Geglückte Integration - Reformierte Kirche Bezirk Ägeri
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Reformierte Kirche Kanton Zug Kirche mit Zukunft 2 / 2020 Foto: zVg Geglückte Integration Willkommen zurück ! Mein Kirchenraum Der neue Regional- In einer Serie erzählen Im Umfeld der Kirche und darüber hinaus gibt es pfarrer der Reformierten Zuger Pfarrpersonen, zahlreiche Initiativen, mit denen Flüchtlingen die Kirche Kanton Zug wie ihr persönlicher Integration erleichtert wird. ist ein alter Bekannter. Kirchenraum aussieht.
2 / 2020 NACHRICHTEN Medientipps Andrea Joho ist neue Kirchenrätin den.» Wünschenswert sei die Anbindung an eine Universität. Zudem müsse ein wissenschaftli- Age Report Per Ende 2019 schied Marc Nagel nach 14 cher Diskurs durch qualifizierte Lehrpersonen Vor kurzem ist die vierte Ausgabe des Age Re- Amtsjahren aus dem Kirchenrat der Reformier- gewährleistet sein. Auf diese Weise reduziere port erschienen. Im Rahmen der Studie zum ten Kirche Kanton Zug aus. Am 19. Januar 2020 sich auch die Gefahr einer Radikalisierung. Ein Thema Wohnen und Altern in der Schweiz wurde seine Nachfolge in einem zweiten Wahl- entsprechender Ansatz wurde bereits einmal wurden über 2500 Männer und Frauen zu gang bestimmt. Gewählt wurde Andrea Joho auf Bundesebene diskutiert, jedoch wieder ver- ihren Wohnvorstellungen und -wünschen be- aus Steinhausen. Sie erhielt 1326 Stimmen und worfen. Vielleicht bringen die Resultate eines fragt. Dabei zeigt sich unter anderem, dass lag damit vor ihrem Mitbewerber Andreas Ausbildungsprojekts für Imame in Deutschland der gute alte Wunsch nach den gemütlichen Blank, für den 1058 Stimmberechtigte votier- das Thema noch einmal auf den Tisch. eigenen vier Wänden immer noch ausgeprägt ten. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 18 Pro- ist. Allerdings müssen viele ältere Menschen zent. Andrea Joho war während mehrerer Jah- mittlerweile über einen Drittel ihres Renten- re Co-Präsidentin der Bezirkskirchenpflege in Religion bleibt wichtig einkommens fürs Wohnen ausgeben. Einen Steinhausen, und sie vertrat zudem den Bezirk besonderen Fokus richtet der Age Report IV Steinhausen zwei Legislaturperioden lang im Luzern. Eine Studie der Universität Luzern auf das Wohnen im sehr hohen Alter: Wie Grossen Kirchgemeinderat. zeigt, dass Religion noch nicht ausgedient hat. leben alte Menschen in Einfamilienhausquar- Von den 3000 Teilnehmenden sagte die Hälfte, tieren? Wie verändert sich die Heimarchitek- ihnen sei Religion wichtig. Sogar 11 Prozent tur in der Schweiz? Und wie werden Heim- Kurs: Theologische Texte verstehen jener Personen, die sich selbst als nichtreligiös bewohnerinnen und -bewohner aus anderen bezeichneten, gaben an, dass Religion wichtig Kulturkreisen betreut? Ein unverzichtbares Fokus Theologie ist die Erwachsenenbildung sei. Die christlichen Werte seien Teil unserer Referenzwerk für alle, die in der einen oder der Reformierten Kirchen Schweiz mit Sitz in Kultur. Erstaunlich: 25 Prozent der teilnehmen- anderen Form in der Zürich. Die Angebote verstehen sich als Wis- den Christinnen und Christen gaben an, dass Seniorenarbeit tätig sensvermittlung, nicht als «Glaubenskurse». Im sie keinen Partner aus einer anderen Religions- sind. neuen Kursangebot «Theologie kompakt: Die gemeinschaft heiraten würden. Bei Mitgliedern Kunst, theologische Texte zu verstehen» geht es einer Freikirche sind es über die Hälfte, bei Wohnen darum, Instrumente kennenzulernen, mit denen Musliminnen und Muslimen 40 Prozent. Weiter in den späten biblische und theologische Texte und deren zeigte die Studie, dass religiöse Menschen sich Lebensjahren Bedeutung besser erfasst werden können. Der häufiger freiwillig engagieren. Sie fühlen sich François Höpflinger, Kurs besteht aus vier Modulen, zu denen je- aufgrund ihrer Religiosität jedoch auch oft Valérie Hugentobler, weils eine Pflichtlektüre gehört. Zusätzlich zu ausgegrenzt – und grenzen sich selbst gegen- Dario Spini den Präsenzzeiten müssen Teilnehmende für über Mitgliedern anderer Religionen ab. 316 Seiten, ein Testat drei grössere Leistungsnachweise CHF 42.90 erbringen. Der Kurs richtet sich an kirchliche Seismo Mitarbeitende, welche die christliche Tradition Mission 21 übernimmt Aufgaben näher kennenlernen möchten. Der nächste Kurs der Martin-Stucki-Stiftung Filmtipp beginnt am 28. März und dauert zwölf Samstage Das Londoner Café Abu Nawas ist ein Zu- bis Sommer 2021, jeweils von 9 bis 17 Uhr. Die Basel. Martin Stucki war in den 1960er-Jahren fluchtsort für Exil-Iraker. Alle haben ihre Kursgebühren betragen 2000 Franken, Anmelde- für die Basler Mission in Kamerun als Schul Probleme mit der Heimat hinter sich gelas- schluss ist der 9. März. Weitere Informationen inspektor und Leiter eines Lehrerseminars tätig. sen – zumindest, bis Naseer auftaucht, der unter fokustheologieref.ch. Nach seiner Pensionierung entschied er sich, seine unter dem Einfluss eines islamistischen ehemaligen Schulen mit einem Hilfswerk zu unter- Predigers steht. Und Naseer plant einen stützen. Daraus entstand 2002 die Martin-Stucki- Anschlag auf das Café … «Baghdad in My Imam-Ausbildung in der Schweiz? Stiftung. Sie unterstützte bis 2017 35 ländliche Shadow» ist der erste Spielfilm des Schwei- Schulen im englischsprachigen Teil Kameruns. zer Regisseurs Samir seit 14 Jahren. Er führt Danach verunmöglichte ein bürgerkriegsähnli- damit die Geschichte fort, die er in seinem cher Konflikt weitere Tätigkeiten. Seither kon- letzten Dokumentarfilm «Iraqi Odyssey» be- zentriert sich die Hilfe der Stiftung auf die Opfer gonnen hat, erweitert aber den Fokus auf die des Konflikts. Ende letzten Jahrs beschloss der Gedanken und Erinnerungen aller irakischen Stiftungsrat, sein Vermögen sowie die bisherigen Flüchtlinge. Zentrale Themen sind dabei Aufgaben an Mission 21 zu übertragen. Eine natürlich die Religion, aber auch Homosexua- breit vernetzte Organisation sei besser geeignet, lität und die gesellschaftliche Rolle der Frau. die notwendige Unterstützung zu gewährleisten. Mission 21 betreibt in Kamerun bereits Projekte vor allem für Frauen und Jugendliche in den Bereichen Bildung, Weiterbildung und Gesund- heit. Im August 2018 wurde zudem ein Programm Basel. In der Schweiz gibt es rund 130 prakti- für Nothilfe und Wiederaufbau aufgelegt. zierende Imame, Teilzeit, Vollzeit und ehrenamt- lich. Sie alle haben gemeinsam, dass sie sich in Ländern wie Saudi-Arabien, Bosnien, Deutsch- Schweizer ersteigert Millionenbibel land oder in der Türkei ausbilden liessen – denn eine Imam-Ausbildung wird in der Schweiz Hamburg. Die Fust-Schöffer-Bibel von Johannes nirgends angeboten. Sollte sie aber, findet zum Fust und Peter Schöffer wurde 1462 in Mainz auf Beispiel Reinhold Bernhardt, Dekan der Theo- der Gutenbergpresse gedruckt – also noch zu logischen Fakultät der Universität Basel. «Ich Lebzeiten des Erfinders des Buchdrucks. Die Aus- fände es sehr sinnvoll, würden Imame hier aus- gabe besteht aus zwei Büchern mit insgesamt gebildet, schon der Sprache wegen», so Bernhardt 481 Blättern aus Pergament. Die Bücher sind 42 in einem Interview. «Es wäre wünschenswert, mal 31 Zentimeter gross und wiegen zusammen wenn wir noch mal über die Bücher gehen wür- rund 20 Kilo. Die Schriftart Gotica-Antique wur-
