Ein Programmschwerpunkt in allen ORF-Medien Geistesblitze - 650 Jahre Universität Wien - Präsentation: Mittwoch, 4. März 2015, Wien
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Ein Programmschwerpunkt in allen ORF- Medien Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien Präsentation: Mittwoch, 4. März 2015, Wien
Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien Inhalt Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien „Menschen & Mächte“-Doku von Günther Mayr Seite 4 Stab Seite 6 „Tatort – Grenzfall“ Inhalt Seite 7 Besetzung Seite 8 Stab Seite 9 Weitere Programmpunkte ORF III Kultur und Information Seite 10 Landesstudio Wien Seite 11 Radio Seite 12 ORF.at-Netzwerk Seite 24 2
Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien „Menschen & Mächte“ Die Universität Wien wurde am 12. März 1365 von Rudolf IV. dem Stifter gegründet. Im Rahmen eines umfassenden trimedialen ORF-Programm- schwerpunkts zum 650-Jahr-Jubiläum beleuchtet die „Menschen & Mächte“- Dokumentation „Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien“ Rolle und Errungenschaften der größten österreichischen Hochschule für die Gesellschaft. „Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien“ Eine Koproduktion von ORF und epo-film in Zusammenarbeit mit der Universität Wien und dem BMBF Sendetermin: Mittwoch, 11. März, 22.30 Uhr, ORF 2 WEITERE PROGRAMMPUNKTE IM ÜBERBLICK: Nachdem bereits die Ballettszenen für das diesjährige „Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker“ u. a. in der Universität gedreht wurden, ermitteln in der „Tatort“-Folge „Grenzfall“ unter der Regie von Rupert Henning auch die Kommissare Moritz Eisner und Bibi Fellner alias Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser an der Universität Wien. „Tatort – Grenzfall“ Eine Produktion des ORF, hergestellt von Allegro Film, unterstützt vom Land Niederösterreich Sendetermin: Sonntag, 8. März, 20.15 Uhr, ORF 2 „650 Jahre Universität Wien“: Vierteilige Serie ab Donnerstag, 5. März, in „Wien heute“ jeweils 19.00 Uhr, ORF 2 „Aus dem Rahmen“: Dienstag, 24. März, 22.45 Uhr, ORF III „Themenmontag“: Montag, 25. Mai, ab 20.15 Uhr, ORF III Ausführliche Berichterstattung in Ö1 und dem ORF.at-Netzwerk runden den ORF-Universitätsjubiläums-Schwerpunkt ab. 3
„Menschen & Mächte“ präsentiert Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien Eine Dokumentation von Günther Mayr Die Universität Wien ist die älteste im deutschen Sprachraum. 92.000 Studierende sind an der größten Bildungseinrichtung Österreichs eingeschrieben. Die in HD produzierte „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien“ von Günther Mayr zeigt am Mittwoch, dem 11. März, um 22.30 Uhr in ORF 2 den Werdegang von der Gründungsurkunde bis zu den futuristischen Versuchen der Quantenphysiker, die mit ihren Experimenten an der Weltspitze stehen. U. a. kommt „Science Buster“ Werner Gruber, selbst Absolvent der Universität Wien, zu Wort. Spitzenforscher zeigen spektakuläre Versuchseinrichtungen, Historiker sprechen über den jahrhundertelangen Kampf um Lehr- und Lernfreiheit. Der Weg zu einer freien Universität ist geprägt von Rückschlägen wie zur Zeit des Ständestaates oder des Nationalsozialismus. Durch den Film führen Raben des Instituts für Verhaltensforschung der Universität Wien. Sie stellen ihre legendäre Intelligenz mit noch nie gezeigten Kunststücken unter Beweis. Monatelang wurden sie für ihren Auftritt trainiert. Für diese Dokumentation versuchen sich die klugen Vögel erstmals an einer Computertastatur. Die Phasen der politisch instrumentalisierten Wissenschaft durch totalitäre Ideologien prägen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie verbinden sich mit der Vertreibung, Verfolgung und Auslöschung von „nicht arischer“ Intelligenz. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen im März 1938 beginnt die radikalste Ideologisierung des Universitätsbetriebs. Das führt zur Frage der moralisch- ethischen Verantwortung der Wissenschaft in politisch-autoritären Systemen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kollidiert die Forschungsfreiheit immer wieder mit anderen Freiheiten oder verfassungsrechtlich garantierten Grundrechten. Das verdeutlichten die Ethik-Debatten über die Grenzen der Gentechnik ebenso wie die Konflikte um die Stammzellen- oder Embryonenforschung. Heute sind Fragen der Forschungsfreiheit weniger ideologisches als viel mehr materiell determiniertes Konfliktthema. Budgetknappheit und Sparpolitik brachten zwar keine unmittelbare Gefährdung universitärer Autonomie, veränderten aber das Anforderungsprofil an Rektorinnen, Rektoren oder Institutsleiter/innen recht deutlich. Vor allem in Richtung Unternehmerkompetenzen oder „produktive Wissenschaftsmanager“, deren 4
Effizienz an der erfolgreichen Requirierung von Drittmittelfinanzierungen gemessen wird. Die Analyse künftiger Realitäten und Rahmenbedingungen der Forschungsfinanzierung, die Frage einer möglichen Verschärfung des Zielkonflikts zwischen Freiheit der Wissenschaft und zunehmender privatwirtschaftlicher Abhängigkeit steht im Sinne des Blicks in die Zukunft am Ende der Doku. Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream angeboten. 5
Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien Stab Buch und Regie: Günther Mayr Kamera: Walter Reichl Ton: Arnulf Auerböck Kameraassistenz: Alois Kozar Philipp Glockner Licht: Bernhard Rybar Gabriel Krajanek Musik: Kurt Adametz Sprecher: Matthias Euba Schnitt: Michaela Müllner Aufnahmeleitung: Silvia Braun Genny Masterman Studentin: Clara Montocchio Produzenten: Dieter Pochlatko Jakob Pochlatko Produktion: Richard Mahr Redaktion ORF: Andreas Novak Leitung: Gerhard Klein Eine Koproduktion von ORF und epo-film in Zusammenarbeit mit der Universität Wien und dem BMBF. 6
ORF-Premiere: Tatort – Grenzfall Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser ermitteln in Rupert Hennings Tatort-Debüt Ein „Tatort“, der zum „Grenzfall“ wird – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn für Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser reicht die Spurensuche im neuesten ORF-Krimi ins nördliche Waldviertel an die Grenze zu Tschechien und zurück bis in die 1960er Jahre. Nichts ist einfach vergangen. Und so erzählt der jüngste österreichische „Tatort“ am Sonntag, dem 8. März, um 20.15 Uhr in ORF 2 (auch als Hörfilm) die Geschichte von Täter und Opfer diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs und von den fatalen Verstrickungen einer Familie in die gefährliche und unberechenbare Machtpolitik des Kalten Krieges. Die Ermittlungen führen das Austroduo auch an die Universität Wien, die für diesen Krimi als rechtsmedizinisches Institut fungierte. Neben Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser in ihrem zwölften gemeinsamen „Tatort“-Fall standen in weiteren Rollen u. a. wieder Hubert Kramar und Thomas Stipsits sowie Harald Windisch, Charly Rabanser, Karoline Zeisler, Lukas Resetarits, Isabel Karajan, Michael Fuith und Andrea Clausen vor der Kamera. Für Regie und Drehbuch zeichnet erstmals Rupert Henning verantwortlich; der Krimi beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Dreharbeiten fanden im Sommer 2014 größtenteils im niederösterreichischen Waldviertel und außerdem auch in Wien (Universität Wien) statt. Mehr zum Inhalt Ein junger Österreicher kehrt eines Nachts im Jahr 1968 vom Fischen am Grenzfluss Thaya nicht mehr heim. Sein Verschwinden bleibt lange ungeklärt. Er hinterlässt eine Frau und einen minderjährigen Sohn. Es ist die Zeit des Prager Frühlings. Die tschechoslowakischen Behörden streiten einen Grenzzwischenfall beharrlich ab, obwohl zahlreiche Indizien dafür sprechen, dass es in besagter Nacht zu dramatischen Ereignissen in unmittelbarer Nähe des Eisernen Vorhangs gekommen ist. Erst Jahrzehnte später findet der Sohn die Wahrheit über seinen Vater heraus – und muss erkennen, dass im Grenzland an der Thaya nichts einfach vergangen ist und die Geschehnisse einer lange zurückliegenden Nacht bis in die Gegenwart nachwirken. „Tatort – Grenzfall“ ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video- Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand und auch als Live-Stream abrufbar. 7
Tatort – Grenzfall Besetzung Die Rollen und ihre Darsteller Moritz Eisner, Chefinspektor Harald Krassnitzer Bibi Fellner, Majorin Adele Neuhauser Ernst Rauter, Sektionschef Hubert Kramar Manfred Schimpf, Polizist Thomas Stipsits Max Ryba, Journalist Harald Windisch Maria Strohmayer, Max Rybas Tante Karoline Zeisler Fritz Gassinger, Pensionist Charly Rabanser Josef Karger, Bundesrat und Biobauer Lukas Resetarits Danie Karger, Josef Kargers Ehefrau Isabel Karajan Kurz, Polizist Michael Fuith Archäologin Andrea Clausen Schmiedt, Assistent der Archäologin Marcel Mohab Ester Tomas, tschechische Darina Dujmic Kriminalbeamtin Direktor Husak, Ester Tomas‘ Chef Gideon Singer Prof. Kreindl, Pathologe Günter Franzmeier u. v. a. 8
Tatort – Grenzfall Stab Drehbuch: Rupert Henning Regie: Rupert Henning Regieassistenz: Georg Mayrhofer Script/Continuity: Monika Stuhl Kamera: Josef Anton Mittendorfer Licht: Markus Novotny Ton: Moritz Fritsch Schnitt: Britta Nahler Szenenbild: Daniel Steinbach Außenrequisite: Florian Hödl Innenrequisite: Peter Kreiller Baubühnenmeister: Rudolf Hobsig Kostümbild: TONGI – Tung Ying Liu, Heike Werner, Kostümatelier Garderobe: Andrea Sommer Maske: Michaela Payer, Reinhard Kirnich Musik: Kyrre Kvam Casting: Eva Roth Produzent: Helmut Grasser Produktionsleitung: Karin Schmatz Produktionskoordination: Maria Senn Aufnahmeleitung: Anu Shanker Set-Aufnahmeleitung: Marc Brugger u. v. a. ORF-Redaktion: Alexander Vedernjak ORF-Pressestelle: Vanessa Klein PR Harald Krassnitzer: Bernd Schmidt „Tatort – Grenzfall“ ist eine Produktion des ORF, hergestellt von Allegro Film, unterstützt vom Land Niederösterreich. 9
