Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim

Die Seite wird erstellt Svenja Fischer
 
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Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
Mitglied in der Diakonie Hessen
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            Frei(e) Zeit
            Ist freie Zeit immer
            eine selbstbestimmte
            Zeit?
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
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      VERANSTALTUNGEN – TERMINE                                                                                                                                           .........................................................................................................................................................................
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                                                                                                                                                                                                                    Liebe Leserin, lieber Leser,

                              7. November                                                                              IMPRESSUM                                                   „Wenn ich einmal reich wär …“ Dabei scheint mir die zu-                                      FREIZEIT
                              9. Bad Arolser Forum                                                                     ın ist die Zeitschrift des Bathildisheim e. V.              nehmend wichtigste Währung heute nicht Euro oder Dollar
                                                                                                                                                                                   zu sein, sondern Zeit. Wie wohltuend ist doch der Satz oder                                  Freizeit – was ist das eigentlich? 4
                                                                                                                       Herausgeber:
                              Das 9. Bad Arolser Forum findet im Berufsbildungswerk in Bad Arolsen zum                 Bathildisheim e. V.                                         die dahinter stehende Haltung „Ich habe Zeit für Dich!“.                                     Freizeit – was ist das?
                                                                                                                       Bathildisstraße 7
                              Thema Spielsucht statt.                                                                  34454 Bad Arolsen                                           Gerade, wenn wir sie brauchen, ist sie oft schwer zu bekom-                                  in Leichter Sprache                 6
                              Der renommierte Psychologe Dr. Kay Uwe Petersen des Universitätsklinikums                                                                            men, manchmal mit Geld nicht zu bezahlen.                                                    Spielen, Toben, Lachen, Erleben 8
                                                                                                                       Fon 05691 899-266
                              Tübingen wird einen Vortrag über die Risiken und Prävention von Videospiel-              pr@bathildisheim.de                                                                                                                                      „Siggi, wir kommen!“                9
                              sucht halten. Außerdem gibt es interaktive Stationen, wie das Ausprobieren               www.bathildisheim.de                                        Alles hat seine Zeit. Einer der weisesten Männer der Welt,                                   Wenn einer eine Reise tut …        10
                              einer VR-Brille.                                                                         Redaktion:                                                  König Salomo, hat diese Erkenntnis zum ersten Mal in Wor-                                    Tierisch entspannen …              15
                                                                                                                       Dr. Ursula Braun
                                                                                                                       Dr. Christian Geyer                                         te gefasst. Das ist toll, wenn wir einen Urlaub genießen,                                    Mobil durch Rolli-Training in
                              6. Dezember                                                                              Jutta Hoffmann                                              frisch verliebt sind, uns auf ein neues Auto oder Handy                                      den Ferien                         16
                                                                                                                       Gaby Kißmer
                              Adventliche Feier, Bathildisheimer Werkstätten, 13.30 Uhr                                Bernhard Kreutzer                                           freuen usw. Und es ist tröstlich, wenn wir Schmerzen haben,
                                                                                                                       Irene Sax                                                   aufgrund von Krankheit, dem Verlust eines lieben Menschen                                    INTERVIEW
                                                                                                                       Jörg Schumacher
                              13. Dezember                                                                                                                                         oder weil wir beruflich nicht weiter wissen. Für alles gibt es
                                                                                                                       Fotos:
                              Weihnachtsfeier Senioren im Bathildisheim, 17.00 Uhr                                     © Bathildisheim e. V.                                       einen Zeitpunkt, der Sinn macht. Häufig erkennen wir das                                     Dr. Rüdiger Leidner:
                                                                                                                       privat (S. 4)                                               erst hinterher. Auch das ist ein Geheimnis von Zeit.                                         Assistenzbedarf auf Reisen selbst
                                                                                                                       fotolia (S. 18)
                              20. Dezember                                                                             iStock (S. 21)                                                                                                                                           organisieren		                    12
                              Weihnachtsfeier im Kinder- und Jugendwohnen                                                                                                          In unserer neuen Ausgabe der in wollen wir uns mit einem
                                                                                                                       Illustrationen:
                                                                                                                       Heimbüchel PR (S. 6, 7)                                     bestimmten Teil der freien Zeit beschäftigen. Wir bleiben                                    BERICHTE
                                                                                                                       Logo Leichte Sprache:
                                                                                                                       Inclusion Europe                                            aber nicht bei der Begriffsklärung, sondern möchten Ihnen
                              13. bis 14. November 2018                                                                                                                            als interessierten Lesern und Begleitern unserer Arbeit im                                   Schuljahres-Abschluss-Turnier 20
                                                                                                                       Anzeigen:
                                                                                                                       Öffentlichkeitsarbeit                                       Bathildisheim zeigen, wie wir die freie Zeit gestalten. Inte-                                Bronze knapp vepasst          21
                              NOCH PLÄTZE FREI BEIM FORTBILDUNGSANGEBOT IM BATHILDISHEIM E. V.                         Fon 05691 899-266                                           ressante Urlaubsberichte von der Mecklenburgischen Seen-                                     22. Dreiradrallye             22
                                                                                                                       Anzeigenpreisliste 2018
                              „RESSOURCEN AKTIVIEREN MIT DEM UNBEWUSSTEN“                                                                                                          platte, aus Mallorca oder dem Zoo in Dortmund nehmen                                         Mittendrin in die Zukunft     24
                                                                                                                       Layout und Satz:
                                                                                                                       Träger & Träger, Kassel                                     uns mit auf die Reise. Wir stellen uns bzw. einem Experten                                   Klassenfahrt IJsselmer und
                              In diesem Seminar wird es um Sie gehen mit dem Ziel, eigene Ressourcen zu                www.traegerundtraeger.de                                    aber auch die Frage, inwieweit wir Barrierefreiheit in Tou-                                  Nordsee                       26
                              aktivieren.                                                                              Druck:                                                      ristenzielen schon vorfinden können. Nicht zuletzt zeigen                                    BBW Nordhessen neuer Koopera-
                              Nach einer kurzen theoretischen Einführung über Ressourcen beginnt die Ar-               USE gGmbH, Berlin                                           uns Teilnehmer des Mobikurses, wie sie ihre freie Zeit für ein                               tionspartner des BWNW         28
                                                                                                                       Die USE gGmbH ist ein innovatives und zukunftsori-
                              beit mit Fotos, anhand derer in Kleingruppen zunächst an eigenen, stärken-               entiertes Sozialunternehmen für die berufliche Re-          Training genutzt haben.                                                                      Es geht um Spaß am Sport      29
                                                                                                                       habilitation. Über 850 Menschen mit überwiegend
                              den inneren Bildern gearbeitet wird. Aus Gedanken und Visionen, die dabei                psychischen Behinderungen finden hier Bildungs-,
                                                                                                                                                                                                                                                                                Therapiewelten                30
                              entdeckt werden, gilt es, ressourcenorientierte Sätze zu bilden. Diese werden            Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten in mehr            Allen gemeinsam gilt das, was Salomo abschließend zum                                        Bathildisheim e. V. beim
                                                                                                                       als 20 attraktiven Berufsfeldern. Neben der Werk-
                              zu Zielen, Erinnerungssätzen und einer neuen Haltung, die mit unterschiedli-             statt für behinderte Menschen (WfbM) mit über 25            Thema (freie) Zeit sagt, so als hätte er von unserer neuen                                   Hessentag                     31
                              chen Methoden aktiviert wird.                                                            Gewerken und Dienstleistungsbereichen ist die USE           Ausgabe gewusst: „So kam ich zu dem Schluss, dass es für                                     Gleiche Interessen –
                                                                                                                       gGmbH auch Träger von Integrationsfachdiensten.
                              Das Seminar ist orientiert an der Methode des Zürcher Ressourcen Modells                                                                             den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und                                  gemeinsame Freizeit           33
                                                                                                                       Erscheinungsweise:
                              ZRM. Das Selbstmanagement-Training wurde von Dr. Frank Krause und Dr.                    zweimal jährlich                                            das Leben zu genießen. Wenn er zu essen und zu trinken
                              Maja Storch für die Universität Zürich entwickelt. ZRM beruht auf neuesten                                                                           hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann,                                     RUBRIKEN
                                                                                                                       Auflage:
                              neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zum menschlichen Lernen und Han-                   2.800                                                       ist das Gottes Geschenk.“ (Altes Testament, Buch Prediger,
                              deln.                                                                                                                                                Kap. 3,12–13).                                                                               Veranstaltungen/Termine              2
                                                                                                                       © Bathildisheim e. V.
                              Mehr Infos dazu unter www.bathildisheim.de/fortbildung                                   Nachdruck, auch auszugsweise,                                                                                                                            Buchtipps                           18
                                                                                                                       nur mit schriftlicher Genehmigung.
                                                                                                                                                                                   Ich wünsche Ihnen viel Freude an Ihrer freien Zeit, danke                                    Linktipps                           19
                                                                                                                       Spenden:                                                    allen, die zu diesem Heft beigetragen haben, und Ihnen,                                      Kinderseite                         23
                                                                                                                       Evangelische Bank eG
                                                                                                                       IBAN: DE78 5206 0410 0000 2020 10                           liebe Leserinnen und Leser, für Ihre treue Verbundenheit                                     Spenden                             32
                                                                                                                                                                                   zum Bathildisheim.                                                                           Spots			                            34
                                                                                                                                                                                                                                                                                Impressum		                          2
                                                                                                                                                                                   Herzliche Grüße
                                                                                                                                                                                   Ihr Jens Wehmeyer

                                                                                                                                           in 2/2018 |                                               | in 2/2018
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
4                                                                                                                                                                                                                                                                                           5

    FREIZEIT ................................................................................................................ .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                  FREIZEIT

