Winter 2018 Residio informiert - Residio AG
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Hauszeitung | Winter 2018 2 3 Hauszeitung | Winter 2018 Inhalt Ombudsstelle Editorial Frohe Weihnachten Die Residio AG verfügt in der Person von Rita Seite 3 von Wartburg-Angehrn über eine unabhängige und ein gutes neues Jahr und grundsätzlich kostenlose Ombudsstelle. Mission und Vision der Residio AG Sie ist die kompetente Ansprechpartnerin für Vorstellung Menschen, die ihre Anliegen und Anregungen Seite 4 aus persönlichen Gründen nicht direkt mit den involvierten Menschen besprechen wollen oder Das läuft im Jahr 2019 können. Projekte und Veranstaltungen Seite 5 Die Ombudsstelle untersteht der Schweige- pflicht und behandelt alle Anliegen streng Frischer Wind bei der Residio AG vertraulich. Vorstellung neue Kadermitglieder Seiten 6 – 7 Kontakt: Liebe Leserinnen und Leser Rita von Wartburg-Angehrn Verbesserungsmanagement Mediatorin SDM-FSM Nach zehn Wochen intensi- gen an eine bedürfnisgerechte ten, singen, Musik, Guetzli Ihre Idee ist gefragt Telefon 041 910 26 33 ver Sanierungszeit konnte und dezentrale Verpflegung in backen, besinnliche Gottes- Seite 7 die Küche im Haus Sonnmatt Zukunft optimal sicherzustel- dienste, Samichlaus-Besuch, wieder in Betrieb genommen len. Im nächsten Jahr werden weihnächtliche Atelier-Ange- Italienische Luft im Haus Sonnmatt Wo unsere Engel, Hasen und Co. her- werden. Das Kochen im Pro- unsere Mitarbeitenden sowie bote, feines und traditionelles Vier Bewohnerinnen erzählen kommen visorium sowie der Einzug in die Bewohnenden die Mög- Essen, Zeit schenken, zusam- Seiten 8 – 9 Bericht über Heidi Bucher die neue Küche gestalteten sich lichkeit haben, unser neues men sein sowie gemeinsam Seite 14 für die Küchen-Crew äusserst Küchen-Bijou zu besichtigen. die Weihnachtsfeiern genies- Erfolgreiches Residio Fäscht anspruchsvoll. Das Lernen der sen. Gerne berichten wir über Rückschau mit Kurzinterview Grossauftrag Weihnachtskarten neuen Produktionsmethoden Jedes Jahr spüre ich, dass die einzelne adventliche und Seiten 10 – 11 Ein Blick hinter die Kulissen und das Bedienen der neuen Adventszeit sowie Weihnach- weihnächtliche Momente in Seite 15 Gerätschaften, neue Arbeits- ten für die Bewohnerinnen dieser Ausgabe. Unser Haus- und Hoffotograf pläne, neue Dienste sowie neue und Bewohner eine eher be- im Gespräch mit Gildo Moscatelli Dankeschön Standorte der Zutaten – es lastende Zeit darstellt. Weih- Von Herzen wünsche ich Seiten 12 – 13 an Susanna Stuck braucht Zeit, bis wieder Routi- nachten verbinden wir mit Ihnen eine herzerwärmende Seite 15 ne einkehrt. Theo Lang, Leiter Familie, Gemeinschaft und Zu- und stimmige Weihnachts- Küche, und seine Mitarbeiten- sammensein. Die meisten Be- zeit. Stellen wir an die Weih- Weihnachten den haben wirklich unglaub- wohnerinnen und Bewohner nachtszeit nicht allzu hohe Frieden für alle Menschen lich gute Arbeit geleistet. Dafür haben in ihrem langen Leben Erwartungen, sondern freuen Seite 16 möchte ich mich recht herzlich viele liebe und nahestehende wir uns an den kleinen und bedanken. Auch möchte ich Menschen verloren. Während besonderen Momenten im dem Heilpädagogischen Zen- der Weihnachtszeit werden Alltag. Für das neue Jahr trum Hohenrain (HPZ) für das die verstorbenen Lieben sehr wünsche ich Ihnen alles Liebe Küchen-Gastrecht sowie den vermisst. und Gute. Impressum örtlichen Bauunternehmungen für die engagierte und gute Sa- nierungsarbeit ein Dankeschön Wir versuchen, die Advents- und Weihnachtszeit in unse- ren Häusern ganz bewusst Herausgeberin Residio AG | Hohenrainstrasse 2 | 6280 Hochdorf | Telefon 041 914 22 22 | info@residio.ch | www.residio.ch aussprechen. Die neue Küche positiv, traditionell und geruh- Erika Stutz Redaktionsteam Redaktionsleitung Marlis Schriber Mitglieder Dorothe Bart | Nicole Elbert | Fabiola Odermatt | Susanna Stuck ist eine grosse Freude und er- sam zu gestalten. Schöne De- Geschäftsleiterin Erika Stutz | Sr. Karin Zurbriggen Nächste Ausgabe Frühling 2019 Auflage 1100 Zeitungen Druck GB Druck AG | 6280 Hochdorf möglicht uns, die Anforderun- korationen, Adventsgeschich- Ombudsstelle Rita von Wartburg-Angehrn | Mediatorin SDM-FSM | 041 910 26 33 Digitale Ausgabe www.residio.ch|aktuelles
