Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Gemeinderats Kloten 1970-2020

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Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Gemeinderats Kloten 1970-2020
Festschrift
zum 50-jährigen Jubiläum
des Gemeinderats Kloten
1970–2020
Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Gemeinderats Kloten 1970-2020
50 Jahre Gemeindeparlament – politische Arbeit in und für Kloten

                                                           Liebe Klotenerin, lieber Klotener

                                                           Prof. Dr. Beat Näf von der Universität Zürich begann        in dunklem Anzug, hellem Hemd und dunkler Kra-          Vieles hat sich in den letzten 50 Jahren geändert, ob
                                                           vor einigen Jahren einen Vortrag in Kloten über un-         watte sassen hinter den Tischen und debattierten        zum Guten oder zum Schlechten liegt im Auge des
                                                           sere Stadtgeschichte mit folgenden Worten:                  als Volksvertreter der Stadt Kloten. Frauen suchte      Betrachters. Damit Sie, liebe Bewohnerinnen und
                                                                                                                       man im Parlament vergebens. Die Frauenquote be-         Bewohner von Kloten, einen Einblick in über 50 Jah-
                                                           Kloten ist Provinz und Welt in der Provinz. Das gilt auch   trug 0 %, obwohl das Frauenstimmrecht im Kanton         re Parlamentsbetrieb erhalten, finden Sie auf den
                                                           für die Geschichte, die wir hier erfahren. Geschichte in    Zürich 1969 auf Gemeindeebene und 1970 auf kan-         folgenden Seiten Anekdoten, interessante Statisti-
                                                           der Provinz ist Weltgeschichte auf den Punkt gebracht.      tonaler Ebene eingeführt worden war. In Kloten          ken und wichtige Entscheide rund um den Klotener
                                                           Hier sind wir, hier erinnern wir uns. An diesem Punkt       schlug sich dies erst einige Jahre später nieder.       Gemeinderat. Die Aufzählung erhebt keinen An-
                                                           auf dem Globus. Hier, wo wir sind und herumgehen,                                                                   spruch auf Vollständigkeit.
                                                           anderen Menschen begegnen und uns an Menschen er-           In den 50 Jahren Parlamentsbetrieb wurde viel ge-
                                                           innern, die gelebt haben, als das römische Kloten noch      redet, entschieden, gestritten, aber auch gelacht       Aus der politischen Arbeit entstanden auch persön-
                                                           gestanden hat. Wir schauen auf die Überreste und er-        und hie und da gescherzt. Nicht immer war der Par-      liche Freundschaften über die politischen Grenzen
                                                           innern uns an Menschen aus dieser Zeit.                     lamentsbetrieb ernst, aber immer stand eines im         und Ansichten hinweg. Und das ist grossartig. Nach
                                                                                                                       Vordergrund: das Beste für unsere Stadt Kloten zu       harten politischen Auseinandersetzungen im Rat
                                                           Näf schlug damit eine Brücke von der Römerzeit in           erreichen und in diesem Sinne zu entscheiden. Das       trafen und treffen sich fast immer alle Gemeinderä-
                                                           die Gegenwart, denn zwischen dem 1. und 3. Jahr-            war und ist nicht immer einfach, denn das Beste für     tinnen und Gemeinderäte nach der Sitzung zu ei-
                                                           hundert nach Christus gab es in Kloten eine römi-           Kloten ist nicht für alle Parlamentarierinnen und       nem gemütlichen Schwatz im Restaurant, wo wir
                                                           sche Siedlung. Schon damals spielte die Politik eine        Parlamentarier stets das Gleiche – das hängt von        kollegial über Vorstösse, über Geschehnisse in Klo-
                                                           grosse Rolle: Ein römisches Kastell stand an der            der politischen Sichtweise ab.                          ten und allerlei aus der Welt diskutieren und lachen.
Impressum                                                  Wegkreuzung wichtiger Nord-Süd- und Ost-West-                                                                       Das ist aus meiner Sicht vorbildlich. So machen die
                                                           Verbindungen – Kloten war bereits in der Antike das         Mit Sicherheit wurde während vieler Stunden stu-        politische Arbeit und die vielen Stunden im Dienst
Heinrich Brändli, EVP, Präsident Gemeinderat               Tor zur Welt.                                               diert, getagt und debattiert. Mit einer gewissen Ehr-   der Stadt und unserer Bevölkerung Spass.
Ueli Schlatter, SVP, Mitglied Gemeinderat                                                                              furcht liest man die vielen Protokolle und Auszüge
Kim Mishra, glp, Mitglied Gemeinderat                      Betrachtet man diese lange Klotener Geschichte bis          der letzten 50 Jahre. Über einige Vorstösse und Ge-     Ich hoffe, dass dies in den nächsten 50 Jahre so blei-
Anita Egg, SP, Mitglied Gemeinderat                        zurück in die Römerzeit, liegt die Frage nahe: Was          schäfte kann man – je nach politischer Couleur –        ben wird. Ich wünsche unserem Parlament, den jet-
Tim Häfliger, EVP, Mitglied Gemeinderat                    sind schon 50 Jahre Gemeindeparlament?                      mehr oder weniger lächeln. Viele harte Diskussio-       zigen und künftigen Gemeinderätinnen und Ge-
Irene Frischknecht, FDP, Mitglied Gemeinderat                                                                          nen wurden geführt, nicht immer waren die               meinderäten für die Zukunft weiterhin eine tolle
Belinda Mastev, GP, Mitglied Gemeinderat                   Wenn man die Artikel im Vorfeld zur Bildung des             Gemeinderätinnen und Gemeinderäte zum Nacht-            Zusammenarbeit und den politischen Weitblick, für
                                                           Parlaments liest, war der Prozess zur Parlamentsge-         essen zu Hause. Einige Sitzungen dauerten bis tief      unsere Stadt Kloten das Richtige zu tun und zu ent-
Denise Meyer, Ratssekretärin Stadt Kloten                  meinde ein intensiver und für die damalige Zeit ein         in die Nacht.                                           scheiden.
Adina Krieger, Praktikantin Stadt Kloten                   fortschrittlicher. Da es erst wenige Erfahrungen mit
                                                           Gemeindeparlamenten gab, schritt man mit der Ein-           Im Laufe der Jahre wandelte sich die äusserliche        Heinrich Brändli
Lektorat: Vogt Text                                        führung des Klotener Gemeinderats auch in eine              Ordnung im Gemeinderat: Mehr Frauen nahmen als          Präsident Gemeinderat Kloten
Layout: Atelier Neukom                                     unbekannte Zeit.                                            Gemeinderätinnen Einsitz im Rat. Heute haben wir        EVP
                                                                                                                       einen Frauenanteil von 35 % – zu wenig aus meiner
Text- und Datenquellen: Stadt Kloten                       Am 20. März 1970 fand die erste Parlamentssitzung           Sicht, aber immerhin.
Bildquellen: Stadt Kloten, sofern nicht anders angegeben   in Kloten im Schulhaus Hinterwiden statt. 40 Herren
                                                                                                                                                                                                                                        3
Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Gemeinderats Kloten 1970-2020
Über Dauerparkierer, Luftqualität und Solarstrom                                                                                                                                              Politische Hürden zur Sportstadt
Der Gemeinderat beschäftigte sich in seiner Ge-                                                                                                                                               Kloten war und ist Sportstadt – logisch beschäftig-
schichte mit unzähligen Verkehrs- und Umwelt­                                                                                                                                                 te sich das Parlament in den letzten 50 Jahren wie-
fragen: von der Parkplatzsituation über die Luft-                            Mit der Gründung der GPS im Jahre 1983 wurden           1. Dezember 1992. Diese Antwort wurde von Erich          derholt mit den Sportvereinen und Sportstätten.
                                                                             auch im Gemeinderat Kloten mehr Umweltthemen            Forster in zehn Punkten gekontert. Schlussfolgernd
qualität bis zur Nutzung erneuerbarer Energien.                              traktandiert. Jörg Schlenker verlangte in einer Moti-   hielt er fest, dass die Nutzung erneuerbarer Ener-
                                                                             on vom 14. Mai 1990 aufgrund der schlechten Luft-       gien der einzige Weg sei, den Klimaschock und den
                                                                             qualität in Kloten einen Massnahmenplan, der sich       Treibhauseffekt nicht noch zu vergrössern. Solarpa-
                                                                             nicht auf Ratschläge beschränke, sondern die            nels an der Stadthausfassade gibt es dennoch nicht.                          Weshalb Kloten sich als Sportstadt bezeichnet, ist
                    Man stelle sich eine Stadt vor, in der jeder sein Auto   Durchsetzung unpopulärer Anordnungen zu ge-                                                                                          nicht ganz klar. Wahrscheinlich entstand der Begriff
                    auf unbestimmte Zeit stehen lassen kann, ohne ei-        währleisten habe. Stadtpräsident Benz legte dem         Umweltthemen wurden weiter von der GP vorange-                               Sportstadt, weil Kloten eine hohe Dichte an gut aus-
                    nen Rappen dafür zu bezahlen. Genau dies war in          Motionär nahe, ein Postulat statt einer Motion ein-     trieben. 2002 reichte Regula Käser-Stöckli ein Postu-                        gebauten Sportstätten hat und weil unsere Stadt
                    Kloten der Fall bis zur Interpellation von Werner        zureichen. Der Motionär war nicht dazu bereit und       lat betreffend «Urwaldfreundliche Gemeinde» ein.                             mit dem EHC Kloten, dem FC Kloten sowie den Uni-
                    ­Feyer (CVP) vom 25. August 1989 betreffend Inan-        es folgte eine Debatte im Rat. Schliesslich wurde die   Mit der Beantwortung des Stadtrats vom 3. Februar                            hockey-, Volleyball- und Handballclubs Vereine und
                     spruchnahme öffentlichen Grundes zum Zwecke             Motion mit 17 Ja gegen 16 Nein angenommen. Der          2004 wurde das Postulat abgeschrieben. Die Stadt                             Institutionen beheimatet, die im Schweizer Sport
                     des Dauerparkierens von Fahrzeugen. Seit 1976           Stadtrat beantragte daraufhin einen Kredit von          Kloten reichte die Erklärung, «urwaldfreundlich» zu                          mit Topresultaten von sich zu reden machten.
                     wurde im Gemeinderat das Problem des Dauerpar-          152 000 Franken zur Durchführung einer Luftquali-       sein, beim Bruno-Manser-Fond ein und legt seither
                     kierens besprochen, jedoch ohne die Einführung          tätsstudie, die mit nur 2 Nein-Stimmen im Gemein-       Wert auf zertifiziertes Holz.                                                1967 wurde der EHC Kloten zum ersten Mal Schwei-
                     griffiger Massnahmen. Der Interpellant, Georg Sei-      derat angenommen wurde. Mehrere Gemeinderäte                                                                                         zer Meister. Dem damaligen Gemeinderat war dies
                     ler (FDP) und Alice Aeberhard (LdU) waren mit der       forderten deshalb die Abschreibung der Motion           Auch Energiethemen wurden nach der Jahrtausend-                              nur ein kurzer Protokollauszug wert, beschloss
                     Beantwortung des Stadtrats nicht zufrieden. Dieser      Schlenker, der dies jedoch ablehnte und auf einer       wende vermehrt angegangen. 2004 reichte Jörg                                 man doch, dem EHC Kloten ein kleines Geschenk
                     verwies auf einen umfassenden verkehrsplaneri-          Antwort des Stadtrats beharrte. Die Motion wurde        Schlenker (GP) das Postulat zur Erwerbung des La-                            zu diesem Titel zu machen. Von einer Sportstadt
                     schen Ansatz, um das Problem zu lösen. Die Inter-       schliesslich am 7. Januar 1992 abgeschrieben, nach-     bels «Energiestadt» ein, das der Stadt aber erst im                          Kloten war noch nicht die Rede, aber irgendwie
                     pellation von Werner Freyer zog vorerst keine Kon-      dem sie der Stadtrat im November zuvor beantwor-        Januar 2010 verliehen wurde.                                                 war der Titel der Grundstein für alles, was folgte:
                     sequenzen nach sich. Erst mit der Urnenabstimmung       tet hatte.                                                                                                                           der Um- und Neubau des Eisstadions in vielen
                     vom 12. März 1995 wurde die blaue Zone eingeführt                                                               Mit dem Einzug der glp in den Gemeinderat wurden                             Etappen, der Bau der Ruebisbachhalle, die Gesamt-
                     und den Dauerparkierern Einhalt geboten.                Auch die EVP beschäftigte sich mit Umweltthemen         die energiepolitischen Themen weiter vorangetrie-                            sanierung des Zentrums Schluefweg, die Erneue-
                                                                             im Gemeinderat. Sie stellt sogar den bis dato unan-     ben. Mit der Einreichung der «Initiative für ein nach-                       rung des Stighages, der Kunstrasenplatz und vieles
                    Vor der Einführung der blauen Zone wurde eine an-        gefochtenen «Umweltchampion» Erich Forster.             haltiges Kloten» 2018 und dem vom Stadtrat präsen-                           mehr. Praktisch alle diese Vorlagen kamen in den
                    dere Parkplatzlösung im Gemeinderat diskutiert. Mit      ­Dieser reichte bereits am 26. September 1987 ein       tierten Gegenvorschlag könnte Kloten vielleicht bald                         Gemeinderat und fast immer zeigte sich das Parla-
                    der Park-and-ride-Initiative vom 28. März 1990 woll-      Postulat betreffend Schaffung einer Umweltschutz-      der 28 Jahre alten Schlussfolgerung Erich Forsters                           ment sportaffin: Die meisten Vorstösse wurden
                    te die SVP/JSVP ein Parkhaus am Bahnhof Kloten er-        fachstelle ein. Mit der Antwort des Stadtrats vom 5.   gerecht werden.                                                              gutgeheissen. Vielleicht ist auch aus dieser «sport-
                    richten. René Huber (JSVP) begründete die Initiative      November 1991 wurde die Abschreibung des Postu-                                                                                     lichen Haltung des Gemeinderates» der Begriff
                    damit, dass Autoparkplätze an Bahnhöfen mehr              lats gutgeheissen, da eine Fachstelle geschaffen                                                                                    Sportstadt Kloten erwachsen.
                    Menschen zur Nutzung des ÖV bewegen. Er zog eine          worden war. Dies war Erich Forster jedoch nicht ge-
                    Analogie zum Flughafen-Parkhaus, das dauernd              nug Umweltschutz für Kloten. Er reichte unzählige                                                                                   Der EHC Kloten gewann 1993 den zweiten Meister-
                    überbelegt sei, was den Nutzen verdeutliche. Regio-       Postulate betreffend der Erstellung von Solarstrom-                                                                                 titel, gefolgt von drei weiteren. Der damals dienst-
                    nale Park-and-ride-Anlagen würden so oder so er-          anlagen ein. Das wohl aufsehenerregendste vom                                                                                       älteste Nationalliga-A-Club wurde zum erfolgrei-
                    stellt. Deswegen mache es Sinn, wenn die Stadt Klo-       27. Mai 1992 verlangte bei der Fassadensanierung                                                                                    chen Werbeträger für die Stadt Kloten. Ein neues
                    ten proaktiv handle. Die Initiative blieb chancenlos      des Stadthauses die Montage von Solarstromanla-                                                                                     Eisstadion musste die gewachsenen Anforderungen
                    und heute steht kein Parkhaus am Bahnhof Kloten.          gen. Der Stadtrat beantwortet das Postulat am                                                                                       abdecken. 1994 kam eine entsprechende Vorlage in