                                                                                                                                                                Freizeit –
                                                                                                                                                                was ist das eigentlich?
                                                                                                                                           Sonnenstrahlen auf der Haut. Wasserplätschern im Ohr. Glit-        zen. Dabei hat sich das Freizeitverhalten im Laufe der Jahr-
                                                                                                                                           zern der Sonne in den Augen. Liegen am See oder am Meer.           zehnte durchaus gewandelt. Sportliche Betätigung spielte
                                                                                                                                           Stadtbesichtigung. Die Seele baumeln lassen. Alleine oder          schon immer eine bedeutende Rolle. Klassische Aktivitäten
                                                                                                                                           mit Freunden. So sieht möglicherweise die ideale Freizeit-         wie das Wandern haben über die Jahre mit dem Joggen und
                                                                                                                                           gestaltung vieler Menschen aus. Menschen mit und ohne              dem Gang ins Fitnessstudio verschiedene Ausprägungen
                                                                                                                                           Behinderungen. Aber Freizeit, was ist das eigentlich?              dazugewonnen. Die Nutzung von Massenmedien in der Frei-
                                                                                                                                                                                                              zeit war und bleibt ebenso verschiedenen Entwicklungen
                                                                                                                                           Der Duden definiert Freizeit als die Zeit, in der man nicht        ausgesetzt. Im 19. Jahrhundert waren Zeitungen und Zeit-
                                                                                                                                           arbeiten muss, keine Verpflichtungen hat und stattdessen           schriften vorherrschende Medien, zu denen Film, Radio und
                                                                                                                                           Hobbys nachgehen oder sich erholen, sich also frei entfalten       Fernsehen hinzukamen. Letztere gehören besonders bei der
                                                                                                                                           kann. Es handelt sich folglich um frei verfügbare Zeit, was        älteren Generation bis heute zu den beliebtesten Freizeitak-
                                                                                                                                           das Wort an sich, aus „frei“ und „Zeit“ zusammengesetzt,           tivitäten. Verändert werden diese Medien aktuell durch den
                                                                                                                                           erahnen lässt.                                                     immer weiter fortschreitenden Trend der Internetnutzung.
                                                                                                                                                                                                              Aber auch medienunabhängige Freizeitaktivitäten lassen
                                                                                                                                           WIE FREI IST DIE FREIZEIT?                                         sich nach wie vor beobachten. So ist eine der am häufigsten
                                                                                                                                                                                                              ausgeübten Freizeitaktivität das Arbeiten im Garten oder
                                                                                                                                           Dennoch stellt sich die Frage, wie frei diese Zeit wirklich ist.   das Ausgehen beispielsweise zum Einkaufen oder Essen.
                                                                                                                                           Die moderne Auffassung der Freizeit wird durchaus kritisch
                                                                                                                                           gesehen. Ihr wird vorgeworfen, dass sie keine wirklich freie       Die Gestaltung der freien Zeit ist einem ständigen Wandel
                                                                                                                                           Zeit, sondern immer der Arbeit untergeordnet ist. Das liegt        und vielleicht auch einigen Einschränkungen unterzogen,
                                                                                                                                           daran, dass man nach der Arbeit nicht machen kann, was             in ihren Grundsätzen scheint sie jedoch unerschütterlich:
                                                                                                                                           man möchte, weil man sich vom Arbeitstag erholen muss              Sie ist Zeit, die in großen Teilen jedem selbst zur Verfügung
                                                                                                                                           und daher in der Gestaltung eingeschränkt bleibt.                  steht. Wichtig ist dabei möglicherweise weniger, wie man
                                                                                                                                                                                                              sie verbringt, bedeutender scheint es doch zu sein, mit wem
                                                                                                                                           Gleichzeitig haben nicht alle Menschen die gleichen Mög-           man sie verbringt.
                                                                                                                                           lichkeiten zur Freizeitgestaltung. Sie ist nicht nur vom
                                                                                                                                           vorhandenen Zeitfenster abhängig, sondern auch von den             Jessica Lamotte
                                                                                                                                           finanziell verfügbaren Mitteln und von der eigenen Mobi-
                                                                                                                                           lität. Der persönlichen Vorstellung von Freizeit und deren
                                                                                                                                           Gestaltung sind somit Grenzen gesetzt.

                                                                                                                                           WIE WIRD FREIZEIT GESTALTET?

                                                                                                                                           Nichtsdestotrotz versucht natürlich jeder, die Zeit und die
                                                                                                                                           Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen, voll auszunut-

                                                                                              in 2/2018 |                                                    | in 2/2018
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
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.........................................................................................................................................................................
                                        FREIZEIT                                                                                                                          .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                                                              FREIZEIT

                                                                                                                                                                                   Zum Beispiel
                               Das ist ein Text in Leichter Sprache.
                                                                                                                                                                                   – Ein Kinobesuch
                                                                                                                                                                                   – Ein Ausflug
                                                                                                                                                                                   Nicht jeder hat so viel Geld.
                                                                                                                                                                                   Nicht jeder kann überall hinfahren.

                            Freizeit – was ist das?
                                                                                                                                                                                   Was machen Menschen in der freien Zeit?
                                                                                                                                                                                   Alle Menschen nutzen diese Zeit so gut wie möglich.
                            Jeder Mensch hat Aufgaben.
                                                                                                                                                                                   Auch unsere Eltern und Großeltern.
                            Die Zeit dafür ist meist festgelegt.
                                                                                                                                                                                   Früher sind viele Menschen gerne wandern gegangen.
                            Freizeit bedeutet:
                                                                                                                                                                                   Heute gehen viele lieber in ein Fitness-Studio.
                            Ein Mensch hat Zeit.
                                                                                                                                                                                   Was Menschen in der Freizeit machen hat sich verändert.
                            Zeit für alles Mögliche:
                                                                                                                                                                                   Früher gab es nur Radio und später auch Fernsehen.
                            Sport machen
                                                                                                                                                                                   Heute gibt es auch im Internet Filme.
                            Fernsehen
                                                                                                                                                                                   Es gibt heute viele neue Möglichkeiten.
                            Freunde treffen
                                                                                                                                                                                   Manches bleibt gleich:
                            Kino oder Theater besuchen
                                                                                                                                                                                   Auch heute verbringen Menschen ihre freie Zeit im Garten.
                            Spielen.
                                                                                                                                                                                   Sie gehen gerne einkaufen.
                            In dieser Zeit kann jeder selber bestimmen was er
                                                                                                                                                                                   Oder mit anderen zum Essen aus.
                            machen möchte.

                                                                                                                                                                                   Die freie Zeit möchte jeder gut für sich nutzen.
                            Ist diese Zeit wirklich frei?
                                                                                                                                                                                   Vielleicht ist es nicht so wichtig wie jeder die Zeit nutzt.
                            Oft war die Arbeit sehr anstrengend.
                                                                                                                                                                                   Wichtiger ist es vielleicht mit wem.
                            Dann brauchen Menschen erst mal eine Pause.

                            Manchmal kosten Freizeit-Vorhaben auch Geld.                                                                                                           Andrea Kanngieser

                                                                                                                                     in 2/2018 |                                                       | in 2/2018
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
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                                        FREIZEIT                                                                                                                          .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                                                              FREIZEIT

                       Spielen, Toben,
                       Lachen, Erle-
                       ben                         Spie-
                                                   len,           Spielen, Toben, Lachen, Erleben

                            Werden wir nach schönen Erlebnissen unserer Kindheit und
                            Jugend gefragt, zählen wir nie Dinge wie Vokabellernen,
                            Termine beim Kieferorthopäden und Zimmeraufräumen auf,
                                                                                                In der Schulzeit finden unsere Freizeitaktivitäten eher auf
                                                                                                unserem Gelände oder in Bad Arolsen statt, da die freie Zeit
                                                                                                durch Therapien, Arzttermine, nötige Erholungspausen,
                                                                                                Hausaufgaben oder alltägliche Notwendigkeiten einge-
                                                                                                schränkt ist. Die Kinder und Jugendlichen nutzen die An-
                                                                                                gebote aller Gruppen, die vielfältigen Spielmöglichkeiten
                                                                                                unseres Geländes, besuchen Veranstaltungen im Bürgerhaus
                                                                                                oder hiesige Feste, verabreden sich mit Klassenkameraden,
                                                                                                spielen in der Wohngruppe, gehen in den Snoezelraum, den
                                                                                                PC-Raum oder in die Turnhalle u. v. m.

                                                                                                Umso mehr freuen wir uns alle immer auf die Ferien. Alle,
                                                                                                                                                                                   In den letzten Jahren erforschten wir z. B. das Weltall, stro-
                                                                                                                                                                                   merten durch Wälder und lernten andere Länder, Religionen
                                                                                                                                                                                   und kulinarische Besonderheiten kennen. Wir kegelten,
                                                                                                                                                                                   experimentierten, verwandelten Obst in Marmelade und
                                                                                                                                                                                   lieferten uns in heißen Sommern Wasserschlachten. Wir
                                                                                                                                                                                   streichelten Kälbchen, Schafe und Pferde, besichtigten Mu-
                                                                                                                                                                                   seen und eine Wassermühle, waren Wikinger und Ritter und
                                                                                                                                                                                   beobachteten Bären. Wir erfuhren etwas über die Zeit, als es
                                                                                                                                                                                   zwei deutsche Staaten gab, bastelten und malten, besuchten
                                                                                                                                                                                   Zoos, saßen in Polizei-, Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen
                                                                                                                                                                                   und „löschten“ einen Brand. Wir beschäftigten uns mit dem
                                                                                                                                                                                                                                                          „Siggi, wir kommen!“
                                                                                                                                                                                                                                                             Freizeitgestaltung ist in den Wohngruppen des heilpädagogischen
                                                                                                                                                                                                                                                             Wohnens wichtig. Die Bewohner möchten Ausflüge machen,
                                                                                                                                                                                                                                                             Freundschaften pflegen und ganz alltägliche Dinge unternehmen.
                                                                                                                                                                                                                                                             So ging es für zwei Bewohner von Haus Eiche zusammen mit einer
                                                                                                                                                                                                                                                             Seniorenbetreuerin nach Willigen auf den Ettelsberg, um Siggi von
                                                                                                                                                                                                                                                             der Heide als langjährigen Freund der Bewohner und des Bathil-
                                                                                                                                                                                                                                                             disheims einen Besuch abzustatten. Ein Tag, der geprägt war von
                                                                                                                                                                                                                                                             herzlichen Begegnungen, lustigen Gesprächen und ausgelasse-
                                                                                                                                                                                                                                                             nen Momenten.

