Europäische Börsen wieder attraktiv - Ende der Durststrecke - Transkript
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12/2014
Life Sciences-Magazin I 20. Jahrgang
ISSN 1435-5272 | A 49017
Ende der Durststrecke
Europäische Börsen
wieder attraktiv
P R O B E
LESE
Bioökonomie: Die Weichen Seltene Erkrankungen: Miss- SPEZIAL: Vorschau auf
für nachhaltige, post-fossile brauchen Pharmakonzerne die Messen und Tagungen
Produktion werden gestellt Anreize für Orphan Drugs? im Jahr 2015Bei Amgen
sind biologische
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©2013 Amgen Inc. Alle Rechte vorbehalten. AMG-DEU-AMG-021-2014-January-P (1/2014)Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 3
Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext
BIOTECHNICA 2015
Blindtext
Europas Branchentreff Nr. 1 für
Biotechnologie, Life Sciences
und Labortechnik
Editorial
■ Präsentieren Sie Ihr Unternehmen
in einem der Ausstellungs-
» Seit einer gefühlten Ewigkeit war Biotechnologie in Europa an den Börsen einfach
kein Thema, Hausse hin oder her. Das ändert sich jetzt: Schon zehn nach OECD-De-
finition dedizierte Biotech-Unternehmen haben sich in diesem Jahr auf das (elektronische)
schwerpunkte Bioprozesstechnik,
Bioanalytik und Biotech-
Dienstleistungen
Parkett gewagt. Wobei man eigentlich Parkette sagen müsste, denn auf dem Kontinent
gibt es viele Börsen. Während die einen sagen, dass diese Viel- ■ Überzeugen Sie mit Ihren Lösungen
falt auch große Wahlmöglichkeiten eröffnet, meinen andere, dass auf den Marketplaces Bioeconomy
ein zentraler Börsenplatz stärker und damit vorzuziehen wäre. Nun und Personalized Medicine
gut, eine einzige Handelsplattform ist sowieso nicht in Sicht; da ist Technologies
es besser, einmal zu schauen, wie sich die verschiedenen Börsen ■ Nutzen Sie die optimale Plattform
in Angebot und Stellung unterscheiden. Die BIOCOM AG hat auf
für effektives Biotech-Networking
der BIO-Europe und später dem Eigenkapitalforum in Frankfurt ei-
ne große Studie vorgestellt, die sich diesem Thema auf rund 100
Seiten widmet: „Comparative Analysis of European Biotech Stock 6.– 8. Oktober 2015
Markets“. Unseren Bericht darüber finden Sie auf Seite 21 ff. (Wie
üblich dazu der Hinweis, dass |transkript im Verlag der BIOCOM
Hannover ▪ Germany
AG erscheint.) Unser Titelthema wird durch Berichte von jüngsten biotechnica.de
Börsengängen in unserem Erscheinungsgebiet komplettiert: Pro-
biodrug (S. 19), Molecular Partners (S. 20) und Affimed (S. 24). Je tz t
f lä c h e
Andreas Mietzsch Jeder Börsengang ist natürlich eine Sache für sich. Im englischen Stand
n!
Herausgeber Ausdruck „Initial Public Offering“ wird deutlich, dass das Unterneh- sicher
men dadurch öffentlich sichtbarer wird – genau dieser Zuwachs an
Öffentlichkeit und Bekanntheit ist (neben dem gegebenenfalls zufließenden Kapital natür-
lich) das große Plus einer Börsennotierung. Geht man fern der Heimat aufs Parkett, muss
man dafür gute Gründe haben. Im Falle der deutschen Probiodrug, die sich für die Eu-
ronext in Amsterdam entschieden hat, war dies wohl darin begründet, dass man bedeuten-
de Investoren in den Niederlanden hat und dort auch Forschungskooperationen unterhält.
» Unlängst las ich in einer Lokalzeitung das Portrait zweier Gründer, die sich auf einem
Tangoabend kennenlernten und später ihre Ideen austauschten. Die Biologin und der
Physiker gründeten schließlich via Crowdfunding eine Firma, die sich mit Genexpressions-
analyse und PCR erfolgreich etabliert. Dem Bericht zufolge ist der beiden klares Ziel, ihre
Firma zu verkaufen, wenn sie richtig läuft, denn schließlich hätten sie ja noch viele ande-
re Ideen seit ihrem Tangoabend. Das mag jugendlich-sympathisch und auch nach Zeitgeist
klingen, doch ohne Gründer, die sich als echte Unternehmer verstehen und langfristig en-
gagieren, wird es nichts mit dem Aufbau einer Branche, die sich im globalen Wettbewerb
durchsetzen kann. Hätte Steve Jobs von Apple gelassen? Oder was wäre passiert, wenn
die Herren Siemens, Bosch, Plattner, Rathenau, Benz oder Zeiss mal eben „was anderes“
gemacht hätten?
» Große Themen sind Chefsache: Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks stellten auf einer Konferenz in Berlin ih-
re gemeinsame „Green Economy Agenda“ vor. Leider nach unserem Redaktionsschluss.
Doch eines kann ich hier kurz vermelden: Die Agenda ist ein Ergebnis des FONA-Prozes-
ses (Forschung für Nachhaltigkeit), in dem die Bioökonomie bislang keine Rolle spielte.
Jetzt heißt es im gemeinsamen Papier der beiden Ministerien: „Indem die Bioökonomie
biologische Vorgänge und Ressourcen einsetzt, weiterentwickelt und damit leistungs-
fähiger macht, werden Technologie, Ökonomie und Ökologie systemisch und nachhal-
tig verbunden – in Übereinstimmung mit den Zielen und Leitlinien einer Green Economy.“
Wächst da zusammen, was zusammengehört?
