Freude unter der Sonne - Festtag für HPS-Schüler*innen Willisau Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau

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Freude unter der Sonne - Festtag für HPS-Schüler*innen Willisau Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
11/2021 1. bis 15. Juni Katholische Pfarrei Willisau

Festtag für HPS-Schüler*innen Willisau                 4/5 Geweihte Jungfrau,
                                                            Christine Demel

Freude unter der Sonne                                   6 Imelda Abbt
                                                         7 Valerio Ciriello
                                                        13 Religionsfreiheit weltweit
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2  Pfarrei Willisau                                                                     www.kath-kirche-willisau.ch

HPS Willisau: Erstkommunion, Firmung und Konfirmation

«Auch ich habe eine Seele!»

Erfüllt lachen Gefirmte, Konfirmierte, Seelsorger und Eltern in die Kamera.

An einem Tag fanden für die Kinder       Kinder decken den Tisch                  katholischer Firmung und reformier-
und Jugendlichen der Heilpädagogi-       Dann decken die fünf Kinder «ihren       ter Konfirmation. Sechs Jugendliche
schen Schule Willisau die Feiern von     Tisch» zum gemeinsamen Mahl mit          der HPS (Salome, Tobias, Nico,
Erstkommunion, Firmung und Kon-          Jesus. Sie legen ein schönes Altartuch   Dominik, Léonie und Lena) haben
firmation statt. In den beiden Gottes-   auf, schmücken den Tisch mit Blu-        den Kirchenraum mit einem beson-
diensten vom 8. Mai beteiligten sich     men, dann folgt eine grosse Kerze und    deren Windspiel geschmückt: Schiffe
die Kinder und Jugendlichen ganz         am Schluss die Brotschale und der        mit Segeln im Wind, bunt bemalt,
stark selber.                            Kelch. Die Eltern umgeben ihre Erst-     eine Freude für die Augen. Thomas
                                         kommunionkinder mit deren bren-          Heim greift das Motto des Gottes-
Strahlend blauer Himmel über Willi-      nenden Taufkerzen und nach dem           dienstes, «Wind bewegt», auf. Wie
sau, fünf Erstkommunionkinder der        durch Gebärden verstärkten Vaterun-      den Rückenwind, den man kräfti-
Heilpädagogischen Schule Willisau,       ser empfangen die Kinder erstmals        gend spürt, so könne man auch Gott
Elin, Liv, Leandro, Kristian und Marc,   Jesus, das Brot des Lebens, aus den      spüren. Wie man den Wind indirekt
kommen beim Einzug zur Tür der re-       Händen von Domherr Jakob Zemp,           sehen und hören kann, im Rauschen
formierten Kirche Willisau im weissen    Heiligkreuz, und Bruno Hübscher, Be-     der Bäume, im Wellengang des Was-
Kleid herein. Begleitet von der Reli-    hindertenseelsorger bei der Landes-      sers, im Ton der Flöte oder im Wind-
gionspädagogin Yvonne Rihm, Fami-        kirche Luzern.                           spiel, so könne man Gott auch indi-
lienangehörigen und weiteren Be-                                                  rekt sehen und hören, in einem
treuer*innen hören sie anhand der        Schiffe im Wind                          lieben Wort eines Mitmenschen, das
Geschichte der Jünger von Emmaus,        Eine Stunde später verstärkt Thomas      wiederum ein helles Lächeln auf das
wie Jesus diesen im gemeinsamen          Heim, reformierter Pfarrer, das Seel-    Antlitz zaubert.
Mahl Freude und Hoffnung schenkte.       sorgepersonal für die Feier von
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Eindrückliche Fürbitte                       Blauring Willisau
Dann spielt Marie-Theres Felder auf
dem Klavier «Wind of Change» und
die jugendlichen Firmanden und
Konfirmandinnen entzünden die von
                                             Aufnahme mal anders
ihnen selbst gestaltete Firmkerze und
empfangen die Salbung mit Öl und
Heiligem Geist zu Firmung und Kon-
firmation. Eindrücklich zum Ab-
schluss die Fürbitten aus dem Kreis
der Familien. Eine Bitte geht tief ins
Herz. Einer der Jugendlichen der HPS
spricht sie selbst, d. h. der autistische
Junge hat sie geschrieben und ein
Computerprogramm wandelt seinen
Satz in die Stimme vom I-Pad um:
«Auch ich habe eine Seele und möch-
te gehört werden.» Mit Musik klingen
die eindrücklichen, berührenden Fei-
ern aus: Bruno Hübscher spielt auf der
Gitarre «Tanz met em Wend» und alle
singen mit. Der Segen und die Melo-
die von «O sole mio» geleiten die Neu-
gefirmten und Konfirmierten hinaus
in den strahlenden Sonnenschein              Neue, fröhliche Vereinsmitglieder nach dem Aufnahmeritual.
dieses Maitages.
                                             Am Sonntag, 2. Mai, feierte der Blauring Willisau seinen alljährlichen Auf-
                   Andreas Wissmiller,       nahmegottesdienst, in welchem die neuen Mitglieder des Mädchenvereins
                          Pfarreileiter      offiziell aufgenommen und willkommen geheissen wurden.

                                             Doch aufgrund der aktuellen Corona-Situation war es nicht möglich, die Auf-
                                             nahme in Form eines Gottesdienstes zu gestalten. Aus diesem Grund hielt jede
                                             Blauringgruppe seinen eigenen klei-
                                             nen Aufnahmegottesdienst während
                                             der Gruppenstunde. Die Aufnahme-
                                             rituale wurden an verschiedenen Or-
                                             ten in Willisau, beispielsweise im Sa-
                                             michläuseli oder im Waldpavillon,
                                             durchgeführt und es wurden vielerlei
                                             Gemeinschaftsspiele gespielt, um den
                                             Zusammenhalt und den Teamgeist zu
                                             stärken. Zum krönenden Abschluss
                                             wurden alle neuen Blauringgirls mit
                                             dem traditionellen Shakersong in den
                                             Verein aufgenommen und erhielten
                                             von den älteren Blauringgirls ein
                                             selbst gestaltetes Willkommensge-
                                             schenk.

Titelbild: die fünf Erstkommunion­                    Lisa Meier, Blauringleiterin
kinder 2021 der HPS Willisau.  Fotos: zvg                                Fotos: zvg   Catch me if you can!
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4  Schwerpunkt

