Clara Schumann in Sachsen Hintergrundinformationen zum 200. Geburtstag 2019 - Sachsen Tourismus
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„Es geht doch nichts über das Vergnügen, etwas selbst komponiert zu haben und dann zu hören.“ Clara Schumann, 2.10.1846 Clara und Robert Schumann verbrachten einen großen Teil ihres Lebens in Sachsen. Das außerordentlich anregende musikalische Leben der Städte Zwickau, Dresden und Leipzig hat beide in ihrem musikalischen Schaffen beeinflusst und geprägt. Heute werden Robert und Clara Schumann in Sachsen auf vielfältige Weise gedacht. Die Orchester der drei Städte pflegen insbesondere Schumanns musikalisches Werk. Die Tour beginnt östlich am Schumann Haus und endet nordöstlich an der Gedächtniskirche in Schönefeld. Clara Schumann in Sachsen Hintergrundinformationen zum 200. Geburtstag 2019 Clara Schumann war eine Ausnahmegestalt unter den Frauen des 19. Jahrhunderts, die für ihre Zeit beispiellos selbstbewusst und emanzipiert lebt. Die deutschen Schumannstädte feiern 2019 das Clara Schumann Jahr anlässlich des 200. Geburtstages der Ausnahme- Pianistin. So auch Leipzig, Dresden und Zwickau, Maxen und Kreischa. Diese Hintergrundinformationen fassen das Leben und Wirken Clara Schumanns in Sachsen zusammen und geben einen Überblick über die wichtigsten Stationen sowie über geplante Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Pressekontakt: Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ines Nebelung Tel.: +49 (0)351 4917025 mobil: +49 (0)171 4469930 presse.tmgs@sachsen-tour.de
„Ach, wie beneide ich immer Leipzig um seine Musik.“ Clara Schumann und Leipzig Leipzig ist die Geburtsstadt der Pianistin, Stadt des Beginns ihrer Wunderkind-Karriere, Ausgangspunkt ihrer internationalen Pianisten-Laufbahn, Ort des Kennenlernens, der Hochzeit und der ersten Ehejahre mit Robert Schumann sowie Geburtsort ihrer zwei ältesten Töchter. Hier lebte sie 25 Jahre! Kein Wunder, dass Leipzigs renommierte Kulturinstitutionen und Künstler sowie internationale Gäste ihre Tochter 2019 entsprechend hochleben lassen! Lange vor dem Auftakt zum Festjahr ging bereits im Frühjahr 2018 die Internetseite https://clara19.leipzig.de/ der Stadt Leipzig online. Das Großprojekt CLARA19 garantiert ein europaweit einzigartiges und abwechslungsreiches Festjahr. Die Seite gibt Anregungen, Claras Spuren an originalen Schauplätze zu folgen, zum Beispiel in den Wohnräumen des Schumann-Hauses. Leipzigs berühmteste Tochter Clara Wieck wurde am 13. September 1819 im Hause "Hohe Lilie" am Leipziger Neumarkt als Tochter des Klavierhändlers und Klavierpädagogen Friedrich Wieck und der Sängerin und Pianistin Mariane Wieck, geb. Tromlitz, geboren. Der ehrgeizige Vater hat ihre Begabung früh erkannt: Er bildet sie systematisch zur Klaviervirtuosin aus und ordnet dem Ziel, die berühmt und erfolgreich zu machen, alles unter. Ihr öffentliches Debüt feierte sie im Gewandhaus zu Leipzig am 20. Oktober 1828 mit nur neun Jahren. Auf Konzertreisen zwischen ihrem 12. und 18. Lebensjahr brilliert das Mädchen in öffentlichen und privaten Konzerten unter anderem in Dresden, Weimar, Paris, Wien und Prag mit werken z.B. von Chopin und eigenen Kompositionen. Sie spielt dabei Goethe vor und begeistert Franz Liszt. Ihr erstes Klavierkonzert gibt sie 1835 mit 16 Jahren im Gewandhaus Leipzig unter dem Dirigat des neuen Gewandhauskapellmeisters Felix Mendelssohn Bartholdy. Von ihrem Vater lernte sie wie man Programme gestaltet, Säle mietet, Konzertzettel und Eintrittskarten drucken lässt. Als sie sich mit dem damals noch unbekannten Robert Schumann verlobte, der 1830 als Klavierschüler ins Haus Wieck kam, schickte der tadelnde Wieck seine 19-jährige Tochter allein auf eine Reise nach Paris. Clara organisierte ihre Konzerte eigenständig und kehrte erfolgreich zurück. Nach diesem wichtigen Schritt in die unabhängige Konzerttätigkeit unternahm sie zwei weitere Konzertreisen in Begleitung von Robert, den sie einen Tag vor ihrem 21. Geburtstag, am 12. September 1840, nach der erstrittenen Heiratserlaub vor einem Leipziger Gericht in Schönefeld nahe der Stadt heiratete. Zwischen Liebe und Schmerz Clara liebt und bewundert ihren Mann, an dessen Schaffen sie als Kritikerin wie Interpretin regen Anteil nimmt. Sie selbst konzertierte und komponierte ebenfalls weiterhin, wenngleich auch nicht so rege wie Robert. Mit ihren Konzerten unter anderem in Kopenhagen, St. Petersburg und Moskau trägt Clara maßgeblich zum Familienunterhalt bei. Die gemeinsame Wohnung in der Inselstraße 18 wird zum musikalischen Treffpunkt für Gäste wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt, Hans-Christian Andersen, Hector Berlioz, Richard Wagner und vielen anderen. Ihre Geburtsstadt Leipzig blieb für Clara Schumann Zeit ihres Lebens ein wichtiges Konzertziel und eine Stadt mit vielen befreundeten Musikern. 1844 ziehen Clara und Robert Schumann mit ihren Töchtern Marie und Luise nach Dresden. Roberts nervliches Leiden verschlechtert sich zusehends. 1850 übersiedeln sie nach Düsseldorf, wo Robert 1854 einen Suizidversuch unternimmt und sich in eine Nervenheilanstalt einweisen lässt. Im gleichen Jahr brachte Clara Schumann das siebte Kind auf die Welt. Um ihre Familie zu ernähren,
nahm sie ihre Konzertkarriere wieder verstärkt auf. Robert Schumann stirbt 1856 in der Nervenheilanstalt. Um die Familie zu ernähren, investiert Clara in ihre Konzerttätigkeit und geht europaweit auf Tourneen. Zwischen 1856 und 1866 unternahm Clara Schumann europaweit Konzerttourneen, darunter insgesamt 19 Englandaufenthalte. Die meisten Konzerte und Reisen organisierte sie selbst. Sie kümmerte sich nicht nur um die Programmgestaltung, sondern auch um Saalmieten, Werbung und führte Honorarverhandlungen. Zudem veröffentlichte sie Schumanns Kompositionen, Schriften und Tagebücher. Unterstützend zur Seite standen ihr die beiden Töchter Marie und Eugenie. Sie gibt die Werke ihres Mannes heraus und wird, nach Stationen in Berlin und Baden-Baden, 1878 als erste weibliche Professorin nach Frankfurt/Main ans Dr. Hoch'sche Konservatorium berufen. Für ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum kehrt sie jedoch an den Ort ihres Debüts zurück und wird im Leipziger Gewandhaus mit überwältigender Anteilnahme gefeiert. Zwölf Jahre später, 1871, beendet sie mit 71 Jahren ihre Bühnenkarriere. Ein Jahr später musste sie ihre Lehrtätigkeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Sie starb am 20. Mai 1896 in Frankfurt/Main nach einem zweiten Schlaganfall. Wichtige Ereignisse in der Leipziger Zeit – ein Überblick 1819 Clara Josephine Wieck wird am 13. September im Hause "Hohe Lilie" am Leipziger Neumarkt als Tochter von Friedrich und Mariane Wieck geb. Tromlitz geboren 1828 Debüt der 9-jährigen Clara in einem Konzert der Pianistin Caroline Perthaler im Leipziger Gewandhaus 1830 Robert Schumann studiert und wohnt im Hause Wieck in der Grimmaischen Straße 1 – 7, wo Friedrich Wieck zwischen 1825 und 1835 wohnte und Clara einen Teil ihrer Kindheit 1831 im September (mit 12 Jahren) o Beginn der ersten Konzerttournee, die Clara Wieck ins Ausland führt, zunächst Auftritte in mehreren deutschen Städten. o Clara spielt in Weimar Johann Wolfgang von Goethe vor 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy wird Gewandhauskapellmeister o Uraufführung von Claras Klavierkonzert op. 7 mit 16 Jahren unter Mendelssohns Leitung am 9. November 1837 heimliche Verlobung mit Robert Schumann o Friedrich Wieck verbietet seiner Tochter, Robert Schumann zu heiraten. 