Hauszeitung | Winter 2018 4 5 Hauszeitung | Winter 2018 Mission und Vision der Residio AG Das läuft im Jahr 2019 Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung Neben der Erarbeitung des Leitbildes will • Die Mitarbeitenden der Betreuung und haben sich im Rahmen eines Strategietages sich die Geschäftsleitung mit den Mitarbei- Pflege setzen sich mit den Technologien in mit der langfristigen Ausrichtung der Residio tenden im nächsten Jahr verschiedenen der Langzeitpflege auseinander. Technolo- auseinandergesetzt. Gemeinsam wurden eine Themenschwerpunkten widmen. gien werden geprüft und getestet. Der Fokus Mission und eine Vision erarbeitet. Mission Jahresplanung der Sicherheit und der Lebensqualität der Bewohnenden sowie die Arbeitsplatzoptimie- Die Mission und die Vision sind strategische Füh- Die Jahresplanung stellt für die Residio AG ein rung sind primäre Ziele der Neubeschaffun- rungsinstrumente, welche den Zweck sowie die Wir ermöglichen Lebensqualität gen. wichtiges Organisations- und Führungshilfsmit- längerfristige Ausrichtung des Unternehmens tel dar, welche Sicherheit bringt sowie das rich- Vision definieren. Gerade in der heutigen Zeit, in der tige Setzen der Prioritäten ermöglicht. Trotz- Personelles vieles immer schnelllebiger und unberechen- dem, ein weiser Spruch lautet: „Je genauer wir • Aus dem Projekt Ambitionen, welches die barer zu sein scheint, können eine Mission und planen, desto härter trifft uns der Zufall.“ Somit Optimierung der Arbeitsplatz-Rahmenbedin- eine Vision eine stabile Wirkung auf die Unter- Wir kennen die Bedürfnisse gilt es im Alltag die Planung immer wieder zu gungen thematisiert, werden einzelne Mass- nehmung haben. der Seniorinnen und Senioren reflektieren und notwendige Korrektive vorzu- nahmen umgesetzt oder für die Umsetzung und erbringen individuell nehmen. Folgende Schwerpunkte sind geplant: im Jahr 2020 vorbereitet. Die Mission beschreibt den langfristigen Unter- angepasste Dienstleistungen. • Alle Mitarbeitenden setzen sich mit ihrem nehmensauftrag und zeigt auf, was die Instituti- Infrastruktur Team auseinander und machen sich Gedan- on tut. Das Wort Vision stammt vom lateinischen Wir fördern eine Im Jahr 2019 werden keine grossen Bauprojekte ken, wie das Zusammenarbeiten verbessert „visio“ ab und bedeutet Anblick und Erschei- einzigartige Betriebskultur realisiert. werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, nung. Eine Vision soll somit eine motivierende und positionieren uns als stehen den Kadermitarbeitenden diverse und inspirierende Wirkung auf die Unterneh- attraktive Arbeitgeberin. Erweiterung des Leistungsangebots Hilfsmittel zur Verfügung. mung haben sowie den idealen Zustand mitsamt • Mit dem Bau des Medizinischen Zentrums Zielsetzungen aufzeigen. Wir entwickeln Hochdorf, welches im Frühling/Sommer Der Erarbeitungsprozess Das gemeinsame Erarbeiten einer Mission und innovative Angebote, die uns Wettbewerbsvorteile 2020 fertiggestellt wird, kann die Residio AG die ärztliche Versorgung langfristig sicher- Veranstaltungen ermöglichen. stellen. Diese ist im Jahr 2019 zu regeln. Die Vision ist ein wertvoller Prozess. Einmal mehr freie Arztwahl wird auch künftig gewährt. Auch finden wieder diverse Veran- durften der Verwaltungsrat und die Geschäfts- • Die neue Küche bietet viel Potenzial. Das staltungen wie Metzgete, Grillanlässe, leitung