Frauen beschreiten neue Wege - Fastenopferkampagne Seite 4/5 - Kantonales ...

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Frauen beschreiten neue Wege - Fastenopferkampagne Seite 4/5 - Kantonales ...
5/2019 1. bis 15. März Zentralredaktion

50. Fastenopferkampagne

Frauen beschreiten
neue Wege
Seite 4/5
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5/2019 1. bis 15. März Zentralredaktion

50. Fastenopferkampagne

Wer den Wandel in der
Gesellschaft gestaltet
Seite 3
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                                                                                                               Thema  3

Zentrales Anliegen der Fastenopferkampagne im Jubiläumsjahr

Starke Frauen verbessern die Welt

Offizielles Kampagnenplakat 2019 der Hilfswerke «Fastenopfer» und «Brot für alle».                                        Bild: pd

Seit 50 Jahren engagieren sich die         wendigen Wandel in der Gesellschaft.           verletzungen, zu Landraub oder Um­
Hilfswerke «Brot für alle» und «Fas­       Besondere Bedeutung hat dieser                 weltverschmutzung führt. Unsere
tenopfer» für Menschenrechte und           Kampf bei der Ausbeutung von Roh­              Partnerorganisationen im Süden be­
Menschenwürde weltweit. Mehrfach           stoffen, die oft zu Menschenrechts­            richten denn auch von katastrophalen
stand die Stärkung der Rechte von                                                         Auswirkungen des Rohstoffgeschäfts
Frauen als Schlüssel für Entwick­                                                         für Frauen. Im Umfeld von Minen und
lung im Zentrum der Kampagnen.              50 Frauen und Suppentag                       Plantagen nehmen Vergewaltigungen
So auch im Jubiläumsjahr 2019.              Am 13. April bedanken sich «Fas­              und Gewalt weltweit zu. Frauen aus
                                            tenopfer» und «Brot für alle» in              Kamerun, dem Kongo und den Phi­
Frauen haben weltweit eine tragende         Bern mit einem nationalen Sup­                lippinen werden diese Entwicklungen
Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft.       pentag bei allen Menschen, die sich           an vielen Anlässen während der Öku­
Doch sie sind auf allen Entscheidungs­      in den letzten 50 Jahren für die Öku­         menischen Kampagne thematisieren.
ebenen untervertreten, oft kaum an­         menischen Kampagnen eingesetzt
erkannt und verdienen weniger für           haben. Starkoch und Food-Waste-               Verantwortung der Konzerne
die gleiche Arbeit als Männer. Frauen       Pionier Mirko Buri wird eine Suppe            Nicht nur Rohstofffirmen, auch andere
pflegen das soziale Netz, tragen vieler­    aus Essensresten kochen.                      Schweizer Unternehmen sind regel­
orts die Hauptlast in der kleinbäuer­       Begleitet wird der Suppentag von              mässig in die Verletzung von Men­
lichen Landwirtschaft und im infor­         einer Ausstellung. Diese porträtiert          schenrechten und Umweltstandards
mellen Sektor und leisten die meiste        50 Frauen aus den Projektländern              verwickelt. In der Schweiz setzen sich
Care-Arbeit – oft ohne Lohn.                und der Schweiz rund um die                   «Brot für alle» und «Fasten­opfer» seit
                                            Arbeit der Hilfswerke. Die Ausstel­           Langem dafür ein, dass Firmen Men­
Rohstoffhandel bringt Gewalt                lung findet auch am 13. April statt.          schenrechte respektieren und hierzu­
Deshalb stehen in der Ökumenischen          Sa, 13.4., Bern, 10.30–11.30 Uhr Jubi-        lande eine verbindliche Regulierung
Jubiläumskampagne 2019 Frauen im            läumsgottesdienst in der Heiliggeistkirche,   von Unternehmen gesetzlich veran­
                                            anschl. bis 14.30 Uhr Suppentag auf dem
Zentrum. Als mutige Akteurinnen set­        Bahnhofplatz. Ausstellung «50 Frauen»         kert wird. Eine Sorgfaltsprüfung, wie
zen sie sich für ihre Rechte ein, kämp­     ebenfalls auf dem Bahnhofplatz. Eine          sie die Konzernverantwortungsinitia­
fen für eine Wirtschaft, die dem Leben      Broschüre zur Ausstellung liegt dort auf.     tive verlangt, ist unabdingbar.
dient, und engagieren sich für den not­                                                                          Lorenz Kummer
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4  Thema

