Fazil Say - FAZIL SAY 04.09.2020 Klavier-Pianoforte

 
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Fazil Say - FAZIL SAY 04.09.2020 Klavier-Pianoforte
© Marco Borggreve

                                FAZIL SAY
                                Klavier-Pianoforte

                                04.09.2020

                    Fazil Say
Fazil Say - FAZIL SAY 04.09.2020 Klavier-Pianoforte
FAZIL SAY
                                                                                                                     Klavier-Pianoforte

                                                                                                                     04.09.2020

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                                                                                                                                          (keine Pause – senza pausa)

                                                                                                                                          LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770-1827)
                                                                                                                                          Sonate für Klavier Nr. 8 in c-Moll,
                                                                                                                                          op. 13 „Pathétique“
                                                                                                                                          Sonata per pianoforte n. 8 in do minore,
                                                                                                                                          op. 13 “Patetica“
                                                                                                                                                Grave - Allegro di molto e con brio
                                                                                                                                                Adagio cantabile
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                                                                                                                                          Sonate für Klavier Nr. 23 in f-Moll,
                                                                                                                                          op. 57 „Appassionata“
                                                                                                                                          Sonata per pianoforte n. 23 in fa minore,
                                                                                                                                          op. 57 “Appassionata“
                                                                                                                                                Allegro assai
                                                                                                                                                Andante con moto
                                                                                                                                                Allegro ma non troppo - Presto

                                                                                                                                          Sonate für Klavier Nr. 31 in As-Dur, op. 110
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                                                                                                                                          Sonata per pianoforte n. 31 in la bemolle maggiore,
                                                                                                                                          op. 110
                                                                      MIT UNTERSTÜTZUNG . CON IL SOSTEGNO

                                                                                                                     KURSAAL                    Moderato cantabile molto espressivo
                                                                      MIT DER SCHIRMHERRSCHAFT . CON IL PATROCINIO

                                       AUTONOME          PROVINCIA
                                         PROVINZ         AUTONOMA
REGIONE AUTONOMA TRENTINO-ALTO ADIGE      BOZEN          DI BOLZANO                                                                             Allegro molto
                                                                                                                         20.30
 AUTONOME REGION TRENTINO-SÜDTIROL      SÜDTIROL         ALTO ADIGE

