EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZ-KOMMUNE - 2016 UMSETZUNGSBERICHT - Stadt Leipzig
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GRUSSWORT Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, am 12. Dezember 2015 haben sich 195 Länder im Einen gewichtigen Schritt zur Umsetzung des Klima- Rahmen der internationalen Klimakonferenz in Paris schutzes bildet die Zusammenarbeit der Stadt Leipzig (‘COP 21‘) auf ein völkerrechtlich verbindliches Abkom- mit ihren kommunalen Tochterunternehmen (Leipziger men zum weltweiten Klimaschutz geeinigt. Der Fokus Gruppe) – den Stadtwerken, Wasserwerken und Ver- liegt dabei ganz klar auf der notwendigen Reduzie- kehrsbetrieben. Im Rahmen des integrierten Stadt- rung von Treibhausgasen, um das Ziel – den Anstieg entwicklungskonzeptes (INSEK) haben wir an der Auf- der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich stellung gemeinsamer Strategien zur Umsetzung der unter 2 °C zu begrenzen – zu erreichen. Dass insbeson- Energiewende vor Ort gearbeitet. Ziel ist es, den durch dere Städte und Regionen, deren Einwohner sowie starkes Wachstum geprägten Wandel unserer Stadt auch die Verwaltung und Wirtschaft in diesem Prozess nachhaltig zu gestalten. Beispielsweise muss die zu- eine tragende Rolle einnehmen müssen, wurde durch nehmende Erschließung und Umnutzung derzeitiger das Pariser Abkommen erkannt. Zur Umsetzung um- Brachflächen zu Wohn- und Gewerbestandorten an die fassender Klimaschutz- und Klimawandelanpassungs- Bedürfnisse der Energiewende und des Klimawandels maßnahmen auf regionaler und kommunaler Ebene angepasst sein. Dabei gilt es, zum einen vorhandene wurde deshalb aufgerufen. Möglichkeiten zu nutzen, die neu entstehenden Quar- tiere größtmöglich unabhängig von fossilen Energie Die Stadt Leipzig hat ihre Zielstellungen für den Kli- trägern zu versorgen. Zum anderen sind sie unter maschutz im Energie- und Klimaschutzprogramm anderem durch die Ausgestaltung entsprechender 2014 – 2020 formuliert und festgeschrieben. Anhand Grünflächen an die Folgen des Klimawandels in Form von 105 Maßnahmen sind dabei konkrete Schritte zur von Starkregenereignissen und Hitzeperioden anzu- Umsetzung der Ziele benannt. Der vorliegende Umset- passen. zungsbericht informiert nun über den aktuellen Stand der Umsetzung und liefert wichtige Informationen über Wichtige Meilensteine für den Klimaschutz der Stadt die Energie- und CO₂-Bilanz sowie Hintergrundwissen hat die Leipziger Gruppe außerdem mit der Einrichtung zu aktuellen energie- und klimapolitischen Themen in von Mobilitätsstationen, dem Fernwärmeausbau so- unserer Stadt. wie dem Bau des Technischen Zentrums Heiterblick in nachhaltiger Bauweise realisiert. Seit jeher wird der Energie- und Klimaschutzprozess in Leipzig gemeinsam mit Bürgern, den Leipziger Un- Die Stadt Leipzig selbst hat ebenfalls eine ganze Reihe ternehmen, Hochschulen, Verbänden und Vereinen von Maßnahmen weiterentwickelt und umgesetzt. Um gestaltet. Basis für die integrierte Arbeitsweise stellt nur einige Beispiele zu benennen, ist unter anderem nicht zuletzt die im Jahr 2009 beschlossene Teilnahme ein Kommunikationskonzept aufgestellt, die Sanie- am European Energy Award dar. Durch regelmäßige rungsplanung kommunaler Gebäude mit Details zum Audits ermöglicht die Teilnahme sowohl eine interne Energieverbrauch ergänzt und die Anzahl der Elektro- Einschätzung der Klimaschutzaktivität, als auch einen autos am kommunalen Fuhrpark erhöht worden. fortwährenden Vergleich mit anderen Kommunen. Wie in den letzten Jahren liegen auch diesem Umset- Besondere Leistungen im Klimaschutz werden schließ- zungsbericht aktuelle Praxisbeispiele für den Klima- lich mit dem European Energy Award in Gold geehrt. schutz in Leipzig bei. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Von Beginn an verfolgte die Stadt Leipzig dieses Ziel. Lesen und danke Ihnen für Ihre Unterstützung. Die stringente und zielorientierte Arbeit wurde schließ- lich belohnt. Nachdem im Herbst 2016 ein internes Audit vielversprechende Ergebnisse bescheinigte, stell- te sich die Stadt Leipzig im Jahr 2017 den Fragen der internationalen Auditoren und wurde im November mit Leipziger Radnacht dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet. Leipzig trat für eine fahrradfreundliche und klimagerechte Stadt in die Pedale © Ökolöwe – Umweltverbund Leipzig e.V. Termin: 02.09.2016, 19:00 Uhr Teilnehmer: ca. 1.500 Startpunkt: Augustusplatz / Oper Heiko Rosenthal Informationen: www.leipzig.de/stadtradeln Bürgermeister für Umwelt, Ordnung, Sport Die Leipziger Radnacht ist Teil der bundesweiten Stadtradeln-Kampagne des Klima-Bündnis e.V.. Sie bildet den Startschuss für drei Wochen Kilometersammeln auf dem Fahrrad. /3
1 EINLEITUNG EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 Städte zählen zu den wichtigen Partnern bei der Um- munalen Gebäuden, eine Sensibilisierung der Bevöl- Akteure und Themen des Energie- und Klimaschutzprozesses setzung internationaler Klimaschutzvereinbarungen. kerung hinsichtlich nachhaltigem Mobilitätsverhalten Globale und nationale Zielsetzungen können schließ- durch Aktionen im Rahmen der Europäischen Mobi AKTEURE lich insbesondere auf regionaler und lokaler Ebene litätswoche sowie auch die energetische Sanierungs- aktiv verfolgt, den Bürgern nahe gebracht und sukzes- arbeit am kommunalen Gebäudebestand für das Jahr Stadtverwaltung Büro der Lokalen Agenda 21 sive in das Alltagsgeschehen eingebaut werden. Diese 2016 benannt werden. ENERGIETEAM Tatsache wurde im Klimaschutzabkommen von Paris erkannt und ein Aufruf zur Steigerung der Klimaschutz- Allen voran spielen sowohl die Stärkung nachhaltiger STADTENTWICKLUNG UND bemühungen, zur Emissionsminderung und einer Mobilitätskonzepte als auch der Umbau unseres Ener- BAULEITPLANUNG Klimawandelanpassung an die Akteure der Stadtgesell- giesystems eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Im vor- Universität Leipzig Leipziger Wohnungs- schaften und deren Bewohner gerichtet. liegenden Bericht wird daher außerdem der aktuelle und Baugesellschaft Stand der städtischen Fernwärmeversorgung in den KOMMUNALE Die Stadt Leipzig ist sich ihrer Verantwortung dabei Fokus genommen. Des Weiteren soll ein erster Einblick GEBÄUDE KOMMUNI- bewusst. Die Auszeichnung mit dem European Ener- in den Prozess der Erarbeitung des Integrierten Stadt- UND ANLAGEN KATION UND gy Award in Gold im November 2017 bescheinigt, dass entwicklungskonzeptes ‚Leipzig 2030‘ gegeben werden, KOOPERATION LENKUNGS- Hochschule für Technik, die richtigen Weichen bereits gestellt sind. Das Errei- welches im Sommer 2018 veröffentlicht werden soll. Wirtschaft und Kultur Leipziger Versorgungs- GRUPPE chen des lange verfolgten Ziels