Programmschwerpunkt 650 Jahre Universität Wien ORF III Kultur und Information Dienstag, 24. März, 22.45 Uhr Aus dem Rahmen: 650 Jahre Universität Wien Die heuer 650 Jahre alte Universität Wien ist die älteste und größte noch bestehende Universität im deutschen Sprachraum und blickt auf eine Geschichte voller politischer Umbrüche, Umzüge, Glaubenskonflikte und herausragende Wissenschafter/innen zurück. In „Aus dem Rahmen“ besucht Moderator Karl Hohenlohe u. a. die Ausstellung „Wien1365“ in der Österreichischen Nationalbibliothek, in der neben der Stiftungsurkunde auch Objekte aus der Frühzeit der Universität ausgestellt sind, sowie ein Porträt von Rudolf IV., das zu den bedeutendsten der Kunstgeschichte zählt. Die Universität Wien beleuchtet in diesem mehrfachen Jubiläumsjahr auch die Entstehung ihres Hauses am Ring, das nur durch Zufall seinen heutigen Standort erhalten hat, sowie die Geschichte der Frauen an der Universität, die erst rund 500 Jahre nach Gründung für ein Studium zugelassen wurden. Themenmontag am 25. Mai Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien (20.15 Uhr) Was ist Wissenschaft überhaupt? Wie definiert sich ihre Relevanz, ihr gesellschaftlicher Mehrwert, aber auch ihre moralische Verantwortung? Die Universität Wien ist die älteste im deutschen Sprachraum. 92.000 Studierende sind an der größten Bildungseinrichtung Österreichs eingeschrieben. Die Dokumentation zeigt den Werdegang von der Gründungsurkunde bis zu den futuristischen Versuchen der Quantenphysiker, die mit ihren Experimenten an der Weltspitze stehen. Unsere Uni Wien – prominente Abgänger erzählen (21.05 Uhr) Zahlreiche bekannte Biografien sind eng mit der Wiener Universität verbunden. Regisseurin Karin Schiller lässt erfolgreiche Menschen aus allen Disziplinen auf ihre Wiener Studienzeit zurückblicken und entwirft so das Bild einer Institution, die mit der Bildung, die sie vermittelt, auch nach Jahrhunderten noch in den Kern der Gesellschaft zielt. Der Wiener Kreis (21.50 Uhr) Die neue ORF-III-Dokumentation schildert die glanzvolle wie dramatische Geschichte des Wiener Kreises, jener Gruppe von Philosophen und Wissenschaftstheoretikern unter der Leitung des deutschen Physikers und 10
Philosophen Moritz Schlick, die in den Zwischenkriegsjahren in enger Wechselwirkung mit Einstein, Wittgenstein und Russell das moderne Weltbild geprägt hat. Die Logiker Kurt Gödel und Rudolf Carnap, zwei seiner Mitglieder, haben die Grundlagen für die Computersprachen und Programme gelegt, die heute unser Leben beherrschen. Die Ermordung Schlicks 1936 führte schließlich zur Auflösung des im Austrofaschismus unterdrückten Wiener Kreises, dem im Mai 2015 eine große Ausstellung der Universität Wien gewidmet ist. Vertriebene Intelligenz: Martin Karplus (22.40 Uhr) Die erste umfassende Darstellung des österreichischen Chemie- Nobelpreisträgers Martin Karplus. Eine Koryphäe der Grundlagenforschung, zählt er heute weltweit zu den gefragtesten Experten und Vortragenden (Harvard und Louis Pasteur). Der Film macht verständlich, worin Karplus‘ weitreichende Forschungsergebnisse bestehen, und geht auch auf seine bewegte Jugend – er wurde mit seiner Familie 1938 aus Wien vertrieben – ein. Landesstudio Wien Ab Donnerstag, 5. März, täglich, 19.00 Uhr, ORF 2 Vierteilige Serie „650 Jahre Universität Wien“ in „Wien heute“ Am 12. März feiert die Universität Wien, die größte des Landes, ihren 650. Geburtstag. Ihre lange und reichhaltige Geschichte hat spannende Spuren in der Stadt hinterlassen. ORF-Wissenschaftsjournalist und Historiker Martin Haidinger begibt sich auf die Suche, findet Mittelalterliches und Modernes, stößt auf Geschichten von Gelehrsamkeit, Alltag und Revolten auf akademischem Boden. In der ersten Folge erkundet er im Stubenviertel der Wiener Innenstadt, wie alles begann, damals 1365. 11
Radio Ö1-Schwerpunkt „Universitätsjubiläen 2015“ Eine Übersicht der Sendungen zum Ö1-Schwerpunkt „Universitätsjubiläen 2015“ anlässlich 650 Jahre Uni Wien, 250 Jahre VetMed und 200 Jahre TU Wien: Freitag, 6. März, 10.05 Uhr Intrada-Exkurs: Musik, Markt, Medien Die März-Ausgabe von Intrada-Exkurs lädt anlässlich der Vergabe des Wiener Filmmusikpreises Herbert Tucmandl, Filmkomponist und Unternehmer der Filmmusikszene, zum Studiogespräch, besucht Studierendenlokale, fragt nach dem Sound des Populären, fügt dem Musiklexikon einen Begriff hinzu und rezensiert eine aktuelle Bucherscheinung. Moderation: Irene Suchy. Studentenlied – Trinklied – Männerlied – das Genre des Trinklieds ist in der klassischen Musikwissenschaft ein wenig beachtetes. Eher führt uns die Musikethnologie in die Produktionsbedingungen des Trink-Singens, Besingens, Betrinkens, und erweitert den Blick der puren Textur auf jene, die das Lied des Trinkens vollführen: die Matrosen, die Seeleute, die Studenten, die Tagelöhner, die Arbeiter, die Hippies. Die erste Damenverbindung wurde 1899 im Köln-Bonner Raum gegründet. In einem der Lieder dieses Studentinnenvereins „Hilaritas“ sangen die Frauen: „Mag zehnmal der Franzose sein verhasstes Wesen treiben, Wir wollen hier am deutschen Rhein stets deutsche Frauen bleiben!