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Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Gemeinderats Kloten 1970-2020
Schluefweg – ein Zentrum für die ganze Bevölkerung
                                                                                                                   Das Zentrum Schluefweg ist seit Jahrzehnten ein
                                                                                                                   Teil von Kloten, den man weit über die Stadtgren-
    den Gemeinderat: Das Eisstadion sollte für 16,8 Mil-    Das Eisstadion und der EHC Kloten bescherten dem       zen hinaus kennt. Bevor der Schluefweg gebaut und                        de erwähnt. Edwin Stotz (SVP) fehlte ein Saal mittle-
    lionen Franken umfassend erweitert und erneuert         Gemeinderat in regelmässigen Abständen weitere                                                                                  rer Grösse als Proberaum für die Stadtmusik. Er
    werden. Die Eintretensdebatte dauerte lange und         Vorlagen und Kreditanträge. So war die wirtschaftli-
                                                                                                                   1978 eröffnet werden konnte, diskutierte der Ge-                         schlug vor, die Turnhalle dafür umzurüsten. Jakob
    die Detaildebatte ging als eine der längsten in die     che Sanierung des EHC Kloten und damit die Be-         meinderat das Projekt ausführlich.                                       Schmid-Meyer (LdU) gab dagegen zu bedenken,
    Geschichtsbücher des Gemeinderates ein – sie füllt      freiung der ursprünglichen Investitionsbeiträge des                                                                             dass die Schule über zu wenig Turnhallen verfüge
    fast vier Protokollseiten. Als dann aus dem Gemein-     Clubs an die Stadt ein Thema im Gemeinderat und                                                                                 und für Mädchen eine dritte Turnhalle obligatorisch
    derat ein Rückweisungsantrag erfolgte mit der Auf-      vor dem Volk. Die Ablehnung dieser Befreiung führ-                        Im Dezember 1973 setzte der Gemeinderat ein-          werde. Das fehlende Service-Konzept für den Saal
    lage, die Vorlage auf 11 Millionen Franken zu plafo-    te zum gerichtlichen Nachlassverfahren, wodurch                           stimmig eine neunköpfige Spezialkommission ein,       und die zu kleinen bzw. fehlenden Büros beschäftig-
    nieren, gingen die Voten richtig hoch. Die Diskussion   der EHC Kloten wirtschaftlich gesund neu starten                          die das Projekt «Zentrum Schluefweg» prüfen soll-     ten Rudolf Christen (CVP). Auch setzte er sich dafür
    ging hin und her, Fragen über Fragen mussten in         konnte.                                                                   te. Das bis zu diesem Zeitpunkt teuerste Klotener     ein, dass Toiletten und Lift getrennt vom Restaurant
    der Versammlung durch den Stadtrat beantwortet                                                                                    Projekt benötigte einen Bruttokredit von 27,58 Mil-   gebaut werden sollen.
    werden. Der Rückweisungsantrag wurde aber mit           Die neuste Vorlage im Zusammenhang mit der Eis-                           lionen Franken für das Z  ­entrum mit Hallenbad,
    grosser Mehrheit abgelehnt und das Projekt zuhan-       halle war 2019 die Sanierung und Überdachung des                          Stadtsaal, Freibad­erweiterung, Jugend- und Frei-     Diskutiert wurden weiter das fehlende provisorische
    den der Volksabstimmung verabschiedet.                  Ausseneisfeldes. Der zu sprechende Kredit betrug                          zeiträumen sowie einer Bereitstellungsanlage für      Betriebskonzept und das nicht vorhandene Budget
                                                            mit rund 29 Millionen Franken fast das Doppelte der                       den Zivilschutz.                                      für die Betriebsrechnung. Stadtpräsident Gisel ent-
    1995 gelangte der Neubau der Sporthalle Ruebis-         Erweiterung der grossen Halle. Trotzdem winkte der                                                                              gegnete, dass eine Verschiebung des Abstimmungs-
    bach in den Gemeinderat, der dafür eine Kreditvor-      Gemeinderat die Vorlage zuhanden der Urnenab-                             Der Gemeinderat behandelte das Geschäft am            termins nötig wäre, wenn diese Unterlagen zuerst
    lage in der Höhe von 9,15 Millionen Franken geneh-      stimmung durch.                                                           4. Juni 1974 in einer Doppelsitzung. Die Spezial-     erstellt werden müssten – und Stadtrat Martinelli
    migen musste. 15 Votanten brachten ihre Stand­                                                                                    kommission unter Kommissionspräsident Rudolf          erläuterte die vom Stadtrat aufgestellten Richtlinien
    punkte vor und zwei Zusatzanträge für Ergänzungs-       Vielfach mit einem Schmunzeln, aber auch sehr                             Glutz (LdU) empfahl einstimmig, auf das Projekt       für das Betriebskonzept «Saal». Peter Wuhrmann
    bauten wurden gestellt. Schon damals wollte man         ernsthaft, kann kann man die vielen kleineren Ein-                        einzutreten und die Änderungs- und Ergänzungs-        (parteilos) war in Bezug auf das Betriebskonzept an-
    eine Solaranlage auf dem Dach installieren, zusätz-     zelvorstösse betrachten, die im Zusammenhang mit                          anträge – beispielsweise eine rollstuhlgerechte An-   schliessend nicht mehr skeptisch – wie offensicht-
    lich hätte die Ölheizung durch eine Holzschnitzelan-    Klotener Vereinen, Wahrzeichen und Sportstätten in                        lage – zu genehmigen. Heinz Büchi (FDP) äusserte      lich die Mehrheit im Gemeinderat, der das Projekt
    lage ersetzt werden sollen. Die Solaranlage wurde       den Gemeinderat kamen. Kleine Anfragen, Interpel-                         in der Eintretensdebatte Bedenken, ob das Projekt     zuhanden der Urnenabstimmung genehmigte.
    mit grosser Mehrheit abgelehnt, die Holzschnitzel-      lationen wie auch Postulate wurden behandelt. Zur                         mit der notwendigen Sorgfalt kalkuliert worden
    heizung zur Abstimmung an die Stimmbürgerinnen          Sprache kamen grössere Beiträge an die Sportver-                          sei. Stadtpräsident Gisel betonte, dass sich der      Bereits am 2. September 1974 musste sich das Par-
    und Stimmbürger verabschiedet, die das Projekt          eine, der Puck auf dem Klotener Kreisel, Bauabrech-                       hohe Betrag auf fünf Anlagen aufteile, für die als    lament erneut mit dem Projekt beschäftigen. Eine
    Sporthalle Ruebisbach mit grosser Mehrheit annah-       nungen von Projekten von Sportanlagen, Vermark-                           Einzelvorlagen wesentliche höhere Ausgaben re-        Interpellation betreffend «Zentrum Schluefweg» kri-
    men. Allerdings wurde die Holzschnitzelanlage ver-      tungsverträge mit Vereinen und mehr.                                      sultieren würden. Die Anlage mit Saal solle für die   tisierte in ihrer Begründung den Stadtrat, weil die
    worfen – mit exakt gleich vielen Stimmen dafür und                                                                                gesamte Bevölkerung gebaut und betrieben wer-         Zusammensetzung der Baukommission noch nicht
    dagegen (je 1893). Dieser Zufallsentscheid beschäf-     Die Sportstadt Kloten hat den Gemeinderat in den                          den. Es sei sicher allen Behördenmitgliedern klar,    erfolgt war. Von Interessenkonflikten und Vettern-
    tigte den Gemeinderat auch später noch, brachte         letzten 50 Jahren sportlich auf Trab gehalten – und                       dass der Saal und die Freizeiträume nicht nach        wirtschaft war die Rede, da im Stadtrat drei Fach-
    doch eine neue Vorlage für die Holzschnitzelanlage      wird dies sicher auch in Zukunft tun.                                     strengen wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrie-     männer sässen, die wohl kaum für diesen Ausschuss
    wieder Diskussionsstoff ins Parlament. Da die Anla-                                                                               ben werden können.                                    infrage kämen. Erstunterzeichner Marcel Moor
    ge im zweiten Anlauf deutlich kleiner dimensioniert                                                                                                                                     (LdU) relativierte zwar mit der Bitte, die Interpellati-
    wurde und somit die Kosten tiefer waren, fand die                                                                                 In der Debatte kamen auch Parkplätze, Parkkosten      on nicht als Misstrauensvotum zu betrachten,
    Vorlage doch noch Zustimmung – im Gemeinderat                                                                                     und Zufahrten zur Sprache. Sogar ein Parkhaus wur-    schloss aber mit der Bemerkung: «So wenig ich für
    wie vor dem Volk.

