Fragen und Antworten: Die weltweite Coronavirus-Krisenreaktion Brüssel, 28. Mai 2020

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Europäische Kommission - Fragen und Antworten

Fragen und Antworten: Die weltweite Coronavirus-Krisenreaktion
Brüssel, 28. Mai 2020
Die weltweite Coronavirus-Krisenreaktion baut auf der Zusage der G20-Staats- und Regierungschefs
vom 26. März auf, die Pandemie gemeinsam zu bekämpfen. Vor diesem Hintergrund haben die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und eine erste Gruppe Gesundheitsakteure am 24. April eine
weltweite Zusammenarbeit auf den Weg gebracht, um neue wichtige Instrumente gegen COVID-19,
zu denen alle Länder der Welt gleichberechtigten Zugang haben sollen, schneller zu entwickeln und
herzustellen („ACT Accelerator“). Gemeinsam riefen sie zum Handeln auf.
Die Europäische Kommission kommt dieser Aufforderung nach, indem sie ihre Kräfte mit globalen
Partnern bündelt und die seit dem 4. Mai 2020 laufende Geberinitiative im Rahmen der weltweiten
Coronavirus-Krisenreaktion moderiert.
Die Geberkonferenz wurde von der Europäischen Union, Deutschland, Frankreich, Italien (das den
G20-Vorsitz übernehmen wird), Japan, Kanada, dem Königreich Saudi-Arabien (das derzeit den G20-
Vorsitz innehat), Norwegen, Spanien und dem Vereinigten Königreich gemeinsam einberufen.
Mehr als 40 Länder, Gremien der Vereinten Nationen und gemeinnützige Stiftungen haben sich auf
dieser globalen Veranstaltung an diesem Tag verpflichtet, Mittel für die Erforschung und Entwicklung
von Coronavirus-Lösungen in Höhe von insgesamt 7,4 Mrd. EUR – was 8 Mrd. USD entspricht –
bereitzustellen.
Die Europäische Kommission sagte 1 Mrd. EUR in Form von Finanzhilfen und 400 Mio. EUR in Form
von Garantien für Darlehen zu, indem die Prioritäten für die Programme Horizont 2020 (1 Mrd. EUR)
und RescEU (80 Mio. EUR) und das Soforthilfeinstrument (150 Mio. EUR) neu festgelegt werden.
Die Mobilisierung von 7,4 Mrd. EUR stellt eine außergewöhnliche Leistung dar, wird aber nicht
ausreichen, um medizinische Technologien zur Bekämpfung von COVID-19 weltweit zur Verfügung
zu stellen – die Kosten für Herstellung, Beschaffung und Verteilung sind hoch. Deshalb forderte
Präsidentin von der Leyen die Menschen am 4. Mai dazu auf, sich weiterhin an der weltweiten
Coronavirus-Krisenreaktion und somit „an der globalen Mobilisierung von Hoffnung und
Entschlossenheit“ zu beteiligen.
Weitere Informationen sind auf folgender Website verfügbar: europa.eu/global-response.