“ Trinklieder, erstmals erschienen im Allgemeinen Deutschen Kommersbuch im Jahr 1858, sind eine zentrale Kategorie der Studentenlieder. Die Genregrenze zu Vaterlandsliedern ist fließend, ebenso zu den Alt-Herren-Liedern und den Liebesliedern, die Verwandtschaft zu den Fechtliedern ist gegeben und zwar so: Das Singen der Trinklieder folgt ganz bestimmten sportlichen Abläufen. Sitz- und Kleiderordnung sind festgelegt, genauso wie das Verhalten der Beteiligten. Das inkludiert das Verbot, den Raum zu verlassen sowie die Erlaubnis zur Unterhaltung – ein Regelwerk, entstanden als Parodie auf den Fechtcomment im 19. Jahrhundert, genannt Biercomment. Da gibt es den Bierjungen, ein Trinkduell, dass derjenige gewinnt, der schneller als sein Gegner eine vorher festgelegte Anzahl Gläser leert. Ein Schiedsrichter beim Biergericht entscheidet, ob der Comment eingehalten wurde. Wer dagegen verstößt, landet im Bierverschiss, wird von der Kneiptafel verwiesen und muss bestimmte Aufgaben erfüllen, um sich aus seinem Exil herauszupauken. 12
Freitag/Samstag 6./7. März, 23.03 – 1.00 Uhr Zeit-Ton extended Alma mater musicae – Uni, Gender und die zeitgenössische Musik Gestaltung: Irene Suchy mit den Genderbeauftragten und -bewegten der Musikuniversitäten Österreichs Der traditionelle extensive Schwerpunkt des „Zeit-Ton extended“ rund um den Internationalen Frauentag fällt heuer mit den Feierlichkeiten zum 650-jährigen Jubiläum der Universität Wien zusammen. Ein Streifzug durch die hohen Schulen der Musikschaffenden, gemeinsam mit den Verantwortlichen für Gender-Musikologie. Die Themen reichen von Kompositionen und Klangkunst- Installationen, die im Rahmen von Symposien und Konzertreihen initiiert und aufgeführt werden, bis zum Einfluss von Gender auf Inhalt, Klang und Klangkörper. Ausgehend vom zeitgenössischen Musikleben wird der Ein- und Ausschluss der Frauen im Musikleben und die Integration von Gender-Fragen in die musikwissenschaftliche Forschung diskutiert. Gäste berichten auch von ihren Aktivitäten an ihren Universitäten, die im Grenzbereich zwischen Kunst und Wissenschaft angesiedelt sind, seien es Gender-Vignetten oder Projekte, die den Zusammenhang von Genie und Diva oder Gender und Exil erforschen. Samstag, 7. März, 9.05 Uhr Hörbilder: Fräulein Doktor, oder: 120 Jahre Besserwisserin – 1365 wurde die Alma Mater Rudolphina gegründet, ein halbes Jahrtausend später kamen die ersten Frauen an die Universität Wien Feature von Andreas Kloner Der Tageszeitung „Illustrirtes Wiener Extrablatt“ war es Anfang April 1897 ein Titelbild wert: Mehrere Personen mit ihren Promotionsurkunden in Händen lauschen der feierlichen Rede des Universitätsrektors. Alle frisch gebackenen Doktoren tragen Frack, bis auf eine kleine, zierliche, beinahe unscheinbare Person, die ebenfalls in der Reihe der Geehrten Aufstellung genommen hat: Es ist die 37 Jahre alte österreichische Ärztin Dr. Gabriele Possanner von Ehrenthal, die den Abschluss ihres Medizinstudiums an der Universität Wien wiederholen musste. Ein bereits abgeschlossenes Studium an der Universität in Zürich war in ihrer Heimat nicht anerkannt worden. 1897 schaffte sie es als erste Frau überhaupt an einer österreichischen Universität zu promovieren – etwa ein halbes Jahrtausend nach Gründung der Wiener Alma Mater im Jahr 1365. Warum Frauen immer mehr darauf drängten, ebenso wie Männer ein Studium zu absolvieren und in typische Männerberufe vorzudringen, wie die damalige Gesellschaft darauf reagierte und vor allem wie kreativ Männer ihr 13
Gehirnschmalz einzusetzen wussten, um weibliche Konkurrenz zu verhindern, davon erzählt dieses Feature. Redaktion: Eva Roither. Samstag, 7. März, 19.05 Uhr Logos – Theologie und Leben „Macht und Befreiung“ – Perspektiven feministischer Theologie. Gestaltung: Alexandra Mantler Die Analyse, die Kritik und die Überwindung von Macht stellen innerhalb der feministischen Theologie von Beginn an ein zentrales Thema der Auseinandersetzung dar. Doch in den vergangenen Jahrzehnten scheinen die Macht- und Unterdrückungsstrukturen, an denen sich die Kritik der feministischen Theologie als einer Theologie der Befreiung ursprünglich entzündete, zum Teil eine tiefgreifende Veränderung durchgemacht zu haben: Machtstrukturen sind globaler, anonymer und pluralistischer geworden, utopische Gegenentwürfe scheinen an Kraft verloren zu haben. Welche neuen Perspektiven tun sich vor diesem Hintergrund nun für die feministische Theologie und andere Befreiungstheologien auf? Und welche Wirkung können sie etwa in Europa heute noch entfalten? Mit diesen Fragen haben sich bei einem Workshop der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien mit dem Titel "Kontextuelle befreiende Theologien" etwa die renommierte feministische Theologin Elisabeth Schüssler Fiorenza oder die katalanische Ärztin, Theologin und Benediktiner-Nonne Teresa Forcades i Vila auseinandergesetzt. Eine Sendung im Jubiläumsjahr „650 Jahre Universität Wien“ – und am Vorabend des Internationalen Frauentags. Sonntag, 8. März, 9.05 Uhr Café Sonntag „Forschen, feiern, finanzieren“ (650 Jahre Uni Wien) Heinz W. Engl, Mathematiker und Rektor der Universität Wien, ist zu Gast bei Oliver Baier Sonntag, 8. März, 14.05 Uhr Menschenbilder „Ein Original erkennt man an seinen Eigenschaften“ – Der Quantenphysiker Anton Zeilinger Eine Sendung von Petra Herczeg und Rainer Rosenberg Beamen von Personen wurde für „Raumschiff Enterprise“ erfunden, weil die vielen Start- und Landeszenen für den Film zu teuer – und vielleicht auch zu langweilig – gewesen wären. Wenn Anton Zeilinger (Spitzname: Mr. Beam) von 14
