Ein Programmschwerpunkt in allen ORF-Medien Geistesblitze - 650 Jahre Universität Wien - Präsentation: Mittwoch, 4. März 2015, Wien

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Ein Programmschwerpunkt in allen ORF-
Medien
Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien

Präsentation: Mittwoch, 4. März 2015, Wien
Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien
Inhalt
Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien
„Menschen & Mächte“-Doku von Günther Mayr    Seite   4
Stab                                         Seite   6

„Tatort – Grenzfall“
Inhalt                                       Seite   7
Besetzung                                    Seite   8
Stab                                         Seite   9

Weitere Programmpunkte

ORF III Kultur und Information               Seite 10
Landesstudio Wien                            Seite 11
Radio                                        Seite 12
ORF.at-Netzwerk                              Seite 24

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Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien
„Menschen & Mächte“
Die Universität Wien wurde am 12. März 1365 von Rudolf IV. dem Stifter
gegründet. Im Rahmen eines umfassenden trimedialen ORF-Programm-
schwerpunkts zum 650-Jahr-Jubiläum beleuchtet die „Menschen & Mächte“-
Dokumentation „Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien“ Rolle und
Errungenschaften der größten österreichischen Hochschule für die
Gesellschaft.

„Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien“
Eine Koproduktion von ORF und epo-film in Zusammenarbeit mit der
Universität Wien und dem BMBF
Sendetermin: Mittwoch, 11. März, 22.30 Uhr, ORF 2

WEITERE PROGRAMMPUNKTE IM ÜBERBLICK:

Nachdem bereits die Ballettszenen für das diesjährige „Neujahrskonzert der
Wiener Philharmoniker“ u. a. in der Universität gedreht wurden, ermitteln in
der „Tatort“-Folge „Grenzfall“ unter der Regie von Rupert Henning auch die
Kommissare Moritz Eisner und Bibi Fellner alias Harald Krassnitzer und Adele
Neuhauser an der Universität Wien.

„Tatort – Grenzfall“
Eine Produktion des ORF, hergestellt von Allegro Film, unterstützt vom Land
Niederösterreich
Sendetermin: Sonntag, 8. März, 20.15 Uhr, ORF 2

„650 Jahre Universität Wien“: Vierteilige Serie
ab Donnerstag, 5. März, in „Wien heute“ jeweils 19.00 Uhr, ORF 2
„Aus dem Rahmen“: Dienstag, 24. März, 22.45 Uhr, ORF III
„Themenmontag“: Montag, 25. Mai, ab 20.15 Uhr, ORF III

Ausführliche Berichterstattung in Ö1 und dem ORF.at-Netzwerk
runden den ORF-Universitätsjubiläums-Schwerpunkt ab.

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„Menschen & Mächte“ präsentiert
Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien
Eine Dokumentation von Günther Mayr
Die Universität Wien ist die älteste im deutschen Sprachraum. 92.000
Studierende sind an der größten Bildungseinrichtung Österreichs
eingeschrieben. Die in HD produzierte „Menschen & Mächte“-Dokumentation
„Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien“ von Günther Mayr zeigt am
Mittwoch, dem 11. März, um 22.30 Uhr in ORF 2 den Werdegang von der
Gründungsurkunde bis zu den futuristischen Versuchen der Quantenphysiker,
die mit ihren Experimenten an der Weltspitze stehen. U. a. kommt „Science
Buster“ Werner Gruber, selbst Absolvent der Universität Wien, zu Wort.

Spitzenforscher zeigen spektakuläre Versuchseinrichtungen, Historiker
sprechen über den jahrhundertelangen Kampf um Lehr- und Lernfreiheit. Der
Weg zu einer freien Universität ist geprägt von Rückschlägen wie zur Zeit des
Ständestaates oder des Nationalsozialismus. Durch den Film führen Raben des
Instituts für Verhaltensforschung der Universität Wien. Sie stellen ihre
legendäre Intelligenz mit noch nie gezeigten Kunststücken unter Beweis.
Monatelang wurden sie für ihren Auftritt trainiert. Für diese Dokumentation
versuchen sich die klugen Vögel erstmals an einer Computertastatur.

Die Phasen der politisch instrumentalisierten Wissenschaft durch totalitäre
Ideologien prägen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie verbinden sich mit
der Vertreibung, Verfolgung und Auslöschung von „nicht arischer“ Intelligenz.
Mit dem Einmarsch deutscher Truppen im März 1938 beginnt die radikalste
Ideologisierung des Universitätsbetriebs. Das führt zur Frage der moralisch-
ethischen Verantwortung der Wissenschaft in politisch-autoritären Systemen.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kollidiert die Forschungsfreiheit
immer wieder mit anderen Freiheiten oder verfassungsrechtlich garantierten
Grundrechten. Das verdeutlichten die Ethik-Debatten über die Grenzen der
Gentechnik ebenso wie die Konflikte um die Stammzellen- oder
Embryonenforschung.

Heute sind Fragen der Forschungsfreiheit weniger ideologisches als viel mehr
materiell determiniertes Konfliktthema. Budgetknappheit und Sparpolitik
brachten zwar keine unmittelbare Gefährdung universitärer Autonomie,
veränderten aber das Anforderungsprofil an Rektorinnen, Rektoren oder
Institutsleiter/innen recht deutlich. Vor allem in Richtung
Unternehmerkompetenzen oder „produktive Wissenschaftsmanager“, deren

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Effizienz an der erfolgreichen Requirierung von Drittmittelfinanzierungen
gemessen wird. Die Analyse künftiger Realitäten und Rahmenbedingungen der
Forschungsfinanzierung, die Frage einer möglichen Verschärfung des
Zielkonflikts zwischen Freiheit der Wissenschaft und zunehmender
privatwirtschaftlicher Abhängigkeit steht im Sinne des Blicks in die Zukunft am
Ende der Doku.

Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform
ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand abrufbar und wird
auch als Live-Stream angeboten.