Wie viel Geld ist bisher zusammengekommen?
Im Rahmen der weltweiten Coronavirus-Krisenreaktion wurden bisher 9,8 Mrd. EUR mobilisiert. Die
vollständige Geberliste und die Aufschlüsselung der Gelder sind hier verfügbar.
Die Europäische Investitionsbank hat 2 Mrd. EUR zugesagt, einschließlich der bereits am 4. Mai
zugesagten 141 Mio. EUR.
66 % des Gesamtbetrags – 6,5 Mrd. EUR – wurden von Team Europe, d. h. der EU und den
Mitgliedstaaten, der Kommission, den Mitgliedern des EWR und der Europäischen Investitionsbank
zugesagt.
2,3 Mrd. EUR (23,5 %) wurden für Impfstoffe, 814 Mio. EUR für Therapeutika (8 %) und
242 Mio. EUR (2,5 %) für Diagnostika zugewiesen. Darüber hinaus beschlossen die Geber, der
Stärkung der Gesundheitssysteme besondere Aufmerksamkeit zu widmen und hierfür 4,3 Mrd. EUR
(45,5 % der zugesagten Gelder) vorzusehen.
Der verbleibende Betrag von 2,1 Mrd. EUR (21,5 %) umfasst nicht zweckgebundene Zusagen, nicht
zugewiesene Zusagen oder Zusagen für andere Coronavirus-Projekte, unter anderem für humanitäre
Hilfe, Notfälle oder nationale Coronavirus-Forschungsprogramme (700 Mio. EUR).
Den globalen Gesundheitsorganisationen werden folgende Beträge zugewiesen:
    Rund 1,1 Mrd. EUR über die „Coalition for Epidemic Preparedness Innovation“ (Koalition für
Innovationen zur Vorsorge gegen Epidemien, CEPI) für die Entwicklung und den Einsatz von
    Impfstoffen.
    Rund 488 Mio. EUR über GAVI, die Allianz für Impfstoffe. Dieser Betrag umfasst nicht die
    allgemeinen Ankündigungen, die auf dem globalen Impfgipfel am 4. Juni erfolgen werden.
    Fast 257 Mio. EUR über „COVID-19-Therapeutics-Accelerator“ - eine Initiative, mit der
    Entwicklung und Einsatz von Behandlungsmöglichkeiten verbessert werden sollen.
    Mehr als 60 Mio. EUR über die „Foundation for Innovative New Diagnostics“ (Stiftung für
    innovative neue Diagnostika, FIND) für Entwicklung und Einsatz von Diagnostika.
    2,6 Mrd. EUR über die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Stärkung der
    Gesundheitssysteme.
    15,7 Mio. EUR über den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria.
    Mindestens 700 Mio. EUR für nationale COVID-19-Forschungsprojekte.
Die Priorisierung der Stärkung der Gesundheitssysteme durch die Geber spiegelt die Realität wider:
in vielen Ländern stellen die nicht ausgestatteten Gesundheitssysteme den größten Engpass für den
Zugang zu Innovationen im Gesundheitswesen und die Verhinderung neuer COVID-19-Ausbrüche
dar. Die Stärkung der Gesundheitssysteme und die Gewährleistung der wirksamen Anwendung von
Impfstoffen, Therapeutika und Diagnostika sind eng miteinander verknüpft. Die Partnerschaften für
Impfstoffe, Therapeutika und Diagnostika werden davon in vollem Umfang profitieren.

Was sind die nächsten Schritte?
Die Ergebnisse der Geberkonferenz vom 4. Mai zeigen die Bereitschaft und die Fähigkeit der Welt,
ihre Kräfte und Ressourcen zu bündeln, um die Pandemie zu überwinden. Dies verspricht Gutes für
die beispiellose internationale Zusammenarbeit und die Ressourcen, die für die Herstellung,
Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen, Behandlungen und Tests benötigt werden.
Der Umfang der Aufgabe erfordert die weltweite Mobilisierung der Bürgerinnen und Bürger. Unter
Schirmherrschaft der Europäischen Kommission und mit der gemeinnützigen Bloomberg-Stiftung,
der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung und dem Wellcome Trust als Partnern wird Global Citizen in den
nächsten vier Wochen die Kampagne „Global Goal: Unite for our Future“ leiten.
Die Partnerländer der weltweiten Coronavirus-Krisenreaktion – Frankreich, Deutschland, Kanada,
Spanien, Belgien, Österreich, Marokko, Südafrika, Mexiko, Norwegen, Südafrika, Saudi-Arabien,
Italien, Neuseeland und das Vereinigte Königreich – sowie die Europäische Investitionsbank
unterstützen diese Kampagne. Weitere Partner dürften sich anschließen. Außerdem ist auch die
Weltgesundheitsorganisation ein wichtiger Partner und Unterstützer dieser Bemühungen. Der „Global
Goal: Unite for Our Future“-Gipfel wird unter dem Vorsitz von Präsidentin von der Leyen am
27. Juni stattfinden. Weltberühmte Künstler‚ darunter Adam Lambert, Chloe x Halle, Chris Rock,
Coldplay, Dionne Warwick, Femi Kuti, Fher von der Band Maná, Hugh Jackman, Idris und Sabrina
Elba, J Balvin, Justin Bieber, Lady Gaga, Lang Lang, Miley Cyrus, Padma Lakshmi, Rachel Brosnahan
und Shakira, haben ihre Unterstützung zugesagt, um die Bürgerinnen und Bürger für die Sache zu
begeistern, damit diese ihrerseits in Aktion treten und einen Aufruf an die Regierungschefs auf der
ganzen Welt starten können.
Dadurch wird die Kampagne Organisationen wie CEPI, der Impfstoffallianz GAVI, dem Therapeutics
Accelerator, UNITAID, FIND und dem Globalen Fonds neue Impulse geben. Diese Gruppen sind
führend bei der Entwicklung und Bereitstellung von Tests, Behandlungen und Impfstoffen für
medizinisches Personal, das unmittelbar mit Infizierten Kontakt hat, und für die weltweit am
stärksten durch das Virus bedrohten Personen.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Stärkung der Gesundheitssysteme und der
Immunisierungskapazitäten der ärmsten Länder der Welt wird der von der Impfstoffallianz GAVI am
4. Juni veranstaltete globale Impfgipfel sein, der entscheidend zur Verwirklichung der Ziele der
weltweiten Coronavirus-Krisenreaktion beitragen wird.
Darüber hinaus ruft die Kommission die Menschen zu Spenden für den COVID-19-Solidaritätsfonds
der WHO auf.

