GEMEINDEBRIEF Evangelische Kirchengemeinde Engen - August 2021 - November 2021 - Ev. Kirchengemeinde Engen
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Der Gemeindebrief ist das Mitteilungsblatt der Ev. Kirchengemein- de Engen. Er erscheint im Allgemeinen dreimal im Jahr und ist kostenlos. Zur Deckung der Kosten freuen wir uns über Spenden. Herzlichen Dank! Sparkasse Engen-Gottmadingen Konto: IBAN: DE32 6925 1445 0005 0099 56 Spendenkonto: IBAN: DE18 6925 1445 0005 3133 33 BIC: SOLADES1ENG Redaktionsschluss für den nächsten Gemeindebrief: 1. Oktober 2021 Impressum: Herausgeber: Evang. Pfarramt, 78234 Engen, Hewenstr. 16, Tel. 07733/8924, Fax 07733/2941 E-Mail Pfarramt: pfarramt@evgemeinde-engen.de E-Mail Pfarrer: pfarrer@evgemeinde-engen.de E-Mail Redaktion: redaktion.gemeindebrief@evgemeinde-engen.de Homepage: www.evgemeinde-engen.de Pfarrbürozeiten: Mi. – Fr. 10 - 13 Uhr und nach Vereinbarung V. f. d. Inh.: Pfr. Michael Wurster Redaktion: Eckhart Fink Mitarbeiter: Ulrike Heydenreich / Conny Hoffmann / Ronja Hoppe / Sabine Kotzerke / Steffen Meiers / Inga Schlotter / Klaus Schwarze / Heike Trunz / Ole Wangerin / Olivia Wetzel 2
Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten unseren neuen Ge- meindebrief in den Händen, der uns einen Ausblick auf den Herbst geben soll. Wir befinden uns zwar immer noch in Pan- demiezeiten, aber vieles ist in letzter Zeit besser geworden. Die niedrigen Inzidenzzahlen und der Impffortschritt stimmen uns zuversichtlich und eröffnen uns nicht nur für unser Ge- meindeleben wieder neue alte Möglichkeiten. Familien treffen sich wieder im größeren Kreis, in den Restaurants und Muse- en ist wieder Leben eingekehrt, Reisen ist wieder möglich, Kul- turveranstaltungen finden wie- der statt und unsere Gruppen und Kreise treffen sich auch wieder. Das erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit. Nach dieser langen Pause tut es mir sehr gut, Angebote wieder wahrzunehmen und für an- dere zu schaffen. So befinden wir uns mitten in der Vorbereitung für unsere Familienfreizeit, planen für den Herbst unser Gemeindefest, unsere Mittwochtreffdamen „fliegen wieder aus“ und die Kantorei probt fleißig für ihr Konzert im November. Natürlich beschäftigen uns auch die Planungen für unser neues Gemeindehaus mit Pfarrwohnung und Pfarrbüro. Und so finden sie zu diesen und anderen Themen das Neu- este in diesem Gemeindebrief. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und sich informieren. Kom- men Sie gut und gesund in den Herbst und seien sie von Gott behütet. Ihre 3
Was ist der Sinn? Was ist der Sinn – so fragen sich viele Men- schen, nachdem sich das Ende der Corona- Epidemie langsam abzeichnet. Für was soll das gut gewesen sein, das Theater der letzten 1,5 Jahre? Die vielen Einschränkungen der Frei- heit, die Kontaktverbote, die überfüllten Kran- kenhäuser, leider auch: das einsame Sterben. Was ist der Sinn von all dem? Oder auch: Ha- ben wir was draus gelernt? Werden wir in Zu- kunft vernünftiger sein, unsere Lehren draus ziehen? Geht das über- haupt? Ist der Mensch so lernfähig? Diese Fragen sind wichtig, und sie sind berechtigt! Aber bei aller Schwierigkeit, sie zu beantworten: Wenigstens suchen wir wieder nach dem Sinn! Lange war das kaum noch der Fall: Da haben wir in unserer Gesellschaft des Westens weniger nach dem Sinn gefragt, sondern mehr nach dem Zweck: Was bringt´s mir, wirst Du heute häufig gefragt. Was bringt mir der Konfirmandenunterricht? Was bringt´s mir, Geld zu spenden? Was bringt´s mir, zur Kirche zu gehören? Was bringt mir der Verein XY? Wir fragen immer nach dem Zweck, weil das ökonomische Denken unser Leben ganz durchdrungen hat. Wenn die Wirtschaft ei- nes erreicht hat, dann vor allem das: Sie ist sehr erfolgreich in unsere Köpfe gekrochen mit ihrem Mantra der Effizienz, des ständigen Kosten- Nutzen-Denkens! Früher – noch zu meiner Schulzeit – wurde den Schü- lern beigebracht: Noten sind nicht alles, und die Schule ist nicht das Leben. Schule ist dafür da, etwas zu lernen. Heute tönt es anders! Heu- te heißt es, vor allem von den Eltern: „Streng dich bloß an, damit du gute Noten bekommst! Du brauchst einen Einser-Schnitt für dein Stu- dienfach.“ Und da sitzen sie nun da in ihrer Kindheit und büffeln ohne Ende. Früher hatten wir als Jugendliche noch sowas wie Langeweile, und die war hässlich, schön und produktiv gleichzeitig! Welcher Jugend- liche hat heute noch Langeweile?! Der Stundenplan, auch der Freizeit- plan, ist ja durchgetaktet ohne Ende. Und ganz gleich, ob Jugendliche oder Erwachsene, die Durchtaktung des Lebens, das Stakkato der ständigen Pflichterfüllung, der Erreichbarkeit, der Optimierung in allen Lebenslagen, sie durchzieht alle Bereiche. Sogar die körperliche Fit- ness wird heute regelmäßig dem Stresstest unterzogen, da werden Schritte gezählt, das Aussehen wird nachjustiert, und die Freizeitgestal- tung muss beweisen: Ich bin ein toller Kerl/ eine tolle Frau! Optimierung 4