1838 Clara wird in Wien von Kaiser Ferdinand I. zur kaiserlich königlichen Kammervirtuosin ernannt 1839 die 19-Jährige unternimmt eine sechsmonatige Konzertreise nach Paris ohne den Vater o Clara zieht zur Mutter nach Berlin, o Robert und sie wenden sich an das Leipziger Appellationsgericht wegen der Heiratserlaubnis 1840 das Gericht erteilt die Heiratsbewilligung o 12. September Heirat mit Robert Schumann in Schönefeld bei Leipzig, das Ehepaar führt abwechselnd das sogenannte "Ehetagebuch" (bis 1844)
1841 Komposition von drei Liedern für das gemeinsame op. 37/12, Gedichte aus Rückerts "Liebesfrühling" o erstes Konzert als Clara Schumann am 31. März o zugleich Uraufführung von Schumanns "Frühlingssinfonie" o Geburt der Tochter Marie am 1. September 1842 Konzertreise nach Norddeutschland, bei der Robert sie begleitet o Weiterreise allein nach Kopenhagen o Rückkehr Roberts nach Leipzig 1843 Geburt der Tochter Elise am 25. April o Versöhnung Friedrich Wiecks mit Clara und Robert 1844 von Januar bis Mai gemeinsame Russlandtournee mit Robert o Clara wird am 5. März zum Ehrenmitglied der Philharmonischen Gesellschaft St. Petersburg ernannt o im Dezember Umzug von Leipzig nach Dresden Leipziger Zeit in Zahlen 85 öffentliche Konzerte in mehr als 40 Städten 9 Konzertreisen im In- und Ausland 169 Werke im Konzertrepertoire 13 eigene Werke mit Opuszahl 2 Kinder in Leipzig geboren Das Schumann-Haus Leipzig Von Friedrich August Scheidel 1838 im klassizistischen Stil errichtet, gehörte das Haus zur ersten Bauphase der Leipziger Stadterweiterung in Richtung Osten seit 1836. Die Entwicklung des neuen Stadtteils - genannt Friedrichstadt - stand im Zusammenhang mit dem Aufschwung des Buchgewerbes. Zahlreiche Verlage und Buchdruckereien siedelten sich hier an, darunter auch Musikverlage wie Breitkopf & Härtel und C. F. Peters. Die Inselstraße war in diesem neuen Stadtteil Leipzigs bald die Hauptachse. Robert und Clara Schumann bezogen hier am 13. September 1840 ihre erste gemeinsame Wohnung und verbrachten die ersten vier Ehejahre in diesem Domizil. Bedingt durch Schumanns Arbeit als Redakteur und Herausgeber der Neuen Zeitschrift für Musik wie auch durch seinen wachsenden Bekanntheitsgrad als Komponist, begrüßte das Künstlerpaar regelmäßig berühmte Persönlichkeiten, darunter Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt und Hector Berlioz. Es ist diesem außergewöhnlichen Musikerpaar zu verdanken, dass sich das Haus in dieser Zeit zu einem der Kulturzentren Leipzigs mit europäischer Ausstrahlung entwickelte. Nicht zuletzt deswegen ist dieses kulturhistorisch wertvolle Haus ein wichtiger Garant für Leipzigs erfolgreiche Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel 2018. Eine einmalige Symbiose 1999 wurde das stark sanierungsbedürftige Haus von der Rahn Dittrich Group gekauft und unter strikter Beachtung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte wiederhergestellt. Heute trifft man im Schumann-Haus eine weltweit einzigartige Symbiose aus Museum, Veranstaltungsort und Bildungsraum an. Seit 2014 befindet sich das Schumann-Haus im Besitz der Europäischen Stiftung für Bildung und Kultur der Rahn Dittrich Group. Hauptnutzer des Gebäudes ist die Freie Grundschule "Clara Schumann" mit künstlerischem Profil. Gemeinsam mit dem Schumann-Verein Leipzig e.V., Träger des Museums und Veranstalter von jährlich über 40 Konzerten im Schumann-Saal, bildet das Schumann-Haus ein musikalisches und museales Kompetenzzentrum für das Erbe von Clara und Robert
Schumann in Leipzig. Jährlich um den Hochzeitstag von Robert und Clara Schumann und den Geburtstag Clara Schumanns jeweils am 13.9. findet die Schumann Festwoche Leipzig statt. An 10 Tage werden Kammermusik, Chorkonzerte, Klavier- und Liederabende geboten. Schwerpunkt bilden die Werke von Robert und Clara Schumann, Freunde, Weggefährten und Zeitgenossen. Veranstaltungsorte sind das Schumann-Haus und die Gedächtniskirche in Leipzig-Schönefeld. Durch den gemeinsamen Willen, im Sinne einer kreativen Musik- und Musikhistorienvermittlung voneinander zu lernen, entstanden in den letzten Jahren mit dem Klangraum und dem Spielhörplatz erstaunliche Erweiterungen des musikpädagogischen Angebotes des Museums. Für die gemeinsame Entwicklung des Audioguides "Schumanns Geister" erhielten der Verein und die Grundschule 2016 den Mixed-Up Preis der Bundesvereinigung für kulturelle Kinder- und Jugendbildung. Neugestaltung im Jubiläumsjahr Momentan erstreckt sich das Museum auf die historische Kutscheneinfahrt, das erhaltene Treppenhaus, zwei Kabinette, dem Arbeitszimmer Robert Schumanns und dem 2015 errichteten Klangraum in der original verorteten Wohnung der Schumanns. Herzstück ist der Schumann-Saal mit seiner original rekonstruierten Wandbemalung und den historischen Dielen aus dem Jahre 1838. Der Besucher erlebt so eine authentische künstlerische Atmosphäre. Zum 200. Geburtstag 2019 bietet sich nun die einmalige Chance, Clara Schumann als europäische Spitzenkünstlerin des 19. Jahrhunderts besonders zu ehren, nämlich durch eine Neugestaltung der Ausstellung. Dabei sollen ihre Rolle als achtfache Mutter, ihre Werkrezeption sowie ihre singuläre Emanzipationsgeschichte als professionelle Künstlerin des 19. Jahrhunderts zum Vorschein kommen. Ziel der Neugestaltung und Erweiterung des Museums ist die Schaffung eines einzigartigen Paarmuseums, in dem Clara Schumann und ihr Ehemann gleichberechtigt im Zentrum der Betrachtung stehen. Themen wie die Karriere Clara Schumanns vor der Eheschließung, die unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen der beiden Ehepartner, ihre eheliche Schaffens-, Wirtschafts- und Liebesgemeinschaft im Wandel der Rollen und ihre Kinder, schließlich der Wandel des öffentlichen Bildes von diesem weltweit berühmten außergewöhnlichen Paar sollen dabei die einzelnen Räume mit Leben erwecken. Doch nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Präsentationsform soll die Ausstellung zusätzlich zum Klangraum weitere attraktive, zeitgemäße und moderne Elemente bieten, sodass Besucher dieses historische Kleinod mit allen Sinnen erleben können. So soll eine öffentliche Phonothek und Videothek installiert werden, gekoppelt mit dem Notenmaterial des gesamten Oeuvres der beiden Künstler: ein Ort, der Raum für wissenschaftliche Recherche und Hörgenuss gleichermaßen bietet. Neben der Fortführung der museumspädagogischen Angebote durch die Nutzung des interaktiven Klangraumes und Spielhörplatzes bietet die Neugestaltung des Museums hin zu einem wirklichen Paarmuseum neue Möglichkeiten, diese Geschichte von Clara und Robert Schumann identitätsstiftend für Kinder und Jugendliche zu erzählen. Adresse: Schumann-Haus, Inselstraße 18, 04103 Leipzig, Tel.: 0341 39392191, verein@schumann- haus.de, www.schumann-haus.de Öffnungszeiten: Mo-Fr 14-18 Uhr, Sa + So 10-18 Uhr, öffentliche Führung: sonntags 15 Uhr