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Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Gemeinderats Kloten 1970-2020
GIS-Browser (https://maps.zh.ch)
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                                                                               Alte Landeskarte 1956-65, 1:25'0

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zürich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               em des Kantons
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Informationssyst
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Geographisches
                                                                                                                                                                                                                                                                                          des Kantons Zürich
                                                                                                                                                                                                  Geographisches Informationssystem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Massstab 1:18616

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Behörden.
                                                                                               0 14:58:39                                                                                             Aktualität. Rechtsverbindliche   Auskünfte erteilen allein die zuständigen                               Zentrum: [2686389.67,1257013.81]
                                                            © GIS-ZH, Kanton Zürich, 14.05.202                                                                   für Richtigkeit, Vollständigkeit und
                                                                                                                                er Stellen dar. Keine Garantie
                                                                                             zug von amtlichen Daten verschieden
                                                            Diese Karte stellt einen Zusammen

                                                           Viele Stunden bis zur Abstimmung                                                                                                                                                                                                                                                       Gassenarbeit zur Beobachtung der Drogenszene
                                                                           Bevor im Parlament abgestimmt wird, haben die                                                                                                                                                                                                                          Die Platzspitzschliessung wirkte sich auch auf
                                                                           Gemeinderätinnen und Gemeinderäte bereits                                                                                                                                                                                                                              ­Kloten aus – und bewirkte im Gemeinderat heftige
den Kommunismus übrighabe, so viel halte ich von                           Stunden mit der Prüfung von Vorlagen verbracht.                                                                                                                                                                                                                         Diskussionen über die Gassenarbeit.                                      legungen an, gab aber der Hoffnung auf weitere
einem Zitat Lenins: Vertrauen ist gut – kontrollieren                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Massnahmen Ausdruck, da auch der Konsum von
ist besser.»                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hartem Alkohol zunehme. Gallus Häni (CVP) sah den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kredit für den Gassenarbeiter gerechtfertigt, selbst
Das Klotener Stimmvolk genehmigte das Projekt                                                                                                                       Die vielen Projektvorlagen und Geschäfte werden                                                                                                                                                  Aufgrund des grossen öffentlichen Drucks wurde in      wenn er nur wenige vom Drogeneinstieg abhalte
schliesslich an der Urnenabstimmung vom 22. Sep-                                                                                                                    dem Gemeinderat nicht einfach nur vorgelegt und                                                                                                                                                  der Stadt Zürich die Drogenszene auf dem Platzspitz    oder wenige Konsumenten von ihrer Sucht befreit
tember 1974. Damit waren die Diskussionen im Ge-                                                                                                                    dann darüber abgestimmt. Vielmehr durchlaufen                                                                                                                                                    am 5. Februar 1992 aufgelöst. Da zum Zeitpunkt der     würden. Der Rat genehmigte die Vorlage einstim-
meinderat allerdings nicht vom Tisch. Eine Einzelinitia-                                                                                                            diese Projekte eine je nach Komplexität längere                                                                                                                                                  Räumung noch keine gassennahe Infrastruktur vor-       mig. Die Gassenarbeit liess sich in die mobile Ju-
tive von Rolf Lambrigger und zwei Mitunterzeichnern                                                                                                                 oder kürzere Vorlaufzeit. Sie werden durch die Ge-                                                                                                                                               handen war, um die grosse Anzahl Heroinsüchtiger       gendberatung der Dezentralen Drogenhilfe im mitt-
beschäftigte den Rat bereits im Januar 1975 wieder.                                                                                                                 schäfts-    und     Rechnungsprüfungskommission                                                                                                                                                  aufzufangen, verlagerte sich die Szene in die Agglo-   leren Glatttal integrieren.
Die «Wiedererwägungs-Initiative betreffend Zentrum                                                                                                                  (GRPK) des Gemeinderates vorgängig auf «Herz und                                                                                                                                                 meration.
Schluefweg» verlangte die Aufhebung des Beschlus-                                                                                                                   Nieren» geprüft. Es werden Fragen an den Stadtrat                                                                                                                                                                                                       Während der 1990er Jahre wurde klassische Gassen-
ses der Stimmbürger. Der Erstunterzeichner durfte die                                                                                                               und die Verwaltung gestellt. Gestützt auf die Ant-                                                                                                                                               Mit dem Postulat «Schaffung einer Notschlafstelle»     arbeit mit Drogenabhängigen geleistet. Im folgen-
Initiative im Gemeindeparlament begründen – blieb                                                                                                                   worten und die politische Diskussion innerhalb der                                                                                                                                               reagierte Regula Götsch (SP) auf die prekäre Situa-    den Jahrzehnt entwickelte sich die Gassenarbeit in
damit aber erfolglos.                                                                                                                                               Fraktionen erfolgen Gegenanträge. Schliesslich                                                                                                                                                   tion. Bereits in der Ratssitzung vom 1. Oktober        Richtung Beratungsstelle. Seit 2011 ist im Gleis 5
                                                                                                                                                                    kommt die Vorlage – allenfalls ergänzt und korri-                                                                                                                                                1991 entbrannte eine heftige Diskussion über die       nun die Informations- und Beratungsstelle integ-
Die Eröffnung des Zentrums Schluefweg erfolgte                                                                                                                      giert – in den Gemeinderat zur Abstimmung. So                                                                                                                                                    Abschreibung dieses Postulates. Der Bericht des        riert, die Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe an-
schliesslich 1978. Dies war insbesondere ein High-                                                                                                                  wird zum Beispiel die Budgetvorlage Seite um Seite                                                                                                                                               Stadtrates fachte die Meinungen an: Stadtrat Her-      bietet und über ein Netzwerk zu anderen Fachstel-
light für Klotener Vereine und die Freizeit- und Ju-                                                                                                                durch die Mitglieder der GRPK und des Gemeinde-                                                                                                                                                  tig erwähnte die im Jahr zuvor gebildete Arbeits-      len und Organisationen verfügt.
gendarbeit. Seither gibt es für die Ortsvereine Sit-                                                                                                                rates geprüft. Erst nach dieser Prüfung und dem                                                                                                                                                  gruppe «Sucht» und die kurz vorher erfolgte An-
zungszimmer (bis 2008 zum Nulltarif) und einen                                                                                                                      Entscheid bzw. der Empfehlung der GRPK kommt                                                                                                                                                     stellung zweier Gassenarbeiter. Auf Antrag des
Sondertarif für die Miete des Stadtsaals bei grossen                                                                                                                die Vorlage für die gemeinsame Schlussdebatte und                                                                                                                                                Klotener Stadtrates beschloss der Gemeinderat am
Vereinsanlässen.                                                                                                                                                    die Abstimmung in den Gemeinderat.                                                                                                                                                               3. November 1992 aber dennoch die Weiterfüh-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     rung der Gassenarbeit – befristet auf 3 Jahre und
                                                                                                                                                                    Stunden setzen die Gemeinderätinnen und Gemein-                                                                                                                                                  unter Vorbehalt einer Zusammenarbeit mit der
                                                                                                                                                                    deräte, aber auch die Fraktionen der ortsansässigen                                                                                                                                              Stadt Opfikon.
                                                                                                                                                                    Parteien für die Vorlagen ein. Sicht- bzw. lesbar sind
                                                                                                                                                                    in der Öffentlichkeit dann nur die offiziellen Ge-                                                                                                                                               Da die Zusammenarbeit mit Opfikon nicht zustande
                                                                                                                                                                    meinderatssitzungen. Diesen gehen aber Dutzende                                                                                                                                                  kam, musste der Gemeinderat am 1. Februar 1994
                                                                                                                                                                    von internen Sitzungen, Abklärungen und Gesprä-                                                                                                                                                  eine neue Vorlage diskutieren – mit den gleichen
                                                                                                                                                                    che vor.                                                                                                                                                                                         Vorgaben, aber ohne Beteiligung der Nachbarstadt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     GPK-Sprecher Jörg Schlenker (GP) orientierte über
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     die verschärfte Situation durch das Rückführungs-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     zentrum der Stadt Zürich. In Kloten zähle man rund
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     50 schwer Süchtige und rechne mit einer Dunkelzif-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     fer in gleicher Höhe. Um die Bildung einer offenen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Szene zu vermeiden, bestehe Handlungsbedarf. Die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     GPK beantragte einstimmig Zustimmung zur Gas-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     senarbeit. Peter Stalder (SP) schloss sich den Über-
8                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        9
Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Gemeinderats Kloten 1970-2020
Von der Gemeindebibliothek zur Stadtbibliothek                                                                                     Ortsmuseum Dorfstrasse – Einblick in die Geschichte
Die Klotener Bibliothek bot in der Geschichte des                                                                                  Der Gemeinderat trug seinen Teil für das heutige
Gemeinderats wiederholt Gesprächsstoff – ob zu                                                                                     Ortsmuseum «Bücheler Hus» bei. So stand das
Standort, Kosten oder bei der Schaffung einer                               neuen Abteilung «Bibliothek» innerhalb des Res-        ­Parlament der Idee stets positiv gegenüber.                              Erwerb des Roten Löwen. Stadtrat Nufer bestätigte,
                                                                            sorts «Jugend und Freizeit» und die Erhöhung des                                                                                 dass Prioritäten zu setzen seien. Für den Rat hatte
­Abteilung in der Stadtverwaltung.                                          Stellenplanes auf 2½ Stellen. Bemängelt wurde wäh-                                                                               das Projekt offensichtlich Priorität, denn er bewillig-