Fastenopfer-Mitarbeiterin Colette Kalt berichtet aus Südafrika

Das Recht festigen, Nein zu sagen
«Thando Leto» ist Zulu und bedeu­         gestorben und sie hat deren Kinder      bare Land am indischen Ozean wurde
tet «Liebe das Land». Das ist der         mit zwei Grossnichten aufgenommen.      zu «weissem Gebiet». Darauf wurden
Name der Gruppe, die Angel Dumisa         Das Leben von Angel Dumisa ist hart:    ein Regionalflughafen und eine High­
zusammen mit anderen Frauen ge­           frühmorgens aufstehen, Feuer ma­        school gebaut.
gründet hat. Und für ihr Land setzen      chen, Essen für die ganze Familie zu­   In der hügeligen Region Fuleni sind
sie sich zusammen mit einer Part­         bereiten und – wenn alle aus dem        die Frauen und Männer nicht gleicher­
nerorganisation von Fastenopfer ein.      Haus sind – Holz sammeln und Wasser     massen verwurzelt. Weit weg vom
                                          im weit entfernten Teich holen.         Meer ist das Land rau und trocken, den
«Die Gruppe gibt mir Halt, wir trösten                                            Dörfern fehlt bis heute ein Wasser­
und unterstützen uns, da viele von uns    Folgen der Apartheid                    anschluss. Auf der einen Seite liegt
in einer ähnlichen Situation sind», er­   Während der Apartheid wurden ganze      der älteste Nationalpark Südafrikas,
zählt Angel Dumisa, die einem Haus­       Menschengruppen umgesiedelt und         Hluhluwe-iMofolozi. Wer es sich leis­
halt von zehn Personen vorsteht. Ihr      mussten die angestammte Heimat, das     ten kann, geht hier mit dem Auto auf
Mann hat sie auf der Suche nach Ar­       Land ihrer Ahninnen und Ahnen, ver­     Safari, auf der Suche nach den «Big
beit mit den zwei Kindern zurück­         lassen. Zu ihnen gehörten auch die      Five» des südafrikanischen Tierreichs.
gelassen. Bruder und Schwester sind       Eltern von Angel Dumisa. Das frucht­    Die Frauen von Fuleni waren noch nie

Die Frauen von «Thando Lheto» im Garten von Angel Dumisa.                                        Bild: Colette Kalt, Fastenopfer
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                                                                                                             Thema  5

dort, um mit ihren Kindern die weis­
sen Nashörner, die Löwen, Elefanten,
Büffel oder Giraffen zu bestaunen.

Stärke und Zukunftspläne
Stattdessen sind sie erneut von einer
möglichen Umsiedlung bedroht. Der
Staat hat für die Region eine Minen­
lizenz vergeben. Auf der anderen Tal­
seite steht bereits eine Kohlenmine
und immer wieder treibt der Wind die
giftigen Gase über die Dörfer. Gegen
die geplante Mine wehren die Frauen
sich. Sie sind eingebunden in eine
Kampagne, die eine gesetzliche Ver­
ankerung des Rechts fordert, Nein zu
sagen. Die Partnerorganisation von
Fastenopfer, WoMin (African Women
Unite Against Destructive Resource
Extraction), unterstützt sie dabei.
Seit dem Frühjahr hat jede der 16
Frauen der Gruppe einen Gemüse­

W
           er es sich leisten
           kann, geht hier
           mit dem Auto
auf Safari, auf der Suche
nach den «Big Five»
des südafrikanischen Tier-
reichs. Die Frauen von
Fuleni waren noch nie dort.
                                         Thobeka hat von ihrer Mutter Angel Dumisa (unten) gelernt, dass die Erde
             Colette Kalt, Fastenopfer   regelmässig aufgelockert werden muss, damit die Pflanzen das Wasser optimal
                                         aufnehmen können.                                    Bilder: Colette Kalt, Fastenopfer

garten angelegt. Darin wachsen Süss­                                                 sen. Ein zwar kleines, aber regelmäs­
kartoffeln, Kohl, Tomaten, Mangold                                                   siges Einkommen, das den Frauen
und Bohnen. Das Gemüse gedeiht,                                                      Mut macht für einen neuen Plan. Sie
obwohl die Erde sehr trocken ist.                                                    wollen ein grosses Stück Land ge­
                                                                                     meinsam bepflanzen, um das Gemüse
Besseres verdient                                                                    an die Schulen zu verkaufen, damit
Zusammen mit der Partnerorgani­                                                      viele Kinder eine gesunde Mahlzeit
sation von Fastenopfer haben die                                                     bekommen. Derzeit servieren die
Frauen agroökologische Anbaume­                                                      Schulen mehrheitlich Fertigprodukte.
thoden kennengelernt, die wasser­                                                    Doch Angel Dumesa und ihre Mit­
sparend sind und auf Herbizide ver­                                                  streiterinnen nehmen das nicht hin:
zichten. Mittlerweile können sie ihre                                                «Unsere Kinder haben Besseres ver­
Familien gesund ernähren. Ernten sie                                                 dient, dafür kämpfen wir.»
einen Überschuss, verkaufen sie die­                                                               Colette Kalt, Fastenopfer
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6  Veranstaltungen

