Kiebitz Spannende Geschichten aus dem Alterszentrum Park - Der Schlaue
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Bewohner- und Mitarbeiter-Zeitung Ausgabe 71 / Winter 2019 Der Schlaue Kiebitz Spannende Geschichten aus dem Alterszentrum Park leckere Süssigkeiten Raclette-Schmaus tolle Leistung buntes Herbstfest-Angebot
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Jeder Mensch ist herausgefordert sich mit dem Reigen des Lebens, dem damit verbun- denen Werden und Vergehen, auseinanderzusetzen, insbesondere im Monat Novem- ber. Das Sterben in der Natur ist offenbar und erlebbar, da wir aber wissen, dass aus diesem Vergehen im Frühling wieder neues Leben erwacht, lässt sich mit diesen eher dunklen, kargen und kalten Monaten gut umgehen. Was erwächst aus dem, was aus irgendwelchen Gründen zu Ende geht? Man weiss es nicht immer so klar wie in der Natur. In der Regel ist damit auch erst mal ein Abschied nehmen verbunden, bis sich wieder eine neue Chance, neues Leben auftut. Sie finden in diesem Heft einen «Abschieds-Brief» jener Freiwilligen, welche über viele Jahrzehnte christ- liche Andachten im Alterszentrum Park für unsere Bewohnerinnen und Bewohner zelebriert haben. Ein wichtiges und nachhaltiges christliches Kulturgut kann aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr fortge- setzt werden, trotz grossen Bemühungen fanden sich keine Nachfolger. Unser Respekt und grosser Dank für diesen treuen, langjährigen und wertvollen Einsatz gilt der ganzen Schar von Freiwilligen, welche dieses wichtige Kulturgut so lange gepflegt haben. Auch wenn langgediente Mitarbeiterinnen wegen Familienzuwachs, Pensionierung oder aus anderen Grün- den das AZP verlassen, eröffnen sich auch wieder neue Chancen. Schön zu lesen mit welcher Freude und auch Enthusiasmus zwei langjährige Mitarbeiterinnen nun als «frisch gebackene« Gruppenleiterinnen im ersten und zweiten Stock Talbach an ihre neue, verantwortungsvolle Aufgabe herangehen. Weitere Erneuerungsimpulse durchziehen das Leben im AZP: sei es die neu zusammengesetzte Fachkom- mission, in der nach abgelaufener Legislatur frisch gewählte Mitglieder für andere Blickwinkel sorgen, oder die neue Studierende HF in der Aktivierung, welche aus der Ausbildung Impulse mitbringt und um- setzt mit dem improvisierten Entwickeln einer gemeinsamen Geschichte in der Aktivierung. All dies und vieles mehr an Leben und Impulsen finden Sie in dieser Ausgabe des Kiebitz. Der meist trübe Novembermonat führt in den Dezember, der zwar äusserlich wenig Licht hat, innerlich da- für aber umso mehr. Mit jeder Woche geht ein Licht mehr an und ab 21. Dezember geht es auch mit dem Sonnenlicht wieder jeden Tag ein wenig, aber zuverlässig aufwärts. Das so eng mit Weihnachten verknüpfte Lied «Stille Nacht, Heilige Nacht» trotzt selbstbewusst allen Verwässerungstendenzen in Supermärkten und Einkaufzentren und erfüllt am Weihnachtstage mit uralter Kraft die Herzen mit der friedlichen und segensvollen Weihnachtsbotschaft. Genau das wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine lichtvolle Adventszeit und gesegnete friedli- che Weihnachtstage. Ich grüsse Sie herzlich
Unser Haus Impressum Inhalt Editorial ..............................3 Berichte: Das TZ entwickelt sich ...........5 Wir bitten zum Tanz ..............6 Dankesanlass ........................6 Offener Brief der Andacht .....7 Stille Nacht, heilige Nacht ....14 Fachkenntnisse vertiefen......15 Bruno weiss alles .................16 Die perfekte Glut ................ 17 Neues aus der Aktivierung...18 Samichlaus du guete Maa ...19 Szenen aus der Jugendzeit ..22 Hier wird nicht gemeckert ...28 Glückliche Gewinner ...........28 Ferienpass ...........................29 Städtischer Personalanlass ...30 Pensionierung .....................31 4. Rang ...............................31 Weihnachten, Fest für alle ...40 Herausgeber Alterszentrum Park Serie: Zürcherstrasse 84 Bewohner zirka 240 8500 Frauenfeld Das lese ich gerne ...............32 Angestellte zirka 250 Rezept ................................33 Tel. 052 728 71 71 Freiwillige zirka 70 www.alterszentrumpark.ch Altersheim Gedicht: Redaktionsteam Haus Talbach Wir sind im Dezember .........33 Monika Dieterich, Leiterin Redaktion Einerzimmer Astrid Reiser Ehepaar-Wohnungen Vorstellung: Ruth Gerber Pflegewohngruppe Doris Roost Melanie Bürge.......................8 Haus Talbach und Haus Ergaten Marcelle Holenstein ...............9 Fotos Einerzimmer Redaktion / Réception / verschiedene Fachkommission ..................10 Zweierzimmer Layout Betreutes Wohnen Monika Dieterich Gut zu wissen: Einerzimmer Alterswohnungen Parksiedlung Talacker Druck Veranstaltungskalender .......38 genius Media AG, Frauenfeld 1-, 2- und 3-Zimmer-Wohnungen Auflage Impressionen: Tageszentrum Talbach Herbstfest ...........................20 970 Stück Tages-, Nacht- und Ferienaufenthalt Erscheinungsdaten Geschenkidee .....................21 Restaurant Park / Café Ergaten März, Juni, September, Dezember News: Bankette / Seminare / Tagungen Nächste Ausgabe Bewohner ...........................34 Hilfsmittelvermietung im März 2020 Personal ..............................36 4
Blick ins Wohnzimmer gemalt von einem Tagesgast Das Tageszentrum Talbach entwickelt sich weiter Erika Baumann News aus dem Tageszentrum ich in diesem Artikel kurz berich- toller Erfolg – nicht zuletzt dank Talbach ten. Eine Massnahme galt der unserer motivierten Leiterin des Bekanntmachung und der Intensi- Tageszentrums, Anna Viglione, Aufgrund der Tatsache, dass die vierung der Vernetzung vom TZ in die bei den Angehörigen bzgl. Belegung im Tageszentrum Tal- der Region. Unter anderem bietet der Rückfrage freundlich nachge- bach (TZ) 2017 nur gerade das TZ dieses Jahr vier Anlässe hakt hat. 72 % betrug, wurde 2018 durch an, von denen diverse Anspruchs- Diese Rückmeldungen gaben eine dafür geschaffene Arbeits- gruppen profitieren werden. So interessante Hinweise darauf, gruppe eine neue Strategie für fand am 30. März ein Anlass für wie wir z.B. die Öffnungszeiten das Tageszentrum entwickelt. Interessierte statt, denen das TZ optimieren können. An diese Diese bestand aus Bernhard vorgestellt und gezeigt wurde Umsetzung werden wir nächstes Liepelt (Zentrumsleiter), Monika und sie danach mit der Leiterin Jahr herangehen und Sie sicher, Dieterich (Verantwortliche für des TZ bei einem Mittagessen in mittels einem weiteren Bericht Kommunikation und Information), Kontakt treten konnten mit der im Kiebitz, auf dem Laufenden Anna Viglione (Leiterin TZ), Urban Idee, allfällige Fragen in einem halten. Kaiser (Amtsleiter für Alter und informellen Rahmen stellen zu Für dieses Mal genug News vom Gesundheit) und Erika Baumann können. Dieser Anlass wurde im TZ. Gleichzeitig bedanke ich mich (Leiterin Pflege andere Wohnfor- September wiederholt und soll hiermit herzlich bei allen Beteilig- men). Unter der Leitung von Frau auch 2020 zweimal angeboten ten zum Gelingen, nicht zuletzt Martina Piffner (externe Unter- werden. auch beim Förderverein Tageszen- nehmensberaterin) wurde intensiv Dann fand im Mai ein Abendan- trum Talbach für ihre finanzielle gearbeitet, so dass im November gebot statt, an welchem Heidi Unterstützung. 