Schumann-Festwochen 12.– 29. September 2019! Am 14. September präsentiert das Schumann-Haus Leipzig sein neues Museumskonzept, das in Zusammenarbeit mit der Kuratorin und Clara Schumann-Expertin Dr. Beatrix Borchard entstand. Die Schumann-Festwochen stehen ganz im Zeichen der Neueröffnung – mit einem bunten Eröffnungsfest, Kammermusikfestival „10 für Clara“ und vielen weiteren interessanten Veranstaltungen wie dem 200. Geburtstag von Clara Schumann am 13. September und den 178. Hochzeitstag von Clara und Robert am 12. September. Eröffnung der neuen Ausstellung und Geburtstagsfest für Clara Schumann 14.09.19, 10–16 Uhr, Schumann-Haus – Konzerte, Theatervorführungen, Kutschenfahrten, historische Spiele und vieles mehr, der Eintritt frei! Konzerte mit Ragna Schirmer und Peter Bruns (Klavier, Violoncello, 15.09.19), dem Vogler Quartett (25.09.19), der Urur-Urenkelin von Clara Schumann Heike-Angela Moser (Klavier, 26.09.19), amarcord (27.09.19), Susanne Grützmann (Klavier, 28.09.19) u.a. Die Pianistin Lauma Skride wird mit dem Gewandhausorchester unter der Leitung von Andris Nelsons am 12.09.19 im Gewandhaus die Schumann-Festwochen eröffnen und diese zusammen mit der Sopranistin Olena Tokar am 29.09.19, im Schumann-Haus beschließen. Außerdem zu den Festwochen: Premiere des Leipziger Tanztheaters (13.09.19, in der Schaubühne Lindenfels), „Adolf Südknecht kocht Clara Schumann“ (20./21.09.19, Werk 2), „Gespenstermärchen“ (21.09.19, Musikschule J.S. Bach) 10 für Clara - Kammermusik-Festival vom 18.–22. September 2019 Zehn international renommierte Künstler finden sich zum Geburtstag von Clara für eine Woche lang in der Musikstadt zusammen. Sie konzertieren gemeinsam an Orten, die 2018 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet wurden und plaudern und musizieren nach dem Konzert in Claras Club in der Inselstraße 18. Zu erleben sind Antje Weithaas, Dong Suk Kang und Sayako Kusaka (Violine), Pauline Sachse (Viola), Marie-Elisabeth Hecker und Peter Bruns (Violoncello), Martin Helmchen, Antti Siirala und Annegret Kuttner (Klavier) sowie Frithjof Grabner (Kontrabass). 10 Interpreten, 5 Konzerte, 4 Spielorte Schumann-Haus Leipzig (18.09.19, 19 Uhr + 22.09.19, 18 Uhr) Sommersaal des Bach-Museums (19.09.19, 19 Uhr) Alte Nikolaischule (20.09.19, 19 Uhr) Grieg-Begegnungsstätte (21.09.19, 18 Uhr) Festivalpass „10 für Clara“ für alle 5 Konzerte und 3 x Claras Club, inkl. Besichtigung der neuen Ausstellung: 200€ (statt 255€) / limitierte Stückzahl Führungen durch das Schumann-Haus sind buchbar. Neu ist die Führung „Flitterjahre“ – eine musikalische Zeitreise mit Klavier und Gesang. Infos zu den gesamten Festwochen: www.schumann-haus.de, Tel: +49 (0)341-39392191, www.clara19.leipzig.de; Presse: Franziska Franke-Kern, accolade pr, franke@accolade- pr.de
Clara und Robert Schumann in Dresden Am 12. Dezember 1844 trafen Clara und Robert Schumann mit ihren Kindern Marie, Elise und Julie in Dresden in der Waisenhausstr. 7 ein (das Haus wurde im zweiten Weltkrieg zerstört). Zu dieser Zeit bewohnte Claras Vater, Friedrich Wieck, bereits seit vier Jahren ein kleines Haus in Loschwitz, in der heutigen Friedrich-Wieck-Straße. Er starb am 6. Oktober 1873. Sein Grab auf dem Trinitatis-Friedhof trägt sein Medaillon-Bildnis. Schnell hat das Künstlerehepaar in Dresden gute Freunde gefunden, darunter die Witwe Carl Maria von Webers und den Dirigenten Ferdinand Hiller, den Arzt und Maler Carl Gustav Carus und viele andere Schriftsteller, Künstler und Schöngeister. Aus den Haushaltsbüchern, die Robert Schumann akribisch führte, erfährt man von seinen Spaziergängen durch den Tharandter Wald oder zur Saloppe, Essen und Trinken auf dem Waldschlösschen, Besuchen von Opern und Konzerten – einige davon im Hotel de Saxe oder dem Belvedere auf der Brühlschen Terrasse. Das Künstlerpaar Robert und Clara Schumann lebte bis August 1850 in Dresden. In diesem Zeitraum entstand rund ein Drittel des von Robert Schumann geschaffenen Gesamtwerkes, u. a. die 2. Sinfonie, die Oper „Genoveva“, die „Szenen aus Goethes Faust“, die Bühnenmusik zum dramatischen Gedicht „Manfred“ sowie Kammermusik, Chorwerke, zahlreiche Lieder und Klavierstücke. Das „Album für die Jugend“, dessen Autograph zum Bestand des Buchmuseums der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden gehört, ist ein Kleinod der Klavierliteratur. Hier wird auch das sogenannte Schumann-Album aufbewahrt, das vorwiegend aus Familiendokumenten besteht. Das Klavierkonzert a-Moll, dessen 2. und 3. Satz Robert Schumann in Dresden vollendete, wurde von Clara Schumann im Konzertsaal des Hotel de Saxe am Neumarkt zur Uraufführung gebracht. Die Dresdner Zeit gilt als äußerst fruchtbare Schaffensperiode im Leben des genialen Komponisten, Schriftstellers und Dirigenten. Die Einrichtung der Dresdner Abonnementskonzerte im Hotel de Saxe geht auf das Engagement des Künstlerpaares, gemeinsam mit Ferdinand Hiller, zurück. Matineen im Cosel-Palais, initiiert von Robert Schumann, belebten überdies die Pflege der Kammermusik. Mit der Übernahme der „Dresdner Liedertafel“ und der Gründung des „Vereins für Chorgesang“ verbindet sich besonders Robert Schumanns Wirken als Chordirigent und als Komponist bedeutender Chorwerke, was seiner Doppelbegabung als Schriftsteller und Musiker vollkommen gerecht wurde. Was die Karriere betraf, konnte Dresden Schumanns Erwartungen nicht erfüllen. Seine Bemühungen um eine Festanstellung in der Dresdner Oper scheiterten. Als Richard Wagner aufgrund seiner Beteiligung an der Revolution Dresden verlassen musste und seine Stelle als Königlich-Sächsischer Hofkapellmeister frei wurde, versuchte Schumann, sein Nachfolger zu werden. Doch seine romantische Oper „Genoveva“ konnte den Intendanten nicht überzeugen, die Lücke, die Wagner hinterließ, schließen zu können. So bewarb sich Schumann schließlich auf die Stelle des städtischen Musikdirektors in Düsseldorf. 1850 verließen Schumann und seine Familie Dresden und zogen an den Rhein. 1856 starb er in Bonn. Schumanns Erbe heute: Vier Jahre nach dem Weggang Schumanns erfüllte sich mit der Gründung des „Tonkünstlervereins“ ein Wunsch des Komponisten: Die Etablierung einer festen Konzertgesellschaft. Der Nachfolger des Tonkünstlervereins, die 1870 gegründete