feststellen, dass in Bezug auf die Aus- Angebot wird laufend ausgebaut und die Ausflüge und viele mehr statt. richtung der Residio AG gleiche Zielsetzungen Gastronomieleistungen werden vermehrt Der Verwaltungsrat hat der Geschäftsleitung verfolgt werden. Für alle Entscheidungsträger extern vermarktet. Bitte vermerken Sie in Ihrer Agenda: den Auftrag erteilt, passend zur Mission und war klar, dass die individuelle Lebensqualität Vision ein Leitbild zu erarbeiten. Diese span- der Bewohnerinnen und Bewohner, das Erbrin- nende Aufgabe wird die Geschäftsleitung in Konzeptionelle Arbeiten Residio Fäscht gen von professionellen und innovativen Dienst- • Die Residio AG erarbeitet eine ICT-Strate- Zusammenarbeit mit dem Kader und den Mit- leistungen sowie die Arbeitgeberattraktivität im arbeitenden im Jahr 2019 in Angriff nehmen. gie, welche die ICT-Architektur sowie die 14. September 2019 Fokus stehen. Die erarbeitete Mission und Vision Abhängigkeiten der Applikationen aufzeigt. der Residio lauten: Erika Stutz Diverse Investitionen in die Informatik wer- in der Sonnmatt Geschäftsleiterin den im Jahr 2019 getätigt. Erika Stutz Geschäftsleiterin
Hauszeitung | Winter 2018 6 7 Hauszeitung | Winter 2018 Frischer Wind bei der Residio AG Mit Claudia Wildberger aus Anliegen, betagte Menschen Welche Ziele hast du als er gesagt auf dem Menzberg, profitieren können – die Ebikon konnte die Residio professionell sowie würdevoll Leiterin Abteilung 1 im Haus bin ich mit drei Geschwistern Mitarbeitenden von meinen auf den 15. Oktober 2018 zu betreuen und zu pflegen. Sonnmatt? auf einem Bauernhof aufge- neuen Ideen und ich von ih- eine neue Leiterin der Abtei- Welche Gefühle löste bei dir Ich möchte gerne mit meinem wachsen. Jetzt habe ich den ren Erfahrungen. lung 1, Haus Sonnmatt, die Zusage zur Beförderung Team unsere Bewohnenden Weg in das schöne Seetal nach Kannst du eine lustige, verpflichten. Sie ist die aus? so weit unterstützen, dass sie Eschenbach gefunden. berührende oder spezielle Nachfolgerin von Nikolla Natürlich war ich sehr erfreut sich in ihrem Zuhause, bei der Wie würdest du die Residio Situation aus deinem Be- Gjolleshaj, der am 1. Okto- über den Entscheid und das Residio AG, wohlfühlen. in drei Worten beschreiben? rufsalltag erzählen? ber 2018 zum Hausleiter entgegengebrachte Vertrau- Modern, belebt, offen. Lustig war, als ich mich am Sonnmatt befördert worden en der Geschäftsleitung. Es Ramona Aregger Du bist sehr jung. Zum Teil zweiten Arbeitstag in der ist. Ebenfalls neu arbeitet Leiterin Reinigung und macht mich glücklich, mich führst du Mitarbeitende, die Garderobe verlief und meine Hotellerie-Service Ramona Aregger, Leiterin für die Residio AG zu engagie- 20, 30 Jahre älter sind. Gibt Mitarbeitenden mich dabei Reinigung und Hotelle- ren und den Bewohnerinnen es keine Generationenkon- beobachteten. Ich habe sie gut Ramona, wo hast du deine rie-Service, in der Residio. und Bewohnern die bestmög- flikte? unterhalten. Kindheit verbracht und wo Sie trat ihre Stelle am liche Betreuung und Pflege zu Das würde ich so nicht sagen. bist du heute zu Hause? 1. August 2018 als Nachfolge- bieten. Der Altersunterschied führt Fabiola Odermatt Ich bin ein Kind vom Napf. Im Lernende Kauffrau rin von Sonja Hostettler an. Was ist dein Ausgleich zu dazu, dass wir voneinander Luzerner Hinterland, genau- deinem Beruf? Nikolla, kannst du etwas Meine Familie ist für mich der von deinem beruflichen grösste Ausgleich. Auch pflege Lebenslauf erzählen? ich gerne meinen Verwand- Claudia Wildberger Schon in meiner Jugend fand Leiterin Abteilung 1 ten- und Freundeskreis. Die ich schnell den Zugang zu be- Ihr Verbesserungsvorschlag ist gefragt wenig verbleibende Zeit wid- tagten Menschen. Daher zog Wichtig für mich ist es, mit me ich dem Lesen und sportli- es mich nach der Akutausbil- den Mitarbeitenden in Bewe- chen Betätigungen. dung in die Langzeitinstitutio- gung zu bleiben und die sich Hast du ein Lebensmotto? nen. Es ist mir ein grosses verändernden Bedürfnisse der Die Residio AG ist bestrebt, Bei der Prospektauflage im Wir sind gespannt auf Ihre „Lerne von gestern, lebe heute und plane für morgen.