Evangelischer Gemeindebrief - des Pfarrsprengels Päwesin - Ausgabe 3 / 2019 Dezember 2019 bis März 2020
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Evangelischer Gemeindebrief des Pfarrsprengels Päwesin Bagow, Brielow, Butzow, Gortz, Grabow, Ketzür, Lünow, Mötzow, Päwesin, Radewege, Riewend, Roskow, Weseram Ausgabe 3 / 2019 Dezember 2019 bis März 2020 1. Advent bis Judika
Editorial Mit dem 1. Advent beginnt ein neues Kirchenjahr und auch das neue Kalenderjahr lässt nicht mehr lange auf sich warten. Was wird sich verändern in diesem neuen Jahr? In jedem Fall kommen im Januar die gewählten Ältesten zu den ersten Sitzungen der neuen Gemeindelei- tungen zusammen. Wir werden uns mit der Zukunft unserer Gemein- den beschäftigen. Mit dem, was schon sehr gut läuft und auch mit dem Potenzial, was wir vielleicht noch besser nutzen können. Über dem neuen Jahr steht ein interessantes Wort aus dem Markus- Evangelium: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Jahreslosung 2020) Dieser Gemeindebrief begleitet Sie hinein in dieses neue Jahr, mit in- teressanten Beiträgen und Berichten. Und natürlich auch mit den Ter- minen in unserem Sprengel. Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein schönes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Jahr 2020! Ihr Redaktionsteam Hochzeit im Pfarrhaus Liebe Gemeindeglieder, dass ich nun den neuen Familiennamen Hartmann trage, hat den schönen Grund, dass meine Partnerin Bianca und ich Ende September im engsten Kreis standesamtlich geheiratet haben. Wir danken herz- lich für die lieben Worte und die guten Wünsche, mit denen wir zu diesem Anlass bedacht wurden. Es hat sich sogar das ein oder andere Geschenk zu uns verirrt, entgegen aller Versuche dies zu verhindern. Vielen Dank auch dafür! Wundern Sie sich also bitte nicht über den neuen Namen im Pfarr- amt, sondern freuen Sie sich mit uns … Herzlich grüßt Sie Ihr Pfarrer Foto: S. Brückner Stefan Hartmann 2
Inhalt Seite Editorial 2 An(ge)dacht: Meeresmomente 4 Themen und Berichte Der Berg Zion 6 „Alle Menschen sind sterblich.“ Gedanken über Tod und Sterben 13 Ein Priestergewand für den evangelischen Pfarrer in Ketzür 16 Ausflug der Weseramer Seniorinnen 18 Die „Orgelnauten“ in Butzow 20 Neues vom Lindenhof 22 Jahreslosung 2020: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ 24 Weltgebetstag am 6. März 2020: „Steh auf und geh!“ 27 Gottesdienste, Gruppen und Kreise, besondere Veranstaltungen Dezember 28 Januar 30 Februar 32 März 33 Freude und Leid in unseren Orten 34 Unsere Kontaktdaten 36 Impressum Foto Titelseite: Winterbaum, pixabay Auflage: 1500 Stück Redaktion: C. Klingberg, A. Mannzen, M. Schober, Pfn. i.R. J.-M. Rief, Pfr. S. Hartmann Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe (April bis Juli) ist am 10. Februar 2020. 3
An(ge)dacht: Meeresmomente Von Stefan Hartmann Ich mag unsere Dörfer, die Landschaft und die Natur hier am Beetzsee. Aber es gibt auch Tage, da sehne ich mich nach dem Meer. Nach seinen kräftigen Farben im Sommer und den rauen Lüften im Herbst. Ich sehne mich nach der endlosen Weite des Horizonts. Dann will ich sehen wie sich der Strandhafer im Wind wiegt. Wie die Möwen durch die Luft segeln, tollkühn und anmutig. Ich will den Sand zwi- schen meinen Zehen spüren. Diese weiche Matte, die sich unter die Füße schmiegt. Foto: S. Hartmann Ich will meinen Blick schweifen lassen. Und nichts soll sich mir in den Weg stellen. Nur Weite. Das Meer. Mein Meer. Ort ungezählter Stunden und wertvoller Erinnerungen. Das Meer ist für mich ein Ort zum Auftanken. Wellen türmen sich auf und fließen auf mich zu. Das Rauschen in meinen Ohren. Wasser umspült die Füße. Immer wieder. Rhythmisch. Ich richte mich auf. Luft strömt in meinen Körper. Salzig, frisch, belebend. Etwas fällt ab von mir. Jetzt und hier. 4
Hier bin ich, wer ich bin. Mit hochgekrempelten Hosenbeinen, sandigen Füßen und zerzaustem Haar. Ich bin hier. Hier. Bin. Ich. Und Gott ist auch da. Am Meer spüre ich ihn fast immer. Im Rauschen der Wellen. Im Brausen des Windes. Im warmen Sand. In den Kurven der Dünen. Im Flug der Möwen. Überall ist er zu sehen. Überall zu fühlen. Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Hier am Meer scheine ich dich immer zu finden, Gott. Du bist wohl auch gern hier für eine Atempause. Kann ich verstehen. Es ist schön hier. Hier kann ich deine Nähe spüren. Wie den Wind und das Wasser auf meiner Haut. Irgendwann muss ich wieder los, zurück in den Alltag. Lass mich ein kleines Stück von dir mitnehmen! Etwas das mich stärkt, beruhigt, trägt. Gestern, heute, morgen und alle Tage. Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Für mich sind es Meeresmomente. Foto Carola Anders Und wo tanken Sie neue Kraft? Foto:©S.Hartmann Foto Hartmann 5