Dresdner Philharmonie, spielt bis heute die Werke Robert Schumanns. Im Stadtbild erinnert ein Denkmal am Zwingerteich an den Komponisten. Der „Robert und Clara Schumann-Gedenkweg“, eine Initiative des Sächsischen Vocalensembles, geht den Spuren der künstlerischen Wirkung des Paares in und um Dresden nach. Im Sommer 1849 entfloh Schumann den ereignisreichen Revolutionszeiten Dresdens und zog mit seiner Familie nach Kreischa mit Zwischenstopp in Maxen, Dresdens grünen Süden. weitere Informationen: www.dresdnerphilharmonie.de / www.saechsisches- vocalensemble.de / www.slub-dresden.de www.schumanniade.com Sehnsucht nach Ruhe in Maxen bei Dresden Im Sommer 1849 zogen sich Clara und Robert Schumann mit ihren Kindern vor den ereignisreichen Revolutionszeiten in die ruhige Umgebung von Maxen und Kreischa, etwa 17 Kilometer südlich von Dresden, zurück. Robert Schumann zufolge ist das „einer der lieblichsten Orte um Dresden“. Bis zum Umzug nach Kreischa am 11. Mai 1849 fanden sie zunächst einige Tage bei dem seit 1837 befreundeten Ehepaar Serre Zuflucht. Sie konnten im sogenannten Doktorhaus an der Straße nach Wittgensdorf wohnen. Die kunstsinnigen und über ein halbes Jahrhundert als Kunst- und Künstlermäzene wirkenden Serres – der preußische Major a. D. Friedrich Anton Serre und seine Frau Friederike – unterhielten sowohl in ihrer Dresdner Stadtvilla als auch im 1819 erworbenen Schloss Maxen ein gastfreundliches, von vielen Künstlern geliebtes Haus. In Maxen arbeitete der Komponist am „Liederalbum für die Jugend“ op. 79, welches er in Dresden vollendete, an den sechs Fugen über B-A-C-H und an kammermusikalischen Werken. Beide Künstlerpersönlichkeiten erlebten das gastliche Haus der Familie Serre im Kreise Gleichgesinnter, genossen die Natur mit ihren Kindern auf ausgedehnten Wanderungen und fanden während des Dresdner Maiaufstands 1849 Zuflucht auf dem Schloss. Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz. Lindenmuseum „Clara Schumann“ Ganz in der Nähe von Maxen, im ehemaligen winzigen Spritzenhäuschen von Schmorsdorf, das wie Maxen heute zur Gemeinde Müglitztal gehört, hat der Heimatverein Maxen e.V. 2006 eine 24 Stunden frei zugängliche Ausstellung „Clara und Robert Schumann zu Gast bei Familie Serre im Schloss Sachsen 1836 bis 1849“ eingerichtet. Das kleine Museum liegt nahe der berühmten mehrere hundert Jahre alten Schmorsdorfer Linde. Am 19. Oktober 2013 wurde am „Maxener Doktorhaus“ (Haus Nr. 17 b, Nähe Heimatmuseum) eine vom Bildhauer Frank Diettrich geschaffene Gedenktafel feierlich eingeweiht, die an die Aufenthalte von Clara und Robert Schumann in den Jahren 1846 und 1849 erinnert. Umzug nach Kreischa 1849 logierten Robert Schumann und seine Familie vom 11. Mai bis Mitte Juni in Bad Kreischa, vermutlich im Sächsischen Hof, der 1860 einem Feuer zum Opfer fiel. Kreischa ist eine Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und liegt südlich von Dresden im Tal des Lockwitzbaches. Seit 1997 steht im Kurpark von Kreischa eine Schumann-Büste des Bildhauers Heinz Kazzer. Zu verdanken ist das dem 1994 gegründeten Kunst- und Kulturverein „Robert Schumann Kreischa“ e.V. und dem Kammersänger Peter Schreier, Ehrenmitglied des
Vereins. Der Verein ist Initiator der jährlich stattfindenden „Schumanniade Kreischa“, deren Veranstaltungen im Schloss Reinhardtsgrimma und in der Kreischaer Kirche stattfinden. Dresden Schumann nach der Revolution keine berufliche Perspektive bot, nahm Schumann schließlich das Angebot aus Düsseldorf an, dort als Nachfolger von Hiller als Städtischer Musikdirektor tätig zu werden. Am 1. September 1850 verließen Robert und Clara Schumann zusammen mit ihren mittlerweile vier Kindern die Stadt an der Elbe. Schumann nahm in Düsseldorf das Angebot an, Städtischer Musikdirektor zu werden. Im Stadtbild von Dresden erinnert ein Denkmal am Zwingerteich an den Komponisten, der mit seinen hier entstandenen Werken der Welt viele schöne Stunden klanglicher Erlebnisse hinterlassen hat. Spuren der Schumanns in Dresden und Umgebung Coselpalais Die Pionierleistung der Schumanns in Dresden bestand darin, in einer höfischen und geistlich geprägten Musikkultur eine bürgerliche zu etablieren. Dabei spielten das Coselpalais und das Hotel de Saxe als Konzertorte und ersteres auch als Probestätte des 1846 von Schumann gegründeten Vereins für Chorgesang eine zentrale Rolle. Dieses Ensemble gab zwischen 1846 und 1850 mehr als 20 Konzerte im Coselpalais und brachte die neuesten Werke auch aus Schumanns reichem Chorschaffen der Dresdner Jahre zu Gehör. Die „Musikalischen Matineen“ mit Freund Ferdinand Hiller an diesem Ort dienten zudem der Begründung einer Kammermusikszene in Dresden. Sie machten es möglich, die in Dresden so zahlreich entstandenen kammermusikalischen Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In einer Matinee spielte Clara am 3. Mai 1846 das Klavierquintett Es- Dur op. 44. Das Coselpalais, das in den 1840er Jahren das Hotel Stadt St. Petersburg beherbergte, verfügte über einen prächtigen Saal. Beim Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 wurde das frühbarocke Palais zerstört. Anfang der 70er und Ende der 90er Jahre erfolgte sie Rekonstruktion. Heute sind im Gebäudekomplex Büros untergebracht und im Grand Café & Restaurant Coselpalais werden sächsische Küche und feinste Kuchen serviert. Hotel de Saxe Da Hotel stand bereits ab 1786 direkt gegenüber der Frauenkirche am Neumarkt 9, nicht weit entfernt vom Coselpalais. Es gehörte damals mit seinem von Gottfried Semper ausgestatteten Konzertsaal zu den wichtigsten Konzertorten in der Stadt. Robert und Clara Schumann nächtigten hier bereits anlässlich ihrer ersten gemeinsamen Dresden-Reise vom 3. bis zum 5. Juli 1841. Clara gestaltete 1848 insgesamt fünf Kammermusiksoireen mit Konzertmeister Franz Schubert im de Saxe. Viele Kompositionen von Robert Schumann wurden in dem prächtigen Saal uraufgeführt, darunter das Klavierkonzert a-Moll Nr. 54. 1888 wurde der Hotelbetrieb eingestellt, das Gebäude abgerissen und durch ein herrschaftliches Wohn- und Geschäftshaus ersetzt, welches mit einer neobarocken Sandsteinfassade den Platz beherrschte. Das „Palais de Saxe“, wie das weit in die Moritzstraße hineinreichende Gebäude nun genannt wurde, beherbergte ein Weinlokal, diverse Geschäfte, Restaurants und eine Post auf. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäudeensemble zerstört, erst nach der Wende 1989 wieder aufgebaut und im Schumann- Jahr 2006 als Hotel Steigenberger de Saxe neu eröffnet.