                                                                            rend der Debatte von verschiedenen Seiten das Feh-                                                                               te den Kredit – mit einer Enthaltung.
                                                                            len eines Leitbildes und die fehlende Absichtserklä-
                    ­ 959 wurde die Gemeindebibliothek in einem kleinen
                    1                                                       rung zum künftigen Wechsel vom Handbetrieb auf                            1548 erbaute der Untervogt des zur Grafschaft Ky-      Am 3. Juni 1980 verabschiedete der Gemeinderat
                    Raum an der Holbergstrasse 2 eröffnet. Ihr Bestand      eine EDV-Anlage.                                                          burg gehörenden «untern Amts», Joachim Bücheler,       dann einen Kredit von 2,20 Millionen Franken für
                    umfasste 500 Bücher. 1967 erfolgte der Umzug in ein                                                                               das Haus an der Dorfstrasse. Durch Beschluss des       den Ausbau an der Dorfstrasse 47/49 zuhanden der
                    weiteres Provisorium im alten Gemeindehaus an der                                                                                 Gemeinderates erwarb die Stadt Kloten am 3. De-        Urnenabstimmung. Diverse Sprecher waren zwar
                    Bahnhofstrasse. Am 4. Dezember 1979 überwies der                                                                                  zember 1974 das Haus Dorfstrasse 47. Zwei Jahre        über die hohen Kosten beunruhigt, das Projekt wur-
                    Gemeinderat ein Postulat von Helen Brunner (LdU)                                                                                  später konnte auch der angebaute Teil Dorfstrasse      de aber von allen positiv beurteilt, insbesondere der
                    betreffend Planung Stadtbibliothek bis 1983 an den                                                                                49 gekauft werden.                                     geplante Saal fand Anklang. Edwin Amacher (SP)
                    Stadtrat. Bereits im Februar 1980 hakte Edwin Ama-                                                                                                                                       zeigte sich erfreut, dass nun auch der Ostteil des
                    cher (SP) mit einer Kleinen Anfrage betreffend des                                                                                Am 6. März 1979 musste der Gemeinderat dann            Dorfes von öffentlicher Infrastruktur profitieren
                    künftigen Standorts der Stadtbibliothek nach.                                                                                     über einen Kredit von 82 000 Franken für die Detail-   könne. Dem Vorschlag von Reinhard Glückler (SP),
                                                                                                                                                      projektierung des «Orts- und Heimatmuseums Klo-        das Haus davor zu kaufen und abzureissen, entgeg-
                    In der Septembersitzung 1980 beschloss der Rat                                                                                    ten» befinden. Die kulturhistorische Bedeutung des     nete Stadtrat Hegner aber, es biete einen gewissen
                    einstimmig, das Postulat auf der Pendenzenliste zu                                                                                Gebäudekomplexes wurde von der GPK-Sprecherin          Lärmschutz gegen die Dorfstrasse. Am 28. Septem-
                    belassen, da er mit dem Vorprojekt des Stadtrates                                                                                 Elisabeth Meili (FDP) unterstrichen. Positiv äusser-   ber 1980 stimmten die Klotener an der Urne dem
                    nicht zufrieden war – die Postulantin Helen Brunner                                                                               ten sich auch Robert Heer (SVP), Hans Ruedi Wied-      Projekt ebenfalls zu und im September 1983 konnte
                    (LdU) sowie die Gemeinderäte Jakob Adank (SVP)                                                                                    mer (SP), Rolf Bickel (FDP) und Edwin Amacher (SP).    das «Bücheler Hus» mit Ortsmuseum, Festsaal und
                    und Hans Peter Gächter (SP) forderten einen defini-      1980: Späterer Standort der Stadtbibliothek                              Letzterer regte die Bildung einer Vereinigung «Pro     Ausstellungsraum der Öffentlichkeit übergeben
                    tiven Standort ab 1983.                                                                                                           Ortsmuseum» an. Reinhard Glückler (SP) gab aber        werden. Seither bietet die ortsgeschichtliche Samm-
                                                                            Wiederholt gaben auch die Kosten für die Stadtbib-                        die anderen offen Projekte zu bedenken, beispiels-     lung allen Interessierten einen Einblick in die Klote-
                    Im Februar 1981 bewilligte der Gemeinderat ohne         liothek Anlass zu politischen Vorstössen. Die letzte                      weise die Erweiterung der Kunsteisbahn oder den        ner Historie.
                    Gegenstimme einen Kredit über 5,9 Millionen Fran-       Interpellation «Jährliches Defizit der Stadtbiblio-
                    ken für die städtische Überbauung am Bach mit in-       thek Kloten» erfolgte durch Oliver Streuli (SVP) am
                    tegrierter Stadtbibliothek. Die Bibliothek war im Rat   8. Januar 2018. Er stellte ein über die Jahre etwa
                    unbestritten. Peter Stalder (SP) forderte aber einen    gleichbleibendes Defizit, aber sinkende Erträge
                    Zugang auch für «Rollstuhlpatienten». Im Frühjahr       fest. Bei der Diskussion der Antwort des Stadtrats
                    1981 wurde das Projekt an der Urne genehmigt und        in der Junisitzung 2018 kam auch die Zukunft der
                    am 26. Mai 1984 erfolgte die Einweihung der neuen       Bibliothek zur Sprache. Roman Walt (glp) vermisste
                    Stadtbibliothek in der Überbauung «am Bach» mit         Innovation, Zukunftweisendes und Visionen der
                    einem grossen Festakt. Sie hatte damals einen Be-       Stadtbibliothek als Ort der Begegnung. Das Projekt
                    stand von 18 375 Büchern, 1669 Tonbandkassetten         Stadtpark biete eine einmalige Gelegenheit, einen
                    und zählte 2800 Mitglieder.                             Schalter mit Dienstleistungen und Gruppenräu-
                                                                            men für die Bevölkerung zu schaffen. Die Stadtbib-
                    Im Herbst 1993 bewilligte der Gemeinderat mit ei-       liothek wird den Gemeinderat somit auch in Zu-
                    ner offensichtlichen Mehrheit die Schaffung einer       kunft weiter beschäftigen.
10                                                                                                                                                                                                                                                               11
«Busland Kloten» – Anschluss bis
Bahnland Kloten – gut vernetzt in die Zukunft                                                                                                                                              nach Gerlisberg
Gleise von Glattalbahn und SBB auf dem Gemeinde-                                                                                                                                           Nicht nur Schienen erschliessen Kloten, sondern
gebiet beweisen, dass Kloten auch «Bahnland» ist.                                                                                                                                          auch ein enges Busnetz, womit sich der Gemeinde-
Der Gemeinderat musste sich aber nur selten damit                          Verbesserung geplant sei – weder durch Parkplätze        beispielsweise der Ausbau des SBB-Knotens Dorf-        rat wiederholt beschäftigte.
                                                                           noch ein Park-and-ride-System. Der Gemeinderat           nest. An diesem Knotenpunkt vereinigen sich die
beschäftigen.                                                              debattierte aus heutiger Sicht viele Stunden für (lei-   Bahnlinien von Kloten SBB und Flughafenbahnhof.
                                                                           der) sehr wenig Ertrag. Das U-Bahn-Projekt wurde         Dieses «Dorfnest» stiess an die Kapazitätsgrenze:
                                                                           1973 vom Zürcher Stimmvolk abgelehnt und der             Die Züge konnten nicht mehr niveaugleich aneinan-
                   Nicht viele Zürcher Gemeinden verfügen über eine        heutige Klotener Bahnhofvorplatz sieht – abgese-         der vorbeigeführt werden, weshalb sich die SBB ent-                      Das Busnetz in Kloten wurde in den vergangenen
                   Schmalspurbahn mit vier Haltestellen und eine Nor-      hen vom Bahnhofsgebäude und der Unterführung –           schloss, die Linien zu entflechten und eine Überwer-                     Jahren stetig ausgebaut. Diese Infrastruktur und be-
                   malspurbahn mit drei Bahnhöfen auf ihrem Ge-            noch praktisch unverändert aus.                          fung zu bauen. Dafür musste der Gemeinderat                              sonders die ungedeckten Bushaltestellen an den
                   meindegebiet. So aber Kloten: Die schmalspurige                                                                  einem Landabtausch sowie der Entschädigung                               Quartierstrassen gaben mehrere Male Anlass dazu,
                   Glattalbahn bedient vier Haltestellen und die nor-      Am 1. Juni 1980 wurde der Bahnhof Zürich Flugha-         durch die SBB und dem Neubau des Muldenplatzes                           im Gemeinderat Kleine Anfragen oder Interpellatio-
                   malspurige SBB die Bahnhöfe Kloten Balsberg, Klo-       fen zum ersten Mal fahrplanmässig mit einem Zug          zustimmen – was nach eingehender Debatte 2016                            nen zu starten. Denn natürlich wäre es perfekt, wenn
                   ten SBB und Zürich Flughafen. Im Industriegebiet        bedient. Mit dem Bau der Flughafenlinie hatte der        geschah.                                                                 alle Bushaltestellen mit einem Wetterschutz ausge-
                   zeugen zudem Gleise und Weichen von viel Güter-         Gemeinderat nicht viel zu tun. Zum Betrieb und zum                                                                                rüstet wären. Die Mehrheit des Gemeinderates folg-
                   verkehr und einer engen Anbindung der ganzen In-        Fahrplan erfolgten aber immer wieder Vorstösse. So       Mit der Erweiterung der Glattalbahn ab Flughafen                         te solchen Vorlagen jeweils nicht und liess die Bevöl-
                   dustrie an die SBB.                                     waren die Fahrplanänderungen der SBB wiederholt          bis nach Bassersdorf und später bis nach Stettbach                       kerung damit buchstäblich im Regen stehen.
                                                                           Thema für Kleine Anfragen und Interpellationen,          soll das Bahnland Kloten weiterwachsen: Geplant
                   Nun müsste man meinen, dass so viele Gleise und         wenn sich das Angebot aus Klotener Sicht nachteilig      sind drei Haltestellen auf Klotener Gebiet. Der Ge-                      Emotional hoch ging es im Gemeinderat zu, als eine
                   Bahnhöfe auch viele Geschäfte für den Gemeinde-         entwickelte.                                             meinderat genehmigte dazu am 3. Juli 2007 einen                          Motion für die Erschliessung der Aussenwacht Ger-
                   rat bedeuteten. Wie der Flughafen, haben die Eisen-                                                              Projektierungskredit. Diese Projektierung verändert                      lisberg von der SP eingegeben wurde. Da in Gerlis-
                   bahnen aber nationale oder kantonale Bedeutung,         Die zunehmenden Frequenzen auf der Flughafenli-          das Bild der heutigen Industriezone an der Stein-                        berg auch Politiker anderer Farben wohnen, waren
                   weshalb Vorlagen oder Kredite meist nicht durch         nie und im ganzen S-Bahn-Netz machten Investitio-        ackerstrasse mit der geplanten Verlängerung der                          alle gespannt, wie sie sich in diesem Geschäft ver-
                   den Klotener Gemeinderat zu bewilligen sind.            nen in die Schieneninfrastruktur nötig. Obwohl dies      Glattalbahn eingehend. Und dies bedeutete weitere                        halten würden. Eine Buslinie in die Aussenwacht
                                                                           hauptsächlich die SBB betraf, bedingten diverse          Vorlagen für den Gemeinderat. Im Dezember 2018                           kostet den Steuerzahler etwas und die Sparfüchse
                   Eine Bahnvorlage behandelte der Gemeinderat             Ausbauten, dass Kloten bauliche Anpassungen voll-        musste er sich mit dem Kauf von Land an der Ober-                        im Gemeinderat finden solche Ausgaben meist nicht
                   1972. Weil das Tiefbahnprojekt im Kanton zuvor ab-      zog. So kamen auch Vorlagen in den Gemeinderat,          feldstrasse befassen. Im Hinblick auf die neue Glat-                     toll. Für die Erschliessung Gerlisbergs kam es aber
                   gelehnt worden war, kamen die Nachfolgeplanung                                                                   talbahn und ihre Auswirkung auf die ganze Zone                           zu einer aussergewöhnlichen Situation: Die bürger-
                   und die Ausbaupläne der SBB zur Sprache: Von ei-                                                                 wollte der Stadtrat sich das Land sichern, damit Ge-                     liche Seite stimmte der Vorlage der linken Seite fast
                   ner U-Bahn Zürich, die bis nach Kloten fahren sollte,                                                            werbe- und Wohnbauten entstehen können. Die                              geschlossen zu, was während des gemütlichen Teils
                   war die Rede. Das Projekt war so wichtig, dass für                                                               Vorlage wurde vom Gemeinderat abgelehnt.                                 der Gemeinderatssitzung doch den einen oder an-
                   Kloten sogar eine eigene Abstimmungsbroschüre                                                                                                                                             deren Spruch auslöste.
                   erstellt wurde. Im Rahmen dieser Planung erfolgten                                                               Stimmen der Gemeinderat und das Volk allen not-
                   bereits Landkäufe und die entsprechenden Vorla-                                                                  wendigen Vorlagen zu, könnte die Glattalbahn be-
                   gen musste der Gemeinderat behandeln. Im Mai                                                                     reits 2027 bis nach Bassersdorf fahren. Aber wie die
                   1973 diskutierte der Gemeinderat eine Interpellati-                                                              Vergangenheit gezeigt hat, werden nicht alle Vorla-
                   on bezüglich Parkmöglichkeiten am neuen U-Bahn-                                                                  gen umgesetzt, die im Gemeinderat behandelt und
                   Bahnhof in Kloten. Die Interpellation «Bahnhof Vor-                                                              genehmigt werden.
                   platz» von Rolf Krähenbühl (BGB) erwähnte, dass die
                   Situation vor dem alten Bahnhof Kloten unbefriedi-
                   gend und im Rahmen des U-Bahn-Projektes keine            Aus der Broschüre zur U-Bahn-Vorlage
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h
                                                                                                                                                                                                                                                              magee.c
                                                                                                                                                                                                                                                     Magee,
                                                                                                                                                                                                                                           Michael