Teleportation spricht, geht es ihm vor allem um eine Informationsvermittlung mittels Quantenteleportation. Es werden also Quantenzustände übertragen, aber nicht Materie. Dies wird wohl für die Datenübertragung bei zukünftigen Quantencomputern von großer Bedeutung sein. Anton Zeilinger – inzwischen auch Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaft – ist wohl einer der prominentesten österreichischen Wissenschafter, nicht nur weil sein Team den Entfernungsweltrekord für Quantenteleportation aufgestellt hat, sondern weil er zu einem Symbol für höchste Leistungen in Österreichs Wissenschaftsgesellschaft geworden ist: Er hat sich für die Gründung einer Elite-Universität eingesetzt, die internationale Akademie in Traunkirchen begründet und leitet das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Akademie für Wissenschaften, das im selben Haus untergebracht ist wie seine ehemalige Wirkungsstätte als Professor an der Fakultät für Physik der Universität Wien. Der 1945 in Ried im Innkreis geborene arbeitet in Bereichen, die er sich teilweise selbst nicht vorstellen kann, und was unser aller Vorstellungen betrifft, meint er, man könne keine Trennlinie ziehen zwischen „Wirklichkeit“ und „Information“: „All unser Reden und Denken über die Wirklichkeit handelt von Informationen. Die Quantentheorie ist, richtig interpretiert, eine Informationstheorie.“ Sonntag, 8. März, 17.10 Uhr Die Ö1 Kinderuni Was ist eine Universität? Orte der Forschung und Lehre Gestaltung: Hans Groiss Die Universität Wien feiert im Jahr 2015 ihr 650. Jubiläum. Die Idee der Universitäten ist aber schon etwas älter: Im 11. und 12. Jahrhundert entstanden in Oberitalien die ersten großen Bildungseinrichtungen. Das Wort Universität kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden und Gesamtheit der Wissenschaften. Aber was kann an einer Universität alles studiert werden und haben alle Bürger/innen Zugang zu den abgehaltenen Vorlesungen? Wie viele Studierende gibt es an der Universität Wien und wie ist ein Hörsaal aufgebaut? Der Leiter des Büros des Universitätsrats der Universität Wien, Christoph Gnant, bespricht mit den Ö1- Kinderuni-Reporter/innen Celine, Kiara, Tim und Nico die Aufgabenbereiche der Wissenschaftsinstitution. 15
Montag, 9., bis Donnerstag, 12. März, 9.05 Uhr Radiokolleg: Geschichte und Zukunft der universitären Lehre Gestaltung: Margarethe Engelhardt-Krajanek Dem lateinischen Wortsinn universitas entsprechend sind Universitäten die Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden. In Europa liegt ihr Ursprung in den Kloster- und Domschulen. Im Kontext der christlichen Lehre war es die Aufgabe der mittelalterlichen Universitäten, Wissen zu sammeln, Erkenntnisse zu hinterfragen und diese im Diskurs zu überprüfen. Theologie, Philosophie, Dichtkunst und Medizin bildeten die Säulen der historischen Studienpläne. Mit der Aufklärung befreiten sich Lehre und Forschung aus den religiösen Paradigmen. Die universitas litterarum, die Gesamtheit der Wissenschaften, sollte im universitären Leben repräsentiert sein. Wilhelm von Humboldt trat dafür ein, dass die Einheit von Lehre und Forschung zum Grundprinzip der wissenschaftlichen Arbeit erhoben wurde. Der Grundstein zu den bürgerlichen Universitäten war damit gelegt. Heute befinden sich die Universitäten erneut an einem Wendepunkt. Mit dem sogenannten Bologna-Prozess und der Requirierung von Drittmitteln im Universitätsbereich engagieren sich Verwaltungsdirektor/innen zunehmend für Forschung und Entwicklung. Denn nur dort sind Kooperationen mit der Wirtschaft möglich, nur dort lassen sich zusätzliche Geldmittel beschaffen. Die universitäre Lehre wird zunehmend an den Rand gedrängt. Nun schlagen Wissenschafter/innen Alarm, denn es fehlt an qualifiziertem Nachwuchs. Die Lehre soll wieder mehr Gewichtung erhalten. Aber wie kann sie sich zwischen dem bildungspolitischen Anspruch einer Massenuniversität, den aktuellen Sparprogrammen und qualitativen Leistungsanforderungen behaupten? Neue Unterrichtsmethoden wie E-Learning und sogenannte MOOCs, Lehr- und Übungsaufträge via Internet, werden ausprobiert und evaluiert. Können die neuen Medien das traditionelle Seminar ersetzen? Eliteuniversitäten wie Harvard oder Stanford setzen auf Tutoren, auf das persönliche Gespräch im Unterricht. Welche Didaktik ist erfolgreich? Margarethe Engelhardt-Krajanek rückt die universitäre Lehre in den Fokus des wissenschaftlichen Diskurses. 9. – 13. März, 13.55 Uhr Wissen aktuell: Best of 650 Jahre Universität Wien Drei herausragende Persönlichkeiten aus 650 Jahren Uni Wien aus verschiedenen Epochen und Disziplinen werden porträtiert. 16
