Entwurf - Stadt Immenstadt

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Entwurf - Stadt Immenstadt
Entwurf
Stadt Immenstadt i. Allgäu
1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes
                                                    Fassung 27.08.2021

                                                    www.sieberconsult.eu
                                                    Sieber Consult GmbH

"Hotel Bühl-Mitte"
Entwurf - Stadt Immenstadt
Inhaltsverzeichnis

                                                                                                                    Seite
1         Rechtsgrundlagen                                                                                              3
2         Planungsrechtliche Festsetzungen (PF) (mit Angabe der Rechtsgrundlage auf Grund von
          § 9 BauGB und der BauNVO) sowie andere Bestimmungen zur Zulässigkeit der
          Vorhaben (auf Grund von § 12 Abs. 3 Satz 2 BauGB ohne Angabe der
          Rechtsgrundlage) für den Änderungsbereich                                                                     5
3         Bauordnungsrechtliche Vorschriften (BOV) gemäß § 9 Abs. 4 BauGB mit
          Zeichenerklärung                                                                                            14
4         Nachrichtliche Übernahme von nach anderen gesetzlichen Vorschriften getroffenen
          Festsetzungen gem. § 9 Abs. 6 BauGB mit Zeichenerklärung                                                    15
5         Hinweise und Zeichenerklärung                                                                               16
6         Satzung                                                                                                     21
7         Begründung – Städtebaulicher Teil                                                                           23
8         Abarbeitung der Umweltbelange (§ 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB), Konzept zur Grünordnung                             34
9         Begründung – Bauordnungsrechtlicher Teil                                                                    39
10        Begründung – Sonstiges                                                                                      41
11        Begründung – Auszug aus übergeordneten Planungen                                                            43
12        Begründung – Bilddokumentation                                                                              44
13        Verfahrensvermerke                                                                                          46

                       Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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Entwurf - Stadt Immenstadt
1                                         Rechtsgrundlagen

1.1       Baugesetzbuch                   (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017
                                          (BGBl. I S. 3634), zuletzt geändert durch Gesetz vom 16.07.2021
                                          (BGBI. I S. 2939)

1.2       Baunutzungsverordnung           (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017
                                          (BGBl. I S. 3786), zuletzt geändert durch Gesetz vom 14.06.2021
                                          (BGBl. I S. 1802)

1.3       Planzeichenverordnung           (PlanZV) in der Fassung vom 18.12.1990 (BGBl. I 1991 S. 58), zu-
                                          letzt geändert durch Gesetz vom 14.06.2021 (BGBl. I S. 1802); die
                                          im nachfolgenden Text zitierten Nummern beziehen sich auf den
                                          Anhang zur PlanZV

1.4       Planungssicherstellungs-        (PlanSiG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 20.05.2020
          gesetz                          (BGBl. I S. 1041)

1.5       Bayerische Bauordnung           (BayBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14.08.2007
                                          (GVBl. S. 588), zuletzt geändert durch Gesetz vom 25.05.2021
                                          (GVBI. S. 286)

1.6       Gemeindeordnung für             (GO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22.08.1998 (GVBl.
          den Freistaat Bayern            S. 796), zuletzt geändert durch Gesetz vom 09.03.2021 (GVBl.
                                          S. 74)

1.7       Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der Fassung vom 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542), zu-
                                  letzt geändert durch Gesetz vom 10.08.2021 (BGBl. I S. 2)

1.8       Bayerisches Naturschutz-        (BayNatSchG) vom 23.02.2011 (GVBl. S. 82), zuletzt geändert
          gesetz                          durch Gesetz vom 23.06.2021 (GVBl. S. 352)

                       Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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Entwurf - Stadt Immenstadt
1.9       Bundes-Immissions-            (BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17.05.2013
          schutzgesetz                  (BGBl. I S. 1274), zuletzt geändert durch Gesetz vom 10.08.2021
                                        (BGBl. I S. 3436)

                     Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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Entwurf - Stadt Immenstadt
2                                            Planungsrechtliche Festsetzungen (PF) (mit Angabe
                                             der Rechtsgrundlage auf Grund von § 9 BauGB und
                                             der BauNVO) sowie andere Bestimmungen zur Zu-
                                             lässigkeit der Vorhaben (auf Grund von § 12 Abs. 3
                                             Satz 2 BauGB ohne Angabe der Rechtsgrundlage)
                                             für den Änderungsbereich

2.1       "Appartementhaus"
                                             "Für die Bebauung vorgesehene Flächen und deren Art der
                                             baulichen Nutzung ("Appartementhaus")" (siehe Planzeich-
                                             nung); der gekennzeichnete Bereich dient der Unterbringung eines
                                             Hotels als Gäste-Appartementhaus mit integrierten Kaffee- und Se-
                                             minarräumen.
                                             Zulässig sind:
                                             − Gebäude bzw. Räume für den Betrieb eines Hotels als Gäste-
                                                Appartementhaus zur Unterbringung eines ständig wechselnden
                                                Personenkreises, d.h. keine sogenannten Zweitwohnungen
                                             − Räume für gesundheitliche und sportliche Zwecke im Zusam-
                                                menhang mit dem Hotel als Gäste-Appartementhaus (z.B. Well-
                                                ness, Sauna, Solarium, Schwimmbad, Fitnessraum, Yogaraum
                                                etc.)
                                             − Räume für Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Hotel
                                                als Gäste-Appartementhaus (z.B. Seminarräume, Veranstal-
                                                tungsräume etc.)
                                             − Verkaufsräume für Artikel des täglichen Bedarfs der Gäste, tou-
                                                ristischen Kleinwaren und Exponaten auf einer maximal zuläs-
                                                sigen Verkaufsfläche von 100 m² im Zusammenhang mit dem
                                                Hotel als Gäste-Appartementhaus
                                             − Gebäude bzw. Räume für einen öffentlichen Restaurant- bzw.
                                                Kaffeehaus-Betrieb
                                             − Räume zur Bewirtung der Gäste in untergeordneter Form (z.B.
                                                Bistro, Café, Bar etc.)
                                             − Flächen und Anlagen für die Außengastronomie (z.B. Außenter-
                                                rassen, Bier-/Gastgarten, etc.)
                                             − Räume für Catering

                          Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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Entwurf - Stadt Immenstadt
− ein Kiosk, der in Verbindung mit dem öffentlichen Restaurant-
                                             bzw. Kaffeehaus-Betrieb steht
                                           − Räume zur Verwaltung der zulässigen Betriebe und Einrichtun-
                                             gen
                                           − Parkdeck und Stellplätze inkl. der hierzu erforderlichen Anlagen
                                             und Nebenanlagen
                                           − Sonstige, für den Betrieb des Hotels als Gäste-Appartementhaus
                                             notwendige Anlagen und Einrichtigungen (z.B. Keller-, Tech-
                                             nik- , Personal-, Müll- und Lagerräume)

2.2       Maximal zulässige                Die maximal zulässige Grundfläche bezogen auf die gesamte
          Grundfläche                      überbaubare Grundstücksfläche (Baugrenze) und die geplanten
                                           Hauptbaukörper beträgt 740m².
                                           (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB; § 16 Abs. 2 Nr. 1 und § 19 Abs. 2 BauNVO;
                                           Nr. 2.6. PlanZV)

2.3       Überschreitung der maxi- Die maximal zulässige Grundfläche darf neben der in § 19 Abs. 4
          mal zulässigen Grundflä- Satz 2 BauNVO getroffenen Vorschrift zur Überschreitung (50 %)
          che                      durch
                                   − das Parkdeck des Bauabschnittes 2 um weitere 440m² sowie
                                   − nicht vollflächig versiegelte Stellplätze, Wege und Erschließungs-
                                       flächen bis zu einer Grundflächenzahl von 0,80
                                   überschritten werden.
                                   (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB; § 19 Abs. 4 BauNVO)