Ein Leben in der Nachfolge Jesu

Sehnsucht nach Hingabe an Gott
Sie ist Pfarreiseelsorgerin, geweihte                                                 schen Wiesbaden in einem katholi-
Jungfrau und Mitglied der Franzis-                                                    schen Elternhaus auf, in dem es wich-
kanischen Gemeinschaft: Christine                                                     tig war, «selber zu denken». Das Le-
Demel (54) aus Willisau hat ihr Le-                                                   ben in der dortigen Pfarrei beschreibt
ben dem Evangelium verschrieben,                                                      sie heute als «wie in einer grossen
ohne Ordensfrau zu sein.                                                              Familie». Bei den Kindergottesdiens-
                                                                                      ten wurde sie zum Ministrieren, Vor-
«Lebe das, was du vom Evangelium                                                      beten und Diskutieren eingeladen.
verstanden hast. Und wenn es noch so                                                  «Der Pfarrer hat uns ernst genommen.
wenig ist. Aber lebe es.» Dieser Satz                                                 Diese Gottesdienste im kleinen Kreis
von Frère Roger Schütz, Gründer der                                                   haben Spass gemacht», erzählt sie la-
Gemeinschaft von Taizé, ist für Chris-        «Es geht darum, die Lebensform zu       chend.
tine Demel zum Lebensmotto gewor-             wählen, die einen glücklich macht»,     Später war Christine Demel Mitglied
den.                                          sagt Christine Demel.                   und Leiterin von Jugendgruppen, sie
Das Evangelium zu leben bedeutet für                                                  wirkte mit in Liturgie- und Dritt-Welt-
sie, mit Jesus im Dialog zu sein, sich        den Händen, schweigt bisweilen ei-      Gruppen und besuchte ein katho-
zu fragen, was er heute tun würde.            nen Moment, ehe sie spricht.            lisches Gymnasium, an dem sie Got-
«Ich mache mir immer wieder be-                                                       tesdienste erlebte, die von den Schü-
wusst, dass es um das ‹Heil der Men-          Gottesdienste mitgestalten              lerinnen mitgestaltet wurden. Dass sie
schen› geht, dass sie glücklich sind»,        Die Liebe zu Jesus prägt ihr Leben      sich für ein Theologiestudium ent-
übersetzt sie den Begriff ins Heute.          seit ihrer Kindheit. «Ich habe Jesus    schied, erscheint nur folgerichtig.
Die zierliche Frau mit dem halblan-           immer in Ausschliesslichkeit und mei-
gen, grau melierten Haar wählt ihre           nem Alter entsprechend geliebt», sagt   Ökologischer Lebensstil
Worte behutsam, unterstreicht sie mit         sie rückblickend. Sie wuchs im deut-    Wie ein roter Faden zieht sich Demels
                                                                                      «Sehnsucht nach Hingabe an Gott in
                                                                                      der Nachfolge Jesu» durch ihr Leben.
 Zwei Formen verbindlichen Glaubenslebens                                             Nachfolge, das bedeutet für sie «von
 Geweihte Jungfrauen verstehen sich als Bräute Christi, die ihr Leben ganz            Jesus zu sprechen», aber noch mehr
 Gott schenken. Deshalb geloben sie bei ihrer Weihe gegenüber dem Bischof             «so zu handeln wie er». Diakonie ist
 Jungfräulichkeit. Ihre Aufgabe besteht einerseits im Gebet, speziell für die         für die Pfarreiseelsorgerin denn auch
 Ortskirche. Andererseits gibt ihr Leben Zeugnis von Gottes Liebe ab. Ob sie          die glaubwürdigste Form der Verkün-
 ihr Charisma eher kontemplativ oder aktiv tätig leben, ist ihnen freigestellt.       digung: In der Not für die Menschen
 Sie können alleine wohnen, bei ihrer Herkunftsfamilie oder in einer Ge-              da sein, ihnen zuhören, sie zu ihrem
 meinschaft mit Gleichgesinnten. In der Schweiz leben derzeit rund 60 ge-             eigenen Glauben hinführen. Um auch
 weihte Jungfrauen, die sich einmal jährlich in ihrem Bistum treffen. Der             hierfür ausgebildet zu sein, absol-
 emeritierte Weihbischof Martin Gächter ist im Bistum Basel ihre Ansprech-            vierte sie zusätzlich ein Studium in
 person.                                                                              Sozialwesen.
 Die Franziskanische Gemeinschaft (auch Dritter Orden OFS genannt) ist                Diese Liebe zum Evangelium fand
 nebst den Ordensbrüdern und -schwestern eine weltliche Form, verbind-                Christine Demel in der franziskani-
 lich franziskanische Spiritualität zu leben. Die Mitglieder wirken dort, wo          schen Spiritualität wieder. Mit 20 Jah-
 sie leben und arbeiten: in Ehe und Familie, am Arbeitsplatz oder im ehren-           ren schloss sie sich daher der Franzis-
 amtlichen Engagement. Inspiriert von Franz von Assisi, pflegen die Mit-              kanischen Gemeinschaft (siehe Kas-
 glieder einen einfachen Lebensstil. Die «Option für die Armen» und ein               ten) an. Diese Mitgliedschaft äussert
 respektvoller Umgang mit der Schöpfung prägen ihre Spiritualität.         sys        sich für Demel auch in einem öko-
 ordovirginum.ch | franziskanische-gemeinschaft.ch                                    logischen Lebensstil: «Ich werfe Din-
                                                                                      ge nicht so schnell weg», erklärt sie.
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                                                                                                   Schwerpunkt  5

«Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast», lautet das Lebensmotto von Christine Demel.         Bilder: Martin Dominik Zemp

«Und ich überlege, woher das Ge-           len, was einen glücklich macht. Wenn       sie in ihrem Artikel im Buch «Weil
müse kommt, das ich einkaufe.»             ich zu einer Entscheidung stehe, kann      Gott es so will». Darin versammelt die
Dennoch kam ein Ordensleben für sie        ich zu innerer Reife gelangen.»            Benediktinerin Philippa Rath Zeug-
nicht in Frage. «Ich habe Talente, die     Eine Berufung, die sie nicht in vollem     nisse von 150 Frauen, die sich zur
es in einem Orden nicht braucht: Ich       Umfang leben kann, ist jene zur Pries-     Priesterin oder Diakonin berufen
bin sehr selbständig und organisiere       terin. Wenn sie als Studentin einer        fühlen. Indem die Kirche Frauen die
gern. In einem Orden würde mir das         Agape-Feier vorstand, merkte sie: «Da      Weihe vorenthalte, «riskiert sie, dass
abgenommen.» Christine Demel ent-          strömt etwas durch mich hindurch,          wir bald keine Eucharistie mehr feiern
schied sich daher, ihr spirituelles Cha-   wenn wir miteinander das Brot seg-         können», sagt Demel.
risma als «geweihte Jungfrau» (siehe       nen und es teilen.»
Kasten) zu leben. Sie wollte damit         Weil in der Symbolik der Kirche das        Gläubige als Konsumierende
«etwas offiziell machen, was ich be-         Männliche das aktive «Machen» be-          Reformbedarf sieht sie allerdings auch
reits lebte», begründet sie ihre Ent-      deute, liefen manche Priester Gefahr,      an der Kirchenbasis. Sie bedauert,
scheidung, nämlich ihre Sehnsucht          sich selbst als diejenigen zu sehen,       dass die Gläubigen in den meisten
nach Gott und die Ausschliesslichkeit      welche die Wandlung bewirkten.             Gottesdiensten bloss Konsumierende
dieser Liebe.                              Priesterinnen wären hingegen eine          seien. Ganz anders als in den Gottes-
                                           Bereicherung, «um auszudrücken,            diensten, die sie in ihrer Jugend erlebt
Zur Priesterin berufen                     was wir tatsächlich feiern», findet        hat, wo im kleinen Kreis aktive Be-
So habe sie in Beziehungen mit Män-        Demel. Weil das Weibliche das Emp-         teiligung möglich war. «Das wäre in
nern gespürt, dass ihre Liebe zu Jesus     fangende symbolisiere, käme so mehr        unseren Pfarreien ebenfalls möglich.
einer Partnerschaft im Weg stand.          zum Ausdruck, dass «wir alles von          Und das liegt nicht nur an den Haupt-
Und Kinder, eine eigene Familie? Sie       Gott empfangen, auch das Sakra-            amtlichen, sondern auch an der Ge-
denkt einen Moment nach, ehe sie           ment».                                     meinde, die sich darauf einlassen
ruhig entgegnet: «Jede Entscheidung        Sehr gerne würde sie dazu beitragen,       müsste», sagt Christine Demel, und es
für eine Lebensform bedeutet auch          «dass in jeder Pfarrei an jedem Sonn-      klingt durchaus hoffnungsvoll.
Verzicht. Es geht darum, das zu wäh-       tag Eucharistie gefeiert wird», schreibt                                Sylvia Stam
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6  Thema

Die Luzernerin Imelda Abbt im Film «Das katholische Korsett»

«Religiöse Prägung ist wie ein Kleid»
Imelda Abbt (83) trat mit 20 Jahren
in ein geschlossenes Kloster ein,
zehn Jahre später verliess sie dieses
wieder. Die Luzernerin ist eine der
Protagonistinnen im Dokumentar-
film «Das katholische Korsett».