                                       PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN                                                                             Adagio ma non troppo
                                                  SÜDTIROL
Fazil Say - FAZIL SAY 04.09.2020 Klavier-Pianoforte
Fazil Say                                                      dessen Uraufführung am 1. Februar 2006 stattfand. Ein          tiefen, mich voll und ganz einer bestimmten Sache wid-          mal von einem behäbigen Furtwängler. Sie alle dirigierten
Nicht nur in der Klassikszene gilt er als „Paradiesvogel“:     Jahr zuvor beendete Say die Komposition seines rhapsodi-       men und mich von allem anderen - all meinen Ängsten und         einmal mein Orchester. Für alle Sonaten hielten wir jeweils
Fazıl Say wurde am 14. Januar 1970 in Ankara geboren. Mit      schen, mit Elementen der türkischen Folklore spielenden        Sorgen Hinsichtlich der Zukunft – lösen. Ich wollte mit mir     eine vierstündige Generalprobe ab.
vier Jahren begann er, Klavier zu spielen, im Alter von elf    Klavierstücks „Black Earth“. Ebenfalls für Klavier solo ent-   selbst ins Reine kommen, verstehen, was mich unglück-
Jahren nahm er ein Klavierstudium auf. Den Anstoß zum          stand 2006 im Rahmen der Salzburger Festspiele “Inside         lich machte, und mich selbst optimieren ... besser spie-        Diese Gedankenspiele ermöglichten mir eine ungemein
Beginn einer Kompositionstätigkeit erhielt Say bei einem       Serail“. 2008 vollendete der Komponist sein erstes Violin-     len, meinen Körper und Geist besser einsetzen, meinen           immersive Form der Konzentration - und ich musste nicht
Workshop mit David Levine und Aribert Reimann in Ankara.       konzert unter dem anspielungsreichen Titel „1001 Nights        Lernprozess beschleunigen und den Dingen tiefer auf den         einmal am Klavier sitzen, um auf diese Art üben zu können.
Die beiden Ausnahmekünstler waren es schließlich auch,         in the Harem“. Die Premiere fand in Luzern mit der Wid-        Grund gehen, um schließlich die Werke eines der größten         Im Geiste kann man überall spielen; am Flughafen, in der
die dem jungen Nachwuchstalent einen Aufenthalt an der         mungsträgerin, der moldawischen Violinistin Patricia Ko-       Komponisten aller Zeiten so gut spielen zu können, wie es       Hotellobby, zu Hause oder In einem Café. Man muss nur
Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf vermittel-            patchinskaja, und dem Luzerner Sinfonieorchester unter         nur den Besten gelingt.                                         sicherstellen, dass man nicht gestört wird, wenn man ge-
ten. Von 1992 bis 1995 setzte Say seine Studien am Ber-        John Axelrod statt. Das Violinkonzert ist Says erstes ambi-                                                                    rade dabei ist, in die Tiefen der eigenen Vorstellungskraft
liner Konservatorium fort. Der Gewinn des ersten Preises       tioniertes Orchesterwerk ohne einen eigenen Klavierpart,       Im Verlauf der Arbeiten hat sich: eine interessante neue        einzutauchen. Abgesehen davon, dass ich das erwähnte