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Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien
Stab
Buch und Regie:                 Günther Mayr
Kamera:                         Walter Reichl
Ton:                            Arnulf Auerböck
Kameraassistenz:                Alois Kozar
                                Philipp Glockner
Licht:                          Bernhard Rybar
                                Gabriel Krajanek
Musik:                          Kurt Adametz
Sprecher:                       Matthias Euba
Schnitt:                        Michaela Müllner
Aufnahmeleitung:                Silvia Braun
                                Genny Masterman
Studentin:                      Clara Montocchio
Produzenten:                    Dieter Pochlatko
                                Jakob Pochlatko
Produktion:                     Richard Mahr
Redaktion ORF:                  Andreas Novak
Leitung:                        Gerhard Klein

Eine Koproduktion von ORF und epo-film in Zusammenarbeit mit der
Universität Wien und dem BMBF.

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ORF-Premiere: Tatort – Grenzfall
Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser
ermitteln in Rupert Hennings Tatort-Debüt
Ein „Tatort“, der zum „Grenzfall“ wird – und zwar im wahrsten Sinne des
Wortes. Denn für Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser reicht die
Spurensuche im neuesten ORF-Krimi ins nördliche Waldviertel an die Grenze
zu Tschechien und zurück bis in die 1960er Jahre. Nichts ist einfach vergangen.
Und so erzählt der jüngste österreichische „Tatort“ am Sonntag, dem 8. März,
um 20.15 Uhr in ORF 2 (auch als Hörfilm) die Geschichte von Täter und Opfer
diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs und von den fatalen
Verstrickungen einer Familie in die gefährliche und unberechenbare
Machtpolitik des Kalten Krieges. Die Ermittlungen führen das Austroduo auch
an die Universität Wien, die für diesen Krimi als rechtsmedizinisches Institut
fungierte.

Neben Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser in ihrem zwölften
gemeinsamen „Tatort“-Fall standen in weiteren Rollen u. a. wieder Hubert
Kramar und Thomas Stipsits sowie Harald Windisch, Charly Rabanser, Karoline
Zeisler, Lukas Resetarits, Isabel Karajan, Michael Fuith und Andrea Clausen vor
der Kamera. Für Regie und Drehbuch zeichnet erstmals Rupert Henning
verantwortlich; der Krimi beruht auf einer wahren Begebenheit. Die
Dreharbeiten fanden im Sommer 2014 größtenteils im niederösterreichischen
Waldviertel und außerdem auch in Wien (Universität Wien) statt.

Mehr zum Inhalt

Ein junger Österreicher kehrt eines Nachts im Jahr 1968 vom Fischen am
Grenzfluss Thaya nicht mehr heim. Sein Verschwinden bleibt lange ungeklärt.
Er hinterlässt eine Frau und einen minderjährigen Sohn. Es ist die Zeit des
Prager Frühlings. Die tschechoslowakischen Behörden streiten einen
Grenzzwischenfall beharrlich ab, obwohl zahlreiche Indizien dafür sprechen,
dass es in besagter Nacht zu dramatischen Ereignissen in unmittelbarer Nähe
des Eisernen Vorhangs gekommen ist. Erst Jahrzehnte später findet der Sohn
die Wahrheit über seinen Vater heraus – und muss erkennen, dass im
Grenzland an der Thaya nichts einfach vergangen ist und die Geschehnisse
einer lange zurückliegenden Nacht bis in die Gegenwart nachwirken.

„Tatort – Grenzfall“ ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-
Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand und auch
als Live-Stream abrufbar.

                                                                               7
Tatort – Grenzfall
Besetzung
Die Rollen                             und ihre Darsteller
Moritz Eisner, Chefinspektor           Harald Krassnitzer
Bibi Fellner, Majorin                  Adele Neuhauser
Ernst Rauter, Sektionschef             Hubert Kramar
Manfred Schimpf, Polizist              Thomas Stipsits
Max Ryba, Journalist                   Harald Windisch
Maria Strohmayer, Max Rybas Tante      Karoline Zeisler
Fritz Gassinger, Pensionist            Charly Rabanser
Josef Karger, Bundesrat und Biobauer   Lukas Resetarits
Danie Karger, Josef Kargers Ehefrau    Isabel Karajan
Kurz, Polizist                         Michael Fuith
Archäologin                            Andrea Clausen
Schmiedt, Assistent der Archäologin    Marcel Mohab
Ester Tomas, tschechische              Darina Dujmic
Kriminalbeamtin
Direktor Husak, Ester Tomas‘ Chef      Gideon Singer
Prof. Kreindl, Pathologe               Günter Franzmeier

u. v. a.

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Tatort – Grenzfall
Stab
Drehbuch:                      Rupert Henning
Regie:                         Rupert Henning
Regieassistenz:                Georg Mayrhofer
Script/Continuity:             Monika Stuhl

Kamera:                        Josef Anton Mittendorfer
Licht:                         Markus Novotny
Ton:                           Moritz Fritsch
Schnitt:                       Britta Nahler

Szenenbild:                    Daniel Steinbach
Außenrequisite:                Florian Hödl
Innenrequisite:                Peter Kreiller
Baubühnenmeister:              Rudolf Hobsig
Kostümbild:                    TONGI – Tung Ying Liu, Heike Werner,
                               Kostümatelier
Garderobe:                     Andrea Sommer
Maske:                         Michaela Payer, Reinhard Kirnich
Musik:                         Kyrre Kvam

Casting:                       Eva Roth

Produzent:                     Helmut Grasser
Produktionsleitung:            Karin Schmatz
Produktionskoordination:       Maria Senn
Aufnahmeleitung:               Anu Shanker
Set-Aufnahmeleitung:           Marc Brugger
u. v. a.

ORF-Redaktion:                 Alexander Vedernjak
ORF-Pressestelle:              Vanessa Klein
PR Harald Krassnitzer:         Bernd Schmidt

„Tatort – Grenzfall“ ist eine Produktion des ORF, hergestellt von Allegro Film,
unterstützt vom Land Niederösterreich.