Zum Abschied von Regionalpfarrerin Anja Niederhauser de damals speziell für Die schönsten Kathedralen Englands diese Bibel erschaffen. Nach dem Druck wur- de die Bibel nach Itali- en transportiert, wo sie kunstvoll mit Schmuck- initialen in Gold und bunten Farben illust- riert wurde. Von den einst etwa 250 gedruckten Exemplaren existieren heute noch etwa 90, die meisten jedoch nur in Fragmenten. Sie befinden sich vor allem in Archiven und Bibliotheken. Ende 2019 wurde jedoch eine vollständige Fust- Schöffer- Bibel aus Familienbesitz in Hamburg Liebe Anja versteigert. Der Zuschlag ging an einen anony- England. Die britische Zeitschrift The Guardian men Schweizer Sammler, der inklusive Provision veröffentlichte im vergangenen Jahr die Top Ten Andere Kolleginnen und Kollegen kennen etwa 1,2 Millionen Franken für die guten Stücke der englischen Kathedralen. Die Auswahl mag dich schon länger und wären deshalb geeig- auf den Tisch legte – der höchste Preis, der je in erstaunen, denn weder Westminster Abbey in neter, Worte für deinen Abschied von der Zu- Deutschland für eine Bibel bezahlt wurde. London noch die berühmte Kathedrale in Can- ger Kirche zu finden. Nun, die Aufgabe kam terbury schafften es auf die ersten drei Plätze. mir zu, und ich muss zugeben: Ich mach das Platz drei ging an die Kathedrale in Lincoln mit sehr gern ! EKS gegen Organspende-Initiative ihrem sogenannten «verrückten Gewölbe» und Als Regionalpfarrerin hast du in den letzten dem Engelschor mit dem Kobold, der zu Stein Jahren überall im Kanton gewirkt, als Spital- Bern. Eine Initiative will in der Schweiz die so- wurde, weil er einen Engel beleidigte. Auf Platz pfarrerin gingst du in die Zimmer des Kanton- genannte Widerspruchslösung einführen: Nur zwei liegt die Kathedrale von Ely in der Nähe spitals, und in einem ruhigen Raum des Kir- wer aktiv die Organspende verweigert, wird von Cambridge. Der Blick von der Galerie hinab chenzentrums oder Alterszentrums Neustadt nicht als möglicher Organspender in die Daten- sei nahezu psychedelisch, heisst es in der Be- hörtest du den Worten trauernder Menschen banken aufgenommen. Die Evangelisch-refor- gründung. Die schönste Kathedrale Englands zu. Eltern, die ein Kind verloren haben, gabst mierte Kirche Schweiz (EKS) hat dazu Stellung befindet sich laut «Guardian» in Wells, südlich du Raum für ihre Gefühle. Oft wurde mir von genommen und lehnt sowohl die Initiative als von Bristol (Bild). Denn die Westfassade glühe den einfühlsamen, offenen und herzlichen Be- auch den Gegenvorschlag des Bundesrats ab. richtiggehend im Licht des Sonnenuntergangs, gegnungen mit dir berichtet – das Zusammen- Ein Organ habe nicht nur eine Funktion, heisst und die Säulenkapitelle seien eine veritable sein mit dir tat deinem jeweiligen Gegenüber es in der Stellungnahme, es sei Teil einer un- Enzyklopädie des mittelalterlichen Lebens. sehr gut. Auch deine Gottesdienste, Andach- trennbaren geistig-seelisch-physischen Einheit. ten, Beerdigungen, Seniorennachmittage usw. Der menschliche Körper sei ein Geschenk und wurden tief aufgenommen. Schon die Tatsa- könne deshalb auch nicht einfach veräussert «Göttliches» Nummernschild che, dass mir Gemeindemitglieder Wochen oder abgegeben werden. Zwar anerkenne die später von den Feiern erzählen konnten, zeigt, EKS die schwierige Organspendesituation, doch Frankfort, Kentucky. «Vanity Plates» sind in dass die Anlässe Eindruck machten. diese dürfe nicht benutzt werden, um morali- den USA sehr beliebt. Gegen einen Aufpreis kann Mir persönlich werden unsere Gespräche schen Druck auszuüben. Die EKS schlägt des- der Autobesitzer mit wenigen Buchstaben mehr fehlen, denn sie waren immer so quirlig, halb ein Mittelding zwischen Ist-Zustand und oder minder zum Ausdruck bringen, was er oder sprunghaft, energiegeladen und einfach er- Initiative vor: Jede Person muss verpflichtet sie will. «BPOSTVE» (Be positive – Sei positiv) frischend – auch wenn wir ernste Themen be- werden, sich zur Organspende zu erklären, im gibt es zum Beispiel zu lesen, oder auch «THX sprechen mussten. Du bist an den Aufgaben positiven oder im negativen Sinn. ELON» (Thanks orientiert und stellst dich eher in den Hinter- Elon – Danke, grund. Das entspricht nicht dem Zeitgeist, tut Elon) als Bot- aber gerade deshalb richtig gut. Kampf für die Gottlosigkeit schaft an den Deine Tätigkeitsbereiche waren beinahe so Tesla-Erfinder breit und vielfältig wie deine zahlreichen In- Indien. Ravi Kumar ist 33 Jahre alt und Atheist. Elon Musk; teressen, und wir als Pfarrerinnen und Pfarrer Er verlor seinen Glauben an Krishna, nachdem «C3PO» steht profitierten davon sehr. Wenn du in unsere er von vier Männern zusammengeschlagen auf dem Wagen eines «Star-Wars»-Fans aus Bezirke kamst, um uns bei den Abwesenheiten worden war und Krishna ihm nicht zu Hilfe Alaska, «LEDZEP» («Led Zeppelin») auf jenem zu vertreten, konnten wir beruhigt in den Stu- kam. Er beantragte beim Bundesstaat Haryana eines kalifornischen Rockfans. Wenig Verständ- dienurlaub fahren – im Wissen: Das kommt ein offizielles Dokument, das ihn als Atheisten nis zeigten die Behörden aus Kentucky jedoch daheim sehr gut! Vielleicht hat uns ab und zu ausweist – und bekam es. Nur eine Woche später für den Wunsch des selbsternannten Atheisten in der Ferne die Frage gewurmt: Vermisst mich zogen die Ämter den Bescheid jedoch wieder Ben Hart, ein Vanity Plate mit der Aufschrift eigentlich meine Gemeinde bei solch einer zurück, weil er nicht in deren Jurisdiktion «IMGOD» (I’m God – Ich bin Gott) lösen zu wol- tollen Vertreterin? Diese Frage war jedoch falle. Sie forderten Kumar auf, das Dokument len. Sie verweigerten 2016 die Zulassung. Hart mehr die Sorge von uns Abwesenden, denn zu retournieren. Doch dieser weigerte sich und zog vor Gericht und bekam nach drei Jahren Ju- Loslassen ist für dich kein Problem. kämpft seither für die offizielle Anerkennung risterei nun Recht: Vanity Plates seien eine