“ einzelnen Bewohnenden sich kontinuierlich weiter- Eingangsbereich beider Häu- Idee. zu bemerken, um den Alltag zuentwickeln, um qualitativ ser liegt das Dokument „Ihr Claudia Wildberger entsprechend gestalten zu hochstehende Dienstleistun- Verbesserungsvorschlag ist Was war deine Motivation, können. gen erbringen zu können. gefragt“ auf oder es kann am dich für diese Stelle zu be- Hast du dich schnell auf- Denn die Zufriedenheit Empfang bezogen werden. werben? genommen gefühlt bei der unserer Bewohnenden mit Füllen Sie es aus und geben Die Residio AG kannte ich Residio AG? ihren Angehörigen, unserer Sie es am Empfang ab oder bereits vom Hören. Ich fühlte Ja, es war ein sehr herzlicher Mitarbeitenden, Gäste und stellen Sie es uns postalisch mich von der ausgeschriebe- Empfang von allen Seiten. Ak- Geschäftspartner ist uns sehr zu. Mitarbeitende mit Compu- nen Stelle sofort angespro- tuell bin ich noch am Kennen- wichtig. ter-Zugang haben die Möglich- chen. Ich stehe sehr gerne mit lernen der einzelnen Bewoh- keit, ihren Verbesserungsvor- den Bewohnenden und Ange- nerinnen und Bewohner und Unterstützen Sie uns dabei. schlag digital einzugeben. hörigen in Kontakt und freue der Abläufe. Marlis Schriber mich, Lösungen für verschie- Hast du ein Lebensmotto? Assistentin der Geschäftsleitung Nikolla Gjolleshaj dene Anliegen zu finden. „Ein Tag ohne Lächeln ist ein Hausleiter Betreuung und Pflege verlorener Tag.“ (Charlie Sonnmatt Chaplin)
Hauszeitung | Winter 2018 8 9 Hauszeitung | Winter 2018 Italienische Luft im Haus Sonnmatt In den 50er- und 60er-Jahren des letzten Und obwohl sie sich mit der deutschen Sprache Nicht Pizza Margherita, aber Orecchiette heisst Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Italien Jahrhunderts reisten Tausende von jungen nach wie vor schwertut, meint sie auf meine dagegen die selber gemachte Pasta von Frau keine Arbeit. Deshalb sagte sie sich: „Ich ga ins Italienerinnen und Italiener in die Schweiz. Frage, ob es ihr denn hier bei uns in der Schweiz Carmela Leo. Immer wieder einmal treffe ich sie Usland ga schaffe, ich gan es Jahr ga schaffe und Sie kamen mit der Hoffnung auf Arbeit und und in der Sonnmatt gefalle, mit strahlenden in ihrem Zimmer im Haus Sonnmatt bei der Her- ich gane retour.“ auf ein besseres Leben. Nun sind viele von Augen: „Isch scho guede do!“ stellung dieser süditalienischen Spezialität. So kam sie mit dem Zug in die Schweiz und ihnen in Pflegeinstitutionen, auch bei uns in war erst einmal tief beeindruckt von der Na- der Residio AG. Tomate, Mozzarella und Basilikum – fertig tur. Beim Anblick des Gotthardmassivs rief sie: sind die Trikolore Italiens und die Pizza Mar- „Jesses Gott, isch möglig das? Ich ha meind, dass Nie richtig Deutsch gelernt gherita ich bin imme Film inne. Am Afang ich immer Frau Rosamilia Pasqualina ist eine von ihnen. Heute steht in der Sonnmatt auf dem Menüplan usegluegt, ich immer Berge gluegt.“ Ich betrete ihr von ihren Verwandten liebevoll nicht etwa Pasta, sondern Fleischvogel mit Kar- Doch bald verflog die erste Begeisterung und eingerichtetes Zimmer im Haus Sonnmatt. toffelstock und Broccoli. Dies auch zur Freude das Heimweh nagte schwer an Paola. Sie wein- von Frau Maria Bucher. Sie ist auch eine von te viel. „Alles andere goched, anderi Mode. Ich unseren „vier Tschinggeli“ im Haus Sonnmatt, hatte gseh ganze Schwiiz ganze schwarz.