2018 ein Strategiepapier vorlag, Schänzle-Geiger, eine versierte in welchem Massnahmen zur Um- Vertreterin der Alzheimer Thur- setzung in den unterschiedlichs- gau, ein Fachreferat hielt. Ein ten Bereichen enthalten waren. weiteres Fachreferat, mit Verant- Es gilt zu betonen, dass es sich wortlichen der Aufsuchenden bei der Umsetzung der Mass- Demenz Beratungsstelle TG, fand nahmen um eine mittelfristige im November 2019 statt. Angelegenheit handelt, d.h., sie Eine weitere Massnahme, die wird sicher 3-5 Jahre dauern — durchgeführt wurde, war eine allerdings haben wir dieses Jahr Umfrage der Angehörigen unse- mit den kurzfristigen Massnah- rer aktuellen Gäste. Die hundert- men begonnen. Davon möchte prozentige Rücklaufquote war ein 5
Henry Bertschi, Musiker Anna Viglione mit Tänzer Bally Wir bitten zum Dankes- Tanz anlass Anna Viglione Monika Dieterich Wer hört Musik nicht gerne? Die Leitung Aktivierung zauberte Das Alterszentrum Park fuhr Pop, Rock oder kann es Klassik mit ihren Gästen feine Guetzli am 12. September mit den sein? und salziges Gebäck. Freiwilligen HelferInnen nach Sich bewegen hält fit. Und wie Schönenwerd aus. Die Vorlieben sind da verschie- das stimmt. Es ist auch wissen- den. Aber sicher bin ich, dass alle, schaftlich erwiesen, dass tanzen, Eine Bewohnerin rufte mir keck die ihre Musik hören, ins Schwel- sich im Takt bewegen, die Koor- nach: «Gell, Sie bringen mir gen kommen. Erinnerungen kom- dination und auch die Kondition meine Spazierbegleitung schon men hoch. Ja gut, schöne und fördert. Das Gemüt macht auch wieder zurück.» Gemeint war eventuell auch weniger schöne. grosse Sprünge, denn es macht damit eine Freiwillige Helferin, die Die erste grosse Liebe, Disco-Be- auch grossen Spass. sich eben zusammen mit ande- suche, Geburtstage, Familienfeier, Von den Angehörigen konnten ren Freiwilligen «auf die Socken Ferien und vieles mehr. wir später erfahren, dass unsere machte», um am Dankesanlass Am Donnerstag, 17. Oktober war Gäste in jener Nacht sehr gut ge- für Freiwillige teilzunehmen. es wieder soweit. Das Tageszen- schlafen haben. Alle sind zufrie- Während einer gemütlichen Stun- trum Talbach hat die geschützte den aber müde ins Bett gefallen. de im Car durften wir zurückleh- Wohngruppe zum jährlichen Ich sage euch was, ich auch! nen und die Reise geniessen. Tanznachmittag eingeladen. Im Bally-Schuhmuseum in Schö- Als wir mit unseren Gästen im nenwerd angekommen, be- Haus Ergaten eintrafen, wurden suchten wir eine der weltweit wir bereits von schönen Tönen grössten Schuh-Sammlungen. Die empfangen. Henry Bertschi sass Museumsführerinnen verstanden da und haute in die Tasten. es bravourös, uns mit einer Prise Es war ein schöner gemütlicher Humor statt mit einem strengen Nachmittag. Es wurde gesungen, Monolog durchs Museum zu füh- geklatscht und getanzt. ren. Danach folgte ein erholsamer Einige Gäste haben kein Musik- Kaffeehalt, bevor wir die Rückrei- stück verpasst und waren immer se zum AZP antraten. auf der Tanzfläche. Wir wurden freundlich zum Apé- Das gibt natürlich Durst. Auch ro erwartet und später mit einem dafür war gesorgt. Es gab Tee, feinem 4-Gang-Abendessen und Kaffee und andere gute Geträn- einer fröhlichen musikalischen ke. Eine Stärkung wurde auch Begleitung durch «Knöpfli und angeboten. Vontobel» verwöhnt. 6
Offener Brief der ökumenischen Andachtsgruppe des Alterszentrum Park Andacht am Mittwochmorgen Luzia Mettler, Koordinatorin Andachtgruppe Liebe Besucherinnen und gere Freiwillige zu finden, welche Es lohnt sich, dem nachzugehen! Besucher der Andachten am die Andachten weiter mittragen Der gelebte christliche Glaube Mittwochmorgen wollen. Wir sind alle sehr traurig vermag es, uns immer neu zu darüber! stärken und den Tag hell zu ma- Unsere Andachten wurden in chen! den 60er Jahren durch initiative Wir empfinden, dass wir alle un- Christinnen verschiedener Kirchen tereinander sehr verbunden sind. So wünschen wir Ihnen den rei- ins Leben gerufen. Es herrschte Wir haben Sie, liebe Besucherin- chen Segen Gottes! Aufbruchstimmung durch das 2. nen und Besucher, lieb gewonnen Vatikanische Konzil und ebenso und den Kontakt mit Ihnen sehr Im November 2019 durch Aktionen der evangelischen geschätzt! Wir haben nicht nur Luzia Mettler für das Landeskirche. Die Andachten etwas gebracht, wir wurden auch Andachtsteam fanden zuerst im kleinen An- durch Sie und Ihr Da-sein be- dachtsraum im Haus Talbach schenkt! In diesem gemeinsamen statt. Durch die steigenden Besu- Unterwegssein wurde christliche cherzahlen wurden sie später in Gemeinschaft eindrücklich gelebt. den Saal des Ergaten verlegt. Dafür möchten wir Ihnen danken! An der heutigen Zusammen- Danken möchten wir dem Haus kunft unseres Teams haben wir für das Mitnehmen im Pool der viele Namen von tragenden und Freiwilligen. Wir danken auch für treuen Mitwirkenden aufgezählt, das Gastrecht im Saal, der immer die mit dabei waren. Es gibt auch schön für unsere Bedürfnisse unter Ihnen Personen, die diesen eingerichtet wurde! wertvollen Dienst mitgestaltet ha- ben. Dafür sind wir sehr dankbar! Gerne laden wir Sie, liebe Bewoh- nerinnen und Bewohner des AZP Nun müssen wir Ihnen leider und alle interessierten Personen mitteilen, dass es uns kräftemäs- ein, das Angebot der Gottes- sig nicht mehr möglich ist, dieses dienste vom Freitagnachmittag im Angebot im neuen Jahr weiter Saal des Ergaten weiterhin oder zu führen! Es ist uns bedauerli- neu zu nutzen. cherweise nicht gelungen, durch Spiritualität bekommt oft im Alter verschiedenste Bemühungen jün- einen ganz neuen Stellenwert. 7