freie So hast Du nun beschlossen loszulassen und seiner Gottlosigkeit. In Indien erhält man ein Meinungsäusserung und damit durch den 1. Zu- eine neue Herausforderung zu suchen. Deine Zertifikat, wenn man seine Religion wechseln satzartikel der Verfassung der Vereinigten Staa- seelsorgerlichen und psychologischen Ausbil- möchte. Genau das, argumentiert der Atheist, ten geschützt. Mit der Ablehnung seines Ge- dungen werden in die beratende Begleitung habe er ja getan. Laut Gerichten berechtigt die suchs habe der Staat Kentucky dem Kläger von Menschen einfliessen. Für diese neue Aufgabe jeglicher Religion jedoch nicht zum Er- deshalb sein Recht auf freie Meinungsäusse- Aufgabe in eigener Praxis wünsche ich dir im halt eines Zertifikats. Ravi Kumar denkt jedoch rung beschnitten. Ob sich der Aufwand für ein Namen deiner Kolleginnen und Kollegen und nicht daran, dies zu akzeptieren. Schliesslich Stück Blech gelohnt hat, muss der selbst er- aller, die mit dir den Weg der letzten Jahre sei er ein Bürger Indiens und müsse deshalb nannte Gott selbst entscheiden. gehen durften, alles Gute und Gottes Segen. dieselben Rechte haben wie jeder andere Inder auch. (Quellen: ref.ch, nau.ch, The Guardian, srf.ch, BBC, Mission 21) Dein Kollege Michael Sohn, Pfarrer in Cham
4 FOKUS 2 / 2020 Eine neue Heimat Silvester mit Flüchtlingen. In der Schweiz leben über 60’000 anerkannte Flüchtlinge – hinzu kommt eine grosse Zahl von Menschen, deren Status noch nicht geklärt ist. Wie kann das Zusammenleben mit ihnen, die oft aus ganz anderen Kulturen stammen, gelingen ? Wir zeigen Projekte in und um Zug, die Integration möglich machen. Text: Céline Tapis Neues Leben im Pfarrhaus Michael Tesfay vor seinem Zuhause in Edlibach. Das Haus wurde bis 2016 Die Sonne scheint hell an diesem Dezembermorgen, als Michael als Pfarrhaus genutzt. Tesfay in Edlibach die Tür öffnet. In der Wohnung ist es ruhig, die Kinder sind in der Schule. Michaels Frau Tsega zieht sich nach der Begrüssung gleich wieder zurück, sie hat am Nachmittag eine Deutschprüfung und geht noch ein letztes Mal ihre Unterlagen durch. Seit Anfang 2016 wohnt Michael Tesfay mit seiner Frau und den fünf Kindern im ehemaligen Pfarrhaus in Edlibach. Als der Kanton auf der Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge auch die Reformierte Kirche Kanton Zug anschrieb, war für den Kirchenratspräsidenten Rolf Berweger schnell klar, dass dieses Haus zur Verfügung gestellt werden kann. Michael Tesfay fühlt sich darin sichtlich wohl. «Wir sind hier sehr glücklich. Wir haben eine gute Wohnung und sehr freundliche Nachbarn.» Michael Tesfay kam bereits zwei Jahre vor seiner Familie in die Schweiz. Wie viele andere in Eritrea wurde er nach dem regulären Militärdienst gezwungen, weiter fürs Militär zu arbeiten. «Ich hatte eine Familie und eine gute Arbeit, das kam für mich nicht in Frage.» Weil er den zusätzlichen und vertragswidrigen Militärdienst verweigerte, kam Michael Tesfay ins Gefängnis. Er verhandelte viel und wollte eine Lösung finden, doch das Regime liess nicht mit sich reden. Für Michael Tesfay kam am Ende nur die Flucht in Frage. Er gelangte zunächst in den Sudan und von da mit dem Flugzeug in die Schweiz. Von Anfang an hat Michael Tesfay, der fliessend Englisch, Tigrinya und Amharisch spricht sowie Italienisch versteht, für andere übersetzt und ihnen seine Hilfe angeboten. Er besuchte einen Deutschkurs in Steinhausen und arbeitete bald für einen kleinen Stundenlohn als Übersetzer im Asylwesen. Heute ist er als Aufsichtsperson in der Asylunterkunft im ehemaligen Kantonsspital Zug angestellt. Im Asylzentrum treffen Menschen aus der ganzen Welt aufeinander. «Ich arbeite gern dort», sagt Michael Tesfay. «Wir sind die Brücke zwischen dem Sozialen Dienst Asyl und den Asylsuchenden.» Michael und Tsega Tesfay haben fünf Kinder, die jüngeren drei gehen in Edlibach zur Schule, die älteren zwei sind in der Ausbildung. Ebenezer hat das 10. Schuljahr gemacht und ist jetzt in einem Praktikum, Dibora ist in der Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit in einem Altersheim in der Nähe. Tsega Tesfay hat in Eritrea als Näherin gearbeitet, in der Schweiz ist sie auf Stellensuche. «Sie würde gern in einem Altersheim arbeiten, in der Pflege oder auch in der Reinigung», sagt ihr Mann. In vier Monaten macht sie die nächste Prüfung – Deutschkurs B1. Die Familie hofft, dass die Stellensuche mit dem Sprachdiplom in der Tasche einfacher wird. 2019 bekam die Familie von einem Bekannten ein kleines Stück Garten zur Verfügung gestellt. «Im Sommer und Herbst waren wir viel dort», sagt Michael Tesfay. Sie haben Spinat, Mangold und Bohnen ernten können. «Bis jetzt ist alles gut», sagt Michael Tesfay. «Und das Morgen ist bei Gott.»
FOKUS 5 Ein Flüchtling als Untermieter Am 1. Mai 2019 zog Rahim bei Madeleine in Hünenberg ein. Der junge Afghane wohnte zuvor mit zwei anderen Männern in einer Wohngemeinschaft. Als diese aufgelöst wurde, musste sich Rahim nach etwas Neuem umschauen. «Die Wohnungssuche war schwierig», erzählt er. Über die Sozialdiakonin Annette Plath erfuhr er schliesslich von Madeleine Infanger. Die Therapeutin und Masseurin ist Anfang 60 und hat Platz in ihrer Wohnung: zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, zwei Eingänge. Madeleine war von Anfang an aufgeschlossen für den jungen Mann aus Afghanistan. «Madeleine hat mich allen Nachbarn vorgestellt, damit sie mich kennenlernen», sagt Rahim. Madeleine ist in einer grossen Familie aufgewachsen, sie hat zwei behinderte Geschwister. «Ich lernte schon als Kind, wie wichtig es ist, Verständnis zu haben – Verständnis für andere Bedürfnisse, andere Vorstellungen, andere Religionen.» Wie in jeder Wohn- gemeinschaft mussten auch Madeleine und Rahim anfangs einige grundsätzliche Dinge klären. Wer braucht wie viel Privatsphäre? Von «Oh Tannenbaum» bis hin zu traditionellen Stücken aus Afghanistan – die Gitarrengruppe der Ist es in Ordnung, Freunde mitzubringen oder auch mal jemanden Kirchgemeinde Cham trifft sich jeden Freitag. zum Übernachten? Beide kochen und essen gern. Doch gemein- sam tun sie das eher selten. «Wir haben völlig u nterschiedliche «Wenn sie da sind, sind sie unsere Mitmenschen» Essenszeiten. Ich esse gerne früh, und bei Rahim kann es gut mal neun Uhr werden.» «Was machen wir mit diesen jungen Männern?» Diese Frage stellte sich Annette Plath 2015 zum ersten Mal. Die Sozialdiakonin aus Cham hatte von einer Gruppe junger Die Entscheidung, einen Flüchtling bei sich aufzunehmen, solle Eritreer erfahren, die in einer Asylunterkunft in der Nähe von Zug untergebracht waren. man