in allen Bereichen. Die Sinnsuche haben wir aufgegeben, wir fragen nur noch nach dem Zweck! In der Bibel ist das natürlich anders. Sie kennt die Frage nach dem Sinn, und im Gegensatz zu uns kennt sie auch noch die Gnade, die nicht nach der ständigen Optimierbarkeit fragt. Sondern Dinge wie Menschen einfach so annehmen kann, so akzeptieren kann, wie es ist. Wie der oder die ist. In Mk. 14 steht die Geschichte von einer Frau, die zu Jesus kommt, als er bei einem Simon eingeladen ist und zu Tische sitzt. Die Frau übergießt den Kopf von Jesus mit einem sündhaft teuren Parfüm, einem Salböl aus Narde. Und da saßen sie nun, die großen Ökonomen, die es damals auch schon gab, und sagten: Dieses Parfüm hätte man für mehr als 300 Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. Sogar soziale Ökonomen waren das! Was aber sagt Jesus? Jesus sagt: „Sie hat ein gutes Werk getan, lasst sie in Frieden. Arme habt ihr immer, aber mich nicht mehr lange!“ Das ist Gnade! Das ist Gnade, die nach dem Sinn dahinter sucht, und ihn findet. Gnade, die alle Berechnungen beiseiteschiebt. Gnade, die die großzügige Geste sieht, und die Liebe dahinter, die alles motiviert. Wenn wir also was lernen wollen aus der Corona-Zeit, dann das: Nach dem Sinn zu fragen. Und nach der Gnade zu suchen. Nach dem Sinn zu fragen, könnte heißen: Was eine Gesellschaft ausmacht, sieht man, wenn sie in Stress gerät. Was haben wir da gelernt? Wir haben viel So- lidarität gesehen, viel Anteilnahme, viel Hilfsbereitschaft. Freilich gab es auch Uneinsichtigkeit und Besserwisserei, aber für mich überwiegt der andere Eindruck: der der gelebten Solidarität. Was wir nicht gut hinbe- kommen haben, war die Begleitung der Sterbenden. Wir müssen wieder viel mehr nach dem Sinn von Leid und Tod fragen, denn ja, auch die haben ihren eigenen Sinn, ihre eigene Würde. Und wenn wir nach der Gnade fragen: Da hat Gott uns reichlich bedacht. Wir haben ganz viele individuelle Freiheiten, die jetzt geraume Zeit beschränkt waren. Viel- leicht mit dem Sinn, dass wir sie wieder mehr zu schätzen wissen! Wir haben freie Berufswahl, gute medizinische Versorgung, ein Höchstmaß an Möglichkeiten, das eigene Leben nach unseren Wünschen zu ge- stalten. Sind wir dafür dankbar? Wenn wir das wieder lernen: nach der Gnade zu fragen, und nach der Dankbarkeit: Dann hatte alles seinen Sinn! Es grüßt Sie herzlich, Ihr Pfr. 5
Unser Bauvorhaben Wie Sie sicher wissen, zieht sich unser Projekt „Neubau Gemeindehaus und Pfarr- haus“ schon etliche Jahre. Nun aber haben sich viele Dinge endlich konkretisiert: 1. Wir haben mit dem Architekturbüro D´Aloisio aus Konstanz einen verlässlichen Partner, der sehr daran interessiert ist, auch bei beschränktem Kostenrahmen eine zweckmäßige, nachhaltige und ästhetisch ansprechende Lösung für unser Neubauprojekt zu finden. Die- ses Architekturbüro wurde bereits mehrfach für seine moderne und ökologische Bauweise ausgezeichnet. 2. Das Büro D´Aloisio hat mittlerweile einen Bauplan für den Neu- bau erstellt. Im Erdgeschoss sind die Gemeinderäume zweck- orientiert angeordnet und großenteils für größere Anlässe zu- schaltbar. Im Obergeschoss soll sich die Pfarrerwohnung befin- den. Alle Gemeinderäume und die beiden Pfarrbüros sind barrie- refrei zu erreichen. Der Planansatz beinhaltet eine ökologische Bauweise, indem zum einen auf eine gute Energiebilanz geach- tet wird und zum anderen der Baustoff aus möglichst viel Holz bestehen soll. Der Bauplan ist in der Gemeinde breit diskutiert worden und auch vom Oberkirchenrat in Karlsruhe grundsätzlich genehmigt. Wenn das endgültige Okay da ist, soll sofort der Bauantrag gestellt werden. 3. Die endgültige Zusage liegt jedoch am Kostenrahmen. Es sind vom Oberkirchenrat 1,7 Mio. € für unsere Baumaßnahme bewil- ligt worden. Diese Summe wurde vom Architekten im Kosten- rahmen leicht überzogen, vor allem wegen der explodierenden Baukosten im Bereich Holz und Stahl. Somit stellt sich nun für uns die Aufgabe, gewisse Einsparpotentiale zu erschließen und damit die Zustimmung des Oberkirchenrats zu erlangen. Zu un- serem großen Glück wurde uns gerade eine größere Erbschaft zugesprochen, so dass diese Aufgabe machbar erscheint. Wir 6