                                                                                                                                                                                                                                                             Freizeitgestaltung ist nicht immer einfach, und erst recht nicht,
                                                                                                                                                                                                                                                             wenn man auf die Barrierefreiheit einer Seilbahn angewiesen ist.
                                                                                                                                                                                                                                                             Nichtsdestotrotz spielt Selbstbestimmung eine wichtige Rolle.

                                                                                                                                                                                                                                                             Aber der Ausflug hat gezeigt, wie wichtig selbstbestimmte Frei-
                                                                                                                                                                                                                                                             zeitgestaltung für jeden Menschen ist, und dass es sich lohnt,
                                                                                                                                                                                                                                                             Herausforderungen zu trotzen und sie gemeinsam zu überwinden.

                                                                                                                                                                                                                                                             Jessica Lamotte

                            sondern berichten von dem, was unser Leben sehr berei-              auch wir, sind froh, etwas länger schlafen zu können und                           Körper des Menschen, testeten unsere Sinne, sahen Pflanzen
                            chert hat, was wir in unserer Freizeit mit Freunden, alleine        haben nichts gegen den geringeren Zeitdruck.                                       beim Wachsen zu, schipperten auf Eder- und Diemelsee,
                            oder mit der Familie erlebt haben.                                                                                                                     waren im Kino, lebten 14 Tage fast wie vor hundert Jahren
                                                                                                Das Besondere an den Ferien sind aber unsere tollen und                            und fuhren auf Freizeiten.
                            Für uns Mitarbeiterinnen in der Dauerwohngruppe Estamo              mit viel Kreativität vorbereiteten Ferienprogramme, jeweils
                            des Heilpädagogischen Schülerinternats ist es selbstver-            zu einem bestimmten Motto. Dabei achten wir darauf, dass                           Auch wenn das für uns Betreuerinnen nicht selten eine lo-
                            ständlich, dass die von uns betreuten Kinder und Jugend-            wirklich jeder an dem Angebot teilnehmen kann und immer                            gistische Meisterleistung und anstrengend war, möchten wir
                            lichen trotz ihrer teilweise erheblichen Einschränkungen            Fördereinheiten in den Aktionen „versteckt“ sind. Außerdem                         alle diese Erfahrungen nicht missen. Wir wachsen dadurch
                            eine unbeschwerte Zeit erleben. Im Vergleich zu der sonst           wird möglichst ein Tag eingeplant, an dem ein Kind mit der                         als Gruppe zusammen. Begeisterte Gesichter und Äußerun-
                            sehr auf Förderung ausgelegten Tagesstruktur sind Ferien            entsprechenden Bezugserzieherin eine Einzelaktion macht.                           gen unserer Kinder und Jugendlichen gleichen alles aus, und
                            und freie Zeit mehr geprägt von Spielen, Toben, Lachen, sich        Alles wird so durchdacht und geplant, dass wir auf die aktu-                       auch wir Erwachsenen hatten immer viel Spaß.
                            Ausprobieren und dem Erleben, dass eine Einschränkung so            elle gesundheitliche Situation unserer Kinder und Jugendli-
                            gut wie keine Rolle spielt.                                         chen flexibel reagieren können.                                                    Claudia Pilvousek

                                                                                                                                     in 2/2018 |                                                       | in 2/2018
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
10                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            11

.........................................................................................................................................................................
                                        FREIZEIT                                                                                                                          .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                                                              FREIZEIT

                                                                                                                                                                                                                                                            auch eine spannende Situation zwischen Betreuern
                                                                                                                                                                                                                                                            und Betreuten.

                                                                                                                                                                                                                                                           Während der Reise lernen sie sich gegenseitig von einer
                                                                                                                                                                                                                                                           ganz anderen Seite kennen. So ist es für Bewohner im-
                                                                                                                                                                                                                                                          mer wieder interessant, Mitarbeiter in Alltagssituationen
                                                                                                                                                                                                                                                          zu erleben. Die wiederum können in kleinen Gruppen
                                                                                                                                                                                                                                                          und in der entspannten Freizeitstimmung Kraft und neue
                                                                                                                                                                                                                                                         Ansatzpunkte für den danach anstehenden Alltag im
                                                                                                                                                                                                                                                         Gruppengeschehen sammeln.

                                                                                                                                                                                                                                                      Das gemeinsames Erleben fern von zu Hause hat viele Vor-

                 Wenn einer eine Reise tut, dann … geht’s mal nach                                                                                                                 Ob Mallorca oder Mecklenburgische Seenplatte, Schiffsreise
                                                                                                                                                                                   oder Ferienwohnung im Centerpark, das Reisen erfreut sich
                                                                                                                                                                                                                                                      teile. Lange noch werden gemeinsame Erinnerungen ausge-
                                                                                                                                                                                                                                                      tauscht, die gewonnene Selbstständigkeit der Menschen mit

                 Budjadingen … und ein anderes Mal nach Mallorca!                                                                                                                  bei Betreuten im Bathildisheim großer Beliebtheit.                 Behinderungen bemerkt und vielleicht auch mehr Verständ-
                                                                                                                                                                                                                                                      nis mit in den Alltag eingebracht.
                                                                                                                                                                                   Die Frage nach angebotenen Urlaubsreisen ist oftmals
                                                                                                                                                                                   bereits bei der Wahl einer Einrichtung eine entscheidende.
                                                                                                                                                 und alkoholfreie
                                                                                                         Türkisblaues Meer, strahlende Sonne                                       Bewohnern sowie deren Eltern/Betreuern ist es wichtig,
                                                                                                                                     des Bere  iche s Wohnen für
                                                                                                         Cocktails: Sechs Bewohner                                                 dass gemeinsame Urlaubsreisen als selbstverständlich zum
                                                                                                                                     mit zwe i Betr euern im Urlaub
                                                                                                         Erwachsene haben es sich                                                  Wohnangebot im Bathildisheim gehören. Viele fragen schon
                                                                                                                                     geh en lasse n.
                                  Einzug in das                                                          auf Mallorca so richtig gut                                               vor dem Einzug, also bei der Besichtigung oder beim Erstge-
                                                     Apartment fü                                                                                                                  spräch, ob die Möglichkeit besteht, dass Betreute mit ihren
                                  terpark Budjad                       r sechs Person
                                                                                         en im Cen-                                            eut, ich konnte es
                                 Strapazen de
                                                     ingen in Niede
                                                                         rsachen: Endl                   „Ich habe mich so auf den Urlaub gefr                                     Mitbewohnern und den Bezugsbetreuern verreisen können.
                                                   r Busreise ge                          ich sind die                            sich Bew  ohn  erin Michaela Best.
                                 „5 Tage Urlaub                    schafft und da                        kaum abwarten“, erinnert
                                                                                      s Abenteuer                                             richtig gemacht. Der
                                 Menschen, di
                                                     “ kann beginn
                                                                        en. Die Rede                     Im Nachhinein hat die Seniorin alles                                      Denn das hat vielerlei Vorteile gegenüber externen Anbie-
                                                  e sich gut kenn                       ist von fünf                                 nde res für sie und wird ihr
                                der andere „t                          en und gena                       Urlaub war etwas ganz Beso                                                tern von Reisen für Menschen mit Behinderung. Zum einen
                                                 ickt“. Denn dr                       u wissen, wie                                bleib en.
                                mit Behinder                       ei von ihnen                           noch lange im Gedächtnis                                                 bieten diese oft keine differenzierten Angebote für Men-
                                                 ungen und w                       sind Mensche
                                                                   oh  nen im Alltag                n                                                                              schen mit bestimmten Behinderungsformen an, außerdem
                                Haus Kastanie                                            zusammen im                                              erste Flugreise, da war
                               ihre Betreuer
                                                   im Bathildishe
                                                                      im. Die beiden                      Für manche Mitreisende war es die                                        sind sie im Vergleich eher teuer. Der größte Vorteil der ei-
                                                innen. Das Apa                            anderen sind                               riese ngro ß. Doch mit ein wenig
                               eine 24-Stund                        rtment hat de                         die Aufregung natürlich                                                  genen Organisation ist unbestritten, dass sich Betreuer und
                                                 en-Betreuung                         n Vorteil, dass                               auch   dies e Situ ation gemeistert,
                              ist es so leicht                      gewährleiste                          Händchenhalten wurde                                                     Betreute bereits kennen und die Reisegruppe so optimal
                                                , zusammen zu                       t ist. Außerde                                       al in der  Luft war, ließ die
                             Urlaubsstimm                            kochen, zu pl                   m    und als der Flieger erst einm                                            zusammengestellt werden kann. Außerdem ist die Auswahl
                                                ung gemeins                           anen und                                      .
                             te beim gem                          am zu erlebe                            Aufregung schnell nach                                                   bei externen Anbietern nicht einfach, da erfahrungsgemäß
                                             einsamen Ve                          n. Das Wichtig
                            Chemie zwis                       rreisen ist na                        s-                                                                             am Zielort nicht alles so behindertengerecht ist wie im Ka-
                                            chen den Teiln                     türlich, dass di                                                    rborner Flughafen
                            sie bei dieser                      eh  mern stimmt                   e       War der Behindertenservice am Pade                                       talog beschrieben und für jeden Einzelnen notwendig. Bei
                                             Reise. Die Gru                          – und das tut                                   klein e Reis egru  ppe bereits am
                           im Centerpark                        ppe genießt                               noch tadellos, wurde die                                                 eigener Planung kommt den Bewohnern zugute, dass meist
                                              , erkundet be                     die Atmosph                                            Flug hafe n  in Palm  a auf die Pro-
                           bung und br                          i Wind und W                     äre      riesigen mallorquinischen                                                Reiseziele und Hotels ausgesucht werden, in denen Betreuer
                                           icht sogar zu                         etter die Umge                                     ice für geh beh   inde rte Menschen?
                          merhaven au                       ei ne   n Tagesausflu                   -     be gestellt. Shuttle-Serv                                                schon gute Erfahrungen gesammelt haben.
                                           f. Die Zeit – w                           g nach Bre-
                          einer Kurzreis                     ie  immer im Urla                            Fehlanzeige!
                                                                                   ub oder bei                                                       sich die Reisegrup-
                                            e – vergeht m
                                                              al wieder viel                              Doch von dem schwierigen Start ließ                                      Für die Vorbereitungen einer Gruppenreise braucht es fast
                                                                                zu schnell.                                                      te eine wunderschöne
                                                                                                           pe nicht entmutigen und verbrach                                        ein Jahr Vorlaufzeit. Es wird geschaut, sich informiert, eine
                                                                                                                                                    en Insel. Ausflüge in
                                                                                                           Woche an der Ostküste der spanisch                                      gemeinsame Entscheidung getroffen und nicht zuletzt für
                                                                                                                                                  standen ebenso auf
                                                                                                           die Umgebung und an den Strand                                          die Reisekasse gespart. Das schafft neben der Vorfreude
                                                                                                                                     len an  der  Poolbar bei alkoholfrei-
                                                                                                           dem Programm wie Chil
                                                                                                           en Cocktails.