Warum haben Sie das Dominikane-
rinnenkloster in Weesen nach zehn
Jahren wieder verlassen?
Mir wurde klar, dass ich meinen Weg
so nicht mehr gehen kann. Auslöser
war ein Erlebnis in Rom. Ich war De-
legierte meines Klosters an einer Ver-
sammlung der Dominikaner*innen.
Wir wollten Reformen, daher stimmte
ich immer wieder gegen gewisse Vor-       «Jedes Handeln ist eine Entscheidung», sagt Imelda Abbt.          Bild: Vera Rüttimann
schläge. In der Pause sprach mich
ein Dominikanerpater darauf an und        geistert und fand: «Jetzt beginnt doch     Freiheit vor Gott innerhalb der Bedin-
sagte: «La loi, c’est pour marcher des-   mal selber zu denken, selber verant-       gungen, unter denen ich im Kloster
sus.» (Das Gesetz ist dazu da, es zu      wortlich zu werden.» Auch der Begriff      lebte?
umgehen.) In diesem Moment habe           «Freiheit» war für mich wichtig: Jedes
ich mich entschieden, auszutreten.        Handeln ist eine Entscheidung. Mit         War das Frauenbild des Katholizis-
                                          dieser Entscheidung wird der Mensch        mus Ihrer Ansicht nach mitverant-
Damals studierten Sie bereits Theo-       verantwortlich für sein Handeln. Ich       wortlich dafür, dass drei Kantone der
logie in Chur. Inwiefern hat das          habe mich gefragt: Was bedeutet diese      Urschweiz das Frauenstimmrecht
Studium Ihren Entscheid mitbeein-                                                    1971 abgelehnt haben?
flusst?                                                                              Ja. Ich habe das im Kloster selber er-
                                           Die Katholiken und das
Die historisch-kritische Methode, die                                                lebt. Die religiöse Prägung ist wie ein
                                           Frauenstimmrecht
Bibel auszulegen, die ich im Studium                                                 Kleid. Wenn man dieses ablegt, ist
                                           Die Kantone Uri, Schwyz und Nid-
lernte, brachte für mich eine grosse                                                 man erst einmal nackt. Das Gottesbild
                                           walden lehnten 1971 das Frauen-
Veränderung: Ich verstand, dass mein                                                 in der Bibel ist allerdings ein anderes:
                                           stimmrecht ab. Der Film «Das
christliches Handeln sich im Hier und                                                Wir sind das Ebenbild Gottes. Das gilt
                                           katholische Korsett» untersucht,
Jetzt zeigt. Die Menschwerdung Gottes                                                für Mann und Frau.
                                           inwieweit deren katholische Prä-
ist für mich heute das A und O. Der
                                           gung dafür mitverantwortlich war.
Mensch Jesus als Vorbild für unser                                                   Der katholischen Kirche sind Sie treu
                                           Imelda Abbt ist eine der Protago-
Handeln. Die Umsetzung ins Handeln                                                   geblieben. Weshalb?
                                           nistinnen des Films. Abbt studierte
ist zentral. Viele Menschen sprechen                                                 Ich habe die Kirche gern. Ich liebe
                                           Theologie und Philosophie. Nach
beim Thema Glauben bis heute von                                                     diese Gemeinschaft und gehe gern in
                                           dem Klosteraustritt war sie in der
Gott und der Dreifaltigkeit, aber nicht                                              den Gottesdienst. In diesem heiligen,
                                           Bildung tätig, u. a. 10 Jahre als Lei-
von Jesus als Mensch.                                                                universalen Denken fühle ich mich
                                           terin der Propstei Wislikofen und
                                                                                     wohl. Ich möchte allerdings auch, dass
                                           20 Jahre als Dozentin an der Se-
Was hat Sie an Kant begeistert?                                                      das Entscheidende dieser Botschaft
                                           nior*innenuniversität Luzern.
Mit seinem Satz «Wage, dich deines                                                   benannt wird: die Menschwerdung
                                           «Das katholische Korsett» ist kostenlos
eigenen Verstandes zu bedienen» war        online zu sehen auf playsuisse.ch.        Gottes. Jesus ist unser Vorbild und da
Kant ein grosser Aufklärer. Ich war be-                                              sind wir beheimatet.       Sylvia Stam
Freude unter der Sonne - Festtag für HPS-Schüler*innen Willisau Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
                                                                                                                  Thema  7

Der neue Hochschulseelsorger Valerio Ciriello

Bis sich die Berufung durchsetzte
Valerio Ciriello war Banker und Be-
amter. Heute ist er Jesuit und Hoch-
schulseelsorger an der Uni Luzern.
Dabei wollte er erst beides nicht. Zu-
fälle hätten ihn auf seinen Weg ge-
führt, sagt er. Nun will er den Studie-
renden zu Weitblick verhelfen.

«Horizonte» nennt sich die Hoch-
schulseelsorge Luzern, Horizont-
erweiterung ist ein Wort, das bei Vale-
rio Ciriello oft fällt. Er sagt: «Studenten
leben oft in ihrer Blase und haben
keine globale Sicht auf die Probleme.»
Sein Ziel ist es, die Blase aufzubrechen.
Der Seelsorger sagt aber auch: «Bevor
du überhaupt den Christen suchst,
musst du den Menschen suchen.»                «Da war diese Leere in meinem Alltag»: Valerio Ciriello auf der Terrasse des
Valerio Ciriello (45) war selbst viele        Studierendenhauses «Leo 15».                                    Bild: Vera Rüttimann
Jahre auf der Suche. Vor allem die
Frage nach der Berufung zum Pries-            war diese Leere, die ich in meinem          überraschenden Wendungen zurück-
ter flackerte in seinem Leben immer           Alltag als Beamter gespürt habe.» Dass      blicken: «Immer entwickelte sich das,
wieder auf. «Ich habe sie aber immer          Ciriello im September 2014 in den           was ich nicht machen wollte, dann
unterdrückt», sagt Ciriello. Im Kan-          Orden eintrat, war einem Zufall zu          sehr gut», zieht Ciriello Bilanz. Er habe
ton Aargau aufgewachsen, studierte            verdanken. Er war kaum zehn Tage            keine Berufung gespürt, jetzt sei er
er Philosophie und Theologie in Paris         im Noviziat in Nürnberg und knapp           Jesuit. Er habe nicht in Paris Theolo-
und schloss 2002 in Rechtswissen-             davor, wieder auszusteigen. Just dann       gie studieren wollen und habe dann
schaften in Neapel ab.                        kam der chinesische Provinzial zu Be-       doch enorm bereichernde Jahre sei-
                                              such und erzählte von seinem Werde-         nes Lebens dort verbracht.
«Ich habe keine Berufung»                     gang und seiner Mission. «Sein Le-
Durch einen Freund erfuhr er von              benszeugnis hat mich tief berührt. Ich      «Mehr bewirken»
einem Treffen für junge Erwachsene            wusste, dass ich bleiben wollte», sagt      Und noch etwas hat sich für ihn
der Mailänder Jesuiten im Südtirol.           Ciriello.                                   anders entwickelt: «Ich wollte nicht
2009 fuhr er erstmals dorthin. «Von           Dennoch sei es nicht leicht gewesen,        Hochschulseelsorger werden und
der kosmopolitischen Offenheit der            sich vom alten Leben zu trennen: von        jetzt kann ich sagen: Ich kann hier
Jesuiten, dem intellektuellen Leben,          den Freund*innen, den teuren Ferien,        mehr bewirken als in meinem Leben
aber auch ihrem Tatendrang war ich            einem Leben im Ausgang. Der Sohn            zuvor.» Der Mann, der seinen Blick
sofort begeistert», sagt er. 2014 lernte      italienischer Eltern, der von 1990 bis      jetzt versonnen auf den Vierwaldstät-
er Christian Rutishauser kennen. Der          2000 in Italien gelebt hatte, lebte lange   tersee hinausgleiten lässt, hat wohl
damalige Provinzial der Schweizer Je-         auf grossem Fuss. Er arbeitete unter        seine Traumstelle gefunden.
suiten ermunterte ihn, erst das Novi-         anderem als Private Banker bei der                       Vera Rüttimann/kath.ch
ziat zu besuchen und danach Exerzi-           Credit Suisse und von 2007 bis 2014
tien zu machen. «Ich sagte zu ihm: Ich        bei der Eidgenössischen Finanzmarkt-        Die Hochschulseelsorge Luzern ist da für die
habe aber keine Berufung.» Dennoch            aufsicht (Finma).                           Studierenden der Hochschule Luzern, der
                                                                                          Pädagogischen Hochschule Luzern sowie der
wollte er der Ursache seiner inneren          Der Mann mit den wachen Augen               Universität Luzern. Sie wird von den Landes-
Unruhe auf den Grund gehen. «Da               kann bereits auf ein Leben mit vielen       kirchen finanziert.
Freude unter der Sonne - Festtag für HPS-Schüler*innen Willisau Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
8  Pfarrei Willisau                                                                      www.kath-kirche-willisau.ch