bei den Young Concert Artists International Auditions in       der Titel bezieht sich auf die morgenländische Märchen-        Entwicklung gezeigt: Ich habe angefangen, mich beim             „Orchester“ einsetzte, versuchte ich die Sonaten am Kla-
New York beflügelte seine Karriere als Pianist weiter, seit-   sammlung „Tausendundeine Nacht“. Darin übernimmt die           Spielen in den Komponisten hineinzuversetzen, anstatt           vier zu transponieren, damit meine Hände sich anstelle
dem gibt Fazıl Say über 100 Konzerte im Jahr. Bereits im       Solovioline die Rolle der verführerischen, unermüdlichen       wie ein Interpret zu denken. Dies Ist ein 605 Minuten lan-      der spezifischen Spielmechanismen die Musik einprägen
Jahr 2000 gründete Say ein Worldjazz-Quintett, mit dem         Geschichtenerzählerin Scheherazade. Mit der atmosphä-          ges Stück, das aus 32 Sonaten besteht. Es ist wie eine hei-     konnten. Wie die Roma, die auswendig jeden beliebigen
er unter anderem bei den Jazzfestivals von Montreux und        risch dichten Orchestertextur und dem Einsatz türkischer       lige Schrift für Musiker. Ich wollte der Welt etwas Großarti-   Maqam oder verschiedene Volksliedmelodien in allen
Istanbul auftrat. Charakteristisch für Says musikalische       Perkussionsinstrumente wagt der Komponist den Brü-             ges schenken. Zwei Jahre meines Lebens habe ich Tag und         möglichen Tonarten spielen können, konnte ich durch die
Arbeit ist die Doppelrolle als Komponist und internatio-       ckenschlag zwischen der Musik seiner türkischen Heimat,        Nacht daran gearbeitet, das Publikum des 21. Jahrhun-           Verinnerlichung der Werke ebenfalls ein Element purer
nal gefragter Pianist. Sein großes Interesse an Jazz und       Jazzelementen und der europäischen Kunstmusik. Fazil           derts im Hier und Jetzt mit diesen Sonaten, deren Entste-       Ungezwungenheit einbringen.
Improvisation prägt sein Musikverständnis; als Kompo-          Say war artist in résidence in Dortmund, im Konzerthaus        hung sehr lange zurückliegt, vertraut zu machen und die
nist lässt er diese Elemente immer wieder in seine Werke       Berlin, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, in Paris,      Musik in absolut frischem Glanz zu präsentieren.                Ich hatte noch eine zweite, sogar weitaus fantastischere
einfließen. In diesem Geiste komponierte er hochvirtuose       Tokyo, Meran, Hamburg, Istanbul und Frankfurt. Seit 2016                                                                       Methode: Ich spielte die Sonaten einem neben mir sitzen-
Werkadaptionen für Klavier wie die Jazz-Fantasie nach          ist er Exklusivkünstler des Labels Warner. Anlässlich des      Die Seele des Künstlers hat zwei Feinde: zum einen den          den „imaginären Beethoven“ vor, der vor Energie und musi-
Mozarts „Alla Turca“ (1993), den „Paganini Jazz“ (1995)        250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven hat Fazil Say        Körper, zum anderen die Zeit... man darf sich nie seinen        kalischem Elan nur so sprudelte. Dieser Fantasie-Beetho-
oder die „4 Pieces für DJ and Piano“ (2003). Sein im Auftrag   dessen 32 Klaviersonaten in einer Gesamtausgabe einge-         Händen unterwerfen; und genauso wenig den Klaviertas-           ven zeigte mir seine Musik; manchmal beruhigte er mich