» Und damit, liebe Leser, obliegt mir nur noch die angenehme Pflicht, Ihnen allen ei-
nen besinnlichen Ausklang des Jahres und schöne Feiertage zu wünschen. Bleiben
Sie |transkript auch 2015 gewogen. Schon im Januar gibt es etwas zu feiern ...
www.transkript.de
Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 20144 Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro
Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext
Aus dem Inhalt
Unabhängiges Nachrichten-Magazin
Wirtschaft 6 – 26, 43, 44
Patentkommentar; Histide stemmt Serie
A-, Humedics Serie C-Finanzierung ....... 10
Börse aktuell.................................... 11–13 T itel
Mensch und Unternehmen Dagmar
Köhler-Repp, Ripac Labor GmbH........... 16 Euro-Börsen wieder attraktiv
BIO-Europe feiert 20. Geburtstag ......... 17
Paion ab sofort ohne Ono ..................... 18 Der Probiodrug AG in Halle/Saale ist ein starker Start
MCS Multi Channel Systems nun in an der Börse Euronext in Amsterdam gelungen. Der
Bild: Gina Sanders/fotolia.de
US-Hand; Pfizer zahlt Merck KGaA Aktienkurs hat sich oberhalb des Ausgabepreises fest-
Rekordbetrag für Krebswirkstoff ........... 25 gesetzt. Auch Molecular Partners ist im zweiten Anlauf
Berlin Cures ist erste BIG-Ausgründung; US- erfolgreich gewesen: Im Oktober hatten die Schwei-
Firma erwirbt Kaufoption für F-Star alpha; zer noch einen geplanten Börsengang in Zürich kurz
XL-Protein findet israelischen Partner ..... 26 vor Schluss abgebrochen. Ein neuer Ankerinvestor und Börse Zürich
Ticker Klinische Studien ....................... 43 ein geringerer Ausgabepreis ebneten wenige Wochen
|transkript persönlich; später schließlich den Weg. Offenbar fassen europäi- Teil 1 Probiodrug: Oranje boven
Kapital-O-Meter ...................................... 44 sche Biotech-Firmen einen Börsengang wieder als re- in Halle/Saale Seite 19
alistische Option ins Auge. So wurden in den ersten
neun Monaten des Jahres rund 2 Mrd. Euro von an den Teil 2 Molecular Partners:
Wissenschaft 45 – 47 Börsen gehandelten Biotech-Firmen eingeworben. Mit Der 2. Schuss sitzt Seite 20
zehn Neulingen haben in dem Zeitraum mehr Firmen
Mit Kraft der Gedanken Gene exprimieren; ihr Börsendebüt gewagt als im gesamten Vorjahr. Da- Teil 3 Welche Börse
Bispezischer Antikörper überschreitet mit gibt es in Europa insgesamt 144 börsennotierte passt zu mir? Seite 21
Blut-Hirn-Schranke bei Affen ................. 46 Biotech-Unternehmen. Doch welche Handelsplätze
Capsidstruktur von HIV geklärt; sind für ein Börsendebüt geeignet? Eine neue Studie Teil 4 Affimed: Das Börsendebüt
Neues Werkzeug für Allergieforscher .... 47 gibt Auskunft. |transkript stellt sie exklusiv vor. als Déjà-vue Seite 24
Politik 48 – 50
EMA aktualisiert Biosimilar-Leitlinie;
Bundesregierung beantwortet Kleine
Anfrage zum AMNOG .......................... 49
Strukturen 51 – 54
Bild: Probiodrug
Erfolg für Heidelberger iGEM-Team;
10 Mio. Euro für neues IMI-Projekt; Probiodrug: Dem Tüchtigen schlägt die Stunde
Göttinger Studie bricht Lanze für GVO .. 51
Ländernachrichten Bayern zentralisiert
Start-up-Hilfe; Mecklenburg-Vorpommern
startet Demonstrationsnetzwerk Lupine;
Biolago hört auf seine Mitglieder; Spezial
Ostdeutschland sucht Kapital ................ 53 D e z e m b e r 2 0 14
Pro & Kontra: Braucht die Messen und Konferenzen
Bioökonomie die Grüne Gentechnik? .... 54
Die Biotech-Branche lebt von der Kooperation
mit- und dem Austausch untereinander. Neben
einem Rückblick auf wichtige Veranstaltungen der
Verbände 55 – 59 Szene wie die Bioökonomietage und die Medica
stellt |transkript im Spezial des Heftes ausgewähl-
te Events des kommenden Jahres vor. Natürlich
Service 60 – 66 hilft – wie in jeder Jahresendausgabe – auch wie-
Messen & Konferenzen der der beigelegte großformatige Jahreskalender
Personalia/Preise ............................. 60, 62 Vorschau 2015 beim Lichten des Veranstaltungsdickichts.
Termine .................................................. 63
Index/Impressum .................................... 64 Seite 27
Bücher .................................................... 65
Letzte Seite ............................................ 66
LESEPROBE Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 5
Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext
Organ der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung DGPF,
der Biotechnologie Industrie Organisation BIO Deutschland,
der Biotechnologischen Studenteninitiative (btS) und der
Fachabteilung Life Science Research (LSR) im Verband der Diagnostica-Industrie VDGH
ProTech by Chubb - Life Science
kurz und bündig Weltweit
gut versichert.