nicht leichtfertig treffen. Madeleine: «Es reicht nicht, einfach «Viele von ihnen waren traumatisiert», erzählt sie. «Sie fühlten sich heimatlos, hatten etwas Gutes tun zu wollen.» Rahim sei nicht einfach ein Gast, wenig Perspektive und warteten auf den Bescheid.» Für Annette Plath war klar, dass man sondern ein Mitbewohner. Die Wohnung, die vorher nur ihr für diese jungen Männer Angebote schaffen musste. «Man kann lang über Flüchtlings- gehörte, sei nun eine gemeinsame. «Man muss offen sein und politik diskutieren», sagt Annette Plath. «Doch wenn diese Menschen da sind, dann sind zulassen, dass der andere so ist, wie er ist. Und wie er sein will. sie unsere Mitmenschen.» Gemeinsam mit einem Team von Freiwilligen gründete sie Dazu muss man bereit sein.» Rahim und Madeleine respektieren eine Fussballgruppe, sie organisierte gemeinsame Essen und Wanderungen. «Einmal einander und den Raum, den jeder für sich braucht. Am Anfang liefen wir einen Teil des Jakobswegs – von Brunnen bis nach Thun.» vereinbarten sie ein paar Regeln. «Wir sprachen viel miteinander. Und stellten einander viele Fragen», sagt Rahim. «Fragen ist Ein Jahr später zogen junge Männer aus Afghanistan ins Salesianum am Rand von Zug. immer gut.» «Diese Afghaner spielen kein Fussball», erzählt Annette Plath. «Viel lieber spielen sie Volleyball.» Das neu gegründete Team nahm 2016 am VolleyDay teil, der von «youth4unity – In der Ecke des gemeinsamen Wohnzimmers steht ein kleiner Jugendliche für eine geeinte Welt» organisiert wurde. Im Herbst desselben Jahres Weihnachtsbaum. Noch ist er kahl. Die Kugeln wird Madeleine gründete Annette Plath eine Gitarrengruppe. «Musik beschwingt die Seele», ist die aufhängen – davon hat sie kistenweise im Keller. Für die Lichter Sozialdiakonin überzeugt. Sie fragte in der Kirchgemeinde nach, ob bei jemandem noch ist Rahim zuständig. «Er ist der Fachmann!», sagt Madeleine. eine Gitarre rumstehe. So kam sie zu den nötigen Instrumenten. Seither trifft sich die Denn Rahim macht eine Lehre als Elektroinstallateur. In seiner Gruppe jeden Freitag; mit dabei sind sechs Afghaner, zwei Eritreer und drei Schweizer. Freizeit spielt er Volleyball und Gitarre, und seit er schwimmen «Wir spielen ganz unterschiedliche Stücke», sagt Annette Plath. «Von ‹Oh Tannenbaum› gelernt hat, ist er im Sommer viel im See. «Ich treffe mich auch über ‹Streets of London› bis hin zu traditionellen Stücken aus Afghanistan.» Letztere gern mit Freunden zum gemeinsamen Kochen und Essen», würden sie gemeinsam anhand von Youtube-Videos lernen. «Am Anfang mussten wir sagt er. Ausserdem ist Rahim im Vorstand des neugegründeten viel improvisieren.» Denn die meisten konnten keine Noten lesen und kannten auch keine Afghanischen Kulturvereins. Dieser hat rund 100 Mitglieder. Akkorde. «Aber von Do, Re, Mi hatten die meisten schon gehört. Damit konnten wir Sie treffen sich regelmässig und feiern traditionelle Feste. arbeiten.» Seit 2018 gibt es in der Reformierten Kirche in Cham eine Tanzgruppe für Frauen. «Die Idee kam von einer Syrerin, die hier lebt», sagt Annette Plath. Einmal im Monat treffen sich etwa fünfzehn Frauen im Kirchgemeindesaal und tanzen gemeinsam. Bauchtanz, Walzer, Bollywood – die Vielfalt ist gross. «Die Gruppe ist bunt gemischt, die Frauen kommen aus der ganzen Welt.» In der Zwischenzeit sind gute Freundschaften entstanden. «Einige Frauen tanzen dann ohne Schleier, weil keine Männer dabei sind – eine schöne, vertrauensvolle Gruppe.» Gemeinsam mit ihrem Mann Martin betreut Annette Plath auch andere Angebote für Flüchtlinge. «Einmal im Monat treffen wir uns zu einem interkulturellen Abendessen, und wir haben auch schon alle gemeinsam Silvester gefeiert.» Die Arbeit für und mit Geflüch- teten liegt Annette Plath sehr am Herzen. «Natürlich ist nicht immer alles einfach», erzählt sie. «Gerade beim Wandern höre ich viele Geschichten, die mir sehr nah gehen.» Und wenn jemand das Land wieder verlassen muss, fällt der Abschied oft schwer. «Ich erlebe aber auch sehr viel Schönes», sagt Annette Plath. «Die Arbeit mit diesen Menschen ist geprägt von Wertschätzung, Freundschaft und bereichernder Gemeinschaft.» Madeleine und Rahim in ihrem Wohnzimmer in Hünenberg.
6 FOKUS 2 / 2020 Das Team von Gemeinsam Znacht Zug: Ruth, Laura, Alexandra und Anouk Afghanistan trifft Zug – das Projekt Gemeinsam Znacht bringt Flüchtlinge und Einheimische an einen Tisch. Mit einem Znacht Brücken bauen Im Sommer 2014 las die Zürcherin Martina Schmitz in den Ferien einen Zeitungsartikel über Ebba Åkerman. Die Schwedin ist die Gründerin des Projekts United Invitations, das Einheimische mit Flüchtlinge zusammenbringt. Åkerman erlebte als Sprachlehrerin mehrfach, wie schwierig es ist, eine Sprache zu lernen, wenn man niemanden hat, mit dem man sie sprechen kann. Die Projektidee ist simpel: Man trifft sich zu einem gemeinsamen Essen. Das überzeugte Martina Schmitz. Kurz darauf gründete sie das Projekt Gemeinsam Znacht, das Flüchtlinge und Einheimische an einen Tisch bringt. In den Folgejahren expandierte das Projekt in andere Kantone: in den Aargau, nach Luzern – und 2018 auch nach Zug. «Eine Freundin von mir gründete Gemeinsam Znacht Aargau», erzählt Anouk Lichtsteiner. «Ich erkundigte mich, ob das auch in Zug möglich wäre.» Ihr Interesse stiess auf offene Ohren: «Man fragte mich gleich, ob ich das nicht übernehmen möchte.» Zuhause erzählte Anouk Lichtsteiner ihrer Mutter Alexandra von der Idee, wenige Tage später ihrer Freundin Laura. Beide waren schnell überzeugt. Und als Laura im Herbst 2018 für ein halbes Jahr wegging, stiess Ruth Bruhnsen zum Team. «Ich suchte schon länger nach einer Möglichkeit, mich freiwillig im Asylbereich zu engagieren», erzählt diese. «Ich meldete mich als Gastgeberin für ein Znacht an – und wurde gefragt, ob ich nicht gleich im Projekt mitarbeiten möchte.» «Ich wollte mit dem Projekt auch eigene Vorurteile abbauen», erzählt Anouk Lichtsteiner, die Rechtswissenschaften studiert und als Flugbegleiterin in der ganzen Welt herumkommt. «Ich ertappte mich manchmal dabei, wie ich mich in der Gegenwart einer Ausländergruppe unwohl fühlte. Das wollte ich ändern.» Gemeinsam Znacht ist für die Studentin zudem eine Möglichkeit, sozial etwas zu bewirken und zurückzugeben. «Diese Menschen sind da – ob wir das nun wollen oder nicht. Sie alle hatten mal ein Zuhause, das sie verlassen mussten. Und jetzt suchen sie ein neues.» Auch für Ruth Bruhnsen war der soziale Gedanke ausschlaggebend. 