Der Berg Zion Gedanken und Bilder von Dietrich Schwalbe Heute verlassen wir die Altstadt durch das Zionstor und damit sowohl das jüdische als auch das armenische Stadtviertel. Wir sind auf dem Zionsberg angelangt. Auf diesem Berg wurde das Christentum begründet, und von hier brachen die Jünger Jesu auf, um den Glauben an den Gott Israels in alle Welt zu tragen. Gleichzeitig betreten wir, historisch betrachtet, ein ehemaliges Grenzgebiet; denn der Berg Zion war nach dem Waffenstillstand eine israelische Militärzone am Rand des Niemandslandes geworden. Die zahlreichen Einschüsse an den Außenmauern zeugen noch von den schweren Kämpfen des Befreiungskrieges im Jahr 1948. Zionstor von außen 6
Es empfängt uns eine kleine grüne Oa- se mit Bäumen und Büschen, einem Bestandteil des um die Altstadt ange- legten Grünstreifens. Von dort führt uns der Weg zum Da- vidsgrab, das in jüdischer Glaubenstra- dition verehrt wird, aber auch für Chris- ten und Muslime ein heiliger Ort ist. Das Kenothaph wurde in der Kreuzfah- rerzeit errichtet, ungeachtet dessen, dass sich das eigentliche Grab Davids in der Davidsstadt befunden haben soll. Davidsgrab Im Obergeschoss über dem Grab betreten wir den Abendmahlssaal, das „Coenaculum“, der das Herzstück des christlichen Zion bildet. Nach christlicher Überlieferung soll Jesus hier sein letztes Passahmahl eingenommen und seinen Jüngern Brot und Wein mit dem Hinweis auf sein bevor- stehendes Leiden und Ster- ben gereicht haben. Seine Worte (Mt. 26,26ff.) sind für uns Christen entscheidender Bestandteil bei der Abend- mahlsfeier. Der Saal geht auf die Kreuz- fahrerzeit zurück. In dem Gebäudekomplex ist heute auch eine Talmudschule an- gesiedelt. Der Abendmahlssaal 7
Nach dem Besuch der heiligen Stätten führt uns der Weg zu einer Ho- locaustgedenkstätte (Chamber of the Holocaust). Hier werden sehr interessante Zeugnisse und Schriften aus der Zeit der Judenverfolgung in eindrucksvoller Weise dargestellt. Die Erinnerungsstätte ist sehr sehenswert und sollte unbedingt besucht werden. Holocaustgedenkstätte Das den Zionsberg prägende Bauwerk ist die Dormitio-Abtei mit ih- rem mächtigen Glockenturm. Nach christlicher Überlieferung soll die Jungfrau Maria hier gestorben bzw. „entschlafen“ sein. Dormitio Sanctae Mariae, der lateinische Name der Abtei, bedeutet so viel wie „Schlaf der heiligen Maria“. Die Kirche wurde 1906 geweiht und dem Orden der Benediktiner übergeben. Die Kirche und die Klostergebäude wurden auf einem Grundstück errichtet, das der türkische Sultan Abdul Hamid dem deutschen Kaiser Wilhelm II. bei dessen Besuch im Jahr 1898 ge- schenkt hatte. Die Kirche ist ein einzigartiges Gotteshaus mit reicher Ausstattung. 8
Wertvolle Mosaiken geben dem Innenraum ein würdevolles Gepräge. Die Besichtigung ist ein Muss für jeden Pilger. Zur Erholung ist, nebenbei bemerkt, auch die Cafeteria zu empfehlen, wo u.a. ausgezeichneter Cappuccino und gelegentlich ein gepflegtes Schwarzbier im Angebot sind. Blick auf die Dormitiokirche Der Turm der Kirche steht etwas abseits. Er ist zu einem Wahrzeichen auf dem Zionsberg gewor- den. Eine Besonderheit weist die Turmuhr auf; denn das der Altstadt zuge- wandte Zifferblatt ist mit arabischen Zahlen verse- hen. Turmuhr 9
Unweit der alten historischen Stätten befindet sich am Berghang, et- was versteckt, ein kleiner christlicher Friedhof. Hier wurde Oscar Schindler begraben. Die schlichte Grabstätte ist nicht leicht zu finden. Die Steine (im Orient anstelle von Blumen) auf der Grabplatte zeugen aber davon, dass viele Menschen seiner gedenken. Schindlers Grab Vom Friedhofsgelände bietet sich ein guter Ausblick auf das legen- denumwobene Hinnomtal. Der Bach Hinnom vereinigte sich im Tal- grund (Davidsstadt) mit dem Bach Kidron. Heute stellt sich das ehe- malige Bachbett als ein gepflegtes parkähnliches Gelände dar. Auffäl- lig sind noch Grabhöhlen und Ruinen von Beerdigungsstätten der Kreuzfahrer mit der Bezeichnung Hakel Dama (aram. „Blutacker“). 10
Das Gebiet soll einst mit den Silberlingen des Jüngers Judas gekauft worden sein. Blick auf das Hinnomtal Am Osthang des Zionberges steht die 1931 geweihte Rundkirche St. Peter in Gallicantu („St. Peter zum Hahnenschrei“). Die Kirche wurde auf Resten alter Wohnsiedlungen gebaut. Die Unterkirche ist z.T. in eine Höhle eingebaut. Auch im Umfeld der Kirche wurden umfangrei- che Grabungen durchgeführt. Über den Ursprung der alten Gebäude werden viele Theorien verbrei- tet. Das Innere der Kirche ist sehr sehenswert. Die Mosaiken zeigen Jesus vor dem Hohen Rat, den weinenden Petrus und verschiedene Büßergestalten. Wir verlassen nun den Berg Zion an der Westseite. Hier führt ein stei- ler Abstieg hinab in einen anderen Teil des Hinnomtales. Mit dem Bus fahren wir zurück zu unserem Quartier. 11
Blick auf die Hahnenschrei-Kirche Vorankündigung: Konfirmationsjubiläum am Pfingstsonntag 2020 Wer wurde 1970 oder 1971 konfirmiert? Für diese Jahrgänge steht 2020 das 50-jährige Jubiläum an. Der Pfarrsprengel Päwesin feiert diese „Goldene Konfirmation“ mit einem Festgottesdienst in der Dorfkirche Bagow: am Pfingstsonntag, den 31.05.2020, um 14 Uhr. Danach gibt es ein Beisammensein mit Speis und Trank. Wer vor 50 Jahren konfirmiert wurde, egal ob in einem unserer Orte oder anderswo, ist herzlich eingeladen, mit uns zu feiern! Da in den Kirchenbüchern nur die Anschriften von damals stehen, sind wir auch auf Ihre Mithilfe angewiesen. Melden Sie sich möglichst bis zum 31. Januar bei uns, wenn Sie selbst Jubilar sind oder Sie jemanden kennen, der dazugehört. Kontakt: Angelika Klapputh (Tel. 033838 40327) Anita Mielke (Tel. 033831 30567) 12