hoffen sehr, dass die Zusage kommt, der Bauantrag gestellt werden kann und wir im Winter erste konkrete Baumaßnahmen vornehmen können. 4. Damit wir in der Bausache vorankommen, muss unser Eigenbei- trag so groß wie möglich werden, denn alles, was wir beisteuern, wird von Karlsruhe prozentual erhöht. Somit ergibt sich die be- deutende Aufgabe für unser Fundraising-Team, noch gewisse Gelder zu erschließen und Spenden einzuwerben. Dies gilt um- so mehr, als größere Teile der Inneneinrichtung nicht in das Bauvorhaben einbezogen wurden, um den Kostenrahmen nicht noch weiter zu strapazieren. Wir müssen also die Inneneinrich- tung weitgehend selbst finanzieren und dafür Gelder generieren. Dafür sind wir auch auf Ihre Mithilfe angewiesen! Wenn Sie Inte- resse haben, sich beim Fundraising-Team einzubringen, so melden Sie sich gern im Pfarrbüro. Natürlich freuen wir uns auch über Spenden, werden aber auch bald auf verschiedenen Kanä- len bestimmte Spendenaktionen veröffentlichen. Zuversichtlich gehen wir diese große Herausforderung an, die jetzt Zug um Zug Gestalt gewinnt. Wir sind dankbar für Ihr Mitdenken und Mittragen Ihr Pfr. Michael Wurster 7
Woche der Diakonie 2021 - Dranbleiben! Gerade jetzt in der Corona-Pandemie, wo alles nicht so läuft wie nor- mal, müssen wir dranbleiben. Die Diakonie als sozialer Dienst der evangelischen Kirche ist hier aktuell gefordert und auch besonders ge- fragt. Dranbleiben – an denen, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Dranbleiben – an ihren Sorgen, die sonst keiner merkt. Dranbleiben – als Anwalt der Schwachen und Benachteiligten. Auch in der heißt es Dranbleiben. Dranbleiben – an den Kindern, die sehr darunter leiden, dass sie sich nicht so unbeschwert mit ihren Freunden treffen können. Dranbleiben – an der Unterstützung beim Homeschooling, damit die Bildungschancen nicht immer weiter auseinanderklaffen. Dranbleiben – an den Sorgen der Kinder, bei denen es zuhause auf- grund der schwierigen Situation vermehrt zu Konflikten und Auseinan- dersetzungen kommt. Dranbleiben – an den Familien, die mit der derzeitigen Sachlage über- fordert sind und einen verlässlichen Ansprechpartner brauchen. Dranbleiben – an unseren Angeboten, damit so viel wie möglich, trotz all der Einschränkungen, stattfinden kann. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen die Chancen gut, die Inziden- zen sinken, es gibt erste Lo- ckerungen und erste Schritte hin zu einem normaleren All- tag sind möglich. Lasst uns gemeinsam Dran- bleiben, damit die Kinder der Kinderwohnung Kunterbunt auch weiterhin die Unterstüt- zung bekommen, die sie in ihrer kindgerechten Entwicklung fördert und ihr Sozialverhalten stärkt. Ronja Hoppe 8
Ich packe meinen Koffer… Sommer, Sonne, Koffer packen statt Maske, Sofa, Ausgangssperre. Endlich darf die Welt auch über die Grenzen des Wohnzimmers hinaus wieder erkundet und bevölkert werden! Nur noch schnell einen Impfter- min ergattern, denn glücklicherweise wurde die Priorisierung aufgeho- ben. Rücksicht und Anteilnahme wurden ohnehin langsam langweilig und wenn der Staat die Lockerungen offiziell vorschreibt… fällt der Gruppenzwang zur Nächstenliebe endlich auch weg. Nein! Natürlich sollen alle Menschen, die endlich in ihren wohlverdien- ten Urlaub fahren, nachdem ihnen monatelang die Decke auf den Kopf fiel oder sie sich in überfüllten Super- und Drogeriemärkten um die Aus- rüstung mit den nötigsten Dingen bemühten, nicht verurteilt werden. Sich zu impfen, schützt uns und unsere Mitmenschen und bringt uns einen Schritt näher an unser altes Leben. Einen Schritt näher an Frei- heit und Selbstverwirklichung, aber auch einen Schritt näher an große Eile, Termine und vollgestopfte Tage. Die Zeit, die man während Corona anfänglich gezwungenermaßen und später mit immer größer werdendem Zusammenhalt mit der Familie verbrachte, nutzt man nun wieder viel mit sich selbst. Im Zug, im Auto, am Computer in Gesellschaft von Tabellen oder mit dem Coffee-to-go irgendwo dazwischen. Die zum Wohl der Gemeinschaft wichtig gewordene Nächstenliebe, Rücksicht und Anteilnahme werden unvermeidlich abgelöst durch den sich steigernden Fokus auf die eigene Person, die eigenen Wünsche und Ziele. „Endlich kann ich mein Leben wieder leben!