2.4       Gesamt-Gebäudehöhe               Die maximal zulässige Gesamt-Gebäudehöhe über NHN ergibt
                                           sich aus den Angaben im Vorhaben- und Erschließungsplan. Die da-
                                           rin angegebenen Werte dürfen um maximal 0,20 m überschritten
                                           werden. Dies gilt sowohl für die Hauptgebäude als auch für das
                                           Parkdeck und den Kiosk. Ausgenommen sind Anlagen zur Gewin-
                                           nung von Sonnenergie (Wärme, Elektrizität) sowie untergeordnete
                                           anderweitige Bauteile (z.B. Schornsteine, Antennen, Lüftungsanla-
                                           gen, Aufzugsbauten etc.).
                                           (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB; § 16 Abs. 2 Nr. 4 u. § 18 Abs. 1 BauNVO)

                        Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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Entwurf - Stadt Immenstadt
2.5       Höhe von Werbeanlagen            Die Höhe von Werbeanlagen innerhalb der überbaubaren Grund-
                                           stücksfläche darf die maximal zulässige Gesamt-Gebäudehöhe über
                                           NHN nicht überschreiten. Außerhalb der überbaubaren Grundstücks-
                                           flächen sind Werbeanlagen unzulässig.
                                           (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB; § 16 Abs. 2 Nr. 4 u. § 18 Abs. 1 BauNVO)

2.6                                         Baugrenze (überbaubare Grundstücksfläche für Hauptgebäude);
                                            die festgesetzte Baugrenze darf durch unterirdische Bauteile (z.B.
                                            eingegrabene Keller) bis zu einer Fläche von 60 m² sowie durch
                                            Bauteile in untergeordneter Form, wie z.B. Dachvorsprünge, Ein-
                                            gangs-/Zufahrtsüberdachungen, Rettungstreppen, Terrassen über-
                                            schritten werden.
                                            (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB; § 23 Abs. 1 u. 3 BauNVO; Nr. 3.5. PlanZV;
                                            siehe Planzeichnung)

2.7                                         Umgrenzung von Flächen für Stellplätze
                St
                                            Die Umgrenzung von Flächen für Stellplätze gilt nur für die Zeit des
                                            1. Bauabschnittes. Wenn der Umstand eintritt, dass der 2. Bauab-
                                            schnitt realisiert wird, entfällt die Festsetzung zur Umgrenzung von
                                            Flächen für Stellplätze. Es gilt dann ausschließlich die Umgrenzung
                                            von Flächen für Parkdeck des Baubschnittes 2.
                                            (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB i.V.m. § 9 Abs. 2 Nr. 2 BauGB; § 12
                                            BauNVO; Nr. 15.3. PlanZV; siehe Planzeichnung)

2.8                                          Umgrenzung von Flächen für Parkdeck des Bauabschnittes 2
             Parkdeck
                                             (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB; § 12 BauNVO; Nr. 15.3. PlanZV; siehe
                                             Planzeichnung)

2.9       Bauliche Anlagen außer-            Im Geltungsbereich sind außer den unter "Für die Bebauung vorge-
          halb der überbaubaren              sehene Flächen und deren Art der baulichen Nutzung ("Apparte-
          Grundstücksfläche                  menthaus")" genannten Nutzungen auch untergeordnete Nebenan-
                                             lagen und Einrichtungen, die dem Nutzungszweck des Vorhabens
                                             dienen und die seiner Eigenart nicht widersprechen, zulässig (z.B.

                        Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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Entwurf - Stadt Immenstadt
Zufahrten, Wege, Außenterrassen, Bier- bzw. Gastgarten). Diese An-
                                                      lagen sind auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche
                                                      bzw. außerhalb der Flächen für Stellplätze und Parkdeck zulässig.
                                                      (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB; §§ 12, 14 u. 23 BauNVO)

2.10         Einschränkung                            Umgrenzung der Flächen, die nur eingeschränkt bebaubar
             baulicher Anlagen
                                                      sind; innerhalb der Flächen dürfen bauliche Anlagen ausschließlich
                                                      hochwasserangepasst mit einem Mindestfreibord von 0,50 m über
                                                      der Hochwasserkote errichtet werden.
                                                      (§ 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB; Nr. 15.8. PlanZV; siehe Planzeichnung)

2.11                                                  Verkehrsflächen
                                                      (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB; Nr. 6.1. PlanZV; siehe Planzeichnung)

2.12      Beseitigung von Nieder-                     Falls das Niederschlagswasser nicht versickert werden kann, ist das
          schlagswasser auf den für                   auf den privaten Grundstücken anfallende Niederschlagswasser
          die Bebauung vorgesehen                     über Regenwasserzisternen mit Drosseleinrichtung zurück zu hal-
          Flächen                                     ten. Zur Bereitstellung des erforderlichen Retentionsvolumens dür-
                                                      fen Rigolen bzw. Füllkörperrigolen vor die Zisternen geschaltet
                                                      werden. Das überschüssige Niederschlagswasser aus den Zisternen
                                                      wird nach Drosselung auf 0,15 l/s pro 100 m² angeschlossener,
                                                      befestigter Grundstücksfläche über einen Regenwasserkanal zum
                                                      "Alpsee" abgeleitet. Dazu wird eine wasserrechtliche Erlaubnis be-
                                                      nötigt.
                                                      Für alle baukonstruktiven Elemente, die großflächig mit Nieder-
                                                      schlagswasser in Berührung kommen (z.B. Dachdeckungen, jedoch
                                                      nicht Rinnen, Fallrohre, Geländer etc.) sind Oberflächen aus Zink,
                                                      Titan-Zink, Kupfer oder Blei unzulässig, sofern diese Oberflächen
                                                      nicht mit geeigneten anderen Materialien (z.B. Kunststoff-Be-
                                                      schichtung) dauerhaft gegen Niederschlagswasser abgeschirmt
                                                      werden.
                                                      (§ 9 Abs. 1 Nrn. 14 u. 20 BauGB)

                                 Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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Entwurf - Stadt Immenstadt
2.13      Maßnahmen zum Schutz,            Für die Außenbeleuchtung sind nur mit Lichtstrahl nach unten ge-
          zur Pflege und zur Ent-          richtete, vollständig insektendicht eingekofferte (staubdichte) LED-
          wicklung von Natur und           Lampen oder nach dem Stand der Technik vergleichbare insekten-
          Landschaft                       schonende Lampentypen mit einer max. Lichtpunkthöhe von
                                           6,00 m über der Geländeoberkante zulässig, welche ein bernstein-
                                           farbenes bis warmweißes Licht (Farbtemperatur kleiner/gleich
                                           3000 Kelvin) mit geringem UV- und Blauanteil aufweisen. Eine
                                           Beleuchtung von Werbeanlagen, die sich nicht direkt an Gebäuden
                                           befindet, ist unzulässig. Die Benutzung von Skybeamern, blin-
                                           kende, wechselnd farbige Anzeigen sowie die flächenhafte Be-
                                           leuchtung der Fassaden sind nicht zulässig.
                                           Es sind nur Photovoltaikmodule zu verwenden, die weniger als 6 %
                                           polarisiertes Licht reflektieren (je Solarglasseite 3 %).
                                           Die Maßnahmen bzw. Vorschriften sind im gesamten Geltungsbe-
                                           reich durchzuführen bzw. zu beachten.
                                           (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

2.14      Maßnahmen zum Arten-             Um Verbotstatbestände im Sinne des § 44 Abs. 1 BNatSchG zu ver-
          schutz                           meiden, müssen der Abriss von Gebäuden sowie die Rodung von
                                           Gehölzen zwischen 01.10 und 28.02 außerhalb der Brutzeit von
                                           Vögeln erfolgen.
                                           Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes entfallen Spalten, wel-
                                           che potenzielle Quartiere von Fledermäusen darstellen können. Um
                                           zu gewährleisten, dass die Lebensraumbedingungen für diese Arten
                                           im Hinblick auf das zur Verfügung stehende Quartierangebot er-
                                           halten bleiben, sind folgende artenschutzrechtliche Ersatzmaßnah-
                                           men umzusetzen:
                                           − Aufhängung von zwei Fledermauskästen auf der Ost-, Süd- o-
                                               der Westfassade von Gebäuden der näheren Umgebung (z.B.
                                               Fa. Schwegler Fledermausflachkasten 1FF).
                                           − Die Aufhängung hat vor dem Eingriff, spätestens bis Anfang
                                               März des folgenden Frühjahrs zu erfolgen.
                                           − Es ist auf einen fachgerechten Standort (Mindesthöhe 4 m, Ex-
                                               position) zu achten.
                                           Bezüglich ausführlicher Erläuterungen siehe artenschutzrechtlicher
                                           Kurzbericht vom 02.07.2019.