Gottesdienste                                                  Sonntag, 6. Juni – Heilig-Blut-Fest
                                                               09.00 Kommunionfeier, Pfarrkirche,
                                                                     mit anschliessender Prozession
                                                                     Andreas Wissmiller
Bei Redaktionsschluss dieses Pfarreiblatts war noch nicht            Gastpredigt: Ingeborg Prigl, Seelsorgerin,
klar, welche Corona-Vorschriften nun gültig sind ab 1. Juni.         Steinhausen
Wir halten uns deshalb an die aktuell gültigen. Insgesamt            Musik: Gounod-Messe: Sängerquartett
dürfen 50 Personen an einem Gottesdienst teilnehmen.                 und Orgel
Der Abstand von 1,5 m muss eingehalten werden und es                 Kollekte: Save the Children Schweiz –
gilt Schutzmaskenpflicht.                                            Coronakrise in Indien
Singen mit Schutzmaske ist erlaubt.                            10.00 Kommunionfeier, Kapelle Zopfmatt
                                                                     Gottesdienstgruppe Zopfmatt: Peter Jans

 Dienstag, 1. Juni                                             Dienstag, 8. Juni
 10.00 Eucharistiefeier, Kapelle Zopfmatt                      10.00 reformierter Gottesdienst, Kapelle Zopfmatt
 19.30 Kommunionfeier, St. Niklaus auf dem Berg
                                                               Mittwoch, 9. Juni
 Mittwoch, 2. Juni                                             08.00 Kommunionfeier, Heilig-Blut-Kirche
 08.00 Eucharistiefeier, Heilig-Blut-Kirche                    10.00 Eucharistiefeier, Kapelle Waldruh

 Donnerstag, 3. Juni – Fronleichnam                            Donnerstag, 10. Juni
 09.00 Eucharistiefeier, Pfarrkirche,                          10.15 reformierter Gottesdienst,
                                                                     Kapelle Heim Breiten
       mit anschliessender Prozession
       Andreas Wissmiller                                      Freitag, 11. Juni
       Kulandai Fernando                                       08.00 Eucharistiefeier, Heilig-Blut-Kirche
       Kollekte: für Kulandai Fernando, Projekt «Kin-
       der und Jugendliche im Bistum                           Samstag, 12. Juni
       Sivagangai», Indien                                     09.00 Kommunionfeier mit Jahrzeiten/Gedächtnissen
 10.00 Kommunionfeier, Kapelle Zopfmatt                                 Hubert Schumacher
       Gottesdienstgruppe Zopfmatt: Beatrice Buchs             1. Jzt. für Albert Bienz-Grüter, Leuenplatz 1.
                                                               Jzt. für Roman und Sophie Amrein-Meier, Willisau.
 10.15 Eucharistiefeier, Kapelle Heim Breiten
                                                               Jzt. für Eugen und Martha Amrein-Schwegler und
       Guido Bürli
                                                               Angehörige, Feldmatt. Letzte Jzt. für Emil Brügger-
 Freitag, 4. Juni – Herz-Jesu-Freitag                          Isenschmid und Tochter Luzia, Rohrmatt. Jzt. für Pater
                                                               Tony Jurt, Geissburghalde 5, früher Kongo. Jzt. für Josef
 08.00 Eucharistiefeier, Heilig-Blut-Kirche
                                                               Kneubühler-Purtschert, Geissburgweg 2. Jzt. für Alois
 Samstag, 5. Juni                                              Kurmann-Aregger und Familie, Vorwiggern. Jzt. für
 09.00 Kommunionfeier mit Jahrzeiten und                       Roman Roos-Meier; Roman und Katharina Roos-
                                                               Häfliger; Marie Jost und Angehörige, Mettenlehn.
          Gedächtnissen
                                                               Jzt. für Anton und Katharina Widmer-Bölsterli, Geiss-
          Andreas Wissmiller
                                                               burgring 8 und Sohn Markus Widmer, Schötz.
 Jzt. für Eduard und Louise Arnold-Wandeler und
 Familie, Zehntenplatz 2. Jzt. für Helen und Adolf             Sonntag, 13. Juni
 Bieri-Kneubühler, Wilmenhaus und Tochter Helen                08.00 Kommunionfeier, Pfarrkirche
 Stamm-Bieri, Schlatt. Letzte Jzt. für Hermann                       Andreas Wissmiller
 Krummenacher, Heim Breiten. Jzt. für Hans                     10.00 Kommunionfeier, Pfarrkirche
 Marti-Häfliger, Am Schützenrain 8. Letzte Jzt. für                  Andreas Wissmiller
 Margrit Mösch-Renggli, Geissburghalde 21. Jzt. für                  Kollekte: Alterszentrum Zopfmatt, Willisau
 Johann Sommerhalder, Willisau. Jzt. für H. H. Pfarr­          10.00 Kommunionfeier, Kapelle Zopfmatt
                                                                     Gottesdienstgruppe Zopfmatt: Rita Schüpfer
 helfer Stephan Troxler, Willisau. Jzt. für Emma
                                                               17.00 Eucharistiefeier Albanermission, Pfarrkirche
 Walthert, Willisau.
                                                                     Don Anton Uka
 Das Sakrament der Taufe empfängt:                             Dienstag, 15. Juni
 Alexander Meier                                               10.00 Kommunionfeier, Kapelle Zopfmatt
Freude unter der Sonne - Festtag für HPS-Schüler*innen Willisau Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
www.kath-kirche-willisau.ch                                                                Pfarrei Willisau  9

Kollekten
                                                             Prozession an Fronleichnam und
                                                             am Heilig-Blut-Fest 2021
Donnerstag, 3. Juni – Fronleichnam:
Für Kulandai Fernando, Projekt «Kinder und Jugend­
liche im Bistum Sivagangai», Indien
Priester Kulandai Fernando aus der südindischen Diözese
Sivagangai wirkt seit bald einem Jahr bei uns. Regelmässig
werden wir sein Heimatbistum unterstützen, damit es sei-
nen Aufgaben nachkommen kann. Mit dem heutigen Op-
fer unterstützen wir Kinder und Jugendliche, insbesonde-
re Mädchen und Menschen mit einer geistigen und/oder
körperlichen Behinderung, die zum Teil keine Chance auf
eine gute Schul- oder Berufsausbildung haben. Vielen
herzlichen Dank für Ihre finanzielle Unterstützung.

Sonntag, 6. Juni – Heilig-Blut-Fest:
Save the Children Schweiz – Coronakrise in Indien            Fronleichnamsprozession Willisau. Foto: Monika Unternährer
Während die Coronavirus-Krise in Indien weiter ausser
Kontrolle gerät, könnten die Auswirkungen auf Millionen      Fronleichnam, Donnerstag, 3. Juni
von Kindern aufgrund der steigenden Armut, des fehlen-       09.00 Uhr: Eucharistiefeier und anschliessende
den Zugangs zu Nahrungsmitteln und des überlasteten          Prozession
Gesundheitssystems verheerend sein. Ausserdem könnten
die Kinder gezwungen sein, die Schule abzubrechen und        Route:
Arbeit zu finden, um das verlorene Familieneinkommen         1. Station: Heilig-Blut-Kirche:
aufzubessern. Kinder, die nicht zur Schule gehen, haben      Hl.-Blut – am Schützenrain
ein höheres Risiko, Opfer von Formen des Missbrauchs wie     2. Station: vis-à-vis Leuenplatz (Kunz-Sport):
Kinderheirat, Kinderarbeit und Ausbeutung zu werden.         Untertor – Hauptgasse
Ihre Hilfe ist jetzt nötig, um den am meisten gefährdeten    3. Station: Rathausplatz
Kindern zu helfen. Save the Children Schweiz arbeitet in     4. Station: Kirchplatz: Schlusssegen
Indien eng mit den Regierungsministerien zusammen, um        Während der Prozession wird nicht vorgebetet.
auf die Krise zu reagieren, und wird seine Gesundheits-
programme verstärken, um lebensrettende Unterstützung
wie Quarantänezentren, Krankenwagen, Nahrungsmittel          Heilig-Blut-Fest: Sonntag, 6. Juni
und psychosoziale Unterstützung für die Kinder bereitzu-     09.00 Uhr: Eucharistiefeier und anschliessende
stellen. Die lebensrettende Unterstützung für Kinder in      Prozession
Indien und anderswo wäre ohne Ihre wichtige Hilfe nicht
möglich. Ihre Unterstützung wird dringend benötigt und       Route:
ist sehr willkommen. Danke für Ihren wertvollen finanziel-   Heilig-Blut-Kirche / Am Schützenrain / Leuenplatz /
len Beitrag.                                                 Untertor / Hauptgasse / Kirchplatz: Schlusssegen.
                                                             Während der Prozession wird der glorreiche Rosen-
Sonntag, 13. Juni: Bewohnerfonds Zopfmatt, Willisau          kranz gebetet.
Die heutige Kollekte ist bestimmt für den Bewohnerfonds
des Alterszentrums Zopfmatt in Willisau. Mit dieser Spen-    Reliquiar und Monstranz sind nach der Prozession im
de ermöglichen wir den Bewohnerinnen und Bewohnern           Heilig-Blut zur Anbetung aufgestellt. Abschluss der An-
der Zopfmatt in ihrer Freizeit verschiedene Unternehmun-     betung mit eucharistischem Segen um 12.00 Uhr.
gen und Aktivitäten zu planen. Herzlichen Dank für Ihren
Beitrag.
                                                             Die beiden Prozessionen finden statt, sofern die Co-
                                                             rona-Vorschriften es erlauben. Wir informieren Sie
                                                             rechtzeitig auf unserer Webseite, www.kath-kirche-
                                                             willisau.ch, und im Schaukasten/Kirchenmauer.
Freude unter der Sonne - Festtag für HPS-Schüler*innen Willisau Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
10  Agenda