Kloten «Tor zur Welt»                                                                                                              Der Gemeinderat verändert Kloten
Die Stadt Kloten ist stark mit dem Flughafen ver-                                                                                  In den Bereichen Bau und Planung hatten Entschei-
bunden. Für den Gemeinderat war er aber nur sel-                                                                                   de des Gemeinderats direkten Einfluss auf das Klo-
ten Thema.                                                                   In der Standortbestimmung von 1969 war man sich       tener Stadtbild.                                                         Entsprechend wanderte an dieser Gemeinderatssit-
                                                                             aber bewusst, dass die wirtschaftlichen Rahmenbe-                                                                              zung vom Februar 2014 das Mikrofon von Votant zu
                                                                             dingungen in Kloten nur bedingt steuerbar sind und                                                                             Votant. Fast jedes Mitglied des Gemeinderates hatte
                                                                             übergeordnete Faktoren und Interessen mitwirken:                                                                               etwas zur Vorlage zu berichten. Und natürlich wur-
                    Der Slogan «Tor zur Welt» ist wohl der Ansiedelung       «Der Flughafen ist für unsere gesamte Wirtschaft,                        Im Planungs- und Bauwesen liegen die Kompeten-        de kräftig über blaue, weisse, rote Bäume, über Be-
                    des nationalen Flughafens Zürich-Kloten im Jahre         namentlich für Handel und Industrie, für das ge-                         zen hauptsächlich bei der Exekutive, also beim        leuchtungskonzepte, über heimische und nicht hei-
                    1948 geschuldet. Ein Tor zur Welt ist aber nicht nur     samte Einzugsgebiet des Flughafens, aber auch für                        Stadtrat, den Baubehörden und der Verwaltung. In      mische Bepflanzungen, über den Rösslibrunnen
                    das Luftfahrtgeschäft mit Anbindungen rund um            den Tourismus unseres Landes eine Lebensnotwen-                          den Gemeinderat kommen daher nur Vorlagen, die        und dessen Standort, über Bodenbeläge, über
                    den Globus, sondern sind auch die vielen Nationen,       digkeit.»                                                                wegweisenden und grundlegenden Charakter ha-          Hochwasserschutz und Spielgeräte debattiert. Die
                    die dank dem Wirtschaftsmotor Flughafen in Kloten                                                                                 ben. So genehmigt der Gemeinderat – vielfach zu-      Vorlage zum Stadtpark wurde abgelehnt, jene für
                    ansässig sind.                                           Die Abhängigkeit vom Flughafen musste Kloten                             handen einer Urnenabstimmung – die übergeord-         den Stadtplatz zuhanden der Urnenabstimmung
                                                                             2001 schmerzlich erfahren. Das Grounding der                             neten kommunalen Richtlinien. Am bekanntesten         angenommen. Auch die Stimmbürgerinnen und
                    Trotz der Wichtigkeit des Flughafens für die Stadt       Swissair bescherte der Stadt einen empfindlichen                         ist die Bau- und Zonenordnung, die schon mehr-        -bürger von Kloten stimmten dann dem Stadtplatz
                    Kloten kam selten ein Geschäft in den Gemeinderat,       Einbruch bei den Steuereinnahmen. Wichtige Steu-                         mals Geschäft des Gemeinderates war. 2012 wurde       zu. Dank dem wegweisenden Entscheid des Ge-
                    das sich direkt mit dem Flughafen befasste. Das hat      erzahler – die Garanten für Wohlstand und einen                          die heute gültige Bau- und Zonenordnung im Ge-        meinderates gibt es nun einen tollen Stadtplatz als
                    hauptsächlich damit zu tun, dass der Flughafen von       stabilen Steuerfuss – brachen unerwartet weg. Die-                       meinderat genehmigt. Sie löste die früher gültige     Begegnungsort im Zentrum.
                    nationaler Bedeutung und kantonal organisiert ist.       ses einschneidende Ereignis traf die Stadtkasse                          Bauordnung und den Zonenplan vom Juni 1995 ab,
                    Wenn also Ausbaumassnahmen oder Änderungen               herb und die finanzielle Einbusse war über Jahre                         ebenso die alten Kernzonenpläne für Alt-Kloten,       Nicht nur Gestaltungspläne beschäftigen den Ge-
                    im Betriebsregime durch politische Gremien zu be-        spürbar. Die Verbundenheit zum Flughafen und                             Gerlisberg und Egetswil, festgesetzt 1985.            meinderat, sondern auch Bauprojekte, die er zur
                    handeln waren, betraf dies meist den Kantonsrat,         zum Flugfahrtgeschäft erfuhr zu dieser Zeit eine                                                                               Verabschiedung an die Urne behandeln muss. Bei-
                    nie den Klotener Gemeinderat.                            spürbare Abkühlung, aufgrund der vielen Einzel-                          So gesehen gestaltet der Gemeinderat mit der Be-      spiele waren der Neubau der Schulhausanlage Feld,
                                                                             schicksale, die mit dem Niedergang der Swissair                          handlung dieser Geschäfte aktiv die Stadt Kloten      die Sanierung des Schulhauses Hinterwiden oder
                    Aber natürlich hat das Wachstum des Flughafens di-       verbunden waren.                                                         mit. Hinzu kommen unzählige Gestaltungspläne –        des Sportplatzes Stighag.
                    rekten Einfluss auf die Entwicklung der Stadt Kloten.                                                                             ob private oder öffentliche – die durch den Gemein-
                    Zur Gründungszeit des Klotener Parlaments be-            Der Gemeinderat befasste sich in seiner Geschichte                       derat eingehend besprochen, diskutiert und abge-
                    schäftigte sich die Politik daher in einer Standortbe-   somit meist nur am Rande mit dem Flughafen –                             lehnt, zurückgewiesen oder angenommen wurden.
                    stimmung 1969 umfassend mit Themen rund um               hauptsächlich bei der Verabschiedung des Budgets
                    den Flughafen und die möglichen Auswirkungen             und der Jahresrechnung, denn der Flughafen bzw.                          2014 behandelte der Gemeinderat den Masterplan
                    auf die Entwicklung der Stadt. Für den Wirtschafts-      seine Betriebe beeinflussen die Steuereinnahmen                          «öffentlicher Raum». Im Rahmen dieser Genehmi-
                    platz Kloten bedeutete dies konkret, dass man be-        und somit die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt                      gung hatte er die Kreditvorlagen zuhanden der Ur-
                    strebt war, einen Gegenpol zum Flughafen zu schaf-       Kloten massgeblich.                                                      nenabstimmung für die Neugestaltung des Stadt-
                    fen. Der damalige Gemeindepräsident Hans Ruosch                                                                                   platzes Nord sowie des Stadtparkes zu behandeln.
                    formulierte es in seinem «Versuch einer Standortbe-                                                                               Die Wogen gingen bei diesem Geschäft hoch, hatte
                    stimmung» so: «Trotzdem ist unsere Gemeinde auf                                                                                   doch nur einige Jahre vorher das Stimmvolk die Vor-
                    finanziellem Gebiet und auch in anderen Belangen                                                                                  lage für den Neubau des Stadtplatzes wuchtig ver-
                    einseitig mit dem Flughafen und der Swissair ver-                                                                                 worfen.
                    bunden. Es ist Aufgabe unserer Gemeindebehörde,
                    diese enge Verflechtung durch Ansiedlung von wei-
                    teren Industriebetrieben etwas zu lockern.»
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«Vom Gmeindrat»                                    Vom Ratstisch er gits gwaltig Druck:         vo vorne här vom Bürotisch                    Derbi hät er i dere Ziit,
                                                        Bir Regula gaats ruck und zuck.              zum Platz, wo er als Gmeindrat isch.          wo ebe doch scho hindrem liit,
                                                        Si macht de Redner zackig Bei,               Als eine vo de PPK                            wohl hunderti vo Rede ghaa,
     Ein gedichteter Rückblick von Ruedi Zuppinger,     Si wott doch rasch zum Lukas hei             gseesch ihn die Strecki hüüfig gaa,           bin meischte s‘Pültli vornedraa.
     vorgetragen am Abschlussabend der gemeinderätli-   und seit drum öfters: Aber churz.            seigs wäg de Parkplätz, seigs profan          Hät i siim Gartehuus studiert
     chen Legislaturperiode 90/94, 25. März 1994.       Das isch em Heinz so zimlich schnurz.        wäg irgend eim Gestaltigsplaan.               und sich Begrüessigssätz notiert
                                                        Er machts zwar nöd us bösem Wille,           Ich find, für ein so uf em Sprung             für d‘Schütze und für Musikante,
     Hoch verehrtes Publikum,                           doch faart er mit em Dorf um d‘Chile.        ghört sich e Wägentschädigung.                Hockeyspiler, Aspirante,