ist Anlass im Rahmen und Verkehrsgesellschaft des vorliegenden Umsetzungsberichtes auf die bis INTERNE herige Entwicklung des kommunalen Klimaschutzes – Pariser Klimaschutzabkommen ORGANISATION VER- UND insbesondere seit der Teilnahme am European Energy ENTSORGUNG Wesentliche globale Eckpunkte: Award – zurückzublicken. • Emissionsminderung und Abschwächung des Industrie- und Klimawandels durch Begrenzung des Anstiegs MOBILITÄT Handelskammer Leipziger Stadtwerke Mit Blick auf das große Ziel der Emissionsminderung, der weltweiten Durchschnittstemperatur auf wurde die Bilanz der CO2-Emissionen auf Grundlage deutlich unter 2 °C, am besten auf nicht mehr als neuer Daten für das Jahr 2014 aufgestellt und aus 1,5 °C gegenüber den vorindustriellen Werten gewertet. Das Ergebnis zeigt einen durchschnittlichen (Die bisherige Erwärmung liegt bei knapp 1 °C.) CO2-Ausstoß von 6,57 Tonnen CO2-Äquivalenten pro • Erhöhung der Anpassungsfähigkeit an den Handwerkskammer Kommunale Wasserwerke Einwohner. Bis zum Ziel von 4,47 Tonnen pro Einwoh- Klimawandel durch gezielte Maßnahmen ner und Jahr bis zum Jahr 2020 sind also weiterhin umsetzung Leipziger Verkehrsbetriebe ADFC große Anstrengungen im Klimaschutz unabdingbar. • Unterstützung von Klimaschutz- und Klimaan- passungsmaßnahmen in den Entwicklungslän- Die Goldauszeichnung kann dabei als weiterer Ansporn dern durch Knowhow und Bereitstellung tech- angesehen werden. Auf den folgenden Seiten wird ein Überblick über den derzeitigen Umsetzungsstand der nischer und finanzieller Mittel (aktuell 100 Mrd. US$ durch die Industrieländer) Ergebnisdiagramm 2011, 2014 und 2017 insgesamt 105 beschlossenen Maßnahmen aus dem • Transparenz und Berichterstattung hinsichtlich Umsetzungsstand in % Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig der Klimaschutzaktivitäten sowie Schärfung gegeben. Dabei können erfolgreiche Maßnahmen wie 2011 gesamt: 62 % STADTENTWICKLUNG der allgemeinen Zielsetzungen bei neuen wis- 2014 gesamt: 66 % UND BAULEITPLANUNG beispielsweise der Ausbau des Intracting zur Umset- senschaftlichen Erkenntnissen 2017 gesamt: 79 % zung von kleinteiligen Energieeinsparungen an kom- 100 Auszeichnungsveranstaltung European Energy Award am 06.12.2017 unter Umweltminister Thomas Schmidt KOMMUNIKATION KOMMUNALE UND KOOPERATION GEBÄUDE 50 0 VER- UND INTERNE ENTSORGUNG ORGANISATION © Daniel Koch MOBILITÄT 4/ /5
2 RÜCKBLICK EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 Klimaschutz in der Stadt Leipzig und der Weg zum Gold-Status Im Jahr 1992 wurde im Rahmen der UN-Konferenz für programm sowie zum Passivhausstandard für stadt- Stadt Leipzig berufen, welches sich der Etablierung Die erste externe Auditierung für die Stadt Leipzig er- Nachhaltigkeit und Entwicklung in Rio de Janeiro auf eigene sowie städtisch genutzte Gebäude und der des eea-Prozesses annahm und diesen bis heute fach- folgte bereits zwei Jahre nach Beitritt zum eea – im die bestehenden globalen Herausforderungen auf- Beschluss der Energieleitlinie für den Neubau und die lich begleitet. Darunter sind Vertreter der städtischen Jahr 2011. Mit einem Umsetzungsstand von über 62 % merksam gemacht. Bereits ein Jahr später folgte der Sanierung kommunaler Gebäude. Betriebe, wissenschaftlicher Institutionen, Verbände, konnten dabei die Klimaschutzbemühungen bereits Beitritt der Stadt Leipzig zum ‚Klima-Bündnis der euro- Vereine und der Stadtverwaltung. Aufgeteilt auf sechs belohnt und die Stadt Leipzig mit dem begehrten Titel – päischen Städte mit den indigenen Völkern der Regen- 2008 schließlich wurde durch den damaligen Stadt- Arbeitsgruppen bearbeiten sie jeweils eigene Themen- „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“ – wälder‘. Dieser Schritt ist Leipzigs Eintritt in den aktiven rat der Beschluss zur Teilnahme am European Energy schwerpunkte: Mobilität, Kommunikation & Koopera- ausgezeichnet werden. In der zweiten Auditierung im Klimaschutz gewesen. Award – kurz eea – gefasst. Dabei handelt es sich um tion, Stadtentwicklung & Bauleitplanung, Kommunale Jahr 2014, steigerte die Stadt ihren Umsetzungsstand ein europäisches Zertifizierungs- und Qualitätsma- Gebäude & Anlagen, Ver- & Entsorgung und Interne auf 66 % und konnte den Titel somit verteidigen. Drei Jahre später konnten durch den Stadtrat bereits nagementsystem. Im Rahmen des eea-Prozesses Organisation. erste eigens für die Stadt Leipzig formulierte Umwelt- werden Energie- und Klimaschutzaktivitäten aller teil- Mit Beginn des Jahres 2016 wurde in Leipzig eine qualitätsziele und -standards beschlossen werden, nehmenden Kommunen erfasst, gesteuert und regel- Das Energiepolitische Arbeitsprogramm, in welchem Klimaschutzleitstelle – bestehend aus einem Ener- welche sich neben anderen Themen des Umwelt- mäßig geprüft. Gleichzeitig stellt der eea eine europa- bis dato der Maßnahmenkatalog zum eea-Prozess fest- gie- und Klimaschutzkoordinator und einem Klima- schutzes bereits mit dem Klimaschutz auseinander- weite Auszeichnung für kommunale Klimaschutz- und gehalten war, wurde schließlich umfassend überarbei- schutzmanager – aufgebaut. Mit ihrer zusätzlichen setzten. Diese wurden bis zum Jahr 2003 beständig Energiewendebemühungen dar. Die Auszeichnung als tet und in ein neues umfangreiches Arbeitsprogramm Unterstützung konnten die Klimaschutzbemühungen fortgeschrieben und haben bis heute Bestand. Im Jahr „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“ unter dem Titel „Energie- und Klimaschutzprogramm der Stadt Leipzig in diesem Jahr sogar mit dem Euro- 1996 startete, parallel mit vielen anderen Städten im wird verliehen, sobald eine Kommune mindestens 50 % 2014 – 2020“ überführt. Dieses wurde im Jahr 2014 vom pean Energy Award in Gold belohnt werden. Für die er- Bundesgebiet, auch in Leipzig der Prozess der lokalen des vorgegebenen Maßnahmenkatalogs umgesetzt hat. Stadtrat beschlossen und veröffentlicht. Die insgesamt folgreiche Gold-Auditierung war ein Umsetzungsstand Agenda 21. Die Leipziger Agenda 21 stellte dabei eine Kann sogar ein Umsetzungsstand von 75 % des Maß- 105 größtenteils fachübergreifenden Maßnahmen zu von insgesamt 75 % aller empfohlenen Maßnahmen offene Bewegung engagierter und interessierter Bür- nahmenkatalogs bestätigt werden, erhält die Kommu- Energieeinsparung und Energieeffizienz sind hier mit erforderlich. Leipzig konnte im ger, sowie privater und öffentlicher Einrichtungen dar, ne die Auszeichnung in Gold. Die Teilnahme und damit unterschiedlicher Priorisierung zusammengefasst. Audit sogar eine Umsetzung von welche neben anderen Aspekten der Nachhaltigkeit auch die entstehenden Kosten des Klimaschutzprozes- 79 % der geplanten Maßnahmen auch das Thema Klimaschutz aufgegriffen hatte und ses werden dabei zu 