Treffpunkte                                         Universität Freiburg
                                                    Religion – reine Privatsache?
                                                    Gerhard Pfister, Parteipräsident CVP,
Universität Luzern
                                                    Eric Nussbaumer, Nationalrat SP,
Information zum Studium
                                                    Marianne Streiff, Parteipräsidentin
der Religionspädagogik
                                                    EVP, sowie der ehemalige UN-Sonder­
Das Religionspädagogische Institut                  botschafter für Religionsfreiheit, der
der Universität bietet wieder einen                 deutsche Professor Heiner Bielefeldt,
Informationshalbtag an zur modu­                    und weitere Referent/innen diskutie­
larisierten Ausbildung Diplom und                   ren am 15. März über «Religion – raus
Bachelor Religionspädagogik im Voll­                aus der Öffentlichkeit. Ist Glaube reine
zeitstudium oder berufsbegleitend.                  Privatsache?». Zur Diskussionsveran­
Sa, 16.3., 10.15–13.00 Uhr, Universität             staltung laden das Studienzentrum            Künstlerin Rezka Arnus gestaltete
Luzern, Frohburgstrasse 3, Raum 3.B48;              für Glaube und Gesellschaft an der           das Bild zum Weltgebetstag. Bild: wgt.ch
Anmeldeschluss für das Studium am
30.4., Information und Anmeldung zum                Universität Freiburg, die Schweizeri­
                                                                                                 Weltgebetstag aus Slowenien
Infotag über www.unilu.ch/infotag-rpi               sche Evangelische Allianz und weitere
                                                                                                 «Kommt, alles ist bereit!»
                                                    Institutionen ein.
                                                    Die Veranstaltung widmet sich aus­           Der diesjährige ökumenische Weltge­
                                                    führlich aktuellen Fragen: Ist es poli­      betstag WGT führt nach Slowenien.
               Kleines Kirchenjahr
                                                    tisch angemessen, Religion als Pri­          Unter dem Titel «Kommt, alles ist be­
  Asche auf unser Haupt                             vatsache zu behandeln und aus der            reit!» steht das Gleichnis vom grossen
                                                    Öffentlichkeit herauszuhalten, obwohl        Gastmahl aus dem Lukas-Evangelium
                                                    der christliche Glaube die Schweiz           (Lk 14,15–24) im Zentrum. Sloweni­
                                                    über Jahrhunderte geprägt hat? Was           sche Frauen haben die Liturgievorlage
                                                    sind die rechtlichen Grenzen für eine        und weitere Materialien gestaltet.
                                                    Politik der «religiös gereinigten Öf­        Fr, 1.3.; viele Pfarreien führen den Welt­
                                                    fentlichkeit»? Wie weit reicht umge­         gebetstag durch; www.wgt.ch