„Alle Menschen sind sterblich.“ Persönliche Gedanken über Tod und Sterben Von Arnd Mannzen Liebe Leserin, lieber Leser, wenn ich Dich in den folgenden Zeilen duze, so wie eben, dann zürne nicht und verstehe mich recht: Dieses Du gilt nicht Dir allein, sondern Dir und mir, Dir als Leserin oder Leser und mir als Schreiber. Ich möchte mit Dir nachdenken über ein ganz persönliches und leider ta- bubelastetes Thema, wenn Du mit mir gehen willst; das gemeinsame Du soll uns dabei helfen, ganz unter uns zu bleiben. Nach einem langen und extremen Sommer werden nun die Tage wie- der kürzer und düsterer, die Nächte dunkler und länger. Es kommt die Zeit des letzten Reifens, in das schon der beginnende Verfall einge- schlossen ist, und es wird Zeit für mehr Besinnlichkeit und Ruhe. Zeit, auch über letzte Dinge zu sprechen. Nicht nur dieser Sommer ist ver- gangen, auch mein, auch Dein Leben wird einmal zu Ende gehen, und für Dich als Christen stellt sich, wenn Du den Glauben ernst nimmst, die Frage: „Was wird dann sein?“ Du wirst Dich als Erwachsener nicht mit einem Kinderglauben begnü- gen wollen, so nach dem Motto: „Macht auf, hier kommt ein Christ, das Himmelreich wartet auf mich, dort geht alles weiter wie auf der Erde, nur natürlich viel besser!“ Würdest Du so denken, dann wärst Du so naiv wie manche Juden zur Zeit Jesu, die sagten: „Uns kann nichts passieren nach dem irdischen Tod, alles ist geregelt, denn wir haben schließlich Abraham, den Gottesfreund als Stammvater.“ Lass uns etwas tun, das nicht so einfach und selbstverständlich ist, lass uns zunächst über Deinen Tod sprechen. Er kommt, er kommt gewiss, und er rückt mit Deiner fortrinnenden Lebenszeit immer nä- her. Das sollte und kann Dich nicht überraschen. Dabei ist es sicher nicht das Totsein, das Dich so beängstigt als Chris- tin oder Christ, Deine Furcht gilt vor allem dem Prozess des Sterbens, dem Unbekannten, der Agonie des Todes. Schon der Gedanke daran 13
treibt Dir den Angstschweiß aus allen Poren. Und doch, auch Du wirst es schließlich aushalten, einfach deshalb, weil Du es wirst aushalten müssen, Dir bleibt ja keine Wahl. Dem Sterben entgeht keiner auf die- ser Erde. Aber auch Du weißt etwas, das ist ungleich schlimmer als die Vorstel- lung von Deinem Sterben und Deinem Tod: Wenn ein geliebter Mensch stirbt, jemand, mit dem Du lange und innig verbunden warst, zum Beispiel ein Ehepartner, dann ist dieses Sterben und dieser Tod kaum auszuhalten. Du merkst, wie machtlos Du dem Geschehen aus- geliefert bist, es gibt keine Hilfe und keinen Ausweg: Alle Menschen sind sterblich, und trotz aller Liebe: Jeder stirbt für sich allein. Aber der geliebte Tote ist nicht nur allein geblieben in seinem Sterben, er lässt auch Dich allein mit seinem und Deinem Verlust. Da stellst Du Dir dann die Frage nach dem Sinn dieses Sterbens, nach dem Sinn des Lebens, Verzweiflung grinst Dich an, Selbstvorwürfe tauchen auf, wenn Du das gemeinsame Leben an Dir vorüberziehen lässt, und gut- gemeinte Tröstungen der Mitmenschen prallen an Dir ab, machen alles eher schlimmer. Deshalb haben sich die Menschen Szenarien zurecht gemacht, die Dir seit Deiner Kindheit vertraut sind und die in dieser verzweiflungsvol- len Situation helfen sollen, dass Du das Geschehene als unvermeidbar akzeptierst. Du glaubst zu wissen: Du wirst deinen geliebten Toten dort im Jenseits, im Himmel, in der Ewigkeit wiedersehen, Ihr werdet wieder beisammen sein, und dann ist alles wieder gut, nein alles ist noch viel besser als vorher, denn natürlich ist es im Himmel besser als auf der Erde. Und Deine Tränen werden getrocknet sein, und Angst und Gebrechen und Tod wird nicht mehr sein. Ist Dir das etwa kein Trost, ein Trost, der doch sicher sogar in der Bibel steht? Jesus als höchste Autorität bestätigt doch bestimmt genau diese Anschauung im Neuen Testament --- ach ja, wirklich? Bist auch Du etwa auf diese „fake news“ hereingefallen? Es stimmt, Jesus redet bei den drei Synoptikern genau über dieses Thema, das die Menschen damals wie heute bewegt. Die Evangelisten lassen durch Sadduzäer die Geschichte einer Frau erzählen, die nacheinan- der mit sieben Ehemännern gelebt und sie alle begraben hat. Sie las- 14