Was ist der Mechanismus zur Beschleunigung der weltweiten Corona-Krisenreaktion („ACT
– Accelerator Global Response Framework“)?
Der universelle und erschwingliche Zugang zu COVID-19-Instrumenten („Access to COVID-19
Tools“, ACT) war das Hauptziel des Handlungsaufrufs vom 24. April. Hierfür sind umfangreiche
Finanzmittel sowie eine klar strukturierte und zielgenaue Zusammenarbeit erforderlich, um
sicherzustellen, dass die von den Ländern gespendeten Gelder sinnvoll eingesetzt werden.
Nach ersten Gesprächen der beteiligten Staaten und NRO schlug die Kommission eine
Koordinierungsstruktur für diese Zusammenarbeit vor, um die weltweit erzielten Fortschritte bei der
Beschleunigung der Arbeiten in den folgenden drei Gebieten zu steuern und zu verfolgen: die
Entwicklung von universell zugänglichen Impfstoffen, Behandlungen und Diagnostika, einhergehend
mit dem für die Realisierung dieses Vorhabens erforderlichen Ausbau des Gesundheitswesens.
Seine drei Hauptaufgaben sind:
    die Koordinierung mittels Vereinbarung einer weltweiten Aufgabenteilung und loser
    Abstimmung,
    die Mobilisierung von Ressourcen, um Finanzierungs- und Produktionslücken zu schließen und
    Möglichkeiten auszuloten,
    die Verbreitung im Interesse eines gleichberechtigten und erschwinglichen Zugangs weltweit.
Der Mechanismus wird für zwei Jahre eingerichtet (verlängerbar). Er wird auf das Fachwissen
bestehender Institutionen und Partner zurückgreifen, weshalb keine zusätzliche Struktur oder
Einrichtung geschaffen wird.

Wer wirkt mit?
Kernstück des Mechanismus sind die drei Partnerschaften, eine für jede Priorität. Sie arbeiten
möglichst eigenständig, mit einem gemeinsamen Querschnittsbereich für die Stärkung der
Gesundheitssysteme in Bezug auf das Coronavirus.
Drei Partnerschaften zu Impfstoffen, Therapeutika und Diagnostika sind dabei, ihre Strategie, ihren
Ressourcenbedarf und ihre Regeln für die Rechenschaftspflicht festzulegen. Eine Gruppe von
staatlichen und gemeinnützigen privaten Partnern wird einberufen, um die Arbeit der Partnerschaften
für Impfstoffe, Therapeutika und Diagnostika zu erleichtern und die Kohärenz zwischen den
Partnerschaften zu gewährleisten, den Gebern und globalen Foren über die Fortschritte Bericht zu
erstatten und sich für zusätzliche Ressourcen und gemeinsame Lösungen einzusetzen.
Die Partnerländer der weltweiten Coronavirus-Krisenreaktion werden Teil des Lenkungsausschusses
sein. Bei den privaten gemeinnützigen Partnern wird es sich um Organisationen mit globaler
Reichweite und Erfahrung bei der Bereitstellung für globale öffentliche Güter handeln, wie die Bill-
und-Melinda-Gates-Stiftung, der Wellcome Trust und das Weltwirtschaftsforum.
Der ACT-Accelerator-Mechanismus wird der weltweiten Gemeinschaft über Folgendes Bericht
erstatten:
    Fortschritte bei den drei Prioritäten, d. h. Impfstoffe, Behandlungen und Diagnostika, sowie
    beim Ausbau der einschlägigen Kapazitäten im Gesundheitswesen,
    den weiteren Mittelbedarf und
    geplante Maßnahmen zur Mobilisierung der entsprechenden Ressourcen (durch Geberzusagen
    oder auf andere Weise).