                                                    kehrt das Recht auf Religionsfreiheit?
                                                    Macht das Zurückdrängen der Reli­
                                                                                                 Tagung von Pro Senectute
                                                    gionen gesellschaftlich überhaupt
                                                                                                 Loslassen – für mehr
        Bild: Klaus Herzog, pfarrbriefservice.de   Sinn – welche Beiträge können und
                                                                                                 Wohnqualität im Alter
                                                    sollen Religionsgemeinschaften für
  In katholischen Gebieten beendet
                                                    Gemeinwohl und gesellschaftliche             Die Wohnung und der Wohnort bil­
  der Aschermittwoch die Fasnacht
                                                    Entwicklung heute leisten?                   den in höherem Alter häufig den Le­
  und eröffnet die Fastenzeit – ein
                                                    Fr, 15.3., 9.15–16 Uhr, Kollegium Gambach,   bensmittelpunkt. Gleichzeitig beginnt
  Wendepunkt. Mit dem Aschen­                       Avenue Weck-Reynold 9, 1700 Freiburg,        die Zeit des Loslassens. Das heisst wo­
  kreuz und dem Satz «Gedenke                       www.cgafr.ch; Online-Anmeldung über
                                                    www.each.ch/veranstaltung/religionstagung;   möglich Trennung von der vertrauten
  Mensch, dass du Staub bist und
                                                    Kosten Fr. 70.– (Studierende Fr. 20.–)       Umgebung und Liebgewonnenem.
  wieder zum Staub zurückkehren                     exkl. Mittagessen                            Pro Senectute Luzern macht dies zum
  wirst» bedenken die Gläubigen
                                                                                                 Thema einer Tagung am 19. März.
  nach den Freuden der Fasnacht
                                                                                                 In Referaten sowie in einem Podiums­
  an Aschermittwoch ihre eigene
                                                                                                 gespräch geben Experten Tipps, wie
  Sterblichkeit. Da Asche aber auch
                                                                                                 mentales und räumliches Loslassen
  als Dünger und in Reinigungsmit­
                                                                                                 leichterfällt. Die Tagung richtet sich an
  teln Verwendung findet, lädt die
                                                                                                 Fachpersonen des Gesundheits- und
  «Asche auf unserem Haupt» auch
                                                                                                 Sozialwesens, Freiwillige in der Alters­
  zu Umkehr und Neuaufbruch ein.
                                                                                                 arbeit, ältere Menschen und ihre An­
  Gewonnen wird die Asche für den
                                                                                                 gehörige sowie Interessierte.
  Aschermittwoch, indem die tro­                    Pointierter Referent in Freiburg:
  ckenen Zweige vom Palmsonntag                     Heiner Bielefeldt, Luzerner Ehrendok-        Di, 19.3., 14–17.30 Uhr, SPZ Nottwil, Fr. 50.–
                                                                                                 (inklusive Verpflegung); Anmeldung: Pro
  des Vorjahres verbrannt werden.                   tor und ehemaliger UN-Sonderbot-             Senectute Kanton Luzern, Geschäftsstelle,
                                                    schafter für Religionsfreiheit. Bild: aw    041 226 11 88, event@lu.prosenectute.ch
Frauen beschreiten neue Wege - Fastenopferkampagne Seite 4/5 - Kantonales ...
                                                                                                     Veranstaltungen  7

Treffpunkte                                  Pfarrkirche St. Katharina Horw
                                             Songs und Duette von Purcell
                                                                                           Caritas-Aktion der Blinden
                                                                                           Besinnungstag mit GV
                                             Das Konzert in der Pfarrkirche Horw           Menschen mit einer Sehbehinde­
Caritas Luzern
                                             lässt einen der kreativsten Komponis­         rung lädt die CAB (Caritasaktion der
Erfahrungsaustausch zu
                                             ten des Barocks erklingen, den Eng­           Blinden, Sektion Bruder Klaus Inner­
Migration und Integration
                                             länder Henry Purcell. Geboten wer­            schweiz) zu einem Besinnungstag
Caritas Luzern lädt kirchliche Mit­          den Songs und Duette, Orgelmusik              inklusive Generalversammlung ein.
arbeitende, Koordinatorinnen, Koor­          sowie Werke für Cello.                        Auch Nichtmitglieder mit einer Seh­
dinatoren und Freiwillige zu einem           So, 17.3., 18.30 Uhr, Pfarrkirche             behinderung und ihre Begleitperso­
weiteren Erfahrungsaustausch über            St. Katharina Horw, www.musikkathhorw.ch,     nen sind herzlich willkommen.
                                             Kollekte
Herausforderungen und Fragen im                                                            Besinnliche Elemente gibt es am Vor­
Bereich Migration und Integration ein.                                                     mittag nach dem Gottesdienst wie
Es ist inspirierend und unterstützend,                                                     auch am Nachmittag nach der Gene­
sich mit Menschen, die Ähnliches tun,                                                      ralversammlung. Das gemütliche Bei­
darüber auszutauschen. Der Erfah­                                                          sammensein kommt nicht zu kurz.
rungsaustausch bietet die Gelegen­                                                         So, 17.3., 10 Uhr Pfarreigottesdienst in
heit, neue Impulse zu erhalten und                                                         St. Michael, Rodteggstr. 5, Luzern; anschl.
                                                                                           Apéro und besinnliche Impulse; Mittagessen
Kontakte zu knüpfen.                                                                       nebenan im Restaurant Sternegg; nach-
Do, 4.4., 17.30–20.30 Uhr,                                                                 mittags GV und gemütliches Beisammensein.
anschl. kleiner Apéro; Caritas Luzern,                                                     Anmeldung bis 8.3. an Bruno Hübscher,
Brünigstrasse 25, Luzern;                                                                  Behindertenseelsorger der Landeskirche
keine Kosten; Anmeldung bis 25.3.            Martin Heini (l.), Organist in Horw,          Luzern, Abendweg 1, 6006 Luzern,
unter caritas-luzern.ch/erfa                 und seine Mitmusizierenden. Bild: pd         041 419 48 42, bruno.huebscher@lukath.ch