sen nun Jesus fragen, mit welchem der sieben diese Frau in der Aufer- stehung das Bett teilen werde. Jesus antwortet, etwas frei übersetzt: „Ihr seid doch nicht ganz gescheit und habt wirklich keine Ahnung von der Allmacht Gottes. In der Auferstehung gibt es keine eheliche Ge- meinschaft, und Ihr werdet einander nicht mehr erkennen wie Adam Eva erkannt hat; alle dort sind gleich den Engeln, die ja auch keine geschlechtlichen Wesen sind. Aber allen wird vollkommenes Glück allein im lebendigen Sein bei Gott geschenkt werden.“ Das also denkt Jesus konkret über die Auferstehung und das ewige Leben. Von Deinem Wiedersehen mit im irdischen Leben geliebten Menschen wird nach der Auferweckung keine Rede sein. Das bestä- tigt ja auch der Pfarrer bei der Eheschließung: „….bis dass der Tod Euch scheidet!“ In der Hochstimmung bei der Trauung wird wohl kaum ein Paar erfassen, dass damit zwar der Bund für die Erdenzeit gesegnet ist, dass aber gleichzeitig die Endlichkeit dieses Bundes be- tont wird, geschieden durch den Tod. Der Pfarrer nutzt dabei ein leicht abgewandeltes Zitat aus dem Buch Ruth. Zur Zeit Ruths, der Stammmutter Davids, war es ein durchaus tröstliches Wort, denn zu jener Zeit, etwa um 1100 vor Christus, glaubten die Israeliten nicht an eine Auferweckung der Toten. Es gab nur das eine wirkliche Leben zwischen Geburt und Tod und „…ward versammelt zu seinen Vätern“, Ende. Deshalb war der Ausspruch zu dieser Zeit gleichbedeutend mit „für immer“. „Bis dass der Tod euch scheidet“ hat dagegen für die heutigen Ehe- leute einen ganz anderen Sinn: Im Himmel wird es keine eheliche Ge- meinschaft geben, Du wirst kein Bedürfnis haben, Ehemann oder Ehe- frau zu sein, wirst nicht mit Deinem Partner schlafen, noch in anderer Weise mit ihm ehelich verbunden sein. Der Tod ist für alles, was Dir hier so wichtig ist, eine Scheidelinie. „Siehe, das Alte ist vergangen – ich mache alles neu“, so spricht die Offenbarung. So ist der Tod die absolute Zäsur, Leib und Seele sind abgetan, aber auch jenseits ist Leben, nicht in diesem Fleisch, sondern in einem verklärten Sein, wie auch immer dieses Sein sein mag. Das ist es, woran Du und ich und wir alle als Christen glauben sollen und glauben dürfen. 15
Ein Priestergewand für den evangelischen Pfarrer in Ketzür Von Gerda Arndt Im Domstift Brandenburg wird ein wertvolles Priestergewand, eine Kasel von 1651, als Depositum der evangelischen Kirchengemeinde Ketzür seit 1981 aufbewahrt. Die Kasel, vom lateinischen Casula, be- deutet „kleines Häuschen“ bzw. „Hütte“. Das priesterliche Messgewand ist glockenförmig geschnitten und nur mit einem Durchschlupfloch für den Kopf versehen. Es wird hinten mit einem aufgesticktem Kaselkreuz geschmückt. Ursprünglich war das Gewand bodenlang und wurde seit dem 13. Jahrhundert zuneh- mend verkürzt. Diese Bassgeigenform war besonders im 17. und 18. Jahrhundert vorherrschend. Die Kasel aus Ketzür besteht aus rotem Seidensamt in der sogenann- ten gotischen Form mit runden Unterkanten. Die Vorderseite weist Goldborten auf. Auf dem Rücken befindet sich ein großes über die gesamte Stofflänge reichendes Kreuz in hellem Seidenatlas. Das Kruzi- fix zeigt den Gekreuzigten im Dreinageltypus mit gebauschtem lachs- farbenen Lendentuch. Der angegebene Schädel mit den gekreuzten Knochen weist auf die „Schädelstätte“ Golgatha. Bei dem Wappen am Fuß des Kreuzes handelt es sich um das Familienwappen der alten märkischen Adelsfamilie von Brösicke. Sie hatte in Ketzür ihren Stammsitz von 1375 bis 1690 als Hauptort und danach teilweise bis 1824. Über die Dorfkirche hatte sie das Patronatsrecht und sorgte für eine angemessene Ausstattung und Erneuerung. So ließen sie Anfang des 17. Jahrhunderts den östlichen Anbau der Kirche mit einem impo- santen Familiengrabmal des bekannten Epitaphienmeisters Dehne aus Magdeburg anfertigen. Zur Zeit der Kaselstiftung war Adam von Brösicke Erbherr auf Ketzür. Die aufgestickten Initialen E.G.V.B. und die Jahreszahl 1651 lassen sich jedoch nicht mit einem Familienmitglied der Brösickes verbinden. Wir wissen nur aus dem Pfarralmanach von Otto Fischer, dass zu die- ser Zeit von 1648 bis 1651 Samuel Köppen evangelischer Pfarrer in 16
Ketzür war. Im Kirchenbuch von Ketzür findet sich auch kein besonde- res Ereignis, so dass hier weder der Name des Stifters noch ein Stiftungsanlass genannt werden können. Auf jeden Fall handelt es sich bei der Kasel aus Ketzür um ein wertvol- les Parament aus der Mark Brandenburg mit Applikationsstickereien in professioneller Fertigung. Ketzürer Kasel, Foto: Salge Das Foto und die Informationen stammen aus dem Buch: Liturgische Gewänder und andere Paramente im Dom zu Brandenburg 17
Ausflug der Weseramer Seniorinnen Ein Bericht von Carola Klingberg Am 12.09.2019 waren wir zu acht auf den Gewässern rund um Bran- denburg mit einem Dampfer unterwegs. Es ging am Alfred-Messel- Platz (altes Stadtbad) los. Zuerst Richtung Innenstadt: Jahrtausend- brücke, Mühle und Dom; dort wurde gedreht und es ging erst einmal weiter Richtung Beetzsee und Regattastrecke. Foto: S. Hartmann Wir saßen an der Spitze des Dampfers und hatten alle eine sehr gute Sicht auf alles um uns herum. Der Blick von der Regattastrecke Rich- tung Radewege war sehr schön. Pfarrer Hartmann berichtete uns von den Plänen zur Wiedererrichtung der barocken Schweifhaube auf dem Turm der Radeweger Kirche, als ein Wahrzeichen, das auch schon von weitem zu sehen ist. Über den Bordfunk wurde uns während der Fahrt aus der Geschichte Brandenburgs berichtet und auf die markanten Gebäude an den 18