“ wie sie sich selber hell lachend betitelt. Doch schliesslich half die Liebe zu ihrem Im Alter von 17 Jahren kam sie in die Schweiz. Schweizer Ehemann Franz, den sie nach zwei Als „Dienschtmeidschi privato“, zuerst in Grau- Jahren kennenlernte, das Heimweh zu überwin- bünden und später in Lenzburg, lernte sie früh den. „Und ich bii immer bliibe wäge er!“ die Schweizer Küche kennen. Zu ihren täglichen Aufgaben gehörte nämlich das Kochen. Frau Bu- cher lächelt verschmitzt und erzählt mir: „Wenn Carmela Leo guet is gsi, sii het geseit iich han choched, wenn nid so guet, sii hed gseit, weisch, Maria hed nid Diese Pasta verhalf Frau Leo, mit ihren drei so guet choched.“ Kindern Fuss zu fassen in der Schweiz und Freundschaften mit Schweizern zu pflegen, die bis heute bestehen. „Siini Chind immer in miini Rosamilia Pasqualina Wonig ässe. Igg gogge Orecchiette mid Gemüse und Fleischvogeli“, erzählt sie mir. Sie sitzt auf ihrem Sofa. „Ciao, ciao!“, tönt es da in voller Lautstärke von ihrem Fernseher her. Heimwehitalienerinnen Natürlich Rai Uno – ihr Lieblingssender! Auf Auf die Frage, ob sie sich nun mehr als Schwei- meine Frage, was sie da stricke, antwortet sie mir zerin oder Italienerin fühle, meint Frau Leo: „Ig mit ihrer etwas rauen Stimme: „Sciarpa per mini scho Italiener! Aber igg viel Zyt do i de Schwiiz.“ Dochtere.“ Vor allem das Meer vermisse sie sehr. Als Südita- Deutsch ist für sie nach all den Jahrzehnten in lienerin ist sie nämlich ganz in der Nähe der Ha- Paola Meier der Schweiz immer eine Fremdsprache geblie- fenstadt Brindisi am Adriatischen Meer geboren ben. „Alli Italiana parlare. Chef Italiano“, meint worden. Und gerade jetzt kurz vor Weihnachten erin- sie auf die Frage, warum sie nach so vielen Jah- nert sich Paola noch an jemand anderen, der ren so wenig Deutsch gelernt hätte. Sie gibt mir Maria Bucher Frau Paola Meier, die vierte Italienerin im Resi- ihr immer geholfen hatte: „Ich danke Herrgott. aber auch zu verstehen, dass sie eigentlich schon dio-Bunde, dagegen meint: „Bii mier Schwiiz isch Är het mir gholfe, zwei gsundi Chind und hend wüsste, was die Lösung dieses Problems gewesen Ob sie Pizza gebacken oder eine feine Lasagne mini Heimat jetzt.“ Doch das war für die damals guet glehrt und Grosskind hend guet glehrt, was wäre. „Besser mit Schwiizere rede. Du besser gemacht habe, will ich von ihr wissen. Und ich 21-jährige Paola Ficcini aus der Nähe von Parma wender no meh?“ Stolz zeigt sie mir ihre Famili- lehre wenn Schwiizer rede.“ traue meinen Ohren kaum, als ich ihre Worte nicht immer so. enfotos und sagt mit leicht zittriger Stimme: „Ig vernehme: „Ich ha nid gärn Pizza kaa!“ bi stolz mit mini Familia.“ Sr. Karin Zurbriggen Pflegefachfrau HF
Hauszeitung | Winter 2018 10 11 Hauszeitung | Winter 2018 Erfolgreiches Residio Fäscht mit Vereinsauftritten Am 22. September 2018 fand im Haus Rosenhügel das Residio Fäscht statt. Es lockte Hunderte von Besucherin- nen und Besuchern an. Bei bester Stimmung und perfek- tem Wetter wurde gefeiert, gelacht, gesungen und geschunkelt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher kamen und wur- den nicht enttäuscht. „Das Residio Fäscht soll ein häuser- übergreifender Anlass sein“, sagte Erika Stutz, Geschäfts- leiterin der Residio AG. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner geniessen diesen Tag jeweils sehr. Sie erhalten An einem Marktstand wurden De- viel Besuch und treffen Bekannte.