Märzfreitage 2019 in der Wallfahrtskirche Heiligkreuz
Die Bergpredigt – kein Sonntagsspaziergang
Prominente Prediger und Predige­             7.30 Uhr und 9.00 Uhr predigt jeweils         hört etwa die Aufforderung Jesu:
rinnen geben den Märzfreitagen in            ein prominenter Gast.                         «Wenn dich einer auf die rechte
Heiligkreuz einen besonderen Ak­             Der diesjährige Themenzyklus greift           Wange schlägt, dann halt ihm auch
zent. 2019 stehen Lebensregeln der           die mitunter unbequeme Botschaft              die andere hin.»
Bergpredigt im Mittelpunkt.                  der Bergpredigt auf und knüpft da­            Jeweiliger Ablauf an den Freitagen im März:
                                             mit an die «Seligpreisungen», das             06.00 Frühmesse
                                                                                           07.30 Eucharistiefeier mit Predigt
Auch 2019 lädt Wallfahrtspriester            letztjährige Thema, an. Kobi Zemp             09.30 Eucharistiefeier mit Predigt
Kobi Zemp wieder Pilger und Pilge­           schreibt einleitend: «Der Weg Jesu ist        Beichtzeiten von 8.30 bis 9.00 Uhr
rinnen, Kinder und Jugendliche zu            kein Sonntagsspaziergang. Deswegen            1.3. Prediger: Br. Niklaus Kuster zu
den sogenannten «Märzfreitagen» ein.         bringt die Bergpredigt unsere Wohl­           «Es beginnt oft ganz klein!»
                                                                                           8.3. Prediger: Ruedi Vogel zu «Die Lüge baut
Dazu gehört auch der Karfreitag, der         fühlordnung massiv durcheinander.»            nie auf, sondern zerstört immer»
heuer im April liegt. Jeweils um 6.00        Zu den bekanntesten und provokan­             15.3. Predigerin: Olivia Forrer zu «Wie du mir,
Uhr gibt es eine Frühmesse, in den           testen Lebensregeln der Bergpredigt           so ich dir! Eine gängige, aber ganz unchrist-
                                                                                           liche Konfliktlösung»
beiden weiteren Eucharistiefeiern von        (Matthäus-Evangelium, Kapitel 5) ge­          22.3. Prediger: Felix Gmür zu «Feindesliebe
                                                                                           ist mehr und etwas anderes als Sympathie»
                                                                                           29.3. Prediger: Urban Federer zu «Zuerst tief
                                                                                           durchatmen, dann erst urteilen»
                                                                                           Karfreitag, 19.4.
                                                                                           09.30 Rosenkranzgebet
                                                                                           10.00 Abschluss der Prozession von Hasle
                                                                                           mit Predigt
                                                                                           13.00 Pilgergottesdienst und Kreuzweg-
                                                                                           betrachtung
                                                                                           Predigerin: Franziska Loretan-Saladin zu
                                                                                           «Gottes Beziehung – auf die Probe gestellt»
Wallfahrtsseelsorger Kobi Zemp bittet nach Heiligkreuz. Bilder: Entlebucher Anzeiger/pd   www.heiligkreuz-entlebuch.ch
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8  Luzern – Schweiz – Welt

Aus der Kirche                               International                            Malawi und Ruanda
                                                                                      Drohnen bringen Medizin
                                                                                      In grossen Teilen Afrikas sind Ärzte,
Schweiz                                                                               Ärztinnen und Krankenhäuser kilo­
                                                                                      meterweit entfernt und schlechte
«Stattkloster» St. Gallen                                                             Strassen machen einen Transport
Neue Idee mit gutem Start                                                             dorthin oft unmöglich.
                                                                                      Wie das Magazin «Stadt Gottes» der
Ein ökumenisches Kloster in der Alt­
                                                                                      Steyler Missionare im Februar mitteilt,
stadt St. Gallens will seit Beginn des
                                                                                      könnten Drohnen hier Abhilfe schaf­
Jahres Menschen zusammenbringen,
                                                                                      fen. Die kleinen Fluggeräte lieferten
die Leben und Glauben miteinander
                                                                                      schon heute in Ruanda auf täglich 500
teilen. Angesprochen sind vor allem
                                                                                      Flügen Medikamente und Blutkon­
Studierende und Flüchtlinge unter­
                                             Der Londoner Kardinal Vincent            serven in die Dörfer. Dabei könnten
schiedlicher Konfessionen und Reli­
                                             Nichols bei einer Rede 2018. Bild: aw   neuere Drohnen bis zu 160 Kilometer
gionen. Kurt Pauli, der Leiter des
                                                                                      weit fliegen. In Malawi versorgen sie
«Stattklosters», erklärte auf Anfrage,       Englischer Kardinal
                                                                                      werdende Mütter mit Materialien für
dass bis Ende Januar schon sechs             Brexit könnte soziale Not
                                                                                      eine sichere Geburt und Fertignah­
Personen eingezogen und noch vier            deutlich erhöhen
                                                                                      rung für unterernährte Kinder.
Plätze frei seien. Im April solle als wei­
                                             Wegen des Brexit befürchtet der bri­
terer Schritt im Erdgeschoss «d’Werk­
                                             tische Kardinal Vincent Nichols, der
statt», ein Kiosk-Café, eröffnet werden.                                              Älteste Ordensfrau der Welt
                                             Erzbischof von Westminster in Lon­
Das «Stattkloster St. Gallen» trägt der                                               Sr. André Randon wurde 115
                                             don, einen «signifikanten» Anstieg
                        