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Programmschwerpunkt 650 Jahre Universität Wien
ORF III Kultur und Information
Dienstag, 24. März, 22.45 Uhr
Aus dem Rahmen: 650 Jahre Universität Wien

Die heuer 650 Jahre alte Universität Wien ist die älteste und größte noch
bestehende Universität im deutschen Sprachraum und blickt auf eine
Geschichte voller politischer Umbrüche, Umzüge, Glaubenskonflikte und
herausragende Wissenschafter/innen zurück. In „Aus dem Rahmen“ besucht
Moderator Karl Hohenlohe u. a. die Ausstellung „Wien1365“ in der
Österreichischen Nationalbibliothek, in der neben der Stiftungsurkunde auch
Objekte aus der Frühzeit der Universität ausgestellt sind, sowie ein Porträt von
Rudolf IV., das zu den bedeutendsten der Kunstgeschichte zählt.
Die Universität Wien beleuchtet in diesem mehrfachen Jubiläumsjahr auch die
Entstehung ihres Hauses am Ring, das nur durch Zufall seinen heutigen
Standort erhalten hat, sowie die Geschichte der Frauen an der Universität, die
erst rund 500 Jahre nach Gründung für ein Studium zugelassen wurden.

Themenmontag am 25. Mai

Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien (20.15 Uhr)
Was ist Wissenschaft überhaupt? Wie definiert sich ihre Relevanz, ihr
gesellschaftlicher Mehrwert, aber auch ihre moralische Verantwortung? Die
Universität Wien ist die älteste im deutschen Sprachraum. 92.000 Studierende
sind an der größten Bildungseinrichtung Österreichs eingeschrieben. Die
Dokumentation zeigt den Werdegang von der Gründungsurkunde bis zu den
futuristischen Versuchen der Quantenphysiker, die mit ihren Experimenten an
der Weltspitze stehen.

Unsere Uni Wien – prominente Abgänger erzählen (21.05 Uhr)
Zahlreiche bekannte Biografien sind eng mit der Wiener Universität
verbunden. Regisseurin Karin Schiller lässt erfolgreiche Menschen aus allen
Disziplinen auf ihre Wiener Studienzeit zurückblicken und entwirft so das Bild
einer Institution, die mit der Bildung, die sie vermittelt, auch nach
Jahrhunderten noch in den Kern der Gesellschaft zielt.

Der Wiener Kreis (21.50 Uhr)
Die neue ORF-III-Dokumentation schildert die glanzvolle wie dramatische
Geschichte des Wiener Kreises, jener Gruppe von Philosophen und
Wissenschaftstheoretikern unter der Leitung des deutschen Physikers und

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Philosophen Moritz Schlick, die in den Zwischenkriegsjahren in enger
Wechselwirkung mit Einstein, Wittgenstein und Russell das moderne Weltbild
geprägt hat. Die Logiker Kurt Gödel und Rudolf Carnap, zwei seiner Mitglieder,
haben die Grundlagen für die Computersprachen und Programme gelegt, die
heute unser Leben beherrschen. Die Ermordung Schlicks 1936 führte
schließlich zur Auflösung des im Austrofaschismus unterdrückten Wiener
Kreises, dem im Mai 2015 eine große Ausstellung der Universität Wien
gewidmet ist.

Vertriebene Intelligenz: Martin Karplus (22.40 Uhr)
Die erste umfassende Darstellung des österreichischen Chemie-
Nobelpreisträgers Martin Karplus. Eine Koryphäe der Grundlagenforschung,
zählt er heute weltweit zu den gefragtesten Experten und Vortragenden
(Harvard und Louis Pasteur). Der Film macht verständlich, worin Karplus‘
weitreichende Forschungsergebnisse bestehen, und geht auch auf seine
bewegte Jugend – er wurde mit seiner Familie 1938 aus Wien vertrieben – ein.

Landesstudio Wien
Ab Donnerstag, 5. März, täglich, 19.00 Uhr, ORF 2
Vierteilige Serie „650 Jahre Universität Wien“ in „Wien heute“

Am 12. März feiert die Universität Wien, die größte des Landes, ihren 650.
Geburtstag. Ihre lange und reichhaltige Geschichte hat spannende Spuren in
der Stadt hinterlassen. ORF-Wissenschaftsjournalist und Historiker Martin
Haidinger begibt sich auf die Suche, findet Mittelalterliches und Modernes,
stößt auf Geschichten von Gelehrsamkeit, Alltag und Revolten auf
akademischem Boden. In der ersten Folge erkundet er im Stubenviertel der
Wiener Innenstadt, wie alles begann, damals 1365.

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Radio
Ö1-Schwerpunkt „Universitätsjubiläen 2015“
Eine Übersicht der Sendungen zum Ö1-Schwerpunkt „Universitätsjubiläen
2015“ anlässlich 650 Jahre Uni Wien, 250 Jahre VetMed und 200 Jahre TU
Wien:

Freitag, 6. März, 10.05 Uhr
Intrada-Exkurs: Musik, Markt, Medien
Die März-Ausgabe von Intrada-Exkurs lädt anlässlich der Vergabe des Wiener
Filmmusikpreises Herbert Tucmandl, Filmkomponist und Unternehmer der
Filmmusikszene, zum Studiogespräch, besucht Studierendenlokale, fragt nach
dem Sound des Populären, fügt dem Musiklexikon einen Begriff hinzu und
rezensiert eine aktuelle Bucherscheinung. Moderation: Irene Suchy.