                                              Zentrum für Religion | Wirtschaft | Politik     Radiotipp
                                              Infoanlass für Masterstudium
                                              Das Zentrum für Religion, Wirtschaft
                                              und Politik (ZRWP) ist eine gemein-
                                              same Einrichtung der Universitäten
                                              Luzern, Basel und Zürich. Es nimmt
                                              in Forschung und Lehre Religion in

                                                                                              Bild: Benno Bühlmann
                                              ihren Wechselwirkungen mit Wirt-
                                              schaft und Politik auf. Leitend ist
                                              dabei eine interdisziplinäre und trans-
                                              disziplinäre Vorgehensweise. Das
                                              ZRWP bietet einen Masterstudien-                Selma Zoronjic verfasste ihre Matura-
Welche Folgen hat das Ja zum Verhül-          gang «Religion – Wirtschaft – Politik»          arbeit an der Kantonsschule Alpen-
lungsverbot?            Bild: Eliane Zinner   an und lädt zu einem Infoanlass ein.            quai in Luzern über Konvertitinnen.
                                              Do, 17.6., 18.00 Uhr, Uni Luzern,
Runder Tisch der Religionen                   Raum 3.B58 oder via Zoom |                      Perspektiven
                                              Info und Anmeldung: zrwp.ch/go
Burka-Debatte in der Schweiz                                                                  Zum Islam konvertiert
Am 7. März sagte das Schweizer                                                                Was bewegt Schweizerinnen dazu,
                                              Peterskapelle Luzern
Stimmvolk Ja zu einem nationalen                                                              zum Islam zu konvertieren? Selma
                                              Weltliche Predigtreihe
Verhüllungsverbot. Der «Runde Tisch                                                           Zoronjic wollte es wissen und schrieb
der Religionen» Hochdorf diskutiert           Einmal im Monat halten Persönlich-              ihre Maturaarbeit an der Luzerner
über Konsequenzen und Folgen die-             keiten aus Wissenschaft, Politik und            Kantonsschule Alpenquai darüber.
ser Abstimmung. Die Lektüre des Bu-           Kultur in der Peterskapelle Luzern              Dafür erhielt sie den Maturapreis der
ches «Verhüllung» von Andreas Tun-            eine Predigt. Umrahmt werden diese              Universität Fribourg. In der Sendung
ger-Zanetti, Islamwissenschaftler an          mit zeitgenössischer Musik. An-                 erzählen Melanie und zwei weitere
der Universität Luzern, wird vorab            schliessend Austausch bei Brunch                Frauen, warum sie das Christentum
empfohlen.                                    oder Apéro im Kulturhof Hinter Mus-             hinter sich liessen, um Musliminnen
Mo, 7.6., 20 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus      egg in Luzern. Den Auftakt macht                zu werden. Und Selma Zoronjic be-
Hochdorf | Anmeldung bis 4.6. an              Mitte-Präsident Gerhard Pfister (30.            richtet, was sie durch die Gespräche
kurtraeber@hispeed.ch oder 078 654 62 98
                                              Mai), gefolgt von den Autoren Lukas             mit Konvertitinnen lernte.
                                              Bärfuss (20. Juni) und Usama Al Shah-           So, 13.6., 08.30 Uhr, SRF 2
                                              mani (25. Juli). Hinter dem Projekt
                                              stehen das Team Peterskapelle Lu-
 So ein Witz!                                                                                 Fernsehtipp
                                              zern sowie die Luzerner Institutionen
 Ministrant Roland kommt aus                  kultz.ch, Radio 3FACH, Kulturhof Hin-
                                                                                              Streaming-Serie
 dem Religionsunterricht nach                 ter Musegg und Werkstatt für Theater.
                                                                                              Was uns heilig ist
 Hause. Stolz erzählt er seiner Mut-          Jeweils So, 11.00 Uhr, Peterskapelle Luzern |
 ter: «Der Herr Pfarrer wäre heute            Detailprogramm, Infos und kostenlose            Ob Pilgern, Meditation, Bogenschies-
                                              Anmeldung unter diepredigt.ch
 beinahe Opfer eines ganz bösen                                                               sen, Musizieren oder Rückzug in die
 Streichs geworden, wenn ich es                                                               Einsamkeit – stets geht es darum,
 nicht verhindert hätte!» – «Wie                                                              den Einklang von Körper und Geist,
 konntest du ihm denn aus der Pat-                                                            Mensch und Natur zu erreichen. Es
 sche helfen?», fragt die Mutter in-                                                          wird klar, dass auch in der moder-
 teressiert. «Ich habe bemerkt, dass                                                          nen Welt die Suche nach einem Sinn
 zwei Mitschülerinnen ihm einen                                                               im Leben relevant ist – über religiöse,
 Reissnagel auf den Stuhl gelegt                                                              soziale oder weltanschauliche Gren-
 haben», erklärt der Junge, «und in                                                           zen hinweg. Der Soziologe Frédéric
 dem Moment, als er sich darauf                                                               Lenoir macht sich in der fünfteiligen
 setzen wollte, konnte ich den Stuhl                                                          Serie «Was uns heilig ist» auf eine exis-
 gerade noch wegziehen!»                      Der Autor Lukas Bärfus predigt in der           tenzielle Spurensuche.
                                              Peterskapelle Luzern. Bild: Claudia Herzog      Bis 15. September kostenlos auf arte.tv/de
                                                                                                            Thema  11

Pfarrei Bruder Klaus in Emmen feiert 50-Jahre-Jubiläum

Immer noch in Aufbruchstimmung
Vor 50 Jahren wurden im Kanton Lu-
zern noch Kirchen gebaut, wo Orts-
teile stark wuchsen. Heute überlegen
Kirchgemeinden, wie sie ihre gros-
sen Kirchenräume künftig nutzen
wollen. Zum Beispiel Emmen.