“ hört man in den letzten Wochen immer öfter. Aber war es das, was Jesus als den „richtigen Weg“ bezeichnete? Ist es das, was er mit seinen Predigten in unserem Geist erwecken wollte; den Wunsch, uns selbst am wichtigsten zu nehmen? „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (3. Mose 19,18) Es ist wichtig und richtig, dass wir unsere Träume und Wünsche; unsere Person schätzen, respektieren und lieben. Doch genauso sollten wir auch unseren Mitmenschen begegnen. Ein langer Sommer liegt vor uns, der bei Weitem mehr für uns bereitzu- halten scheint als der letzte. Lange Spaziergänge, Picknicks, Baden am See und Gespräche bei Sonnenuntergang. Gartenpartys mit Freunden, Sommersprossen und Grillen mit unseren Lieblingsmenschen liegen genauso vor uns wie der lang ersehnte Urlaub. Der Duft nach Sonnencreme, den wir genauso 10
vermisst haben wie Sand zwischen den Zehen, glitzernde Bergseen im Sonnenaufgang, tropische Früchte zum Frühstück und den Sonnen- brand auf der Nasenspitze. Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Meinen neuen Bikini, mein Lieblingsbuch, gute Laune, Gottes Segen für neue Erlebnisse und den Wunsch, dass jeder die Chance bekommt, einen wunderschönen Sommer zu erleben, der ihm ermöglicht, Erinnerungen zu sammeln, schwere Zeiten zu vergessen und sich wieder so lebendig und leicht zu fühlen, wie wir alle es so lange vermisst haben. Inga Schlotter 11
Auseinandersetzung mit Tod und Sterben in der Musik Mozarts und Bachs Mozart und Bach in der Christkönigkirche Gottmadingen Am 13. und 14. November 2021 führt die Kantorei an der Auferste- hungskirche Engen zusammen mit 4 erlesenen Solisten und dem Ba- rockconsort Engen das „Requiem“ in d-moll (KV626) von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) zusammen mit der Kantate „actus tragi- cus“ (BWV 106) von Johann Sebastian Bach (1685-1750) auf. Die Auf- führung am Samstag, 13.11., beginnt um 19 Uhr, die am Sonntag, 14.11., um 17 Uhr. Beide Konzerte finden in der Christkönigkirche in Gottmadingen statt. Dass entgegen der Tradition diesmal leider keine Aufführung in der Stadtkirche Engen stattfinden kann, ist – wie so vieles in diesem Jahr – der Corona-Pandemie und den vorgeschriebenen Hy- giene-Standards geschuldet. Mozarts „Requiem“ ist eine katholische Totenmesse, die er 1791 im Auftrag eines Grafen, der das Werk eigentlich für sein eigenes ausge- ben wollte, anlässlich des Jahrestages seiner früh verstorbenen Frau, komponiert hat. Während der Arbeit an dieser Komposition erkrankte Mozart schwer und starb. Obwohl deshalb nur etwa zwei Drittel des Werkes tatsächlich von Mozart stammen, ist es eines seiner beliebtes- ten und meist geschätzten Werke. Es ist besetzt mit vier Vokalsolisten, vierstimmigem Chor und Streicher, Bläser und continuo. Dem gegenüber steht in dieser Aufführung der sogenannte „actus tragi- cus“ von Johann Sebastian Bach, der mit den Worten „Gottes Zeit, ist die allerbeste Zeit“ beginnt. Es ist ebenfalls für vierstimmigen Chor, vier Solisten, jedoch nicht für Streicher, sondern für je zwei Blockflöten, Gamben und continuo komponiert. Also eine ganz intime Besetzung. Als frühes Werk von Joh. Seb. Bach entstand es im Jahr 1706. In die- sem musikalischen Vorbereiten auf Sterben und Tod stellt Bach ausge- wählte Texte aus dem Alten Testament und Bibelstellen aus dem Neu- en Testament gegenüber: Leben und Sterben nach dem Gesetz (AT) und ewiges Leben durch die Jüngerschaft Jesu (NT) beleuchten den Tod in gegensätzlicher Weise. Sie werden ergänzt durch Liedstrophen von Martin Luther und Adam Reusner. 12