     geschätztes Auditorium.                            Nei halt, das Sprichwort isch verchehrt.                                                   Chämifäger, Hundehalter,
     Ich möchti eu us miiner Sicht                      Hä mir das nöd ganz andersch glehrt?         Bim Anni Pfister Iaufts wie gschmiert,        Bienezüchter, Rappespalter,
     da widergää en Gmeindratsbricht.                   Zum Glück weiss beschtens bi Zitat           wänn si im Ratssaal referiert.                Neuzuezüger, Fellverchäufer,
     E paar vo eu, die chömed vor,                      de Schlenker Jörg, wie‘s würkli gaat.        Und bruuchts von Kasse e Kontrolle,           Trachtefraue, Streckeläufer,
     doch nämets bitte mit Humor.                       Zwar seit ers falsch. Mir wüssed drum        muess mer nur s‘Anni goge hole.               Füürwehrmanne, Waldarbeiter,
     Ich wetti nur chli karikiere, illustriere          und trülled d‘Sätzli eifach um.              Si schriitet ohni Rascht zur Taat             Sängerfründe, Blitzableiter,
     und glossiere.                                                                                  und hät tatsächlich s‘Resultat                Gmeindsagstellti, Stimmezeller,
                                                        Bim Trülle, das cha jedem blüeh,             scho ewigs lang und ohni schwitze,            Isebahner, Fallesteller,
     De Röbi macht eus Protokoll                        hät s‘Hauris Jakob e chli Müeh.              bevor d‘Kollege sind am Sitze.                Veterane, Samariter,
     und schriibt en Huufe Siite voll.                  Er leit uf de Projektor hii                  Si isch bim Zele vo dem Gält                  Chuchischef und Babysitter.
     Notiert, was gseit wird, vorn am Tisch,            us de Verordnig e Kopii.                     einsame Spitze uf de Wält                     Das isch nöd alls, de Hans hät au
     au wänns nöd grad e Bombe isch.                    Doch ist halt mit der Technik Mächten        und drängt, und das scho jaarelang,           e Sprechstund gmacht für Maa und Frau.
                                                        kein dauerhafter Bund zu flächten.           de Dagobert Duck in zweite Rang.              Deet bringt mer an des Stapis Bruscht
     De Werner seit, er mach nöd lang,                  Tabelle, wo‘n er eus wott zeige                                                            sin Ärger los, de täglich Fruscht.
     doch gspürt er halt en innre Drang                 sett sich nach ue statt abe neige.           Im Rat wird hii und da rächt gmötzlet         Er loset zue, macht allne Muet.
     und hät fascht überall, wo‘s gaat,                 Er nimmt‘s ewäg und dreht das Blatt.         und chräftig gäg de Stadtrat trötzlet.        Das klappet jahrelang so guet,
     e Zaalebiig für eus parat.                         Scho meint er, jetzt göng alles glatt,       Das aber macht de Walter Hertig               dass er wahrschiinlich nöd lang wartet
     Er gaat de Rechnig uf de Grund,                    da isch, ach wär das underblibe,             zum Glück nöd fix und au nöd fertig.          und bald e neui Laufbaan startet.
     verzellt vo minus und vo und,                      alles druf vo rechts her gschribe.           Er höcklet zfride und ganz brav,              Ich gseen e scho es Inserat
     warum de Zähner deet muess mit                     S‘macht nüt, dass alls verquer isch gläge:   kämpft villicht gar chli gäg de Schlaf,       im «Chlotner» drin, wo zläse staat:
     und dass nünzg Franke sibezg git,                  Mir händ ja gwüsst, was er wott säge.        am Platz, stützt ab sich uf em Tisch          Drückt Ihre Seele unbequem,
     wä mer näbscht Tüürig und Prozent                                                               und wartet, bis alls dure ich.                gibt‘s mit Behörden ein Problem,
     de Meterpriis vo Röhre kännt.                      Wänn eine ghobe diskutiert,                  Es cha au sii, dass er studiert,              quält Sie des Alltags schwere Last,
                                                        indem er d ‘Bible rezitiert                  wohi de Stadtratusfluug füehrt,               erschlagen Sie die Sorgen fast:
     De Gallus, Walter, Willi und                       mit Sätz «vo sibe fette Jahr»                dänn er isch dee, wo i dem Chreis             Man wende sich, statt zu verzagen
     de Ruedi händ en bsundre Grund,                    und «opfere uf em Altar»,                    de Chef isch vo de Abschlussreis.             ans «Büro Benz für Lebensfragen.»
     dass hoffet, d‘Sitzig seig i gli                   nöd s‘Chind mit Bad usschütte maag,          Si reised würkli mitenand
     so öppe nach‘re Stund verbi.                       vo Irrliecht redt und Dunnerschlaag.         nach Malta. Das isch so es Land,              Es gäbti na en Huufe Gschichte,
     Die vier wänd jaa kei Ziit verpasse.               En Klassiker i d‘Red je streut,              wo euse Walter scho isch hii,                 wo mer vom Gmeindrat chönnti brichte.
     Sie müend doch schleunigscht goge jasse.           pathetisch wird und dänn erneut              das isch vor guet zäh Jahre gsii.             Zum Bispiil, wo mer mal im Raat
                                                        sich literarisch umeschlaat,                 Churzum, er füehrt die Gruppe aa              de Bruno H. schlicht übergaat.
     Händ alli gredt, wo öppe wänd,                     en Boge macht zu me Zitat,                   und wott zu me Museum gaa.                    Schön isch, dass ers mit Fassig treit
     und jede tänkt: Jetzt isch es z‘Änd.               es Frömdwort bruucht so näbetbi:             Si fahred z‘erschte mit em Bus                und druf zum Präsident ue seit:
     Dänn mäldet sich bimeich sofort                    Das muess de Markus Meili sii.               und sind bald wiit im Kako us.                Als Heinzelmaa chö mer ja nur
     de Heiri Eberhard zum Wort.                                                                     Er weiss, s‘isch daa gsi doo vor Jahre,       ein sii vo chliinere Statur.
     In Chloote göng nöd alles rund                     Mer faart em Leo oft an Charre,              doch jetzt sind‘s irgendwie zwiit gfahre.     Fascht s‘glich Problem betrifft de Franz.
     findt er, drum isch wohl das de Grund,             will er halt dauernd redt vom Sparre.                                                      Sis Gschäft bliibt ohni Resonanz,
     dass er mit Nachdruck, und zwar flott,             Als Oberchef vo de Finanze                   Mer gseet nur Fälder und e Brugg.             woruf er findt, er göngi hei
     bim Postplatz zue en Chreisel wott.                luegt er uf günschtigi Bilanze.              Da hilft nur eis: En Fuessmarsch zrugg.       na chliner, als er suscht scho sei.
                                                        Sis Amt isch schwär, es gaat um Chole        De Walter Hertig gaat a d ‘Spitze.            Oder: vom Peter Stalder, wo sich wehrt,
     De Urs erläbt en grosse Jammer:                    und jede wott nur go ge hole.                Es wird rächt heiss, mer fangt aa schwitze.   er hock im Schluefwegsaal verchehrt.
     Er lauft de Fraue voll in Hammer,                  Drum frögt er stur bi jedem Poschte          En Umwäg? Nei, drum mit Elaan                 Er möchti daa sin Platz verlaa
     dänn bi de Areed, s‘isch vermässe,                 z‘allererschte nach de Choschte,             en Spurt quer über d‘Autobahn.                und zu de Rechte dure gaa.
     hät er doch Damewält vergässe.                     öbs das au bruucht und na derzue             Und endlich händs mit letschter Chraft        De Schreck bi siine Lüüt isch gross:
     Druf gits für ihn chli Unterricht,                 öbs nöd vill chliner au würd tue.            ihr Ziil erreicht, jetzt isch es gschafft.    Löst er sich vo de SP los?
     dänn d‘Rosmarie seit ihm is Gsicht,                Derbi isch ‘s so, dass er privat             De Walter seit: Ich gaane vor.                Nenei, kei Angscht, de Grund isch halt:
     es gäb wohl Manne, aber au                         nur s‘gröschti wott, wo irgend gaat.         Da stockt er vor em Iigangstor.               Bim Fänschter ziets und s‘isch deet chalt.
     so Wese, dene säg mer Frau.                        Wo isch da die Bescheideheit,                Si läsed und s‘tönt wie‘n en Hohn:
                                                        wo er susch allne nahe leit?                 Geschlossen. Renovation.                      Churzum, wie gseit, mer chönt na lang
     Im Raat sind Lüt mit Sachverstand                  Ihr glaubets nöd? Ich cha nu raate,          Und dasmal sind de Walter Hertig              vo Zwüschefäll und Gältigsdrang,
     nöd grad im Huufe binenand.                        gönd doch e mal zu ihm in Gaarte.            und au Kollege fix und fertig!                vo Reede und vo andre Stelle
     Es chömed weder Fraue, Manne                       Ihr alli chönd suscht nienet mee                                                           us eusem Parlament verzelle.
     an Erich und an Thomas ane.                        e so en Risefindling gsee.                   Mer chas chuum glaube, doch s‘isch wahr,      Ein Teil dervo isch jetze duss.
     Das sind di einzig lobenswerte                                                                  es sind tatsächlich 16 Jahr,                  S‘isch fertig, ich bi ganz am Schluss
     und gröschte Lüüchte—fachexperte.                  Da meinsch, als Vize hebsch die Rue.         sit dass de Hans de Stapi isch.               mit Karikiere, Illustriere und Glossiere.
     Dänn gaats um Lampe und um Pfuus                   Das trifft bim Bruno N. nöd zue.             Er würkt so jugendlich und frisch             Und drum heisst‘s nur na: Abmarschiere!!
     chömed die beide (meischtens) druus.               Er macht sich s‘Läbe zimlich schwär          als wär er erscht so insgesamt
                                                        und räuflet fliissig hin und här,            es magers Vierteljahr im Amt.