des türkischen Kultusministeriums komponiertes Oratori-        spielt.                                                        ten, dem Klavier, den Noten – sie alle sollten integrale Be-    und manchmal kämpfte er mit meiner Unzufriedenheit im
um „Nâzım“ auf Verse des türkischen Dichters Nâzım Hik-                                                                       standteile der einzigartigen Charakteristik unserer Seele       Geiste. Dies war das schwerste und unerbittlichste Stadi-
met wurde 2001 in Ankara in Anwesenheit des Staatsprä-         „Ich wollte der Welt etwas Großartiges schenken“               sein. Man muss alles dafür tun, um das zu erreichen. In         um. Ich war streng mit mir selbst, und es gab Zeiten, in
sidenten uraufgeführt. Im Auftrag von Radio France und         Fazil Say über seine Einspielung der Beethoven-Sonaten         den beiden Jahren meiner Auseinandersetzung mit Bee-            denen ich die Tadel satthatte, und müde und frustriert war.
Kurt Masur komponierte Say 2002 sein 3. Klavierkonzert                                                                        thoven erschuf ich zwei bedeutende Phantasiegestalten:          Ich hatte das Gefühl, mich in dieser Fantasiewelt bewei-
und brachte es mit dem Orchestre National de Radio Fran-       Die Aufnahme von Beethovens 32 Sonaten war ein langer          zunächst einmal das „Fazil Say Beethoven Orchester“. Ich        sen zu müssen. Diese Fantasien, die von mir sowohl Kraft
ce unter der Leitung von Eliahu Inbal zur Uraufführung. Im     und kräftezehrender Prozess - vor allem, weil sie bereits      wollte jede Klaviersonate wie eine Sinfonie erleben, jede       als auch Ernsthaftigkeit forderten, hörten mit dem Beginn
Juli 2003 fand die Premiere seines Oratoriums „Requiem         von einigen der größten Künstler des 20. Jahrhunderts ein-     einzelne Note der Sonaten im Geiste hören, so als würde         der Aufnahmen im Juni 2018 auf. Und als ich die Arbeiten
für Metin Altiok“ beim Istanbul-Festival vor 5000 Zuhörern     gespielt wurden. Tarkovski pflegte zu sagen: „Künstler gibt    ich einem. Orchester lauschen. Ich stellte mir vor, mit die-    im Mai 2019 abschloss, fiel eine eigenartige Last von mir
statt. Im Mai 2005 spielte er die Uraufführung seines 4.       es, weil die Welt nicht perfekt Ist." Die Idee zu einem so     sem imaginären Orchester zu proben. Manchmal malte ich          ab. Jetzt spürte ich um mich herum eine gähnende Leere.
Klavierkonzerts „Thinking Einstein“ in Luzern. Für das Mo-     ambitionierten Vorhaben entstand in einer Zeit, die sowohl     mir aus, wie ein konservativer Dirigent oder ein fanatischer
zartjahr 2006 hatte die Stadt Wien als Hommage an den          für die Türkei als auch für den Rest der Welt problematisch    Beethovenfan das Geschehen lenken würde; mal wurden             Musik soll etwas erzählen, und ihr Vermittler muss die-
großen Klassiker das Ballett „Patara“ in Auftrag gegeben,      war: Ich wollte mich in ein herausforderndes Projekt ver-      die imaginären Proben von einem wilden Karajan geleitet,        se Inhalte so klar wie möglich gestalten. Sie müssen für