                      Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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Entwurf - Stadt Immenstadt
2.15       Lärmschutztechnische             − Die Öffnungszeiten/Betriebszeiten des "Seecafé" sind auf den
           Bestimmungen                       Zeitraum von 6:00 bis 22:00 Uhr begrenzt.
                                            − Die Öffnungszeiten/Betriebszeiten des Kiosks sind auf den Zeit-
                                              raum von 6:00 bis 22:00 Uhr begrenzt.
                                            − Die Zeiten des betrieblichen Warenverkehrs sind auf den Tages-
                                              zeitraum (6:00 bis 22:00 Uhr) begrenzt. Die Einhaltung dieser
                                              Anforderungen ist durch geeignete organisatorische (z.B. durch
                                              Lieferverträge, Betriebsordnung) und/oder technische (z.B.
                                              Schranken, Kette) Maßnahmen sicherzustellen.
                                            − Besuchern des Gastronomiebereiches ist eine Nutzung der zur
                                              Verfügung stehenden Stellplätze untersagt. Diese stehen nur
                                              Mitarbeitern und Gästen der Beherbergungsstätte zur Verfü-
                                              gung.
                                            − Der Schallleistungspegel der Lüftungsanlage über Dach darf ei-
                                              nen Wert von 70 dB(A) nicht überschreiten.
                                            (§ 9 Abs. 1 Nr. 24 BauGB)

2.16                                        Umgrenzung der Flächen für besondere Anlagen und Vorkehrungen
                                            zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des
                                            Bundes-Immissionsschutzgesetzes, Lärmschutzfestsetzung mit
                                            folgendem Inhalt:
                                            − Die Nutzung der oberirdischen Stellplätze ist auf den Tageszeit-
                                                raum (6:00 bis 22:00 Uhr) beschränkt. Pkw können vor
                                                22:00 Uhr dort geparkt und dürfen erst nach 6:00 Uhr bewegt
                                                sowie genutzt (z.B. Be- und Entladung der Pkw) werden. Hier-
                                                für sind entsprechende Regelungen in der Hausordnung festzu-
                                                setzen und die Gäste beim Check-in darüber zu informieren. Zu-
                                                sätzlich sind eine entsprechende Beschilderung sowie Maßnah-
                                                men wie Schranken oder Ketten zur Einhaltung der Regelungen
                                                erforderlich.
                                            Diese Festsetzung entfällt, wenn das Parkdeck des Bauabschnitt 2
                                            vollständig hergestellt und in Betrieb genommen wurde.
                                            (§ 9 Abs. 1 Nr. 24 i.V.m. § 9 Abs. 2 Nr. 2 BauGB; Nr. 15.6. PlanZV;
                                            siehe Planzeichnung)

                       Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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2.17                                          Umgrenzung der Flächen für besondere Anlagen und Vorkehrungen
                                              zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des
                                              Bundes-Immissionsschutzgesetzes, Lärmschutzfestsetzung mit
                                              folgendem Inhalt:
                                              − Die Nutzung der oberirdischen Stellplätze ist auf den Tageszeit-
                                                  raum (6:00 bis 22:00 Uhr) beschränkt. Pkw können vor
                                                  22:00 Uhr dort geparkt und dürfen erst nach 6:00 Uhr bewegt
                                                  sowie genutzt (z.B. Be- und Entladung der Pkw) werden. Hier-
                                                  für sind entsprechende Regelungen in der Hausordnung festzu-
                                                  setzen und die Gäste beim Check-in darüber zu informieren. Zu-
                                                  sätzlich sind eine entsprechende Beschilderung sowie Maßnah-
                                                  men wie Schranken oder Ketten zur Einhaltung der Regelungen
                                                  erforderlich.
                                              (§ 9 Abs. 1 Nr. 24 BauGB; Nr. 15.6. PlanZV; siehe Planzeichnung)

2.18                                          Zu erhaltender Baum; ist bei Abgang durch eine entsprechende
                                              Neupflanzung zu ersetzen.
                                              (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB; Nr. 13.2. PlanZV; siehe Planzeich-
                                              nung)

2.19       Pflanzungen im Geltungs- Pflanzungen:
           bereich des vorhabenbe-  − Für die Pflanzungen im Geltungsbereich sind standortgerechte,
           zogenen Bebauungsplanes      heimische Bäume und Sträucher aus der unten genannten
                                        Pflanzliste zu verwenden.
                                    − Auf max. 5 % der Grundstücksfläche sind auch Sträucher, die
                                        nicht in der u.g. Pflanzliste festgesetzt sind, zulässig (z.B. Zier-
                                        sträucher, Rosenzüchtungen).
                                    − In Bereichen, die an öffentliche Flächen angrenzen, sind aus-
                                        schließlich Laubgehölze zulässig.
                                    − Unzulässig sind Gehölze, die als Zwischenwirt für die Erkran-
                                        kungen im Obst- und Ackerbau gelten, speziell die in der Ver-
                                        ordnung zur Bekämpfung der Feuerbrandkrankheit (Feuer-
                                        brandverordnung vom 20.12.1985, BGBl. I, 1985 S. 2551,
                                        zuletzt geändert durch Artikel 10 der Verordnung vom
                                        10.10.2012, BGBl. I S. 2113) genannten. Ausnahmsweise

                         Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
Seite 11                                                            Textteil (Entwurf) mit 47 Seiten, Fassung vom 27.08.2021
sind solche Obstbaumsorten zulässig, die nicht oder nur in ge-
                                    ringem Maße Überträger für die o.g. Erkrankungen sind.
                                Für den Geltungsbereich festgesetzte Pflanzliste:
                                Bäume 1. Wuchsklasse
                                Spitz-Ahorn                                Acer platanoides
                                Berg-Ahorn                                 Acer pseudoplatanus
                                Schwarz-Erle                               Alnus glutinosa
                                Grau-Erle                                  Alnus incana
                                Hängebirke                                 Betula pendula
                                Rotbuche                                   Fagus sylvatica
                                Zitterpappel                               Populus tremula
                                Stiel-Eiche                                Quercus robur
                                Silber-Weide                               Salix alba
                                Winter-Linde                               Tilia cordata
                                Sommer-Linde                               Tilia platyphyllos
                                Berg-Ulme                                  Ulmus glabra
                                Feld-Ulme                                  Ulmus minor

                                Bäume 2. Wuchsklasse
                                Feld-Ahorn                                 Acer campestre
                                Hainbuche                                  Carpinus betulus
                                Vogel-Kirsche                              Prunus avium
                                Sal-Weide                                  Salix caprea

                                Sträucher
                                Roter Hartriegel                           Cornus sanguinea
                                Gewöhnlicher Hasel                         Corylus avellana
                                Pfaffenhütchen                             Euonymus europaeus
                                Faulbaum                                   Frangula alnus
                                Gewöhnlicher Liguster                      Ligustrum vulgare
                                Rote Heckenkirsche                         Lonicera xylosteum
                                Schlehe                                    Prunus spinosa
                                Echter Kreuzdorn                           Rhamnus cathartica
                                Hunds-Rose                                 Rosa canina
                                Gebirgs-Rose                               Rosa pendulina
                                Wein-Rose                                  Rosa rubiginosa
                                Ohr-Weide                                  Salix aurita
                                Grau-Weide                                 Salix cinerea
                                Purpur-Weide                               Salix purpurea
                                Mandel-Weide                               Salix triandra
                                Korb-Weide                                 Salix viminalis
                                Schwarzer Holunder                         Sambucus nigra
                                Trauben-Holunder                           Sambucus racemosa

           Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
Seite 12                                              Textteil (Entwurf) mit 47 Seiten, Fassung vom 27.08.2021
Wolliger Schneeball                        Viburnum lantana
                                             Gewöhnlicher Schneeball                    Viburnum opulus

                                             (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB)

2.20         Fassadenbegrünung               Die nach Süden gerichtete Gebäudeseite des Parkdecks (2. Bauab-
                                             schnitt) ist vollständig zu begrünen. Insgesamt sind 50 % der Ge-
                                             bäudeaußenwände des Parkdecks mit einer Fassadenbegrünung
                                             zu versehen. Hierfür sind Schling-, Rank- oder Kletterpflanzen aus
                                             der folgenden Pflanzliste zu verwenden:
2.21

                                             Efeu                                       Hedera helix
                                             Gewöhnliche Waldrebe                       Clematis vitalba
                                             Echtes Geißblatt                           Lonicera caprifolium
                                             Wald-Geißblatt                             Lonicera periclymenum
                                             Fünfblättriger Wilder Wein                 Parthenocissus quinquefolia
                                             Dreispitzige Jungfernrebe                  Parthenocissus tricuspidata
                                             Blauregen                                  Wisteria sinensis

                                             (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB)

  2.22                                       Grenze des räumlichen Geltungsbereiches der 1. Änderung des
                                             vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" der
                                             Stadt Immenstadt i. Allgäu.
                                             Die Inhalte des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel
                                             Bühl-Mitte" (Fassung vom 07.04.2020, rechtsverbindlich seit
                                             17.04.2020) werden durch diese 1. Änderung des vorhabenbezo-
                                             genen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" vollständig ersetzt.
                                             (§ 9 Abs. 7 BauGB; siehe Planzeichnung)

  2.23                                       Grenze des räumlichen Geltungsbereiches des Vorhaben- und
                                             Erschließungsplanes
                                             (§ 9 Abs. 7 BauGB; siehe Planzeichnung)

                        Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
  Seite 13                                                         Textteil (Entwurf) mit 47 Seiten, Fassung vom 27.08.2021
3                                            Bauordnungsrechtliche Vorschriften (BOV) gemäß
                                             § 9 Abs. 4 BauGB mit Zeichenerklärung

3.1        Anlagen zur Gewinnung             Anlagen zur Gewinnung von Sonnenenergie (Sonnenkollektoren,
           von Sonnenenergie                 Photovoltaikanlagen) sind parallel zur jeweiligen Dachfläche zu
                                             montieren. Dabei ist ein Abstand bis max. 0,40 m zur Dachhaut
                                             zulässig.
                                             (Art. 81 Abs. 1 Nr. 1 BayBO)

3.2        Werbeanlagen auf den für Freistehende Werbeanlagen sind unzulässig. Werbeanlagen dür-
           die Bebauung vorgesehe- fen ausschließlich an Gebäuden errichtet werden. Pro Gebäude ist
           nen Flächen              maximal eine Werbeanlage zulässig, deren Größe 2,50 m x 0,50 m
                                    nicht überschreiten darf. Der geplante Kiosk wird im Sinne dieser
                                    Definition als Gebäude gewertet.
                                    Die Beleuchtung der Anlagen muss kontinuierlich erfolgen (kein
                                    Blinken etc.).
                                    (Art. 81 Abs. 1 Nr. 2 BayBO)

3.3        Städtische Stellplatz-Sat-        Abweichend von der Satzung über Kraftfahrzeugstellplätze und Ga-
           zung                              ragen (Stellplatzsatzung) vom 20.05.2005 der Stadt Immenstadt
                                             i. Allgäu sind Stellplätze für den gesamten Geltungsbereich der
                                             1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel
                                             Bühl-Mitte" wie folgt herzustellen:
                                             − 1 Stellplatz je zwei Betten des Hotels gem. § 2 Abs. 1 der Stell-
                                                 platzsatzung vom 20.05.2005 der Stadt Immenstadt i. Allgäu
                                             Für die Tagesgäste der Gastronomie sowie für Besucher des Kioskes
                                             wird kein Bedarf an Stellplätzen gem. § 2 Abs. 1 der Stellplatzsat-
                                             zung vom 20.05.2005 der Stadt Immenstadt i. Allgäu zugrunde
                                             gelegt.

                        Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
Seite 14                                                           Textteil (Entwurf) mit 47 Seiten, Fassung vom 27.08.2021
4                                 Nachrichtliche Übernahme von nach anderen ge-
                                  setzlichen Vorschriften getroffenen Festsetzungen
                                  gem. § 9 Abs. 6 BauGB mit Zeichenerklärung

4.1                               Einzelanlage im Sinne des Denkmalschutzrechtes
           D
                                  (§ 9 Abs. 6 BauGB; Nr. 14.3. PlanZV; siehe Planzeichnung)

4.2                               Hochwasserkote; Darstellung der Hochwasserkote des Bemes-
                                  sungs-Hochwassers (726,36 m ü. NN). Sie stellt die Genehmi-
                                  gungsgrundlage (hochwasserangepasstes Bauen) für Neubaugesu-
                                  che dar.
                                  (§ 9 Abs. 6 BauGB; siehe Planzeichnung)

               Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
Seite 15                                                  Textteil (Entwurf) mit 47 Seiten, Fassung vom 27.08.2021
5                                      Hinweise und Zeichenerklärung

5.1                                    Grenze der räumlichen Geltungsbereiche des angrenzenden Be-
                                       bauungsplanes "Bühl-Mitte" der Stadt Immenstadt i. Allgäu (siehe
                                       Planzeichnung)

5.2                                    Bestehendes Gebäude (Wohngebäude/Wirtschafts- oder Neben-
                                       gebäude) zur Zeit der Planaufstellung (siehe Planzeichnung)

5.3                                    Bestehende Grundstücksgrenzen zur Zeit der Planaufstellung
                                       (siehe Planzeichnung)

5.4                                    Bestehende Flurstücksnummer (beispielhaft aus der Planzeich-
                                       nung)

5.5                   728              Vorhandenes (natürliches) Gelände; Darstellung der Höhen-
                    727
                                       schichtlinien (beispielhaft aus der Planzeichnung, siehe Planzeich-
                                       nung)

5.6    Natur- und Artenschutz          Die Außenbeleuchtung sollte in den Nachtstunden soweit als aus
                                       Gründen der Verkehrssicherheit möglich abgeschaltet oder bedarfs-
                                       weise über Bewegungsmelder gesteuert werden.
                                       Die Errichtung von Regenwasserauffangbecken (Zisternen) sowie ei-
                                       nes Komposts wird empfohlen.
                                       Bei der Pflanzung von Bäumen ist das Nachbarrechtsgesetz zu be-
                                       rücksichtigen.
                                       Vorhandene Gehölze sollten möglichst erhalten und während der
                                       Bauzeit durch entsprechende Baumschutzmaßnahmen vor Verlet-
                                       zungen im Kronen- und Wurzelbereich gesichert werden. Um zu ver-
                                       meiden, dass Verbotstatbestände im Sinne des § 44 Abs. 1
                                       BNatSchG erfüllt werden, müssen vorhandene Gehölze außerhalb
                                       der Brutzeit von Vögeln (d.h. zwischen dem 01.10. und 28.02.)
                                       gerodet werden.