Brain: Die Brain AG bleibt ihrer Konzernstrategie treu. Jetzt erweitert das Unter-
nehmen in Zwingenberg das eigene Geschäftsspektrum um eine weitere Facette: Mit
einer strategischen Mehrheitsbeteiligung an der Weissbiotech-Gruppe steigt Brain in
den Markt für Industrieenzyme ein. Im Gespräch mit |transkript erläutern Jürgen Eck,
Vorstand Forschung und Entwicklung bei Brain, und Hans de Bie, Geschäftsführer von Als führender Life Science Versicherer bietet
Weissbiotech, die Hintergründe für die Allianz. 6 CHUBB innovative Versicherungslösungen
für den speziellen Bedarf der großen,
Bayer: Auf der BIO-Europe in Frankfurt am Main hat der Pharmakonzern den jüngsten
aber auch kleinen und mittelständischen
Baustein seiner Strategie für externe Innovationen vorgestellt: Rund 25 Mio. US-Dollar
investiert das Unternehmen in den neu geschaffenen Versant Venture Capital V-Fonds. 10 Unternehmen der Biotechnologie und
Medizintechnik an.
Roche: Der US-Arm der Schweizer Roche AG, Genentech, hat mit dem Lizenzabkom-
men mit Newlink Genetics und der Akquise von Seragon Pharmaceuticals (beide USA) Ihre Vorteile mit CHUBB
eine deutliche Strategiekorrektur vorgenommen. Gegenüber |transkript legt Genentechs
Senior Vice President Partnering James Sabry eine etwas andere Sichtweise dar. 14 • Betriebs- und Produkthaftpflicht-
Versicherungen, Rückrufversicherung,
Lysando: Der Wirkstoffentwickler hat einen neuen Großaktionär: Das thailändische Indus-
triekonglomerat Siam Cement Group sicherte sich einen 20%-Anteil am Unternehmen. Die Umweltschadenversicherung,
Lisando GmbH in Regensburg – die Forschungsniederlassung der in Liechtenstein angesie- Umwelthaftpflichtversicherung
delten Lysando AG – konzentriert sich auf die Entwicklung lytisch wirkender Proteine. 25
• Sach- und Betriebsunterbrechungs-
Definiens: Die Münchener Aktiengesellschaft hat seit Mitte November einen neuen Ei- Versicherungen auf Basis der All-
gentümer: Für eine Vorabzahlung von 150 Mio. US-Dollar wird Medimmune, die Biologi- Gefahrenversicherung
ka-Sparte von AstraZeneca, den Bildauswertungsspezialisten übernehmen. Die geplante
• Versicherung von im In- und Ausland
Transaktion soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. 26
durchgeführten klinischen Prüfungen
Stammzelltreff: Auf der zweiten Jahreskonferenz des German Stem Cell Network (GSCN) • Erforderliche Versicherungsbe-
beschäftigten sich die 450 Teilnehmer damit, wie neue Technologien zum Beispiel Designer-
stätigungen können selbstständig in
Nukleasen das dynamische Feld vorantreiben können. Das vom Bundesforschungsministeri-
um geförderte GSCN untermauerte mit der gut besuchten Konferenz seinen Anspruch, den unserem weltweiten Zertifizierungs-
bedeutendsten Treff der deutschen Stammzellforscher-Zunft auszurichten. 45 system (WORLDCert) online generiert
und sofort gedruckt werden
MRSA: Forscher versuchen derzeit mit verschiedenen Ansätzen, den als Krankenhaus-
keimen bekannten Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Bakterien zu Leibe zu
• Exzedenten-Lösung für klinische
rücken. Ein deutsch-französisches Team hat jetzt ein neues Therapieziel entdeckt. Das Studien
Regulatorprotein beeinflusst die Expression der bakteriellen Pathogenitätsfaktoren. 46 • Gentechnik-Police
Autoimmunkrankheiten: Wissenschaftler des Europäischen Molekularbiologie-Labors • Weltweite Deckung für Vermögens-
(EMBL) haben die begründete Hoffnung, die überschießenden Immunreaktionen bei Au- schäden resultierend aus in Medizin-
toimmunkrankheiten bald einfach abschalten zu können. In Mausmodellen für Multiple produkten integrierter Software
Sklerose und Typ-1-Diabetes steigerte die Gabe des rekombinant hergestellten Wachs-
tumsfaktors rhIGF-1 die Überlebensrate von 50% auf 80%. 47 • Weltweite Vermögensschaden-
versicherung speziell für Contract
Orphan Drugs: Missbrauchen Arzneimittelhersteller das Anreizsystem für die Entwick- Research Organisations (CRO)
lung von Orphan Drugs als Türöffner für Medikamente, die auf breitere Indikationen
zielen, oder um Krankheiten per Biomarker immer feiner zu unterteilen? Auf einem Sym- • Gruppen-Unfallversicherung
posium in Berlin suchten Experten Antworten. Für |transkript erläutert Pharmaindustrie- • D&O-Versicherung
Kritiker Wolf-Dieter Ludwig seine Sichtweise. 48
• Vertrauensschadenversicherung
Bioökonomie-Konferenz: Das wirtschaftliche Potential aus Biomasse hergestellter Pro- • Industrie-Strafrechtsschutz-
dukte ist gewaltig angesichts des von der Politik angepeilten Rohstoffwandels. In Berlin dis- Versicherung
kutierten internationale Experten über den richtigen Weg. Auch die Bundesminister Chri-
stian Schmidt (BMEL) und Johanna Wanka (BMBF) brachten sich mit ihren Ideen ein. 52 • Einschlägige Erfahrungen auch auf
dem US-amerikanischen Markt
Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014 www.chubb.com/infothekIntro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 21
Titel
LLL Biotech-Börsen in Europa – Titel III
Welche Börse passt zu mir?
Europäische Biotech-Firmen fassen einen Börsengang wieder als realistische Option ins Auge. Doch
welche Handelsplätze sind für das eigene Unternehmen geeignet? Eine neue Studie gibt Auskunft.
