur in noch größe- he täglichen Führungen durch die Bibliothek technische Ausstattung mit Beamern und rem Maßstab. für ganz unterschiedliche Interessenten. Die Arbeitsplätzen ist auch noch nicht vollstän- Reaktion der ersten Besucher auf die neuen dig. Im Großen und Ganzen aber sei alles fer- Räume sei zu 90 % sehr positiv, erzählt Frau tig und funktionstüchtig. Im Herbst steigt die Ruhnow-Braun. Weil man im Eingangsbe- Bibliothek wieder in die bewährten Kinder- reich zunächst auf die gigantische Treppen- angebote für Lichtenrader Kindergarten- anlage trifft, fragen viele: „Wo sind eigent- gruppen und Schulklassen ein, darauf freuen lich die Bücher?“ Aber sobald man tiefer in sich Andrea Ruhnow-Braun und Annika Klein den Raum eintritt, kann man den Bestand besonders. Sie sind gespannt, wie sich die sehen. Dieser ist im Vergleich zur Zeit vor fast anderthalb Jahre Unterbrechung auf die dem Umzug deutlich ausgeweitet, aufgrund Resonanz auswirken, aber optimistisch, mit dessen ist die Bibliothek in eine neue Biblio- den neuen Möglichkeiten schnell das alte Ni- theks-Typklasse gerückt. 55.000 bis 60.000 veau wieder zu erreichen. Mit ihren Vormit- Titel gibt es nun in der Edith-Stein-Biblio- tagsangeboten hätten sie vielen Kindern ge- thek, 40.000 waren es in der Briesingstraße. holfen, das Lesen für sich zu entdecken. Wie Mit dem Umzug hatte das Bibliotheks-Team sich die Unterbrechung auf das Leseverhal- auch die Möglichkeit, den Bestand gründlich ten der Kinder ausgewirkt hat, ist eine noch zu überarbeiten und auszuweiten. So konn- offene Frage. Andrea Ruhnow-Braun rechnet ten alte Bücher aussortiert, neue bestellt mit ernüchternden Erfahrungen gerade bei und Leserwünsche erfüllt werden. „Das war Leseeinsteigern und den „großen“ Kinder- für uns Luxus, so viel Geld auszugeben“, ge- gartengruppen. steht Annika Klein grinsend ein. Aber es war Das große Ziel des Teams um Annika Klein auch ein deutliches Signal an das leseaffine und Andrea Ruhnow-Braun ist, dass die Bib- Lichtenrader Publikum, das die Attraktivität liothek ihren Nutzern jeden Tag ein speziel- der neuen Bibliothek von vorneherein stei- les Angebot machen kann: Beratung, Work- gern sollte. shops, Lesungen, (Bilderbuch-) Kino, Musik. Noch läuft die Bibliothek wegen Corona nicht Ein richtiger Stadtteiltreff soll sie werden. unter „Volllast“. Die Öffnungszeiten sind Durch die Stadtrandlage gäbe es hier ohne- eingeschränkt, Computerarbeitsplätze ge- hin kein dichtes Netz an Kulturangeboten, * siehe auch den Artikel „Wir sind mehr als eine Ausleihstation“ in Ausgabe sperrt. Einige Kleinigkeiten müssen diverse und diese Lücke müsse die Bibliothek füllen. 03/2019 Text und Fotos: Johannes Hayner
14 Reportage AUSGABE 03 / 2021 Schnippel-di-Schnapp Zu Besuch im Friseursalon „Schnitt und Welle” Meine Beziehung zum Friseurhandwerk ist durchaus ambivalent, das Kundinnen (gerade sitzen nur Damen im Salon) fortwährend im muss ich zugeben. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an ein- freundschaftlichen Gespräch vertieft, man scherzt und lacht. schnürende Halskrausen aus Krepp, furchtbar langweilige Warte- zeiten, in denen glatzköpfigen Herren das Resthaar rasiert wird und Privates bleibt privat. den festen Griff des schweigsamen Friseurs, der mich vielleicht Sechs- Das ist eine Frage der Berufsehre, jährigen am Zappeln hindert – die feinen Haarspitzen kitzeln ja so findet Alexandra Weber. schrecklich. Später kommen auch angenehmere Schlaglichter hinzu, aber das, was vielen Freundinnen und Freunden der Friseurbesuch Also, Frau Weber, was gibt es denn über „Schnitt und Welle“ zu sa- bedeutet - ein wohliger Ausflug ins Wellness-Paradies - konnte ich bis gen? Aleksandra Weber stapelt ein bisschen tief: „Ach, es ist eigent- heute nicht nachvollziehen. Sei’s drum, es geht ja heute nicht um lich alles ganz normal.