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5.7                                      Vorhandener Baum außerhalb des Geltungsbereiches (siehe Plan-
                                         zeichnung)

5.8                                      Umgrenzung von Schutzgebieten im Sinne des Naturschutz-
                                         rechts; hier Landschaftsschutzgebiet "Großer Alpsee" im Sinne des
                                         § 26 BNatSchG, außerhalb des Geltungsbereiches (siehe Planzeich-
                                         nung)

5.9                                      Umgrenzung von Schutzgebieten im Sinne des Naturschutz-
                                         rechts; hier Naturpark "Nagelfluhkette" im Sinne des § 30
                                         BNatSchG, außerhalb des Geltungsbereiches (siehe Planzeichnung);
                                         in diesem Kartenausschnitt deckungsgleich mit der Umgrenzung des
                                         Landschaftsschutzgebietes "Großer Alpsee"

5.10   Empfehlenswerte                   Obstbaumsorten, die nicht oder nur in geringem Maße Überträger
       Obstbaumsorten                    für den Feuerbrand sind, können beim Amt für Ernährung, Land-
       hinsichtlich des Feuer-           wirtschaft und Forsten (Kempten), Bereich Landwirtschaft, Sachge-
       brandes                           biet Obstbau, erfragt werden. Insbesondere folgende Apfelsorten
                                         gelten nicht als Überträger des Feuerbrandes: Bittenfelder, Rheini-
                                         scher Bohnapfel und Welschisner (Mostäpfel) sowie Boskoop, Re-
                                         wena und Sonnenwirtsapfel (zum Verzehr geeignet). Auf Grund ihrer
                                         besonderen Anfälligkeit für die Feuerbrandkrankheit sollten Birnen
                                         und Quitten grundsätzlich nicht angepflanzt werden.

5.11   Grundwasserdichte Unter- Auf Grund der umzusetzenden Versickerungssysteme in Verbindung
       geschosse                mit der Bodenbeschaffenheit in bestimmten Teilbereichen ist inner-
                                halb des Baugebietes auf den für die Bebauung vorgesehenen Flä-
                                chen mit einem Vernässen des Arbeitsraumes zu rechnen. Die Ge-
                                bäude sollten daher mit einem grundwasserdichten Untergeschoss
                                ausgeführt werden.

5.12   Bodenschutz                       Die Verwertbarkeit von Bodenmaterial kann auf Grund erhöhter
                                         Stoffgehalte, vor allem in Kombination mit organischer Substanz,
                                         eingeschränkt sein. Ein Eingriff in die betroffenen Böden sollte des-
                                         halb weitgehend vermieden und, wenn nicht vermeidbar, die tat-

                     Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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sächlichen Stoffgehalte der betroffenen Böden und deren Verwert-
                               barkeit vor Umsetzung der Planung abgeklärt werden. Es soll sicher-
                               gestellt werden, dass anfallendes geogen belastetes Bodenmaterial
                               nicht auf anders- oder unbelastete Böden verlagert oder wiederauf-
                               gebracht wird und dort die Bodenfunktionen nachteilig verändert.
                               Durch das Verschlechterungsverbot ist nach § 12 Abs. 10 BBodSchV
                               in Gebieten mit erhöhten Schadstoffgehalten die Verlagerung von
                               Bodenmaterial nur innerhalb dieser Gebiete zulässig. Weitere An-
                               forderungen an das Auf- und Einbringen von Bodenmaterial regelt
                               § 12 BBodSchV. Darüber hinaus finden sich wichtige Hinweise zur
                               Verwertung von Bodenmaterial in der DIN 19731 und DIN 19639.
                               Um insbesondere Schwierigkeiten bei der späteren Entsorgung von
                               Bodenaushub zu vermeiden, sollten die Bauherren eine Überprü-
                               fung durch ein Fachbüro durchführen lassen.
                               Nach den Normen DIN 18915 Kapitel 7.3 und DIN 19731 ist vor
                               Beginn der baulichen Arbeiten auf der überbaubaren Grundstücks-
                               fläche der Oberboden abzutragen, getrennt zu lagern und nach Ab-
                               schluss der Baumaßnahme wieder einzubauen. Er darf nicht durch
                               Baumaschinen verdichtet, mit Unterboden vermischt oder überla-
                               gert werden. Die Bodenmieten sind bei einer Lagerungsdauer von
                               mehr als 2 Monaten zu begrünen. Überschüssiges Oberbodenmate-
                               rial ist unter Beachtung des § 12 BBodSchV bevorzugt am Entste-
                               hungsort oder ortsnah auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu
                               verwerten.
                               Die Baustellen und Baustelleneinrichtungsflächen sind so einzurich-
                               ten, dass ein Befahren von Böden außerhalb der festgesetzten Be-
                               reiche unterbunden wird.
                               Flächen, die als Grünfläche oder zur gärtnerischen Nutzung vorge-
                               sehen sind, sollten nicht befahren werden. Innerhalb der festgesetz-
                               ten Bereiche ist durch eine entsprechende Planung und Organisation
                               des Bauablaufs ein Befahren von Oberböden auf das unumgängli-
                               che Maß zu beschränken, um Verdichtungen zu vermeiden. Im Ide-
                               alfall sollten bereits befestigte bzw. vorbelastete Flächen sowie Flä-
                               chen, die nach dem Bauabschluss als Weg oder sonstige bauliche
                               Anlage vorgesehen sind, eingeplant werden. Hilfestellungen zur Ge-
                               staltung der temporären Baustelleneinrichtungsflächen sind im Leit-
                               faden zur Bodenkundlichen Baubegleitung des Bundesverbandes
                               Boden zu finden.

           Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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In Hanglagen soll auf eine durchgängige Begrünung des Bodens
                                         geachtet werden. Um zusätzlich möglichen Verdichtungen vorzu-
                                         beugen, soll das Gelände nur bei trockenen Boden- und Witterungs-
                                         verhältnissen befahren werden.
                                         Unnötige Bodenversiegelungen sollten vermieden werden.
                                         Kulturfähiger Unterboden sollte wenn möglich weiter im Baugebiet
                                         verwendet werden.

5.13   Brandschutz                       Für die Zufahrten gelten die "Richtlinien über Flächen für die Feuer-
                                         wehr" – Fassung Februar 2007 – (AIIMBI Nr. 15/2008).
                                         Für die Ermittlung der Löschwasserversorgung gilt das Regelwerk
                                         der DVGW Arbeitsblatt W 405 sowie Ziff. 5.1 IndBauRL.
                                         Als Hydranten sollten Überflurhydranten DN 100 vorgesehen wer-
                                         den. Die Abstände der Hydranten zueinander sollten 100-200 m
                                         nicht überschreiten.
                                         Gewerbebetriebe, die auf Grund der Brandlasten die Löschwasser-
                                         versorgung aus der öffentlichen Wasserversorgung überschreiten,
                                         sollten für den Objektschutz selbstständig genügend Löschwasser
                                         (z.B. Zisterne) vorhalten.

5.14   Ergänzende Hinweise               Auf Grund der Beschaffenheit des Baugrundes der näheren Umge-
                                         bung kann von einer Bebaubarkeit im überplanten Bereich ausge-
                                         gangen werden. Den Bauherren wird darüber hinaus empfohlen, im
                                         Rahmen der Bauvorbereitungen eigene Erhebungen durchzuführen
                                         (z.B. Schürfgruben, Bohrungen).
                                         Gemäß Art. 8 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (DSchG) ist
                                         das Auftreten von Bodendenkmälern (z.B. auffällige Bodenverfär-
                                         bungen, Holzreste, Mauern, Metallgegenstände, Steingeräte,
                                         Scherben, Knochen etc.) unverzüglich der Unteren Denkmalschutz-
                                         behörde (Landratsamt) oder dem Bayerischen Landesamt für Denk-
                                         malpflege mitzuteilen. Zur Anzeige verpflichtet sind auch der Eigen-
                                         tümer und der Besitzer des Grundstücks, sowie der Unternehmer und
                                         der Leiter der Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben. Die Anzeige
                                         eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Nimmt der Finder an
                                         den Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben, auf Grund eines Ar-
                                         beitsverhältnisses teil, so wird er durch Anzeige an den Unternehmer

                     Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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oder den Leiter der Arbeiten befreit. Die aufgefundenen Gegen-
                                       stände und der Fundort sind bis zum Ablauf von einer Woche nach
                                       der Anzeige unverändert zu belassen, wenn nicht die Untere Denk-
                                       malschutzbehörde die Gegenstände vorher freigibt oder die Fortset-
                                       zung der Arbeiten gestattet. Zu verständigen ist das Bayerische Lan-
                                       desamt für Denkmalpflege, Dienststelle Thierhaupten, oder die zu-
                                       ständige Untere Denkmalschutzbehörde.
                                       Auf Grund der angrenzenden gewerblichen und kulturell genutzten
                                       Flächen ist mit der Einwirkung von Lärmimmissionen (z.B. Musik-
                                       darbietungen im Musikpavillon, Touristen etc.) zu rechnen.