Studentenlied – Trinklied – Männerlied – das Genre des Trinklieds ist in der
klassischen Musikwissenschaft ein wenig beachtetes. Eher führt uns die
Musikethnologie in die Produktionsbedingungen des Trink-Singens,
Besingens, Betrinkens, und erweitert den Blick der puren Textur auf jene, die
das Lied des Trinkens vollführen: die Matrosen, die Seeleute, die Studenten,
die Tagelöhner, die Arbeiter, die Hippies. Die erste Damenverbindung wurde
1899 im Köln-Bonner Raum gegründet. In einem der Lieder dieses
Studentinnenvereins „Hilaritas“ sangen die Frauen: „Mag zehnmal der
Franzose sein verhasstes Wesen treiben, Wir wollen hier am deutschen Rhein
stets deutsche Frauen bleiben!“

Trinklieder, erstmals erschienen im Allgemeinen Deutschen Kommersbuch im
Jahr 1858, sind eine zentrale Kategorie der Studentenlieder. Die Genregrenze
zu Vaterlandsliedern ist fließend, ebenso zu den Alt-Herren-Liedern und den
Liebesliedern, die Verwandtschaft zu den Fechtliedern ist gegeben und zwar
so: Das Singen der Trinklieder folgt ganz bestimmten sportlichen Abläufen.
Sitz- und Kleiderordnung sind festgelegt, genauso wie das Verhalten der
Beteiligten. Das inkludiert das Verbot, den Raum zu verlassen sowie die
Erlaubnis zur Unterhaltung – ein Regelwerk, entstanden als Parodie auf den
Fechtcomment im 19. Jahrhundert, genannt Biercomment. Da gibt es den
Bierjungen, ein Trinkduell, dass derjenige gewinnt, der schneller als sein
Gegner eine vorher festgelegte Anzahl Gläser leert. Ein Schiedsrichter beim
Biergericht entscheidet, ob der Comment eingehalten wurde. Wer dagegen
verstößt, landet im Bierverschiss, wird von der Kneiptafel verwiesen und muss
bestimmte Aufgaben erfüllen, um sich aus seinem Exil herauszupauken.

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Freitag/Samstag 6./7. März, 23.03 – 1.00 Uhr
Zeit-Ton extended
Alma mater musicae – Uni, Gender und die zeitgenössische Musik
Gestaltung: Irene Suchy mit den Genderbeauftragten und -bewegten der
Musikuniversitäten Österreichs

Der traditionelle extensive Schwerpunkt des „Zeit-Ton extended“ rund um den
Internationalen Frauentag fällt heuer mit den Feierlichkeiten zum 650-jährigen
Jubiläum der Universität Wien zusammen. Ein Streifzug durch die hohen
Schulen der Musikschaffenden, gemeinsam mit den Verantwortlichen für
Gender-Musikologie. Die Themen reichen von Kompositionen und Klangkunst-
Installationen, die im Rahmen von Symposien und Konzertreihen initiiert und
aufgeführt werden, bis zum Einfluss von Gender auf Inhalt, Klang und
Klangkörper.

Ausgehend vom zeitgenössischen Musikleben wird der Ein- und Ausschluss
der Frauen im Musikleben und die Integration von Gender-Fragen in die
musikwissenschaftliche Forschung diskutiert. Gäste berichten auch von ihren
Aktivitäten an ihren Universitäten, die im Grenzbereich zwischen Kunst und
Wissenschaft angesiedelt sind, seien es Gender-Vignetten oder Projekte, die
den Zusammenhang von Genie und Diva oder Gender und Exil erforschen.

Samstag, 7. März, 9.05 Uhr
Hörbilder: Fräulein Doktor, oder: 120 Jahre Besserwisserin – 1365 wurde die
Alma Mater Rudolphina gegründet, ein halbes Jahrtausend später kamen die
ersten Frauen an die Universität Wien
Feature von Andreas Kloner

Der Tageszeitung „Illustrirtes Wiener Extrablatt“ war es Anfang April 1897 ein
Titelbild wert: Mehrere Personen mit ihren Promotionsurkunden in Händen
lauschen der feierlichen Rede des Universitätsrektors. Alle frisch gebackenen
Doktoren tragen Frack, bis auf eine kleine, zierliche, beinahe unscheinbare
Person, die ebenfalls in der Reihe der Geehrten Aufstellung genommen hat: Es
ist die 37 Jahre alte österreichische Ärztin Dr. Gabriele Possanner von
Ehrenthal, die den Abschluss ihres Medizinstudiums an der Universität Wien
wiederholen musste. Ein bereits abgeschlossenes Studium an der Universität
in Zürich war in ihrer Heimat nicht anerkannt worden. 1897 schaffte sie es als
erste Frau überhaupt an einer österreichischen Universität zu promovieren –
etwa ein halbes Jahrtausend nach Gründung der Wiener Alma Mater im Jahr
1365. Warum Frauen immer mehr darauf drängten, ebenso wie Männer ein
Studium zu absolvieren und in typische Männerberufe vorzudringen, wie die
damalige Gesellschaft darauf reagierte und vor allem wie kreativ Männer ihr

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Gehirnschmalz einzusetzen wussten, um weibliche Konkurrenz zu verhindern,
davon erzählt dieses Feature. Redaktion: Eva Roither.

Samstag, 7. März, 19.05 Uhr
Logos – Theologie und Leben
„Macht und Befreiung“ – Perspektiven feministischer Theologie. Gestaltung:
Alexandra Mantler

Die Analyse, die Kritik und die Überwindung von Macht stellen innerhalb der
feministischen Theologie von Beginn an ein zentrales Thema der
Auseinandersetzung dar. Doch in den vergangenen Jahrzehnten scheinen die
Macht- und Unterdrückungsstrukturen, an denen sich die Kritik der
feministischen Theologie als einer Theologie der Befreiung ursprünglich
entzündete, zum Teil eine tiefgreifende Veränderung durchgemacht zu haben:
Machtstrukturen sind globaler, anonymer und pluralistischer geworden,
utopische Gegenentwürfe scheinen an Kraft verloren zu haben.

Welche neuen Perspektiven tun sich vor diesem Hintergrund nun für die
feministische Theologie und andere Befreiungstheologien auf? Und welche
Wirkung können sie etwa in Europa heute noch entfalten? Mit diesen Fragen
haben sich bei einem Workshop der Katholisch-Theologischen Fakultät der
Universität Wien mit dem Titel "Kontextuelle befreiende Theologien" etwa die
renommierte feministische Theologin Elisabeth Schüssler Fiorenza oder die
katalanische Ärztin, Theologin und Benediktiner-Nonne Teresa Forcades i Vila
auseinandergesetzt. Eine Sendung im Jubiläumsjahr „650 Jahre Universität
Wien“ – und am Vorabend des Internationalen Frauentags.