Schon jetzt ist klar: 2014 wird ein bemerkens- native Investment Market (AIM) in London auch ein strategisches Interesse an ihren Be-
wertes Jahr für börsennotierte Biotech-Un- und der Main Market der nordischen Mehr- teiligungen“, lobt Valneva-Chef Thomas Lin-
ternehmen. Dies zeigen nicht nur die jüngs- länderbörse Nasdaq OMX. Die Frankfurter gelbach die französische Finanzinfrastruktur.
ten Börsengänge – eine aktuelle Studie Wertpapierbörse und die Schweizer Börse Für Geldgeber wiederum scheint die Geo-
untermauert die verbreitet positive Grund- SIX in Zürich überzeugen mit individuellen grafie der Firmen nur zweitrangig. „Aus In-
stimmung in der Branche mit harten Zahlen. Stärken. „Die Durststrecke ist vorbei. Der vestorensicht hat der Listingplatz geringe
Rund 2 Mrd. Euro wurden von an den Bör- Kapitalmarkt in Europa hat sich der Biotech- Bedeutung bei der Entscheidungsfindung.
sen gehandelten Biotech-Firmen in den ers- Industrie wieder zugewandt“, sagt Studien- Insbesondere bei Biotech-Börsengängen
ten neun Monaten des Jahres eingeworben. leiter Boris Mannhardt. kommen mehr als 50% der Nachfrage von
Mit zehn Neulingen haben in dem Zeitraum ausländischen Anlegern“, heißt es von Seiten
mehr Firmen ihr Börsendebüt gewagt als des französischen Bankhauses Oddo-Seydler.
im gesamten Vorjahr. Damit gibt es in Euro- Attraktives Börsenumfeld Tatsächlich zeigen viele Biotech-Firmen bei
pa inzwischen insgesamt 144 börsennotier- entscheidend der Wahl ihres Börsenplatzes einen starken
te Unternehmen, deren Geschäftsfeld ganz Hang zum Lokalpatriotismus. Mehr als 95%
überwiegend die Biotechnologie ist. In den vergangenen fünf Jahren konnten sich der aktuell börsennotierten Unternehmen
Diese Zahlen gehen aus einer aktuellen vor allem jene Börsenplätze gut entwickeln, entschieden sich für eine Börse ihres Heimat-
Studie der BIOCOM AG zur europäischen die ein investitionsfreundliches Umfeld bie- landes. Grenzüberschreitende Börsengänge
Börsenlandschaft hervor, die beim Eigenka- ten – seien es steuerliche Vergünstigungen wie beim italienischen Pharmaunternehmen
pitalforum in Frankfurt Ende November offi- wie in Frankreich, ein attraktives Wachstums- Newron Pharmaceuticals SpA oder dem
ziell vorgestellt wurde. Sie enthält eine Ana- segment wie in London oder lokale Investo- deutschen Alzheimer-Spezialisten Probio-
lyse der wichtigsten Handelsplätze in Europa ren – etwa Pensionsfonds – in Skandinavien.So drug AG (siehe S. 19) sind bisher die Ausnah-
hinsichtlich ihrer Relevanz für Biotech-Fir- sicherte sich das österreichische Unterneh- me – und häufig Besonderheiten des jeweili-
men. Demnach steht die Mehrländerbörse men Intercell den Zugang zum französischen
Euronext – und hier insbesondere der Han- Markt durch die Fusion mit Vivalis SA zum
delsplatz Paris – ganz oben im Ranking. Ins- Vakzine-Spezialisten Valneva SE. „Die Inn- zur Studie
gesamt 17 der 36 Börsengänge fanden dort novationsförderung in Frankreich ist wichtig. www.biocom.de/analysis2014
statt. Die weiteren Plätze belegen der Alter- Zugleich haben viele der staatlichen Fonds
Promega_AZ_RealTimeGlo_20141015_RZ_Layout 1 15.10.14 10:11 Seite 1
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Titel
gen Unternehmens geschuldet. „Wir wollten Europäische Börsen insgesamt Börse Frankfurt Börse Zürich
eine einfache, international zugängliche Do-
kumentation, die auf vernünftigen forma-
len Kriterien beruht – daher schied Mailand 1.420
aus“, erläutert Newron-Chef Stefan Weber 2014
368,9 79,1 ∑ 448,0
seine Wahl für den Börsenplatz Zürich. Pro-
biodrug wiederum fällte die Entscheidung
zugunsten von Amsterdam unter anderem 1.830
2013
wegen der niederländischen Investoren, die 209,5 81,8 ∑ 291,3
in der Firma engagiert sind.