1991 zog der heutige Kirchgemeinde-
präsident Hermann Fries mit seiner
Familie von Knutwil in die Emmer
Bruder-Klaus-Pfarrei. Hier habe er
«einen offenen Geist und Willkom-
menskultur» erlebt, erinnert er sich.
Zwanzig Jahre zuvor hatte Bischof
Anton Hänggi die Pfarrei errichtet; im
gleichen Jahr wurde die von Architekt
Hans Zwimpfer (1930–2017) gebaute          Ein Teil des Bruder-Klaus-Teams (von links): Lisbeth Scherer (Sekretariat),
Kirche geweiht. Die Gemeinde Em-           Ulrike Zimmermann (Seelsorgerin), Regula Meier (Sekretariat), Robi Schmidlin
men war in jener Zeit stark gewach-        (Sakristan, Hauswart), Cédric Brun (Praktikant), Kirchgemeindepräsident
sen – um rund 5000 Einwohnerinnen          Hermann Fries.                                                   Bild: Dominik Thali
und Einwohner in den zehn Jahren
vor dem Kirchenbau. «Ein neues                                                        mehr an im Gottesdienst. Emmen
Quartier, eine neue Kirche: Das führte      Jüngste Pfarrei ist erst 41               zählt vier Pfarreien, aber der Anteil
zu einer regelrechten Aufbruchstim-         Das Bevölkerungswachstum führte           Katholikinnen und Katholiken an der
mung», sagt Fries.                          noch in den sechziger und siebzi-         Bevölkerung ist in den vergangenen
                                            ger Jahren im Kanton Luzern zu            zehn Jahren um fast 10 Prozent auf
«Grosse Offenheit»                          Pfarreigründungen: Nebikon ent-           knapp unter 50 Prozent gesunken.
Eine Stimmung, die bis heute anhalte,       stand 1963, Luzern St. Michael 1967,
meint Ulrike Zimmermann. Sie kam            Luzern St. Johannes 1970, Emmen-          Citykirche St. Maria?
vor zwei Jahren als Pfarreiseelsorgerin     brücke Bruder Klaus 1971, Kriens          «Das beschäftigt uns», sagt Hermann
in die Pfarrei Bruder Klaus und freut       St. Franziskus 1980. Dort wurde zu-       Fries. Der Kirchenrat weiss jedoch: Die
sich über die «grosse Offenheit», die       dem 1978 die letzte neue Pfarrkir-        Räume der Kirche sind gefragt, auch
sie hier erlebe. Die Weihnachtspäckli-      che im Kanton gebaut.            do       spirituelle und kulturelle Angebote so-
Aktion oder der öffentliche Kühl-                                                     wie Orte der Stille. Er hat deshalb die
schrank für Esswaren: «Das läuft ein-                                                 Hochschule Luzern um architektoni-
fach.» Sakristan und Hauswart Robi         selbstverständlich», sagt Schmidlin,       sche Ideen für eine künftige erweiterte
Schmidlin nickt: «In mancher ande-         der seit 2009 im Amt ist. Pfarrer Josef    Raumnutzung im Zentrum Bruder
ren Pfarrei hätte ich mich wohl nicht      Meier, der die Pfarrei ab der Grün-        Klaus gebeten. Für die zweite moderne
um eine solche Stelle beworben. Aber       dung 32 Jahre lang leitete, hatte Mäd-     Kirche von Emmen, die 1958 gebaute
das bewegte Leben hier gefiel mir          chen als Ministrantinnen zugelassen,       Pfarrkirche St. Maria, schwebt den Seel-
schon immer.» Damit spricht er auch        als dies noch keineswegs üblich war.       sorgenden und dem Kirchenrat eine
die liturgischen Freiheiten an, die sich   Freilich: Die Zeit, als wie im August      offene City-Kirche vor; die Nähe zu
die Verantwortlichen in dieser Pfarrei     1979 rund 500 Emmerinnen und Em-           den Einkaufszentren und zur künftigen
seit jeher nehmen. Frauen, die das         mer zu Bruder Klaus in den Ranft pil-      kantonalen Verwaltung auf dem See-
Evangelium lesen und predigen oder         gerten, ist vorbei. Von den 3400 Pfar-     talplatz dünkt sie ideal. Dominik Thali
am Altar stehen: «Das ist bei uns          reimitgliedern trifft man viele kaum       Mehr: fuereinander-miteinander.ch
12  Aus der Kirche

Schweiz                                    Luzern
                                                                                           Treffpunkt Buch
Generalvikar für die Urschweiz             Jesuiten ordnen Provinzen neu                   Der Polternonne Bettlektüre
Peter Camenzind im Amt                     Von der Schweizer zur zentral-
                                                                                           Ist Ihr Pfarrer
                                           europäischen Provinz
Peter Camen-                                                                               ein Schrey-
zin ist seit 1.                            Am 27. April wurden sechs Länder                vogel? Besteht
Mai neuer Ge-                              Teil der neuen zentraleuropäischen              er noch auf
neralvikar für                             Provinz der Jesuiten: Deutschland               dem Lipfel-
die Urschweiz.                             und Schweden, die Schweiz und Ös-               recht? Hat er
Er folgt in die-                           terreich, Litauen und Lettland. Ge-             gar was mit
sem Amt auf                                feiert wurden Abschied und Neu-                 einer Polter-
Martin Kopp,                               anfang mit einem Gottesdienst in der            nonne, frater-
                   Bild: zVg

der im März                                Jesuitenkirche Luzern. Christian Ru-            nisiert er mit Maulstössern, Panzer-
2020 überra-                               tishauser, bis dahin Provinzial der             münchen und dergleichen Volk?
schend entlassen worden war. Ca-           Schweizer Jesuiten und neu Delegat              Welch eine Erbärmde Gottes!
menzind hatte das Amt bereits ad           für Schulen und Hochschulen der                 Allerdings! Nun, Schreyvögel,
interim inne. Davor war er Pfarrer in      neuen Provinz mit Sitz in München,              schlechte Prediger also, gab und
Schwyz. Der neue Churer Bischof            erinnerte in seiner Ansprache an die            gibt es. Auf das Lipfelrecht, eine
Joseph Bonnemain hat ausserdem             Gründung des Jesuitenordens im 16.              dem Herrn Pfarrer für ein Lei-
Luis Varandas zum Generalvikar für         Jahrhundert. Provinzial der zentral-            chenbegängnis zu entrichtende
Zürich-Glarus und Jürg Stuker für          europäischen Provinz ist der Öster-             Gebühr, erhebt hingegen kein
Graubünden ernannt. Der bisherige          reicher Bernhard Bürgler.                       Geistlicher mehr Anspruch. Pol-
Generalvikar Martin Grichting hatte                                                        ternonnen wiederum, weltlichen
vor der Weihe Bonnemains demis-                                                            Genüssen zugeneigte Beginen,
sioniert.                                                                                  sind uns sympathisch, mehr je-
                                                                                           denfalls als jene Maulstösser, die
Abstimmung vom 13. Juni                                                                    unsereins mit falschen Heiligtü-
Kirche unterstützt CO2-Gesetz                                                              mern betrügen oder Panzermün-
                                                                                           che, die mit einem eisernen Hemd
Das CO2-Gesetz stelle die «Weichen
                                                                                           auf blossem Leib ihr strenges Ge-
für effektivere Klimaschutzmassnah-
                                                                                           lübde zur Schau tragen.
men», es sei «Zeit für verbindliche
                                                                                           All die schönen Wörter aus dem
Zusagen». Dies erklären das katholi-
                                                                                           Altersheim der Sprache sind dem
sche Fastenopfer, « Justitia et Pax» und   Der Jesuit Valerio Ciriello, Hochschul-
                                                                                           Glossarium des Basler Gelehrten
«oeku Kirchen für die Umwelt» in           seelsorger an der Uni Luzern, mit Syno-
                                                                                           Johann Jakob Spreng (1699–1768)
einer gemeinsamen Stellungnahme,           dalratspräsidentin Renata Asal-Steger
                                                                                           entnommen. Ein Schatz, den Ger-
mit der sie sich für ein Ja zu der Vor-    vor dem Gottesdienst in der Jesuitenkir-
                                                                                           manisten und sonstige Sprachlieb-
lage bei der Abstimmung vom 13. Juni       che Luzern.              Bild: Vera Rüttimann
                                                                                           haber daran sind zu heben und
einsetzen.
                                                                                           von dem unlängst eine «Unerhörte
«Justitia et Pax» ist die Kommission
                                           Neue Schweizergardisten                         Auswahl vergessener Wortschön-
der Bischöfe für das soziale und politi-
                                           Fünf Luzerner vereidigt                         heiten» erschienen ist. Selbige lis-
sche Engagement der Kirche, «oeku»
                                                                                           tet natürlich längst nicht nur Son-
ein Verein, der einen Teil der öku-        Am 6. Mai wurden in Rom 34 neue
                                                                                           derbares aus Kirche und Klerus
menischen kirchlichen Umweltarbeit         Schweizergardisten vereidigt. Fünf
                                                                                           auf. Aber auch. Allein deswegen ist
für die deutsche und französische          von ihnen stammen aus dem Kanton
                                                                                           das wunderhübsch aufgemachte
Schweiz leistet. Neben diesen Or-          Luzern: Timo Schmid (Sörenberg),
                                                                                           Buch seine Anschaffung wert.
ganisationen werben auch Caritas           Tobias Beat Zurfluh (Pfaffnau), Luca
                                                                                                                Dominik Thali
Schweiz, «Brot für alle» und das Heks      Krummenacher (Sempach), Flavio
für ein Ja zum CO2-Gesetz. Zu den          Tomaschett (Uffikon) und Patrick Du-              Nicolas Fink (Hrsg.): Unerhörte Auswahl
                                                                                           vergessener Wortschönheiten. Verlag
Unterstützern gehört auch der Prä-         bach (Ufhusen). Die jungen Männer               Das kulturelle Gedächtnis 2021, 368 S.,
sident der Schweizer Bischofskonfe-        haben ewige Treue gegenüber dem                 um Fr. 44.–, ISBN 978-3-946990-47-5
renz Felix Gmür.                           Papst geschworen.
                                                                                                          Thema  13

Bericht «Religionsfreiheit weltweit» 2021

Gewalt gegen Gläubige nimmt zu
Das internationale päpstliche Hilfs-
werk «Kirche in Not» hat einen
neuen Bericht zur «Religionsfreiheit
weltweit» vorgelegt. Die Analyse
sieht insgesamt eine negative Ent-
wicklung bei diesem Menschen-
recht.