Wohngruppenleiterin 1. Stock Talbach Melanie Bürge Vorstellung Melanie Bürge Melanie Bürge Gruppenleitung 1. Stock Tal- stellte mich der Herausforderung. Bewohner und deren Angehörige bach Da diese Wohngruppe bereits benötigt. schon längere Zeit ohne Führung Den richtigen Skill- und Grade- Als ich im Jahre 2011 etwas war, gab es oft knifflige Situati- Mix von Praktikanten, Betreu- unschlüssig, meiner Zukunft onen, die mein Können auf die ern, Lernenden, Fachfrau/mann entsprechend, zur Stelle «Frau Probe stellte, aber meinen Ehrgeiz Gesundheit und Diplomierten und Arbeit» ging, liess ich mich wachsen liess. Seit dem 1. Juli Pflegefachpersonen zu organi- quasi zum Studium für die Pflege 2019 ist der 2. Stock aber wieder sieren, ist eine grosse Aufgabe, überreden. Ich wusste ja nicht, mit einer neuen Wohngruppen- die sich nicht immer ganz einfach was ich wollte, also warum nicht! leitung abgedeckt und ich konnte gestaltet. Trotzdem ist es das, Nach drei Jahren intensivem Ler- mich nach einer intensiven Zeit was mir sehr viel Spass bereitet. nen schloss ich die höhere Fach- von 50% Arbeitspensum auf dem Es gibt jeden Tag Herausforderun- schule zur Diplomierten Pflege- 2. Stock und 50% auf dem 1. gen und neue Aufgaben zu lösen. fachfrau mit Erfolg ab. Auf dem Stock wieder voll und ganz dem Denn wir sind Menschen und 1. Stock Talbach durfte ich mein 1. Stock Talbach widmen. arbeiten mit Menschen. mit Freude erworbenem Können, Wie die Zeit vergeht……. und nun auch anwenden. Um die am 31. Juli 2019 ging Regula Wohngruppenleitung zu unter- Sutter, in den wohlverdienten stützen, wurde ich ab dem 1. Ja- Ruhestand. Wie geplant über- nuar 2017 die Stellvertretung der nahm ich am 1. August 2019 damaligen Gruppenleiterin Regula die Wohngruppenleitung vom 1. Sutter. Irgendwie vermisste ich Stock Talbach. Es ist mir bewusst, die Schule so, dass ich mich nach welch grosse Verantwortung einer Weiterbildung umschaute und Herausforderung es mit sich und die Führungsschule in Angriff bringt, denn ich konnte viel Ein- nahm. Anschliessend, passend zur drücke bezüglich Leitung auf dem Führungsschule, die Betriebswirt- 2. Stock sammeln. Auf unserer schaft anhängte. Die Gruppenlei- Wohngruppe leben 20 pflege- tung auf dem 2. Stock TB fiel für bedürftige Menschen, denen wir längere Zeit aus und ich bekam ein Zuhause bieten. Es gibt jeden die Gelegenheit mein bisher er- Tag grosse Herausforderungen, lerntes Wissen und Können dort wo es Entscheidungen und die als Interims-Leitung einzusetzen. nötige Sensibilität für individuelle, Ich nahm das Angebot an und spezielle Lebenssituationen der 8
Wohngruppenleiterin 2. Stock Talbach Vorstellung Marcelle Holenstein Marcelle Holenstein Sohn Leo und Marcelle Holenstein Ich arbeite seit 1. Juli 2019 in Mein Sohn Leo sorgt für den meiner neuen Funktion als nötigen Ausgleich. Denn immer, Wohngruppenleiterin auf dem wenn ich ihn sehe, bin ich im Hier 2. Stock Talbach. und Jetzt angekommen und das ist mir das Allerwichtigste. Seit nun mehr als 10 Jahren Ich liebe es zu tanzen. Am al- arbeite ich im Alterszentrum Park lerliebsten tanze ich zu Country Frauenfeld. Angefangen habe ich Musik. Diese Art von Tanz nennt mit einem Pensum von 80 %. man Line Dance und stammt aus Nach der Geburt meines Sohnes Amerika. Es wird in einer Linie Leo, der mittlerweile zu einem zu einer Choreographie getanzt. kleinen Lausbuben von 4 Jahren Und der Vorteil dabei ist: « Frau herangewachsen ist, senkte ich kann es alleine tanzen» mein Pensum auf 50%. Um den Ausgleich komplett zu Seit geraumer Zeit habe ich den machen und wenn es meine Zeit Wunsch nach einer beruflichen erlaubt, gehe ich 1-mal / Woche Veränderung in mir verspürt. Die ins Yoga um Körper/ Seele und Stelle als Wohngruppenleiterin im Geist in Einklang zu bringen. 2. Stock Talbach war vakant und Meistens klappts. nach längerer Überlegung habe ich mich dazu entschlossen mich Fazit: Es gibt immer etwas zu zu bewerben. Hat ja dann auch tun…. geklappt. In diesem Sinne Ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung. Die neue Funktion bietet täglich neue Herausforde- rungen, denen ich mich gerne stelle. Ich schätze die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und mei- ner Vorgesetzten sehr. Sie haben immer ein offenes Ohr für mich und geben mir Unterstützung, wo ich sie gerade brauche. 9
wir haben sechs Sitzungen im Jahr Elsbeth Aepli Stettler Vorstellung der Fachkommission Elsbeth Aepli Elsbeth Aepli Stettler Im Juni 2019 begann die neue gefunden werden. Die vier neuen • Stadträtin (sogenanntes Ne- Legislatur des Stadtrates wie auch die drei bisherigen benamt mit einem theoreti- Frauenfeld, im Oktober haben stellen sich nachfolgend vor. In schen 45%-Pensum), Rechts- wir die Schwerpunkte für die der neuen Zusammensetzung gab anwältin und Fachanwältin Legislatur 2019-2023 präsen- es bereits zwei Sitzungen und wir SAV Familienrecht (selbstän- tiert. Fürs Alterszentrum Park konnten von aktiver Mitarbeit, dig erwerbend, Anwaltsbüro – ein Betrieb der Stadt Frauen- breitem Wissen sowie neuen Schlatter Aepli Partner in feld – soll eine Strategie 2030 Impulsen profitieren. Kreuzlingen und Frauenfeld) entwickelt werden, damit das • 12.10.1964, verheiratet mit AZP auch künftig die Bedürf- Hansjörg Stettler nisse der Bevölkerung abde- • Hobbys: Reisen, gerne auch cken kann. in die Ferne. Für anderes wie Musik oder Lesen fehlt mir im Zur beratenden Unterstützung Moment leider etwas die Zeit. der zuständigen Stadträtin bzw. des Zentrumsleiters wählt der Seit 2003 leite ich von Amtes Stadtrat jeweils – ebenfalls für wegen die Fachkommission. In die Dauer einer Legislatur – eine der Zentrumsleitung vom Alters- Fachkommission. Diese Kommis- zentrum hatten wir in den letzten sion besteht aus sieben Personen Jahren grosse personelle Wechsel, (inkl. Vorsitz), die sich zu jährlich weshalb Kontinuität im Stadtrat rund sechs Sitzungen treffen. sinnvoll scheint. Die Frauenfelder In der Kommission wirken min- Bevölkerung hat mich im Februar destens zwei Personen aus den 2019 nochmals als Stadträtin wie- Vertragsgemeinden (Gachnang, dergewählt und so freue ich mich Felben-Wellhausen, Hüttlingen, auf die weitere Arbeit. Matzingen, Thundorf, Uesslin- gen, Warth-Weiningen) sowie Mitglieder des Gemeinderates Frauenfeld mit. Auf Juni 2019 gab es aufgrund der verschiedenen Rücktritte eine grosse Erneue- rung. Erfreulicherweise konnten vier neue, engagierte Mitglieder 10
Rosmarie Gysi Annina Villiger Wirth Stephan Laube Rosmarie Gysi Annina Villiger Wirth Stephan Laube • wohnhaft im Bühl Frauenfeld • Kantonsschullehrerin an der • Immobilienfachmann, selb- • 18.05.1948, verheiratet, 3 Kanti Frauenfeld, Gemeinde- ständig erwerbend (Region erwachsene Kinder, bald 5 rätin Frauenfeld Thurgau), Gemeinderat Enkelkinder • 28.03.1966, verheiratet mit Felben-Wellhausen, Ressort • Hobbys: segeln auf dem Damian Wirth, 3 erwachsene Soziales Untersee mit meinem Mann, Kinder • 22.07.1968, verheiratet, meinen Gemüse- und Blu- Patchworkfamilie, 3 halb mengarten pflegen, meine Seit rund 18 Jahren wohne ich erwachsene Kinder Enkelkinder betreuen, wan- mit meiner Familie im schönen • Hobbys: Juniorentrainer (Fuss- dern, lesen, stricken und Frauenfeld. Seit diesem Jahr bin ball) häkeln ich für die CH (Chrampfe und Hirne) im Gemeinderat. Meine In meiner neuen Funktion als Als ausgebildete Kinderkranken- Hobbys passen zu meinem Beruf. Gemeinderat Soziales in Felben- schwester und Mütterberaterin Ich bin gerne mit Menschen Wellhausen darf ich unsere habe ich mich den grössten Teil zusammen, bewege mich aber Gemeinde in der Fachkommissi- meines Berufslebens mit Kin- auch