80 % durch das sächsische Staats- Seit 2009 wird der Fortschritt in der Zielerreichung vorweisen. Den Gold-Status in die Stadtverwaltung diesbezüglich seither unterstützt. ministerium für Umwelt und Landwirtschaft unter- jährlich durch einen Energieberater des eea geprüft, Sachen Klimaschutz können stützt. welcher später Handlungsempfehlungen für das wei- im Freistaat Sachsen bislang Es folgten die Unterzeichnung der sogenannten tere Vorgehen formuliert. Ein externes Audit, welches nur drei weitere Städte vorwei- ‚Leipziger Erklärung zum Klimaschutz‘, die Stadtrats Mit dem Beschluss zur Teilnahme, wurde durch den schließlich eine Auszeichnung nach sich ziehen kann, sen: Chemnitz, Delitzsch und beschlüsse zum ersten Leipziger Klimaschutz Oberbürgermeister das sogenannte Energieteam der findet nur alle 3 – 4 Jahre statt. Rietschen. Die wichtigsten Ereignisse im Klimaschutz STADTRATSBESCHLUSS der Umwelt- STADTRATSBESCHLUSS zum Energie- qualitätsziele und -standards für die und Klimaschutzprogramm der Stadt Stadt Leipzig Leipzig 2014 – 2020 Überarbeitung des Energiekonzeptes STADTRATSBESCHLUSS Titelverteidigung Europäische Energie- Energieleitlinie für den Neubau und Klimaschutzkommune durch erneute und die Sanierung kommunaler Der Leipziger Agenda 21-Prozess startet Auszeichnung mit dem European Energy Gebäude (Aktualisierung 2011) Award Das erste Bildung eines kommunalen STADTRATSBESCHLUSS Auszeichnung Leipzigs mit dem Energiekonzept Energiemanagements in der Klimaschutzprogramm European Energy Award in Gold Stadt Leipzig der Stadt Leipzig 2016 1992 2005 2008 2009 2011 2014 2017 1993 1996 1998 2003 Unterzeichnung der Leipziger erstmalige Auszeichnung Leipzigs Erklärung zum Klimaschutz mit dem European Energy Award als Europäische Energie- und STADTRATSBESCHLUSS zur Klimaschutzkommune Einrichtung einer Klimaschutzleitstelle Mitgliedschaft der Stadt Leipzig in der Stadtverwaltung mit einem Klima- im Klima-Bündnis der europäischen schutzmanager und einem Energie- und Städte mit den indigenen Klimaschutzkoordinator Völkern der Regenwälder Aktualisierung der Umwelt- STADTRATSBESCHLUSS zum qualitätsziele und -standards Passivhausstandard für stadteigene für die Stadt Leipzig und städtisch genutzte Gebäude STADTRATSBESCHLUSS zur Teilnahme der Stadt am European Energy Award 6/ /7
2 RÜCKBLICK EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 Arbeitsgruppenleiter des eea-Prozesses VIOLA WEINHOLD Sachbearbeiterin „Flächennutzungsplanung und sektorale Entwicklungsplanung“ im Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig STEPHAN RAUSCH FUNKTION Hier besteht nach wie vor ein Weiterbil- Fachbereichsleiter „Nahverkehr“ im Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig Leiterin der Arbeitsgruppe Klimaschutz in dungsbedarf sowie der Wunsch nach Erfah- Stadtentwicklung und Bauleitplanung – rungsaustausch mit anderen Städten in de- FUNKTION GRÖSSTE ERFOLGE von Dezember 2009 bis Juni 2016 nen hierzu bereits Erfahrungen vorliegen. Leiter der Arbeitsgruppe „Hier muss man unterscheiden. Für den Mobilität – seit 2009 öffentlichen Verkehr in unserer Stadt war es ZENTRALE AUFGABEN IM EEA-PROZESS GRÖSSTE ERFOLGE in diesem Zeitraum sicherlich die Inbetrieb- Mein zentrales Anliegen war es, im Stadt- „Die Einführung eines „Klimachecks“ ZENTRALE AUFGABEN IM EEA-PROZESS nahme des City-Tunnels bzw. die Einfüh- planungsamt unter denjenigen, die für die am Beginn eines Bauleitplanverfahrens.“ Stärkung des Umweltverbundes, rung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes. städtebauliche Planung zuständig sind, Vernetzung der Partner Durch den eea-Prozess hat sich vor allem ein Bewusstsein für die Themen „Energie die Kommunikation innerhalb der Verwal- effizienz und Klimaschutz“ zu wecken. tung sowie mit den externen Partnern ver- bessert. Außerdem gelang es in den letzten „Die Stadt Leipzig ist in Sachen „nachhaltige Stadtentwicklungsplanung“ in Zeiten „Wir müssen jetzt die richtigen Weichen für den Jahren den Durchbruch für die Nutzung des Einwohnerrückgangs immer gut aufgestellt gewesen. Nun heißt es, diese Umweltverbund stellen, um auch in 15 oder von Car-Sharing innerhalb der Stadtverwal- Strategie auch in Zeiten des Einwohnerwachstums beizubehalten und die Themen 20 Jahren in Leipzig noch mobil sein zu können.“ tung zu erzielen.“ „Energieeffizienz, Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel“ konsequent in die Verhandlungsmasse im Rahmen der Investorengespräche einzubringen.“ KAI-UWE BLECHSCHMIDT RÜDIGER FORCHMANN Regionalmanager Leipziger Stadtwerke Sachgebietsleiter „Energiemanagement“ im Amt für Gebäudemanagement der Stadt Leipzig FUNKTION GRÖSSTE ERFOLGE Leiter der Arbeitsgruppe „Die engere Vernetzung der kommunalen FUNKTION GRÖSSTE ERFOLGE Ver- und Entsorgung – seit 2009 Familie mit den Interessenvertretern der Leiter der Arbeitsgruppe Kommunale „Über ein Intracting – Investieren um Ener- Wirtschaft (IHK und HWK) und die Schaf- Gebäude und Anlagen – seit 2009 gie einzusparen – ist es gelungen, bauliche ZENTRALE AUFGABEN IM EEA-PROZESS fung des Brückenschlages zu den Wissen- Maßnahmen zu realisieren, die sich in Koordination der Einbindung der schaftseinrichtungen in der Stadt.“ ZENTRALE AUFGABEN IM EEA-PROZESS Energie und Geld vielfach rechneten.“ kommunalen Familie – Stadtreinigung, Nachhaltige Verbesserung der Anwendung Leipziger Wasserwerke, Leipziger von Energie durch technische Anlagen und Stadtwerke – in den eea-Prozess deren sinnvolle Nutzung „Energie klug und effizient einsetzen heißt, die Ressourcen, die unsere Kinder „Nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und der und Enkel dringend brauchen, jetzt zu schonen.“ kommunalen Familie lassen sich gemeinsame Ziele definieren und Maßnahmen für Ressourcenschonung und Klimaschutz umsetzen. Es ist gut, zeigen zu können, welche positiven Entwicklungen sich im Bereich Ver- und Entsorgung DAVID QUOSDORF Redakteur im Referat Kommunikation der Stadt Leipzig in den letzten Jahren in Leipzig vollzogen haben“ FUNKTION umfassenden Kommunikationskonzeptes zum Leiter der Arbeitsgruppe Kommunikation, Klimaschutz mit Workshops, Ideenpräsentation Kooperation – seit Mai 2010 und der strategischen Planung. SEBASTIAN HÄNSIG Sachbearbeiter „Organisationsentwicklung / Organisationsuntersuchungen“ im Hauptamt der Stadt Leipzig ZENTRALE AUFGABEN IM EEA-PROZESS GRÖSSTE ERFOLGE Pflege und jährliche Überprüfung der großen Menge an „Die Erstellung eines übergreifenden Kommunikations FUNKTION GRÖSSTE ERFOLGE Maßnahmen externer städtischer Unternehmen und der konzeptes von der Stadt Leipzig und der Leipziger Leiter der Arbeitsgruppe „Die Reduzierung der Anzahl von Dienstkraftfahrzeugen Stadt Leipzig, sowie die Vorbereitung und Planung des Gruppe.“ Interne Organisation – seit August 2010 sowie die Einführung des Carsharing in der Stadtverwal- tung und die Einführung eines betrieblichen Mobilitäts- „ Man kann nur den Hut vor der Zielstrebigkeit, Kreativität und Ausdauer der zum ZENTRALE AUFGABEN IM EEA-PROZESS managementkonzeptes.“ Energieteam gehörenden Kollegen ziehen. Aus meiner Sicht bestand die besondere Aus- und Fortbildungen hinsichtlich Energieeffizienz Herausforderung zunächst darin, die vielfältigen Klimaschutzaktivitäten einer so großen und nachhaltiges Beschaffungswesen Kommune wie Leipzig intern vollumfänglich sichtbar zu machen. In der Folge ging es darum, bestehende mit neuen Maßnahmen zu verknüpfen und daraus einen für alle Beteiligten spürbaren roten Faden zu entwickeln, der auch die Leipzigerinnen und Leipziger mit ins Boot nimmt.“ 8/ /9