Ufern aufmerksam gemacht. An der Regattastrecke drehte der Damp- fer und es ging durch den Silokanal in Richtung Quenzsee. Entlang der Strecke konnten die noch genutzten sowie die neu entstandenen Be- triebe und Marinen betrachtet werden, aber auch die zugewachsenen und verwilderten Areale mit Ruinen. Am Rande des Quenzsees konn- ten wir die große Schrottmühle sehen und auch das Elektro-Stahl- werk, das schon zu DDR-Zeiten mit Hilfe der italienischen RIVA- Gruppe entstanden war. Im Anschluss der Breitlingsee mit seinen In- seln, der Malge und im Hintergrund der Wasserturm und das Heiz- werk von Kirchmöser. Die Fahrt führte uns noch um die Kanincheninsel herum und dann zurück auf den Havelarm, vorbei an Neuendorf, dem Buhnenhaus und ursprünglicher, naturbelassener Landschaft mit vielen Graureihern, in Richtung Brandenburg Zentrum. Vom Wasser aus konnte man auch die neu entstandenen Geschäfte und Häuser an der Neuendorfer Straße gut betrachten und staunen, wie alte und neue Substanz gut miteinander verbunden wurde. Wir landeten nach 2,5 Stunden gut gelaunt und durch ein leckeres Mittagessen auch gut gestärkt wieder am Ausgangspunkt. Foto: S. Hartmann 19
Die „Orgelnauten“ in Butzow Ein Bericht von Bernhard Weise „Lassen Sie sich vom teils ungewohnten Klang der Butzower Gesell- Orgel überraschen.“ So stand es auf der Einladung für das Benefizkon- zert am Sonntag, den 29. September in der Butzower Dorfkirche. Weiter hieß es: „Die Kirchenorgel in ihrer Klangvielfalt steht im Mittel- punkt des Konzertes der Orgelnauten“. Die Orgelnauten, das sind die Musiker Andreas Patzwald (Orgel) und Wolff von Rechenberg (Percussion). Andreas Patzwald muss in unserer Region nicht weiter vorgestellt werden. Jeder kennt ihn und seine Interpretationen an der Orgel, mit denen er oft den Gottesdienst beschließt und die Besucher fröhlich in den Sonntag entlässt. Sei es mit einer Fassung von Pippi Langstrumpf, der Sternpolka oder gar einer eigenen Komposition. Wolff von Rechenberg ist ein erfahrener, vielseitiger, detailverliebter Schlagzeuger aus Hessen. In Brandenburg spielt er als Drummer der Rockband „Branded“. In mehr als 30 Jahren Bühnenerfahrung hat er von Jazz bis Metal fast alles getrommelt. Foto: A. Reinsch 20
Eine Aufführung des Weihnachtsklassikers „Little Drummer Boy“ hatte die beiden Musiker als Duo zusammengebracht. Was sich so mancher Besucher am Anfang des Konzerts in Butzow vielleicht nicht vorstellen konnte: Die Kombination vom Klang einer klassischen Kirchenorgel (die Butzower Gesell-Orgel ist 140 Jahre alt) mit dem Klang unterschiedlichster Schlag- und Effektinstrument, wie passt das zusammen? Wie soll das klingen? Doch in der Tat: Die Orgel kann so viel mehr als ernste Kirchenmusik, meint Andreas Patzwald. Dem erhabenen Orgelklang stellt Wolff von Rechenberg sein Klanguniversum gegenüber. Alles was rasselt, klin- gelt und beim Draufhauen Töne von sich gibt, findet sich bei ihm wie- der und somit auch im Arsenal der Orgelnauten. Und schon das erste Stück „Community“ des Komponisten Michael Schütz überzeugte die Zuhörer. Es folgten Bearbeitungen von Stücken der Beatles, von Eric Clapton, von Phil Collins; und auch eine eigene Komposition von Andreas Patzwald. Selbst ein Walzer und der unver- gleichliche Klang eines Leierkastens beim Spiel der Sternpolka fehlten in diesem Konzert nicht. Mit dem bekannten Song „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Disney-Klassiker „Das Dschungelbuch“ entließen die Orgelnauten das Publikum (selbstverständlich erst nach der geforderten Zugabe) zu Kaffee und Kuchen, dem Abschluss eines unvergleichlichen Konzerts. Die Orgelnauten brachten die Orgel an diesem schönen Nachmittag wirklich zum Tanzen! Da die Künstler auf ihre Gage verzichteten, können die Spenden des Konzerts in voller Höhe für die geplante Restaurierung der Apsis und Ostwand in der Butzower Kirche verwendet werden. Herzlichen Dank! 21
Neues vom Lindenhof Von Carola Klingberg Dieses Mal möchte ich aus unserem Gruppenleben berichten und mit Ihnen einen kleinen Rückblick auf den vergangenen Sommer werfen. Der Höhepunkt war wieder das Strandfest am 21. Juni mit den Begeg- nungen der Bewohner aus den anderen Standorten von Fliedners, den gesetzlichen Betreuern, den Angehörigen und auch den Attraktio- nen des Nachmittags. Das gemeinsame Grillen zum Ende bildete den Abschluss des schönen Festes. Das tolle Wetter von Juni bis Septem- ber wurde in der Freizeit draußen verbracht. Spazieren gehen, von der Seeterrasse die Boote beobachten, einfach in der Sonne bzw. im Schatten sitzen und sich unterhalten oder nur träumen oder auch mal mit dem Ball kicken. Anfang September waren wir als Wohngruppe (8 Bewohner und 4 Betreuer) gemeinsam in Swinemünde im Urlaub. Wir haben uns Vie- les auf Usedom angesehen und lange Spaziergänge am Strand, mit den Füßen im Wasser, unternommen. Die Strandpromenade in Swin- emünde wird zur Zeit noch neu gestaltet, ist zum Teil schon fertig und man kann erahnen, wie schön und praktisch für Spaziergänger und Radfahrer, es werden wird. Leider sind die 5 Tage viel zu schnell ver- gangen. Am 21. September gab es wieder einen Höhepunkt für die Bewohner: alle fuhren mit einem großen Bus nach Schmerzke zum Erntedank- fest. Es gab einen feierlichen Gottesdienst zum Beginn und viele un- terschiedliche Attraktionen und Aktionen sowie vielerlei Leckeres zu essen. Nun ist das alles schon Vergangenheit und die Vorfreude auf Weih- nachten steht gerade im Vordergrund. Es werden Advents- und Weih- nachtslieder rauf und runter gespielt. Alle haben ihre Zimmer ge- schmückt und freuen sich auf den Heiligabend-Gottesdienst in Lünow und den Weihnachtsmann, der natürlich für jeden einen Sack voller Geschenke mitbringt. Und gleich nach Weihnachten erwarten alle ge- spannt den Jahreswechsel mit Silvestertanz und dem Feuerwerk. Das 22