gerne in der Natur, insbe- on AZP vertreten. Durch meine dern beschäftigt. Als Mitglied im sondere auf dem Velo. Mir gefällt Arbeit und auch privat werde Vorstand des kantonalen Spitex der Langsamverkehr und die ich mit dem Thema «Wohnen Verbandes war ich für das The- Rücksichtnahme aufeinander, mit im Alter» oft konfrontiert, insbe- ma Kinderspitex zuständig, habe Möglichkeit zum «Schwatz» auf sondere in der Form «Wohnen mich aber natürlich auch für der Strasse. Das erhöht meiner mit Betreuung». Ich schätze es, Fragen rund ums älter werden Meinung nach die Lebensqualität. in dieser Fachkommission Wissen beschäftigt und realisiert, dass es Ich freue mich, in dieser wich- und Erfahrungen austauschen zu bei diesem Thema einige Baustel- tigen Kommission für das APZ können, um nachhaltige Lösun- len gibt. Deshalb engagiere ich mitwirken zu dürfen. Das Wohl gen für das AZP zu finden und mich gerne in der Fachkommis- der älteren Menschen liegt mir neue Erkenntnisse in meiner sion des Alters-und Pflegeheims, am Herzen. Selber wünsche ich Gemeinde umsetzen zu können. um bei der bestmöglichen Gestal- mir auch ein glückliches Alter mit Ich wurde sehr freundlich in der tung für die Lebensbedingungen liebevollem Umgang. Meiner Mei- Fachkommission aufgenommen alter Menschen mitzudiskutieren. nung nach hat das jeder Mensch und freue mich auf weitere Jahre verdient. der Zusammenarbeit. 11
Christian Mader Karin Hollenstein Bernhard Liepelt Christian Mader Karin Hollenstein Bernhard Liepelt • Schreiner, Bereiche Servicelei- • Sozialversicherungsfachfrau • Zentrumsleiter AZP tung und Verkauf; Gemeinde- bei einer Unfallversicherung • 2.01.1960, geschieden, seit rat Frauenfeld als Case Manager, Gemeinde- 17 Jahren in Partnerschaft mit • 13.06.1970, verheiratet, 2 rätin Gachnang Regula Senn. 5 eigene Kinder, erwachsene Kinder • 28. Februar 1966, verheiratet, 4 Kinder und 5 Enkel aus der • Hobbys: Familie, Fussball, drei erwachsene Kinder Partnerschaft und 1 eigener Politik • Familie, joggen, Skifahren und Enkel. Freundschaften pflegen • Hobbys: sich in der Natur Die demographische Entwick- bewegen mit unserer Pudelin lung und die damit verbundenen Seit dem 1. Juni 2019 bin ich im Mascha oder mit dem Fahrrad Veränderungen mit denen sich Gemeinderat der Vertragsge- oder Liegerad oder Schwim- unsere Gesellschaft auseinan- meinde Gachnang und vertrete mern, Lesen, bevorzugt gute dersetzen muss beschäftigen diese in der Fachkommission des Krimis, Auseinandersetzung und interessieren mich sehr. Eine Alterszentrum Park. Ich bin für mit erneuerbaren Energien Institution wie das Alterszentrum das Ressort Gesellschaft und Ge- und Autarkie, Hintergründe Park ist in diesem laufenden Pro- sundheit zuständig, welches sich vom Menschsein und Ent- zess stark herausgefordert. Dabei auch mit den Altersfragen ausei- wicklung. einen tiefen Einblick zu erhalten nandersetzt. Mein persönliches und mit meiner beruflichen und Anliegen sind die Bedürfnisse und Ich finde es ungemein spannend politischen Erfahrung Lösungs- Herausforderungen im Alter. Die- institutionelle Zusammenhänge ansätze mitzugestalten, erfüllen se werden aufgrund der Demo- zu analysieren, zu verstehen und mich mit Freude. grafie in den kommenden Jahren über Kommunikation und gute weiter an Bedeutung gewinnen. Beziehungsarbeit sinnvoll zu Es ist mir ein Anliegen, dass ältere gestalten. Wenn ich dann merke, Menschen würdevoll und wohl- dass ein Betrieb den Menschen, wollend betreut werden. Ich freue für den der Betrieb da ist, das mich, dass ich in der Fachkom- gibt, was sie brauchen, sowohl in mission des Alterszentrum Park Bezug auf Bewohnerinnen und mitwirken und Entscheidungen Bewohner wie auch in Bezug auf mittragen darf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gibt mir das Bestätigung, Freude und somit auch Motivation. 12
Sandra Rindler Astrid Reiser Sandra Rindler Astrid Reiser • Diplomierte Berufsschulleh- nen aufzunehmen und anzuge- • Assistentin des Zentrumslei- rerin MAS höhere Fachschule hen. Werte wie Eigenständigkeit, ters und der Leitung Pflege Pflege, Bachelor in Science of Lebensqualität, biographische • 03.10.1967, verheiratet mit Nursing Prägungen, ethische Grundsätze, Marcel Sprenger, ein Sohn • 28.09.1978, Lebenspartner, würdevolles Altern sind für mich • Hobbys: wandern (besonders ein gemeinsamer Sohn (geb. leitend. Deshalb freue ich mich mehrtägige Touren), biken, Aug. 2015) auf eine spannende, vielseitige klettern, Aktivitäten in der • Hobbys: Laufsport, Ski fahren, und anspruchsvolle Aufgabe. Natur, lesen, Tai-Chi, Silber- sich in der Natur aufhalten, schmieden reisen und lesen sofern die Zeit nebst Familie und Beruf In meiner Rolle als Assistentin des dazu reicht Zentrumsleiters bin ich für die Führung des Protokolls zuständig. Seit ich im Berufsleben stehe, Es ist spannend und aufschluss- befasse ich mich mit Menschen in reich an den Sitzungen dabei zu unterschiedlichen Lebensspannen sein und Ansichten, Meinungen und Lebenssituationen. Immer und Inputs von Betrachtern von wieder finde ich es faszinierend ausserhalb zu erhalten. mich mit diversen aktuellen The- men rund um den Menschen, wie z. Bsp. Gesundheit, Gesundheits- erhaltung, Alter, Familie, Bildung, usw. auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund motiviert es mich sehr, dass ich seit diesem Jahr aktiv in der Fachkommission tätig sein und mein Fachwissen als Berufsschullehrerin für Pflege ein- bringen kann. Wichtig ist mir da- bei mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Fachkommission sachlich und professionell diverse Herausforderungen zum Wohl der Bewohner und Bewohnerin- 13
Stille Nacht, Heilige Nacht Doris Roost Die Entstehung des Weih- Weihnachtsliedes «Stille Nacht! von Mohr weist den Schriftzug nachtsliedes Stille Nacht, Heili- Heilige Nacht!». Gruber über- «Text von Joseph Mohr mpia ge Nacht reichte noch am 24. Dezember Coadjutor 1816» auf. 1818 dem musikkundigen Mohr Aus der Hoffnungslosigkeit seine Komposition. Da diesem Es sind sanfte Töne und tröstende entsteht Neues: Jedes von Men- das Lied gefiel, wurde es im Rah- Worte, die die Herzen berühren: schenhand geschaffene Werk men der Christmette gesungen. «Stille Nacht! Heilige Nacht!» ist verweist auf die Zeit seiner Ent- Mohr sang Tenor und übernahm ein Lied, dessen Zauber seit mehr stehung. So auch das Volks- und die Begleitung mit der Gitarre, als 200 Jahren ungebrochen ist. Weihnachtslied «Stille Nacht! Hei- Gruber sang Bass. Das Lied fand Ein Lied, das Trost verspricht und lige Nacht!». Seine getragene Me- bei der Oberndorfer Bevölkerung Hoffnung schenkt, immer und lodie und seine trost- und hoff- allgemeinen Beifall. immer wieder. Und das in mehr nungsspendenden Worte lassen Wir erfahren in der «Authenti- als 300 Sprachen und Dialekten Rückschlüsse