620
2012
„Teile die unreflektierte Begeisterung 100 62,2 ∑ 162,2
für die Nasdaq nicht“
840
Immer wieder nehmen europäische Firmen 2011
42,4 33,6 ∑ 76,0
die US-amerikanische Technologiebörse
Nasdaq in den Blick. 2014 waren es bereits
fünf. Auch die Firmen, welche für die Studie 1.300
als Fallbeispiel detaillierter betrachtet wur- 2010
129,3 27,1 ∑ 156,4
den, hatten im Laufe ihrer IPO-Planungen
den Gang an die Nasdaq geprüft, sich dann
aber in der Mehrheit für Europa entschieden. 1.150
© BIOCOM AG
„Für ein Listing an der Nasdaq brauchen sie 2009
494,2 23,9 ∑ 518,1
einen klaren US-Bezug. Die allgemeine, un-
reflektierte Begeisterung für die US-Börse
teile ich nicht“, urteilt Newron-Chef Weber. Eingeworbene Folgefinanzierungen in Europa (in Mio. Euro)
Auch für zu junge Unternehmen oder Gesell-
schaften mit einer zu geringen Firmenbewer- sche Investoren haben so viele Möglichkei- Vergleich zum US-Markt gibt es weiter Nach-
tung ist ein US-Börsengang häufig schwierig. ten, in Biotech-Firmen zu investieren, dass holbedarf. Vor allem in der geringen Markt-
Wenn die Voraussetzungen jedoch stimmen, es für ein ausländisches Unternehmen nicht kapitalisierung offenbart sich eine Schwä-
gelingt auch Firmen hierzulande der Sprung einfach ist, Aufmerksamkeit zu erregen. Das che. Sie liegt in Europa bei insgesamt 60,8
an die Nasdaq. Der Wirkstoffentwickler Af- erfordert viel Zeit und Arbeit“, gibt jedoch Mrd. Euro – und ist damit im Vergleich zu
fimed hat es jüngst vorgemacht. „Als wir von Jens Holstein, Finanzchef des Antikörper- den USA um den Faktor 10 geringer. Fast
US-Investoren positives Feedback bekamen, spezialisten, zu bedenken. drei Viertel (71%) der europäischen Biotech-
haben wir uns die europäischen Börsen gar Firmen haben eine Marktkapitalisierung von
nicht mehr näher angeschaut“, räumt Firmen- weniger als 250 Mio. US-Dollar, jede zwei-
chef Adi Hoess im Gespräch mit |transkript „Wir haben unseren Fokus verloren“ te unterschreitet sogar die Schwelle von 100
ein (siehe S. 24). Auch ohne US-Börsenlisting Mio. US-Dollar. Nur 14 Firmen erreichen ei-
gelingt es vielen europäischen Firmen, US- Auch wenn die Indikatoren für Biotech-Un- ne Marktkapitalisierung von mehr als 1 Mrd.
Investoren für sich zu begeistern, wie das ternehmen an den europäischen Börsen US-Dollar, dazu gehören unter anderem Ac-
Beispiel Morphosys zeigt. „US-amerikani- zuletzt teils kräftig nach oben weisen: Im telion, Qiagen sowie Morphosys. „Gerade
Europäische Börsen im Biotech-Vergleich*
Börsenplatz / Anzahl der Anzahl der Durchschnittli- Durchschnittli- Anzahl Folge- Handels- Plazierung in
Börsensegment dedizierten Börsengänge ches Volumen ches Volumen finanzierungen volumen der Studie
Biotech-Firmen der Börsen- der Folge- je Biotech- (Median)
gänge finanzierungen Unternehmen
(in Mio. Euro) (in Mio. Euro)
Euronext 27 11 28,8 38,1 2,44 17% 1.
AIM London 24 3 75,6 10,9 3,08 10% 2.
Nasdaq OMX 19 1 46,2 27,9 2,42 19% 3.
Main
Börse Frankfurt 15 0 – 21,3 4,20 15% 4.
Alternext 14 8 8,7 7,9 2,21 18% 5.
Börse Oslo 9 2 4,2 4,5 3,0 40% 6.
Börse Zürich 9 0 – 15,4 2,22 47% 7.
Nasdaq OMX 8 1 1,3 2,0 3,88 17% 7.
First North
Börse Warschau 8 6 2,2 2,0 2,0 1% 8.
* Quelle: Comparative Analysis of Biotech Stock Markets. Nur Börsen mit mind. 8 gelisteten Biotech-Firmen wurden berücksichtigt. Angaben gelten für Q1/2009 bis Q3/2014. ©BIOCOM AG
LESEPROBE Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 23
Titel
diese Firmen sind es auch, die den Börsen
in Frankfurt und in Zürich ihre gute Perfor- 2014 549,4
mance bescheren, obwohl hier im Betrach-
tungszeitraum kein einziger Börsengang 2013 59,4
stattgefunden hat“, so Mannhardt. So wartet
die Frankfurter Wertpapierbörse seit 2007 2012 110,1
auf einen Biotech-Börsengang. Für die dort
bereits gelisteten Unternehmen ist sie trotz- 2011 17,6
dem vergleichsweise attraktiv: Seit 2009
fanden dort im Durchschnitt die meisten Fi- 115,6
2010
nanzierungsrunden je Firma statt. „Die Un-
© BIOCOM AG
ternehmen dort wurden vor mehr als einem
2009 0,01
Jahrzehnt an die Börse gebracht. Sie sind bei
Investoren daher bereits bekannt und kön-
nen den Kapitalmarkt anzapfen, wenn die ∑ 852
Marktbedingungen es erlauben“, so Sven
Kapell von der Close Brothers Seydler Bank An europäischen Börsen bei Börsengängen eingeworbenes Kapital (in Mio. Euro)
AG. Der Börsenplatz Zürich wiederum konn-
te im November mit dem Debüt von Mole- beim französischen Wagniskapitalgeber Ed- Abteilungen geschlossen. Dies hat die Zahl
cular Partners den ersten Börsengang eines mond de Rothschild Investment Partners. qualifizierter Analysten in den vergange-
Biotech-Unternehmens seit sechs Jahren fei- Tatsächlich gibt es in Europa kaum noch In- nen Jahren deutlich schrumpfen lassen – ein
ern (siehe S. 20) vestoren, die sich auf Beteiligungen an bör- Umstand, der angesichts der zuletzt wieder
sennotierten Life-Sciences-Unternehmen steigenden Zahl von Börsengängen hinter
spezialisiert haben. Stattdessen sind Ge- verschlossenen Türen auch durchaus von
In Europa investieren Generalisten neralisten wie etwa große Investmentfonds Bankvertretern beklagt wird. Statt der re-
oder Pensionskassen in dem Feld aktiv. Dass nommierten Geldhäuser sind es inzwischen
Europa und die USA unterscheiden sich sich diese Situation rasch ändert, erscheint häufig selbstständige Analysten, die Inves-
nicht nur in der Größe des Marktes. „Es unwahrscheinlich. In Europa haben viele In- toren in den Life Sciences ihre Kompetenz
scheint fast, als hätten wir unseren Fokus vestmentbanken ihre auf die Biotechnologie gegen Bares zur Verfügung stellen.