Wie werden die drei Partnerschaften funktionieren?
Die Verantwortung übernehmen zu gleichen Teilen zwei Akteure, die in der Lage und mit
entsprechenden Ressourcen ausgestattet sind, um eine Partnerschaft mit den einschlägigen
Interessenträgern (öffentlicher Sektor, Industrie, Forschung, Geldgeber, Regulierungsbehörden,
internationale Organisationen) mit Leben zu erfüllen.
    Die drei Partnerschaften werden so ausgerichtet, dass die Zusammenarbeit der Beteiligten
    jeweils die gesamte Wertschöpfungskette (von der Forschung bis zur Bereitstellung und zum
    universellen Zugang) abdeckt. Gemeinsam entwickeln sie die Programmplanung und führen
    die erforderlichen Arbeiten durch.
    Bei Impfstoffen sind die Koalition für Innovationen zur Vorsorge gegen Epidemien (CEPI) und
    die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierungen (GAVI) federführend.
    Bei Behandlungen würden der „COVID-19 Therapeutics Accelerator“, ein neues
    Gemeinschaftsunternehmen der Gates-Stiftung und des Wellcome Trust zusammen mit
    UNITAID, die Verantwortung übernehmen.
Im Bereich der Diagnostika sind die NRO FIND (Stiftung für innovative neue Diagnostika) und
    der Globale Fonds federführend.
Ein übergreifender Arbeitsbereich für die drei Partnerschaften befasst sich mit der Unterstützung der
Gesundheitssysteme beim Umgang mit dem Coronavirus; hier wird die WHO eine herausragende
Rolle spielen. Die WHO wird auch bei den Arbeiten zur Produktverteilung an die drei Partnerschaften
federführend sein.

Wer wird Eigentümer der Produkte sein, die mit Mitteln aus der Initiative hergestellt
werden?
Werden Forschungsvorhaben öffentlich finanziert, sollten die Ergebnisse, d. h. Daten, Wissen und
geistiges Eigentum öffentlich zugänglich sein, soweit dies für den weltweiten Einsatz und den
weltweiten Zugang erforderlich ist.
Die Mittel werden Organisationen zugutekommen, die sich dafür einsetzen sicherzustellen, dass die
Produkte weltweit, insbesondere in den am stärksten gefährdeten Ländern, zu erschwinglichen
Preisen verfügbar und zugänglich sind.
Partner aus der Privatwirtschaft werden im Prinzip nicht zum Verzicht auf ihre Eigentumsrechte
aufgefordert, aber die zugesagten Mittel werden auch von hochrangigen Zusagen von Gebern
begleitet, die der Unterstützung eines weltweiten Zugangs und eines gerechten Einsatzes neuer
Diagnostika, Behandlungen und Impfstoffe im Kampf gegen das Coronavirus dienen.

Wo liegt der Hauptbedarf in den Bereichen Impfstoffe, Therapeutika und Diagnostika?
In allen drei Bereichen ist der Bedarf für Forschung und Entwicklung (Testvalidierung) der
dringlichste, aber die Unterfinanzierung betrifft vor allem Herstellung, Beschaffung und Einsatz. Der
aktuelle Sachstand stellt sich wie folgt dar:
    Impfstoffe sind schwer zu entwickeln und Forschungsergebnisse sind ungewiss. Derzeit
    werden mehr als 100 Impfstoffe entwickelt, von denen etwa 10 klinisch geprüft werden.
    Sobald ein Impfstoff verfügbar ist, wird die Herausforderung darin bestehen, ihn in den extrem
    hohen Mengen herzustellen, die benötigt werden, und sicherzustellen, dass er für alle Länder,
    einschließlich der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, verfügbar und zugänglich
    ist. Die WHO verfolgt alle experimentellen Impfstoffe unter https://www.who.int/who-
    documents-detail/draft-landscape-of-covid-19-candidate-vaccines.
    Therapeutika: Bislang haben mehr als 40 Entwickler potenzieller Coronavirus-Therapien die
    Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und die Mitgliedstaaten um wissenschaftliche
    Beratung gebeten. Bei den meisten vorgeschlagenen Therapien handelt es sich um
    Arzneimittel, die derzeit für andere Krankheiten zugelassen sind. Anhand laufender klinischer
    Studien soll ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Coronapatienten festgestellt werden.
    Sobald neue Behandlungen gefunden wurden, müssen sie hergestellt und weltweit beschafft
    werden. Hierzu sind umfangreiche Finanzmittel erforderlich.
    Diagnostika (Tests): Derzeit sind verschiedene Arten von Tests für unterschiedliche Zwecke im
    Gebrauch. Einige werden verwendet, um eine Infektion zu erkennen, andere, um festzustellen,
    ob eine Person infiziert worden ist. Letztere Tests müssen noch in Bezug auf ihre Leistung
    validiert und in großem Maßstab produziert werden. Die Herausforderung besteht in der
    Beschaffung und im Einsatz von Tests, gegebenenfalls einschließlich Ausrüstung zur Analyse
    der Ergebnisse, sowie in der Verknüpfung mit wirksamen und gut ausgestatteten
    Teststrategien.