“ korationsartikel, Karten, Gestricktes und vieles mehr angeboten. All dies war ausnahmslos von den Bewohne- rinnen und Bewohnern angefertigt worden. Die jüngsten Gäste genossen mit glänzenden Augen das Kinder- programm und dank grosszügigen Sponsoren konnten attraktive Tom- bolapreise präsentiert werden. Bekannte Gesichter am Residio Fäscht Das OK hatte ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Festprogramm zusammengestellt. So traten diverse Vereine aus den Trägergemeinden auf und sorgten für gute Unter- haltung (Trachtengruppe Römerswil, Musikgesellschaft Inwil, Sonnmattchor Hochdorf, Orchester Hochdorf „Kaffee- hausmusik“, Männerchor Ballwil). Warum seid ihr am Residio Fäscht? Marlis Bieri: 13 Jahre lang leitete ich die Besuchergruppe. Jetzt bin ich noch Mitglied und besuche regelmässig Bewohnerinnen und Bewohner in den Häusern Rosenhügel und Sonnmatt. Am Residio Fäscht treffe ich deshalb immer auf viele bekannte Gesichter. Hugo Bieri: Mein alter Schulschatz wohnt in der Residio AG. Zudem bin ich im Seniorentreff und in der Velogruppe. Viele von ihnen treffe ich jeweils am Residio Fäscht an. Marlis Schriber Assistentin der Geschäftsleitung
Hauszeitung | Winter 2018 12 13 Hauszeitung | Winter 2018 Unser Haus- und Hoffotograf Gildo Moscatelli Was hat die Fotografie mit einem 6er im Lotto Er sucht beharrlich nach dem besten Standort, zu tun und Blumen sowie Schmetterlinge mit um sein Motiv festzuhalten, wartet geduldig auf Schallreduktion? Im Gespräch mit Gildo den Tag, an welchem der Mähdrescher das ge- Moscatelli. wünschte Stoppelfeld hinterlässt, oder hält spon- tan am Strassenrand an, um ein schönes Ensem- ble festzuhalten. Ebenso setzt er sich mit Neugier und Freude am Experimentieren mit Technik und Computer auseinander, um nicht nur dieses eine Prozent der Möglichkeiten zu nutzen, son- dern sich ständig weiterzuentwickeln. Im „Fotoclub Blende 8,5 Zofingen“ ist er mit Gleichgesinnten zusammen. Dort wird gefachsimpelt, Neues ausprobiert und Erfahrungen werden ausgetauscht. Klar ist es Ballwil schön, Blumen zu fotografieren, und da ist auch nichts Falsches dran – doch irgendwann sind ge- nug Vergissmeinnicht, Primeln, Alpenrosen und Co. im Speicher. Jetzt locken die Bearbeitung und die Gestaltung der Aufnahmen. Wir sind mittlerweile so richtig ins Philosophie- Wir treffen uns im Restaurant Sonnmatt und ren gekommen und seine Ansicht, dass Fotos lernen uns bei einer Tasse Kaffee besser kennen. am Computer nicht so gut zur Geltung kommen, Der südländisch wohlklingende Name stammt sondern als ausgedrucktes Bild mehr aussa- von Gildos Grossvater, der aus Italien in die gen, überzeugt mich. Ich verspüre sogar Lust, Schweiz einwanderte. Gildo bedauert, dass er mit meinen lagernden Bildern ein Fotobuch zu die italienische Sprache nicht lernte, doch da erstellen. die Mutter Schweizerin war, wurde zu Hause Deutsch gesprochen. Genug der Theorie! Seit diesem Sommer hän- gen im ganzen Haus Sonnmatt seine Bilder. Wie kam Gildo zur Fotografie? Für eine Ostafrika-Reise kaufte er sich in jun- Wir machen uns nun freudig gespannt auf einen gen Jahren eine Kamera. Später waren es die Rundgang. Fasziniert betrachte ich den Zyklus Familien- und Ferienfotos, die mit der analogen der Jahreszeiten, die Bilder aus den umliegen- Kamera festgehalten wurden. Bis die Pensionie- den Gemeinden, aus dem Seleger Moor und rung näher rückte, folgten fotografisch weniger dem Papiliorama. Mich überzeugen alle durch aktive Jahre. Doch dann stellte sich ihm die ihre Liebe zum Feinen und Detail, die Ruhe und Burgruine Nünegg, Lieli Frage nach einer neuen Herausforderung und Heiterkeit, die ausgewogenen Gruppierungen Aufgabe. Gildo beschloss, sich nochmals mit der und die Sensibilität für das unaufgeregt Sensati- Fotografie, wenn auch in der moderneren digita- onelle. Ja, ein solcher Gestaltungsauftrag sei für man nach Lösungen. Gefunden wurde ein Kon- den Heimweg. len Form, auseinanderzusetzen. Und das macht einen Nicht-Profifotografen schon mit einem 6er zept, bei welchem die Fotografie auf einen texti- Gildo, vielen Dank für die tolle Umsetzung des er nun seit einigen Jahren mit Begeisterung, im Lotto vergleichbar, bestätigt Gildo strahlend. len Träger kommt und dieser auf einen flachen, Auftrags. Ich wünsche