                                                                                                                                             in 2/2018 |                                             | in 2/2018
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
12                                                                                                                                                                           Dr. Rüdiger Leidner promovierte 1980 zum Dr. rer. pol. an der                                                                                   13
                                                                                                                                                                                      Universität in Köln, nachdem er das Abitur am Gymnasium der
                                                                                                                                                                                      Deutschen Blindenstudienanstalt Marburg abgelegt und das
                                                                                                                                                                                      Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln
                                                                                                                                                                                      abgeschlossen hatte.

                                                                                                                                                                                      Anschließend war er über 20 Jahre im Bundeswirt-
..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
                                     INTERVIEW                                                                                                                                        schaftsministerium in Bonn und Berlin zuständig u. a für                                               INTERVIEW
                                                                                                                                                                                      Europa-, internationale Wirtschafts- und Tourismuspo-
                                                                                                                                                                                      litik, bevor er im Jahr 2003 nach Brüssel als nationaler
                                                                                                                                                                                      Experte für Tourismuspolitik bei der EU-Kommission

                    „Assistenzbedarf auf                                                                                                                                              wechselte. Im Jahr 2007 kehrte er zurück nach Berlin,
                                                                                                                                                                                      wo er bis 2015 im Bundeswirtschaftsministerium Berlin,
                                                                                                                                                                                      (Arbeitsstab Gesundheitswirtschaft) tätig war. Seitdem

              Reisen selbst organisieren“                                                                            ten beruhen auf nicht überprüften
                                                                                                                     Selbstauskünften. Die NatKo arbeitet
                                                                                                                                                                                      im Ruhestand bringt er sein Wissen bei dem Wirtschafts-
                                                                                                                                                                                      forschungsinstitut WifOR mit ein.

                                                                                                                     zusammen mit dem Deutschen Se-                                   Dr. Leidner prägt bis heute die deutsche und europäi-
                                Ein Interview mit Dr. Rüdiger Leidner zum Thema                                      minar für Tourismus, gefördert durch                             sche Entwicklung im barrierefreien Tourismus entschei-
                                barrierefreier Tourismus                                                             das Bundeswirtschaftsministerium, an                             dend mit, nicht zuletzt durch seine vielfältigen ehren-
                                                                                                                     einem bundeseinheitlichen Informa-                               amtlichen Engagements. So z. B. als Vorstandsmitglied
                                                                                                                     tions- und Kennzeichnungssystem für                              der Tourismus für Alle Deutschland e.V. (NatKo), als Tou-
                                                                                                                     barrierefreie touristische Angebote. Es                          rismusbeauftragter des Deutschen Blinden- und Sehbehinder-
                                                                                                                     wurden Kriterien festgelegt, nicht nur                           tenverbands und als Mitglied im Board of Directors des European
                                                                                                                     für Rollifahrer oder Hör- und Sehbeein-                          Network on Accessible Tourism.
                                                                        in: Wie gut sind wir diesbezüglich inzwi-    trächtigte, sondern auch für Menschen
                                                                        schen in der Tourismusbranche aufge-         mit kognitiven Einschränkungen. Tou-
                                                                        stellt?                                      ristische Betriebe wie z. B. Hotels, Beför-
                                                                                                                     derungsunternehmen, Theater, Bäder
                                                                        Dr. Leidner: Es gibt nach wie vor            usw., die verlässliche Informationen                         im Hotel oder am Zielort aufhalten und    Begleitung und mit Unterstützung               ist. Um jedes Risiko für die Reiseleitung
                                                                        große Entwicklungspotenziale. Die            über ihre Barrierefreiheit bereitstellen                     sich dadurch weitere Gäste gestört        meiner Frau und – aus meiner Sicht             auszuschließen, bot ich an, ein Schrift-
                            in: Dr. Leidner, als Vorsitzender von „Tou- 2010 in der EU in Kraft getretene UN-        wollen, können sich zertifizieren lassen.                    fühlen könnten.                           durchaus auch ein Aspekt von Inklusi-          stück zu unterzeichnen, dass ich wäh-
                            rismus für Alle Deutschland e. V.” (NatKo) Behindertenrechtskonvention hat, wie          Die Anforderungen, die diese Angebote                                                                  on – mit einer Gruppe, auch wenn die           rend dieses Ausflugs alle Risiken selbst
                            und als Tourismusbeauftragter des           ich bei Besuchen in unseren Nachbar-         bei der Überprüfung erfüllen müssen,                         in: Haben Sie eine Empfehlung für ein be- Tour nicht als „barrierefrei“ deklariert       tragen würde.
                            Deutschen Blinden- und Sehbehinderten- ländern feststellen konnte, Impulse in            sind auf www.reisen-fuer-alle.de nach-                       sonders gutes barrierefreies Urlaubsziel? war. Leider musste ich gerade bei der
                            verbandes e. V. können Sie uns sicher kurz Richtung Barrierefreiheit ausgelöst.          zulesen.                                                                                               Reise im Okawango Delta die Erfahrung          Nun behauptete sie, dass es vorkom-
                            erläutern, welches Ziel die NatKo verfolgt. Allerdings sind für jede Reiseplanung,                                                                    Dr. Leidner: Ob ein Urlaubsziel beson- machen, dass seitens des Veranstalters            men könne, dass sich wilde Tiere der
                                                                        ob barrierefrei oder nicht, verlässliche     Es kann aber noch dauern, bis dieses                         ders gut ist, hängt letztlich von den     Inklusion exklusive war. Ausgeschrie-          Gruppe näherten und es notwendig
                            Dr. Rüdiger Leidner: Tourismus für          Informationen zum Zielgebiet, zum            System so viele Angebote enthält,                            individuellen Urlaubswünschen und         ben war die zweiwöchige Reise „ohne            werden könne, schnell davonzulaufen.
                            Alle Deutschland e. V. ist ein Zusam-       Ablauf der Reise und deren Organisati-       dass es Reisenden mit Behinderung als                        der individuellen Urlaubskasse ab. Wir    besondere Herausforderungen“ oder              Schließlich informierte uns die Reiselei-
                            menschluss von bundesweit tätigen           on notwendig. Das überarbeitete und          detaillierte Informationsquelle bei der                      sind leider noch meilenweit davon         sogar „leicht“, insbesondere ein im Pro-       terin, dass der Chef des Reiseveranstal-
                            Verbänden der Behindertenselbsthilfe, zum 1. Juli 2018 in Kraft getretene neue           Reiseplanung dient. Bis dahin sind sie                       entfernt, dass sich ein Reisender mit     gramm vorgesehener knapp einstündi-            ters in Deutschland meine Teilnahme
                            der sich seit 1999 für einen barrierefrei- Reiserechts–Änderungsgesetz macht             darauf angewiesen, die für sie wich-                         Behinderung seine Urlaubsziele nach       ger Spaziergang (Bush Walk) auf einer          an dem Spaziergang zusammen mit
                            en Tourismus in Deutschland einsetzt.       es inzwischen für Veranstalter und Rei-      tigen Informationen mühsam selbst                            seinen Freizeitwünschen und dem Preis der kleinen Inseln.                                der Gruppe abgelehnt habe, da es
                            Wir verstehen uns als Schnittstelle         semittler zur Pflicht, Reisende genau        zusammenzusuchen.                                            aussuchen und davon ausgehen kann,                                                       aufgrund der Rechtslage in Botswana
                            zwischen der Behindertenselbsthilfe,        zu informieren. Für Reisende mit einer                                                                    dass sich unter den Angeboten immer       Vor Ort sah die Welt dann anders aus.          verboten sei, dass Menschen mit Behin-
                            der Politik und der deutschen Tou-          Behinderung hinsichtlich der Barriere-       in: Gibt es Ihrer Erfahrung nach viele                       auch eines befindet, das für die jeweili- Obwohl die Reiseleiterin mich während          derung die Inseln im Okawango Delta
                            rismuswirtschaft. Im Aktionsplan der        freiheit wäre es dabei ganz besonders        Betriebe, die Ihr Angebot nutzen?                            ge Behinderung geeignet ist.              der ersten Tage beim Einsteigen in             betreten.
                            Bundesregierung zur Umsetzung der           wichtig zu wissen, wie barrierefrei ist                                                                                                             hohe Safari-Jeeps und -Lkw beobach-
                            UN-Behindertenrechtskonvention wer- ein Angebot, ein Hotelzimmer, ein Aus-               Dr. Leidner: Nein, leider nicht genug.                       in: Haben Sie diese Erfahrung auch        ten konnte, war ich umso überraschter,         Diese Begründung erinnerte mich an
                            den wir als die zentrale Anlaufstelle in    flug vor Ort usw.                            Gründe dafür können sein, dass Hotels                        schon selbst gemacht?                     als sie mir zwei Tage vor Aufbruch             die Peru-Reise, bei der die Veranstalter
                            Fragen des barrierefreien Tourismus ge-                                                  meinen, wenn sie ein behindertenge-                                                                    zu dieser Insel mitteilte, dass ich an         ebenfalls behauptet hatten, die Lan-
                            nannt. Unser Ziel ist es, die Teilnahme     in: Gibt es dazu besondere Kriterien bzw.    rechtes Bad anbieten, reiche das aus.                        Dr. Leidner: Ja. Ich nehme gern an        dem Spaziergang auf der Insel nicht            desgesetze würden verbieten, dass
                            behinderter Menschen am allgemeinen Maßstäbe?                                            Aber wem nutzt das, wenn beispiels-                          geführten Reisen teil, selbst wenn sie    teilnehmen könne, da man hierbei               Menschen mit Behinderung den Inka-
                            Tourismus zu verbessern. Das heißt,                                                      weise der Zugang zum Hotel nur über                          manchmal mit hohen Herausforderun- im Gänsemarsch gehen müsse. Dabei                     Pfad betreten. Derartige Vorschriften
                            wir verfolgten einen inklusiven Ansatz      Dr. Leidner: In der EU wie auch in           Treppen zu erreichen ist. Manch einer                        gen verbunden sind. Nach dem Motto        hatte sie bis dahin auch schon gesehen,        würden der UN-Behindertenrechtskon-
                            schon zehn Jahre vor Inkrafttreten der      Deutschland gibt es eine Vielzahl von        befürchtet vielleicht auch, dass sich „zu                    „Blind über den Inka-Pfad“ oder „Blind    dass Hintereinandergehen für meine             vention widersprechen und ließen sich
                            UN-Behindertenrechtskonvention.             Kennzeichnungssystemen, die meis-            viele“ Menschen mit Behinderungen                            durchs Okawango Delta“ reiste ich in      Frau und mich nichts Ungewöhnliches            auch nicht bestätigen.