Verein Wirkraumkirche, den seinerseits
                                             sozialer Not im Land. Nichols wolle      Am 11. Februar feierte die älteste Or­
reformierte, katholische und christ-
                                             das in seiner diesjährigen Botschaft     densfrau der Welt, die Französin An­
katholische Kirchgemeinden un­ter-
                                             zur Fastenzeit aufgreifen, berichtet     dré Randon, ihren 115. Geburtstag.
stützen.
                                             die Zeitschrift «The Tablet» auf ihrer   Mit 19 Jahren hatte sie sich taufen
                                             Website. Die Caritas der Erzdiözese      lassen und war 1944, mit 40 Jahren, in
                                             Westminster entwickle daher ein Pro­     den Orden der Vinzentinerinnen ein­
                                             gramm, um auf Probleme wie Verknap­      getreten. Sr. André Randon, die zehn
                                             pung der Lebensmittel und Ernäh­         Päpste erlebt hat, wohnt in einem Se­
                                             rungsarmut zu reagieren.                 niorenheim in Toulon am Mittelmeer.
                                             «Essensausgaben einzurichten sei
                                             aber nur eine notwendige Antwort»,       US-Bistum Brownsville
                                             so der Kardinal. In Grossbritannien      Texanisches Gericht stoppt
                                             würden jedes Jahr Nahrungsmittel für     Einsatz gegen Mauer
                                             250 Millionen Mahlzeiten weggewor­
                                                                                      Das katholische Bistum Brownsville
                                             fen. Gisele Henriques, eine Mitarbei­
                                                                                      darf den Behörden nicht länger das
                                             terin der Caritas, erklärte, das meine
                                                                                      Betreten von Kirchengelände verweh­
                                             Papst Franziskus, wenn er davon spre­
                                                                                      ren. Das entschied laut Vatican News
Das «Stattkloster» liegt neben der           che, dass «vom Tisch der Armen ge­
                                                                                      ein texanisches Gericht Mitte Februar.
Kirche St. Mangen in St. Gallen. Bild: pd   stohlen» werde.
                                                                                      Die Anwält/innen des Bistums wol­
                                                                                      len in Berufung gehen. Bischof Daniel
                                                                                      Flores von Brownsville wollte mit der
 So ein Witz!
                                                                                      Massnahme verhindern, dass auf dem
 Einen Vogel haben wir alle, da wett ich drauf.                                       Gelände an der Grenze zu Mexiko Vor­
 Ob Spatz oder Taube, wir nehmens in Kauf.                                            arbeiten zu einem Mauerbau durch­
 Nur in Rom, da meinen sie meist,                                                     geführt werden. Auf dem umstrittenen
 ihr Vogel sei der Heil’ge Geist.                                                     Gelände am Grenzfluss Rio Grande
 Beliebter Spruch bei Schnitzelbänken und Büttenreden                                 liegt eine Kapelle aus dem Jahr 1899,
                                                                                      die viele Besucher anzieht.
Frauen beschreiten neue Wege - Fastenopferkampagne Seite 4/5 - Kantonales ...
                                                                                                                 Thema  9

Gassenseelsorger Franz Zemp über allerlei Arten von Stau

In der Seele, vor Gotthard und WC
Warten vor dem WC bietet Gelegen­
heit für Gespräche. Da kommen Ge­
danken Suchtbetroffener ans Tages­
licht, voller Tiefgang, Witz und feiner
Selbstironie.