dir noch viele eindrück- Leidenschaft und wachsender Kompetenz. schallschluckenden Körper gespannt wird. So liche Momente mit Menschen und der Natur, in Bleibt noch das Rätsel der Schallreduktion. Da wurden die zarten Blumen und Schmetterlinge denen es dir gelingt, das Einmalige so stimmig Draussen zu sein und mit offenen Augen die die Akustik in den Essräumen der Abteilungen im doppelten Sinn zu Ruhepolen. Beeindruckt festzuhalten. Umgebung zu betrachten, macht ihm Freude. im Haus Sonnmatt unbefriedigend war, suchte und angeregt mache ich mich wenig später auf Susanna Stuck Pflegefachfrau HF
Hauszeitung | Winter 2018 14 15 Hauszeitung | Winter 2018 Wo unsere Engel, Hasen und Co. Grossauftrag Weihnachtskarten herkommen Die Dekorationen in den Häusern Sonnmatt einen wichtigen Beitrag leisten. So wurde schon Der Advent ist eine besondere Zeit bei der Residio AG. und Rosenhügel finden ihren Anfang oft an mancher Stern und manches Riesenkonfetti von Es wird handwerklich gearbeitet und dekoriert, und einem Stubentisch in Nunwil. Ich berichte fleissigen Händen ausgeschnitten. wenn es dann noch nach Guetzli duftet, dann ist Weih- vom Besuch bei Heidi Bucher, Verantwortli- nachten nicht mehr weit. che für die jahreszeitlichen Dekorationen in der Residio AG. Im November stattete ich dem Atelier einen Besuch ab, Wie alles begonnen hat und wie es heute ist denn ich wollte wissen, wie mein Grossauftrag von 500 In der gemütlichen Küche darf ich bei einem Weihnachtskarten umgesetzt wird. So traf ich Sandy Bu- Kaffee Heidi Bucher und ihrem Mann Bruno cher, Fachfrau Alltagsgestaltung, mit ihrem Team (Bewoh- ganz viele Fragen stellen. Zuerst wurde Heidi nerinnen und Bewohner) fleissig beim Kartenproduzieren nur für die Dekoration im Rosenhügel angefragt. an. Im „Lager“ fand sie ein Wagenrad und einige Weihnachtskugeln – nicht gerade überwältigend. in der Mitte der leeren Karte auf- Doch das änderte Heidi grundlegend in all den geklebt. Viel Feingefühl verlangte Jahren. Als ich mich später im Deko-Lager im danach das Dekorieren der Karten Rosenhügel umsah, strahlten mich ganz viele mit den vielen kleinen Sternen. Denn Engel an. Kränze, Blumen und sprungbereite diese wurden mit einer Pinzette von Osterhasen warteten auf ihren nächsten Einsatz. Auch wenn zur Zeit unseres Gesprächs noch die einem Bogen abgezogen, am richti- Herbstsachen aktuell sind, nimmt es mich wun- gen Ort platziert und dann mit dem der, womit uns Heidi als Nächstes überrascht. Zeigfinger angedrückt. In der Stube darf ich mir die wunderschönen grossen Kugeln anschauen: Styroporkugeln sind Termingerecht sind sie dann bei mit Nüssen und Eichelhüetli überzogen. Das ist mir eingetroffen: 500 wunderschön eine Arbeit, die viel Geduld, Zeit und Heissleim gestaltete Weihnachtskarten, welche braucht (Achtung: Finger nicht verbrennen!). die Residio AG jeweils verschickt. Herzlichen Dank an all jene Bewoh- nerinnen und Bewohner, die dafür verantwortlich zeichnen. Ihr habt Es erstaunte mich sehr, mit welcher Geduld und Präzision ganz tolle Arbeit geleistet. unsere Bewohnerinnen und Bewohner diese Arbeit aus- Marlis Schriber führten. Fein säuberlich wurde das goldene Papier exakt Assistentin der Geschäftsleitung Wie es so weit kam „Mittlerweile kenne ich viele Leute, Läden, An- gebote und ich bin immer mit offenen Augen un- terwegs. Das ganze Jahr halte ich Ausschau nach passenden Artikeln“, erklärt Heidi. Jetzt werden Leidenschaft und Begeisterung fürs Dekorieren spürbar. Heidi kennt viele der Bewohnenden Herzlichen Dank persönlich und weiss, wie schön und gepflegt sie Wenn dann alles bereit ist, sind Heidi und Liebe Susanna gewohnt haben. Das möchte sie hier weiterfüh- Bruno zusammen unterwegs und bringen jedes ren, stilvoll, weder zu viel noch zu wenig, oder in Stück an den passenden Platz. Da wird viel Viele Ausgaben von „Residio informiert.