verloren“, klagt Naveed Siddiqi, Partner oder Lebenswissenschaften spezialisierten s.wirsching@biocom.de, b.kaltwasser@biocom.de
www.biocampuscologne.de
The future starts here46 Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro
Rote Biotechnologie
KRANKENHAUSINFEKTIONEN
Kurzmeldungen
Achillesferse von MRSA entdeckt
Bisher war bekannt, dass bei Perso-
nen mit posttraumatischer Belastungs- Gefährliche Bakterien wie der Krankenhaus- re Entdeckung wollen die Forscher nutzen, um
störung (PTBS) bestimmte Gene epige- keim Staphylococcus aureus spüren ganz ge- neue Therapieansätze gegen methillin-resis-
netisch stillgelegt werden. Ein Team aus nau, wann sie zuschlagen und ihre Patho- tente Staphylococcus aureus (MRSA)-Bakteri-
Molekularbiologen und Psychologen der genitätsfaktoren bilden müssen. Solange en zu entwickeln.
Universitäten Ulm und Konstanz berich- infizierte Zellen gut genährt sind, also genü- Eine andere vielversprechende Strategie-
tet jetzt, dass traumatische Erlebnisse, gend Zucker zur Energiegewinnung nutzen, gegen die Krankenhauskeime stellte Anfang
wie Krieg, Vertreibung oder Folter, zu- verhalten sich die oft Antibiotika-resistenten November das holländische Unternehmen
sätzlich DNA-Strangbrüche in Immun- Keime ruhig. Ist jedoch die Energiegewin- Micreos vor: Es hat ein Enzym im Portfolio,
zellen auslösen (PSYCHOTHER. PSYCHOSOM., nung gestört, aktivieren die Bakterien die das spezifisch die Mureinhülle von MRSA
doi: 10.1159/000362739). Zugleich ge- Gene, die ihre gefährlichen Virulenzfakto- zerstört, andere Bakterien aber verschont.
lang es dem Team um Iris-Tatjana Kolassa, ren bilden. Ein deutsch-französiches Team hat Eine Therapie, die ganz auf das Abtöten
in einer Studie mit 65 Probanden zu zei- jetzt das Regulatorprotein entdeckt, das beide der Bakterien verzichtet, haben Anfang No-
gen, dass eine einjährige Psychotherapie Prozesse verbindet. Ende Oktober berichtete vember Wissenschaftler um Eduard Babiy-
sowohl die PTBS-Symptome linderte als das Team um Markus Bischoff von der Univer- chuk von der Universität Bern präsentiert
auch die Zahl der DNA-Brüche deutlich sität Homburg, dass die Aktivität des Katabo- (NATURE, doi: doi:10.1038/nbt.3037): Durch
verminderte. Ob sich der biologische Pa- lit-Kontrollproteins E (CcpE) die Expression Bindung an Liposomen mit spezifischer Fett-
rameter als Indikator des Therapieerfol- der bakteriellen Pathogenitätsfaktoren hemmt säurezusammensetzung wollen sie die Mem-
ges nutzen lässt, müssen größere rando- (J. BIOL. CHEM., doi: 10.1074/jbc.M114.584979). bran-destabilisierenden Toxine abfangen,
misierte Studien zeigen. Versuchstiere, in denen sie den positiven Re- die Gram-positive Staphylo- und Streptokok-
gulator der Energiegewinnung aus Zucker ken nutzen, um an die Membran der Zielzel-
Erstmals ist es Wissenschaftlern von Ro- (Zitratzyklus) ausgeschaltet hatten, entwickel- le zu binden und diese zu durchlöchern. Das
ches US-Tochter Genentech gelungen, ei- ten laut Bischoff „deutlich mehr Lungenent- Genfer Biotech-Unternehmen Lascco SA, das
nen bispezischen Antikörper erfolgreich zündungen und Hautinfektionen“. Hoben die Babiychuks Patent (WO2013186286 A1) ein-
über die Blut-Hirn-Schranke von Affen zu Wissenschaftler den künstlichen CcpE-Gen- lizenziert hat, steht mit dem Wirkstoff Cal02
transportieren (SCI. TRANSL. MED. 6(261), defekt wieder auf, bildeten die Bakterien nicht bereits vor Phase I-Tests in Patienten mit bak-
261ra154). Das in Basel entwickelte An- länger die Virulenzgene capA, hla und psm. Ih- teriell bedingter Lungenentzündung.
tikörperformat bindet an den Transferrin-
Rezeptor und hemmt das Alzheimer-spe-
Bild:Marc Folcher. ETH Zürich
zifische Enzym beta-Sekretase.
Zugelassene Endothelin-1-Inhibitoren
gegen Lungenhochdruck wirken mögli-
cherweise auch bei Patienten mit Herz-
schwäche, die Betablocker nicht vertra-
gen. Dies berichteten Wissenschaftler
um Johannes Backs vom Deutschen
Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung
(DZHK) in Heidelberg Anfang November
(PNAS, doi: 10.1073/pnas.1409026111).