Als Solisten der Aufführung konnten Maria Schmid, Sopran, Luzern; Ulrike Andersen, Alt, Zürich; Tino Brütsch, Tenor, Laufenburg; Johan- nes Michael Blume, Zürich, Bass gewonnen werden. Das Barockcon- sort Engen ist ein eigens für die Aufführungen der Kantorei an der ev. Auferstehungskirche zusammengestelltes Ensemble, das auf barocken Instrumenten nach historisch informierter Aufführungspraxis musiziert. Die Chorpartien übernimmt unsere Kantorei, die Gesamtleitung obliegt Kantorin Sabine Kotzerke. Eintrittskarten sind ab dem 21.10.21 erhält- lich. Bitte entnehmen Sie alle Einzelheiten zum Kartenvorverkauf der Presse. Wie ist der Stand unserer Kirchenmusik? Was läuft und was nicht? LiedLupe: Startet wieder, sobald die Gottesdienstdauer nicht mehr zeitlich limitiert sein wird. Kinderkantorei: Neben der Gr. II und III hat die jüngste Gruppe nach den Osterferien auch mit der digitalen Probe gestartet, was erstaunlich gut ging. Als Vorbereitung für den Gottesdienst am 20.6.21 haben wir vor dem Pfingstfest ein Workshop-Wochenende mit allen drei Gruppen der Kin- derkantorei gestaltet: Nachdem alle negativ auf Corona getestet waren, durften immer vier Kinder gemeinsam verschiedene Workshops zu den Themen Singen, Aquarellieren und Tanzen besuchen. Es war eine wahre Freude, wieder real zu singen, zu malen und zu tan- zen, auch wenn dies in kleinen Gruppen geschah! Jugendkantorei und Kantorei: Seit den Pfingstferien darf die Jugendkantorei mit der Kantorei in der Stadthalle montags wieder real proben. Wir bauen den gemeinsamen Klang langsam wieder auf. Seit acht Mo- naten hatten wir uns gegenseitig nicht hören können! Die Sängerinnen, die von außerhalb (Augsburg, Würzburg, Stuttgart, Bönnigheim, Freiburg) hinzugekommen sind, werden weiterhin parallel über „zoom“ die jeweiligen Proben mitmachen können. Die Jugendkantorei trifft sich zusätzlich alle 14 Tage im ev. Gemeinde- haus zum Singen. Sabine Kotzerke 13
Einen besonders berührenden Gottesdienst erlebten die zahlrei- chen Besucher der Neuen Stadt- halle am Sonntag, 20.6.21, in Engen. Im Mittelpunkt des von der Kinderkantorei „Jubilate“ gestalte- ten Gottesdienstes stand das „Gleichnis vom verlorenen Schaf“ aus dem Lukas-Evangelium. Die Kinder sangen, tanzten und be- gleiteten rhythmisch das Gesche- hen um den Hirten, der verzweifelt eines seiner 100 Schafe sucht, das nicht mit der Herde in den Stall gekommen war. Schließlich findet er es im Fluss und rettet es vor dem Ertrinken. Wie groß ist da beim Hirten und allen anderen Schafen die Freude! 14
Getauft wurde Bestattet wurden 15
So. 01.08.21 10.00 Gottesdienst So. 08.08.21 10.00 Gottesdienst So. 15.08.21 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl So. 22.08.21 10.00 Gottesdienst So. 29.08.21 10.00 Gottesdienst So. 05.09.21 10.00 Gottesdienst So. 12.09.21 10.00 Gottesdienst So. 19.09.21 10.00 Gottesdienst zum Frauensonntag, LiedLupe und Kirchencafé So. 26.09.21 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl 16
So. 03.10.21 10.00 Gottesdienst So. 10.10.21 11.00 Gottesdienst zu Erntedank, Gemeindefest So. 17.10.21 10.00 Gottesdienst, Abendmahl So. 24.10.21 10.00 Gottesdienst, LiedLupe So. 31.10.21 10.00 Gottesdienst So. 07.11.21 10.00 Gottesdienst, Kirchencafé So. 14.11.21 10.00 Gottesdienst mit Konfirmandenvorstellung Mi. 17.11.21 19.00 Buß- und Bettag mit Abendmahl So. 21.11.21 10.00 Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag So. 28.11.21 10.00 Gottesdienst zum 1. Advent Änderungen sind möglich. Bitte beachten Sie die Veröffentlichungen im Hegaukurier! 17
Gottesdienste in den Heimen Während der langen Zeit der Pande- mie war es leider nicht möglich, Gottesdiens- te in den Heimen zu feiern. Nun wollen wir jedoch wie- der mit die- sem wichti- gen Angebot starten. Es steht bereits fest, dass die Gottesdienste ab sofort ökume- nisch gestaltet werden. Es wird jeweils ein Geistlicher aus einer der beiden Kirchen die Leitung übernehmen, aber die Gottesdienst-Teams werden mit Ehrenamtlichen aus beiden Konfessionen ergänzt. Folgen- des Zeitschema hat sich ergeben: Seniorenheim am Krankenhaus, Hewenstr. 21: Zweimal monatlich, jeweils am ersten und dritten Dienstag um 14.30 Uhr. Unter evangelischer Leitung: 3.8.21, 21.9.21, 5.10.21, 15.11.21, 14.12.21 Seniorenheim St. Katharina Stetten: Jeweils am letzten Dienstag im Monat um 15.00 Uhr. Unter evangelischer Leitung: 28.9.21, 23.11.21 Seniorendomizil am Hewen: Jeweils am zweiten Freitag im Monat um 15.00 Uhr. Unter evangelischer Leitung: 13.8.21, 8.10.21, 10.12.21 18