3 ENERGIE- & CO2-BILANZ EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 Nicht erst seit dem „Paris-Abkommen“ vom Dezember kehrs. Der Verbrauch von Diesel und Benzin wird über Die Gesamtenergieverbräuche in den Bereichen Wirt- Im Bereich der Haushalte haben Fern- und Nahwär- 2015 ist die Notwendigkeit sparsam mit Energie umzu- die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge abgeschätzt. schaft, Verkehr und kommunale Verwaltung steigen mesysteme (31,6 %) inzwischen nahezu den gleichen gehen, insbesondere wenn sie aus Kohle, Gas oder Öl Verbräuche von Energieträgern wie Kohle, Holz, Flüssig- hingegen geringfügig an. Der Zuzug an „Neu-Leipzigern“ Anteil wie die bisher dominierende konventionelle Erd- gewonnen wird, bekannt. Aber seit dem Inkrafttreten gas und Heizöl sind hingegen schwieriger zu erheben. ist jedoch größer als der Anstieg der Energieverbräuche, gasversorgung (36,2 %). Die bessere Ausnutzung des der Vereinbarung im Oktober 2016 hat sich die Staaten- Dafür sind Abschätzungen nötig. Bei der Umrechnung sodass pro Kopf gerechnet, für jeden Einwohner etwa Energieträgers Erdgas trägt zu einer Reduzierung des gemeinschaft erstmalig ambitionierte, nachprüfbare in Treibhausgas-Emissionen werden neben dem CO2 gleich viel Energie in den drei Bereichen verbraucht Treibhausgasausstoßes bei. Die Wärmeversorgung mit Ziele gesetzt. Um aber das übergeordnete Ziel einer Be- auch andere Treibhausgase wie Methan, Lachgas und wird, wie im Vorjahr. Durch die Reduktion im Bereich Erneuerbaren Energien ist hingegen noch stark ausbau- grenzung des Temperaturanstieges auf „deutlich unter teil halogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe sowie Haushalte und weiterer kleiner Veränderungen sinkt der fähig. Lediglich 0,9 % des Bedarfs wird durch Holz, Solar- 2 °C“ zu erreichen, sind insbesondere die Kommunen, die für die Umwandlung und den Transport der Energie Wert der gesamten Treibhausgasemissionen pro Ein- thermie oder Umweltwärme bereitgestellt. in denen ca. 80 % der klimaschädlichen Treibhausgase träger zusätzlich benötigte Energie mitberechnet. wohner um 2 %. ausgestoßen werden, in der Pflicht effiziente Maßnah- men umzusetzen. Der Erfolg der Maßnahmen kann Erstmalig konnte für das Bilanzjahr 2014 die Strom durch viele Methoden dargestellt werden. erzeugung aller dezentralen erdgasbetriebenen Kraft- Wärme-Kopplungs-Anlagen erhoben werden. Diese An- Eine Methodik ist die Energie- und CO2-Bilanzierung. lagen produzieren neben dem Strom auch Wärme, die Verteilung Energieverbrauch Energieträgerverteilung Dabei werden in Leipzig seit 1990 in regelmäßigen Ab- ständen, seit 2011 jährlich, alle Energieverbräuche der zur Gebäudeheizung und Warmwasserbereitstellung verwendet wird. Die Wärmemenge kann anhand der nach Fahrzeugkategorie 2014 Bewohner und Unternehmen ermittelt. Insbesondere Stromproduktion abgeschätzt werden. Durch die so 2014 Maßnahmen mit stadtweiter Wirkung sind damit bilan- produzierte Wärme entstehen weniger CO2-Emissionen, zierbar. als durch die Heizung mit „normalen“ Erdgaskesseln. Erfasst werden sowohl die leitungsgebundenen Ener- Das macht sich insbesondere im Bereich Haushalte be- merkbar. Nicht nur der Pro-Kopf-Ausstoß (siehe Grafik), 33% FERNWÄRM E gieverbräuche aus Strom, Fernwärme und Gas im Stadt- sondern auch der absolute Betrag des CO2-Ausstoßes 56 % gebiet, als auch der Verbrauch des Öffentlichen Nahver- reduzierte sich hier deutlich. MOTORRÄDER & PKW 44 % WÄRME 2% FLUG- 35 % 16% VERKEHR KRAFT- Entwicklung der CO2-Emissionen in Leipzig ÖFFENTLICHER NAHVERKEHR STOFFE 25% (inkl. CO₂-Äquivalente und Vorketten) 1% 21% STROM GÜTER- SCHIENEN- VERKEHR PERSONEN- HAUSHALTE WIRTSCHAFT VERKEHR EMISSIONS- FERNVERKEHR + KOMMUNALE ZIEL FÜR 2020 VERWALTUNG 6,81 t 6,77 t 6,70 t 6,57 t Reichlich ein Drittel aller in Leipzig verbrauchten Ener- gie wird für den Transport von Menschen und Gütern verantwortlich, obwohl 17,6 % der privaten Wege mit dem ÖPNV zurückgelegt werden, während 39,7 % auf aufgewandt. Im Bereich Verkehr sind folglich nach wie den MIV entfallen. Folgerichtig formuliert auch das inte- vor umfassende Veränderungen nötig. Dies wird insbe- grierte Stadtentwicklungskonzept das Ziel einer Anteils- sondere im Vergleich der aktuellen verkehrsbedingten verschiebung, weg vom privaten PKW-Verkehr hin zu 2,52 2,50 2,50 Pro-Kopf CO2-Emissionen (Stand 2014: 2,48 t/a) mit der den Verkehrsarten des Umweltverbundes (Fuß, Fahrrad, 2,48 4,47 t CO2-Emissionen pro Einwohner in Tonnen Zielstellung für das Jahr 2020 (0,95 t/a) deutlich. An die- öffentlicher Nahverkehr). ser Stelle zeigt sich die Notwendigkeit, beispielsweise im Rahmen der aktuellen Diskussion der Mobilitäts Um das Ziel, den allgemeinen jährlichen Ausstoß von szenarien, die Weichen neu zu stellen. Sowohl das Treibhausgasen bis 2020 auf 4,47 t pro Einwohner zu Mobilitätsverhalten, als auch die verwendeten Antriebs senken, zu erreichen, sind in allen Bereichen große An- 2,36 2,43 2,38 2,35 technologien müssen transformiert werden. Immer strengungen nötig. Die Umstellung von Erdgaskesseln noch benötigt der Straßenverkehr 81 % der im gesam- auf gekoppelte Strom- und Wärmeproduzenten führt ten Verkehrsbereich verbrauchten Energie. Dabei ent- wie gezeigt zu deutlichen Einsparungen. Der Umstieg fallen 56 % auf private Kraftfahrzeuge und Motorräder vom eigenen PKW in die Straßenbahn oder auf das Fahr- (MIV) und 25 % auf Gütertransporte. Der öffentliche rad verringert nicht nur den Energieverbrauch auf einen 1,93 1,84 1,83 1,74 Personennahverkehr (ÖPNV) ist hingegen für lediglich Bruchteil, sondern sorgt auch für mehr Lebensqualität Jahr 2 % des Gesamtenergieverbrauchs im Bereich Verkehr in Leipzig durch weniger Lärm und Luftverschmutzung. 2011 2012 2013 2014 2020 10 / / 11