“ Der Blick in den gepflegten Salon und die mich, sondern um Aleksandra Weber, Inhaberin des Friseursalons fröhlichen Gesichter der Kundinnen und Mitarbeiterinnen verspricht „Schnitt und Welle“, dessen Eingangstür ich gerade öffne. Meine aus anderes. Aber gut, kommen wir zu den Fakten. Hier existiert schon Kindertagen stammenden Vorurteile, das merke ich schnell, kann ich seit Ende der 1940er Jahre ein Friseurgeschäft. Der Vater einer getrost draußen lassen. Stammkundin habe hier kurz nach dem Krieg viele Kurzhaarschnitte An der Rezeption, den aktuellen Vorschriften entsprechend mit geschnitten, erzählt Aleksandra Weber. Sie habe sogar den Gesellen- Plexiglas abgetrennt, steht ein Frischfrisierter, um bei Doris (den Na- men erfahre ich später) zu bezahlen. Die ganze Sache verläuft als ein witzig-erfrischender Dialog zwischen alten Bekannten, nebenbei wird noch der nächste Termin ausgehandelt und wenn man nicht wüsste, dass es hier ums Finanzielle geht, könnten sich die beiden auch ge- genseitig Witze erzählen. Kurz, ein Entrée, das zu dem passt, was ich hier in der nächsten Stunde erleben werde: gute Stimmung pur. Ich werde sehr nett begrüßt und zu den Schnittplätzen weitergeleitet. Aleksandra Weber bedient gerade eine Kundin und bittet mich freund- lich, kurz im kleinen Garten Platz zu nehmen. Dem komme ich gern nach, ist es doch hier herrlich schattig, Blumen blühen und es gibt einen starken Kaffee. Kurz ist kurz und deshalb sitzt Frau Weber schon drei Minuten später neben mir. Schnell wird klar, woher das gute Klima im kleinen Friseursalon kommt: Es beginnt bei der Chefin Historische Frisierwerkzeuge wie dieses Brenneisen zieren die Wände und ist wohl auch ansteckend. Jedenfalls sind Mitarbeiterinnen und
AUSGABE 03 / 2021 Reportage 15 brief des Veteranen in den Unterlagen gefunden. Nach Lichtenrade kam sie selbst 1992, zusammen mit ihrem Lehrmeister und Mentor Volker Gydat. Der musste damals seinen Salon in der Wilmersdorfer Pariser Straße aufgeben, weil das Haus verkauft wurde. Gydat und sein Team mussten sich eine alternative Bleibe suchen. So kam man nach Lichtenrade. Zunächst, so erzählt Aleksandra aus der Anfangszeit, hatte das Team große Bedenken. Was in der Pariser Straße passt - funktioniert das auch in der Lichtenrader Prinzessinnenstraße? Die heißt ja nur so ad- lig, die „Grandes Dames“ sind in der Pariser Straße zuhause. Aber sehr schnell zerstoben diese Zweifel. Ein neues, tolles und herzliches Publikum bezog die Frisierstühle. Von Anfang an habe es gestimmt zwischen Lichtenrade und „Schnitt und Welle“ – auch und gerade mit Volker Gydat. Als der sich 2008 zur Ruhe setzte, übernahm seine ehe- malige Auszubildende Aleksandra das Ruder – und hat es bis heute nicht aus der Hand gegeben. Aleksandra Weber leitet den Friseursalon „Schnitt und Welle“ seit 2008 Aleksandra Weber stammt ursprünglich aus Danzig. Mit 16 Jahren kam sie nach Wilmersdorf, um hier das Friseurhandwerk zu erlernen. Und sie fand die große Liebe: Berlin, die bunte, verrückte, lebendige Die Stammkunden kommen nach dem Lockdown zurück Stadt. Zurück nach Polen - das kann sie sich nicht mehr vorstellen. Seit drei Jahren wohnt sie nun auch in Lichtenrade und kann täglich den schätzen, dass „Schnitt und Welle“ die Corona-Vorschriften sehr zur Arbeit laufen. Auch das geschäftliche Umfeld scheint zu stimmen. ernst nimmt. Auch Wartezeiten vor der Eingangstür wurden klaglos Sie erzählt vom Alex, vom Olaf und vom Frank, wenn sie die Ge- hingenommen. Wusste man doch um das Warum. schäftsnachbarn aufzählt - die alle auch zu ihren Kunden gehören. Der Friseursalon bietet Damen-, Herren- und Kinderschnitte an. Klas- Lichtenrade und Aleksandra - auch das scheint zu passen. sisch-solide Schnitte wie auch ausgefallene Frisuren gehören zum In den Salon kommen vor allem Stammkunden - bis heute sogar noch Repertoire. Fachlich gelten die Damen um Aleksandra Weber als Farb- manche, die damals aus der Pariser Straße gefolgt sind. Die weiteste spezialistinnen. Dabei arbeiten sie mit Köpfchen und möglichst haar- Anreise hat sicherlich die Kundin aus München. Neue