Montag, 9. März, 15.05 Uhr Apropos Musik: „Von den artes liberales zur Musikwissenschaft“ – Die Wiener Universität und die Tonkunst Gestaltung: Johannes Leopold Mayer Die Musik war als eine der sieben „freien Künste“ seit der Antike eine Erkenntniswissenschaft. Im Mittelalter wurde sie demnach gemeinsam etwa mit Astronomie und Geometrie gelehrt. Für das Selbstverständnis der Universität war aber die Musik auch als klingende Kunst zur Repräsentation von großer Bedeutung. Und letztendlich – und da war die Wiener „Alma Mater Rudolphina“ wegweisend – entwickelte sich hier die moderne Musikwissenschaft als philosophische Disziplin. Montag, 9., bis Freitag, 13. März, 17.55 Uhr Betrifft Geschichte, 650 Jahre Universität Wien Zu ihrer Geschichte und Entwicklung Mit Kurt Mühlberger, ehemaliger Leiter des Archivs der Universität Wien. Gestaltung: Martin Adel Die beiden Stiftungsurkunden der „Alma Mater Rudolphina“ vom 12. März des Jahres 1365 (die älteste Universität war 1088 in Bologna gegründet worden) waren insofern eine Besonderheit, als Universitätsgründungen in dieser Zeit im wesentlichen Kaisern oder Königen vorbehalten waren. Aber Herzog Rudolf IV., nicht nur in diesem Belang als „Stifter“ bezeichnet, war außerordentlich ambitioniert. Und vielleicht weist das voraus auf die kommende Geschichte dieser für lange Zeit erstrangigen Bildungsstätte in Österreich. Sie diente offenbar nicht nur Lehr- und Forschungszwecken (mit über die Jahrhunderte hin wechselnden Schwerpunkten), sondern sie wurde lange Zeit auch politisch und ideologisch instrumentalisiert: als Hochburg der Gegenreformation unter jesuitischer Führung; als Zentrum der Aufklärung im Dienst pragmatischer Nützlichkeit (daher auch die lange Tradition vor allem medizinischer Hochleistungen) oder als „Brutstätte“ frühdemokratischer bürgerlicher (nicht nur studentischer) Bewegungen. Es dauerte bis ins 20. Jahrhundert, bis aus der Elite-Schmiede die heutige „Massen-Universität“ wurde. An der Konkurrenz durch die Volkshochschulen in der Ersten Republik, der Ermordung von Moritz Schlick, der Wiedereingliederung „belasteter“ Lehrender in den 50er Jahren, am „Fall Borodajkewycz“ (auch wenn dieser von der WU ausgegangen ist) oder der sogenannten „Uni-Ferkelei“ zeigt sich, wie sehr die Geschichte der Universität Wien nicht nur mit der allgemeinen Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert verbunden ist, sondern dort auch Geschichte geschrieben, „gemacht“ worden 17
ist. Im Positiven wie im Negativen. Und nicht zuletzt auch jenseits von Forschung und Lehre. Bis heute. Mittwoch, 11. März, 16.00 Uhr Praxis – Religion und Gesellschaft Was macht die Theologie an der Universität? – Zum Schwerpunkt 650 Jahre Universität Wien Die Wiener Universität, die älteste im heutigen deutschen Sprachraum, wurde einst als päpstliche Stiftung ins Leben gerufen, natürlich mit machtpolitischen Intentionen. Auch wenn am Beginn keine Theologie vorgesehen war. Schon ein Jahr vor ihrer offiziellen Gründung, 1384, sind vier Fakultäten (die artistische=philosophische, die juridische, die medizinische und die theologische) eingerichtet worden. Die Uni war eine selbstständige Gemeinschaft mit eigenem Gesetz und eigener Gerichtsbarkeit. Praktisch alle Professoren hatten bis ins 18. Jahrhundert einen religiös-theologischen Hintergrund, entsprechend der gesellschaftlichen Praxis der damaligen Zeit. Die theologische Fakultät agierte lange quasi auch als eine Inquisitionsbehörde. Ab dem Josephinismus hat sich das geändert. Wolfgang Slapansky beleuchtet die Wurzeln der universitären Theologie. Anschließend diskutieren Renée Schroeder, Universitätsprofessorin am Department für Biochemie an der Universität Wien, Reinhold Esterbauer, Professor der Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz, und Rudolf Taschner, Professor am Institut für Analysis und Technische Mathematik der Technischen Universität Wien, mit Markus Veinfurter über die Frage: Gehört die Theologie (und Religionswissenschaft) heute noch an eine staatliche Universität? Mittwoch, 11. März, 21.00 Uhr Salzburger Nachtstudio: Geist und Geister der Alma Mater Rudolphina. Die Universität Wien wird 650 Jahre alt Gestaltung: Martin Haidinger Formell gegründet wurde die Universität Wien am 12. März 1365, doch ihren regelmäßigen Lehrbetrieb nahm sie erst 20 Jahre danach auf. Von Anfang an war sie eine politisch motivierte Einrichtung – der Habsburger Rudolf IV. stiftete sie in Konkurrenz zur bereits 1348 von seinem Schwiegervater Kaiser Karl IV. gegründeten Universität Prag, der ältesten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Auch danach bildeten sich die geistigen Strömungen der Zeit in der Alma Mater Rudolphina ab – von den Disputationes des Spätmittelalters über die Jesuitenuniversität bis zur spannenden Zäsur des 18. 18