5.15   Plangenauigkeit                 Obwohl die Planzeichnung auf einer digitalen (CAD) Grundlage er-
                                       stellt ist (hohe Genauigkeit), können sich im Rahmen der Ausfüh-
                                       rungsplanung und/oder der späteren Einmessung Abweichungen er-
                                       geben (z.B. unterschiedliche Ausformung der Verkehrsflächen, un-
                                       terschiedliche Grundstücksgrößen etc.). Weder die Stadt Immen-
                                       stadt i. Allgäu noch die Planungsbüros übernehmen hierfür die Ge-
                                       währ.

                   Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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6                                          Satzung

Auf Grund von § 10 in Verbindung mit § 12 des Baugesetzbuches (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung
vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634), zuletzt geändert durch Gesetz vom 16.07.2021 (BGBI. I S. 2939), Art. 23
der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (GO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22.08.1998
(GVBl. S. 796), zuletzt geändert durch Gesetz vom 09.03.2021 (GVBl. S. 74), Art. 81 der Bayerischen Bau-
ordnung (BayBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14.08.2007 (GVBl. S. 588), zuletzt geändert
durch Gesetz vom 25.05.2021 (GVBI. S. 286), der Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der
Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786), zuletzt geändert durch Gesetz vom 14.06.2021 (BGBl. I
S. 1802), sowie der Planzeichenverordnung (PlanZV) in der Fassung vom 18.12.1990 (BGBl. I 1991 S. 58),
zuletzt geändert durch Gesetz vom 14.06.2021 (BGBl. I S. 1802) hat der Stadtrat der Stadt Immenstadt i.
Allgäu die 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" in öffentlicher Sitzung
am ...................... beschlossen.

                                           §1      Räumlicher Geltungsbereich
Der räumliche Geltungsbereich der 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
ergibt sich aus deren zeichnerischem Teil vom 27.08.2021.

                                           §2      Bestandteile der Satzung
Die 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" besteht aus der Planzeichnung
und dem Textteil vom 27.08.2021 sowie dem Vorhaben- und Erschließungsplan in der Fassung vom
27.08.2021.
Außerdem werden jene Inhalte des Vorhaben- und Erschließungsplanes in der Fassung vom 27.08.2021 Be-
standteil der Satzung, die die Grundzüge, das heißt die Grund- und Umrisse, die Dachform (einschließlich
Dachüberstand, Dachneigung und Dachaufbauten), die Gebäudehöhen des Vorhabens, die Dachmaterialien
und -farbe, die Fassadengestaltung und -gliederung in den wesentlichen Zügen sowie die Grundzüge der
grünordnerischen Maßnahmen abbilden. Der im Bebauungsplan festgesetzte Puffer auf die im Vorhaben- und
Erschließungsplan angegebenen Gebäudehöhen dient für etwaige Messungenauigkeiten bzw. nicht zu vermei-
dende Abweichungen im Rahmen der Bauausführung. Die bestehende Differenz zwischen der im Bebauungs-
plan festgesetzten Baugrenze und der Situierung der Gebäude im Vorhaben- und Erschließungsplan dient als
Puffer für spätere Anpassungen der Gebäudesituierung im Rahmen der Bauausführung. Inhalte, die Details
u.a. der inneren Raumaufteilung betreffen, werden nicht zum Bestandteil der Satzung.
Die bisherigen Inhalte des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" (Fassung vom
07.04.2020, rechtsverbindlich seit 17.04.2020) werden durch diese 1. Änderung des vorhabenbezogenen
Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" vollständig ersetzt.
Der 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" wird die Begründung vom
27.08.2021 beigefügt, ohne dessen Bestandteil zu sein.

                        Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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§3   Ordnungswidrigkeiten
Ordnungswidrig im Sinne des Art. 79 Abs. 1 Nr. 1 BayBO handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig den auf Grund
von Art. 81 BayBO erlassenen örtlichen Bauvorschriften zuwider handelt. Zuwiderhandeln kann mit Geldbußen
bis zu 500.000,- € (Fünfhunderttausend Euro) belegt werden.

                                                             §4   Inkrafttreten
Die 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" der Stadt Immenstadt i. Allgäu
tritt mit der ortsüblichen Bekanntmachung des Satzungsbeschlusses in Kraft (gem. § 10 Abs. 3 BauGB).

Immenstadt i. Allgäu, den ........................

..........................................................
(Nico Sentner, 1. Bürgermeister)                                                                      (Dienstsiegel)

                                    Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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7                                           Begründung – Städtebaulicher Teil

7.1        Allgemeine Angaben
7.1.1      Zusammenfassung
           Die 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" ist erforderlich, um
           die bisherigen Festsetzungen und den Vorhaben- und Erschließungsplan an ein neues Vorhaben
           anzupassen. Der Zweck und die Zielsetzung der ursprünglichen Planung, die die Errichtung eines
           Hotels mit zwei Gebäuden vorsieht, bleibt weiterhin bestehen.
           Der Geltungsbereich befindet sich im Stadtteil Bühl der Stadt Immenstadt i. Allgäu in direkter Nähe
           zum "Großen Alpsee". Durch seine attraktive Lage in dem ohnehin schon touristisch gepägten
           Stadtteil ist der Standort besonders gut für die Errichtung eines Hotels mit dazugehörigem gastro-
           nomischem Angebot geeignet.
           Die Durchführung einer Umweltprüfung gem. § 2 Abs. 4 BauGB sowie die Erstellung eines Umwelt-
           berichtes gem. § 2a Satz 2 Nr. 2 BauGB sowie Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB ist nicht erfor-
           derlich, da die Aufstellung der 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-
           Mitte" im beschleunigten Verfahren (Bebauungspläne der Innenentwicklung) erfolgt (gem. § 13a
           Abs. 2 Nr. 1 BauGB).
           Ein Ausgleich bzw. eine Abarbeitung der Eingriffsregelung ist nicht erforderlich. Eingriffe, die auf
           Grund der 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" zu erwarten
           sind, gelten als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 5 BauGB vor der planerischen Entscheidung erfolgt
           oder zulässig (gem. § 13a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB).

7.1.2      Abgrenzung und Beschreibung des Änderungsbereiches
           Der zu überplanende Bereich befindet sich in zentraler Lage im Ortsteil Bühl am Alpsee der Stadt
           Immenstadt i. Allgäu.
           Das Gebiet grenzt im Norden und Osten an bestehende Bebauung an, im Westen und Süden wird
           es überwiegend von Grünfläche bzw. vom Ufer des "Großen Alpsees" begrenzt. Aufgrund seiner
           attraktiven Lage unmittelbar am Seeufer ist das Plangebiet für die Realisierung eines Hotelbetrie-
           bes gut geeignet.
           Innerhalb des Geltungsbereiches befinden sich folgende Grundstücke mit den Fl.-Nrn. 1352 und
           1352/1 der Gemarkung Bühl am Alpsee.

                         Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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7.2        Städtebauliche und planungsrechtliche Belange
7.2.1      Bestandsdaten und allgemeine Grundstücksmorphologie
           Die landschaftlichen Bezüge werden von den Nagelfluhhöhen und Senken bei Immenstadt i. Allgäu
           geprägt.
           Innerhalb des überplanten Bereiches befindet sich derzeit ein Hauptgebäude sowie kleinere Ne-
           benanlagen, die im Zuge der Umsetzung des Bauvorhabens abgerissen werden sollen. Zudem liegt
           auf dem Grundstück ein die See-Promenade prägender Baumbestand vor. Darüber hinaus sind
           keine heraus ragenden naturräumlichen Einzelelemente vorhanden.
           Die Topografie innerhalb des überplanten Bereiches weist nach Nord-Westen einen leichten Gelän-
           deanstieg auf. Die Geländeneigung bewegt sich im Durchschnitt in einem Bereich um 5 % bzw.
           ca. 3° Steigung. Sie ist für das geplante Vorhaben unproblematisch.