2018 expandierte «Mein Mann leitete von 2014 bis 2017 ein Durchgangszentrum in Luzern, und ich unterrichtete Deutsch», erzählt sie. «Da erlebte ich, Gemeinsam Znacht nach was Heimatlosigkeit bedeutet.» Zug. Das Projekt will interkulturelle Begegnungen im Alltag Während Gemeinsam Znacht Zürich und Aargau bereits über 1000 Vermittlungen zu verbuchen haben, sind es in Zug mit vierzig fördern. Vermittlungen deutlich weniger. «Zug ist international – aber vor allem in Sachen Business», weiss Ruth Bruhnsen. «Interkulturelle Begegnungen im Alltag sind eher selten.» Umso wichtiger also, dass das vierköpfige Team über das Projekt informiert und Menschen zusammenbringt. «Die Rückmeldungen sind durchgängig positiv», sagt Anouk Lichtsteiner. «Viele treffen sich mehrmals und halten den Kontakt.» Ruth Bruhnsen ergänzt: «Wir achten bei der Vermittlung auch darauf, dass Gast und Gastgeber zusammenpassen. Wir bringen junge Leute zusammen oder schauen bei Familien, dass die Kinder etwa im selben Alter sind.» Dass die Flüchtlingszahlen rückläufig sind, ist für Gemeinsam Znacht Zug kein Grund zum Zurücklehnen. «Viele Geflüchtete sind immer noch da – und werden das auch bleiben», sagt Anouk Lichtsteiner. Sie alle lernen Deutsch, einige haben eine Ausbildung angefangen. «Das heisst aber nur, dass sich die Gesprächsthemen verändern», sagt Ruth. «Offen aufeinander zugehen sollten wir weiterhin.» Anmeldung und Informationen unter gemeinsamznacht.ch
KURZREPORTAGE 7 Zug, Graubünden und zurück Andreas Maurer tritt per 1. Februar die frei gewordene Stelle als Regionalpfarrer an – und kehrt damit zurück in eine Kantonalkirche, für die er schon einmal tätig war. Mit Andreas Maurer übernimmt ein be- kanntes Gesicht das Regionalpfarramt von Anja Niederhauser. Als eine Rück- kehr «nach Hause» sieht der Pfarrer dies trotzdem nicht: «Ich habe mich seit mei- nem Engagement in Zug verändert, und die Reformierte Kirche Kanton Zug ist mit Sicherheit auch nicht mehr dieselbe», sagt er. Als der 54-Jährige das letzte Mal für die Zuger Reformierten tätig war, hatte er zudem kein Pfarramt inne. Viel- mehr war er Fachberater für Religions- pädagogik und Religionslehrer – der einzige Mann im Team der Religions- lehrpersonen. Polizei oder «Gymi» ? Wenn sich etwas richtig anfühlt, dann ist es das meist auch – selbst wenn man es manchmal nicht schlüssig erklären Der Weg führte Andreas Maurer aus dem Bündner Hochtal an den Zugersee. kann. Dies bringt in etwa den berufli- chen Weg von Andreas Maurer auf den Punkt. So wollte der in Stadel im Zür- Kein Gemeindepfarrer … schöne Zeit und eine Arbeit, die ich sehr cher Unterland Geborene als kleiner Aber nicht jeder Theologe wird Pfarrer. gern machte», erinnert er sich. Steppke unter anderem «Ich versuchte es damals mit dem Vikariat Polizist werden. Ein Be- und wollte herausfinden, ob der Beruf zu … oder doch ? «Man darf nicht glauben, such beim Berufsbera- mir passt», sagt Andreas Maurer. Er Zu diesem Zeitpunkt war für ihn noch ter endete jedoch damit, passte, auch wenn Maurer mit der Zeit offen, ob er wieder in die Pfarramtsar- in einer Gemeinde mit dass Maurer statt einer merkte, dass er vielleicht nicht der beit zurückkehren würde. Nach mehreren 160 Mitgliedern hoch oben Berufslehre das Gymna- typische Gemeindepfarrer werden wür- Jahren Pfarramtspause wuchs in ihm der in den Bergen könne der sium in Bülach wählte. de. Rund ein Jahrzehnt lang übernahm Wunsch, ein klassisches Bergpfarramt Pfarrer eine ruhige Kugel Besonders kirchennah er nach der Ordination deshalb Vertre- zu übernehmen. Frau und Tochter waren war die Familie damals tungen und Spezialpfarrämter, er spezi- bereit, einen solchen Wechsel mitzutra- schieben.» nicht. «Ich habe als Kind alisierte sich im Unterricht – und be- gen. Und so trat Andreas Maurer vor nicht verstanden, wes- warb sich schliesslich in der Fachstelle sieben Jahren eine 50-Prozent-Stelle als halb ich plötzlich in die Religionspädagogik der Reformierten Pfarrer in den Bündner Berggemeinden Sonntagsschule gehen sollte», erinnert Kirche Kanton Zug. Siebeneinhalb Jahre Avers und Ferrera an. Ein Kulturschock? er sich. «Ich wusste bis dahin noch lang beschäftigte er sich mit Fragen «Es ist sicher in vielerlei Hinsicht an- nicht einmal, dass es eine Sonntags- rund um den Religionsunterricht. Und er ders als im Tal, aber für einen Pfarrer so schule gibt!» Zumal die Familie sonst übernahm auch Religionsklassen. «Eine anspruchsvoll wie in jeder anderen Ge- nur an den hohen Feiertagen in die Kir- meinde», sagt Maurer. «Man darf nicht che ging. «Klassisch landeskirchlich glauben, in einer Gemeinde mit 160 Mit- halt», sagt er. gliedern hoch oben in den Bergen könne der Pfarrer eine ruhige Kugel schieben.» Wirtschaft oder Theologie ? Nach dem Gymnasium war ein Studium Zurück am Zugersee geplant. Die erste Idee ging in Richtung Nun zieht es Andreas Maurer wieder ins Wirtschaft oder Staatswissenschaften. Tal, «auch wenn durchaus die Möglich- «Ich merkte jedoch schnell, dass dies keit bestand, dass ich dort oben bleibe nichts für mich ist», erinnert sich der und zum knorrigen Bergpfarrer werde», Pfarrer. Ein Theologiestudium sei zu sagt er. Doch die Zeit für einen weiteren diesem Zeitpunkt undenkbar gewesen. Schnitt fühlte sich richtig an, auch weil «Ich kann mir heute noch nicht erklären, die Tochter nun gerade das Elternhaus wie und warum sich das geändert hat», verlassen hat. Ob er es vermissen wird, sagt er rückblickend. Aus irgendeinem keine eigene feste Gemeinde mehr zu Grund habe er plötzlich angefangen, haben, könne er noch nicht abschätzen. sich dafür zu interessieren und sich in Ein Stück weit ist Andreas Maurer im der Folge auch damit zu beschäftigen. Hochtal eben doch zum typischen Ge- Maurer: «Ich sprach mit unserem Dorf- meindepfarrer geworden. Aber einer, der pfarrer, besuchte Vorlesungen an der froh ist, wieder in der Nähe eines Kinos Uni, tauschte mich mit Theologiestudie- zu wohnen, denn: «Ich liebe gute Filme !» renden aus, und auf einmal wusste ich: Andreas Maurer ist wieder in Zug angekommen. Das ist es !» Fotos: zVg Erik Brühlmann