Brühlsche Terrasse Im Brühlschen Garten auf der Brühlschen Terrasse gab es zur Zeit der Schumanns zahlreiche Kaffee- und Wirtshäuser: Hier traf sich der Komponist gern und oft mit Freunden, Bekannten und Kollegen. Im damaligen Lokal Belvedere mit zwei Konzert- und Festsälen, Aussichtsgalerie und Gesellschaftszimmer aß die Familie Schumann sehr gern, Robert gab ab und zu auch Konzerte. Das Königliche Hoftheater Auch die Semperoper und der Theaterplatz gehören zu den typischen Schumannorten in der Dresdner Innenstadt. Die Familie besuchten viele Vorstellungen im damaligen Hoftheater, dem ersten von Gottfried Semper erbauten Theaterhaus in Dresden, darunter Beethovens „Fidelio“, Goethes „Egmont“ oder Mozarts „Don Giovanni“. Clara erlebte bereits am 12. Februar 1843 Wagners „Rienzi“ und schloss Bekanntschaft mit dem ungeliebten Kollegen. Auch bei der ersten Dresden-Reise im Juli 1841 besuchte das Paar gemeinsam das Hoftheater. Büste im Park am Zwingerteich Im Park am Zwingerteich, schräg hinter der Semperoper, erinnert seit 1986 eine Büste von Charlotte Sommer-Landgraf an den Komponisten als eine der wenigen Erinnerungsorte für Robert Schumann in Dresden. Großer Garten Dresden Der Große Garten gehörte zu den absoluten Lieblingsorten Robert Schumanns in Dresden. Im Park ging der Komponist gern und oft spazieren, traf hier in Gastwirtschaften Freunde und Bekannte. Im Großen Garten fand 17. März 1846 das viel zitierte, zufällige Treffen mit Richard Wagner statt. Zudem wurden im Palais 1849 die wegen der künstlerisch und gesellschaftlich ablehnenden Haltung Dresdens wenig erfolgreiche „Faust-Szenen“ uraufgeführt. Das Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik Das Kügelgenhaus befindet sich am früheren Wohnort des Malers Gerhard von Kügelgen, der von 1808 bis 1820 mit seiner Familie in der Dresdner Neustadt lebte. Seit 1981 ist hier ein Museum mit zeittypischen Möbeln eingerichtet, in dem an die herausragende Bedeutung Dresdens im Zeitalter der Romantik erinnert wird. In neun thematisch gestalteten Räumen werden die Familie Kügelgen und ihre prominenten Gäste sowie die wichtigsten Vertreter der Romantik vorgestellt. Schriftsteller wie Friedrich Schlegel und Ludwig Tieck, Maler wie Philipp Otto Runge, Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus oder Komponisten wie Carl Maria von Weber, Clara und Robert Schumann und Richard Wagner spielten eine herausragende Rolle. Der Besuch von Johann Wolfgang Goethe bei Kügelgen wird besonders gewürdigt. Sehenswert sind das wieder eingerichtete Atelier Kügelgens und die reich bemalten Holzdecken aus dem 17. Jahrhundert. Das Friedrich-Wieck-Haus Das Friedrich-Wieck-Haus, in dem der Komponist und Vater von Clara Schumann, Friedrich Wieck lebte, befindet sich im Stadtteil Dresden-Loschwitz. Das Haus liegt im alten historischen Stadtkern von Loschwitz in unmittelbarer Nähe des Blauen Wunders und des Körnerplatzes. Auch die drei Elbschlösser sind nicht weit entfernt. Wieck erzielte als Klavierlehrer außerordentliche Erfolge, die ihm unter seinen Zeitgenossen auch Neid und Missgunst einbrachten. Am erfolgreichsten war Wieck bei seinen Töchtern Clara und Marie. Beide erhielten von Wieck ab ihrem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht. Seine Tochter Clara gab bereits mit neun Jahren öffentliche Konzerte und galt schon mit 16 Jahren als erfolgreiche Pianistin. Robert Schumann kam 1828 als Schüler zu Friedrich Wieck. Dort lernte er dessen Tochter Clara kennen. Wieck unterband viele Jahre den Kontakt Claras zu Robert. Er wollte seine Tochter nicht an einen armen Mann verheiratet wissen, der außerdem aufgrund einer Verletzung des Mittelfingers seine Pianisten-Laufbahn
abbrechen musste. Erst am 12. September 1840 konnten Robert und Clara bei Leipzig gegen den Willen des Vaters heiraten. Das Haus Friedrich Wiecks blieb weiterhin Treffpunkt der deutschen Musikerelite. Am 6. Oktober 1873 starb Friedrich Wieck in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem Trinitatis-Friedhof in der Fiedlerstraße 1. Das Friedrich-Wieck-Haus in der Friedrich-Wieck-Straße 10 in Dresden kann nur von außen besichtigt werden, da es als Wohnhaus genutzt wird. Eine Gedenktafel ist von außen sichtbar. Beerdigt wurde Friedrich Wieck Das Sächsisches Vocalensemble e.V. Dresden Das 1996 von Matthias Jung als künstlerischer Leiter in Dresden gegründete und noch heute von ihm geleitete Sächsische Vocalensemble e.V. bewahrt das musikalische Erbe Robert Schumanns in besonderer Weise. Seit 2010 – dem Jahr des 200. Geburtstages von Robert Schumann – würdigt das Sächsische Vocalensemble e. V. das Schaffen des bedeutenden romantischen Komponisten mit einem jährlichen Musikfest um den Geburtstag des Komponisten am 8. Juni. Veranstaltungen an den historisch belegten Orten seines fruchtbaren Wirkens in Dresden und im Umland werden ausgerichtet. Im Zentrum der Robert-Schumann-Ehrung steht das Festkonzert des Sächsischen Vocalensembles. Zahlreiche bedeutende Chorwerke des Komponisten entstanden in der Dresdner Zeit, lassen sich auf seine Aufgabe als Chorleiter der „Dresdner Liedertafel“ und des von ihm gegründeten „Vereins für Chorgesang“ zurückführen. Diese und weitere bedeutende Werke der Romantik u.a. von Künstlerfreunden bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen mit musikalischen Bezügen zu Schumann kamen in den vergangenen neun Jahren der Robert-Schumann-Ehrung zur Aufführung. Ein Rahmenprogramm mit unterschiedlichen künstlerischen Formaten (Kammerkonzerte, ein bundesweiter Kompositionswettbewerb für Kinder, Ausstellungen u.a.m.) erweitern das Spektrum des Musikfestes und realisieren sich über zahlreiche Kooperationen mit Einrichtungen des Landes und der Stadt sowie Vereinen und Privatpersonen. Jeder Jahrgang ist thematisch gebunden, nimmt Biografisches sowie Künstlerisches aus dem Leben Robert und Clara Schumanns auf und verbindet dies programmatisch mit Werken seiner und nachfolgender Komponistengenerationen. Ein Robert-und-Clara-Schumann-Gedenkweg, ebenfalls initiiert vom Sächsischen Vocalensemble e.V., markiert diese Orte mit einem Medaillon und erinnert an Lebens- und Schaffensstationen des Künstlerpaares. Schirmherr des Musikfests ist der international gefeierte Sänger und Schumann-Interpret Kammersänger Professor Peter Schreier. Robert-und-Clara-Schumann-Gedenkweg In Erinnerung an das segensreiche Wirken Clara und Robert Schumanns soll Dresden mit diesem Gedenkweg auch als Schumann-Stadt stärker erkennbar und erlebbar werden. Er führt entlang ihrer Lebens- und Wirkungsorte im Palais Großer Garten, Coselpalais, Hotel de Saxe, Schloss Maxen, Kirche zu Kreischa, Schloss Weesenstein, Hirschbachmühle Glashütte, Schloss Pillnitz, Wieckhaus (geplant). Die vom Dresdner Maler, Grafiker und Architekten Einhart Grotegut künstlerisch gestalteten Medaillons weisen auf das entsprechende biografische Ereignis hin und ermöglichen so den Dresdnern und den Gästen der Stadt, den Spuren des Künstlerpaares „nachzugehen“. Seit 2010, dem 200. Geburtstag Robert Schumanns, widmet sich der Verein mit einem jährlichen Musikfest dem bedeutenden Erbe von Robert und Clara Schumann. Neben Konzerten, Ausstellungen und weiteren künstlerischen Formaten rund um den Geburtstag Schumanns am 8. Juni ist der Gedenkweg ein Segment sein kulturelles Engagement.