Sonntag, 8. März, 9.05 Uhr
Café Sonntag
„Forschen, feiern, finanzieren“ (650 Jahre Uni Wien)
Heinz W. Engl, Mathematiker und Rektor der Universität Wien, ist zu Gast bei
Oliver Baier

Sonntag, 8. März, 14.05 Uhr
Menschenbilder
„Ein Original erkennt man an seinen Eigenschaften“ – Der Quantenphysiker
Anton Zeilinger
Eine Sendung von Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

Beamen von Personen wurde für „Raumschiff Enterprise“ erfunden, weil die
vielen Start- und Landeszenen für den Film zu teuer – und vielleicht auch zu
langweilig – gewesen wären. Wenn Anton Zeilinger (Spitzname: Mr. Beam) von

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Teleportation spricht, geht es ihm vor allem um eine Informationsvermittlung
mittels Quantenteleportation. Es werden also Quantenzustände übertragen,
aber nicht Materie. Dies wird wohl für die Datenübertragung bei zukünftigen
Quantencomputern von großer Bedeutung sein.

Anton Zeilinger – inzwischen auch Präsident der Österreichischen Akademie
der Wissenschaft – ist wohl einer der prominentesten österreichischen
Wissenschafter, nicht nur weil sein Team den Entfernungsweltrekord für
Quantenteleportation aufgestellt hat, sondern weil er zu einem Symbol für
höchste Leistungen in Österreichs Wissenschaftsgesellschaft geworden ist: Er
hat sich für die Gründung einer Elite-Universität eingesetzt, die internationale
Akademie in Traunkirchen begründet und leitet das Institut für Quantenoptik
und Quanteninformation der Akademie für Wissenschaften, das im selben
Haus untergebracht ist wie seine ehemalige Wirkungsstätte als Professor an
der Fakultät für Physik der Universität Wien.

Der 1945 in Ried im Innkreis geborene arbeitet in Bereichen, die er sich
teilweise selbst nicht vorstellen kann, und was unser aller Vorstellungen
betrifft, meint er, man könne keine Trennlinie ziehen zwischen „Wirklichkeit“
und „Information“: „All unser Reden und Denken über die Wirklichkeit handelt
von Informationen. Die Quantentheorie ist, richtig interpretiert, eine
Informationstheorie.“

Sonntag, 8. März, 17.10 Uhr
Die Ö1 Kinderuni
Was ist eine Universität? Orte der Forschung und Lehre
Gestaltung: Hans Groiss

Die Universität Wien feiert im Jahr 2015 ihr 650. Jubiläum. Die Idee der
Universitäten ist aber schon etwas älter: Im 11. und 12. Jahrhundert entstanden
in Oberitalien die ersten großen Bildungseinrichtungen. Das Wort Universität
kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Gemeinschaft der Lehrenden und
Lernenden und Gesamtheit der Wissenschaften. Aber was kann an einer
Universität alles studiert werden und haben alle Bürger/innen Zugang zu den
abgehaltenen Vorlesungen? Wie viele Studierende gibt es an der Universität
Wien und wie ist ein Hörsaal aufgebaut? Der Leiter des Büros des
Universitätsrats der Universität Wien, Christoph Gnant, bespricht mit den Ö1-
Kinderuni-Reporter/innen Celine, Kiara, Tim und Nico die Aufgabenbereiche
der Wissenschaftsinstitution.

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Montag, 9., bis Donnerstag, 12. März, 9.05 Uhr
Radiokolleg: Geschichte und Zukunft der universitären Lehre
Gestaltung: Margarethe Engelhardt-Krajanek

Dem lateinischen Wortsinn universitas entsprechend sind Universitäten die
Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden. In Europa liegt ihr Ursprung in
den Kloster- und Domschulen. Im Kontext der christlichen Lehre war es die
Aufgabe der mittelalterlichen Universitäten, Wissen zu sammeln, Erkenntnisse
zu hinterfragen und diese im Diskurs zu überprüfen. Theologie, Philosophie,
Dichtkunst und Medizin bildeten die Säulen der historischen Studienpläne. Mit
der Aufklärung befreiten sich Lehre und Forschung aus den religiösen
Paradigmen. Die universitas litterarum, die Gesamtheit der Wissenschaften,
sollte im universitären Leben repräsentiert sein. Wilhelm von Humboldt trat
dafür ein, dass die Einheit von Lehre und Forschung zum Grundprinzip der
wissenschaftlichen Arbeit erhoben wurde. Der Grundstein zu den bürgerlichen
Universitäten war damit gelegt. Heute befinden sich die Universitäten erneut
an einem Wendepunkt. Mit dem sogenannten Bologna-Prozess und der
Requirierung von Drittmitteln im Universitätsbereich engagieren sich
Verwaltungsdirektor/innen zunehmend für Forschung und Entwicklung. Denn
nur dort sind Kooperationen mit der Wirtschaft möglich, nur dort lassen sich
zusätzliche Geldmittel beschaffen.

Die universitäre Lehre wird zunehmend an den Rand gedrängt. Nun schlagen
Wissenschafter/innen Alarm, denn es fehlt an qualifiziertem Nachwuchs. Die
Lehre soll wieder mehr Gewichtung erhalten. Aber wie kann sie sich zwischen
dem bildungspolitischen Anspruch einer Massenuniversität, den aktuellen
Sparprogrammen und qualitativen Leistungsanforderungen behaupten? Neue
Unterrichtsmethoden wie E-Learning und sogenannte MOOCs, Lehr- und
Übungsaufträge via Internet, werden ausprobiert und evaluiert. Können die
neuen Medien das traditionelle Seminar ersetzen? Eliteuniversitäten wie
Harvard oder Stanford setzen auf Tutoren, auf das persönliche Gespräch im
Unterricht. Welche Didaktik ist erfolgreich? Margarethe Engelhardt-Krajanek
rückt die universitäre Lehre in den Fokus des wissenschaftlichen Diskurses.