südtirol festival                                                                                                                                                                                                                           südtirol festival
Leute verständlich sein, die zum ersten Mal klassische        Analysieren - mein Bestes gegeben, diese Balance zu op-
   © Marco Borggreve

                           Musik hören und zu begreifen versuchen - egal ob in den       timieren. Das verschafft mir wirklich seelische Ausgegli-
                           hintersten Winkeln der türkischen Region Anatolien oder       chenheit.
                           im ländlichen China. Daher ist es für den Interpreten wich-
                           tig, die Melodien zu benennen, in einem neuen Arbeitspro-     Es heißt, dass Beethovens Hörverlust in der Entstehungs-
                           zess Leitmotive zu entwickeln, die es ihm gestatten, seine    zeit seiner 90er-Werke (1810-14) drastisch voranschritt
                           Gedanken vom mathematischen Gerüst der Komposition            und er beim op. 100 bereits vollständig taub war. Unklar
                           zu lösen und diese stattdessen dramatisch darzustellen.       ist, ob und was er noch hören konnte, während er einige
                           Ich habe mir für jedes einzelne Thema der Sonaten mei-        seiner Werke komponierte. In seiner fortgeschrittenen Pe-
                           ne ganz eigenen Leitmotive überlegt. In der schwerfäl-        riode erzählte er mit seiner Musik sowohl ganz persönli-
                           ligsten Passage der „Pastorale“ ist dies ein alter Mann, in   che als auch außerordentlich geheimnisvolle Dinge. Weil
                           der „Waldstein-Sonate“ das ferne Grollen herannahender        er sich beim Komponieren nicht mehr auf sein Gehör ver-
                           Kriegsschiffe, im langsamen Abschnitt der Sonate Nr. 7 ein    lassen konnte, wandte er sich Formen zu; die ihm mathe-
                           schwindsüchtiges Kind beziehungsweise eine besorgte           matisch verlässlicher erschienen - etwa der Fuge. Inter-
                           Mutter, im op. 111 sind es der Sensenmann, triste Einsam-     preten von Beethovens Musik müssen nicht nur beachten,
                           keit und die „As-Sirāt“ (Brücke ins Paradies), im op. 109     dass er sämtliche Klaviertechniken außerordentlich gut
                           hoffnungslose Liebe, in der „Appassionata“ sind es Liebe      beherrschte, sondern oft auch einem pianistischen Ins-
                           beziehungsweise Rebellion - und so weiter. Ich habe au-       tinkt folgte. Ich will Beethoven aus der Musik heraushö-
                           ßerdem einigen der unbetitelten Sonaten Namen gegeben,        ren. Die Werke seiner fortgeschrittenen Periode weisen
                           wie ich es bereits bei der Aufnahme des Mozart-Zyklus         bereits deutlich auf Brahms, Wagner, Schumann und die
                           tat. So wurde Beethovens Sonate Nr. 2 zur „kleinen Prin-      Komponisten späterer Generationen voraus. Das zeigt sich
                           zessin“ und die Sonate Nr. 13 zur „Wein-Sonate“.              nicht nur hinsichtlich der Harmonie und Atmosphäre der
                                                                                         Werke, sondern auch am Klaviersatz, der zunehmend or-
                           Während der Arbeit notiere ich in ungefähr 300 verschie-      chestralen Charakter annimmt. Ich finde, dass das Timbre
                           denen Buntstiften Anmerkungen ins Notenheft. Manchmal         von Beethovens letzten sechs Sonaten völlig anders klingt
                           schreibe ich die Musik mit Buntstiften auf, wobei ich mir     als das seiner vorherigen Sonaten. Tatsächlich lässt sich
                           eine andere Art der Mathematik zunutze mache. Irgend-         diese Entwicklung ab der „Appassionata“-Sonate verfol-
                           wann macht es Klick, und ich merke, dass ich die Musik        gen. Ich sehe hier ein Orchester vor mir. Besonders in der
                           jetzt im Griff habe. Dann ist meine Seele im Gleichgewicht.   „Hammerklavier“-Sonate wird erkennbar, wie Beethoven
                           Dieser Zustand kündigt sich klar und deutlich an, und ich     musikalische Pfade in zukünftige musikalische Epochen
                           lege sofort mit der Arbeit los. Es macht keinen Spaß und      schlägt - ein revolutionärer Komponist, dessen Musik sei-
                           nützt nichts, wenn man mit der Arbeit beginnt, bevor al-      ner Zeit bereits um 50 bis 100 Jahre voraus ist.
                           les im Gleichgewicht ist. Diese „Ausgeglichenheit“ kommt
                           von innen, und man darf nicht hoffen, dass sie sich einfach
                           im Laufe der Zeit von selbst entwickelt. Das führt nur zu
                           Fehlern. Es ist weitaus zermürbender, etwas falsch Verin-
               Fazil Say   nerlichtes zu korrigieren, anstatt es gleich ordentlich zu
                           lernen. In den letzten Jahren habe ich jederzeit - ob beim
                           Üben, bei Auftritten, beim Aufnehmen, Komponieren oder