                                                                                                                                     in 2/2018 |                                                    | in 2/2018
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
14                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            15

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                                     INTERVIEW                                                                                                                            .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                                                              FREIZEIT

                                                                                                                                                                                   Tierisch entspannen …
                            Der Veranstalter bestand darauf, dass        in: Ihre Geschichte klingt als Reisebericht   zeigt, dass Inklusion möglich ist, ohne
                            wir uns mit einem eigenen Führer auf         spannend, als Erfahrung eines sehr            Risiken auf den Anbieter zu verlagern.
                            der Insel von der Gruppe trennen müss-       aktiven, erfahrenen blinden Reisenden         In seinem Katalog weist er darauf hin,
                            ten, meine Teilnahme gefährde die
                            Sicherheit der Gruppe.
                                                                         unglaublich. Was würden Sie sich wün-
                                                                         schen?
                                                                                                                       dass Reisende mit Assistenzbedarf die-
                                                                                                                       sen selbst organisieren. Das vermeidet
                                                                                                                       Risiken für den Reiseveranstalter und
                                                                                                                                                                                               im Zoo und anderswo
                            Die anderen Teilnehmer wurden we-            Dr. Leidner: Die Bundesregierung wäre         gibt jedem Reisenden die Möglichkeit,
                            der auf Verhalten bei der Begegnung          gut beraten, zu erkennen, dass Rechts-        seine Reise unter Berücksichtigung des
                            mit wilden Tieren (die gibt es, wie sich     vorschriften über Diskriminierung im          jeweiligen Assistenzbedarfs selbst zu                       Ann-Kathrin Vogel berichtet von ihrer Teilnahme an den Ange-       dern nur manchmal. Auf die freue ich mich dann. Und auf
                            später herausstellte, auf der Insel nicht)   Zusammenhang mit Gruppenreisen                wählen. Diese klare Regel ermöglicht                        boten der Offenen Hilfen im Bathildisheim                          die Mitarbeiter auch, weil ich die alle schon lange kenne.
                            noch auf beschwerliche Pfade hinge-          konkretisiert werden müssen. Bis              zudem einen offenen und nicht-diskri-                                                                                          Ich finde auch gut, dass nicht so viele bei den Ausflügen
                            wiesen. Stattdessen wurde der Bush-          jetzt und trotz des neuen Reiserechts         minierenden Informationsaustausch                           Im September war ich im Rahmen des Angebotes der Offe-             mitmachen. Dann kann man sich besser auf die Menschen
                            Walk weiterhin als „einfache“ Strecke        scheinen deutsche Reiseveranstalter           zwischen Reiseveranstalter und Gast.                        nen Hilfen im Zoo in Dortmund. Das fand ich interessant,           einstellen, als wenn es so viele wären. Manchmal spreche ich
                            bezeichnet.                                  ihren Handlungsspielraum gegenüber                                                                        weil ich Tiere gern mag und es da viele verschiedene gibt.         auch mit meinen Freundinnen ab, für welche Ausflüge wir
                                                                         Reisenden mit Behinderung für un-             in: Dr. Leidner, Sie haben uns einen guten                  Wir sind um 10 Uhr mit unserem Bus losgefahren und wa-             uns anmelden, dann fahren wir zusammen mit.
                            in: Was hat das mit Ihnen gemacht?           begrenzt zu halten. Im Katalog eines          Überblick über die Entwicklungen von                        ren den ganzen Tag unterwegs. Der Ausflug war super, wir
                                                                         Reiseveranstalters entdeckte ich den          barrierefreien Tourismus und das Enga-                      sind nämlich durch den ganzen Zoo gelaufen.                        In meiner freien Zeit gucke ich auch gern Fußball. Mit den
                            Dr. Leidner: Es beschäftigte mich wäh-       Hinweis, dass seine Reisen für Men-           gement der NatKo gegeben. Es war mir                                                                                           Offenen Hilfen war ich auch schon im Stadion, und mit mei-
                            rend der gesamten Reise noch be-             schen mit Mobilitätseinschränkung             ein großes Vergnügen, über Ihre Reisen zu                   Ich nehme mir immer einen Rucksack mit, mit meinen                 ner Mutter auch. Ich bin Fan von Bayern und vom KSV, aber
                            sonders, dass sich die mir gegebenen         „grundsätzlich nicht geeignet“ seien.         erfahren, und danke Ihnen für das inter-                    wichtigen Sachen, Getränken und Essen. Meistens essen              in München war ich mit den Offenen Hilfen noch nicht.
                            Informationen so sehr von denen an           Aufgrund der Verschiedenartigkeit             essante Interview!                                          wir aber auch unterwegs noch was Kleines zusammen.                 Die Angebote werden von der Pflegekasse bezahlt, und ich
                            die Gruppe gerichteten unterschieden.        von Mobilitätseinschränkungen kann                 			                                                    Ich mache regelmäßig bei den Offenen Hilfen mit, weil              brauche nur Taschengeld mitzubringen. Ich mache bestimmt
                            Es zeigt aus meiner Sicht, dass Diskri-      ich mir nicht vorstellen, dass man es         Gaby Kißmer                                                 da immer spannende Ausflüge angeboten werden. Weil                 noch lange bei den Offenen Hilfen mit.
                            minierung mit der Diskriminierung der        sachlich begründen kann, dass eine                                                                        ich in Wolfhagen in der Wohngemeinschaft wohne und
                            Informationen beginnt.                       Aktivität für Menschen mit Mobili-                                                                        meine Mutter mich nicht immer hinfahren kann, werde ich            Ann-Kathrin Vogel
                                                                         tätseinschränkungen „grundsätzlich                                                                        manchmal auch von den Mitarbeitern der Offenen Hilfen
                            Außerdem war mein Eindruck, dass die         nicht geeignet“ ist, es sei denn, der                                                                     abgeholt.
                            einheimische Bevölkerung keine Pro-          Anbieter verfolgt das Ziel, diese Gruppe                                                                                                                                                          Das Angebot der Offenen Hilfen
                            bleme mit der Teilhabe von Menschen          als Kunden auszuschließen.                                                                                Das Tolle ist, dass wir immer so viel Spaß bei den Ausflügen
                            mit Behinderung zu haben schien.                                                                                                                       haben. Wir lachen viel zusammen und wir essen immer was                                 Im Rahmen der Offenen Hilfen (OH) können Menschen
                            Ablehnende Verhaltensweisen gegen-           Aber nicht alle Reiseveranstalter zeigen                                                                  gemeinsam. Das finde ich gut. Wir verstehen uns gut, und                                mit Behinderung (geistig, körperlich oder mehrfach
                            über Behinderung waren auf dieser            so ablehnende Verhaltensweisen wie                                                                        es wird auch darauf Rücksicht genommen, wenn einer was                                  behindert) oder die im Sinne der Eingliederungshilfe
                            Reise lediglich bei der deutschen Rei-       auf meinen Reisen durch Peru und                                                                          nicht so gut kann oder langsamer ist. Ich freue mich immer                              von einer solchen Behinderung bedroht sind, unterstützt
                            seleiterin und dem Reiseveranstalter in      Botswana. Die scheuten nicht einmal,                                                                      schon lange Zeit auf die Ausflüge, weil ich dann auch wo                                werden. Hinsichtlich Alter oder Schweregrad der Behin-
                            Deutschland zu erkennen. Es scheint,         bewusst die Unwahrheit über die                                                                           hinkomme, wo ich sonst nicht so oft hinkomme. Und weil                                  derung gibt es keine Einschränkungen.
                            dass es auch in diesem Bereich die so-       Rechtsvorschriften in den besuchten                                                                       es auch mit Menschen ist, die ich nicht immer sehe, son-
                            genannte „German Angst” gibt, die aber       Ländern zu verbreiten.
                            hier zum Ausschluss von Reisenden mit
                            besonderen Anforderungen führt.              Der SPD-Reiseservice beispielsweise,