7.2.2      Erfordernis der Planung
           Die Stadt Immenstadt i. Allgäu hat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Hotel Bühl-Mitte"
           (Fassung vom 07.04.2020; rechtsverbindlich seit 14.07.2020) aufgestellt, um einem ortsansäs-
           sigen Immobilienunternehmen die Realisierung eines Hotel-Neubaus bestehend aus zwei Hotelge-
           bäuden zu ermöglichen. Um die städtebauliche Entwicklung in diesem touristisch stark genutzten
           und ortsbildprägenden Bereich des Stadtteils "Bühl" detailgenau steuern zu können und gleichzei-
           tig die konkreten Erfordernisse des Vorhabens zu berücksichtigen, wurde ein vorhabenbezogener
           Bebauungsplan zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen gewählt. Diesem vorha-
           benbezogenen Bebauungsplan liegt der Vorhaben- und Erschließungsplan zugrunde, der durch
           dessen Satzung in Teilen verbindlich wurde. Im Zuge späterer Entwicklungen nach der Aufstellung
           des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes hat sich das geplante Vorhaben stark verändert. Zwar
           ist nach wie vor die Errichtung von zwei Hotelgebäuden vorgesehen, die bauliche Ausführung, Ge-
           bäudegestalt und Anordnung der Gebäude auf dem Grundstück weicht jedoch größtenteils von der
           ursprünglichen Planung ab, sodass eine Änderung des rechtsverbindlichen vorhabenbezogenen Be-
           bauungsplanes erforderlich ist.
           Diese 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" sieht eine Reali-
           sierung der Planung in zwei Bauabschnitten vor. Im ersten Bauabschnitt soll ein Gäste- und Kaf-
           fehaus mit insgesamt 13 Appartements à 26 Betten sowie ein Café mit Außenbereich und einem
           Kiosk an der Promenade entstehen. Im zweiten Bauabschnitt in ein Gebäude mit 14 Appartements
           à 28 Betten sowie ein Ladengeschäft und Seminarräume vorgesehen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind
           die Planungen des beauftragten Architekten so weit fortgeschritten, dass ein Vorhaben- und Er-
           schließungsplan vorhanden ist. Dieser dient als Grundlage für den vorliegenden vorhabenbezoge-

                        Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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nen Bebauungsplan. Es wird bewusst ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt, um Bau-
           recht nur für den Vorhabenträger und nur für dieses konkrete Vorhaben entstehen zu lassen. Der
           Stadt Immenstadt i. Allgäu erwächst daher ein Erfordernis, bauleitplanerisch steuernd einzugreifen.

7.2.3      Übergeordnete Planungen
           Für den überplanten Bereich sind u.a. folgende Ziele des Landesentwicklungsprogramms Bay-
           ern 2018 (LEP) des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Hei-
           mat, maßgeblich:

           − 1.1.1
             −                   In allen Teilräumen sind gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu
                                 schaffen oder zu erhalten. Die Stärken und Potenziale der Teilräume sind wei-
                                 terzuentwickeln. Alle überörtlich raumbedeutsamen Planungen und Maßnah-
                                 men haben zur Verwirklichung dieses Ziels beizutragen.
           − 2.1.5
             − Anhang 1 Festlegung der Stadt Immenstadt i. Allgäu gemeinsam mit der Stadt Sonth-
                        ofen als Oberzentrum.
           − 3.2
             −                   In den Siedlungsgebieten sind die vorhandenen Potenziale der Innenentwick-
                                 lung möglichst vorrangig zu nutzen. Ausnahmen sind zulässig, wenn Potenzi-
                                 ale der Innenentwicklung nicht zur Verfügung stehen.

           Für den überplanten Bereich sind u.a. folgende Ziele des Regionalplanes (Region Allgäu, 16, in
           der Neufassung vom 10.01.2007 (Bekanntmachung vom 10. Januar 2007, RABl Schw. Nr. 1
           2007)) maßgeblich:

           − A−II 2.2            Das Alpengebiet, die Iller- und Lechvorberge, das Westallgäu, der Bodensee-
                                 raum sowie das Iller- und Wertachtal sollen in ihrer ökologischen Bedeutung
                                 und ihrer Erholungsqualität erhalten bleiben.
           − B−II 1.3            Auf einen Ausbau der Cluster im Bereich "Tourismus/Gesundheitswesen" soll
                                 hingewirkt werden.
           − B−II 2.2.1          Der Tourismus – als bedeutender Wirtschaftszweig der Region – soll langfris-
                                 tig gesichert und weiterentwickelt werden.
           − B−II 2.2.2          In den Tourismusgebieten Oberallgäu, Ostallgäu, Allgäuer Alpenvorland, We-
                                 stallgäu und Bodensee soll die Tourismusinfrastruktur vorrangig qualitativ, bei
                                 entsprechendem Bedarf auch quantitativ, verbessert und abgerundet werden.

                          Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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− B−II 2.2.4          In den Tourismusgebieten Oberallgäu, Ostallgäu, Allgäuer Alpenvorland, We-
                                 stallgäu und Bodenseegebiet sollen die erforderlichen Einrichtungen für Ur-
                                 laub, Erholung, Gesundheit und Sport fach- und sachgerecht für alle Jahres-
                                 zeiten verstärkt ausgebaut werden.
           − B−V 1.2             In allen Gemeinden soll in der Regel eine organische Siedlungsentwicklung
                                 stattfinden. Eine über die organische Siedlungsentwicklung hinausgehende
                                 Entwicklung ist in der Regel in zentralen Orten und Siedlungsschwerpunkten
                                 zulässig.
           − B−V 1.3             Insbesondere soll einer unorganischen Ausweitung der Siedlungsgebiete in
                                 besonders exponierte Lagen wie Kuppen und Oberhangteile von Höhenrücken
                                 vor allem im Süden und Westen der Region entgegengewirkt werden. Zur
                                 Eingrenzung des Flächenverbrauchs sollen insbesondere vorhandene Bau-
                                 landreserven und leer stehende Gebäude genutzt sowie Nachverdichtungen in
                                 den Siedlungsgebieten vorgenommen werden. Einer Zersiedelung der Land-
                                 schaft soll entgegen gewirkt werden. Neubauflächen sollen möglichst in An-
                                 bindung an bestehende Siedlungseinheiten ausgewiesen werden.

           Die Planung steht in keinem Widerspruch zu den o.g. für diesen Bereich relevanten Zielen des
           Landesentwicklungsprogramms Bayern 2018 (LEP) sowie des Regionalplans Region Allgäu.
           In süd-westlicher Richtung befindet sich das Landschaftsschutzgebiet "Großer Alpsee"
           (Nr. 00359.01) sowie in westlicher und südwestlicher Richtung der Naturpark "Nagelfluhkette"
           (Nr. 00018). Das Schutzgebiet und der Naturpark sind von der Planung nicht betroffen.
           Im rechtsgültigen Flächennutzungsplan der Stadt Immenstadt i. Allgäu ist die Fläche als sonstiges
           Sondergebiet (SO) dargestellt. Für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan sind die Vorschriften
           des § 8 Abs. 2 BauGB nur für Festsetzungen im Sinne des § 9 BauGB maßgeblich. Der Nutzungs-
           zweck "Appartementhaus" kann aus der Darstellung eines sonstigen Sondergebietes (SO)hergelei-
           tet werden, das Entwicklungsgebot im Sinne des § 8 Abs. 2 BauGB wird damit erfüllt. Ein Gäste-
           Appartementhaus der geplanten Art wäre in einem sonstigen Sondergebiet (SO)zulässig.
           Die Vorgaben des in den Flächennutzungsplan integrierten Landschaftsplanes werden durch den
           vorhabenbezogenen Bebauungsplan in vollem Umfang umgesetzt.
           Innerhalb des Geltungsbereiches des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes befinden sich keine
           Denkmäler im Sinne des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG).
           Inhalte von anderen übergeordneten Planungen oder andere rechtliche Vorgaben werden durch
           diese Planung nicht tangiert.