auf seine Erschaffer, schen Veranlassung» nichts über rund um den Globus. Und sogar deren Lebenserfahrungen und die Motive, die zur Entstehung mit sechs Strophen. einen darüber hinaus reichenden, des Liedes führten. Eine Vermu- grösseren Kontext zu. tung lautet, dass das alte Positiv 1. Stille Nacht! Heilge Nacht! «Es war am 24. Dezember des der Kirche nicht bespielbar ge- Alles schläft, Einsam wacht Jahres 1818, als der damalige wesen sei und Mohr und Gru- Nur das traute heilige Paar. Hilfspriester Herr Josef Mohr ber deshalb ein Lied mit Gitarre Holder Knab› im lockigten Haar; bei der neu errichteten Pfarre Begleitung schufen. Um diese Schlafe in himmlischer Ruh! St. Nicola in Oberndorf dem erstmalige Darbietung von «Stille Schlafe in himmlischer Ruh! Organistendienst vertretenden Nacht!» ranken sich viele Legen- Franz Gruber (damals zugleich den und romantische Geschich- 2. Stille Nacht! Heilge Nacht! auch Schullehrer in Arnsdorf) ein ten, die die Entstehungsgeschich- Gottes Sohn, O! wie lacht Gedicht überreichte, mit dem te mit anekdotischen Einzelheiten Lieb› aus Deinem göttlichen Ansuchen eine hierauf passende ausschmücken. Mund. Da schlägt uns die retten- Melodie für zwei Solostimmen de Stund; Jesus! in deiner Ge- sammt Chor und für eine Gitarre- Wie wir heute wissen, schuf burth! Jesus! in deiner Geburth! Begleitung schreiben zu wollen.» Mohr den Liedtext bereits 1816, so beschrieb Franz Xaver Gruber als er Hilfspriester in Mariapfarr 3. Stille Nacht! Heilge Nacht! am 30. Dezember 1854 in der im Lungau gewesen war. Das Die der Welt Heil gebracht, «Authentischen Veranlassung» 1995 aufgefundene einzige «Stille Aus des Himmels goldenen Höhn die Entstehungsgeschichte des Nacht!»-Autograph aus der Hand Uns der Gnaden Fülle lässt sehn: 14
am Ball bleiben, damit unsere Bewohnerinnen und Bewohner profitieren können Fachkenntnisse vertiefen Ramona Meier Jesum in Menschengestalt! Das Jahr neigt sich dem Ende bestimmt alle bereits angegange- Jesum in Menschengestalt! zu, verschiedene Fort-und nen Themen weiter vertiefen. Weiterbildungen begleiteten 4. Stille Nacht! Heilge Nacht! die Mitarbeitenden der Pfle- Wo sich heut alle Macht ge und Betreuung über das Väterlicher Liebe ergoß ganze Jahr. Und als Bruder Huldvoll umschloß Jesus die Völker der Welt! Die Aneignung und Vertiefung Jesus die Völker der Welt! unserer Fachkenntnisse ist für den Pflegealltag zentral. Durch 5. Stille Nacht! Heilge Nacht! Forschungen entwickelt sich die Lange schon uns bedacht, Profession der Pflege stetig weiter Als der Herr vom Grimme befreyt, d.h. neue Ideen und Methoden In der Väter urgrauer Zeit werden entwickelt und können Aller Welt Schonung verhiess! angewandt werden. Für uns ist es Aller Welt Schonung verhiess! wichtig am Ball zu bleiben, damit unsere Bewohnerinnen und Be- 6. Stille Nacht! Heilge Nacht! wohner von den neuen Erkennt- Hirten erst kundgemacht nissen aus der Pflegeentwicklung Durch der Engel «Hallelujah!», profitieren können. Schwerpunkte Tönt es laut bey Ferne und Nah: dieses Jahres waren Strategien im «Jesus der Retter ist da!» Umgang mit Konflikten (Deeska- «Jesus der Retter ist da!» lation), Basale Stimulation, Valida- tion und Palliative Care. Sehr in- Besten Dank für den Hinweis einer Bewohnerin des AZP, dieses Thema teressante Austauschnachmittage aufzugreifen über verschiedene medizinische Quellenverweis Text: https://www. Themen durften wir mit unserem stillenacht.at/geschichtliches/ Zentrumsarzt Herr Dr. Wagels er- leben. Für nächstes Jahr sind neu noch Weiterbildungen im Bereich Demenz und Geriatrie geplant, eine überarbeitete Version der Pflegedokumentation wird auf uns zu kommen und wir werden 15
vor dem Eingang Haus Ergaten bitte öffnen Winterstimmung Bruno weiss alles Doris Roost Im letzten Kiebitz habe ich in und -filmen, insbesondere auf die meiner Bankgeschichte über in den 1960er Jahren populären die roten Bänke vor dem Haus Edgar-Wallace- und Agatha-Chris- Ergaten geschrieben. Da habe tie-Verfilmungen. ich mich gefragt, wo denn die Spielfiguren für das Nünimol Der Titel findet sich im Refrain und das Schachspiel seien. des Liedes wieder: «Der Mörder war wieder der Gärtner, und der Nach Redaktionsschluss hat mir plant schon den nächsten Coup. Bruno den Tipp gegeben, mal in Der Mörder ist immer der Gärt- die rechte Ecke neben der Ein- ner, und der schlägt erbarmungs- gangstüre zu schauen. Und siehe los zu!» da, fein säuberlich angeschrieben sind die Figuren dort gelagert. Bei uns im Alterszentrum Park Also, wer Lust auf ein Spiel hat, schlägt der Gärtner aber auf kei- bedient sich und stellt sie nach nen Fall erbarmungslos. Er steht gewonnenem Spiel bitte wieder immer gerne mit Rat und Tat zur zurück. Seite; Bruno weiss alles. *** (Anmerkung der Redaktion mit einem Schmunzeln) Nicht nur im Krimi sondern auch im AZP: «Der Mörder ist immer der Gärt- ner» ist ein Lied von Reinhard Mey von 1971. «Der Mörder ist immer der Gärt- ner» ist eine Parodie auf populäre Stereotypen in Kriminalromanen 16
Ingrid Beck und Jennifer Bottlang Bewohner der Parksiedlung Talacker erleben die Gemeinschaft Die perfekte Glut Ingrid Beck, Jennifer Bottlang Was für ein schöner Sommer- Der Grund des Anlasses ist fol- natürlich auch schon das tolle abend im Spätsommer 2019. gender: Wetter dazu bestellt. Die Wetterprognosen für Bewohner in den drei Häusern diesen Abend waren perfekt. der Parksiedlung Talacker, äussern Einem gemütlichen Grillabend immer einmal wieder, sich besser steht nichts im Weg. kennenlernen zu wollen respek- tive Gemeinschaft pflegen zu Die Grillschale von unserem Leiter können. Diesem Anliegen wollten Hotellerie, Michael Tobler, stand wir mit diesem Anlass gerecht im Rasen beim Haus B, unserer werden. Das Echo war entspre- Parksiedlung. Das Holz wurde chend gut. vom technischen Dienst bereit- gestellt und so entfachten Ingrid Die Festbänke füllten sich, die Beck, Leiterin Aktivierung, und Trinkbecher wurden gehoben, Jennifer Bottlang, Leiterin Projek- neue Bekanntschaften entstan- te Hotellerie, um 16 Uhr ein tolles den und alte Bekannte genossen Feuer. das Zusammensein. Es war kein 1.-August-Funken Zwischenzeitlich zischte es auf aber ein richtig grosses Grillfeuer. dem Grill. Auch uns zwei «Gril- Die ersten Bewohner sahen leurinnen» wurde es heiss. Ein bereits aus dem Fenster, wie wir erfrischender Möhl-Most und die im Nachhinein erfahren haben. Teilnahme an diesem gelungenen Das Feuer trug zur Vorfreude bei Anlass waren uns Entschädigung und wir zwei wollten eine perfek- genug. te Glut, damit alle eine perfekt gegrillte Wurst bekommen. Beim Einrichten und Aufräumen wurden wir tatkräftig von ein- Das gelang uns auch, alle Anwe- zelnen Bewohnern unterstützt. senden genossen zur gegebener Hand in Hand wurde gearbeitet, Zeit eine heisse und knusprige dafür sei gedankt. Bratwurst oder einen Servelat- krebs. Einfach wunderbar! Wir haben bereits fürs Jahr 2020 einen Grillplausch geplant und 17