8 SERIE 2 / 2020 Mein Kirchenraum Jede Pfarrperson assoziiert etwas anderes mit dem Begriff Kirchenraum. Für den einen ist es einfach die Kirche, für die andere gleich der ganze Bezirk. In unserer neuen Serie erzählen die Zuger Pfarrpersonen, wie ihr persönlicher Kirchenraum aussieht. Heute macht das Pfarrerin Irène Schwyn aus Walchwil. Immer wieder darf ich erleben, wie Men- schen ganz angespannt zur Tür herein- kommen. Dann betreten sie den Kirchen- raum, und die Spannung fällt von ihnen ab. Am deutlichsten ist dieser Effekt bei jenen, die den Raum zum ersten Mal be- treten. Das macht den Raum zur Kirche, zum Ort der Einkehr und der gemein samen Ausrichtung auf Gott. Dem Archi- tekten ist es gelungen, diese wichtigen Aspekte des Gottesdiensts in der Raum- konzeption umzusetzen. Die reformierte Kirche in Walchwil ist nur von aussen kühl. Gottesdienst. Der Raum hilft. Dank der wunderbaren Akustik klingt Gemeinde- gesang. Man hört die anderen Gemeinde- mitglieder singen und stimmt ein. Der Raum kommt ohne technische Unter- stützung beim Sprechen aus. Wer tragend und langsam genug spricht, wird in der Regel verstanden. Das vereinfacht Got- tesdienste mit mehreren Mitwirkenden. Gerade mit Kindern muss man nicht in Reih und Glied sitzen, sondern kann es sich im Kreis auf Kissen am Boden oder auf Stühlen bequem machen. Ur-reformiert Es ist ein sehr reformierter Gottesdienst- raum. Er lebt von der sinnerfüllten Karg- Karg und auf das Unerwartetes heit, der Reduktion auf das Wesentliche. Wesentliche konzentriert: Dabei bricht das Gebäude bei näherer Gewisse Kirchen liessen sich bei Bedarf Die reformierte Kirche Betrachtung mit diversen Konventionen. relativ leicht für die Bedürfnisse anderer in Walchwil ist durch und durch reformiert. Wer das Foyer betritt, steht direkt vor Konfessionen umbauen. Diese nicht. Würde Fotos: Erik Brühlmann der Treppe zum Kirchenraum. Dennoch dieser Raum als katholische Kirche ge- wenden sich viele beim ersten Besuch Die Orgel ist in den Glockenturm integriert. nutzt, fände sich da zwar viel mehr «Got- zur Seite, zum Sitzungszimmer oder tesdienstmobiliar», aber es würde ver- zum WC. Offensichtlich rechnen sie farbene Bodenplatten und viel Holz für mutlich recht verloren herumstehen. Die nicht damit, dass sich der Kirchenraum eine warme Atmos phäre. Die grossen Kargheit wäre nicht mehr Freiraum und im ersten Stock befindet. Im Kirchen- Fenster sind undurchsichtig. Sie lassen Ruhe, sondern riefe eher die Assoziation raum gibt es weder ein Kreuz noch einen viel Licht hinein, aber man sieht nicht «kahl und leer» hervor. Ähnlich seltsam Taufstein, dafür grosse Topfpflanzen. hinaus, soll sich auf das Innere konzent- würde eine lutherische oder – völlig Der Ständer mit der Bibel steht erst seit rieren. Nur im Erdgeschoss und von der unmöglich – orthodoxe U mnutzung wir- einigen Jahren da. Die Orgel ist einge- grossen Terrasse öffnet sich der Blick in ken. Und eine charismatisch-pfingstliche? baut in den Glockenturm, der Boden die Weite, über den See und in die Berge. Diese Gemeinde würde vermutlich die und Dach der Kirche durchbricht und so Möglichkeit zur Projektion vermissen. Es zusammen mit dem diagonal verlaufen- Der Raum hilft gibt keinen g escheiten Platz für eine den First dem quadratischen Raum eine Der Raum hat eine sehr volle Akustik Leinwand oder einen Bildschirm, und bei Ausrichtung gibt. und eignet sich gut für Konzerte im klei- Sonnenschein kommen auch lichtstarke neren Rahmen. Ich erinnere mich an Geräte an ihre Grenzen. Vielleicht gefällt Aussen kühl, innen warm wunderbare Kammerkonzerte von Strei- mir die Kirche deswegen so gut, weil sie Mich erinnert der Raum an ein Zelt: ei- cherensembles, an Musikschulkonzerte, so konfessionell geprägt ist. So wichtig nen Ort, an dem man geschützt ist und an kleine und grosse Chöre, an Orgel- mir der Reichtum konfessioneller Vielfalt Station macht auf der Lebensreise. An- konzerte und Sologesang. Als Konzert- ist: Ich bin von Kind auf reformiert, und dere haben auch schon von einem Schiff besucherin war ich den Musizierenden obwohl diese Kirche ganz anders aussieht gesprochen, und ich glaube, der Archi- sehr nahe, ich konnte Mimik, Körper- als die jahrhundertealten Kirchen meiner tekt sagte mir einmal, die Form der Rigi sprache und Fingerfertigkeit beobach- Kindheit, ist sie ein Stück Heimat. habe ihn inspiriert. Von aussen wirkt ten, während ich lauschte. Wie ist es, hier das Gebäude eher kühl: Beton, Fenster Gottesdienst zu feiern? Es braucht nicht Irène Schwyn und Metall. Im Innern sorgen terracotta- viel, und man ist auch innerlich im Pfarrerin Walchwil
PORTRÄT 9 Voller Einsatz für die Sache Thomas Bär ist im Kirchenrat zuständig für die Ökumene – ein ideales Ressort für den Netzwerker ! «Manchmal sind meine Aktionen vermut- lich etwas hemdsärmelig», sagt Kirchen- rat Thomas Bär augenzwinkernd. «Aber wenn es der Sache dient – was soll’s!» Mit hemdsärmelig meint der gebürtige Stadtzürcher, dass er lieber Dinge be- wegt, als in endlosen Sitzungen Strategie- papiere auszuarbeiten. Manchmal gehe man die Dinge viel zu kompliziert an. Vom Papier zu den Lastwagen Der 59-Jährige ist gelernter Papiertech- nologe – «ein grosser Begriff für das, was früher Papiermacher hiess», erklärt er. Die Lehre absolvierte er in der Papieri in Cham, wo er seit seiner Teenagerzeit auch wohnt. Anschliessend folgten ein Praktikum beim Jean-Frey-Verlag und fast eine Stelle im Aussendienst bei der Sihl + Eika Papier. «Doch mein Vater, der soeben eine eigene Firma gegründet hatte, kam und fragte mich, ob ich bei ihm einsteigen wolle», sagt Thomas Bär. Er wollte – und absolvierte dafür im Lauf der Jahre verschiedene Zusatzausbil- dungen. Dem Familienunternehmen, das Thomas Bär ist ein Mann der Tat. Foto: Erik Brühlmann unter anderem Nutzlastberechnungen und Schulungen für Lastwagenfahrer im Mission und Entwicklung pflegt einer- Bereich Lastsicherung anbietet, ist er bis seits intensive Kontakte zu verschiede- heute treu geblieben. Thomas Bär, nen Schweizer Hilfsorganisationen wie Kirchenrat Heks, Mission 21 und Brot für alle. An- Alles wegen des Vaters dererseits vergibt die Kommission jedes Dass Thomas Bär heute Kirchenrat ist, Ressort Jahr Geldmittel in einer Gesamthöhe geht ebenfalls auf seinen Vater zurück. OeME von 200’000 Franken an Hilfsprojekte in Dieser sass selber acht Jahre lang im der ganzen Welt; jedes Projekt wird Kantonsrat. «Er gab kei- Aufgabenbereiche dabei eingehend geprüft. Und schliess- ne Ruhe, bis ich mich Ökumene lich markiert die OeME-Kommission bei vor elf Jahren für die verschiedenen Gelegenheiten im Kanton «Es muss auch der Kirche Wahl aufstellen liess Delegationen Präsenz und macht so auf ihre Anliegen erlaubt sein, eine und schliesslich über Ökumene Zug, Mission 21, Heks, aufmerksam: zum Beispiel während der starke und aktive Position Umwege in den Kirchen- Bfa, Interkontinentalversammlung, alljährlichen Weihnachtsaktion «Zuger FRW Zug Interkultureller Dialog, einzunehmen.» rat rutschte», erinnert Konferenz protestantischer Solidarität helfen Zugern» zugunsten der Lebens- sich Thomas Bär. Dort mittelhilfe Tischlein deck dich. bekam er das Ressort Besondere Aufgaben im Kirchenrat seines aus Gesundheits- Stärker auftreten ! OeME-Kommission gründen