                                                                                                                                       in 2/2018 |                                                   | in 2/2018
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
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                FREIZEIT                                                                                                             .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                         FREIZEIT

                                                                                                                                              In Abendveranstaltungen wird die Betreuung für die Kinder              Mobikurs – was steckt
                                                                                                                                              sichergestellt, damit die Eltern sich zu verschieden Themen
                                                                                                                                              informieren, Fragen stellen und sich austauschen können.               dahinter?
                                                                                                                                              Für die abwechslungsreiche Verpflegung sorgt das Küchen-               Erfahrungen von Sabine und Daniel Hennig, die als Familie mit ihren
                                                                                                                                              team des Bathildisheim e. V., das dafür sehr oft ein großes            Töchtern Helena (5) und Elisa (3) erstmals teilnahmen
                                                                                                                                              Lob bekommt.
                                                                                                                                                                                                                                Sabine Hennig
                                                                                                                                              Getreu dem Motto „Nichts ist unmöglich“ ent-                                        Erwartungsvoll und gespannt auf den Kurs reisten
                                                                                                                                              wickeln sich alle Teilnehmenden oft viel weiter                                      wir im August von Herdorf nach Bad Arolsen. Wir
                                                                                                                                              und können ihrem Alltag zu Hause sicherer                                             hatten uns als Familie zu einem „Mobikurs“ ange-
                                                                                                                                              begegnen. Alle fahren mit reichem Erfah-                                              meldet, da unsere Tochter Helena auf einen Roll-
                                                                                                                                              rungsschatz, tollen Erlebnissen und schönen                                           stuhl angewiesen ist. Ein bisschen mehr Sicherheit
                                                                                                                                              Erinnerungen zurück und denken nicht selten                                           im Umgang mit dem Rollstuhl und damit verbun-
                                                                                                                                              über ein Wiedersehen nach.                                                           den mehr Selbstständigkeit für unsere Tochter, das
                                                                                                                                                        		                                                                        waren unsere Wünsche an den Kurs.
                                                                                                                                              Sandra Lohr, Tina Gruß

                                                                                                                                                                                                                           Diese Erwartung wurde in den fünf Tagen voll erfüllt. Helena
                                                                                                                                                                                                                                 hat viel gelernt. Sie war mit Gleichgesinnten zusam-
                                                                                                                                                                                                                                 men und konnte sich an älteren Kindern orientieren.
                                                                                                                                                                                                                                 Unsere Tochter und wir als Eltern bekamen altersge-

MOBIL DURCH ROLLI TRAINING IN DEN FERIEN
                                                                                                                                                   Hintergrund
                                                                                                                                                                                                                                 rechte Hilfestellungen, wie wir besondere Herausfor-
                                                                                                                                                   Im Rahmen des Fortbildungsprogramms des Bathildisheim e. V.                   derungen im Alltag mit Rolli, wie z. B. kleine Stufen
                                                                                                                                                   werden Mobilitäts- und Rollstuhltrainingskurse angeboten. Dies                oder Rolltreppen, einüben und meistern können. Wir
     Mit großem Tempo rasen sie den kleinen Hügel von den            barrierefreie Bad Arolsen bietet. Ebenso von einem Rolltrep-                  sind fünftägige Lehrgänge, in denen Kinder und Jugendliche das                Eltern und ihre Schwester Elisa konnten ebenfalls
     Wohngruppen des Kinder- und Jugendwohnens zum Fest-             pentraining in der Innenstadt der nahengelegenen Stadt                        Rollstuhlfahren und vieles andere rund um das Leben im Roll-                  einen Rollstuhl benutzen und die Welt aus dieser Per-
     saal hinunter. Nun ist auch unüberhörbar, dass hier Aktivität   Korbach.                                                                      stuhl erlernen und erfahren können. So werden Wege zu mehr                    spektive kennenlernen. Unsere Familie kann sich gut
     eine große Rolle spielt. Es wird erzählt, gerufen, geklatscht                                                                                 Selbstständigkeit und Selbstbestimmung aufgezeigt. Eltern und                 vorstellen, den Kurs in ein paar Jahren ein
     und gesungen. Die Gruppe hat zweifelsfrei ganz viel Spaß.       Auch in diesem Sommerkurs finden sich die Kinder mit den                      Geschwister werden in das Programm der Kurse einbezogen. Sie                  weiteres Mal zu besuchen, weil es für
     Alle sind fröhlich und entspannt, genau wie es sich ein jeder   Übungsleitern im Schwimmbad ein, um das Gefühl der                            haben selbst die Chance auszuprobieren, wie Rollstuhlfahren                   Helena mit steigendem Alter neue
     in den Ferien wünscht.                                          Schwerelosigkeit im Wasser kennenzulernen. Teilnehmer, El-                    funktioniert, und lernen, wie ein gut eingestellter Rollstuhl aus-            Dinge zu lernen gibt.
                                                                     tern und Geschwisterkinder genießen die kühle Erfrischung                     sieht.
     Und doch sind es keine „Ferien“ wie es die meisten von          im Anschluss an einen heißen Tag.                                                                                                                        Daniel Hennig
     uns gewöhnt sind. Dies ist ein besonderes Ferienerlebnis,                                                                                     Veranstalter der Kurse ist der Deutsche Rollstuhl-Sportverband             Das optimal abgestimmte Pro-
     welches zweimal jährlich, in den Oster- und Sommerferien,       Ziel dieses Mobi-Kurses ist es, bei den Kindern, Jugendlichen                 e. V. (DRS). Mehr Infos dazu bei den LINKTIPPS auf S. 19.                  gramm mit verschiedenen Akti-
     auf dem Bathildisheim-Gelände stattfindet. Die Bundeszen-       und jungen Erwachsenen spielerisch und mit viel Spaß vor-                                                                                                onen war vielseitig, fordernd und
     trale des Deutschen Rollstuhlverbandes (DRS), Fachbereich       handene Fähigkeiten mit dem Rollstuhl zu festigen und zu                                                                                                 sehr lehrreich. Die Kinder konnten
     Kinder- und Jugendsport, bietet diese siebentägigen Mo-         stärken. Sie erlernen die sichere Beherrschung des eigenen                                                                                               viel für den Alltag mitnehmen und
     bilitätstrainingskurse an. Die Teilnehmer profitieren vom       Rollis sowie verschiedene Fahrtechniken oder gar mit klei-                                                                                               wir Eltern wissen nun besser, wie wir
     barrierefreiem Bathildisheim-Gelände, dem hauseigenem           nen Hürden umzugehen. Es treffen sich Gleichgesinnte, es                                                                                    den Alltag begleiten und unterstützend eingreifen können. Die
     Schwimmbad und allen Möglichkeiten, die das weitgehend          bilden sich neue Kontakte und Freundschaften, die oft über                                                                                  Geschwister erfuhren spielerisch, was es bedeutet, im Rollstuhl zu
                                                                     die Woche hinaus bestehen bleiben. Das Übungsleiterteam                                                                                     sitzen. Die Einrichtung und das Gelände im Bathildisheim in Bad
                                                                     besteht sowohl aus „Fußgängern“ als auch aus Rollstuhl-                                                                                     Arolsen sind optimal für die Bedürfnisse der Kinder ausgestattet.
                                                                     fahrern. Dies ist ein wichtiger Aspekt im Umgang mit den                                                                                    Das bot uns Eltern Entlastung und unseren Kindern einen gewis-
                                                                     Kindern, da es glaubwürdiger scheint, aus eigener Erfahrung                                                                                 sen Freiraum. Das leckere Essen hat dafür gesorgt, dass alle genug
                                                                     zu berichten.                                                                                                                               Energie für die Tage hatten. Alles in allem war es eine rundum
                                                                                                                                                                                                                 gelungene Woche.