Sticken, Häkeln und Brandmalen Michelle Muheim Neues aus der Aktivierung Michelle Muheim Studierende Aktivierung AT den Wochenenden und Ferien bei HF meinem Schatz auf der Alp unter dem Speer auf der Toggenbur- Ich heisse Michelle Muheim und ger Seite. Die Aussicht, die Ruhe komme aus dem schönen Tog- und Luft war einfach nur «chogä genburg. Ich bin jetzt im 2. Aus- schöö». bildungsjahr zur Aktivierungsfach- frau HF. Vor meiner Ausbildung Geschichten erfinden habe ich die Lehre als Fachfrau Einmal im Monat wird in der Gesundheit abgeschlossen in Aktivierung mit sechs bis acht einem etwas kleineren Betrieb in Bewohnerinnen und Bewohnern, Brunnadern. Schon vor der Aus- die an einer Demenz leiden, eine bildung war ich sehr an der Akti- kreative Geschichte erfunden. vierung interessiert und mit Hilfe Anhand eines Bildes wird gemein- meiner damaligen Ausbildnerin sam eine Geschichte erfunden. habe ich den passenden Ausbil- Bei den Bewohnerinnen und Be- dungsplatz gefunden und konnte wohnern werden durch das Bild im September 2018 starten. Das Erinnerungen geweckt und es erste Jahr habe ich im Senioren- entsteht eine Offenheit, da alles zentrum Uzwil absolviert. was gesagt wird, richtig ist. Meine Hobbys sind Sticken, Das Ganze wird von zwei Mit- Häkeln, Brandmalerei und noch arbeiterinnen der Aktivierung vieles mehr im gestalterischen begleitet. Wobei eine Person die Bereich. Aber auch musikalisch Gruppe durch gezielte Fragen darf es nicht fehlen, denn ich leitet und die zweite Mitarbeiterin spiele Schwyzerörgeli und singe das gesagte so aufschreibt, wie es sehr gerne. Dazu bin ich noch als die Bewohnerinnen und Bewoh- Sonntagschulleiterin in der Kirche ner sagen. dabei und geselle mich gerne auch öfters mal zu den Schützen hinzu. Je nach Saison bin ich aber auch auf der Skipiste oder in den Bergen anzutreffen. Besonders diesen Sommer war ich oft an 18
Sami Niggi Näggi, hinterem Ofä steck i, gib mir ... «Schmutzli, chum au» Samichlaus, du guete Maa Ingrid Beck Samichlaus, du guete Maa und erzählt das amena andera higet. Vilicht kömens au Rüebli (erfundene Geschichte) Samichlaus und übertriebt as biz. über. Es isch im Winter. Er hät gfroget, ob er wieder dörf Mier händ immer uf dr Stross Dr Samichlaus isch do mitem koh. Wenn er öpis bringt, denn gschlittschüelet. Schmutzli. Dr Samichlaus hebet scho. Jetzt bhaltet er die Rössli as paar d Ross zrugg. Er hät Schlittschu- Dr Samichlaus lebt allai, er hät Täg und ma muess sie au futtere. eh ah. Es isch kalt, dr Boda isch no Fuchs, Reh und en Hund. Dä Es isch nit so an liechte Job. gfroora. bellet wenn er kunnt. Er hät no Mä muess psychologisch vorgoh Dä hät id Hose gschisse. Dr Mist- an Ghilfe, damit dr Samichlaus nit bi dä Chind. Es hät notürli Chind, stock isch jo grad do hine. Ma hät alles muess allai macha. wo ihn no nia gseh händ. Die könna meina, dass es dr Samich- Zerscht muess dr Samichlaus ds händ Angst. Er sait vilicht: I nimm laus isch. Zwei Esel hebet er, zwei Trinkete verteile. As Glas für jedes di in Sack, wenn nit recht tuesch. Miniaturpferdli. oder zwei, aber kei Alkohol. Am Miststock müends no Cer- Dr Samichlaus muess luege, dass Er muess heba wie verruckt, dass velat brötla oder Brotwürst. Es er dr Ross überkunnt und sie nöd abhauet. Die sind guet gfüet- schmeckt guet. kann fuettere. Susch isch ihm dr teret worda mit Rüebli. Sami Niggi Näggi, hinterem Ofä Sack ds schwer. Kurz nochdem D Rössli heissen Peter und Choli steck i, gib mr Nuss und Biire, er dia Ross kah hät, isch das Bild und sind Zwilling. Dr bruun isch denn chum i wieder füre. gmacht worda. dr Choli-Fritz und dr ander dr A Glocka kah ma ghöre. Dr Peter-Fritz. Samichlaus kann au fluche, drum Dr Peter-Fritz hät wissi Hoore wie händ d Chind Angst vor ihm. mier. Er hät en rechta Sack, wo gfüllt Vilicht heisst ds wisse au Emi- isch mit Nuss, Schoggi, Biber, lia. Uf all Fäll müessten sie sich Ruete und Guetzli muess er dabi kenne. ha. Wenn d Ross dr Chlaus müend Für üs Erwachseni bruchts kai züecha, müends ihm au folga. Sie Ruete. Es hät aber no Chind dabi. müend richtig z Essa ha. Es isch mögli, dass er ufem Bu- Dr Chlaus muess die Ross recht urehof lebt. Normalerwis lebt er heba, susch hauends ihm ab. Die imena alta Huus im Wald dusse. händ halt meh Chraft als mier. Dr Samichlaus tuet döt Cervelat Denn göhnds wieder in Stall brötla und er tuet achli Gegend zrugg. Jetzt kunnt er denn inna aluege. Er loht sini Fantasie walta und bringt Schoggi. Das beru- 19
26. Oktober Herbstfest ein gelungener Anlass 20
beliebte Geschenke ein ...der für Ihre Liebsten, die herzlicher im Alterszentrum Park wohnen Fest- Dank... ert kommission war schön! ne W n h ee er o Must id nk he ra nt - s r sc sta u e fü • Reutschein Park und Ge G aurant Rest Ergaten Café a rk r im P oif u fe in C • tsche Gu a c k e r e T al p f le g • Fusnsdra Fuchs Sa Muste r ohne Wer t 21
1957 damals an der Gerlikonerstrasse 4 ein Bild aus früheren Zeiten Szenen aus der Jugendzeit Idee: Doris Roost Autor: Helene Zürcher und Walter Zimmermann So spielte das Leben im heuti- Garage gehen, Krankenwagen schen am Telefon zum Zeitver- gen Betreuten Wohnen herausholen, zur Zentrale am Ein- treib gab es damals nicht. gangs-Portal fahren, Arzt mitneh- Anfang 1957 sind wir von Wigol- men und losfahren. Ein Alarmsys- Damals war der Eingang des Hau- tingen an die Gerlikonerstrasse 4 tem gab es damals in dem Sinne ses auf der Nordseite, also der in Frauenfeld umgezogen. Damals noch nicht. Nach einigen Jahren Zürcherstrasse zugewandt. In der waren wir, Walter (Sohn) 4 1/2 wurde eine sogenannte PSA Küche gab es einen Steintrog und Jahre alt und Helene (Tochter) er- (Personen-Such-Anlage) in Betrieb einen freistehenden elektrischen blickte im Herbst 1958 die Welt. genommen. Das war ein kleines Kochherd. Bis zum Umzug des Kantonsspi- Gerät das der Fahrer auf sich trug tals in den Neubau nach Huben (wenn er Dienst hatte). Dieses Der Umbau des gesamten Hauses im Jahre 1974 verbrachten wir an piepste, wenn er gesucht wurde. müsste etwa im Jahr 1960 statt- der Gerlikonerstrasse 4 unsere Vom nächstgelegenen Telefonap- gefunden haben. Dabei wurde Jugendzeit. parat musste er dann die Zentrale der Eingang auf die Westseite anrufen. Da die Gerlikonerstrasse (also Richtung ehem. Spital) ver- Wir sind im oberen Stock dieses 4 unweit vom Spital entfernt war, legt, indem dort in einem Anbau Hauses eingezogen während funktionierte das am Feierabend der Treppenaufgang realisiert unten eine Familie Kaufmann und in der Nacht auch ganz gut. wurde. Dadurch wurde es mög- wohnte. Herr Kaufmann war, Wir bekamen das schwarze Wähl- lich, im Treppenhaus vom Haus- wie unser Vater, als Kranken- scheiben-Telefon