Liebe Gemeindeglieder, es fällt mir außerordentlich schwer, aber es ist mir ein Anliegen, Ihnen auf diesem Wege mitzuteilen, dass ich zum Schuljahresende 2021/2022 meine kirchenmusikalische Ar- beit in der ev. Kirchengemeinde Engen be- enden werde. Dies betrifft die Chorarbeit und die Organis- tentätigkeit. Mein Mann wird im Herbst in den Ruhestand gehen. Wir wollen diesen Lebensabschnitt bewusst gemeinsam beginnen und gemeinsam gestalten. Bis dahin freue ich mich sehr auf unsere wunderbaren Projekte, die in diesem vor uns liegenden Jahr noch anstehen: die musikalische Gestaltung in den Gottesdiens- ten, das sing!mit!projekt und Musical mit der Kinderkanto- rei, die Gottesdienst- gestaltung und Konzerte mit der Jugendkantorei und Kantorei. Dieses reiche musikalische Leben von nahezu 100 Menschen wird zum Klingen kommen, auch in diesem Schuljahr 2021/2022. Mein größtes Anliegen und derer, die musizieren, ist es, dass unser musikalischer Garten weiterhin durch eine/n Kirchenmusiker/in gepflegt werden wird und die Arbeit weitergehen kann. Ihre Sabine Kotzerke 19
Ein Kopf unserer Gemeinde – drei Fragen an Sabine Kotzerke Sie leiten die Kantorei, singen selbst und spielen Orgel. Wie kamen Sie zur Musik? Ich habe schon früh Klavier gespielt und in Chören gesungen. Auch war mir der persönli- che Glaube an Jesus schon als Jugendliche wichtig. Bei der Frage, welchen Beruf ich nach dem Abitur ergreifen soll, wollte ich zuerst Theologie studieren. Jedoch merkte ich, dass die Musik einen wichtigen Stellenwert in meinem Leben hatte. So kam ich zur Kirchenmusik: ich konnte hier Glaube und Musik wunderbar verbin- den. Nach bestandener Aufnahmeprüfung in Hannover studierte ich an der Musikhochschule für Musik, Theater und Tanz dann den Hauptstu- diengang ev. Kirchenmusik. Was macht Ihnen besonders viel Spaß an der Arbeit mit den Kin- dern und was planen Sie in Zukunft für Ihre drei Kinderkantorei- gruppen? Ich „liebe“ alle meine Sängerinnen und Sänger; ein besonderes Herz habe ich für Kinder. Es macht mir unglaublich viel Freude, mit Kindern zu singen, zu arbeiten und zu erleben, wie sie durch das Singen immer selbstbewusster werden, innerlich wachsen und zu Persönlichkeiten werden. Ich liebe es, unterschiedliche Lebensthemen mit ihnen musika- lisch und mental zu beleuchten, ihnen von Jesus zu erzählen. Wir pla- nen das Singen zu Erntedank, die Gestaltung des 3. Adventgottes- dienstes und das sing!mit!projekt im neuen Jahr. Auf welche musikalischen Projekte freuen Sie sich noch in nächs- ter Zeit? Ich freue mich auf viele Gottesdienste, die ich musikalisch gestalten darf, sei es an der Orgel oder mit anderen Musizierenden. Ich freue mich auf die Ziele mit der Kinderkantorei und ich freue mich sehr auf das „Requiem“ von W.A. Mozart im November, sowie den „Messiah“ von G.Fr. Händel im April 2022. Mit dem Gottesdienst am 17. Juli werde ich mich verabschieden - schweren Herzens, das weiß ich jetzt schon. Inga Schlotter 20
Abschied vom binären Geschlecht? Fahrt mit dem Seehas nach Radolfzell. Hinter mir unterhalten sich zwei Männer mittleren Alters: „Hast Du dich auf die Stellenausschreibung im Wochenblatt beworben?“ „Nein, ich bin doch kein Deutscher.“ – „Wieso, das wurde doch nicht gefor- dert.“ – „Doch, in der Annonce stand „m/w/d“ männlich, weiblich, deutsch. Und Deutscher bin ich nun mal nicht.“ Wenn man solches hört, kommt man schnell ins gesellschaftliche Nach- denken. Die Genderdebatte (Frage nach der Geschlechtsidentität) zeigt uns seit Jahren auf, dass es nicht nur Männer und Frauen gibt. Unter uns leben Menschen, die an Körper, Geist und Seele erleben, dass sie weder männlich noch weiblich sind. Sie sind aber kein drittes Geschlecht mit ein- deutig primären Geschlechtsmerkmalen. Diese, sich als divers (ungleichar- tig) erkennenden Menschen, beschreiben ihre Geschlechtlichkeit sehr un- terschiedlich. Das bedeutet: es gibt mehr als Männlein und Weiblein auf dieser Erde. Ein wissenschaftliches Magazin schrieb mal, dass weit über 100 Geschlechter gezählt wurden. Wer sich in der Bibel etwas auskennt, der weiß, dass es im Schöpfungsbe- richt (1. Mose 1,27) heißt: „Und Gott schuf den Menschen … und schuf sie als Mann und Weib.