                          Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
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7.2.4      Entwicklung, allgemeine Zielsetzung und Systematik der Planung
           Allgemeine Zielsetzung der Planung ist es, die Errichtung eines auf den historisch gewachsenen
           Stadtteil abgestimmte Bebauung zu ermöglichen. Diese ergibt sich auf dem Vorhaben- und Er-
           schließungsplan, dessen Bestandteile als Teil der Satzung verbindlich werden.
           Die Systematik des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes entspricht den Anforderungen des § 30
           Abs. 2 BauGB ("vorhabenbezogener Bebauungsplan"). Dadurch regelt der Bebauungsplan die Zu-
           lässigkeit von Vorhaben in dem überplanten Bereich abschließend.
           Durch die Wahl des Planungs-Instrumentes "vorhabenbezogener Bebauungsplan" soll sicherge-
           stellt werden, dass die Schaffung von zusätzlichem Baurecht zweckgebunden auf die o.g. Erforder-
           nisse hin erfolgt. Durch die Möglichkeit, das Vorhaben kurzfristig durch Änderungen von Details an
           Fassade und Innenraum an sich wandelnde Erfordernisse der Nutzung anpassen zu können, werden
           entsprechende Detailinhalte des Vorhaben- und Erschließungsplanes nicht Bestandteil der Satzung.
           Die 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte" erfolgt im so ge-
           nannten beschleunigten Verfahren gem. § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB (Bebauungspläne der Innenent-
           wicklung). Dies ist aus folgenden Gründen möglich:
           − bei dem Vorhaben handelt sich um eine Maßnahme der Innenentwicklung.
           − die zulässige Grundfläche liegt bei 740 m² und damit geringer als die im rechtsverbindlichen
             vorhabenbezogenen Bebauungsplan festgesetzte zulässige Grundfläche von 1.900 m²; die zu-
             lässige Grundfläche liegt folglich weiterhin unter 20.000 m².
           − es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b
             BauGB genannten Schutzgüter, da sich Bereiche solcher Schutzgüter nicht in räumlicher Nähe
             des überplanten Bereiches befinden.
           Somit sind die Voraussetzungen für die Anwendung des beschleunigten Verfahrens im Sinne des
           § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB eingehalten.
           Der redaktionelle Aufbau der 1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-
           Mitte" leitet sich aus der Systematik der Rechtsgrundlagen ab.
           Um zu einem lesbaren und rechtlich bestimmten Plan zu kommen, wird der Bereich vollständig
           von den Inhalten und den Rechtsgrundlagen des ursprünglichen Planes abgekoppelt. Der geänderte
           Teilbereich stellt damit ein unabhängiges und inhaltlich neu aufgestelltes Planwerk dar. Er regelt
           die bauliche Nutzbarkeit in diesem Bereich abschließend.

7.2.5      Planungsrechtliche Vorschriften
           Die Bestimmung der Art der baulichen Nutzung stellt einen zentralen Punkt des vorhabenbezoge-
           nen Bebauungsplanes dar. Die Bestimmung erfolgt nicht auf der Grundlage der Vorschriften des
           § 9 BauGB. Sie ist jedoch stark an die Systematik und Terminologie der Baunutzungsverordnung

                        Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
Seite 27                                                           Textteil (Entwurf) mit 47 Seiten, Fassung vom 27.08.2021
(BauNVO) angelehnt. Durch die Festsetzung des Nutzungszweckes "Appartementhaus" soll eine
           dem Allgemeinverständnis zugängliche Zielrichtung vorgegeben werden. Wie in der BauNVO wer-
           den die Zulässigkeiten anhand einer Positivliste definiert. Diese Liste regelt die Zulässigkeiten in-
           nerhalb des Geltungsbereiches des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes abschließend. Alle an-
           deren Nutzungen sind im Umkehrschluss nicht zulässig.
           Die Festsetzungen über das Maß der baulichen Nutzung konzentrieren sich auf das in der Baunut-
           zungsverordnung (§ 16 Abs. 3 u. 4 BauNVO) angegebene Erfordernis. Dabei erhalten diejenigen
           Größen den Vorzug, die bezüglich ihrer Lesbarkeit unmissverständlich sind.
           − Durch die Festsetzung einer maximal zulässigen Grundfläche bezogenen auf die gesamte über-
             baubare Grundstücksfläche (beide Baugrenzen) sowie die beiden geplanten Hauptbaukörper
             (Bauabschnitt 1 und 2) wird eine von der Grundstücksgröße unabhängige Zielvorgabe getroffen
             und die mögliche Versiegelung auf das im Vorhaben- und Erschließungsplan dargestellte Maß
             beschränkt. Das Vorhandensein eines konkreten Bauvorhabens lässt diese eindeutige Regelung
             zu. Durch die Festsetzung der maximal zulässigen Grundfläche kann die mögliche Versiegelung
             am exaktesten beschrieben werden. Der angegebene Wert von 740 m² ist notwendig, damit für
             die in den beiden Bauabschnitten geplanten Hauptbaukörper ausreichend Raum geschaffen
             werden kann. Der Wert wird im Zuge des 1. Bauabschnittes nicht komplett ausgeschöpft, so
             dass die nach Umsetzung des 1. Baukörpers verbleibende Grundfläche anteilig zur Umsetzung
             der geplanten Stellplätze samt deren Zufahrt genutzt werden kann. Die theoretisch mögliche
             Festsetzung einer Grundflächenzahl würde dem bereits vorhandenen Detailierungsgrad des Vor-
             haben- und Erschließungsplanes nicht gerecht werden.
           − Die in der Baunutzungsverordnung (§ 19 Abs. 4) vorgesehene Überschreitungsmöglichkeit von
             50 % ist für ein Vorhaben der vorliegenden Art nicht ausreichend. Allein durch die erforderlichen
             und zulässigen Stellplätze sowie das Parkdeck samt der geplanten, vollflächig versiegelten Zu-
             fahrten ist in der Regel das Überschreitungspotenzial ausgeschöpft. Zu berücksichtigen bleiben
             alle anderen Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO (Wege, Terrassen, etc.) sowie unter
             Umständen unterirdische Anlagen. Durch die Möglichkeit, die zulässige Grundfläche durch das
             Parkdeck des 2. Bauabschnittes um eine feste Quadratmeterzahl zu überschreiten, wird eine
             sinnvolle und auf die Planung hin angepasste Voraussetzung getroffen, um den ruhenden Ver-
             kehr aus den öffentlichen Bereichen fernzuhalten. Allein durch die in der Baunutzungsverord-
             nung (§ 19 Abs. 4) vorgesehene Überschreitungsmöglichkeit von 50 % ist die Umsetzung des
             Parkdecks samt der zuführenden, vollflächig versiegelten Erschließungsanlagen nicht möglich.
             Daher sind durch die eigene Überschreitungsmöglichkeit des Parkdecks im Zuge des 2. Bauab-
             schnittes dann ausschließlich die vollflächig versiegelten Erschließungsflächen über die in der
             BaNVO beinhaltete Überschreitungsmöglichkeit zu berücksichtigen.
             Sowohl für den 1. als auch 2. Bauabschnitt wird ermöglicht, dass alle nicht vollflächig versie-
             gelten Nebeanlagen (wie Wege, Kiesflächen, etc.) bis zu einer Grundflächenzahl von 0,80 er-
             richtet werden dürfen. Der Wert wird im Zuge des 1. Bauabschnittes noch nicht komplett aus-
             geschöpft. Hierdurch soll insgesamt die Ausnutzbarkeit des Grundstückes optimiert werden. Die

                         Stadt Immenstadt i. Allgäu  1. Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Hotel Bühl-Mitte"
Seite 28                                                            Textteil (Entwurf) mit 47 Seiten, Fassung vom 27.08.2021
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