im Flur neben eingang bis zum Dachstock zu wagenfahrer und im Hausdienst der Heizung an die Wand mon- gelangen ohne dass man durch des Kantonsspital Frauenfeld tiert. Klar, dass dieses bei Pikett- eine Wohnung gehen musste. tätig. Krankenwagenfahrer, das dienst des Vaters frei sein musste Vor dem Umbau ist die Familie hiess damals noch so. Alle Kran- und deshalb nicht oder nur sehr Kaufmann ausgezogen und hat kenwagenfahrer hatten damals schnell benutzt werden durfte. den Kindergarten an der Gerliko- noch weitere Hauptaufgaben. Überhaupt war zu dieser Zeit das nerstrasse 11 übernommen und Unser Vater war hauptsächlich als Telefon hauptsächlich dazu da, dort gewohnt. Wir blieben wäh- Betriebshandwerker tätig und hat um wichtige Informationen kurz rend der Umbauphase. Wohnen in erster Linie defekte Sachen und und knapp auszutauschen. Man konnte man dem allerdings nicht Apparate repariert. Wenn es zum musste sich vor einem Telefo- sagen. Es war mehr ein Hausen. Einsatz ging, hiess es, die Arbeit nat genau überlegen, was man Das ganze Haus war vom Umbau niederlegen an der man gerade sagen und fragen wollte, um die betroffen und sah aus, als hätte war, kurz Hände waschen, brau- Telefonzeit kurz zu halten. Telefo- eben ein Bombenangriff statt- nen Fahrermantel überziehen, zur nieren war kostspielig und quat- gefunden. Für die Bauarbeiten 22
mit Fernseher zum Abschliessen das Betreute Wohnen musste das Haus vollständig mit Besitz der Familie Nater) an der Kinder hatten unsere Zimmer Holzgerüsten eingerüstet werden; Zürcherstrasse Bier holen und das nicht in der Wohnung, sondern Stahlgerüste gab es noch nicht. Pfand für die zurückgebrachte im Dachbodengeschoss. Eine Die Wände auf der Westseite wa- Flasche behalten. Ja, zu jener Zeit Eingangstüre trennte das Trep- ren herausgebrochen worden und durfte während der Arbeit noch penhaus vom Gang. Direkt ge- das Treppenhaus neu angebaut. Bier getrunken werden. genüber der Eingangstüre befand Manchmal wusste wir kaum, sich der Estrich und links davon wie wir in die noch bewohnten Die Wohnungs- und Zimmerein- war ein kleines Zimmer, welches Zimmer gelangen konnten. Als teilung unseres neuen Zuhause im zur unteren Wohnung gehörte. Treppe dienten Hühnerleitern, ersten Stock war wie folgt. Auf Das Bad, genau das gleiche wie Bretter mit aufgenagelten Quer- dem mittleren Boden hatte es in unserer Wohnung, lag direkt latten im Abstand von 50 cm. Die eine Küche, ein Stübli, eine gute über dem unteren Bad. Daneben Küche gab es nicht mehr. Der ein- Stube, das Elternschlafzimmer befand sich eine abgeschrägte zige Wasserhahn, den wir hatten, und ein Bad mit Badewanne. Das Abstellkammer. Unsere beiden war draussen auf dem Holzgerüst Bad, Richtung Zürcherstrasse und Kinderzimmer, rosa und grün bei einem Zwischenboden. Dieser die Küche zum Kiesplatz galten gestrichen, befanden sich rechts Wasserhahn war vor allem für die für jene Zeit als modern. In der von der Eingangstüre. Sie hatten Körperpflege gedacht, Kochen Küche wurde der alte Steintrog je ein Fenster über dem Garten in war nicht möglich. Das Essen durch eine Chromstahlkombina- Richtung Gerlikon. Zum hinteren bekamen wir von der Spitalküche tion mit Schränken im Unterbau grünen Zimmer führte ein kleines in Metall-Speiseträger geliefert, in ersetzt und es gab einen kleinen «Gängli» um den Heizungskamin, der gleichen Art und Weise wie Kühlschrank (Marke Forster aus welcher sich von unten durch das es auf den Betten-Abteilungen im Arbon). Der grau emaillierte, ganze Haus zog. Spital verteilt wurde. Wir kön- freistehende Elektro-Kochherd nen uns erinnern, dass uns der mit dem Backofen blieb aber Ich (Helene) kann mich gut erin- Inhalt nicht immer zusagte. Für bestehen. Im kleinen Stübli, mit nern, wie der Estrich häufig mit uns Kinder war der Umbau aber Fenstern zum Garten und zum Lindenblüten zum Trocknen üppig auch spannend. Man war mitten Spital hin, durften wir Kinder belegt wurde. Ein Durchkommen auf der Baustelle. Es war immer uns aufhalten und spielen. In der war dann schwierig. Die Blüten etwas los und mit den Bauarbei- guten Stube zur Gerlikonerstrasse stammten vom Lindenbaum tern entstand eine Freundschaft. hin befand sich der Fernseher mit neben dem Veloraum und wur- Manchmal durfte ich (Walter) für abschliessbarem Schiebtürchen. den nach dem Trocknen zu Tee den einen oder anderen Bau- Dieses wurde nur für besondere verarbeitet. arbeiter im Restaurant Ilge (im Sendungen aufgeschlossen. Wir 23
dieses Haus hat schon vieles gesehen und erlebt Betreutes Wohnen heute Die anderen Räume im Oberge- gab in es jedem Zimmer einen diesen Zimmern auch mit dieser schoss waren für uns tabu. Nur kleinen Abstellraum in den man Heizung dennoch meist «saukalt» das WC und Lavabo wurden von hineinkriechen konnte. Im Buben- an den Vorfenstern entstanden uns Kindern benutzt. Die Bade- zimmer wurde ein abschliessbarer über die Nacht jeweils Eisblumen. wanne blieb meist trocken, zum Raum mit Licht eingerichtet, in Baden wurde die Wanne in der dem wir uns zurückziehen konn- Später wurden die Heizungen mit Wohnung genutzt. Aber…, im ten. Im Mädchenzimmer war der einem Ölbrenner versehen und Spital, genaugenommen im Abs Zugang allerdings durch eine da- daneben an der Wand ein kleiner (Absonderungshaus, ein separa- vorstehende Kommode blockiert, Öltank mit einem Fassungsver- tes Gebäude für Patienten mit an- was bei mir keine Begeisterung mögen von zirka 20 Liter ange- steckenden Krankheiten.) gab es auslöste. bracht. Von da an mussten wir eine Dusche. Nur zu gern packte In jedem Zimmer gab es einen nie mehr Kohle aus dem Keller ich meine Sachen ein, schnappte gusseisernen Holzofen. Nach hochschleppen, sondern Öl in ein spitaleigenes Leiterwägeli und einem Zwischenfall, bei dem einer speziellen Giesskanne. fuhr zum Duschen ins Abs. Rauchgas in die Zimmer hinein- Nach diesem Wechsel hielt uns Auch unsere Wäsche wanderte gedrückt wurde, sind die Öfen ein Heizungszwischenfall auf zum Spital hinüber und wurde in entfernt und durch Warmluftka- Trab. Ein Mieter der unteren der Spitalwäscherei gewaschen. näle im Durchmesser von 15 cm Wohnung (wir hatten mindestens In unserem Wäschehüsli befand ersetzt worden, welche mit dem 4x neue Nachbarn) heizte mitten sich eine Wäscheschleuder, aber Kohlenofen verbunden waren. In im Sommer ein. Der aufsteigende keine Waschmaschine. jedem Zimmer gab es beim Luft- russige Rauch konnte in der Som- auslass einen Schieber mit Klap- merwärme nicht aus dem Kamin Es wurde in jeder Wohnung pen. Damit konnten wir je nach austreten und wurde zurückge- eine Kohlenheizung eingebaut. Bedarf das Heizen regulieren. drückt. Beim ersten Ausgang Die Kohle mussten wir Eimer für Diese Warmluftkanäle waren für drückte es den ganzen russigen Eimer aus dem Keller holen. Die uns gleichzeitig das Haustelefon. Rauch aus dem Kamin. Dieser beiden Kinderzimmer waren im Wir konnten durch diese Kanäle erste Ausgang befand sich in der Dachstock nach Süden (Gerlikon) mit jemandem in einem anderen Mitte von unserer Wohnung. ausgerichtet. Das Linke war das Raum sprechen. Die Mutter rief Nachdem sich der Rauch verzo- Bubenzimmer und grün gestri- uns so jeweils zum Essen. Wir gen hatte, zeigte sich das ganze chen und das Rechte war das konnte aber auch hören, was in Ausmass dieser Hantierung. Die Mädchenzimmer in rosa. Die De- den anderen Räumen gesprochen ganze Wohnung mit Wänden, cke beider Zimmer war zur Dach- wurde. Das war aber nicht immer Möbeln und Teppichen waren mit Aussenseite angeschrägt. Darum ein Vorteil. Im Winter war es in einer öligen schwarzen Schicht 24