                                                                                                         in 2/2018 |                                               | in 2/2018
Frei(e) Zeit Ist freie Zeit immer eine selbstbestimmte Zeit? - Nr. 2/2018 - Bathildisheim
18                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            19

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          BUCH- UND KALENDERTIPPS                                                                                                                                         .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                                                              LINKTIPPS

                            Buchtipps                                   WANDKALENDER                                    Waldwe-
                                                                                                                        gen, am                                                    DEUTSCHER ROLLSTUHL-
                                       SIE RAUBTEN MIR DIE           … als Geschenk zu Weihnachten oder                 Waldrand                                                   SPORTVERBAND                                BERLIN CITY TOUR                             WHEELMAP
                                       UNSCHULD                      anderen Anlässen sind immer eine                   und unter
                                                                     gute Wahl. Deshalb hier eine schöne                Bäumen.                                                    Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband         Seit kurzem hat der beliebte Doppelde-       Die Initiative wheelmap hat die nach
                                       Eindrucksvoll beschreibt      Auswahl aus dem DUMONT Verlag.                     Er war bereits mehrfach Top-Ten-                           e. V. (DRS) hat es sich als Fachverband     cker-Sightseeing-Anbieter „Berlin City       „Reisen für Alle“ geprüften Informatio-
                                       Madeleine Vibert, was sie     Alle gezeigten Kalender sind „Made in              Finalist beim Fotografiewettbewerb                         des Deutschen Behinderten-Sport-            Tour“ auch einen rollstuhlgerechten          nen implementiert und bietet Nutzern
                                       im Waisenhaus Haut de la      Germany“ und wurden in Deutschland                 Hasselblad Masters in der Kategorie                        verbandes zur Aufgabe gemacht, den          Bus in seinem Angebot. Der speziell          verlässliche und geprüfte Informati-
                                       Garenne erlebt hat an Miss-   gestaltet, gedruckt und verarbeitet.               Landschaft/Natur. Seine poetischen                         Rollstuhlsport zu fördern und weiterzu-     umgebaute Bus verfügt über 21 vari-          onen zu barrierefreien touristischen
                                       handlungen, Missbrauch und Dies gilt auch für das eingesetzte                    Bilder vom Wald sind aufgeladen mit                        entwickeln.                                 abel nutzbare Plätze: So können auf          Angeboten.
                                       Folter. Sie erzählt von einer Papier, welches allen Standards einer              einer ganz besonderen Atmosphäre.                                                                      Schienen je nach Bedarf entweder
                                       verlorenen Kindheit, dem      zertifizierten und umweltverträglichen             Man möchte man genau dort sein, wo                         Über 9.000 Rollstuhlnutzer sind in mehr     Sitzplätze eingebaut oder Rollstühle         Mehr dazu: https://wheelmap.org/
                                       Kampf, den sie geführt hat    Herstellung entspricht.                            die Fotografien entstanden sind.                           als 330 Vereinen des DRS organisiert.       angegurtet werden. Für Rollstuhlfahrer,      map#/?zoom=14
                                       und wie es ihr trotz allem                                                                                                                  Zum vielfältigen Angebot gehören            die nicht umgesetzt werden können,
                                       gelingt, ein gutes Leben zu                                                      58,4 x 48,5 cm, Spiralbindung, 30 €,                       mittlerweile 28 Sportarten, die bundes-     stehen insgesamt zehn Plätze zur
                                       führen.                       Tiere 2019 – Kinder-Kalender                       ISBN: 978-3-8320-3901-1                                    weit in Fachbereichen und Arbeitsge-        Verfügung. Für einen bequemen und            HOTEL IM ALLGÄU
                                                                                                                                                                                   meinschaften organisiert sind.              barrierefreien Zugang sorgt ein in der
                            Toni Maguire, Madeleine Vibert, Weltbild-                                  Die Tiere des                                                                                                           hinteren Bustür eingebauter Lift. Dieser     „Ein Ort ohne Barrieren“, so wirbt das
                            Verlag 2016, ISBN-10: 3828932959                                           polnischen       Never stop exploring 2019 –                                Sport und Bewegung bilden einen             kann auch elektrische Rollstühle prob-       Embrace Allgäu ART Hotel auf seiner
                                                                                                       Plakat- und      Outdoor-Fotografie                                         wichtigen Baustein für ein gesundes         lemlos heben.                                Website. Die Philosophie des Allgäu
                            Der Hundertjährige ist zurück!                                             Bilderbuch-                                                                 und langes Leben. Das gilt besonders                                                     ART Hotels ist ganz und gar auf diese
                                                                                                       künstlers        Surfer vor den eisigen Küsten Alaskas,                     für Menschen mit Mobilitätseinschrän-       Mehr dazu: www.berlin-city-tour.de           Anforderungen ausgerichtet. Men-
                                               Allan Karlsson ist                                      Dawid Ryski      Reiter an den menschenleeren Strän-                        kungen. Für sie bedeutet körperliche                                                     schen mit Handicap sollen im Allgäu
                                               wieder da! Die Fort-                                    sind ein Hin-    den Islands, Kanuten auf einsamen                          Aktivität oft die Voraussetzung für ein                                                  ART Hotel einen unbeschwerten Auf-
                                               setzung von Jonas                                       gucker. Der      Bergseen – der US-amerikanische                            aktives und selbstbestimmtes Leben.         ADAC-ANGEBOTE                                enthalt genießen können.
                                               Jonassons erstem                                        grafische Stil
                                               Roman „Der Hundert-                                     mit klarem                                                                  Nicht nur bei der Rehabilitation nach       Seit Januar 2018 besteht die Mög-       Mehr dazu: https://www.allgaeuartho
                                               jährige, der aus dem                                    Strich und                                                                  einem Unfall oder einer Krankheit kann      lichkeit, sich in ADAC Maps über        tel.de/inklusion-und-barrierefreiheit/
                                               Fenster stieg und ver-   warmen Farben spricht Erwachsene                                                                           Bewegung und Sport wichtig sein,            barrierefreie Tourismusangebote in      inklusion-und-barrierefreiheit.html
                                               schwand“ steht ihrem     und Kinder gleichermaßen an. Dawid                                                                         sondern auch zur Abwehr von Folge-          Deutschland zu informieren. Hierfür
                                               Vorgänger an bizarrer    Ryski ist auch als Illustrator von Bilder-                                                                 erkrankungen, Wiedererlangung des           hat der ADAC die nach „Reisen für Alle“
                                               Komik und unglaub-       büchern bekannt.                                                                                           psychischen Gleichgewichts oder Auf-        zertifizierten Leistungsträger in seine
                                               lichen Ereignissen in                                                                                                               bau eines sozialen Netzwerks.               Map integriert und bietet somit die
                                               nichts nach. Bei einer   49,5 x 68,5 cm, Spiralbindung, 28 €,                                                                                                                   Möglichkeit, jede Reise individuell zu
                                               Ballonfahrt geraten      ISBN: 978-3-8320-3896-0                                                                                    Die Arbeit des DRS wird u. a. durch die     planen und den Reiseverlauf an persön-
                            der Hundertjährige Allan und Julius,                                                        Outdoor-Spezialist und Fotograf Chris                      Stiftung Rollstuhlsport unterstützt. Da-    liche Ansprüche anzupassen.
                            sein Gefährte, auf Abwege und müssen                                                        Burkhard begleitet Extremsportler und                      rüber hinaus arbeitet der Verband mit
                            im Meer notlanden. Zum Glück werden         Waldspaziergang 2019                            Outdoor-Freaks mit seiner Kamera und                       einer Vielzahl von Sponsoren, Koope-        Mehr dazu:
                            sie gerettet. Pech ist jedoch, dass sich    Fotokunst-Kalender                              fängt die magischen Momente ein. Sei-                      rationspartnern und ehrenamtlichen          https://maps.adac.de/default.
                            das Rettungsboot als nordkoreanisches                                                       ne Bilder atmen den Geist von Freiheit                     Mitarbeitern zusammen, um Synergie-         aspx?preset=true&ID=507&Katego
                            Kriegsschiff entpuppt. Und schon steckt     Spätestens seit Peter Wohllebens Buch-          und Abenteuer.                                             effekte zu nutzen und gemeinsam den         rie=BarrierefreieAngebote
                            Allan mitten in einer heiklen politischen   Bestseller „Das geheime Leben der                                                                          Sport von Menschen mit Behinderung
                            Mission …                                   Bäume“ ist klar, dass die Menschen vom 58,4 x 48,5 cm, Spiralbindung, 30 €,                                weiterzuentwickeln.
                                                                        Thema Bäume und Wald fasziniert sind. ISBN: 978-3-8320-3911-0
                            C. Bertelsmann Verlag, München, 20 €,       Der niederländische Fotograf Lars van                                                                      Mehr dazu: www.drs.org
                            ISBN 978-3-570 10355-5, geb. Ausgabe        de Goor fotografiert auf unnachahm-
                                                                        liche Weise magische Momente auf

                                                                                                                                        in 2/2018 |                                                  | in 2/2018
20                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            21

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                                       BERICHTE                                                                                                                           .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                                                              BERICHTE

                                                                                                                                                                                                                                Bronze
                                                                                                                                                                                   Es waren durchweg faire und span-
                                                                                                                                                                                   nende Spiele, die die zahlreichen Zu-
                                                                                                                                                                                   schauer auf dem Landauer Sportplatz

                                                                                                                                                                                                                                knapp
                                                                                                                                                                                   beim neunten Fußballturnier für und
                                                                                                                                                                                   mit Menschen mit einer Behinderung

                                                                                      							                                                                                      zu sehen bekamen. 13 teilnehmende
                                                                                                                                                                                   Mannschaften aus dem gesamten

                                                                                                                                                                                                                                verpasst
                                                                                                                                                                                   Bundesgebiet spielten zeitgleich auf

                                                                                     Traditionelles                                                                                zwei Plätzen im Modus „jeder gegen
                                                                                                                                                                                   jeden“. Die Spielzeit betrug jeweils

                                                                                   Schuljahres-
                                                                                                                                                                                   einmal 10 Minuten.