Medaillon 1 am Palais Großer Garten: Die Anbringung des 1. Medaillons am Westportal des Palais Großer Garten wurde im Rahmen der Robert-Schumann-Ehrung 2012 am 10. Juni des Jahres mit der dortigen Darbietung von Schumanns großem Oratorium „Das Paradies und die Peri“ verbunden. Das Medaillon erinnert an die Uraufführung von „Fausts Verklärung“ aus den von Schumann komponierten „Szenen aus Goethes Faust“. Sie fand an selber Stelle im Rahmen der Gedenkfeiern zu Goethes 100. Geburtstag am 29. August 1849 unter Leitung des Komponisten statt; es sangen und musizierten damals die Dreyßigsche Singakademie, Schumanns Verein für Chorgesang sowie Solistinnen und Solisten der Sächsischen Hofoper und Hofkapelle. Medaillon 2 am Coselpalais Am 9. April 2013 lud der Vorstand des Sächsischen Vocalensembles e.V. in den Festsaal des Coselpalais Dresden zu einer Feierstunde aus Anlass der Anbringung des 2. Medaillons. Es verweist auf die von beiden Schumanns gemeinsam mit Ferdinand Hiller initiierten „Musikalischen Matineen“ und Aufführungen des Vereins für Chorgesang in den Jahren 1846 bis 1850. Dieses von Robert Schumann gegründete Ensemble gab mehr als 20 Konzerte im Coselpalais und brachte seine neuesten Werke aus dem reichen Chorschaffen der Dresdner Jahre zu Gehör. Die Matineen an diesem Ort dienten zudem der Begründung einer Kammermusikszene in Dresden. Sie eröffneten dem Komponisten auch die Möglichkeit, seine hier entstandenen kammermusikalischen Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Medaillon 3 am Schloss Maxen Das 3. Medaillon wurde im Rahmen einer „Musikalischen Landpartie“ der Robert-Schumann- Ehrung 2013 unter dem Titel „Wagner & Schumann“ am 15. Juni an einem weiteren authentischen Gedenkort platziert. Schloss Maxen war zugleich Refugium, Ort künstlerischer Inspiration sowie Begegnungsstätte mit Künstlern und Persönlichkeiten des Dresdner geistigen Lebens. Hier arbeitete der Komponist am „Liederalbum für die Jugend“ op. 79 (in Kreischa vollendet), an den „Sechs Fugen über den Namen BACH“, op. 60 und an kammermusikalischen Werken. Clara und Robert Schumann erlebten das gastliche Haus der Familie Serre im Kreise Gleichgesinnter, genossen die Natur mit ihren Kindern auf ausgedehnten Wanderungen und fanden während des Dresdner Maiaufstands 1849 Zuflucht auf dem Schloss. Medaillon 4 am Hotel de Saxe Aus Anlass der Anbringung des 4. Medaillons luden Sächsisches Vocalensemble e.V. und Steigenberger Hotel de Saxe Dresden zu einem festlichen Empfang am 30. März 2014 ein. Das Hotel war im 19. Jahrhundert ausgewiesenes Zentrum des Dresdner Musiklebens und Ort musikalischer Soireen und Abonnementskonzerte. Mit der Medaillonanbringung wurde an die Uraufführung von Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll op. 54 mit Clara Schumann als Solistin erinnert. Unter Ferdinand Hillers Leitung fand das Konzert am 4. Dezember 1845 im Hotel de Saxe begeisterte Aufnahme. Prof. Peter Rösel, Schumann- Preisträger und ausgewiesener Interpret der Werke des Komponisten, übernahm in der Feierstunde den Solopart des ersten Satzes aus genanntem Klavierkonzert. Er wurde, ebenfalls am Klavier, begleitet von Prof. Christian Kluttig, Dirigent und Dozent an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Medaillon 5 an der Kirche Kreischa Zum Auftakt der Robert-Schumann-Ehrung 2015, die unter dem Motto „Reflexionen“ stand, fand die Feierstunde aus Anlass der Anbringung des 5. Medaillons in der Kirche zu Kreischa statt. Am Aufgang zur Kirche erinnert es an den Zufluchtsort der Schumanns während der revolutionären Ereignisse in Dresden vom 11. Mai bis 12. Juni 1849. In einem Brief an seinen Verleger Härtel schrieb Schumann am 20. Mai 1849: „Sonst befinden wir uns hier sehr wohl und heiter; es ist einer der lieblichsten Orte um Dresden; überall schöner Busch, muntere Quellen – und auch Forellen.“ Eine große Anzahl von Kompositionen entstand während dieser Zeit. Die Umgebung, die Jahreszeit und ein seelischer Aufschwung beflügelten Schumanns Schaffenskraft. Es entstanden etwa die Jagdlieder op. 137 – fünf
Gesänge für vierstimmigen Männerchor und vier Hörner. Auch das in Dresden begonnene „Liederalbum für die Jugend“ op.79 wurde hier vollendet. Medaillon 6 am Schloss Weesenstein In Erinnerung an ausgedehnte Wanderungen der Schumanns von Maxen und Kreischa aus, wurde im Zusammenhang mit der Robert-Schumann-Ehrung 2015 Schloss Weesenstein in den Gedenkweg eingeschlossen. Gewidmet ist das 6. Medaillon in Weesenstein Clara Schumann, die sich noch als Clara Wieck aus Leipzig am 6. Juli 1837 ins Gästebuch von Schloss Weesenstein eingetragen hatte. Laut Tagebuch verweilt Clara seit dem 28. Mai bei der Familie Serre in Maxen. Es war das „Trennungsjahr“ von Robert: Beide hatten sich seit Februar 1836 nicht mehr gesehen, und Clara stand unter strenger Beobachtung Friedrich Wiecks, sie schrieb in dieser Zeit auch kaum Briefe, weshalb keine briefliche Erwähnung des Wesensteins-Aufenthalts aufzufinden ist. Medaillon 7 am Waldgasthof Hirschbachmühle Die Robert-Schumann-Ehrung 2017 widmete sich der außergewöhnlichen Künstlerfreundschaft zwischen Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Anbringung des 7. Medaillons am Waldgasthof Hirschbachmühle, Ort der Rast und Einkehr der Familie Schumann, fand am 10. Juni 2017 statt. Im akribisch geführten Haushaltbuch von Robert Schumann ist unter dem 22. Mai 1849 vermerkt, dass die Familie eine hübsche Partie nach der Hirschbachmühle gemacht habe. Dies alles für 19 Neugroschen. Das Medaillon erinnert an die überaus produktive Kreischaer Zeit der Schumanns während ihres Aufenthaltes bis 12. Juni 1849 im „lieblichen Tal“ während der revolutionären Unruhen in Dresden. Medaillon 8 am Wasserpalais von Schloss Pillnitz Ein Wandelkonzert zu den Kirchen in Pillnitz und Hosterwitz am 10. Juni 2018 – Abschluss der diesjährigen Robert-Schumann-Ehrung – bildete den musikalischen Rahmen für die Enthüllung des 8. Medaillons am Wasserpalais von Schloss Pillnitz. Es nimmt Bezug auf einen zweitägigen Ausflug von Robert und Clara Schumann mit dem von Schumann gegründeten Chorgesangverein. Im Haushaltsbuch ist für den 20. und 21. August 1848 eine „hübsche Parthie nach Pillnitz“ vermerkt. Die so genannte „Parthie“ verband sich mit einem Ständchen für König Friedrich August II. in der königlichen Sommerresidenz. Das „höchst liebliche Schloss“ (R.S.) war mehrfach Ziel von Wanderungen mit der Familie und Künstlerfreunden.