9. – 13. März, 13.55 Uhr
Wissen aktuell: Best of 650 Jahre Universität Wien
Drei herausragende Persönlichkeiten aus 650 Jahren Uni Wien aus
verschiedenen Epochen und Disziplinen werden porträtiert.

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Montag, 9. März, 15.05 Uhr
Apropos Musik: „Von den artes liberales zur Musikwissenschaft“ – Die
Wiener Universität und die Tonkunst
Gestaltung: Johannes Leopold Mayer

Die Musik war als eine der sieben „freien Künste“ seit der Antike eine
Erkenntniswissenschaft. Im Mittelalter wurde sie demnach gemeinsam etwa
mit Astronomie und Geometrie gelehrt. Für das Selbstverständnis der
Universität war aber die Musik auch als klingende Kunst zur Repräsentation
von großer Bedeutung. Und letztendlich – und da war die Wiener „Alma Mater
Rudolphina“ wegweisend – entwickelte sich hier die moderne
Musikwissenschaft als philosophische Disziplin.

Montag, 9., bis Freitag, 13. März, 17.55 Uhr
Betrifft Geschichte, 650 Jahre Universität Wien
Zu ihrer Geschichte und Entwicklung
Mit Kurt Mühlberger, ehemaliger Leiter des Archivs der Universität Wien.
Gestaltung: Martin Adel

Die beiden Stiftungsurkunden der „Alma Mater Rudolphina“ vom 12. März des
Jahres 1365 (die älteste Universität war 1088 in Bologna gegründet worden)
waren insofern eine Besonderheit, als Universitätsgründungen in dieser Zeit
im wesentlichen Kaisern oder Königen vorbehalten waren. Aber Herzog Rudolf
IV., nicht nur in diesem Belang als „Stifter“ bezeichnet, war außerordentlich
ambitioniert. Und vielleicht weist das voraus auf die kommende Geschichte
dieser für lange Zeit erstrangigen Bildungsstätte in Österreich. Sie diente
offenbar nicht nur Lehr- und Forschungszwecken (mit über die Jahrhunderte
hin wechselnden Schwerpunkten), sondern sie wurde lange Zeit auch politisch
und ideologisch instrumentalisiert: als Hochburg der Gegenreformation unter
jesuitischer Führung; als Zentrum der Aufklärung im Dienst pragmatischer
Nützlichkeit (daher auch die lange Tradition vor allem medizinischer
Hochleistungen) oder als „Brutstätte“ frühdemokratischer bürgerlicher (nicht
nur studentischer) Bewegungen.

Es dauerte bis ins 20. Jahrhundert, bis aus der Elite-Schmiede die heutige
„Massen-Universität“ wurde. An der Konkurrenz durch die Volkshochschulen
in der Ersten Republik, der Ermordung von Moritz Schlick, der
Wiedereingliederung „belasteter“ Lehrender in den 50er Jahren, am „Fall
Borodajkewycz“ (auch wenn dieser von der WU ausgegangen ist) oder der
sogenannten „Uni-Ferkelei“ zeigt sich, wie sehr die Geschichte der Universität
Wien nicht nur mit der allgemeinen Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert
verbunden ist, sondern dort auch Geschichte geschrieben, „gemacht“ worden

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ist. Im Positiven wie im Negativen. Und nicht zuletzt auch jenseits von
Forschung und Lehre. Bis heute.

Mittwoch, 11. März, 16.00 Uhr
Praxis – Religion und Gesellschaft
Was macht die Theologie an der Universität? – Zum Schwerpunkt 650 Jahre
Universität Wien

Die Wiener Universität, die älteste im heutigen deutschen Sprachraum, wurde
einst als päpstliche Stiftung ins Leben gerufen, natürlich mit machtpolitischen
Intentionen. Auch wenn am Beginn keine Theologie vorgesehen war. Schon ein
Jahr vor ihrer offiziellen Gründung, 1384, sind vier Fakultäten (die
artistische=philosophische, die juridische, die medizinische und die
theologische) eingerichtet worden. Die Uni war eine selbstständige
Gemeinschaft mit eigenem Gesetz und eigener Gerichtsbarkeit. Praktisch alle
Professoren hatten bis ins 18. Jahrhundert einen religiös-theologischen
Hintergrund, entsprechend der gesellschaftlichen Praxis der damaligen Zeit.
Die theologische Fakultät agierte lange quasi auch als eine
Inquisitionsbehörde. Ab dem Josephinismus hat sich das geändert. Wolfgang
Slapansky beleuchtet die Wurzeln der universitären Theologie.

Anschließend diskutieren Renée Schroeder, Universitätsprofessorin am
Department für Biochemie an der Universität Wien, Reinhold Esterbauer,
Professor der Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der
Universität Graz, und Rudolf Taschner, Professor am Institut für Analysis und
Technische Mathematik der Technischen Universität Wien, mit Markus
Veinfurter über die Frage: Gehört die Theologie (und Religionswissenschaft)
heute noch an eine staatliche Universität?

Mittwoch, 11. März, 21.00 Uhr
Salzburger Nachtstudio: Geist und Geister der Alma Mater Rudolphina. Die
Universität Wien wird 650 Jahre alt
Gestaltung: Martin Haidinger

Formell gegründet wurde die Universität Wien am 12. März 1365, doch ihren
regelmäßigen Lehrbetrieb nahm sie erst 20 Jahre danach auf. Von Anfang an
war sie eine politisch motivierte Einrichtung – der Habsburger Rudolf IV.
stiftete sie in Konkurrenz zur bereits 1348 von seinem Schwiegervater Kaiser
Karl IV. gegründeten Universität Prag, der ältesten im Heiligen Römischen
Reich Deutscher Nation. Auch danach bildeten sich die geistigen Strömungen
der Zeit in der Alma Mater Rudolphina ab – von den Disputationes des
Spätmittelalters über die Jesuitenuniversität bis zur spannenden Zäsur des 18.