südtirol festival                                                                                                                     südtirol festival
Fazil Say                                                       lunga tournée europea. Le incisioni di Say hanno ricevuto      re, giorno e notte, per far conoscere e rendere familiari      chestra, cercai anche di trasporre le sonate al pianofor-
Un personaggio straordinario, non solo nel mondo della          numerosi premi discografici internazionali, fra cui. L’E-      quelle sonate - scritte molto tempo fa - al pubblico del       te in modo che le mie mani interiorizzassero la musica a
musica classica: Nato ad Ankara nel 1970, il compositore        CHO. Dal 2016 è artista esclusivo della Warner. Per ce-        ventunesimo secolo, qui e oggi, presentandogliele in uno       prescindere dai suoi meccanismi tecnici. Analogamente
e pianista Fazıl Say suona ugualmente musica classica           lebrare i 250 anni dalla nascita di Beethoven, Fazıl Say       smalto rinnovato.                                              a quanto riesce a fare un violinista rom, che sa suonare
e musica jazz. Con il suo straordinario talento Say cat-        ha inciso il ciclo integrale delle 32 sonate per pianoforte.   L’anima dell’artista ha due nemici: uno è il proprio cor-      a memoria qualsiasi maqam o melodia popolare in tutte
tura l’attenzione di critica e pubblico. I concerti di que-                                                                    po, l’altro è il tempo. Guai a sottomettersi anche solo per    le tonalità possibili, anch’io, interiorizzando le sonate di
sto artista sono qualcosa di diverso dal solito: più diretti,   „Volevo donare al mondo qualcosa di grandioso“                 un attimo alle proprie mani, ai tasti del pianoforte, allo     Beethoven in quel modo, conquistai una disinvoltura che
più aperti, più eccitanti, in breve arrivano direttamente       Fazil Say racconta la sua registrazione delle sonate di        strumento o alle note, poiché tutti questi elementi devo-      ha arricchito l’esecuzione.
al cuore. E queste sono le caratteristiche di Say, allora       Beethoven                                                      no fondersi e diventare parti integranti della peculiarità
sedicenne, che colpirono il compositore Aribert Reimann,                                                                       irripetibile della nostra anima. Occorre dunque fare tut-      Inoltre, come dicevo, mi sono avvalso di un’altra fantasia,
in visita ad Ankara nel 1986 e che lo indussero a chiedere      Incidere il ciclo completo delle 32 sonate di Beethoven è      to il possibile affinché questa fusione si realizzi. Nei due   ancora più improbabile, ossia pensare che io stessi ese-
al celebre pianista e pedagogo David Levine di prendersi        stato un processo lungo ed estenuante, soprattutto per-        anni in cui mi sono dedicato a Beethoven, ho partorito         guendo le sonate accanto a un “Beethoven immaginario”
cura della formazione del giovane artista. Say ha studiato      ché, prima di me, con quell’impresa si erano già cimentati     nella mia fantasia due creature che si sono rivelate molto     che, seduto al mio fianco, mi contagiasse con tutta la sua
con Mithat Fenmen, a sua volta allievo di Cortot. Fenmen,       parecchi dei pianisti più famosi del ventesimo secolo. Fu      utili: la prima è quello che ho chiamato l’Orchestra Fazil     energia e il suo slancio musicale inesauribile. Quel Be-
affascinato dallo straordinario talento naturale del suo        Tarkovsky ad affermare che “gli artisti esistono perché        Say Beethoven, poiché il mio desiderio era di vivere ogni      ethoven frutto della mia fantasia mi mostrava la sua mu-
giovane allievo, lo spinse ad improvvisare ogni giorno su       il mondo è imperfetto”, e devo riconoscere che, pure nel       sonata per pianoforte come se fosse una sinfonia, e ogni       sica, talora tranquillizzandomi, altre volte fugando le mie
temi quotidiani ed è probabilmente questo esercizio che         mio caso, l’idea di affrontare un progetto così ambizioso      loro nota come se, nella mia mente, la stesse eseguen-         incertezze o i miei dubbi. Di tutto il progetto, quella fu la
ha fatto di Say il pianista e compositore che è oggi. Come      mi era venuta in un periodo assai travagliato, sia per la      do un’orchestra. Fantasticavo di fare delle prove con la       fase più difficile e più spietata, poiché ero molto severo