“ hast du mit interessanten und spannenden Beiträgen ihren Worten ausgedrückt: „Eifach öppis Liebs.“ Dekoration durch manchen Gang über manche mitgeprägt. Nun trittst du in den wohlverdienten Ruhestand. Es war stets eine Freude, mit dir zu- So werden Bewohnende, Gäste und das Personal Treppe und manche Ecke getragen – bis es stim- sammenzuarbeiten, und wir wissen jetzt schon, dass wir dich vermissen werden. Für deinen neuen am Eingang mit zur Jahreszeit passenden Sujets mig ist. Herzlichen Dank, Heidi und Bruno, für Lebensabschnitt wünschen wir dir nur das Allerbeste. Verwirkliche deine Träume und lass es dir gut abgeholt und durch die Räume begleitet. Wenn euren unermüdlichen Einsatz. gehen. es sich richten lässt, helfen die Bewohnenden Herzlichst Susanna Stuck, Pflegefachfrau HF Redaktionsteam „Residio informiert.“ in der Alltagsgestaltung mit und können so
Hauszeitung | Winter 2018 16 Weihnachten – Frieden für alle Menschen Mein Freund Max erzählt wohl dieses Jahr unter den mer ganz still und der Vater mir, wie er Weihnachten als festlich geschmückten Baum richtete einige Worte an uns, Kind erlebt hat. legen würde. Es war ja nichts deren Bedeutung wir damals Grosses, was wir uns wünsch- noch nicht verstanden. Gerne erinnere ich mich ten, meistens gab es ja sowieso „Jetzt feiern wir miteinander zurück an meine Kindheit. Ich etwas, das wir im Alltag brau- das Fest des Friedens und der bin in einem wohlbehüteten chen konnten. Gestrickte So- Liebe. Dieses Fest verbindet Elternhaus mit meinen vier cken von Oma, einen Pullover, uns mit allen Völkern und Ge- Geschwistern aufgewachsen. Handschuhe, ein warmer nerationen. Friede in unseren Unser Vater war reformierter Schal – damals waren diese Herzen, dort, wo jetzt Streit Pfarrer und unsere Mutter Geschenke noch wertvoll, weil ist, soll Friede einkehren. hat ihn unterstützt, wo sie die Winter noch kalt waren Friede in unseren Familien, nur konnte. Aber ebenso war und weil wir Kinder verstan- mit unseren Nachbarn, Friede sie für uns Kinder eine gute den, dass diese Geschenke mit für alle Menschen. Öffnen wir Mutter. viel Liebe angefertigt worden unsere Herzen ganz weit und An Weihnachten sass die waren. nehmen wir den Frieden tief ganze Familie versammelt um Unsere Eltern hatten nie sehr in unser Herz auf.“ den Weihnachtsbaum, aber viel Geld, aber fürs Notwendi- Vater hat immer sehr ein- auch Tanten und Onkel sowie ge reichte es. Wir hatten auch fach und klar gesprochen. unser Nachbar waren mit uns immer genug zu essen und ein Auch wenn ich damals die versammelt. Schräg in den Dach über dem Kopf, da wir Bedeutung dieser Worte nicht Tönen, aber mit voller Innig- im Pfarrhaus wohnten. Wir verstanden habe, so haben sie keit sangen wir „Stille Nacht, mussten nicht Mangel leiden, mich doch durch mein Leben heilige Nacht“ und „O du und für den Nachbarn hat es begleitet und geprägt. Manch- fröhliche, o du selige“ in der auch noch gereicht. Unsere mal denke ich wehmütig an Hoffnung, dass es bald vorbei Eltern haben viele notleidende diese innigen Tage zurück und sein würde und wir unsere Menschen mit Essen und Klei- es ist mir, als hörte ich meinen Geschenke auspacken durften. dung unterstützt. Vater wusste Vater heute noch sagen: Das war für uns Kinder da- aber auch oft, wo es eine offe- mals der wichtigere Teil. Wir ne Stelle hatte – so konnte viel Kinder rätselten schon Tage Not gelindert werden. „Gebt den Menschen, die mit zuvor, was uns das Christkind An Heiligabend war es bei uns euch unterwegs sind, den immer Brauch, dass die Mutter Frieden weiter wie ein Licht, aus dem Evangelium vorlas. und öffnet eure Herzen für Anschliessend wurde es im- den Frieden.“ Dorothe Bart Dipl. Pflegefachfrau HF
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