neue Jahr hält gleich etwas Besonderes bereit: die Segnung der Wohnhäuser auf dem Lindenhof durch den Pfarrer. Alle, die laufen können, ziehen nach der Andacht im Festsaal singend von Haus zu Haus, um die kleinen Schilder mit der Aufschrift „C*M*B*2020“ über jeder Eingangstür anzubringen. Der besondere Schriftzug bedeutet: Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus im Jahr 2020). Im Februar ist der Fasching das Wichtigste für alle, mit Verkleidung und Tanz. Der März bedeutet Frühlingsbeginn und die Erwartung des baldigen Osterfestes. Dies war nun ein kleiner Rück- und Ausblick und ich möchte Sie schon jetzt herzlich einladen, im Sommer 2020 zu unserem gemeinsamen Gottesdienst auf den Lindenhof zu kommen! Der Termin steht dann im nächsten Gemeindebrief. Wir freuen uns auf Sie! Herzliche Einladung zur weihnachtlichen Lesung am 1. Advent mit Michael Jussen Sonntag, 1. Dezember 2019 15.00 Uhr Dorfkirche Lünow Eintritt frei, Spenden erbeten. Eine Veranstaltung des Kulturfördervereins Lünow 23
Jahreslosung 2020: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9,24) Eine Auslegung von Renate Karnstein Angespannt sitze ich im Wartezimmer eines Arztes und hoffe auf ein gutes Ergebnis der anstehenden Untersuchung. Ich habe Angst, fühle mich hilflos. Viele Menschen aus meinem Bekanntenkreis mussten sich schon schweren Diagnosen stellen – warum sollte ich ausgenom- men sein? „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Genau das spielt sich gerade in mir ab: Ich glaube. Ja, ich weiß mich in Gottes Hand. Ja, er meint es gut mit mir. Ja, ihm ist nichts unmöglich! Gleichzeitig rumoren in mir Gedanken wie: Kümmert Gott mein Leben überhaupt? Warum bin ich nur so unruhig und besorgt? Wo bleibt mein Gottvertrauen? Wenn es darauf ankommt, verliere ich den Bo- den unter den Füßen. Dabei habe ich doch schon so oft Gottes Nähe und Hilfe erlebt … So erging es bereits den Menschen, die mit Jesus unterwegs waren. Unglaubliches hatten sie mit ihm erlebt: Wie er lebensbedrohliche Wogen glättete, Stürme stillte, Tausende speiste und Kranke heilte. Doch oft machte sich schon bei der nächsten Herausforderung große Hilfslosigkeit breit, so dass Jesus sie fragte: „Was seid ihr so furcht- sam? Habt ihr noch keinen Glauben?“ (Markus 4,40) Genau das passiert wieder einmal. Ein Vater bringt seinen schwer kranken Sohn zu ihnen. (Markus 9,14-29) Die Situation eskaliert, als sich auch noch Schriftgelehrte einmischen. Wie so oft gesellt sich zur Hilflosigkeit die Aggression. Einer fehlt. Jesus, der plötzlich dazu kommt und in die aufgebrachte Runde hinein fragt: „Was streitet ihr mit ihnen?“ Da platzt alles aus dem Vater heraus, die Angst um sei- nen Sohn, die Enttäuschung über die Ratlosigkeit der Jünger: „Du selbst warst nicht da – nur deine Jünger und die konnten uns nicht helfen!“ Jesus reagiert nahezu ungehalten: „O du ungläubiges Ge- schlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch er- 24
tragen? Bringt ihn her zu mir!“ Und Jesus handelt. In seiner Gegen- wart bäumt sich noch einmal die lebensfeindliche widergöttliche Macht in dem Kranken auf. Der Vater setzt alles auf eine Karte und schreit verzweifelt: „Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!“ Eine bewegende Szene. Ein grundehrlicher Mann, dieser Vater! So eine schlimme Krankheit kann eine komplette Glaubensexistenz er- schüttern. Trotzdem mutet er sein Anliegen und seinen „Unglauben“ Jesus zu und fleht ihn um sofortige Hilfe an. Jesus schont ihn nicht und erwischt ihn an seiner Schwachstelle: „Du sagst: Wenn du kannst! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Da brüllt der Va- ter verzweifelt: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Ein Hilfeschrei aus der Tiefe: „Ich glaube – wäre ich denn sonst zu dir gekommen? Ich kann es nicht ergründen, was das bedeutet, und was du von mir erwartest. Über letzte Konsequenzen dieses Versprechens bin ich mir nicht im Klaren. Und ich kann dir auch nicht bewei- sen, dass ich richtig oder in- nig genug glaube …“ So folgt auf sein Versprechen die Bitte: „… hilf meinem Un- glauben!“ Der Vater er- kennt, dass nicht nur sein Sohn der Hilfe und der Hei- lung bedarf, sondern auch er selbst, sein Glaube. Ist die rote Figur in der Gra- fik der Künstlerin Stefanie Bahlinger dieser Vater, rot vor Anstrengung, seinen Sohn zu retten? Rot vom Jahreslosung 2020 Weinen und Schreien um Grafik: Stefanie Bahlinger, Mössingen www.verlagambirnbach.de Hilfe? 25