“ Wie kann es dann divers geschlechtliche Menschen geben? „Der Text vom Schöpfungsbericht ist seinem Wesen nach weder Mythus noch Sage, sondern Priesterlehre“ (G.v.Rad). Uraltes Wissen wurde von Priestern weitergetragen und durch Glaubenserkenntnisse vermehrt. Sie beschrieben die Welt, wie sie diese sahen. Auch wir lesen den Schöp- fungsbericht heute zeitnah. Es bleibt aber für Christ*innen das Bibelbe- kenntnis, dass Gott der Schöpfer allen Lebens ist. Jedes Leben, jedes Ge- schöpf, ob Mann, ob Frau oder divers eingetragene, ist von Gott, dem Va- ter des Lebens. Das Bekenntnis zu ihm entscheidet unser Dasein. Sortie- rungen in „m/w/d“ sind zeitbedingt. Sie sind gesellschaftliche Ordnungen, Konstruktionen, die dazu beitragen, menschliches Zusammenleben zu ver- stehen. Seit Ende 2018 darf im Geburtenregister „divers“ eingetragen wer- den. Nicht alle werden dem mit Verständnis begegnen. Lassen wir uns aus dem Römerbrief dazu sagen (Kap. 11, 33-36): „O welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkennt- nis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, dass es ihm wieder vergolten werde? Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Ehre in Ewigkeit! Amen. Klaus Schwarze, Pfr. i.R. 21
In den Tagen Jaels… Der Frauensonntag 2021, den wir im September feiern wollen, wird span- nend wie ein Krimi. Ein Text mit dra- matischen Wendungen und schillern- den Charakteren. Frauen und Männer verhalten sich anders als von ihnen erwartet und es treten ungewöhnlich viele verschiedene Frauengestalten auf. Das Zitat und Motto: „In den Tagen Ja- els“- führt zu einem der ältesten Texte der Hebräischen Bibel. Er steht im Buch Richter_innen, Kapitel 4 und 5 und er- zählt von den Anfangszeiten des Gottesvolkes im gelobten Land. Da- mals wurde Israel noch von provisorischen Führungspersönlichkeiten regiert, den sog. Richter_innen. Die Geschichte handelt von Deborah, einzige Richterin unter lauter Männern, Jael und der Mutter von Sisera. Die Frage nach Gerechtigkeit, Gewalt und Macht sind eine aktuelle Herausforderung für uns, mutet uns extreme Gewalt und ein sperriges Gottesbild zu. Damit sind wir in diesem Jahr am Frauensonntag eingeladen, uns auch einmal mit der „dunklen Seite“ Gottes zu beschäftigen. In den Tagen Jaels waren die Wege verödet Und die auf Pfaden gingen, mussten gewundene Wege gehen…(Ri5,6) Auch heute sind Wege manchmal verödet und gewunden. Und manchmal gehst du verschlungene Pfade, bis du ankommst. Bei dir selbst und anderen. Und manchmal braucht`s dazu Wut. Und manchmal braucht`s dazu Kraft. Und manchmal musst du etwas Schweres, Hartes, Verletzendes tun. Und Verwundung in Kauf nehmen. Damit es irgendwann so sein kann: A.S. Dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe, und du deine Nächsten lie- ben kannst: wie dich selbst. Ulrike Heydenreich 22
Weltgebetstag 2021 aus Vanuatu mit meditativem Stationenweg in der Engener Altstadt gefeiert Der Einladung zum meditativen Stationenweg am Weltgebetstag 2021 aus Vanuatu folgten am 05.03.2021 zahlreiche Besucher*innen und erkundeten die insgesamt sechs Stationen in und um die Stadtkirche. Mit einem herzlichen “Seid Willkommen” wurden Sie am Eingang der Kirche begrüßt. An der ersten Station gab es Interessantes über den Inselstaat im Pazi- fik zu erfahren, u.a. wo er eigentlich liegt: hinter Australien und nördlich von Neuseeland über 37 Flugstunden von Deutschland entfernt. In dem kleinen Land mit nur ca. 300.000 EinwohnerInnen werden noch über 100 Sprachen gesprochen. Die Menschen leben meist sehr ländlich in einfachen Häusern, aus Baumstämmen gebaut und mit Palmblättern gedeckt. An der zweiten Station war eine Baustelle vor- zufinden, die symbolisch darstellte, dass wir die ArchitektInnen unseres Lebens sind. Ein Stein als Zeichen, dass Jesus unser Fels ist - im Glauben und im Leben - wurde den Besu- cher*innen mit auf den Weg gegeben. Weiter ging es anschließend zur dritten Stati- on, an der die Schicksale und Lebenswege von Frauen vorgestellt wurden. Ihnen konnten Wünsche übermittelt werden. “Ich wünsche Dir, dass Du einen Ausweg aus Deiner Situa- tion findest und nie aufhörst, auf Gott zu hof- fen.”, “Ich wünsche Dir eine Arbeit, ein Auskommen, eine Familie, eine Heimat.”, waren einige hoffnungsvolle Worte, die an die Frauen gerich- tet wurden. An der vierten Station gab es per Video beeindruckende Bilder des Landes zu sehen. Die bescheiden lebenden und freundlichen Men- schen - Vanuatu stand mehrmals an erster Stelle des weltweiten Glück- sindexes - und darüber hinaus Bilder vom tropischen Regenwald, der Vielfalt an Früchten und Traumstrände. Um den Klimawandel, von dessen Folgen Vanuatu weltweit am meisten bedroht ist, durch einen steigenden Meeresspiegel und immer häufiger auftretende verheerende Tropenstürme ging es an Station fünf. Die 23