ausgeschiedenen Vorgängers: Mehr Präsenz zeigen – das wünscht die Ökumene. «Das passt für jemanden, sich Thomas Bär auch von der Kirche. der seit vielen Jahren in der Chamer «Es geht nicht, dass wir uns immer in SVP aktiv ist und dort sogar Parteiprä- Gründlichkeit – führt dazu, dass Thomas Zurückhaltung gegenüber allen anderen sident war, natürlich bestens», sagt er Bär gern beigezogen wird, wenn es um üben», findet er. Es müsse auch der Kir- lachend. Tatsächlich sei am Anfang zu Recherchen und Abklärungen geht. «Ich che erlaubt sein, eine starke und aktive spüren gewesen, dass sich der eine oder bin zwar sehr dafür, aktiv zu werden, Position einzunehmen. Dies, gepaart die andere nicht so sicher waren, was wenn man etwas erreichen will», erklärt mit weniger Bürokratie und noch mehr man vom Neuen erwarten konnte – oder er, «aber dazu braucht es eine möglichst Flexibilität in allen Bereichen, würde musste. gute Entscheidungsgrundlage in Form der Kirche mit Zukunft auch den Weg in von Fakten.» Und wie man an Informa- eine gute Zukunft ebnen, ist Thomas Kirche und Staat trennen tionen herankommt, weiss Thomas Bär. Bär überzeugt. Politische Gesinnung und kirchliche Entweder «hemdsärmelig» mit ein paar Anliegen zu vermischen, kommt für gezielten Anrufen oder durch ausgiebige Erik Brühlmann Thomas Bär nicht infrage. Dient es aber Recherche am Computer. der kirchlichen Sache, ist er durchaus bereit, sein weit verzweigtes Bezie- Herr der Vergabungen hungsnetz anzuzapfen. Und das auch Thomas Bärs Hauptaufgabengebiet im sehr beharrlich, wenn es sein muss. Kirchenrat ist das Präsidium der OeME- Dies – zusammen mit der ihm eigenen Kommission. Die Fachstelle für Ökumene,
10 ÜBERBLICK 2 / 2020 Gottesdienste 9.30 Uhr SONNTAG, MENZINGEN SONNTAG, 2. FEBRUAR Pfarrer Andreas Haas 9. FEBRUAR Kollekte: Orgel: Roman Deuber Kollekte: Heilsarmee in Australien Lemuel Swiss – Chancen Die verheerenden Busch- 10 Uhr für Haiti brände in Australien ÄGERI Haiti ist das ärmste Land bedrohen Menschen und Dialekt der westlichen Hemisphäre. Millionen Tiere. Die Gottesdienst mit der Die Hälfte der über zehn Heilsarmee – in Australien Bezirkskirchenpflege Millionen Einwohner lebt «Salvos» – hilft Betroffenen Orgel: Christian Lübbert unterhalb der Armutsgrenze mit einer Reihe von Sofort- von einem Dollar am Tag. massnahmen. Sie versorgt 10 Uhr Arbeitslosigkeit, Rechtsun Menschen, deren Häuser BAAR sicherheit, Misswirtschaft, niedergebrannt sind, in Thema: Zwingli und die Ehe politische Missstände, Evakuierungszentren und Pfarrer Manuel Bieler Abwanderung der Bildungs- unterstützt sie emotional Orgel: Astrid Renner schicht und Hoffnungslosig- und praktisch. Ebenso keit prägen den Alltag. versorgt sie Feuerwehrleute. 10 Uhr Lemuel Swiss will in Haiti mit Die Heilsarme bereitet sich CHAM verschiedenen Projekten darauf vor, die Menschen Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub die Situation für die Bevöl- beim Wiederaufbau zu Orgel: Mi-Sun Weber kerung verbessern – das unterstützen. Die Nothilfe reicht von der Ausbildung kostet sehr viel Geld, und 10.15 Uhr von Fachlehrerinnen über die Heilsarmee Australien ROTKREUZ die Altenspeisung bis zur kann diese Arbeit nicht Pfarrerin Corinna Boldt Kinderhilfe. Die Organisation selber finanzieren. Ihre Bitte Orgel: Natali Gretener finanziert sich ausschliess- um Spenden ist bis zu uns Anschliessend Apéro lich durch Spenden und in die Schweiz gelangt. Sponsoring. 10.15 Uhr 9.30 Uhr STEINHAUSEN 9.30 Uhr ZUG Gottesdienst «klassisch» ZUG Pfarrerin Irène Schwyn Pfarrer Hubertus Kuhns Pfarrer Andreas Haas Orgel: Hans-Jürgen Studer Musik: Andrea Forrer Orgel: Hans-Jürgen Studer 10 Uhr MITTWOCH, BAAR 12. FEBRUAR Pfarrerin Vroni Stähli Orgel: Johannes Bösel 19 Uhr BAAR 10 Uhr Schwedischer Gottesdienst ÄGERI Pfarrer Jan Frediksson Pfarrerin Inge Rother Piano: Veronica Hvalic 10 Uhr DONNERSTAG, 13. FEBRUAR CHAM Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub 8.30 Uhr Orgel: Mi-Sun Weber HÜNENBERG Gemeinsam den Tag 10.15 Uhr begrüssen – Morgenbesin- HÜNENBERG nung Predigt-Gottesdienst Sozialdiakonin Eveline Kohler Pfarrerin Judith Engeler Anschliessend Kaffee Orgel: Silvia Affentranger 10.15 Uhr FREITAG, STEINHAUSEN 14. FEBRUAR Gottesdienst «klassisch» Pfarrer Andreas Maurer 18.30 Uhr Orgel: Rudolf Scholtz ZUG Der Liebe wegen! 5.30 p.m. Gottesdienst für Paare ZUG zum Valentinstag Zug Anglican Church Pfarrehepaar Barbara und Family Service in English Christoph Baumann Musik: Veronika Stalder und Karin Streule
ÜBERBLICK 11 10.15 Uhr 9.30 Uhr 5.30 p.m. SONNTAG, ROTKREUZ ZUG ZUG 16. FEBRUAR Pfarrerin Aline Kellenberger In welchem Sinn Augustinus Zug Anglican Church Kollekte: Orgel: Natali Gretener von der notwendigen Family Service in English Schweizer Kirche in London Anschliessend Apéro Schwere der Liebe sprach Die Evangelisch-reformierte Pfarrer Christoph Baumann 10.15 Uhr Kirche Schweiz hat die Unter- Orgel: Hans-Jürgen Studer FREITAG, stützung der Schweizer Ausland- STEINHAUSEN 28. FEBRUAR gemeinden ab 2018 ganz ein- Gottesdienst «klassisch» 10 Uhr gestellt. Die Schweizer Kirche Pfarrer Andreas Maurer ÄGERI 16 Uhr in London ist deshalb finanziell Musik: Heinrich Knüsel Pfarrerin Inge Rother STEINHAUSEN gänzlich selbsttragend. Sie ist Orgel: Christian Lübbert Ökumenische Kleinkinderfeier auf Spenden angewiesen. Die 20 Uhr für Kinder von 3 bis 6 Jahren Schweizer Kirche in London ist HÜNENBERG 10 Uhr innovativ und versucht sich an Taizé-Gebet BAAR neuen Formen des Kircheseins. Margot und Konstantin Beck Pfarrer Manuel Bieler SAMSTAG, 9.30 Uhr Orgel: Johannes Bösel 29. FEBRUAR stösse und die Liturgie vor. Anschliessend Chilekafi ZUG SAMSTAG, Diesmal engagieren sich 9.30 Uhr Pfarrer Hans-Jörg Riwar 22. FEBRUAR Frauen aus Zimbabwe. Sie 10.15 Uhr ZUG Orgel: Hans-Jürgen Studer erzählen von ihrem Leben mit HÜNENBERG Kinderfeier 17.30 Uhr Freuden und voller grosser Predigt-Gottesdienst 10 Uhr STEINHAUSEN Sorgen. Doch sie resignieren Pfarrerin Aline Kellenberger ÄGERI Ökumenischer Fasi-Gottes- nicht, sondern wollen voller Orgel: Oliver Riesen Dialekt dienst Hoffnung und Mut in ihrem Pfarrer Jürg Rother Pfarrer Andreas Maurer Glauben «aufstehen, ihre 10.15 Uhr Piano: Veronica Hvalic Pfarreileiter Ruedi Odermann Matte nehmen und ihren Weg WALCHWIL Musik: Guggemusik Straccer gehen». Wir sammeln bereits Pfarrerin Irène Schwyn 10 Uhr im Februar. Von den Kollek- Orgel: Tobias Renner BAAR teneinnahmen geht ein Teil 17 Uhr Pfarrerin Claudia Mehl SONNTAG, nach Zimbabwe, der Rest an Orgel: Johannes Bösel 23. FEBRUAR Projekte und Partnerorganisa- CHAM Anschliessend Chilekafi tionen