Jahrhunderts, des Übergangs vom letzten Jesuitenrektor Trautson zum ersten führenden Aufklärer Van Swieten. Die Thun'sche Reform des 19. wurde dann erst von der Firnberg'schen Gesetzgebung des 20.Jahrhunderts abgelöst: Die Massenuniversität war geboren. Wissenschafter/innen der Universität Wien beschäftigen sich intensiv mit der geistesgeschichtlichen Entwicklung, den Wechselwirkungen von mehr oder weniger großen Geistern und dem jeweiligen Zeitgeist mit der 650-jährigen Entwicklung der Uni Wien: Von frühneuzeitlicher protestantisch geprägter Freigeisterei, gegenreformatorischem jesuitischem Katholizismus, aufgeklärter Ausbildung zum Staatsdienst, revolutionärer 1848er-Gärung, Nationalismus, Faschismus, NS-Ideologie , Marxismus, Maoismus, bis zum postmodernen Pluralismus der Gegenwart. Welche Rolle wird die Universität in einer digitalisierten Zukunft einnehmen? Kann und soll sie noch so etwas wie eine intellektuelle Leitfunktion entwickeln? Martin Haidinger unternimmt eine ideengeschichtliche Zeitreise durch 650 Jahre. Donnerstag, 26. März, 19.05 Uhr Dimensionen: Wissenschaftliche Konkurrenten – Universitäten zwischen globalem Wettbewerb und internationaler Kooperation Gestaltung: Marlene Nowotny Dass Universitäten miteinander im Wettbewerb stehen, ist historisch gesehen nichts Neues. Bereits für die Gründung der Universität Wien spielte Konkurrenz eine ausschlaggebende Rolle. Denn vor 1365 gingen viele österreichische Studierende nach Prag, der ältesten deutschsprachigen Universität, um dort ihre Promotion zu erwerben. Der Habsburger Herzog Rudolf „der Stifter“ wollte das verhindern und führte auch deswegen ein Generalstudium in Wien ein. Die Konkurrenz um Studierende ist heute – zumindest in Österreich – in den Hintergrund getreten, der Wettbewerb um Personal und Drittmittel dafür umso wichtiger. Investitionen, öffentliche wie private, müssen sich dementsprechend auszahlen bzw. einen entsprechenden, messbaren Output erzeugen. Dass sich Universitäten national wie international miteinander messen, belegen auch Rankings aller Art, die z. B. das Betreuungsverhältnis der Studierenden, die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen oder das Budget der Hochschule miteinander vergleichen und in eine Reihenfolge bringen. Doch die Globalisierung hat nicht nur dazu geführt, dass die Universitäten konkurrieren. In einer vernetzten, mobilen Welt sind weltweite wissenschaftliche Kooperationen möglich. Forscher/innen können über Kontinente hinweg zusammenarbeiten, internationale Unternehmen in 19
öffentliche Labore und Institute investieren. Wie Universitäten aus Europa, dem asiatischen Raum und Amerika ihre Rolle als globale Institutionen sehen und zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen einschätzen, wurde vor kurzem bei einer Konferenz an der Universität Wien von Rektorinnen und Rektoren, Bildungswissenschafterinnen und Bildungswissenschaftern diskutiert. Donnerstag, 2. April, 19.05 Uhr Dimensionen Ein schlichter Talar wie in Österreich oder Doktorhüte, die durch die Luft fliegen wie in den USA? Die akademische Kultur ist mit zahlreichen Ritualen verbunden, nicht nur bei der Promotion der Studierenden. Auch Universitätsjubiläen galten lange als vergemeinschaftende, ritualisierte Ereignisse. Doch wie bei der Forschungskultur insgesamt scheinen bei solchen Feierlichkeiten die ökonomischen Aspekte immer wichtiger zu werden. Nicht die Wissenschaft als Selbstzweck, als gesellschaftliche Verpflichtung und Errungenschaft steht im Mittelpunkt, sondern eine wirtschaftlich verwertbare Leistungsschau. Wissenschafter/innen und Studierende des Instituts für Europäische Kultur der Universität Wien nehmen das 650-Jahr-Jubiläum der Alma Mater Rudolphina zum Anlass, die heimische universitäre Alltagspraxis auf diese Aspekte hin zu untersuchen. Im Rahmen einer internationalen Tagung wurde etwa die Geschichte und Gegenwart akademischer Kulturen präsentiert und über die Ökonomisierung universitärer Strukturen diskutiert. Bereits gesendet: Mittwoch, 3. Dezember 2014, 21.00 Uhr Salzburger Nachtstudio: „Der Doktor und das liebe Vieh“ Die Veterinärmedizinische Universität Wien wird 250 Jahr alt Gestaltung: Martin Haidinger Die Vetmeduni Vienna ist die einzige veterinärmedizinische, akademische Bildungs- und Forschungsstätte Österreichs und zugleich die älteste im deutschsprachigen Raum. 1765 wurde sie von Maria Theresia gegründet, begeht 2015 also ihren 250.Geburtstag. Heute hat die Vetmed eine weit umfassendere Aufgabe für die Gesellschaft, als Klischeevorstellungen à la „Der Doktor und das liebe Vieh“ vermuten lassen. Ihr Augenmerk gilt der Tiergesundheit ebenso wie der präventiven Veterinärmedizin, dem öffentlichen Gesundheitswesen genauso wie der Lebensmittelsicherheit. Im Forschungsinteresse stehen die Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen für 20