4 ENERGIETRÄGER UND IHRE NUTZUNG EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 Energieversorgung in Leipzig 2014 Emissionsfaktoren verschiedener Wärmeproduzenten 32% 30% HAUSHALTE Wärmewende in Leipzig? 500 WIRTSCHAFT + ENERGIE- PRODUKTION 3.362 GWh 947.002 t 3.547 GWh ▶ Seit dem Jahr 2014 liegen Daten zur gesamten ▶ Der in der Bilanz ausgewiesene Anteil der Wärme 431 g/kWh 1.225.276 t Endenergie- Stromproduktion der privaten Blockheizkraftwerke aus erneuerbaren Energien ist zwar in den letzten verbrauch und 400 (BHKW) vor. Diese werden in der Bilanz als Nah Jahren leicht gestiegen, liegt aber immer noch unter CO2-Emissionen wärme definiert. 1 % des Wärmebedarfs. Das liegt zum einen an dem nach Sektoren ▶ Diese Neuinformation wird durch einen Anstieg sehr zaghaften Einsatz erneuerbarer Energien vor 2014 des Erdgasverbrauchs von BHKW 12 wieder allem im Mehrfamilienhausbetrieb, aber auch an 300 2% KOMMUNALE gespiegelt. einer schlechten Datenlage, da viele Anlagen nicht VERWALTUNG ▶ Auch wenn es kein Erfolg des einen Jahres ist, ergibt meldepflichtig sind und somit nur Angaben 245 g/kWh 185 GWh 52.101 t der sprunghafte Anstieg einen deutlich positiven zu geförderten Anlagen vorliegen. Effekt bei der Betrachtung der Treibhausgas 200 164 g/kWh 36% ERDGASKESSEL emissionen durch die effiziente Ausnutzung des GESAMTENERGIE- KOHLEOFEN Energieträgers Erdgas (siehe nebenstehende Grafik). VERKEHR NAHWÄRME VERBRAUCH LEIPZIG 4.065 GWh 100 1.351.335 t 11.159GWh Energieflussanalyse 2014 (Eingang: Gesamtstrom- und Wärmeverbrauch, FERN-/ 3.575.714 t nicht witterungsbereinigt ohne Verkehr) 0 Treibhausgas-Emissionen in g / kWh LEIPZIGER UMLAND STROM ERDGAS FERNWÄRME- ENERGIE- QUELLEN EXTERN 1.692 GWh 3.735 GWh BEZUG LIPPENDORF HEIZÖL 194 GWh KOHLE 139 GWh SONSTIGE 46 GWh HOLZ** 8 GWh 3.575.714t GESAMTAUSSTOSS CO2 978 GWh (inkl. Verkehr) BIOMASSE** Wärmepumpe 48 GWh 9 GWh 1 WIND** 113 GWh 36 GWh 68 GWh BHKW 5 GWh 1.099 GWh STADTGEBIET LEIPZIG WASSER** 469 GWh GuD-ANLAGE 0,37 GWh 1 GWh 419 GWh 57 GWh 37 GWh HEIZWERKE UMWELTWÄRME** 2.466 GWh 24 GWh DEPONIE-/KLÄRGAS** 13 GWh 1.484 GWh SOLARTHERMIE** Nachtspeicher 8 GWh 5 GWh PHOTOVOLTAIK** 40 GWh 100% 100% STROM WÄRME 2.235 GWh 4.451 GWh ** Erneuerbare Energien **Erneuerbare Energien 28% 70% 2% 52% 45% 3% HAUSHALTE WIRTSCHAFT KOMMUNALE 634 GWh 1.554 GWh LIEGENSCHAFTEN HAUSHALTE WIRTSCHAFT KOMMUNALE 48 GWh 2.298 GWh 2.021 GWh LIEGENSCHAFTEN 132 GWh 12 / Tendenz steigend Tendenz gleichbleibend Tendenz sinkend / 13
4 FOKUS FERNWÄRME EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 66 % ABWÄRM KRAF E TWER AUS Mit dem Klimavertrag von Paris wurde im Dezember K LIP ist im Raum Leipzig allerdings schwer erschließbar benannt werden. Insbesondere im Zuge des Bevölke- PEND 2015 die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft be- 32 % GAS- U TURB D DAN ORF und unter den aktuellen Randbedingungen auch öko- rungswachstums rückt die bauliche Erschließung von schlossen. Folglich ist die Energiewirtschaft in den nomisch nicht darstellbar. Solarthermie hingegen ist, derzeitigen Brachflächen unter Anwendung von ener- INEN MPF- nächsten Jahren beschleunigt auf eine Versorgung fern von fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl umzubau- 2 % HEIZ -KRA FTW ERK obwohl sie stark saisonal zur Verfügung steht und viel Fläche benötigt, eine interessante Option für die Ergän- gieeffizienten, netzgekoppelten Wärmeversorgungs lösungen in den Fokus. Für die Zukunft kann das mit Be- KRAF en. Die Stadt Leipzig hat sich dabei das Ziel gesetzt, RNWÄRME TWER zung der Wärmeerzeugung. dacht ausgebaute Fernwärmesystem der Stadt Leipzig bis zum Jahr 2050 den CO2-Ausstoß pro Kopf auf 2,5 t FE KE den Vorteil bieten, sowohl über die Wahl der Erzeuger pro Jahr zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind 33 % Bereits heute ist absehbar, dass zukünftig eine stärkere als auch der Technologien flexibel entscheiden und eine gleichermaßen umfassende Änderungen in den drei Kopplung der Wärmeversorgung mit dem Stromsektor schrittweise Einbindung von erneuerbaren Energien energiereichen Sektoren Strom, Verkehr und Wärme erforderlich sein wird. Um hier auch künftig die beiden vornehmen zu können. Das bereits vorhandene Netz vorzunehmen. Der Anteil des Wärmemarktes an den ge- Aspekte Versorgungssicherheit und Netzstabilität zu kann damit langfristig auch kleine und mittlere dezen- samten, energiebedingten CO2-Emissionen liegt dabei gewährleisten, wird dabei eine zunehmende Digitali- trale Erzeuger im Stadtgebiet integrieren und Lastver- deutschlandweit bei rund 40 %. Nach den Ergebnissen 66% sierung notwendig. Eine entsprechende Prüfung von schiebungen innerhalb der Stadt effizient ausgleichen. SO E der CO2-Bilanz liegt der Anteil in der Stadt Leipzig nur NS Szenarien und Handlungsmöglichkeiten wird bereits M bei 31 %. Um dennoch die notwendige Reduzierung TIG E W ÄR durch die Leipziger Stadtwerke vorgenommen. Darüber In der Karte ist der Ausbaustand des Fernwärmenetzes Stand: 2014 der CO2-Emissionen im Wärmesektor voranzutreiben, hinaus wurden bereits verschiedene Projekte angesto- zum Stand April 2018 dargestellt. Der Ausbau ist folglich wurde der Ausbau der Nah- und Fernwärme bei gleich- ßen oder befinden sich aktuell sogar in der Umsetzung. bereits gut voran geschritten. Innerhalb der ausgewie- zeitiger Einbindung erneuerbarer Energien in die vor- Als Beispiele können hier größere Solarthermie-Anla- senen Ausbaugebiete sind die Stadtwerke stetig weiter handenen und geplanten Wärmenetze zur städtischen benden Fernwärmeeinspeisung im GuD der Leipziger gen sowie die Inbetriebnahme neuer Wärmespeicher im Einsatz, das Netz sukzessive zu erweitern. Wärmeversorgung beschlossen und als eine der zen- Stadtwerke, ist es zu verdanken, dass die Stadt Leipzig tralen Maßnahmen im Leipziger Energie- und Klima- im bundesweiten Vergleich der spezifischen CO2-Emis- schutzprogramm verankert. sionen bisher sehr gut abschneidet. Aktuell ist die Fernwärme zu ca. einem Drittel an der Im Rahmen aktueller energie- und klimapolitischer Wärmeversorgung der Stadt Leipzig beteiligt. Die Wär- Diskussionen steht immer wieder der Konflikt zwischen meerzeugung erfolgt dabei zu 99,6 % über energie einem Ausstieg oder dem möglichen Weiterbetrieb des effiziente Prozesse der Kraft-Wärme-Kopplung. Mit ei- Kraftwerks Lippendorf und der damit verbundenen nem Anteil von über 60 % – ca. 978 GWh im Jahr 2014 Lieferung von Wärme zur Versorgung des städtischen (2017: 1.195 GWh) – wird der Großteil der Versorgung Fernwärmesystems im Raum. Ein Ausstieg der Stadt FERNWÄRME- derzeit durch den Bezug von Wärme aus dem Braun- Leipzig aus dem Wärmebezug wird den Betrieb des VERSORGUNGSGEBIET kohlekraftwerk Lippendorf über eine mehr als 13 km Kraftwerks Lippendorf nur unwesentlich beeinträchti- POTENZIELLES lange Leitung gespeist. Hier entsteht die