In der «GasseChuchi» hat es zwei Toi­
letten: eine für Frauen, eine für Män­
ner. Einige der Besucher/-innen der
«Chuchi» brauchen für ihr Geschäft
manchmal etwas länger, aus verschie­
denen Gründen. Eine Schlange bildet
sich vor den Türen. Ihrem Ruf, ein stil­
les Örtchen zu sein, werden die WCs
nicht immer gerecht. Dauert es den
Wartenden zu lange, drücken sie dies       Wenn Strassen und Gefühlsbahnen verstopft sind ...                      Bild: pixabay.com
lautstark aus und von innen kommt
prompt nicht minder laut eine ent­         zu sein. Sie habe nicht den Mut, sich       ansah, hörte ich zwei wartende Kun­
sprechende Antwort. Da läuft was!          bei ihrer Mutter zu melden, obwohl          dinnen die Wirkung der Halskette mit
                                           es besser wäre, ihr zu sagen, was sie       Chrysokoll-Steinchen loben. Chryso­
Unser Gotthardstau                         möchte. Vielen Menschen nützt Re­           koll sei ein Edelstein, der Wohlbe­
«Das ist unser Gotthardstau!», erklärt     den, wenn sich Trauer oder Gefühle          finden verleihe. Um den Hals getra­
mir Max, der ziemlich geduldig vor         stauen. Andern schafft eine Reise en­       gen, löse er Anspannungen, verleihe
der Toilette wartet. «Wir haben sonst      net den Gotthard Abstand von Alltags­       Herzlichkeit und verwandle Zorn in
kaum Möglichkeiten, in einem Stau zu       problemen und von Ungelöstem. «Ich          gute Energie. «Zudem», ergänze ich,
stehen», schmunzelt er. «Wer von uns       war schon lange nicht mehr in den           «hilft eine Chrysokoll-Kette in brenzli­
fährt schon mit dem Auto in den Sü­        Ferien», seufzt Brigitte. «Wie sollte ich   gen Situationen einen klaren Kopf zu
den? Zum Glück haben wir hier ab           den Urlaub bezahlen? Wie gut täte es        bewahren.» «Einen klaren Kopf, sagst
und zu Stau. Wir sind in!»                 doch, in Italien am Strand zu liegen        du?», mischt sich Kurt, inzwischen
Wir philosophieren über die vielen         und all den Scheiss hier hinter mir zu      auch im WC-Stau, ein: «Da müsste ich
Urlauber und Tessinliebhaberinnen,         lassen! Und wie gern würde ich mei­         ja eine tonnenschwere Kette um den
die nicht mit dem Zug in den Süden         nen Kindern ein Souvenir nach Hause         Hals tragen, um einen klaren Kopf zu
fahren. Lieben sie den Stau? Wir sind      bringen. Als Süchtige kann ich keine        bekommen!»
uns einig, dass Stau nicht gut tut. Wir    Ferien machen. Nur schon wegen der                         Franz Zemp, Seelsorger
meinen nicht unbedingt die Verstop­        Drogen und Medis, die ich über die
fung (die es ja nicht nur bei Drogen­      Grenze nehmen müsste, wäre es eine          Die Kolumne erschien ursprünglich in der
konsum geben kann), sondern den            zu heisse Sache.» Die Sucht reist mit.      Gasse-Ziitig Lozärn Nr. 68 (Winter 2018/19).
Stau in der Seele oder im Herzen.
                                           Anspannungen lösen
Wenn sich Gefühle stauen                   Ob ich jeweils auch ein Souvenir mit
«Bei mir staut sich manchmal die Wut,      nach Hause nähme, möchte Brigitte                                  Franz Zemp leitet
                                                                                                              den MaiHof – Pfarrei
wenn ich auf der Strasse angepöbelt        wissen. Nach einigem Nachdenken                                    St. Josef in Luzern.
werde«, erzählt Max. Brigitte, die un­     kommt mir in den Sinn, dass ich vor                                Seit 2015 ist er zu-
geduldig auf die Damentoiletten­           zwei Jahren auf dem Markt in Meran                                 dem der Seelsorger
                                                                                                              des Vereins Kirchliche
tür späht, quält seit Längerem der         eine Halskette mit Edelsteinen kaufte.                             Gassenarbeit Luzern.
Wunsch, wieder mal mit ihrer Familie       Als ich mir die Ketten am Stand näher                                     Bild: Jutta Vogel
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10  Thema

Der Künstler Uwe Appold über das Hungertuch 2019

Wohlbehütet im offenen Haus
Für das Hungertuch von «Fasten­
opfer» und «Brot für alle» beschaffte
der deutsche Künstler Uwe Appold
Erde aus dem Garten Gethsemane.
Im Gespräch berichtet er über die
ungewöhnliche Aktion.