Clara-Schumann-Jahr 2019 in Zwickau Zum 200. Jubiläum des Geburtsjahrs Clara Schumanns präsentiert sich Zwickau mit zahlreichen Veranstaltungen. Über das Jahr verteilt wird das gesamte kompositorische Schaffen Clara Schumanns zu hören sein, auch Ur- und Erstaufführungen sind dabei. Höhepunkt ist das Schumann-Fest vom 6. bis 16. Juni, zu dem erstmals auch internationale Meisterkurse stattfinden. 1832 trat Clara Wieck erstmals in Zwickau auf, 1840 heiratete sie den aus Zwickau gebürtigen Komponisten Robert Schumann. Durch den Ankauf des Nachlasses von Robert und Clara Schumann von deren ältester Tochter Marie erwarb die Stadt Zwickau 1925 die bis heute weltweit größte Schumann-Sammlung, die mittlerweile ihre Heimstatt im Robert- Schumann-Haus Zwickau, dem Geburtshaus des Komponisten, hat. Mit Forschungsprojekten wie der Publikation sämtlicher Briefe Robert und Clara Schumanns in 50 Bänden (Schumann-Briefedition), der Publikation der Tagebücher Clara Schumanns und Erstausgaben ihrer Werke befindet sich hier das wissenschaftliche Kompetenzzentrum. Zusätzlich zur dortigen Dauerausstellung in acht Räumen wird es vier Sonderausstellungen mit Schwerpunkt Clara Schumann geben. Ein vom Stadtarchiv Zwickau publizierter Kalender zeigt Zwickauer Clara-Schumann-Stätten in historischen Ansichten. Die Robert-Schumann-Stadt Zwickau Dass Robert Schumann im westsächsischen Zwickau und nicht, wie seine Geschwister, im ostthüringischen Ronneburg geboren wurde, könnte man einen Zufall nennen: Erst drei Jahre vor seiner Geburt war die Familie nach Zwickau zugezogen – zum einen, weil Vater August mit seinem bereits hier ansässigen Bruder Friedrich die Buchhandlung „Gebrüder Schumann“ ins Leben rief, zum anderen, weil die altberühmte Zwickauer Lateinschule (später Lyzeum und Gymnasium genannt) gute Ausbildungsmöglichkeiten für die Schumann- Söhne versprach. Robert Schumann wurde am 8. Juni 1810 in Zwickau geboren und am 14. Juni 1810 in der Kirche St. Marien im Domhof 10 getauft. Auch der jüngste Sohn der Familie besuchte die Lehranstalt seines Vaters und seines Onkels mit bestem Erfolg. Beim Oratorium „Das Weltgericht“ von Friedrich Schneider trat er 11jährig als Pianist in der Kirche St.- Marien auf. Er verließ zwar die Vaterstadt nach dem Abitur im Frühjahr 1828, kehrte aber des Öfteren zu Besuchen hierher zurück. Sein letzter Aufenthalt in Zwickau 1847 markiert zugleich den Beginn einer bis heute ungebrochenen Tradition, fand doch damals das erste Schumann- Fest dem großen Komponisten zu Ehren statt. Zur Schumann-Säkularfeier 1910 wurde dann der Grundstock für die weltweit einmalige Zwickauer Schumann-Sammlung gelegt, die als Museums- und Archivbestand 1914 in das Städtische (König-Albert-)Museum kam und sich seit 1956 in der Forschungs- und Gedenkstätte Robert-Schumann-Haus am Zwickauer Hauptmarkt befindet. Wenn sich die Stadt Zwickau seit 1993 offiziell „Robert-Schumann-Stadt“ nennt, so hat das seine Berechtigung in der Tradition der Schumann-Feste und Internationalen Schumann- Wettbewerbe (seit 1963). Es manifestiert sich im Schumann-Denkmal (errichtet 1901), in der Robert-Schumann-Gesellschaft und im Robert-Schumann-Haus, strahlt aber auch auf das gesamte kulturelle Leben der Stadt und Region Zwickau mit dem Robert-Schumann-
Konservatorium als Jugendmusikschule und dem Clara-Wieck-Gymnasium als musischer Ausbildungsstätte aus. Robert-Schumann-Museum Das Eckhaus am Hauptmarkt 5, wo Robert Schumann geboren wurde, beherbergt die weltweit größte Schumann–Sammlung mit mehr als 4000 Originalhandschriften Robert Schumanns (1810–1856) und seiner Gattin, der Pianistin Clara geb. Wieck (1819–1896). Seit 1956 ist hier das bereits 1910 gegründete Zwickauer Schumann-Museum untergebracht. Vater August Schumann, der als Erfinder des Taschenbuchs erfolgreich wurde, hatte in diesem Haus eine Buch- und Verlagshandlung. Ein Teil seines Verlagsbestandes – Handexemplare aus dem Besitz Robert Schumanns – ist in den Ausstellungsräumen zu bewundern. In insgesamt acht Räumen zeigt die 2011 neukonzipierte Dauerausstellung wertvolle Bilder, Musikinstrumente, Drucke, Handschriften und Erinnerungsstücke – von der Haarlocke Clara Wiecks bis zum Schachspiel Robert Schumanns. Das Geburtszimmer Schumanns ist heute als Gedenkzimmer komplett mit historischem Mobiliar aus dem Besitz Robert und Clara Schumanns ausgestattet, darunter auch das Stehpult, an dem Schumann zu komponieren pflegte. Unter den sechs Tasteninstrumenten der Schumann-Zeit sind besondere Prunkstücke der Wiener Flügel von André Stein, auf dem Clara Schumann neunjährig 1828 ihr Konzertdebüt im Leipziger Gewandhaus gab, und ein Pedalflügel, auf dem man mit Händen und Füßen spielen kann. Mechanik-Modelle veranschaulichen die drei zur Zeit Clara Schumanns üblichen konkurrierenden Klaviermechaniken. Mit der Klanginstallation „Tanzende Buchstaben“ oder auf einer Kugelrollbahn erklingen Schumannsche Melodien. Beim Blick durch ein Opernglas aus dem 19. Jahrhundert ist ein koloriertes Originalszenenbild der Uraufführung von Schumanns Oper „Genoveva“ mit 3D- Effekt zu sehen. Das Treppenhausfoyer bietet eine von der amerikanischen Künstlerin Janet Grau gestaltete Rauminstallation mit Schumann-Büsten und -Plakaten. Computerplätze mit verschiedenen Multimedia-Präsentationen, darunter das Projekt „Schumann digital“ zeigen Schumann aus heutiger Perspektive. Auf der Emporengalerie gibt es eine Spiel- und Leseecke sowie Ausstellungsstücke zur Nachwirkung und Aktualität Robert und Clara Schumanns. Das Foyer im Erdgeschoss präsentiert vierteljährlich wechselnde Sonderausstellungen, außerdem befinden sich dort der Museums-Shop und ein Kammermusiksaal mit 140 Plätzen für Konzerte, Vortragsabende und Symposien. Im Konzertsaal des Robert-Schumann- Hauses finden regelmäßig Kammerkonzerte und Vortragsveranstaltungen statt. Neben etwa fünf eigenen Kammerkonzerten pro Saison wird der Saal von anderen Veranstaltern für Events aller Art gemietet. Das musikalische Spektrum reicht dabei von Alter Musik bis hin zu Jazz und Salonmusik. Auch die Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbe für Klavier und Gesang, der Kleine Schumann-Wettbewerb für junge Pianisten und der Robert- Schumann-Chorwettbewerb sind mit Konzerten und Veranstaltungen zu Gast im Robert- Schumann-Haus. Führungen werden in fünf Sprachen angeboten. Es gibt auch Führungsangebote zu besonderen Themen und speziell für Kindergruppen. Für Individualbesucher stehen vier verschiedene Audio-Guides zu Verfügung, die auf Deutsch, Englisch, für Kinder bzw. für Sehbehinderte eine Hör-Reise durch Schumanns Leben bieten. Bibliothek und Archiv sind nach Voranmeldung werktags zwischen 9 und 16 Uhr zugänglich.