Wärme als gen. Die finale Entscheidung zur Stilllegung der Strom- FERNWÄRMEAUSBAUGEBIET Nebenprodukt der Braunkohleverstromung. Auf Basis produktion in Lippendorf wird auch die Fernwärme- emissionsarmen Erdgases stellt das hocheffiziente Gas- lieferung für Leipzig beenden. Unter Berücksichtigung und Dampfkraftwerk (GuD) im Stadtbezirk Zentrum der bundespolitischen Entscheidungen steht die Stadt Nord die städtische Wärmeversorgung durch weitere Leipzig umso mehr in der Verantwortung, bereits heute 470 GWh im Jahr 2014 (2017: 540 GWh) sicher. Aufgrund strategisch die Weichen zu stellen, um auch bei einem einer erhöhten Einspeisung erneuerbarer Energien in Ausstieg aus der Braunkohleverstromung die städti- das Stromnetz und dem damit verbundenen Strom- sche Fernwärmeversorgung sicherstellen zu können. preis-Rückgang an der Börse wurden in der Erzeugung Konkret sind dem Stadtrat daher bis zum Ende des Gaskraftwerke trotz höherer Energieeffizienz und Flexi Jahres 2018 Ergebnisse einer Exit-Strategie vorzule- bilität durch günstigere Braunkohlekraftwerke ver- gen, welche in zwei Prüfszenarien einen Ausstieg aus drängt (sogenannter Merit-Order-Effekt). Neben dem dem Wärmebezug des Braunkohlekraftwerks für die Kraftwerk Lippendorf und dem umweltfreundlichen Jahre 2023 und 2030 untersucht. Statt des Bezugs von GuD sind zudem kleinere Heizwerke und Blockheizkraft- Abwärme aus dem Kraftwerk Lippendorf muss eine werke in die städtische Fernwärmeversorgung einge- zukunftsfähige Versorgungsstruktur durch neue, de- bunden. Der konkrete Einsatz der verschiedenen Erzeu- zentrale und flexible Kapazitäten – vorrangig auf Basis gungsanlagen wird mit Blick auf Versorgungssicherheit, von Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbaren Energi- Ökologie und Wirtschaftlichkeit laufend optimiert. en – geplant und umgesetzt werden. Die Nutzung von Energiespeichern, wie bspw. dem Wärmespeicher im Im Rahmen der CO2-Bilanzierung werden die anfal- Stadtteil Connewitz, ist dabei ebenfalls in die Versor- lenden Emissionen bei der Kohleverbrennung – ent- sprechend ihrem Zweck zur Stromerzeugung – auch gungsstruktur zu integrieren. LEIPZIG maßgeblich der Stromproduktion zugerechnet. Das Wie erste Potenzialanalysen hinsichtlich der Nutzung Nebenprodukt Fernwärme wird aufgrund der Erzeu- von Solarthermie, Photovoltaik, Geothermie und mit gung im effizienten Prozess der Kraft-Wärme-Kopplung Abstrichen auch von Windenergie bereits gezeigt ha- Stand: April 2018 nur mit einem geringen CO2-Ausstoß bewertet. Dieser ben, ist die Einbindung erneuerbarer Energien im ge- Bearbeitung: Stadt Leipzig, Amt für Umweltschutz Tatsache, sowie der effizienten Erzeugung der verblei- samten Stadtgebiet grundsätzlich möglich. Geothermie Datengrundlage: Stadtwerke Leipzig, Stadt Leipzig, Amt für Geoinformation und Bodenordnung 14 / / 15
5 MASSNAHMENUMSETZUNG EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 Zielstellung und Umsetzungsstand der Maßnahmen Die wichtigsten Maßnahmen des Jahres 2016 Um das Ziel einer langfristigen Minimierung der Treib- Zum Stichtag 31.03.2017 wurden außerdem die jewei- Europäische Mobilitätswoche hausgase zu erreichen, wurden für einen Umsetzungs- ligen Umsetzungsstände der einzelnen Maßnahmen Bereits seit 2002 findet einmal jährlich die Europäische Nur auf Grundlage dieser Daten können schließlich horizont bis zum Jahr 2020 konkrete Ziele im Ener- festgestellt. Dabei sind 98 Maßnahmen für einen Um- Mobilitätswoche statt. Ziel dabei ist es, europaweit Bür- Priorisierungen bei der Sanierung vorgenommen und gie- und Klimaschutzprogramm hinterlegt und mit setzungshorizont im Zeitraum 2013 – 2016 vorgesehen. gerinnen und Bürgern in ihren jeweiligen Kommunen Aussagen über Einsparpotenziale getroffen werden. insgesamt 105 Maßnahmen untersetzt. Anhand der Ein Großteil dieser Maßnahmen versteht sich allerdings die gesamte Bandbreite nachhaltiger Mobilitätsange- vorliegenden CO₂-Bilanzierung für das Jahr 2014 konn- als Daueraufgabe. 27 der 105 Maßnahmen konnten bote aufzuzeigen. Die Kampagne wurde damals von der Im Rahmen des eea-Prozesses wurden im Jahr 2015 ten die Ziele für eben dieses Jahr bewertet werden. bereits vollständig umgesetzt werden. Eine konkrete Europäischen Kommission ins Leben gerufen. 2016 hat dabei bereits die Energieverbrauchskennzahlen städ- Erfassung der einzelnen Umsetzungsstände wird zur sich auch die Stadt Leipzig, unter dem Motto „Mobilität tischer Gebäude ermittelt, welche hier erneut ihren Übersicht auf den folgenden Seiten dargestellt. mit Verstand. Wirtschaft mit Gewinn“, zum ersten Mal Einsatz finden konnten. In einer Tabelle wurden die- an dieser Aktion beteiligt, um für alternative Mobilitäts- se schließlich mit Aussagen zum Sanierungsaufwand formen zu werben. Unterstützt wurden die zahlreichen verknüpft, die in regelmäßigen Begehungen durch das Veranstaltungen unter anderem durch engagierte Verei- Technische Objektmanagement der Stadt gesammelt Zielstellungen des Energie- und Klimaschutzprogramms ne, Verbände und Privatpersonen. Anhand spannender werden. 2014 – 2020 *verbesserte Datengrundlage Aktionen konnten Interessierte spielerisch einen Blick in die Zukunft werfen und dabei die Mobilität von Mor- Das Ergebnis wurde den Bauherrenämtern zur Ver- gen kennenlernen. Das Mobilitätsfest auf dem Markt- fügung gestellt, sodass zukünftig neben demosko- Ist 2011 Ist 2012 Ist 2013 Ist 2014 Ziel 2020 platz, bildete den Startschuss für die Themenwoche. pischen, fördermitteltechnischen, haushälterischen und standortpolitischen Kriterien auch energetische Zielstellung im Handlungsfeld kommunale Einrichtungen Entwicklung einer Energetischen Gesichtspunkte bei der Priorisierung von Sanierungs Sanierungsplanung für kommunale Gebäude vorhaben berücksichtigt werden können. Anteil erneuerbarer Strom 30 % 50 % 50 % 50 % 100 % Der Bestand kommunaler Gebäude bietet vor dem Ziel verstärkter Energieeinsparungen einen wichtigen An- E-Fahrzeuge für die Stadtverwaltung Gesamtenergieverbrauch 168 GWh 165 GWh 157 GWh 181 GWh 97 GWh satzpunkt. Mit einer Summe von rund 25 Mio. € jährlich Noch Ende des Jahres 2015 wurden in der Fahrzeug- kommunale Gebäude anfallender Energiekosten, stellen die kommunalen flotte der Stadt Leipzig insgesamt 50 PKW mit Ver- Einrichtungen nicht zuletzt auch einen erheblichen brennungsmotoren durch ebenso viele neue Elektro- Zielstellung im Handlungsfeld Stadtentwicklung und Gebäude Kostenfaktor im städtischen Haushalt dar. Im Jahr 2016 fahrzeuge ersetzt. Im folgenden Jahr 2016 konnten die wurde daher im Amt für Gebäudemanagement eine Fahrzeuge bereits zu einer umweltfreundlicheren Fort- Gesamt-CO₂-Emissionen 6,81 t/EW/a 6,77 t/EW/a 6,70 t/EW/a 6,57 t/EW/a 4,47 t/EW/a energetische