in der ganzen Welt. Jugendgottesdienst Kollekte: Ziel des Weltgebetstages Pfarrerin Rahel Albrecht 10 Uhr Weltgebetstag – Zimbabwe Schweiz ist, mit der Kollekte Orgel: Mi-Sun Weber CHAM Immer am ersten Freitag im die Lebensbedingungen von Musik: Janis und Marco Gottesdienst mit Abendmahl März ist Weltgebetstag. Frauen und ihren Familien und Bruder, Elina Albrecht Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub Frauen aus einem bestimmten somit der ganzen Gesellschaft Orgel: Mi-Sun Weber Land bereiten die Denkan- zu verbessern. IMPRESSUM Mitgliederzeitung der Reformierten Kirche Kanton Zug und angeschlossener Bezirkskirchen, erscheint elfmal pro Jahr HERAUSGEBER: Reformierte Kirche Kanton Zug, Bundesstrasse 15, 6300 Zug, 041 726 47 47, kirchez@ref-zug.ch REDAKTION: Rolf Berweger, Kirchenrats- präsident; Thomas Hausheer, Kirchenrat; Pfarrerin Vroni Stähli; Maria Oppermann, Leiterin Kommunikation; Marius Leute- negger und Erik Brühlmann, Textbüro Leutenegger LAYOUT UND DRUCK: Kalt Medien AG, Zug AUFLAGE: 12’000 www.ref-zug.ch
Reformierte Kirche Kanton Zug Veranstaltungen Kirche mit Zukunft Besinnung werden. Cornelia Stäb, Unbegreiflich – aber real «Hören, wer ich sein kann» Anti-Aging oder Gesangs- und Klavierpädagogin, Ein Raum für Mütter zum Ökumenischer Exerzitienkurs das Alter entdecken ? übt mit Interessierten einige Lieder Austausch nach dem Tod des und führt sie spielerisch in die mit Texten aus den Psalmen und Eine Entdeckungsreise zum eigenen Kinds Gesangstechnik ein. von Silja Walter Geheimnis des Älterwerdens Im Pier 41 in Zug Anmeldung/Kosten: keine Dienstag, 4. Februar, 17.30–19 Uhr Kaplanenhaus, Zugerstrasse 8, Ref. Kirchgemeindesaal Cham Steinhausen Mittwoch, 19. Feb., 19.30–21 Uhr Das Hohelied (jeden ersten Dienstag im Monat) Dienstag, 10., 17., 24. und von König Salomo Anmeldung: Sekretariat der Hat das Alter einen eigenen Wert? 31. März, jeweils 19.30 Uhr Triangel Beratung, 041 728 80 80 Welchen? Oder gibt es nur den Ökumenische Meditationsabende (Informationsabend Dienstag, wehmütigen Blick zurück? Wie Kaplanenhaus, Zugerstrasse 8, Zuger TrauerCafé – 18. Februar, 18.30 Uhr) können wir uns rechtzeitig auf die Steinhausen Wir suchen die Stille, meditieren zu Entdeckungsreise begehen? Was Dienstag, 25. Februar, 28. April, der Trauer Raum geben Psalmen, spüren den Spuren Gottes ist im Alter neu und spannend? Ein 26. Mai und 30. Juni, Alterszentrum Neustadt, im eigenen Leben nach und finden Abend für alle, die sich jetzt Bundesstrasse 4, Zug so mehr zur eigenen Mitte. Das Gedanken machen wollen über die jeweils 19.30–20.15 Uhr Freitag, 7. Februar, 6. März, Einüben unterschiedlicher Weisen Chancen und Geheimnisse des Zu sich selbst und zu Gott kommen, des Betens und Meditierens vertieft Älterwerdens. die eigene Mitte finden, Kraft jeweils 16–18 Uhr (jeden ersten die persönliche Glaubenserfahrung. Leitung und Auskunft: Pfarrer tanken: Einmal im Monat machen Freitag im Monat) Dazu braucht es die Bereitschaft, Michael Sohn-Raaflaub, michael. wir uns in Form einer christlichen Kontakt: Spitalseelsorge Zuger sich täglich etwa 30 Minuten Zeit zu sohn@ref-zug.ch, 041 780 11 74 Meditation auf die Suche. Wir Kantonsspital, 041 399 11 11; nehmen für die persönliche Stille. Anmeldung/Kosten: keine orientieren uns dabei an dem Medi- PallCare Spitex Kanton Zug, Leitung: Ingeborg Prigl, kath. tationsweg des Ignatius von Loyola. pallcare@spitexzug.ch, 041 729 29 29 Religionspädagogin und geistliche «Jauchzet, frohlocket!» Leitung: Ingeborg Prigl, kath. Begleiterin für Exerzitien im Alltag; Religionspädagogin und geistliche Nicole Kuhns, reformierte Pfarrerin Wir üben Kirchenlieder Begleiterin für Exerzitien im Alltag, Auskunft und Anmeldung Reformierte Kirche Zug, Nicole Kuhns, Reformierte Pfarrerin bis 3. März: Pfarrerin Nicole Kuhns, Meditationsraum Auskunft: Nicole Kuhns, nicole.kuhns@ref-zug.ch, Dienstag, 25. Februar, 10–11 Uhr nicole.kuhns@ref-zug.ch, 041 741 61 51 041 741 61 51 Herzhaftes Singen lässt den Kosten/Anmeldung: keine Kosten: keine Gottesdienst zu einer kraftvollen Bewegung ist Leben – CityKircheZug Atmen ist Segen Ref. Kirchenzentrum Hünenberg Theos OffenBar Donnerstag, 27. Februar, 26. Bauhütte, Kirchenstrasse 9, Zug März, jeweils 9–10 Uhr (jeden Freitag, 17. Februar, 19–21 Uhr letzten Donnerstag im Monat) Bar geöffnet ab 19 Uhr, Gesprächsbeginn 19.30 Uhr Die Luft einziehen, sich ihrer Theos OffenBar ist ein Dialograum für offene Gespräche über Gott und die entladen – jenes bedrängt, dieses Welt. Es geht um Begegnungen zwischen Menschen, ums Kennenlernen und erfrischt. Unter fachkundiger ums Lernen überhaupt. Theos OffenBar steht allen Interessierten offen, Leitung stärken wir unseren Körper 6300 Zug unabhängig von Konfession und Religion. Theos OffenBar findet jeweils am mit bewusstem Atmen sowie AZB 17. des Monats statt. Koordinations- und Kraftübungen. Leitung: Sonja Diermeier, dipl. Ein Abend mit Sr. Liliane Juchli Gymnastikpädagogin, 079 208 84 75 Auskunft: Regina Holstein, regina. Reformierte Kirche Zug holstein@ref-zug.ch, 041 780 89 59 Mittwoch, 19. Februar, 20 Uhr Anmeldung/Kosten: keine Was bedeutet Gesundheit, wenn wir nicht nur an die Funktionsfähigkeit des Tanznachmittag in Menschen denken? Dieser Frage geht Schwester Liliane Juchli in einem Impuls referat nach. Anschliessend spricht sie mit Pfarrer Andreas Haas über die Hünenberg Schatztruhe des Gesundseins. Die 87-jährige Lilian Juchli gilt als Grande Dame Ref. Kirchenzentrum Hünenberg der Pflege. Ihr Buch «Allgemeine und spezielle Krankenpflege», das auch Freitag, 28. Februar, 14–17 Uhr einfach «Juchlibibel» genannt wird, gilt als Standardwerk des Pflegewissens. Gabriela und Jack verfügen über Quelle der Heilung – Auf der Suche nach der inneren Heilkraft ein grosses Repertoire und freuen sich über Musikwünsche. Getränke Reformierte Kirche Zug und kleine Snacks können im Foyer Samstag, 29. Februar, 14–18 Uhr gekauft werden. Leitung und Auskunft: Yasemin Mystikerinnen und Mystiker verschiedener Religionen berichten von einer Ünal, unal-yasemin@datazug.ch, inneren Quelle in jedem Menschen. Aus ihr fliesst Heilung. Durch verschiedene 041 780 86 78; Zugänge lernen wir in diesem Workshop die Quelle der Heilung näher kennen. Eveline Kohler, Sozialdiakonin, Leitung: Monika Ulmann, Jin Shin Jyutsu-Praktikerin, ehemalige Psychiatrieseel- eveline.kohler@ref-zug.ch, sorgerin; Pfarrer Andreas Haas, ehemaliger Psychiatrieseelsorger 041 480 89 50 Anmeldung bis 24 Februar: info@citykirchezug.ch. Keine Anmeldung nötig Kollekte. Kosten: 10 Franken
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