Gemäss dem Bericht wurde die Reli-
gionsfreiheit in 62 Ländern schwer-
wiegend verletzt – fast jedem dritten
der untersuchten Staaten. Die stärks-
ten Einschränkungen gibt es demnach
in einigen der bevölkerungsreichsten
Staaten der Erde: China, Indien, Pakis-
tan, Bangladesch und Nigeria.
Seit dem letzten Bericht von 2018 sind
24 Staaten neu hinzugekommen. In          Religiöse Verfolgung durch autoritäre Gruppen hat sich in den letzten zwei Jahren
30 Ländern wurden demnach Men-            verschärft. Im Bild: Zerstörte Kirche im Irak.             Bild: Andreas Krummenacher
schen aus Glaubensgründen ermor-
det. In jedem fünften Land mussten        fest. In einigen asiatischen Ländern       des Zugangs zu Nahrungsmitteln und
Menschen, die ihre Religionsgemein-       mit überwiegend hinduistischer oder        medizinischer Versorgung gezeigt.
schaft verlassen, mit massiven recht-     buddhistischer Bevölkerung wie In-         Islamistische Terrorgruppen wie al-
lichen oder sozialen Konsequenzen         dien oder Sri Lanka würden religiöse       Qaida, der «Islamische Staat» und
rechnen.                                  Minderheiten unterdrückt und damit         Boko Haram hätten auf Propaganda-
                                          de facto auf den Status von Bürger*in-     Videos Covid-19 als Strafe Gottes für
Sexuelle Gewalt als Waffe                 nen zweiter Klasse reduziert.              den «dekadenten Westen» bezeich-
Der Bericht stellt unter anderem eine     In immer mehr Ländern sind laut            net. Im Internet verbreiteten sich auch
Verschärfung der religiösen Verfol-       Bericht Verbrechen gegen Frauen zu         Verschwörungstheorien, denen zu-
gung durch autoritäre Regierungen         verzeichnen, die entführt, vergewal-       folge Juden und Jüdinnen den Aus-
und fundamentalistische Gruppen           tigt und durch Zwangskonversion zum        bruch verursacht hätten. Es habe je
                                          Glaubenswechsel gezwungen wür-             nach Land aber auch andere Minder-
                                          den. «Kirche in Not» vermutet da-          heiten getroffen.
    800 Seiten – sechs Sprachen           hinter eine fundamentalistische Stra-      Mancherorts liess die Pandemie laut
    Seit 1999 dokumentiert das päpst-     tegie, mit der das «Verschwinden»          Bericht auch Religionsgemeinschaf-
    liche Hilfswerk «Kirche in Not»       bestimmter Religionsgemeinschaften         ten zusammenrücken. In Bangla-
    Verletzungen der Religionsfreiheit.   beschleunigt werden soll.                  desch begrub eine islamische NGO
    Der 800-seitige Report 2021 be-                                                  auch hinduistische und christliche
    leuchtet in sechs Sprachen den        Auswirkungen der Pandemie                  Covid-19-Tote. In Zypern, wo Grenz-
    Zeitraum von August 2018 bis No-      Gesellschaftliche Vorurteile gegen-        schliessungen christliche und mus-
    vember 2020. Die Berichte zu 196      über religiösen Minderheiten in Län-       limische Gläubige daran hinderten,
    Ländern mit Fallstudien und far-      dern wie China, Niger, der Türkei,         ihre jeweiligen religiösen Stätten zu
    bigen Grafiken stammen von 30         Ägypten und Pakistan hätten während        besuchen, beteten türkisch-zyprio-
    internationalen Experten.             der Covid-19-Pandemie zu verstärkter       tische Muslim*innen am Grab des
    rfr.acninternational.org/de/home      Diskriminierung geführt. Dies habe         Apostels Barnabas, dem Schutzpatron
                                          sich zum Beispiel in der Verweigerung      des geteilten Inselstaates.     sys/kna
14  Aus der Kirche

Luzern                                      Gemeinschaft von Taizé                                Kleines Kirchenjahr
                                            Wieder offen für Gäste                      Fronleichnam
                                            Seit Anfang Mai nimmt die Gemein-           Am zweiten Donnerstag nach
                                            schaft von Taizé nach einer Corona-         Pfingsten feiert die katholische
                                            Pause wieder Gäste auf, heisst es auf       Kirche das Fest Fronleichnam. Der
                                            der Website. Die Kirche darf jedoch         Name bedeutet so viel wie «Fest
                                            nur von einem Eingang her betreten          des Leibes und Blutes Christi». Er
                                            werden, die Besucher*innen der Got-         leitet sich ab aus dem Althoch-
                                            tesdienste müssen Masken tragen und         deutschen «vron» für «Herr» und
                                            sich entsprechend den Markierungen          «licham» für «Leib».
                                            am Boden hinsetzen. Die Gemein-             An Fronleichnam bringen die Ka-
                                            schaft im französischen Burgund wird        tholik*innen öffentlich ihren Glau-
Auch Maria zum Schnee in Hohenrain          vor allem von Jugendlichen besucht.         ben zum Ausdruck, dass Gott in
liegt am Kapellenweg.    Bild: B. Troxler                                               Brot und Wein mitten unter ihnen
                                                                                        ist. Als sichtbares Zeichen wird
Flyer aktualisiert
                                            Schweiz
                                                                                        eine reich verzierte Monstranz mit
Der Kapellenweg lädt                                                                    einer geweihten Hostie in feierli-
ins Seetal ein                                                                          cher Prozession durch die Strassen
                                                                                        getragen. Zur Feier gehören auch
Der Kapellenweg im Seetal verbindet
                                                                                        Böllerschüsse, Männer in Uniform
zehn Kapellen und Kirchen zwischen
                                                                                        und Frauen in Trachten, Blasmu-
Baldegg und Altwis auf einer rund 19
                                                                                        sikkapellen und Feldaltäre.
Kilometer langen Wanderstrecke auf
                                                                                        Eine Besonderheit ist die Seepro-
der rechten Seite des Baldeggersees.
                                                                                        zession in Meggen: Nach der Feier
Im August 2020 wurde er eröffnet, jetzt
                                                                                        der Messe besteigen die Gläubi-
hat der Trägerverein den Flyer dazu
                                                                                        gen Schiffe und fahren nach Hin-
aktualisiert. Dieser liegt in den Schrif-
                                                                                        termeggen. Von dort ziehen alle in
tenständen auf und kann über die
                                                                                        Prozession zur alten Pfarrkirche
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                                                                                        St. Magdalena.
Der Weg führt vom Kloster Baldegg
                                                                                        Das Fest geht zurück auf eine Vi-
zur Kapelle Maria im Schnee und nach
                                            50 000 Kinder werden jährlich im            sion der Augustinernonne Juliana
Lieli, auf das Schloss Heidegg, über
                                            Kinderspital Bethlehem behandelt.           von Lüttich im Jahr 1209. In der
Hitzkirch nach Hämikon, hinunter
                                                                Bild: Andrea Krogmann   Reformation entwickelte sich das
nach Altwis und über Ermensee zum
                                                                                        Fest zu einem konfessionsschei-
Endpunkt in Richensee.
                                            Kinderhilfe Bethlehem                       denden Merkmal. Der Gegensatz
kapellenweg-seetal.ch
                                            1,5 Millionen trotz Corona                  hat sich inzwischen abgeschwächt.
                                                                                              (kathweb/Liturg. Institut/sys)
                                            Die Weihnachtskollekte wird traditio-
Welt
                                            nellerweise für das Caritas Baby Hos-
                                            pital in Bethlehem aufgenommen.
Bekämpfung von Missbrauch
                                            2020 war die Zahl der Besucher*innen
Europäische Konferenz
                                            von Gottesdiensten auch an Weih-
Mittel- und osteuropäische Bischofs-        nachten begrenzt. Dennoch kamen
konferenzen wollen sich im Septem-          insgesamt 1,5 Millionen Franken an
ber ausführlicher mit dem Thema             Spenden zusammen, dies auch dank
Missbrauch befassen. Das Treffen im         grosszügiger Spenden von Einzelper-
polnischen Warschau soll vor allem          sonen und Gemeinschaften. Dennoch
einen geistlich-theologischen Ansatz        sind dies 0,6 Millionen weniger als im
haben, aber auch praktische Beispiele       Vorjahr. Das Kinderspital Bethlehem         Schiffsprozession an Fronleich-
aus Ländern wie Kroatien, Slowakei          behandelt jährlich bis zu 50 000 Kin-       nam in Meggen im Jahr 2017.
und Polen vorstellen. Auch orientali-       der unabhängig von ihrer Herkunft                          Bild: kpm.ch/Guido Müller
sche Bischofskonferenzen sind dabei.        und Religion.
                                                                                               Aus der Kirche  15