Wie sieht der voraussichtliche Zeitplan für die Umsetzung der drei Aktionsbereiche aus?
Angesichts der derzeitigen Krise gilt es, keine Zeit zu verlieren. Die Mittel werden so schnell wie
möglich zugewiesen. Zwar wird bereits eine Reihe von Lösungen untersucht, doch sind FuE,
Herstellung und Einsatz zeitaufwendig und ressourcenintensiv. Daher ist es von entscheidender
Bedeutung, die Bemühungen auf internationaler Ebene zu koordinieren, um so schnell wie möglich
die vielversprechendsten Lösungen zu ermitteln und ihre Entwicklung zu beschleunigen.

In welchem Zusammenhang steht damit die Finanzierung von GAVI, der Impfstoffallianz?
Um dieser Krise zu begegnen, brauchen die Entwicklungsländer einen starken Schutzwall. Der
Einsatz von Coronavirus-Impfstoffen wird nahezu unmöglich sein, wenn zugelassen wird, dass
Immunisierungsprogramme kollabieren. Diese Gesundheitssysteme stellen die Kerninfrastruktur –
Lieferketten, Kühlkettenausrüstung, ausgebildetes Gesundheitspersonal, Krankheitsüberwachung
und Kontaktaufnahme mit den Gemeinschaften – dar, ohne die Impfstoffe nicht verbreitet werden
können. Die Unterstützung von Staaten mit niedrigen Einkommen ist als Teil einer globalen Reaktion
von entscheidender Bedeutung, um weltweiten Gesundheitsschutz zu gewährleisten und künftige
Pandemien zu vermeiden.
Angesichts dieses globalen Bedarfs werden auch Zusagen zur Weiterfinanzierung von GAVI begrüßt,
damit im nächsten Fünfjahreszeitraum mindestens 7,4 Mrd. USD zusammenkommen. Die EU und die
übrigen Schirmherren der Geberinitiative unterstützen GAVI und ihre Rolle bei der weltweiten
Reaktion auf die Coronapandemie nachdrücklich. Am 4. Juni 2020 findet in London ein Gipfel zur
Aufstockung der Mittel von GAVI statt.

Werden die Ergebnisse der Initiative nur den teilnehmenden Ländern zugutekommen?
Nein, Ziel dieser Geberkonferenz ist es, Innovationen zu beschleunigen und ungeachtet der
geografischen Herkunft der Mittel den Zugang für alle zu gewährleisten. Pandemien können nur dann
wirksam unter Kontrolle gebracht werden, wenn Lösungen weltweit eingesetzt werden. Ziel der
Initiative ist es, erhebliche finanzielle Beiträge zur Entwicklung von Diagnostika, Therapien und
Impfstoffen zu leisten und ein hochrangiges politisches Engagement für einen gleichberechtigten
Zugang zu Diagnostika, Therapien und Impfstoffen sicherzustellen, damit niemand zurückgelassen
wird.

Weitere Informationen
Website zur weltweiten Coronavirus-Krisenreaktion

                                                                                                       QANDA/20/958

Kontakt für die Medien:
      Ana PISONERO-HERNANDEZ (+32 2 295 43 20)
      Dana SPINANT (+32 2 299 01 50)
Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail
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