compositore, ha avuto commissioni, tra gli altri, dal Festi-    mia terra, la Turchia, sia per il resto del mondo. E quindi    mia orchestra immaginaria, a volte pensandola guidata          con me stesso, e ci furono parecchi momenti in cui non ne
val di Salisburgo, dalla WDR di Colonia, dalla Konzerthaus      sentivo il desiderio di immergermi in un’impresa difficile,    da un direttore d’orchestra più conservatore, altre da un      potevo più dei miei rimproveri, e piombavo in un baratro
di Darmstad e da molti altri importanti festivals. Dopo gli     di dedicarmici anima e corpo, e soprattutto di scrollarmi      appassionato fanatico di Beethoven, per esempio dal-           di stanchezza o frustrazione. Avevo sempre la sensazione
studi con Fenmen, Say si è perfezionato con David Levi-         di dosso tutto il resto, a cominciare dai timori per il fu-    la pacatezza di un Furtwängler o dall’escandescenza di         di dovermi mettere alla prova in quel mio mondo imma-
ne, prima a Düsseldorf e poi a Berlino, costruendo così         turo. Volevo fare chiarezza su di me, capire che cosa mi       un Karajan. Tutti loro hanno diretto almeno una volta la       ginario. Tutte queste fantasie - che avevano richiesto un
le basi di una solida formazione classica che gli ha visto      rendesse infelice, ottimizzare le mie capacità, suonare        mia “orchestra” immaginaria, e per ogni sonata abbiamo         tributo enorme non solo di energia, ma anche di impegno
assegnare nel 1994 il Primo Premio al Concorso Inter-           meglio, mettere più a frutto il mio corpo e la mia mente,      svolto, sempre nella mia fantasia, una prova generale di       e serietà - cessarono con l’inizio delle registrazioni nel
nazionale Young Concert Artists. Da allora Say suona in         imparare più velocemente e andare davvero in fondo alle        quattro ore.                                                   giugno del 2018. E quando finimmo di registrare, nel mag-
tutto il mondo, con le più importanti orchestre e direttori     cose, fino ad arrivare a eseguire le opere di uno dei più                                                                     gio del 2019, fu come se mi fossi liberato di uno strano
e nelle più famose sale da concerto, non trascurando la         grandi compositori di tutti i tempi come solo i migliori ri-   Ebbene, questi miei giochi mentali mi permisero di svi-        peso che fino a quel momento mi ero trascinato appresso.
musica da Camera: ha collaborato, tra gli altri, con Pa-        escono a fare.                                                 luppare una concentrazione che definirei un’immersio-          Ora mi sento come avvolto in un vuoto.
tricia Kopatchinskaia, Maxim Vengerov, Nicolas Altstaedt        Strada facendo, poi, emerse un aspetto nuovo e interes-        ne totale. Grazie a quel metodo, non dovevo nemmeno
e il Quartetto Borusan. E’ stato artista in résidence alla      sante: suonando, cominciai a immedesimarmi sempre di           sedermi al pianoforte per svolgere le mie prove, poiché        La musica deve sempre raccontare qualcosa, e chi l’in-
Konzerthaus di Dortmund, alla Konzerthaus di Berlino,           più nel compositore, anziché pensarmi suo interprete.          nella mia mente potevo suonare ovunque: all’aeroporto,         terpreta deve rendere i suoi contenuti quanto più chiari
al Festival dello Schleswig-Holstein, poi ancora a Parigi,      Le 32 sonate beethoveniane si possono considerare alla         nell’atrio di un albergo, a casa o seduto al tavolino di un    possibile, in modo che possano comprenderli tutti, anche
Tokyo, Merano, Amburgo, Istanbul, alla Hessischer Run-          stregua di un unico grande brano della durata di 605 mi-       bar. L’unica cosa importante, in quei frangenti, è fare in     chi ascolta la musica classica per la prima volta cercan-
dfunk di Francoforte, al Festival di Rheingau. Nell’aprile      nuti, e per un musicista quest’opera è una sorta di bibbia     modo di non essere disturbati per immergersi del tutto         do di afferrarne l’essenza, non importa se nell’angolo più
2015 ha suonato alla Carnegie Hall di New York con la Or-       o “nuovo testamento”. Volevo donare al mondo qualcosa          nelle profondità della propria immaginazione. Oltre a uti-     sperduto dell’Anatolia o in una remota zona rurale della
pheus Chamber Orchestra con la quale ha poi fatto una           di grandioso, e per due anni non feci altro che lavora-        lizzare, come ho detto, il mio approccio mentale dell’or-      Cina. Ecco perché, per l’esecutore, è utile dare un nome