Neben Literatur über Robert und Clara Schumann und ihre Zeit sind hier große Teile der eigenen Bibliothek Schumanns erhalten, Lexika und musiktheoretische Werke sowie etwa 100 Zeitschriften, darunter z. B. die Neue Zeitschrift für Musik oder die Signale für die Musikalische Welt. Ca. 700 Bände stehen aus dem Zwickauer Verlag Gebr. Schumann (1810–1840) zur Verfügung. Unter den über 4000 Notenhandschriften sind neben Robert und Clara Schumann auch Komponisten wie Johannes Brahms vertreten. Zu den bedeutendsten Autographen Schumanns zählen die Skizzen zur Oper Genoveva op. 81 und zur Dichterliebe op. 48, Manuskripte zum Album für die Jugend op. 68 und zum Faschingsschwank aus Wien op. 26 sowie das Partiturautograph zur Ouvertüre Hermann und Dorothea op. 136. Zu der reichhaltigen Bildersammlung gehören zahlreiche Frühformen fotografischer Aufnahmen (so z. B. über 400 im Carte-de-Visite-Format) und Originalgemälde von Künstlern wie Eduard Bendemann, Carl Jäger und Franz von Lenbach. Unter den Notendrucken ragt Schumanns Sammlung der Erstdrucke seiner sämtlichen Werke heraus, unter der über 10.000 Zettel umfassenden Programmsammlung die kompletten Programmzettel Clara Schumanns. Daneben gibt es mehrere Autographen- Alben, darunter das sogenannte Brautbuch und das Endenicher Blumentagebuch Clara Schumanns. Mit seinen außerordentlich reichen Archivbeständen bietet das Robert-Schumann-Haus einzigartige Möglichkeiten für biografische und musikwissenschaftliche Forschungen über das Künstlerpaar und seine Zeitgenossen. Das Archiv ist Anlaufstelle für Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt. Aber auch die selbständige, vor allem biografisch orientierte Forschung des Zwickauer Schumann-Hauses wird bis heute kontinuierlich weitergeführt. In Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden erscheint als Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Schumann-Briefedition Zwickau. Das Robert-Schumann-Haus ist Zentrum des alljährlich im Juni stattfindenden Zwickauer Schumann-Fests. Dessen Geschichte begann noch zu Lebzeiten des Künstlers, als es 1847 erstmals eine mehrtägige Festveranstaltung zu Ehren des damals bereits weltberühmten Sohns der Stadt gab. Seit den 1960er Jahren hat sich ein jährlicher Rhythmus etabliert. Alle vier Jahre gibt es den Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in den Kategorien Klavier und Gesang. Seit 1901 erinnert ein Robert Schumann-Denkmal des Bildhauers Johannes Hartmann an den großen Sohn der Stadt. Der Bronzeguss zeigt den Komponisten auf seinem Arbeitsstuhl sitzend. Das Denkmal wurde mehrmals umgesetzt, 1993 erhielt es seinen ursprünglichen Standort auf dem Zwickauer Hauptmarkt. Weitere Spuren führen in Zwickauer Priesterhäuser, in denen der erste Klavierlehrer Roberts wohnte und ins heutige Galerie-Café, in dem Robert von 1817 an seine Kinder- und Jugendzeit erlebte. Sie führen auch in das 1525 erbaute, einstige Zunft- und Handelshaus der Tuchmacherinnung in der Gewandhausstraße 7. 1823 wurde es als "Theater auf dem Gewandhaus" mit der Oper "Der Freischütz" eröffnet. Der damals 13-jährige Robert Schumann soll begeistert gewesen sein. Heute ist es die Zwickauer Hauptspielstätte des Theater Plauen-Zwickau, einem Vier-Sparten Theater mit Orchester und Puppentheater. In den Aufführungen wird das Erbe Robert Schumanns gepflegt. 1832 erklang hier erstmals der Kopfsatz von Schumanns Jugendsinfonie g-Moll. Museum - Konzertsaal - Forschungszentrum Hauptmarkt 5, 08056 Zwickau, Tel.: +49 (0)375-834406 (Museumskasse), schumannhaus@zwickau.de, www.schumannzwickau.de Öffnungszeiten: Di–Fr 10.00–17.00 Uhr, Sa/So 13.00–17.00 Uhr, Schließtage: Karfreitag, Heiligabend, Silvester, Leiter: Dr. Thomas Synofzik
Das Robert-Schumann-Konservatorium Zwickau Das Robert Schumann Konservatorium widmet sich engagiert der Ausbildung des musikalischen Nachwuchses und der Pflege des Erbes Robert Schumanns. Als Musikschule der Stadt bietet die renommierte Institution ein breites Spektrum an instrumentalen und gesanglichen Unterrichts- und Kursangeboten. Das Robert Schumann Konservatorium wurde 1947 zunächst als Akademie und „Institut zur Erziehung des Volkes zur Kunst“ gegründet. Vier Jahre später erfolgte die Verleihung des Titels „Robert-Schumann-Konservatorium Fach- und Fachgrundschule für Musik“. 1967 wurde die Einrichtung schließlich zur Bezirksmusikschule umgewandelt. Zunächst 1990 und nach der zwischenzeitlichen Übernahme durch den Freistaat Sachsen wieder seit 1996 ist das Konservatorium einer der Eigenbetriebe der Stadt Zwickau. Geboten werden die musikalische Ausbildung auf allen Orchesterinstrumenten, ein vielfältiges Kurssystem und eine studienvorbereitende Ausbildung an. Es zeichnet sich außerdem durch eine intensive Ensemblearbeit aus, u.a. mit dem Jugendsinfonieorchester, Kammerorchester, Zupforchester, Akkordeonorchester, Klarinettenensemble, der Big Band, dem Ba-Rock-Orchester "KONstanz", Jazzchor, der Impro-Band sowie weitere Kammermusikensembles und Jazzbands. Dementsprechend umfangreich ist die Konzerttätigkeit der Solisten und Ensembles. Werke Robert Schumanns sind auf den Programmen der regelmäßigen Klassenabende allgegenwärtig. Kleiner Schumann-Wettbewerb In zweijährigem Rhythmus veranstaltet das Robert-Schumann-Konservatorium den Kleinen Schumann-Wettbewerb für junge Pianisten mit Teilnehmern aus ganz Deutschland. 1968 wurde erstmals vom Robert-Schumann-Konservatorium ein Wettbewerb speziell für Kinder und Jugendliche mit Werken Robert Schumanns ausgeschrieben. Heute ist der Wettbewerb bundesweit ausgeschrieben und wendet sich an junge Pianisten, die noch kein Musikstudium aufgenommen haben dürfen, ihren Wohnsitz in Deutschland haben und nicht älter als 19 Jahre sind. Veranstaltet wird der Wettbewerb wie zur Zeit seiner Begründung, von der Stadt Zwickau, der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e. V und dem Robert- Schumann-Konservatorium der Stadt Zwickau. Internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang Der Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb wurde 1956, zur 100. Wiederkehr von Schumanns Todestag, ins Leben gerufen. Während in der Geburtsstadt des Komponisten, in Zwickau, ein großes, damals noch gesamtdeutsches Musikfest aus diesem Anlass stattfand und das rekonstruierte Geburtshaus als neue Heimstatt von Schumann-Museum und -Archiv eingeweiht wurde, wetteiferten in Berlin junge Pianisten und Sänger um die beste Schumann-Interpretation. Die Preisträger traten danach auch in Zwickau im Rahmen des Schumann-Festes auf. Eine ähnliche Konstellation ergab sich 1960, im Jahr des 150. Geburtsjubiläums von Robert Schumann, als nacheinander in Berlin der II. Schumann- Wettbewerb in den Fächern Gesang und Streichquartett und in Zwickau ein weiteres Schumann-Fest veranstaltet wurden. Erst mit dem dritten Wettbewerb "übersiedelte" dieses Musikereignis endgültig nach Zwickau. Inzwischen Mitglied der Weltföderation der Musikwettbewerbe mit Sitz in Genf geworden, erfreute sich der Schumann-Wettbewerb bereits eines geachteten Namens und konnte nun, 1963, in der sächsischen Heimat des großen Komponisten Fuß fassen. Die Fächer Klavier und Gesang blieben von da an verbindlich. Die Austragungsorte in der Robert-Schumann-Stadt Zwickau wechselten. Zu ihnen gehörten zeitweilig der
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