Wie kam es zu diesem Sujet?
Uwe Appold: Ich las in «Laudato si’»,
der Enzyklika von Papst Franziskus
von 2015. Darin schreibt er vom
«gemeinsamen Haus», in dem die
Menschheit zur Schicksalsgemein­
schaft verschmilzt: Der Klimawandel,
seine Folgen, die soziale Ungerechtig­
keit, der Hunger, die Kriege – das be­
trifft uns alle. Unter einem Dach. Da     «Mensch, wo bist du?» nennt Uwe Appold sein Hungertuch. Der Künstler
hilft auch keine Abschottungspolitik.     gestaltete es in seinem Atelier bei Flensburg. Bilder: Misereor (o.), Dieter Härtl/Misereor (u.)

Ein stilisiertes Haus steht im Mittel­                                                      begann das Ostergeschehen, das der
punkt, umgeben von einem gros­                                                              Fastenzeit mit dem Hungertuch folgt.
sen, goldenen Kreis. Hätte nicht ein
zerstörtes Haus besser den Zustand                                                          Wofür steht das majestätische Blau?
unserer Zivilisation beschrieben?                                                           Es steht für so viel. Natürlich das Meer.
Wohl wahr. Aber Glauben verbinde                                                            Blau gilt aber auch als Farbe des Glau­
ich mit Hoffnung. Die christliche Bot­                                                      bens. Es wird mit Meditation und Fer­
schaft will Mut machen. Mein Werk                                                           ne oder mit dem Weltraum assoziiert.
mag ein kleiner Beitrag dazu sein. Wer                                                      Kapitel 12 der Offenbarung spricht
die Hoffnung nicht verliert, wird sich                                                      von der Himmelskönigin, die einen
behütet fühlen. Deswegen der golde­       boden» oder «Vaterland» deuten die                blauen Mantel trägt. Sie vermittelt
ne Kreis um das Haus.                     Verbundenheit an. Erde bedeutet zu­               zwischen Menschen und Gott. So be­
                                          gleich Heimat … Erde aus dem Heili­               trachtet bekommt die «Mutter Erde»
Das Haus auf Ihrem Werk hat eine          gen Land, wo die Wurzeln der Chris­               eine ganz andere Bedeutungsebene.
grosse Öffnung. Warum?                    tenheit liegen. Im Garten Gethsemane
Weil es nicht fertig ist. Die ganze                                                         Warum sind auf dem Hungertuch
Menschheit muss weiter daran arbei­                                                         keine Menschen?
ten. Es ist zugleich offen für alle. Es    Hungertücher                                     Ich erinnerte mich an ein Gespräch
gibt kein Verschliessen der Augen und      Das Mittelalter kannte den Brauch,               mit einem Rabbiner, dessen Familie
der Ohren. Wir hören die Rufe der ge­      während der Fastenzeit die Altäre                von den Nationalsozialisten ermordet
schundenen Menschen, uns erreicht          mit Tüchern zu bedecken. Diese                   worden war. Er meinte, dass wir ange­
der stumme Schrei der Erde.                Tradition wurde seit den 1970er-                 sichts solcher Verbrechen mit «Gott,
                                           Jahren neu entdeckt und interpre­                wo bist du?» die falsche Frage stellen.
Wie entstand die Idee mit der Erde         tiert. Seither begleiten die Hunger­             Wir sollten die Verantwortung bei uns
aus dem Garten Gethsemane?                 tücher die Ökumenischen Kampa­                   selbst suchen. Entsprechend müsse
Erde erzählt wie kein anderer «Werk­       gnen und illustrieren deren Themen.              es heissen: «Mensch, wo bist du?»
stoff» Geschichte. Worte wie «Mutter­                                                                             Stephan Richter
Worte auf den Weg

Bild: Misereor, Hungertuch 2019 «Mensch, wo bist du?», Ausschnitt

                                    J
                                        esus schreibt in den Sand. Ein paar Leute stellen ihm eine Falle.
                                        Sie klagen eine Frau an, sie sagen: Das ist eine Ehebrecherin.
                                        Und Jesus sagt etwas ganz Neues: Wer von euch noch nie
                                    einen Fehler gemacht hat, kann einen Stein auf die Frau werfen.
                                    Aber niemand wirft einen Stein. Alle haben schon Fehler gemacht.
                                    In unsere von Blut getränkte Erde gibt uns Jesus eine neue Schrift.

                                                     aus den Fastenopfer-Meditationen zum Hungertuch (Texte von Hildegard Aepli)
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