südtirol festival                                                                                                                                                                                                                             südtirol festival
alle melodie, sviluppando nella propria mente delle figu-      con prove, esibizioni, incisioni, composizioni o analisi –
re immaginarie con cui separare il proprio pensiero dalla      ho sempre cercato di dare il meglio di me per ottimizzare
struttura matematica della composizione, per esprimerlo        questo equilibrio, poiché da lì deriva anche la mia stabi-
invece in forma teatrale. Per ogni tema delle sonate, quin-    lità psichica.
di, mi sono creato mentalmente una sorta di leitmotiv: ad
esempio, nel passaggio più greve della “Pastorale” (la         Si dice che per Beethoven il calo dell’udito sia peggiora-
n. 15) pensavo a un vecchio, nella sonata “Waldstein” al       to drasticamente dopo che compose la sua opera n. 90
rimbombo lontano di navi da guerra che avanzano, nella         (nel 1810), e che alla n. 100 (nel 1814) egli fosse ormai
sequenza lenta della sonata n. 7 a un bambino malato di        completamente sordo. Non è chiaro, quindi, se e quanto
tisi e alla sua mamma in apprensione, nell’opera 111 alla      egli riuscisse a sentire mentre componeva alcune delle
morte che impugna la falce, alla tristezza della solitudi-     sue opere, ma sappiamo che nel suo periodo più maturo
ne e alla as-sirāt (la strada “escatologica” che nell’islam    cercò di raccontare, con la musica, sia dei risvolti molto
porta in paradiso), nella op. 109 all’amore impossibile,       personali, sia delle cose oltremodo misteriose. E non po-
nell’Appassionata all’amore e alla ribellione e così via.      tendo più affidarsi all’udito, quando componeva dei brani
Inoltre, ho dato dei nomi alle sonate senza titolo, come       sceglieva dei metodi che gli apparivano matematicamen-
già avevo in precedenza fatto preparando l’incisione del       te più affidabili, come la fuga. Chi interpreta Beethoven,
ciclo di Mozart. E così la sonata n. 2 è diventata “La prin-   quindi, non solo deve capire che quel compositore padro-
cipessina” e la n. 13 la “Sonata del vino”.                    neggiava in modo eccellente tutte le tecniche pianisti-
                                                               che, ma che spesso egli seguiva un suo istinto pianistico
Durante le prove, poi, mi segnavo sullo spartito una miria-    particolare. Ecco perché io voglio riuscire a sentire e ve-
de di appunti utilizzando circa trecento matite colorate       dere Beethoven emergere dalla sua musica. Le opere che
diverse. Mi capita spesso, in effetti, di scrivere la musica   egli compose nei suoi anni maturi fanno già intravedere
usando delle matite colorate e adottando un altro genere       chiaramente elementi di Brahms, Wagner, Schumann e
di matematica, finché a un certo punto, nella mia mente,       altri compositori delle generazioni successive, come di-
scatta qualcosa, mi rendo conto che finalmente ho affer-       mostrano non solo l’assetto armonico e l’atmosfera delle
rato del tutto quella musica, e la mia psiche trova il suo     opere, ma anche la loro scrittura pianistica, che assume
equilibrio. È una sensazione che si annuncia chiaramente       sempre di più una connotazione orchestrale. Per esem-
nella mia testa, e quando accade mi metto subito al la-        pio, trovo che il timbro di Beethoven nelle ultime sei so-
voro. Non è divertente, infatti, e non ha nemmeno sen-         nate sia completamente diverso dalle sonate precedenti,
so, iniziare a suonare prima che tutto dentro di noi sia       e questo sviluppo diventa tangibile a partire dall’Appas-
in equilibrio. Dobbiamo attendere questa sorta di “bi-         sionata: è come se davanti a me io vedessi e sentissi suo-
lanciamento” che scaturisce dal nostro interno, ma non         nare un’orchestra. E soprattutto nella sonata n. 29, intito-
possiamo illuderci che si sviluppi da solo, col tempo, poi-    lata “Hammerklavier”, diventa evidente come Beethoven
ché così facendo continueremmo a sbagliare. Ed è mol-          imbocchi delle strade musicali che si proiettano verso
to più snervante dover correggere un errore dopo averlo        epoche successive. Possiamo dunque considerarlo un
interiorizzato, piuttosto che cercare di imparare le cose      compositore rivoluzionario, la cui musica anticipò i tempi
da subito nel modo giusto. Negli ultimi anni – alle prese      di cinquanta e, in qualche caso, anche di cento anni.

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Christina Pluhar
© Michal Novak

                                          next classic concert 08.09.2020

                 www.meranofestival.com
                                          L’ARPEGGIATA
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