Setzten sie genetisch veränderte Mäu-
se, die keine Endothelin-Rezeptoren auf
den Zellen des sympathischen Nerven-
systems bilden, kardialem Stress aus,
entwickelten diese deutlich seltener ei- Genexpression steuern per Gedankenkraft
ne Herzschwäche als eine Kontrollgrup- Es klingt wie Science Fiction: Schweizer Wissenschaftlern um den Systembiologie-Spe-
pe. Daraus schließen die Kardiologen, zialisten Martin Fussenegger ist es erstmals gelungen, drahtlos die Genexpression
dass Endothelin-Blocker denselben Ef- von Zellen allein durch Gedankenkraft zu steuern (NATURE COMMUNICATIONS, doi: 10.1038/
fekt zeigen müssten. Deren herzschüt- ncomms6392). Für ihr originelles Experiment nutzten die Forscher vom Baseler Depar-
zende Wirkung kommt allerdings nur Pa- tement für Biosysteme (D-BSSE) ein EEG-Headset, das per Bluetooth die Hirnströme an
tienten zugute, die keine Betablocker einen Controller übertrug. Sobald dieser gedankentypische EEG-Muster identifizierte,
erhalten. Denn der herzschützende Ef- übertrug er drahtlos das Signal an einen Generator, der mittels eines Magnetfeldes ei-
fekt der Endothelin-Antagonisten wird nen Induktionsstrom in einem Implantat erzeugte und damit eine LED anschaltete. So-
indirekt über das Hormon Noradrenalin bald das von der LED emittierte Infrarotlicht genetisch veränderte Zellen bestrahlte,
vermittelt. Es steuert epigenetisch regu- begannen diese, Gene zu exprimieren, die unter Kontrolle eines lichtabhängigen Promo-
lierte Signalwege im Herzen, die an des- tors standen. In Experimenten mit drei Gruppen von Operatoren gelang die Steuerung
sen pathologischem Umbau beteiligt der Expression eines einfach zu detektierenden Proteins gut. Zukunftsanwendungen
sind. Betablocker vermindern die Wir- seiner optogenetischen Lösung sieht Fussenegger in der automatischen Erkennung von
kung von Noradrenalin auf das Herz. krankheitsspezifischen Hirnströmen und der Zudosierung von Proteinarzneien.
LESEPROBE Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 201464 Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro
Firmenindex
Index
Epigenomics AG. . . . . . . . . . . . . . . . 11 MorphoSys AG . . . . . . . . . . . 22, 24, 43
Impressum Eppendorf AG . . . . . . . . . . . . . . 56, 62
European Biotechnology Network . .U3
Myr GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
EvaluatePharma Ltd . . . . . . . . . . . . . 49 N
Evolva Holding AG . . . . . . . . . . . . . . 12 Nanion Technologies GmbH . . . . . . 44
Das Life Sciences-Magazin |transkript er-
scheint monatlich (mit zwei Doppelausga- New England Biolabs GmbH Umschlag
ben pro Jahr) im Verlag der
Unternehmen Seite Evolva SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Newlink Genetics . . . . . . . . . . . . 14, 43
Evonik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
BIOCOM AG Evotec AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Nicox S.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Lützowstraße 33 – 36 4SC AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Novartis AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
10785 Berlin | Germany NOXXON Pharma AG . . . . . . . . . . . 43
Tel.: 030/264921-0 A F
Fax: 030/264921-11 Actelion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 F-star GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 O
E-Mail: transkript@biocom.de Fördergesellschaft IZB mbH . .Kalender
Affimed Therapeutics AG . . . . . . . . . 24 Ono Pharmaceuticals . . . . . . . . . . . . 18
Internet: www.biocom.de Formycon AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Agennix AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Herausgeber:
AMGEN GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . .U2 P
Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch
AnalytiCon Discovery GmbH . . . . . . . 6 G Paion AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 18
Redaktion: Analytik Jena AG . . . . . . . . . . . . . . . 12 Genentech Inc. . . . . . . . . . . . . . . 14, 46 Parter Capital Group. . . . . . . . . . . . . 10
Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk GenVec Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Peppermint Financial Partners . . . . . 10
AOP Orphan Pharmaceuticals AG . . 26
Dr. Bernd Kaltwaßer (V.i.S.d.P.)
Apogenix AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 GlaxoSmithKline . . . . . . . . . . . . . 43, 51 Pfizer Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 51
Maren Kühr
Dr. Martin Laqua Astellas Pharma . . . . . . . . . . . . . . . . 51 GOODVENT Beteiligung . . . . . . . . . 19 Pieris AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
AstraZeneca . . . . . . . . . . . . . . . . 26, 51 Grünenthal GmbH . . . . . . . . . . . . . . 60 Probiodrug AG . . . . . . . . . . . . . . 19, 60
Anzeigen:
Auris Medical . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Promega GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Oliver Schnell, Christian Böhm, Andreas Macht
Tel. 030/264921-45, -49, -54 H
B HBM Healthcare Investments AG . . . 19 Q
Vertrieb: Qiagen NV . . . . . . . . . . . . . . 11, 22, 56
Basilea Pharmaceutica AG . . . . . . . . 11 Helsinn Group. . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Marcus Laschke
Tel. 030/264921-40 Bayer AG . . . . . . . . . . . . . . . 10, 17, 51 High-Tech Gründerfonds . . . . . . 10, 18
Bayern Innovativ GmbH . . . . . . . . . . 37 Histide AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 R
Druck: BB Biotech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Humedics GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 10 Ripac-Labor GmbH. . . . . . . . . . . . . . 16
H. Heenemann GmbH & Co. KG Roche AG . . . . . . . . . . . . . . . 43, 46, 51
Bessemerstraße 83 – 91 BB Biotech Ventures . . . . . . . . . . . . . 19
Royalty Pharma . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
12103 Berlin Berlin Cures GmbH. . . . . . . . . . . . . . 26 I
BIO Deutschland e.V. . . . . . . . . . . . . 15 RTZ Köln GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 23
IBB Beteiligungsgesellschaft mbH . . 10
20. Jahrgang 2014
Biocapital Partners . . . . . . . . . . . . . . 10 Inception 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Hervorgegangen aus BioTechnologie
BIOCOM AG . . . . . . . . . . . . 21, 42, 61 InterMune Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