Sind die ausgebreiteten Arme eine Geste der Kapitulation? Immer wieder hat er versucht, die Hoffnung nicht aufzugeben. Jetzt kann er nicht mehr, hängt fest, hängt in der Luft. Damit steht er für alle Ge- schöpfe, die den Boden unter den Füßen verloren haben und sich nach Rettung sehnen. Für die Unsicheren, die nicht wissen, wem sie noch vertrauen oder an was sie noch glauben können. Für die vergeb- lich nach Orientierung Suchenden. Und auch für die, die sich ihres Glaubens gewiss sind und deren Glaube plötzlich durch eine Grenzer- fahrung ins Wanken gerät. Jesus kommt genau zum richtigen Zeitpunkt zu dem Vater und greift ein. Abruptes Ende einer aufregenden Geschichte. „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Dieser Aufschrei des Vaters ist ein erster Schritt des Vertrauens. Wie wunderbar, dass Jesus das nicht zu wenig ist! Gleichzeitig bringt der Vater auf den Punkt, was ein Leben in der Nachfolge Jesu ausmacht. Eine Spannung, die mich nicht zerreißen muss, weil Jesus sich ganz in meine Lage versetzt und sie mit mir aus- hält. So wird die rote Figur in der Grafik auch zu Christus, der mich mit ausgebreiteten Armen empfängt. Durch sein Leiden und Sterben zer- reißt Jesus den Vorhang zum Allerheiligsten, fällt die Mauer, die uns Menschen von Gott trennt. Angedeutet durch die dunkelblauen Fa- sern am Rand des Ausschnitts. Große Energie strahlt von Jesus Chris- tus aus. Er stellt sich in den Riss, macht den Weg frei. Er eröffnet ei- nen weiten Raum und schiebt kraftvoll Mauern der Angst und Sorge weg, die mir und meinem Glauben die Luft zum Atmen nehmen. Jesus sieht und erträgt meine Unsicherheit, wenn mein Glaube angesichts schwieriger Herausforderungen versagt. „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Diese Jahreslosung für das Jahr 2020 führt uns vor Augen, dass christ- licher Glaube seine Kraft nicht aus sich selbst gewinnt, sondern aus der Verwurzelung in Jesus Christus. 26
Weltgebetstag am 6. März 2020: „Steh auf und geh!“ Im Jahr 2020 kommt der Weltgebetstag aus dem südafrikanischen Land Simbabwe. „Ich würde ja gerne, aber…“ Wer kennt diesen oder ähnliche Sätze nicht? Frauen aus Simbabwe laden ein, darüber nachzudenken: beim Weltgebetstag am 6. März 2020. Die Autorinnen aus Simbabwe haben für den Weltgebetstag den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst lassen uns die Frauen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen! Gott öffnet Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung. Die Frauen wissen wovon sie schreiben, denn ihre Situation in dem krisen- geplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Le- bensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben. Herzliche Einladung! Freitag, 6. März 2020 18.30 Uhr Gemeinderaum Brielow Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. 27
Unsere Gottesdienste und Veranstaltungen im Dezember Sonntag, 01.12.2019 10.00 Gottesdienst Bagow 1. Advent mit Abendmahl Sonntag, 08.12.2019 10.00 Gottesdienst Gortz 2. Advent Sonntag, 15.12.2019 10.00 Gottesdienst mit Roskow 3. Advent Einführung der gewählten Gemeinde-Ältesten Sonntag, 22.12.2019 10.00 Gottesdienst Brielow 4. Advent Gemeinderaum Dienstag, 24.12.2019 Weihnachtsgottesdienste siehe Extraplan Heiligabend in unseren Orten nächste Seite Mittwoch, 25.12.2019 10.30 Gottesdienst St. Katharinen 1. Weihnachtsfeiertag 10.30 Gottesdienst St. Gotthardt Donnerstag, 26.12.2019 10.30 Gottesdienst Petrikapelle 2. Weihnachtsfeiertag mit Abendmahl Sonntag, 29.12.2019 10.00 Gottesdienst Weseram 1. So. n. Weihnachten Dienstag, 31.12.2019 17.00 Gottesdienst zum Bagow Silvester Altjahresabend Gruppen und Kreise Senioren Päwesin Mittwoch 04.12.2019 14.30 Uhr Weseram Donnerstag 12.12.2019 14.00 Uhr Brielow Mittwoch 18.12.2019 14.00 Uhr Ketzür (!) Mittwoch 11.12.2019 14.30 Uhr Roskow (!) Donnerstag 05.12.2019 14.00 Uhr 28
Singkreis immer montags um 19.00 Uhr im Pfarrhaus Brielow Christenlehre in den Grundschulen Roskow und Radewege: Roskow 1. und 2. Klasse montags 12.45-13.30 Uhr 3. bis 6. Klasse montags 13.30-14.15 Uhr Radewege alle Kinder dienstags 14.00-15.00 Uhr Gottesdienste an Heiligabend, 24.12.2019 Uhrzeit Ort Pfarrer_in Musiker_in 14.30 Roskow Sandro Kunert Johannes Pensler (Lektor St. Gotthardtkirche) 14.30 Lünow Ulrich Barniske Andreas Patzwald 14.30 Radewege Stefan Hartmann Dietrich Schwalbe 16.00 Butzow Stefan Hartmann N.N. 16.00 Weseram Bärbel Böer Matthias Passauer 16.00 Ketzür Krippenspiel Andreas Patzwald (Geiersberg/Pribbernow) 17.30 Brielow OKR Markus Bräuer Dietrich Schwalbe 17.30 Gortz Dr. Christian Löhr Andreas Patzwald 17.30 Päwesin Stefan Hartmann Frank Wasser Krippenspiel in Ketzür am 24.12.2019 um 16 Uhr Wir freuen uns noch über Mitspielende und Helfer*innen! Die Proben finden in Ketzür statt. Wer Lust hat mitzumachen, kann sich bei Konstantin Geiersberg (Tel. 0176 76673056) oder bei Nora Pribbernow aus Ketzür melden. 29