Schweiz                                       Luzern
                                                                                       Treffpunkt Buch
Moderatorin Sternstunde Religion              Reformierte Landeskirche                 Zu Fuss zu Franziskus
Amira Hafner verlässt SRF                     60 Synodale neu gewählt
                                                                                       Originell und
                                              Die reformierte Synode im Kanton         kurzweilig
                                              Luzern, das Parlament der refor-         fasst Christian
                                              mierten Landeskirche, ist für die        Busemann,
                                              Amtsdauer 2021 bis 2025 neu gewählt      deutscher
                                              worden. Die 60 Sitze wurden gemäss       Autor und
                                              Mitteilung in stiller Wahl besetzt, da   TV-Pro-
                                              nicht mehr Kandidierende vorge-          duzent, seine
                                              schlagen wurden, als Sitze zu verge-     14 Etappen
                                              ben waren. Jede der zehn Kirchge-        des Franzis-
Bild: SRF

                                              meinden bildet einen Wahlkreis; die      kuswegs von Florenz bis Assisi zu-
                                              Kirchgemeinde Luzern ist in acht         sammen. In Charakteristika des
Die Muslimin und Islamwissenschaft-           Unterwahlkreise unterteilt.              Wegstücks, Sehenswürdigkeiten,
lerin Amira Hafner-Al Jabaji hat              Von den 60 Synodalen sind 23 neu         das Sinnieren über Unterkünfte
Schweizer Fernsehen SRF Anfang                im Parlament. Dieses tritt am 23. Juni   und Momentaufnahmen verschie-
April verlassen. Sie hatte im Turnus          erstmals zusammen. Dann wählt es         denster Begegnungen mischen
während sechs Jahren die Sendung              auch sein Präsidium sowie die Mit-       sich sowohl Begebenheiten aus
«Sternstunde Religion» moderiert.             glieder des Synodalrats.                 dem Leben des Franz von Assisi als
Laut Mitteilung von SRF geht Hafner           Auf katholischer Seite finden die kan-   auch Gedanken über Lebenssinn,
auf eigenen Wunsch. Sie wolle sich in         tonalen Gesamterneuerungswahlen          Werte, das Verhältnis von Einsam-
Zukunft vermehrt auf eigene interreli-        in einem Jahr statt.                     keit und Gemeinschaft, über das
giöse Projekte fokussieren. Ihre Kün-                                                  Loslassen oder Ausruhen.
digung könnte mit Hafners Kritik an                                                    Erkenntnisse in markierten Text-
SRF in Zusammenhang stehen. In                Bistumskanton Luzern                     abschnitten oder «Pilger-Lektio-
einem Kommentar auf der Website               23. Pastoralraum errichtet               nen» am Kapitelende sind philo-
des von ihr gegründeten «Interreli-                                                    sophischer oder ganz praktischer
giösen Think-Tank» hatte sie nach                                                      Natur – wie etwa der Umgang mit
einer «Arena»-Sendung zum Verhül-                                                      Hofhunden, ja gar Wölfen am Weg,
lungsverbot die muslimische Aktivis-                                                   oder Taktiken, Weggefährt*innen
tin Saïda Keller-Messahli als extremis-                                                bei Ruhebedürfnis zu entkommen.
tisch bezeichnet. Diese walze alles
                                                                                       Ganz anders die Beschreibung
platt «wie ein ausser Kontrolle gerate-
                                              Der 23. Pastoralraum im Kanton Lu-       seiner Tage in Assisi: Busemann
ner Bulldozer». Hafner monierte wei-
                                              zern ist im unteren Seetal entstanden.   schlägt hier vermehrt behutsame
ter, dass Keller-Messahli «überdurch-
                                              Er wurde am 2. Mai von Bischof Felix     Töne an, die berühren.
schnittlich oft in SRF-Gefässen zu
                                              Gmür errichtet. Zum Pastoralraum
Wort kommt».                                                                           Durch den unterhaltsamen Mix
                                              Hitzkirchertal gehören die vier Pfar-
                                                                                       aus Erfahrungen und nützlichen
                                              reien Aesch, Hitzkirch, Müswangen
                                                                                       Informationen bekommt man un-
                                              und Schongau. Leiter ist Daniel Unter-
        So ein Witz!                                                                   weigerlich Lust, sich selbst auf
                                              nährer.
                                                                                       das Abenteuer Pilgern einzulas-
        In seiner Pfingstpredigt schildert    Das Hitzkirchertal ist der zweitletzte
                                                                                       sen. Bücher, Links und Apps zum
        Pfarrer Meier mit bildhaften Wor-     neue Pastoralraum im Kanton Luzern.
                                                                                       Thema findet man schon einmal
        ten, wie der Heilige Geist sich als   Den letzten werden die Pfarreien Ne-
                                                                                       im Anhang.
        feurige Zunge auf den Köpfen der      bikon, Egolzwil-Wauwil und Schötz
        Apostel niederliess. Da flüstert      bilden. 2022 stossen Littau und Reuss-     Andrea Huwyler, Pfarrblatt Bern
        Emma ihrer Schwester Mia zu:          bühl zu Luzern; Escholzmatt, Marbach
                                                                                       Christian Busemann: Easy nach Assisi.
        «Jetzt weiss ich, warum die Mön-      und Wiggen werden mit dem Pastoral-      Pilgern für Einsteiger | Goldmann-Verlag
        che Tonsuren tragen!»                 raum Mittleres Entlebuch zum «Obe-       2021 | ISBN 978-3-641-25171-0
                                              ren Entlebuch» vereinigt.
Zuschriften/Adressänderungen an:
                                            Kath. Pfarrei Willisau, Pfarrsekretariat
                                            Müligass 6, Postfach 3138, 6130 Willisau
                                            pfarrsekretariat@kath-kirche-willisau.ch, 041 972 62 00

Impressum
Herausgeber: Kath. Pfarrei Willisau,
Müligass 6, Postfach 3138, 6130 Willisau    Hinweise für den überpfarreilichen Teil: Kantonales Pfarreiblatt, c/o Kommunikationsstelle der röm.-kath.
Redaktion: Monika Unternährer               Landeskirche des Kantons Luzern, Abendweg 1, 6006 Luzern 6, 041 419 48 24/26, info@pfarreiblatt.ch
Erscheint vierzehntäglich                   Druck und Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch

Dänk dra
Elternzirkel Willisau

Babysitterkurs-Angebot
erfolgreich abgeschlossen
Ende April fand der Babysitterkurs
des Elternzirkels statt. 15 motivierte
Mädchen absolvierten den Kurs des
Schweizerischen Roten Kreuzes er-
folgreich. Unter der Leitung von Mar-
tina Waldisberg lernten die Jugend-
lichen viel Wissenswertes über den
Umgang mit Babys und Kleinkin-
dern. Erstmals wurde dabei mit der
SRK Babysitting App gearbeitet. Die
Jugendlichen sind bestens gerüstet
und bereit für ihre ersten Engage-
ments als Babysitter!

Wer den Dienst eines Babysitters
gerne möchte, kann die aktuelle Ba-
bysitterliste bei Mirjam Wermelin-
ger, Tel. 041 970 20 45 oder E-Mail:
mirjam.wermelinger@bluemail.ch
beziehen.

                Yvonne Mehr, Elternzirkel
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