S
Das Nachrichten-Magazin (1986 – 88)
Biofrontera AG . . . . . . . . . . . . . . 12, 13 Sanofi SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
und BioEngineering (1988 – 94) Ipsen Pharmaceuticals S.A.. . . . . . . . 47
ISSN 1435-5272 Biogen Idec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Santhera AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Postvertriebsstück A 49017 Sartorius Aachen GmbH & Co. . . . . . 11
Biotest AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 J Science4Life e.V.. . . . . . . . . . . . . . . . 38
|transkript ist nur im Abonnement beim BioVaria/Ascenion . . . . . . . . . . . . . . 35 Janssen Research & Dev. LLC . . . . . . 43
BIOCOM-Verlag erhältlich. Der Jahres- BioVendor Laboratory Medicine, Inc. 26 Scienion GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Jerini AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
bezugspreis beträgt für Firmen und Instituti- Boehringer Ingelheim GmbH . . . . . . 43 Seltenerden Storkwitz. . . . . . . . . . . . . 6
onen 186,- C, für Privatpersonen 94,- C und Seragon Pharmaceuticals . . . . . . . . . 14
Brain AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6, 8
für Studenten unter Vorlage einer gültigen K SEVENTURE PARTNERS . . . . . . . . . . 10
Immatrikulationsbescheinigung 48,- C, jeweils Bristol Myers Squibb Company . . . . 26
Kompetenznetzwerk Stammzellfor- Siam Cement Group . . . . . . . . . . . . . 25
inkl. Mwst. und Porto. Auslandstarife auf
schung NRW. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Sigma-Aldrich GmbH . . . . . . . . . . . . 56
Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann inner- C Kreditanstalt für Wiederaufbau. . . . . 10
halb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG Stratec Biomedical . . . . . . . . . . . . . . 13
CAM Investmentmarketing GmbH . .U4 KWS Saat AG . . . . . . . . . . . . . . . 11, 13
schriftlich widerrufen werden. Das Abonne- Swiss Biotech Association – SBA. . . . 41
ment gilt zunächst für ein Jahr und verlängert Carl Zeiss AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Sygnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht CBR Biotech Strategies GmbH . . . . . 43
spätestens sechs Wochen vor Ablauf gekün-
L Syngenta. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
CEM GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 47, 53
digt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, L.A. Schmitt GmbH. . . . . . . . . . . . . . . 6
Charite Biomedical Fund . . . . . . . . . 10
die nicht vom Verlag zu vertreten sind, be-
Chubb Insurance Comp. of Europe . . 5
Lascco SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 T
steht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Life Science Partners. . . . . . . . . . . . . 19 Technologiepark Heidelberg GmbH 55
Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. CIS bio GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Lipid Therapeutics GmbH. . . . . . . . . 43 Therametrics Holding . . . . . . . . . . . . 13
Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort Clementia Pharmaceuticals Inc. . . . . 43
ist Berlin. Lonza AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Trade & Invest GmbH . . . . . . . . . . . . 17
Close Brothers Seydler AG . . . . . . . . 23
Mitglieder der BIO Deutschland, der Deut- Trockle Unternehmensberatung . . . . 57
schen Gesellschaft für Proteomforschung Co.don AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
TVM Capital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
DGPF, der Fachabteilung Life Science Concept Heidelberg. . . . . . . . . . . . . 32 M
Research im VDGH, der VBU sowie der Cubist Pharmaceuticals Inc. . . . . . . . 51 Magforce AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Biotechnologischen Studenteninitiative btS
V
Cytos AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 MaPo GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihrer Mit- Valneva SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
CytoTools AG . . . . . . . . . . . . . . . 12, 13 Marinomed Biotech GmbH . . . . . . . 26
gliedschaft. Ventegis Capital AG . . . . . . . . . . . . . 10
Namentlich gekennzeichnete Beiträge ste- Maxwell Biotech Venture Fund . . . . . 18
Versant Ventures . . . . . . . . . . . . . . . . 10
hen in der inhaltlichen Verantwortung der D MCS Multi Channel Systems GmbH 25
Vita 34 AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich Dechema e.V. . . . . . . . . . . . . . . . 33, 38 Mecon Science Networks . . . . . . . . . . 6
geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung Vossius und Partner. . . . . . . . . . . . 9, 10
Definiens AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Medigene AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
darf kein Teil in irgendeiner Form reprodu-
ziert oder mit elektronischen Systemen verar- Deutsche Messe AG . . . . . . . . 3, 39, 55 Medimmune Ltd . . . . . . . . . . . . . . . . 26 W
beitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. DIA Europe / DIA Home . . . . . . . . . . . 7 Merck KGaA . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 25 Weissbiotech GmbH. . . . . . . . . . . . 6, 8
Dr. Falk Pharma GmbH . . . . . . . . . . . 43 Merck Millipore GmbH . . . . . . . . . . . 56 Wilex AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Beilage: Fördergesellschaft IZB GmbH
Titelbild: Gina Sanders/fotolia.com Dt. Ges. f. Proteomforschung . . . . . . 39 Merck Serono . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
© BIOCOM AG
Micreos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 X
E Minverva Partners AG . . . . . . . . . . . . 26 XL-Protein GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 26
® BIOCOM ist eine geschützte Marke der EBD Group . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 28 Molecular Partners AG . . . . . . . . 19, 20
BIOCOM AG, Berlin
Edmond de Rothschild Investment. . 19 Mologen AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Y
Enzymcals AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Monteil Cosmetics International. . . . . 6 Yeda Research & Dev. Company . . . 26
LESEPROBE Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014European
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