Kundinnen und schonend. Und damit das so bleibt, gehören Fort- und Weiterbildun- Kunden sind natürlich immer gern gesehen und werden herzlich auf- gen für das gesamte Team zum Berufsalltag. genommen. Spätestens nach drei Sitzungen kennen die fünf Friseu- Apropos Team, es sind nicht nur Stammkunden die kommen, auch rinnen ihre Kunden und man redet offen auch über private Angele- das Team ist im Kern schon seit vielen Jahren zusammen. Tanja ar- genheiten. So entsteht aus gegenseitigem Interesse eine belastbare beitet seit 21 Jahren, Doris sogar schon seit 25 Jahren mit Aleksandra Verbundenheit. Privates bleibt selbstverständlich ein gut behütetes gemeinsam im Salon. Und das merkt man: Die Kolleginnen verstehen Geheimnis der jeweiligen Friseurin, wie Frau Weber beteuert. Das ge- sich zumeist blind, sind füreinander da, und wenn es die Zeit zulässt, höre zu Berufsehre. schneiden sie sich sogar gegenseitig die Haare. Aber bei aller Routine: Das letzte Jahr war nicht einfach. Corona (und auch die Baustelle am Das Wichtigste für alle ist, dass jede Kundin und jeder Kunde mit ei- S-Bahnhof) brachten finanzielle Einbußen mit sich. Jetzt ist der Zug nem guten Gefühl den Salon verlässt. Und das scheint super zu klap- wieder am Rollen, die Stammkunden melden sich zurück. Viele Kun- pen – nun sogar bei mir. Text und Fotos: Johannes Hayner
Lic h ten rad Rehagener Str. er Mellener Str. Da m m Lichtenrade 6 Auf der Übersichtskarte Bahnhofstraße Zescher Str. zum AZ-Gebiet verorten wir Einrichtungen, die in der Zeitung redaktionell ße Erwähnung finden. tra ltzs Go 5 1 AZ-Büro 2 Schnitt und Welle 3 Edith-Stein-Bibliothek 4 Grundeigentümerverein 5 Fahrstrecke 1 2 3 4 Berlin Brass Bus 6 Quartiersmanagement Nahariyastraße www.az-lichtenrade.de Adressen Impressum Ansprechpartner beim Bezirksamt Wirtschaftsförderung Tempelhof-Schöneberg Herausgeber: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Tempelhof-Schöneberg: John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin Stadtentwicklungsamt Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Heike Marfilius und Bauen: Jörn Oltmann (030) 9 02 77- 42 51 Redaktion: Johannes Hayner, Volker Kuntzsch, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin wirtschaftsberatung@ba-ts.berlin.de Juliane Schnitzer, Maja Schudi, Ewald Schürmann (030) 9 02 77-22 61 www.berlin.de/lichtenrade-bahnhofstrasse stadtbau@ba-ts.berlin.de Redaktionsadresse: georg+georg Ansprechpartner vor Ort: Gerichtstr. 23, Hof 3, Aufgang 2, Etage 4 Stadtentwicklungsamt, Prozesssteuerung 13347 Berlin Fachbereich Stadtplanung Sabine Slapa, Inga Möller, Lena Horst, (030) 45 49 08 38 John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin Jana Degenkolb, Arthur Schunke redaktion@az-lichtenrade.de stadtplanung@ba-ts.berlin.de team@az-lichtenrade.de Oliver Wanske Titelbild: Conrad Kirchner Geschäftsstraßenmanagement (GSM) (030) 9 02 77-64 55 Layout und Schriftsatz: georg+georg Konstantin Knabe, Lotta Alber oliver.wanske@ba-ts.berlin.de Druck: MegaDruck.de gsm@az-lichtenrade.de Organisationseinheit Sozialraumorientierte slapa & die raumplaner gmbh V.i.S.d.P.: Johannes Hayner Planungskoordination (OE SPK) Kaiser-Friedrich-Str. 90, 10585 Berlin Für den Inhalt der Zeitung zeichnet nicht John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin (030) 6 66 29 71 - 0 der Herausgeber, sondern die Redaktion Luzia Weber www.die-raumplaner.de verantwortlich. (030) 9 02 77-67 60 www.az-lichtenrade.de sozialraumorientierung@ba-ts.berlin.de AZ-Büro, Prinzessinnenstr. 31, 12307 Berlin Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde von uns (030) 89 40 35 90 entweder die männliche oder weibliche Form von personen bezogenen Hauptwörtern gewählt. Dies impliziert keinesfalls Sprechzeiten derzeit nur nach die Benachteiligung eines Geschlechts. Jeder mag sich von den Vereinbarung Inhalten unserer Zeitung gleichermaßen angesprochen fühlen. dieraumplaner
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