                                                                                                                                                                                   In der Gruppe A wurde die Behinder-

                                                                               Abschluss-
                                                                                                                                                                                   tensportgemeinschaft (BSG) Neckars-                                                      Der CDU-Landtagsabgeordnete
                                                                                                                                                                                   ulm mit 16 Punkten Gruppensieger,                                                        Armin Schwarz dankte allen anwe-
                                                                                                                                                                                   gefolgt von den Kasseler Werkstätten                                                     senden Sportlern und Funktionären,

                                                                           Turnier                                                                                                 mit 12 Punkten.                                                                          insbesondere auch dem TSV Landau,
                                                                                                                                                                                                                                                                            der als anerkannter Integrations-

                                                                                                                                                                                   Bathildisheimer FuSSballer kämpfen sich ins Spiel um Platz 3
                                                                                                                                                                                                                                                                            verein dieses Turnier bereits zum
                           Im Juni trafen sich 13 Bogenschützen,                                                     Teichgräber als Bogensportleiter nicht                                                                     In Gruppe B setzte sich der SV Teuto-       neunten Male ausrichtete. „Eine
                           um den Schuljahresabschlusssieger aus-                                                    mehr zur Verfügung stand. Elmar Rus-                                                                       nia Köppern gegen die Fußballer der         ganz tolle Veranstaltung, in der ihr
                           zuschießen. Alle Schützen hatten durch                                                    temeier und Michael Bahn bringen sich                                                                      Bathildesheimer Werkstätten durch.          alle Gewinner seid“, waren seine ab-
                           eine neue Spielidee, der „Mensch-ägere-      Im Rückblick auf das zurückliegende          nun sehr engagiert und kompetent ein,                                                                      Nach einem mit 3:0 verlorenen Halb-         schließenden Worte. Diesem Eindruck
                           Dich-nicht“-Runde, die Möglichkeit, den      Schuljahr waren sich alle Bogenschüt-        nachdem sie ein Seminar im traditio-                                                                       finale standen die Bathildisheimer          schlossen sich Udo Joost (Magistrat
                           Pokal mit nach Hause zu nehmen. Carla        zen einig, dass das Highlight die erfolg-    nellen Bogenschießen besucht haben.                                                                        Sportler nun um Platz 3 dem SV Teu-         Stadt Bad Arolsen) sowie Oberst a. D.
                           Spohr konnte ihren Titel in einem span-      reiche Teilnahme an der Herzogsäg-                                                                                                                      tonia Köppern gegenüber. Der wiede-         Jürgen Damm, der sich seit 40 Jahren
                           nenden Schießen verteidigen. Sie und         mühler Herausforderung in Peiting            Uwe Müller                                                                                                 rum erwies sich als das Team mit der        für die Integration von Menschen mit
                           Patrick werden zukünftig nicht mehr am       war. Auch die Zerstörung des eigenen                                                                                                                    reiferen Spielanlage und erkämpfte          Behinderungen in Waldeck-Franken-
                           Bogenschießen teilnehmen können, da          Parcours durch das Sturmtief Friederike                                                                                                                 sich mit einem 2:0-Erfolg den 3. Rang.      berg einsetzt, gerne an. Jede Mann-
                           sie ihre Schulzeit beendet haben. Als        wurde genannt und die vielen Arbeits-                                                                                                                                                               schaft dieses mit insgesamt 120 Toren
                           Abschiedsgeschenk bekamen sie von            einsätze zur Wiederherstellung des                                                                                                                      Das abschließende Finale war an Dra-        spannenden und torreichen Turniers
                           der Gruppe einen Pullover, der sie an        Parcours gelobt.                                                                                                                                        matik nicht zu überbieten. Nachdem          erhielt einen Preis sowie Plaketten
                           ihre Zeit bei den Bathildisheimer Bo-                                                                                                                                                                sich beide Teams in der regulären           und Urkunden.
                           genschützen erinnert.                        Besonderen Spaß hatte die Bogengrup-                                                                                                                    Spielzeit nichts geschenkt und den
                                                                        pe an den abwechslungsreichen Spiel-                                                                                                                    Zuschauern hochklassigen Fußball            Walter Friedrich

                                                                        varianten während der Trainingszeiten.                                                                                                                  geboten hatten, ging es mit einem
                                                                        Inzwischen ist auch der Betreuerstab                                                                                                                    0:0 in die fünfminütige Verlängerung.
                                                                        wieder solide aufgestellt, nachdem Herr                                                                                                                 Als auch diese keinen Sieger hervor-
                                                                                                                                                                                                                                brachte, musste die Entscheidung
                                                                                                                                                                                                                                zwangsläufig vom Punkt fallen. Die
                                                                                                                                                                                                                                erstmals teilnehmende Mannschaft
                                                                                                                                                                                                                                des BSG Neckarsulm entschied letzt-
                                                                                                                                                                                                                                endlich im Neunmeter-Schießen das
                                                                                                                                                                                                                                Finale mit 5:4 für sich.

                                                                                                                                      in 2/2018 |                                                    | in 2/2018
Bathi Junior
         22                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            23

.........................................................................................................................................................................
                                       BERICHTE                                                                                                                           .........................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                                                             KINDERSEITE

                                                                                                                                                                                     Was ist das
                                                                                                                                                                                                denn für ein
                                                                                                                                                                                                lustiges Tier?

                                                                                                                                                                                                Male einfach
                                                                                                                                                                                                an den Klecks
                                                                                                                                                                                                etwas dran!
                                                                                                                                                                                                Augen, Beine,
                                                                                                                                                                                                Flügel …

     22. Dreiradrallye bei
     bester Stimmung
                             Vom 8. bis 10. Juni startete die 22.
                             Dreiradrallye auf dem Gelände des
                             Bathildisheim e. V. durch. Mehr als 450
                             Schüler der Karl-Preising-Schule konn-
                                                                        sondern um den Genuss. Viele der Mo-
                                                                        torrad- und Gespannfahrer sowie Triker
                                                                        bauten schon freitags ihre Zelte auf
                                                                        dem Gelände des Bathildisheims auf,
                                                                                                                      Das war auch am Abend im Festzelt zu
                                                                                                                      spüren, als die Band „Black Muffin“ den
                                                                                                                      Besuchern so richtig einheizte. Ein Got-
                                                                                                                      tesdienst im Hof des Residenzschlosses
                                                                                                                                                                                     Einfach lustig …                                                    Fr it z c
                                                                                                                                                                                                                                                                  L
                                                                                                                                                                                                                                                                   h
                                                                                                                                                                                                                                                                    e h
                                                                                                                                                                                                                                                         „Herr en den K
                                                                                                                                                                                                                                                                  r, „k   a n n
                                                                                                                                                                                                                                                                                fragt
                                                                                                                                                                                                                                                                        rer“, assen-
                                                                                                                                                                                                                                                                                m
                                                                                                                                                                                                                                                                                 l

                                                                                                                                                                                                                                                                                   erd n
                                                                                                                                                                                                                                                                                        r
                                                                                                                                                                                                                                                                                  an fü ,
                                                                                                                                                                                                                                                                                        e
                             ten es kaum erwarten, endlich wieder       um mit Musik im Festzelt und einem            bildete traditionell den Abschluss der                                                                                             lehre bestraft w an
                                                                                                                                                                                                                                                                                   et
                             auf dem Sozius oder im Beiwagen eines      nächtlichen Lagerfeuer ins Wochenen-          Feierlichkeiten.
                                                                                                                                                                                        Ein Paar hat sich zer
                                                                                                                                                                                                              stritten                                    etwas n nicht g nicht“,
                                                                                                                                                                                                                                                                   a               h
                             Motorrads Platz zu nehmen und sich         de zu starten. Samstags hieß es Helme
                                                                                                                                                                                       und schreibt sich nu
                                                                                                                                                                                                             r noch.                                      was m Natürlic hrer.
                                                                                                                                                                                                                                                                     „              e
                             den Fahrtwind um die Nase wehen zu         und Schutzkleidung bereitlegen, denn
                                                                                                                                                                                       Eines Abends legt sie
                                                                                                                                                                                                               ihm ei-                                     hat?“ tet der L Fritz-
                                                                                                                                                                                                                                                                    o r              h
                             lassen.                                    um 13.30 Uhr erfolgte der Startschuss
                                                                                                                                                                                       nen Zettel hin: „Mo
                                                                                                                                                                                                           rgen um                                          antw freut sic ämlich
                                                                                                                                                                                                                                                                    “,                n
                                                                        zur Fahrt durch das Waldecker Land.
                                                                                                                                                                                       sieben Uhr bitte we
                                                                                                                                                                                                           cken!“                                            „Gut ich habe en
                                                                                                                                                                                                                                                                     ,  „             ab
                             Dabei ging es bei der Traditionsveran-                                                                                                                                                                 Fritzchen im Zoo:         chen Hausaufg
                                                                                                                                                                                                                                                                       e
                             staltung nicht um Geschwindigkeit,         Parallel fand wie immer ein abwechs-
                                                                                                                                                                                       Am nächsten Morgen
                                                                                                                                                                                                           wacht sie                „Schau mal Papa, was      mein gemacht!
                                                                                                                                                                                                                                                                       t
                                                                        lungsreiches Programm auf dem Gelän-
                                                                                                                                                                                      entsetzt auf – es ist
                                                                                                                                                                                                             zehn Uhr.              für ein hässlich er        nich
                                                                        de unter dem Motto der diesjährigen
                                                                                                                                                                                      Sie findet einen Zet
                                                                                                                                                                                                            tel auf dem             Gorilla.“
                                                                        Dreiradrallye „Voll in Fahrt“ statt.
                                                                                                                                                                                      steht: „Es ist sieben
                                                                                                                                                                                                             Uhr. Auf-                                                                                 Zwei
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              K
                                                                                                                                                                                      stehen!“
                                                                                                                                                                                                                                    Papa: „Nicht so                                                    einem inder la
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        u
                                                                                                                                                                                                                                    laut, wir sind erst                                               ten S ausgetro fen an
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ee vo       ckne-
                                                                                                                                                                                                                                    an der Kasse!“                                                    das e
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            i
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  rbei.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     „Kuck ne zum an Sagt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     weg!“ mal, der deren:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     S
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    re Ki Sagt das a ee ist
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nd: „D      nde-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    stimm        a
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          t ein s war be-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Seerä
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      uber!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            “
                                                                                                                                      in 2/2018 |                                                    | in 2/2018
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