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Jahrhunderts, des Übergangs vom letzten Jesuitenrektor Trautson zum ersten
führenden Aufklärer Van Swieten. Die Thun'sche Reform des 19. wurde dann
erst von der Firnberg'schen Gesetzgebung des 20.Jahrhunderts abgelöst: Die
Massenuniversität war geboren.

Wissenschafter/innen der Universität Wien beschäftigen sich intensiv mit der
geistesgeschichtlichen Entwicklung, den Wechselwirkungen von mehr oder
weniger großen Geistern und dem jeweiligen Zeitgeist mit der 650-jährigen
Entwicklung der Uni Wien: Von frühneuzeitlicher protestantisch geprägter
Freigeisterei, gegenreformatorischem jesuitischem Katholizismus, aufgeklärter
Ausbildung zum Staatsdienst, revolutionärer 1848er-Gärung, Nationalismus,
Faschismus, NS-Ideologie , Marxismus, Maoismus, bis zum postmodernen
Pluralismus der Gegenwart. Welche Rolle wird die Universität in einer
digitalisierten Zukunft einnehmen? Kann und soll sie noch so etwas wie eine
intellektuelle Leitfunktion entwickeln? Martin Haidinger unternimmt eine
ideengeschichtliche Zeitreise durch 650 Jahre.

Donnerstag, 26. März, 19.05 Uhr
Dimensionen: Wissenschaftliche Konkurrenten – Universitäten zwischen
globalem Wettbewerb und internationaler Kooperation
Gestaltung: Marlene Nowotny

Dass Universitäten miteinander im Wettbewerb stehen, ist historisch gesehen
nichts Neues. Bereits für die Gründung der Universität Wien spielte
Konkurrenz eine ausschlaggebende Rolle. Denn vor 1365 gingen viele
österreichische Studierende nach Prag, der ältesten deutschsprachigen
Universität, um dort ihre Promotion zu erwerben. Der Habsburger Herzog
Rudolf „der Stifter“ wollte das verhindern und führte auch deswegen ein
Generalstudium in Wien ein. Die Konkurrenz um Studierende ist heute –
zumindest in Österreich – in den Hintergrund getreten, der Wettbewerb um
Personal und Drittmittel dafür umso wichtiger. Investitionen, öffentliche wie
private, müssen sich dementsprechend auszahlen bzw. einen entsprechenden,
messbaren Output erzeugen. Dass sich Universitäten national wie
international miteinander messen, belegen auch Rankings aller Art, die z. B.
das Betreuungsverhältnis der Studierenden, die Anzahl der wissenschaftlichen
Publikationen oder das Budget der Hochschule miteinander vergleichen und in
eine Reihenfolge bringen.

Doch die Globalisierung hat nicht nur dazu geführt, dass die Universitäten
konkurrieren. In einer vernetzten, mobilen Welt sind weltweite
wissenschaftliche Kooperationen möglich. Forscher/innen können über
Kontinente hinweg zusammenarbeiten, internationale Unternehmen in

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öffentliche Labore und Institute investieren. Wie Universitäten aus Europa,
dem asiatischen Raum und Amerika ihre Rolle als globale Institutionen sehen
und zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen
einschätzen, wurde vor kurzem bei einer Konferenz an der Universität Wien
von Rektorinnen und Rektoren, Bildungswissenschafterinnen und
Bildungswissenschaftern diskutiert.

Donnerstag, 2. April, 19.05 Uhr
Dimensionen
Ein schlichter Talar wie in Österreich oder Doktorhüte, die durch die Luft
fliegen wie in den USA? Die akademische Kultur ist mit zahlreichen Ritualen
verbunden, nicht nur bei der Promotion der Studierenden. Auch
Universitätsjubiläen galten lange als vergemeinschaftende, ritualisierte
Ereignisse. Doch wie bei der Forschungskultur insgesamt scheinen bei solchen
Feierlichkeiten die ökonomischen Aspekte immer wichtiger zu werden. Nicht
die Wissenschaft als Selbstzweck, als gesellschaftliche Verpflichtung und
Errungenschaft steht im Mittelpunkt, sondern eine wirtschaftlich verwertbare
Leistungsschau.

Wissenschafter/innen und Studierende des Instituts für Europäische Kultur
der Universität Wien nehmen das 650-Jahr-Jubiläum der Alma Mater
Rudolphina zum Anlass, die heimische universitäre Alltagspraxis auf diese
Aspekte hin zu untersuchen. Im Rahmen einer internationalen Tagung wurde
etwa die Geschichte und Gegenwart akademischer Kulturen präsentiert und
über die Ökonomisierung universitärer Strukturen diskutiert.

Bereits gesendet:

Mittwoch, 3. Dezember 2014, 21.00 Uhr
Salzburger Nachtstudio: „Der Doktor und das liebe Vieh“
Die Veterinärmedizinische Universität Wien wird 250 Jahr alt
Gestaltung: Martin Haidinger

Die Vetmeduni Vienna ist die einzige veterinärmedizinische, akademische
Bildungs- und Forschungsstätte Österreichs und zugleich die älteste im
deutschsprachigen Raum. 1765 wurde sie von Maria Theresia gegründet,
begeht 2015 also ihren 250.Geburtstag. Heute hat die Vetmed eine weit
umfassendere Aufgabe für die Gesellschaft, als Klischeevorstellungen à la
„Der Doktor und das liebe Vieh“ vermuten lassen. Ihr Augenmerk gilt der
Tiergesundheit ebenso wie der präventiven Veterinärmedizin, dem
öffentlichen Gesundheitswesen genauso wie der Lebensmittelsicherheit. Im
Forschungsinteresse stehen die Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen für

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das Wohlbefinden von Tieren, Themen der Tierhaltung, des Tierschutzes und
der Tierethik. Die Vetmeduni Vienna beschäftigt 1.200 Personen und bildet
zurzeit 2.300 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über
fünf Universitätskliniken und eine moderne Forschungsinfrastruktur. Die
Sendung stellt die Vetmed in all ihrer Breite vor und zeigt ihre reiche
Geschichte genauso wie Perspektiven für die Zukunft.