das Wohlbefinden von Tieren, Themen der Tierhaltung, des Tierschutzes und der Tierethik. Die Vetmeduni Vienna beschäftigt 1.200 Personen und bildet zurzeit 2.300 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und eine moderne Forschungsinfrastruktur. Die Sendung stellt die Vetmed in all ihrer Breite vor und zeigt ihre reiche Geschichte genauso wie Perspektiven für die Zukunft. Freitag, 2. Jänner, 13.55 Uhr Wissen aktuell – Drei Universitäten stehen 2015 im Zeichen von Jubiläen 2015 feiern gleich drei Universitäten: Die Universität Wien wurde vor 650 Jahren gegründet, die Veterinärmedizinische Universität blickt auf 250 Jahre Forschung und Lehre zurück und die Technische Universität Wien auf 200 Jahre. Zu Beginn der Feierlichkeiten ziehen die Rektorinnen und Rektoren Bilanz, blicken aber auch in die Zukunft. Ein ausführliches Interview mit allen drei Rektorinnen und Rektoren gibt es auf http://science.ORF.at nachzulesen. Freitag, 2. Jänner, 19.05 Uhr Dimensionen – Das Magazin Jubiläumsjahr 2015: Drei Wiener Universitäten feiern Im Gespräch mit Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, Sonja Hammerschmied, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, und Sabine Seidler, Rektorin der Technischen Universität Wien Gestaltung Lukas Wieselberg und Marlene Nowotny Spätestens seit dem Neujahrskonzert ist einer größeren Öffentlichkeit bekannt, dass die Universität Wien am Beginn eines großen Jubiläumsjahrs steht: Anlässlich des 650-jährigen Bestehens der Alma Mater Rudolphina Vindobonensis wurden die Ballettszenen im Stammhaus der Universität am Ring gedreht, u. a. auf der Philosophenstiege. Auch die Technische Universität Wien und die Veterinärmedizinische Universität feiern 2015: Die TU blickt auf 200 Jahre Forschung und Lehre zurück, die VetMed auf 250 Jahre. Das Dimensionen-Magazin nimmt den Beginn dieses Jubiläumsjahres zum Anlass, um mit dem Rektor bzw. den beiden Rektorinnen dieser Institutionen über die österreichische Forschungslandschaft, notwendigen Wissensaustausch und die Zukunftspläne der Universitäten zu sprechen. Hinweis: Ein ausführliches Interview mit den Rektorinnen und Rektoren der Jubiläumsuniversitäten ist auf http://science.ORF.at nachzulesen. 21
Mittwoch, 7. Jänner, 7.52 Uhr Leporello: Akusmatik-Festival an der TU Wien Im Jahr 2015 feiert die Technische Universität Wien ihr 200jähriges Bestehen. Die Fakultät für Informatik begann die Feierlichkeiten mit einem „Akusmatik Festival“ von 9. bis 11. Jänner. Unter dem Motto „Wechselwirkungen von Kultur und Technik, Wissenschaft und Kunst“ bespielten namhafte Festredner und Musiker, darunter Elektroakustiker Thomas Gorbach, den Kuppelsaal der TU. Gestaltung: Paul Lohberger Montag, 12. Jänner, 14.05 Uhr Radiodoktor: 250 Jahre Veterinärmedizinische Universität Wien – Im Zeichen der Gesundheit von Tier und Mensch Man schrieb den 24. März 1765, als die österreichische Kaiserin Maria Theresia verfügte, in Wien „eine Lehrschule zur Heilung der Viehkrankheiten“ zu errichten. Dies war die Grundsteinlegung für die heutige Veterinärmedizinische Universität Wien, die Ende März also ihren 250. Geburtstag feiert und die älteste Einrichtung dieser Art im deutschsprachigen Raum ist. Älter sind nur die Veterinärschulen von Lyon und Alfort bei Paris. Anlässlich des 250-jährigen Bestehens der Wiener Veterinärmedizinischen Universität informieren Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und seine Gäste über die vielfältigen, veterinärmedizinischen Aufgabenbereiche und deren Bedeutung für die Gesundheit der Menschen. Eine Sendung von Nora Kirchschlager. Mittwoch, 28. Jänner, 21.00 Uhr Salzburger Nachtstudio Technik für Menschen – 200 Jahre Technische Universität Wien Gestaltung: Martin Haidinger Österreich ist laut Erhebungen ein Land der Technikskeptiker/innen. Im Land der Tänzer und Geiger scheinen Kunst, Kultur- und Geisteswissenschaften sowie Medizin und Wirtschaftsstudien unter den Maturantinnen und Maturanten gefragter zu sein als mathematische und technische Fächer. Trotzdem ist die Geschichte der TU Wien eine Erfolgsstory. Begonnen hat sie vor 200 Jahren mit der Gründung des „k. k. Polytechnischen Instituts“ durch Kaiser Franz I., das ursprünglich militärisch konnotiert war. 200 Jahre danach ist daraus eine primär forschungsbasierte Massenuniversität geworden, die mit mehr als 28.000 Studierenden und rund 4.500 Mitarbeiter/innen Österreichs größte Forschungs- und Bildungsinstitution im naturwissenschaftlich-technischen Bereich ist. Die Absolventinnen, Absolventen und Forscher/innen tragen wesentlich zum Wissens- und 22
Technologietransfer in die Gesellschaft und die Wirtschaft bei. Wie die technischen Wissenschaften nahe beim Menschen bleiben können, und welche Veränderungen und Weiterentwicklungen nach 200 Jahren für die Zukunft nötig sind, erläutern Forscher/innen und Fachleute der TU Wien. 23
650 Jahre Universität Wien ORF.at-Netzwerk Das ORF.at-Netzwerk informiert umfassend über das 650-jährige Jubiläum der Wiener Universität: So blickt beispielsweise science.ORF.at ausführlich auf die Geschichte der Universität Wien zurück und widmet sich auch ihren wichtigsten Fragen der Gegenwart und Zukunft. Die ORF-TVthek stellt einen Video-on-Demand-Themencontainer bereit. Der ORF TELETEXT widmet sich den Jubiläumsfeierlichkeiten im Rahmen der aktuellen Berichterstattung. 24
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