Unsere Gottesdienste und Veranstaltungen im Januar Mittwoch, 01.01.2020 10.30 Gottesdienst Interkulturelles Neujahr Zentrum an der Gotthardtkirche Sonntag, 05.01.2020 10.30 Gottesdienst Marzahne 2. So. nach Weihnachten Montag, 06.01.2020 18.00 Gottesdienst Brielow Epiphanias und Neujahrsempfang Gemeinderaum Sonntag, 12.01.2020 10.00 Gottesdienst Roskow 1. So. nach Epiphanias mit Abendmahl Sonntag, 19.01.2020 10.00 Gottesdienst Radewege 2. So. nach Epiphanias Sonntag, 26.01.2020 10.00 Gottesdienst Butzow 3. So. nach Epiphanias Gruppen und Kreise Senioren Päwesin Mittwoch 08.01.2020 14.30 Uhr Weseram Donnerstag 09.01.2020 14.00 Uhr Brielow Mittwoch 15.01.2020 14.00 Uhr Ketzür Donnerstag 16.01.2020 14.30 Uhr Roskow Mittwoch 29.01.2020 14.00 Uhr Singkreis immer montags um 19.00 Uhr im Pfarrhaus Brielow Christenlehre in den Grundschulen Roskow und Radewege: Roskow 1. und 2. Klasse montags 12.45-13.30 Uhr 3. bis 6. Klasse montags 13.30-14.15 Uhr Radewege alle Kinder dienstags 14.00-15.00 Uhr 30
Gottesdienst und Neujahrsempfang am Epiphaniastag / „Heilige drei Könige“ Montag, 6. Januar 2020, 18.00 Uhr Gemeinderaum im Pfarrhaus Brielow Das Teilen des Dreikönigs- kuchens ist ein schönes Ritual, das besonders in der Schweiz gepflegt wird und mittlerweile auch bei uns im Sprengel schon zur Tradition geworden ist. Im Anschluss an den Gottes- dienst sind alle herzlich zu einem kleinen Neujahrs- empfang eingeladen. Herzlichen Dank an Frau Elsner, die auch in diesem Jahr den Dreikönigskuchen bäckt! Brennholz Die Kirchengemeinde Ketzür (mit Butzow und Gortz) hat diverse Waldflächen im Besitz und sehr günstig Brennholz im Eigenerwerb abzugeben (Trockensteher, Kronen, Sturmschäden). Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bei Herrn Christian Markau aus Ketzür unter der Telefonnummer 0179 5137325. 31
Unsere Gottesdienste und Veranstaltungen im Februar Sonntag, 02.02.2020 10.00 Gottesdienst Lünow Letzter So. n. Epiphanias mit Abendmahl Sonntag, 09.02.2020 10.00 Gottesdienst Ketzür Septuagesimae Sonntag, 16.02.2020 10.00 Gottesdienst Weseram Sexagesimae Sonntag, 23.02.2020 10.00 Gottesdienst Bagow Estomihi Gruppen und Kreise Senioren Päwesin Mittwoch 05.02.2020 14.30 Uhr Weseram Donnerstag 13.02.2020 14.00 Uhr Brielow Mittwoch 19.02.2020 14.00 Uhr Ketzür Donnerstag 20.02.2020 14.30 Uhr Roskow Mittwoch 26.02.2020 14.00 Uhr Singkreis immer montags um 19.00 Uhr im Pfarrhaus Brielow Christenlehre in den Grundschulen Roskow und Radewege: Roskow 1. und 2. Klasse montags 12.45-13.30 Uhr 3. bis 6. Klasse montags 13.30-14.15 Uhr Radewege alle Kinder dienstags 14.00-15.00 Uhr 32
Unsere Gottesdienste und Veranstaltungen im März Sonntag, 01.03.2020 10.00 Gottesdienst Gortz Invokavit mit Abendmahl Freitag, 06.03.2020 18.30 Gottesdienst Brielow Weltgebetstag zum Weltgebetstag Gemeinderaum Sonntag, 08.03.2020 10.00 Gottesdienst Päwesin Reminiszere Sonntag, 15.03.2020 10.00 Gottesdienst Roskow Okuli Sonntag, 22.03.2020 10.00 Gottesdienst Radewege Lätare Sonntag, 29.03.2020 10.00 Gottesdienst Lünow Judika Gruppen und Kreise Senioren Päwesin Mittwoch 04.03.2020 14.30 Uhr Weseram Donnerstag 12.03.2020 14.00 Uhr Brielow Mittwoch 18.03.2020 14.00 Uhr Ketzür Donnerstag 19.03.2020 14.30 Uhr Roskow Mittwoch 25.03.2020 14.00 Uhr Singkreis immer montags um 19.00 Uhr im Pfarrhaus Brielow Christenlehre in den Grundschulen Roskow und Radewege: Roskow 1. und 2. Klasse montags 12.45-13.30 Uhr 3. bis 6. Klasse montags 13.30-14.15 Uhr Radewege alle Kinder dienstags 14.00-15.00 Uhr 33
Freude und Leid in unseren Orten Wir gratulieren herzlich zur Taufe Dr. Bianca Hartmann aus Päwesin Wir gratulieren herzlich zur Hochzeit Matthias und Sarah Catherine Schütz in Brielow Gregor Maximilian Hilsberg und Helen Schwarze in Roskow Wir gedenken unserer Verstorbenen Juni bis Oktober 2019 Hans Dieter Hank Butzow Sergej Serber Brielow Reina Hoffmann Brielow Uwe Alex Brielow Christel Große Brielow Edeltraud Kaselowski Brielow Max Jahn Butzow Elli Fleischer Päwesin Reinhard Lichtenfeld Bagow Horst Alex Brielow Fritz Wiede Brielow Peter Jochen Deuflhard Lünow Betty Scheske Lünow Waltraud Wachlin Bagow Gerda Freitag Weseram Edith Boll Ketzür Brigitta Bellin Ketzür Josef Richard Milde Lünow Edith Brüssow Ketzür 34
Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer. (Jesaja 54,10) Foto: Lichtspiel, pixabay 35
Unsere Kontaktdaten Pfarramt: Pfarrer Stefan Hartmann Kirchplatz 1 Telefon: 033838 40226 14778 Päwesin E-Mail: hartmann.stefan@ekmb.de Gemeindebüro für alle Kirchengemeinden des Pfarrsprengels und zentrale Postadresse: Pfarrsprengel Päwesin Hauptstraße 39 Telefon: 033837 40227 14778 Beetzsee E-Mail: pfarrsprengel.paewesin@ekmb.de OT Brielow Sprechzeiten für Ihre Anliegen: Michaela Schober (Büro) dienstags 9.30 – 11.00 Uhr und 15.00 – 16.30 Uhr Gemeindepädagogik: Konstantin Geiersberg Telefon: 0176 76673056 E-Mail: geiersberg.konstantin@ekmb.de Internetseite: www.ekmb.de/paewesin Kontoverbindung: Evangelischer Kirchenverband Potsdam-Brandenburg Evangelische Bank e.G. IBAN: DE56 5206 0410 0103 9098 59 BIC: GENODEF1EK1 Bitte bei Verwendungszweck immer den Namen der Gemeinde angeben!
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