16                                                                                                                                                                                              17
Daten und Fakten zu 50 Jahre Gemeinderat Kloten                                                                                      Geschlechterverteilung im Gemeinderat

                                                                                                                                     40                      3
Kloten hat bereits eine grosse organisatorische und politische Entwicklung durchgemacht.                                                         40
                                                                                                                                                             37     6                     6
                                                                                                                                                                                 9                 8        9
                                                                                                                                     30                             34                   34                           10
                                                                                                                                                                                31                32        31                      13
• Ca. 5. bis 14. Jahrhundert                                                                                                                                                                                          30
  Übernahme und Weiterentwicklung der germanischen Dorfgenossenschaften (Sippschaften, Allmeinden)                                                                                                                                  27    10           10      9      10
                                                                                                                                     20                                                                                                                        23
                                                                                                                                                                                                                                          22           22             22
• 15. Jahrhundert bis 1798 (franz. Revolution, Untergang der alten Eidgenossenschaft)
  Übergang der Dorfgenossenschaften in öffentlich-rechtliche Körperschaften                                                          10

• 1798 bis 1830                                                                                                                      0
  Helvetische Gemeinde (Munizipalgemeinde) als Vorläuferin der heutigen politischen Gemeinde
                                                                                                                                                1970     1974      1978        1982     1986     1990     1994       1998       2002     2006         2010    2014   2018

• 1831 bis 1926 (Inkrafttreten des neuen zürcherischen Gemeindegesetzes)
  Übergang vom aristokratischen Regime zur repräsentativen Demokratie                                                                                  Männer             Frauen

• 1926 bis 1969
  Repräsentative Demokratie ohne Parlament                                                                                           Der Frauenanteil im Gemeinderat stieg in den 50 Jahren Parlament auf ca. ⅓ des Gemeinderates. Seit 2002
                                                                                                                                     hat sich diese Zahl nicht gross verändert. Die Grünen haben im Vergleich zu den anderen Parteien den
• 1970 bis Gegenwart                                                                                                                 grössten prozentualen Anteil an Frauen. Mit bisher 12 Frauen hat die SP aber am meisten Gemeinderätin-
  Repräsentative Demokratie mit Parlament                                                                                            nen gestellt.

Die Einführung des heutigen Systems mit einem Grossen Gemeinderat, wurde in Kloten rege diskutiert.                                  Bei den ersten Gemeinderatswahlen waren fünf der heutigen Parteien bereits vertreten. Seither kamen die
Hauptargument für ein Parlament war die chronisch schwache Beteiligung an den Gemeindeversammlun-                                    Grünen und die glp hinzu. Der LdU war anfangs noch die drittstärkste Partei im Gemeinderat. 2002
gen, die nur durchschnittlich 4 % aller Stimmberechtigten besuchten. Es wurde deshalb infrage gestellt, ob                           verabschiedete er sich aber von der politischen Bühne in Kloten.
da noch vom demokratischen Mehrheitswillen der Einwohnerschaft gesprochen werden kann.