Sanierungsplanung erarbeitet. bewegung beitragen. Die Autos werden dabei sowohl von der Stadtverwaltung als auch von der Leipziger Zielstellung im Handlungsfeld Energieversorgung und Erneuerbare Energien Als Voraussetzung für die Sanierungsplanung war es zu- Gruppe im Arbeitsalltag genutzt. nächst wichtig, einen Überblick über Energieverbrauch Energieerzeugung 2,6 GWh/a 4,4 GWh/a 4 GWh/a 34 GWh/a 72 GWh/a und -kosten aller kommunalen Liegenschaften zu be- in KWK-Anlagen (Strom) (Strom) (Strom) (Strom) * (Strom) kommen. (dezentral) 19,6 GWh/a 17,1 GWh/a 20 GWh/a 67 GWh/a 107 GWh/a (Wärme) (Wärme) (Wärme) (Wärme) * (Wärme) Europäische Mobilitätswoche Erneuerbare 72 GWh/a 97 GWh/a 119 GWh/a 138 GWh/a 84 GWh/a Stromerzeugung Erneuerbare 18 GWh/a 21 GWh/a 24 GWh/a 37 GWh/a * 84 GWh/a Wärmeerzeugung Zielstellung im Handlungsfeld Mobilität Modal-Split 2008: 2013: 2015: 2025: Fußverkehr: 27,3 % Fußverkehr: Fußverkehr: Fußverkehr: 30 % Radverkehr: 14,4 % 29,3 % 25,4 % Radverkehr: 20 % ÖPNV: 18,8 % Radverkehr: Radverkehr: ÖPNV: 25 % MIV: 39,6 % 15,2 % 17,3 % MIV: 25 % ÖPNV: 17,1 % ÖPNV: 17,6 % MIV: 38,3 % MIV: 39,7 % CO₂-Emissionen 2011 2012 2013 2014 2020 im Bereich Verkehr 2,52 t/EW/a 2,50 t/EW/a 2,50 t/EW/a 2,48 t/EW/a 0,95 t/EW/a © Stadt Leipzig 16 /
5 MASSNAHMENUMSETZUNG Übergreifendes Kommunikationskonzept Ausbau des Intracting Das Blockheizkraftwerk in der Hildegardstraße ist eines Mit dem Ziel, ein kommunikatives Gesamtbild aller Im Zuge von Energie- und Kosteneinsparungen nutzt von vier dezentralen Klein-Kraftwerken der Stadtwerke Klimaschutzbemühungen in der Stadt Leipzig zu schaf- die Stadt Leipzig seit 2007 das Finanzierungsinst- Leipzig. Die Energiestationen arbeiten in Kraft-Wärme- fen, wurde ein Kommunikationskonzept erarbeitet. rument des sogenannten Intracting. Mittels einer Kopplung mit einem sehr hohen Gesamtwirkungs- Dieses sieht eine jährlich wechselnde Kampagne für Anschubfinanzierung wurden in der Vergangenheit grad von ca. 90 Prozent und stellen verbrauchsnah verschiedene Zielgruppen (unter anderem Mieter, verschiedene energetische Maßnahmen realisiert, gleichzeitig Strom und Wärme bereit. Im Vergleich zur Gewerbe und Schulen) vor, die durch unterschiedlichs- die mit der Zeit zu Kosteneinsparungen führten. Die getrennten Erzeugung von Strom und Wärme können te Aktionen und Maßnahmen angesprochen werden eingesparten Energiekosten dienten zunächst der bis zu 1760 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. sollen. In einem ersten Schritt wurden 2016 die Grund- Deckung der Anschubfinanzierung und konnten an- lagen für eine erfolgreiche Kampagnenarbeit gelegt. schließend im städtischen Haushalt an anderer Stelle Für einen einheitlichen Außenauftritt wurde dabei oder für neue Energiesparmaßnahmen wieder einge- das bestehende Klimaschutzlogo überarbeitet und ein setzt werden. Diese Finanzierung aus sich selbst, bei Key-Visual (Schlüsselbild) entwickelt (siehe Deckblatt). der energetische Maßnahmen mittels zuvor einge- sparter Geldmittel finanziert werden, erhöhte stetig Gemeinsam mit dem bereits bekannten Slogan „Leip- das Investitionsvolumen zur Umsetzung neuer Ener- zig ist klimabewusst“ sollen die vielen Bemühungen giesparmaßnahmen. Aufgrund der nachgewiesenen im Klimaschutz auf diese Weise unter einer wirkungs- Einsparungen aus den vergangenen Jahren und dem vollen Marke positioniert werden. Darüber hinaus wird weiterhin bestehenden hohen Bedarf an energetischer auch die Website – www.leipzig.de/klimabewusst – in Sanierung der kommunalen und städtisch genutzten einem neuen Design gestaltet und mit aktuellen Inhal- Gebäude, wurde die jährliche Gesamtinvestitionssum- ten gefüllt. Für engagierte und interessierte Personen me im Jahr 2016 schließlich auf insgesamt 250.000,– € ist zudem ein Kommunikationsbaukasten erarbeitet aufgestockt. Für das Intracting werden dabei insbe- worden. Dieser bietet die Möglichkeit von der Nutzung sondere Maßnahmen mit einer hohen Wirtschaftlich- verschiedener Vorlagen, wie beispielsweise dem Leit- keit bei geringer Amortisationszeit umgesetzt. Als motiv der Kampagne und Abbindern für Pressetexte Beispiel ist hier der Einbau einer Lüftungsanlage mit und Emails direkt Gebrauch zu machen. CO2-geführter Regelung und einem Wärmerückgewin- nungsgrad von über 90 % in der Sporthalle der Hum- Logoplatzierung auf den Briefköpfen boldtschule zu benennen. Der Austausch der Lüftungs- Das überarbeitete Logo wird seit dem Jahr 2016 schließ- anlage der im Jahr 1986 erbauten Halle stellt dabei lich auch direkt auf den Briefköpfen des Dezernates für eine hocheffiziente Energieeinsparmaßnahme dar. Umwelt, Ordnung und Sport sowie auf den Briefköpfen Auch die Erneuerung gebäudeleittechnischer Anlagen ausgewählter Ämter des Dezernates platziert. Im Sinne zur Heizenergieeinsparung zählt zu den Maßnahmen der Vorbildfunktion wird damit für eine klimabewusste des Intracting. Stadt geworben. Bürgerbeteiligung zum Integrierten Stadtentwicklungs- konzept ‚Leipzig 2030’ im Rahmen von Fachforen, Tisch- runden oder auch Speeddating mit der Stadtverwaltung © Leipziger Gruppe © Nils A. Petersen 18 /
5 MASSNAHMENUMSETZUNG EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 Umsetzungs- Umsetzungs- In nachfolgender Tabelle sind alle 105 Maßnahmen des Nr. Maßnahme stand horizont Energie- und Klimaschutzprogramms 2014 – 2020 mit Das Energie- und Klimaschutz- den jeweils aktuellen Umsetzungsständen dargestellt. programm 2014 – 2020 mit Kommunale Gebäude und Anlagen Dabei sind umgesetzte Maßnahmen durch einen vollen den detaillierten Maßnahmen- Balken gekennzeichnet. Da ein großer Teil der Maßnah- beschreibungen finden Sie auf 2.1 Entwicklung einer Sanierungsplanung für kommunale Gebäude 2015 men Daueraufgaben oder zeitlich aufeinander aufbau- www.leipzig.de/klimabewusst 2.2 Nutzerinformation zum Passivhausstandard 2013 ende Projekte beschreibt, kann sich der Umsetzungs- oder direkt über den QR-Code. 2.3 Nutzerinformation und Weiterbildung in Schulen und Kitas stand in den Folgejahren auch wieder ändern. 