Freitag, 2. Jänner, 13.55 Uhr
Wissen aktuell – Drei Universitäten stehen 2015 im Zeichen von Jubiläen
2015 feiern gleich drei Universitäten: Die Universität Wien wurde vor 650
Jahren gegründet, die Veterinärmedizinische Universität blickt auf 250 Jahre
Forschung und Lehre zurück und die Technische Universität Wien auf 200
Jahre. Zu Beginn der Feierlichkeiten ziehen die Rektorinnen und Rektoren
Bilanz, blicken aber auch in die Zukunft.
Ein ausführliches Interview mit allen drei Rektorinnen und Rektoren gibt es auf
http://science.ORF.at nachzulesen.

Freitag, 2. Jänner, 19.05 Uhr
Dimensionen – Das Magazin
Jubiläumsjahr 2015: Drei Wiener Universitäten feiern
Im Gespräch mit Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien,
Sonja Hammerschmied, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien,
und Sabine Seidler, Rektorin der Technischen Universität Wien
Gestaltung Lukas Wieselberg und Marlene Nowotny

Spätestens seit dem Neujahrskonzert ist einer größeren Öffentlichkeit
bekannt, dass die Universität Wien am Beginn eines großen Jubiläumsjahrs
steht: Anlässlich des 650-jährigen Bestehens der Alma Mater Rudolphina
Vindobonensis wurden die Ballettszenen im Stammhaus der Universität am
Ring gedreht, u. a. auf der Philosophenstiege. Auch die Technische Universität
Wien und die Veterinärmedizinische Universität feiern 2015: Die TU blickt auf
200 Jahre Forschung und Lehre zurück, die VetMed auf 250 Jahre. Das
Dimensionen-Magazin nimmt den Beginn dieses Jubiläumsjahres zum Anlass,
um mit dem Rektor bzw. den beiden Rektorinnen dieser Institutionen über die
österreichische Forschungslandschaft, notwendigen Wissensaustausch und
die Zukunftspläne der Universitäten zu sprechen.
Hinweis: Ein ausführliches Interview mit den Rektorinnen und Rektoren der
Jubiläumsuniversitäten ist auf http://science.ORF.at nachzulesen.

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Mittwoch, 7. Jänner, 7.52 Uhr
Leporello: Akusmatik-Festival an der TU Wien
Im Jahr 2015 feiert die Technische Universität Wien ihr 200jähriges Bestehen.
Die Fakultät für Informatik begann die Feierlichkeiten mit einem „Akusmatik
Festival“ von 9. bis 11. Jänner. Unter dem Motto „Wechselwirkungen von Kultur
und Technik, Wissenschaft und Kunst“ bespielten namhafte Festredner und
Musiker, darunter Elektroakustiker Thomas Gorbach, den Kuppelsaal der TU.
Gestaltung: Paul Lohberger

Montag, 12. Jänner, 14.05 Uhr
Radiodoktor: 250 Jahre Veterinärmedizinische Universität Wien – Im Zeichen
der Gesundheit von Tier und Mensch
Man schrieb den 24. März 1765, als die österreichische Kaiserin Maria Theresia
verfügte, in Wien „eine Lehrschule zur Heilung der Viehkrankheiten“ zu
errichten. Dies war die Grundsteinlegung für die heutige
Veterinärmedizinische Universität Wien, die Ende März also ihren 250.
Geburtstag feiert und die älteste Einrichtung dieser Art im deutschsprachigen
Raum ist. Älter sind nur die Veterinärschulen von Lyon und Alfort bei Paris.

Anlässlich des 250-jährigen Bestehens der Wiener Veterinärmedizinischen
Universität informieren Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und seine Gäste
über die vielfältigen, veterinärmedizinischen Aufgabenbereiche und deren
Bedeutung für die Gesundheit der Menschen.
Eine Sendung von Nora Kirchschlager.

Mittwoch, 28. Jänner, 21.00 Uhr
Salzburger Nachtstudio
Technik für Menschen – 200 Jahre Technische Universität Wien
Gestaltung: Martin Haidinger

Österreich ist laut Erhebungen ein Land der Technikskeptiker/innen. Im Land
der Tänzer und Geiger scheinen Kunst, Kultur- und Geisteswissenschaften
sowie Medizin und Wirtschaftsstudien unter den Maturantinnen und
Maturanten gefragter zu sein als mathematische und technische Fächer.
Trotzdem ist die Geschichte der TU Wien eine Erfolgsstory. Begonnen hat sie
vor 200 Jahren mit der Gründung des „k. k. Polytechnischen Instituts“ durch
Kaiser Franz I., das ursprünglich militärisch konnotiert war. 200 Jahre danach
ist daraus eine primär forschungsbasierte Massenuniversität geworden, die
mit mehr als 28.000 Studierenden und rund 4.500 Mitarbeiter/innen
Österreichs größte Forschungs- und Bildungsinstitution im
naturwissenschaftlich-technischen Bereich ist. Die Absolventinnen,
Absolventen und Forscher/innen tragen wesentlich zum Wissens- und

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Technologietransfer in die Gesellschaft und die Wirtschaft bei. Wie die
technischen Wissenschaften nahe beim Menschen bleiben können, und
welche Veränderungen und Weiterentwicklungen nach 200 Jahren für die
Zukunft nötig sind, erläutern Forscher/innen und Fachleute der TU Wien.

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650 Jahre Universität Wien
ORF.at-Netzwerk
Das ORF.at-Netzwerk informiert umfassend über das 650-jährige Jubiläum der
Wiener Universität: So blickt beispielsweise science.ORF.at ausführlich auf die
Geschichte der Universität Wien zurück und widmet sich auch ihren
wichtigsten Fragen der Gegenwart und Zukunft. Die ORF-TVthek stellt einen
Video-on-Demand-Themencontainer bereit. Der ORF TELETEXT widmet sich
den Jubiläumsfeierlichkeiten im Rahmen der aktuellen Berichterstattung.

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