wenn das Haus sprechen könnte... überzogen. Die Reinigungsar- Treppe zu gelangen, die Füsse in sollten dort an speziellen Haken beiten waren sehr aufwendig der Luft versteht sich. Die Ver- an der Wand aufgehängt werden. und beschäftigten nicht nur uns, schraubungen dieser Gitterstäbe Für uns Kinder war das immer ein sondern auch meine Schulfreun- hat diesen Akrobatikübungen Kraftakt und darum blieben die din und alles was sonst noch zur aber nicht Stand gehalten. Sie Velos vielfach unten. Verfügung stand. Die Freude wurden mit der Zeit lose. Kein Im Sommer waren die Fenster des über die sauber geputzte Woh- Wunder, wir wurden ja schliess- Schöpfli immer mit roten Gerani- nung währte nicht lange. Unser lich auch immer schwerer. en versehen und eine rote Sitz- Nachbar versucht noch einmal im bank stand davor. Auch die Fens- Sommer zu heizen. Glücklicher- Im Schöpfli gegenüber dem ter des Treppenhauses wurden weise wurde diese zweite Aktion Hauseingang gab es zwei Türen. immer mit Geranien dekoriert. von uns etwas früher bemerkt Die linke gehörte zur Waschkü- Links vom Schöpfli gab es einen und die Reinigungsarbeiten ge- che, wo eine alte Kupferschwing- Brunnen aus Gusseisen. Auf der stalteten sich nicht mehr ganz so maschine mit Wasserantrieb, rechten Seite im Kiesplatz befand schwierig. aber keine Waschmaschine sich der Sandkasten und an der stand. Dafür gab es dort ei- rechten Stirnseite ein Brombeer- Im neuen Treppenhaus gab es an nen ausgedienten Waschzuber strauch und später ein Hasenstall. der Aussenseite schwarze Hand- mit Holzfeuerung. Die rechte läufe aus Kunststoff und zwi- Türe ging in den Geräte- und Der Hofplatz und auch die Geh- schen den Treppen waren weisse, Werkzeugraum. Gartengeräte, wege um den Gemüsegarten metallene Gitterstäbe ange- Handwerkzeuge, Kinderwagen herum waren mit grobem Kies bracht, als Abtrennung damit nie- aber auch Trotinette waren dort ausgelegt. Das war hervorragend mand hinunterfallen konnte. Dort untergebracht. Eine Leiter führte für uns Kinder um beim Spielen wo die Treppen sich trafen waren zum Dachboden. Das Besteigen die notwendigen Felder ins Kies sie kurz und zum Zwischenboden dieser Leiter war für uns Kinder zu zeichnen. Am Sonntag hinge- hin wurden sie immer länger und verboten. Trotzdem oder vielleicht gen musste der ganze Kiesplatz der äusserste Stab war dicker als gerade deswegen, war dieser sauber aussehen. Also war am alle anderen. Das war für uns Geräteschuppen so etwas wie ein Samstag immer jemand am Kies Kinder eine Einladung um jeweils Abenteuerspielplatz. rechen («chüzele») und dieses beim Hinunterrasen mit Schwung Velos durften im Geräteraum «Ärbetli» «durften» auch manch- an diesen äussersten Stab zu nicht eingestellt werden. Die- mal wir Kinder erledigen. Anfang hechten und an demselbigen se mussten im Nebenraum mit Winter wurde jeweils das ganze mit beiden Händen festhaltend, Eingang von der hinteren Seite Kies zu einem Haufen zusammen- mit Schwung zur nächst unteren untergebracht werden. Die Velos geschoben und so bis im Frühling 25
viele Erinnerungen sind geblieben belassen um es dann wieder zu Dieses Haus hatte noch Vorfens- ilette. Manchmal sind wir Kinder verteilen. ter die während der Wintermona- dort hin gegangen um unser te eingesetzt wurden. Mit dieser „Geschäft“ zu erledigen, vor Rechts vom Haus (Richtung Massnahme wurden die Fenster allem am Abend wenn wir damit Gerlikon) befand sich der Garten etwas besser isoliert. Im Sommer rechnen mussten das unsere El- zur unteren Wohnung. Gleich wurden diese Fenster jeweils im tern uns nicht mehr nach draus- davor war unser etwas grösserer Estrich gelagert. Das hiess, im sen lassen würden wenn wir in Garten. Unser Garten hatte pfeil- Herbst mussten sie vom Estrich die Wohnung kamen. In einem gerade Beete. Alle wurden mit heruntergeschleppt und auf dem separaten abschliessbaren Neben- Richtschnur und Meter ausgerich- Hofplatz zuerst gereinigt werden raum in diesem Häuschen hatte tet und geradlinig bepflanzt. Es ehe man sie einsetzen konnte. Im der Strassenwart sein Refugium. wuchs fast alles was die Küche so Frühling wurden sie wieder de- Dort lagerten Karren, Besen, brauchte. Für uns Kinder war es montiert und zum Estrich hoch- Schaufeln, Pickel und weitere immer ein glücklicher Tag, wenn geschleppt. Bei diesen Aktionen Werkzeuge, die man braucht, um wir eine Beere erwischten, ohne wurden jeweils alle Hände ge- die Strassen in Schuss zu halten. dass es bemerkt wurde. braucht, auch jene der Kinder. Eine Strassen-Putzmaschine gab es damals noch nicht. Die Stadt Vor dem Garten stand die Nach dem Umbau wurde im hat erst später eine angeschafft. ‘«Wöschhänki»’ mit der Teppich- Rasen auf der Seite des ehemali- Das war ein riesengrosses graues stange. Diese Stange eignete sich gen Einganges eine 8 Meter hohe Ungetüm und der Fahrer sass ganz besonders als Turngerät. weiss gestrichene Fahnenstange weit oben, um den Überblick zu Fast alles wurde daran auspro- aufgestellt. Und an jedem Fens- haben. biert. Manchmal unterlegten wir terladen auf der Strassenseite die Stangen mit alten Spitalma- wurden spezielle Röhrchen mon- Beim Gartentor zum öffentlichen tratzen damit die oftmals nicht tiert. Jeweils an Feiertagen wehte WC/Strassenunterhalt-Häuschen funktionierenden Turnelemente, die Schweizerfahne am Mast und stand oder steht ein Zypressen- nicht so schmerzten. in die Röhrchen an den Fenster- ähnlicher grosser Baum mit ge- Am hinteren Teil war ein ‘«Ri- läden wurden kleine Fähnchen schwungenen Ästen im unteren itiseil’» montiert. Auch dieses gesteckt um das Haus würdig zu Teil. Man konnte sich wunderbar Gerät eignete sich für waghalsige dekorieren. in die unteren Äste legen und von Sprünge. Man versuchte bei im- der grossen weiten Welt träumen mer höheren Schwüngen abzu- Im Strassenwärterhäuschen an oder sich einfach nur im Baum springen. Dabei störten nur die der Gerlikonerstrasse 2 gab es verstecken. Drähte der «Wöschhänki»’ eine Damen- und eine Herrento- 26
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