2014 zur Energieeinsparung 2.4 Warmmietneutrale Sanierung 2013 2.5 Pilotprojekte für innovative Technologien 2016 2.6 Verwaltung aller kommunalen Gebäuden im Managementsystem FAMOS 2018 2.7 Benchmarking des Energieverbrauchs öffentlicher Einrichtungen 2014 Übersicht zum aktuellen Umsetzungsstand (31.03.2017) 2.8 Objektkonkrete Prüfung öffentlicher Liegenschaften 2015 hinsichtlich Energieeffizienz Umsetzungs- Umsetzungs- 2.9 Smart-Meter-Pilotprojekt bei städtischen Einrichtungen 2014 Nr. Maßnahme stand horizont 2.10 Solaroptimierung von kommunalen Gebäuden 2014 Klimaschutz in Stadtentwicklung und Bauleitplanung 2.11 Gestattungsvertrag für Bürgersolaranlagen 2014 1.1 Nachhaltigkeitsstrategien der Stadtentwicklung DA 2.12 Ausbaustrategie der Wärmeversorgung kommunaler Gebäude 2018 als Nahwärmeinsel für benachbarte Quartiere 1.2 SEKo Fachkonzept Energie und Klimaschutz 2014 2.13 Prüfung der Energieeinspareffekte in der Stadtverwaltung 2015 1.3 Energie- und Klimaschutzkonzept für ausgewählte Stadtquartiere 2014 durch Umstellung der Computer auf Thin Clients 1.4 Modellvorhaben klimagerechte Sanierung von Stadtquartieren 2014 2.14 Berücksichtigung von Strom aus erneuerbaren Energien 2015 bei der Ausschreibung des städtischen Strombezugs 1.5 SEKo Fachkonzept Freiraum und Umwelt 2014 2.15 Bezug von 6 % Biogas für kommunale Einrichtungen 2018 1.6 Fortführung von Stadtteilentwicklungskonzepten 2013 2.16 Ganzheitliches Lichtkonzept für die Straßenbeleuchtung 1.7 KfW-Programm 432 Schönau WK 5.1 2014 2013 mit dem Ziel der Energieeinsparung 1.8 KfW-Programm 432 Alt-Schönefeld 2014 2.17 Weiterführung der Intractingaktivitäten 2013 1.9 KfW-Programm 432 Lindenau-Plagwitz 2014 1.10 Einführung eines Klimachecks 2013 Umsetzungs- Umsetzungs- Nr. Maßnahme 1.11 Konsequenter Einsatz des Leitfadens für solaroptimierte Bauleitplanung DA stand horizont 1.12 Energetische und stadtklimatische Kriterien bei städtebaulichen und Realisierungswettbewerben 2014 Ver- und Entsorgung 3.1 Fernwärmeausbau und -verdichtung/Nahwärmeausbau 2013 1.13 Erstellung von Konzepten zur energieeffizienten Versorgung 2014 im Rahmen von städtebaulichen Wettbewerben und Rahmenplänen 3.2 Energetische Nutzung von Abfallprodukten 2014 1.14 Festlegung von Energieeffizienzmaßnahmen in städtebaulichen Verträgen 2014 3.3 Konzept zur zukünftigen Einbindung erneuerbarer Wärme in Wärmenetze 2020 1.15 Vorgaben hoher energetischer Standards bei Veräußerung 3.4 Energetische Nutzung von Bioabfällen 2015 2015 stadteigener Liegenschaften 3.5 Energetische Nutzung von Abwasserwärme durch Wärmetauscher 2016 1.16 Prüfung der Umsetzung der Bund-/Ländervorgaben zur EnEV 2015 und zum EEWärmeG 3.6 Konzepterstellung und -umsetzung für zentrale Wärmespeicherung 2020 1.17 Erarbeitung und Veröffentlichung einer Bauherrenmappe 2014 3.7 Erstellung einer Wärmebedarfskarte 2014 1.18 Weiterführung/Aktualisierung des Brachflächenkatasters DA 3.8 Bau/Kauf von Erneuerbare-Energien-Anlagen 2013 1.19 Nutzungsmanagement für größere Brachflächen DA 3.9 Förderprogramm für Mini-BHWK 2018 1.20 Verlängerung/Anpassung von Gestattungsverträgen für Brachflächen kf 3.10 Weiterführung des Angebotes „Ökobonus Wärme21“ 2013 1.21 Einrichtung einer einheitlichen Gebäudedatei DA 3.11 Förderung von Heizungschecks 2013 1.22 Vergabe von Städtebaufördermitteln 2014 3.12 Förderung des Kühl-/Gefrierschrankaustauschs 2013 1.23 Autoarmes Wohnen DA 3.13 Smart-Meter-Pilotprojekt für Immobilienwirtschaft 2014 20 / DA = Daueraufgabe kf = kurzfristig mf = mittelfristig Tendenz steigend Tendenz gleichbleibend Tendenz sinkend / 21
5 MASSNAHMENUMSETZUNG EUROPÄISCHE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKOMMUNE Umsetzungsbericht 2016 Umsetzungs- Umsetzungs- Umsetzungs- Umsetzungs- Nr. Maßnahme Nr. Maßnahme stand horizont stand horizont Mobilität Kommunikation, Kooperation 4.1 Überarbeitung STEP Verkehr und öffentlicher Raum 2015 6.1 Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit im Wirtschaftsbereich 2014 4.2 Fußwegeverkehrsentwicklungskonzept 2016 6.2 Klimaschutzvereinbarungen zwischen Stadt, IHK, HWK 2014 und Wohnungsbauunternehmen 4.3 Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung 2015 6.3 Energie- und CO₂-Bilanzierung und Veröffentlichung 2013 4.4 Ladeinfrastruktur für individuelle Elektromobilität 2014 6.4 Aus- und Weiterbildung für erneuerbare Energien- 4.5 Tempo 30 in Wohngebieten 2015 2014 und Energieeffizienztechnologien 4.6 Pendlerparkplätze bei schlechter ÖPNV-Anbindung 6.5 Stärkung des Solardachkatasters 2015 2013 und Ausbau von Park and Ride-Angeboten 6.6 Weiterführung der Beratungsangebote für KMU durch IHK und HWK 2013 4.7 Tarifoptimierung im ÖPNV 2014 6.7 Einrichtung einer Klimaschutzleitstelle 2014 4.8 Entwicklung einer Mobil-Card für den Umweltverbund 2014 6.8 Weiterentwicklung des bestehenden Klimaschutzfonds 2015 4.9 Verbesserung der Radwegesituation im Winter 2014 6.9 Erarbeitung eines übergreifenden Kommunikationskonzeptes 4.10 Überarbeitung eines Radwegeweisungskonzeptes 2015 2014 zum Thema Energie- und Klimaschutz 4.11 Fahrradmitnahme im ÖPNV 2015 6.10 „Energie und Klimaschutz kompakt“-Newsletter 2013 4.12 Car-Sharing-Abstellmöglichkeiten 2014 6.11 Logoplatzierung auf den Briefköpfen der Stadtverwaltung 2016 4.13 Entwicklung eines Fahrradparkkonzeptes 2015 6.12 Weiterführung der Veranstaltung DA „Expertentreffen Energiemetropole Leipzig“ 4.14 Ausbau der Verknüpfungspunkte des Umweltverbundes 2014 6.13 Befragung der Bevölkerung zu klima- und energierelevanten Themen 2013 4.15 Radabstellanlagen in der Innenstadt 2015 6.14 Aufbau einer Energieagentur 2013 4.16 Errichtung einer Fahrradgarage am Hauptbahnhof 2014 6.15 Öffentlichkeitsarbeit, Energieberatungs- und Fördermöglichkeiten kf, mf 4.17 Errichtung von Fahrradboxen 2015 6.16 Klimaschutzkampagnen 2014 4.18 Unterstützung betrieblicher Mobilitätskonzepte 2014 6.17 Energieberatung für einkommensschwache Haushalte 2014 4.19 Attraktivitätssteigerung des Jobticketangebotes 2020 für kommunale Beschäftigte 6.18 Teilnahme an der Umweltmesse TerraTec/Enertec 2014 4.20 Einrichtung der Stelle eines Mobilitätsmanagers 2015 6.19 Vortragsreihe Energie und Klimaschutz 2014 4.21 Entwicklung eines Wohnkostenrechners 2015 6.20 Informationsveranstaltungen, Motivation von Schüler-/innen 2014 4.22 Mobilitätspaket für Neu-Leipziger 2016 4.23 Intensives Marketing unter dem Aspekt Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz 2015 Plastische Umsetzung der Mobilitätsentwicklung von 2015 bis 2030 nach Integriertem Stadtentwicklungskonzept durch die Leipziger Lego Modellbauer des Saxonia AFOL Clubs. 4.24 Durchführung von Radfahrkampagnen DA 4.25 Erhöhung des Car-Sharing-Anteils in der Stadtverwaltung 2014 4.26 Einführung eines Managementsystems für alle Mobilitätsformen 2015 der Stadtverwaltung 4.27 Runder Tisch Fußverkehr 2015 Umsetzungs- Umsetzungs- Nr. Maßnahme stand horizont Interne Organisation 5.1 Berücksichtigung der Lebensdaueranalyse als Kriterium 2014 bei der Beschaffung von Investitionsgütern 5.2 Beeinflussung des Verbraucherverhaltens der Nutzer 2014 städtischer Einrichtungen 5.3 Regelmäßige Hausmeisterschulungen 2013 5.4 EcoDrive-Schulungen für die Stadtverwaltung DA © Thomas Rötting 5.5 Weiterführung des European Energy Award DA 22 / DA = Daueraufgabe kf = kurzfristig mf = mittelfristig Tendenz steigend Tendenz gleichbleibend Tendenz sinkend / 23
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