                                                                                                                                     Sitzverteilung im Gemeinderat
Wahlbeteiligung Gemeinderatswahlen 1970–2018
                                                                                                                                     15
60 %

50 %      54,89
                                                                                                                                          SVP
                              47,35                                                                                                  10
                                                                                                                                          SP                                                                                                                         SVP
40 %
                    40,66
                                                                                                                                          LdU
30 %                                    33,01                                                                        32,94
                                                  31,18               31,61                                                                                                                                                                                          SP
                                                            29,77                                   29,13
                                                                                27,37                                                5
                                                                                           26,51             26,42                        CVP                                                                                                                        FDP
20 %
                                                                                                                             21,98        FDP                                   Grüne
                                                                                                                                                                                                                                                                     EVP / Grüne / glp
10 %                                                                                                                                      EVP                                                                                                   GLP                  CVP
                                                                                                                                                                               Zentrum/FPS       SD       Zentrum/FPS                    SD                   EDU
                                                                                                                                     0
                                                                                                                                                1970     1974     1978      1982        1986    1990      1994       1998      2002      2006         2010   2014    2018
          1970      1974      1978      1982      1986      1990      1994      1998       2002      2006    2010    2014    2018

                                                                                                                                                       SVP                SP             FDP           EVP                  Grüne          glp               CVP
                                                                                                                                                       LdU                SD             EDU      Zentrum/FPS
Nur an den ersten Wahlen wurde das Ziel von mind. 50 % Wahlbeteiligung erreicht. Damals durften Frauen
nicht an der Wahl teilnehmen und deshalb auch nicht für ein Amt im Gemeinderat kandidieren. Obwohl im
Kanton Zürich das Frauenstimmrecht in Gemeindeangelegenheiten am 14. September 1969 im Kanton und                                    Mit Rolf Nabholz und Ernst Schlatter waren an der ersten Gemeinderatssitzung zwei Väter von aktuellen
in Kloten angenommen wurde, wollten die Klotener Politiker mit der Einführung des Frauenstimmrechts                                  Gemeinderäten dabei. 50 Jahre danach sind Peter Nabholz und Ueli Schlatter, ihre Söhne, im Parlament
abwarten. So kamen die ersten Frauen erst ab 1974 ins Parlament von Kloten.                                                          vertreten. Die grössten Clans im Gemeinderat sind die Familien Eberhard und Schlatter. Beide Familien
                                                                                                                                     waren während 42 von 50 Jahren im Gemeinderat vertreten.

                                                                                                                                     Familie Eberhard: Heiri (1976–1994), Heinz (1994–2010) und Silvan (2012–2020)
                                                                                                                                     Familie Schlatter: Ernst (1970–1990), Rolf (1992–2002) und Ueli (2008–2020)

18                                                                                                                                                                                                                                                                          19
Auch im Gemeinderat Kloten gab es die sogenannten Sesselkleber.                                                                            Gemeinderätinnen und Gemeinderäte seit 1970
Am längsten im Gemeinderat vertreten sind:

1.   Roser René                 SP      26 Jahre     1982–2002, 2014 bis Gegenwart                                                         Name             Vorname      Partei   Amtszeit               Dokos             Ektoras      GP    2018–2018
                                                                                                                                           Ackeret          Manuel       SD       2006–2009              Dünki             Albert       SVP   1970–1982
2.   Gerber Walter              FDP     24 Jahre     1970–1994                                                                             Adank            Jakob        SVP      1974–1986              Dupuis            Marcel       CVP   1970–1973
     Hauri Jakob                EVP     24 Jahre     1970–1994
                                                                                                                                           Aeberhard        Alice        LdU      1983–1994              Eberhard          Heinrich     SVP   1976–1994

3.   Forster Erich              EVP     21 Jahre     1986–2007                                                                             Aegerter         Alfred       SP       1976–1982              Eberhard          Max          SVP   1978–1982
                                                                                                                                           Alt              Esther       FDP      1994–2002              Eberhard          Heinz        SVP   1994–2010
4.   Ehrensperger Heinrich      SVP     20 Jahre     1970–1990                                                                             Altorfer         Albert       SVP      1970–1974              Eberhard          Silvan       SVP   2012–2022
     Glückler Reinhard          SP      20 Jahre     1970–1990
                                                                                                                                           Amacher          Edwin        SP       1974–1982              Eberhard          Sandra       SVP   2018–2022
     Schlatter Ernst            SVP     20 Jahre     1970–1990
     Isler Hansruedi            SVP     20 Jahre     1994–2014                                                                             Amacher          Urs          SP       1983–1994              Egg               Karl         SP    2002–2018
                                                                                                                                           Bächler          Evelyne      SP       1985–1986              Egg               Anita        SP    2018–2022
Es wurden immer mehr als 50 % der bisherigen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wiedergewählt.                                              Baer             Max          SP       1970–1971              Egli              Franziska    LdU   1994–1998
                                                                                                                                           Baltensperger    Werner       LdU      1970–1970              Egli              Peter        SVP   1994–2006
Bei der Revision der Gemeindeordnung in der Legislatur 2002/2006 wurde die Anzahl Gemeinderäte
von 40 auf 32 reduziert.                                                                                                                   Baltensperger    Hansruedi    SP       1982–1984              Egloff            Johann       SD    1990–1994
                                                                                                                                           Bangerter        Urs          EVP      1978–1986              Ehrensperger      Heinrich     SVP   1970–1990
                                                                                                                                           Bangerter        Denise       LdU      1998–2002              Ehrensperger      Benno        SVP   2006–2012
Bisherige und neu gewählte Gemeinderatsmitglieder
                                                                                                                                           Bannwart         Elena        FDP      1982–1984              Enderli           Ueli         SVP   2010–2018

40                                                                                                                                         Bannwart         Irina        CVP      2014–2022              Fasola            Armin        CVP   1974–1976
             40                                                                                                                            Baumgartner      Peter        LdU      1982–1994              Ferber            Christian    FDP   2002–2011
30                                10                                                                                                       Beckmann         Benni        SP       1994–2002              Feyer             Werner       CVP   1978–1994
                                                         12                           12
                         14       30            15                15                                        6                              Beer             Mario        SVP      1990–1994              Fischbach         Franz        SP    1982–1990
                                                         28                           29          17                                 8
                         26                     25                25       19                              26       11
20                                                                                                23                        12      24     Beer             Walter       SVP      2007–2018              Fischbach         Christoph    SP    2002–2022
                                                                           21                                       21      20
                                                                                                                                           Benz             Hans         LdU      1974–1978              Fischer           Willi        CVP   1986–1994
10                                                                                                                                         Bickel           Rudolf       FDP      1976–1986              Formanek          Carl         LdU   1973–1973
                                                                                                                                           Bieri            Thomas       CVP      2015–2018              Forster           Erich        EVP   1986–2006
0                                                                                                                                          Binkert          Meinrad      CVP      1974–1986              Frei              Armin        SP    1970–1975
           1970        1974     1978        1982        1986     1990     1994       1998       2002      2006     2010    2014    2018    Bitterlin        Fred         LdU      1983–1990              Frei              Hanspeter    SVP   1992–1998
                                                                                                                                           Bitterlin        Urs          GP       2006–2010              Frei              Otto         SVP   1981–1990
                     bisher               neu                                                                                              Bleichenbacher   Rosmarie     CVP      1995–2002              Frischknecht      Irene        FDP   2014–2022
                                                                                                                                           Boller           Fritz        SP       1990–1998              Fromm             Roger        SVP   2017–2018

Durchschnittsalter der Gemeinderatsmitglieder                                                                                              Bölli            Rita         CVP      1982–1993              Gächter           Hans-Peter   SP    1972–1983
                                                                                                                                           Boschung         Hans-Peter   CVP      1994–2006              Gaus              Paul         SP    1978–1980
70                                                                                                         70
                                                                  67                                                68                     Bosshard         Hans         SP       1973–1986              Gehrig            Philipp      FDP   2019–2022
             65                                          65                                       66                                66
                                                                                      62                                    63             Brändli          Heinrich     EVP      2011–2022              Gerber            Walter       FDP   1970–1994
60                       61       61            61
                                                                           58                                                              Brunner          William      LdU      1970–1974              Giger             Simon        CVP   2011–2015
                                                                                                                                           Brunner          Helene       LdU      1978–1982              Gilg              Walter       CVP   1982–1990
50
                                                                                                                                           Brunner          Marco        SVP      2018–2022              Girsberger        Erika        SP    1975–1978
                                48,33                   48,78                                                      47,88
                                             46,9                46,63                                                                     Büchi            Heinz        FDP      1970–1977              Glinz             Werner       FDP   1970–1975
40                      44,9                                                         43,88      45,13      45              44,13
           43,08                                                           42,4
                                                                                                                                   40,47   Bühler           Willi        FDP      2009–2010              Glückler          Reinhard     SP    1970–1990

                                  31                                                                                                       Bühlmann         Max          CVP      1970–1971              Glutz             Rudolf       LdU   1970–1988
30                                                       30
             26                                 26                                                                                         Buol             Paul         SP       1970–1974              Gnädinger         René         SP    2004–2009
                         24                                                           25          24                24
                                                                  22                                       23               23
20                                                                         20                                                       21     Burri            Fritz        SVP      2006–2006              Götsch Neukom     Regula       SP    1990–2006
                                                                                                                                           Candrian         Peter        CVP      1993–1994              Graf              Philip       SP    2018–2022

10                                                                                                                                         Caprez           Kurt         SP       1970–1973, 1974–1982   Grand             Leander      CVP   1994–1998
                                                                                                                                           Cedraschi        Livio        FDP      1996–2009              Grüniger          Fritz        SP    1990–1994, 1994–2006
0                                                                                                                                          Celio            Claudia      EVP      2013–2014              Grütter-Eckert    Rachel       SVP   1999–2016

           1970        1974     1978        1982        1986     1990     1994       1998       2002      2006     2010    2014    2018    Christen         Rudolf       CVP      1970–1978              Gutknecht         Max          FPS   1994–1998
                                                                                                                                           Christen         Mathias      GP       1986–1994, 1996–2002   Habegger          Ruth         FDP   1978–1990
                     Durchschnittsalter                 jüngstes GR-Mitglied                ältestes GR-Mitglied                           Christen         Max          SVP      1996–2006              Häfliger          Tim          EVP   2018–2022
                                                                                                                                           Crippa           Alec         FDP      1994–1998              Häfliger-Ackermann Ruth        EVP   1994–2008
                                                                                                                                           Demarchi         Oskar        SP       1982–1990              Häni              Gallus       CVP   1986–1998
                                                                                                                                           Demarmels        Georg        CVP      1970–1980              Hasler            Angelika     SVP   2005–2007
                                                                                                                                           Denzler          Marc         glp      2019–2022              Hauri             Jakob        EVP   1973–1994
20                                                                                                                                                                                                                                                               21
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