Botschaft des Weltgebetstags lautet deswegen “Wir haben Hände, um etwas zu bewegen, damit die verwundete Erde ein Lebenshaus für alle bleiben kann.” Vanuatu geht mit gutem Beispiel voran. Es gibt bereits seit zwei Jahren ein strenges Plastikverbot. Die letzte Station lud zu Andacht und Segen ein. Eine Kerze in Geden- ken an die Menschen in Vanuatu und ihre Herausforderungen konnte entzündet und ein Beitrag zur Kollekte gegeben werden. Das Team in Engen bedankt sich herzlich für die großzügigen Gaben, die an die Weltgebetstagsbewegung gespendet wurden. Mit einem Se- gen zu einem Lebensgarten in Fülle wurden die Besucher*innen an dieser Station verabschiedet. Viele nutzen die Gelegenheit, bei Live- Musik und Solo-Gesang der Lieder des WGT 2021 noch in der Stadtkir- che zu verweilen. Immer am ersten Freitag im März wird der Weltgebetstag über Konfes- sions- und Ländergrenzen hinweg gefeiert. Er beschäftigt sich jährlich mit der Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes. Christliche Frauen engagieren sich dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. Olivia Wetzel 24
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Dankbar für Erntedank Der Altar ist geschmückt mit Sonnenblumen, Ähren und Kürbissen. Obst und Gemüse stapelt sich bis in den Gang hinein. Neben Mehl, Nudeln und Kaffee entdecke ich auch Honig und sogar ein ganzes Bündel frischer Maiskolben vom Feld. Meine Fingerspitzen streifen das feine Pergamentpapier des Gesangbuches, während ich das erste Lied aufschlage. Orgelklänge erfüllen die weitläufige Kirche, die klaren Stimmen des Chores ertönen von der Empore. Feine Sonnenstrahlen brechen sich in den bunten Fenstern und hüllen die Menschen, die nun in den Gesang des Chores mit einfallen, in warmes Licht. Es sind Worte der Dankbarkeit, die sich mit dem Läuten der Glocken vermischen. Mein Kalender markiert den zweiten Sonntag im Oktober und mit die- sem Gottesdienst wird das Erntedankfest eingeleitet. Bereits seit dem 3. Jhdt. n. Chr. wird es gefeiert und hat seinen Ursprung in einem römi- schen Brauch, bei dem Knechte und Mägde von ihren Gutsherren höchstpersönlich Erntebier und Festessen serviert bekamen, nachdem sie die Ernte eingebracht hatten. Heute läuft das Einbringen der Ernte nicht mehr so traditionell ab, aber der Ursprungsgedanke des Erntedankfestes ist geblieben: Wir möchten Gott für die Gaben der Ernte danken; für die Vielfalt, die uns jeden Tag zur Verfügung steht. Die am Altar dekorativ platzierten Gaben werden nach der Segnung an bedürftige Menschen verteilt, in Anlehnung an das Festmahl der Knechte und Mägde im alten Rom. Dankbarkeit ist jedoch eine Haltung, die uns täglich begleiten sollte. Denn „Gaben“ haben viele Formen, sie müssen auch nicht zwingend greifbar sein. „Gaben“ werden abgeleitet von geben. Geben kann jeder Mensch, sollte er auch noch so wenig besitzen. Jesus hatte Nichts und gab uns Alles. Es liegt nun an uns, auch die Kirche als Ort der Gemeinschaft mit unse- ren Gaben zu unterstützen, damit sie uns erhalten bleibt. Unsere Kir- chengemeinde freut sich zu Erntedank über Ihre Spenden! Inga Schlotter 26
Eine neue Chance „Der Tag der Umkehr“ ist eine gängige Bezeichnung für den Buß- und Bettag, der am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag gefeiert wird. Nachdem uns der Volkstrauertag auf den Boden der Tatsachen zurück- holt und uns mit der Erinnerung an die Kriegstoten und Opfer der Ge- waltherrschaft der Nationen rücksichtslos die Fehlbarkeit der Menschen aufzeigt, möchten wir den Buß- und Bettag als Tag der Neuorientierung nutzen. Die Irrtümer der Gesellschaft werden überdacht und Besinnung ange- strebt. Es scheint als gäbe uns dieser Tag eine neue Chance. Wenn wir unsere Versäumnisse und Fehlentscheidungen, unsere Schuld und unser Versagen im Gebet vor Gott bringen, wünschen wir uns nichts sehnlicher, als zur Ruhe zu kommen. Wir tun Buße, um we- nigstens für einige Zeit so etwas wie inneren Frieden zu spüren. Jedoch werden wir Ruhe und Frieden nur dann langfristig erlangen können, wenn wir jeden Tag als unseren „Tag der Umkehr“ ansehen. Inga Schlotter 27
Aktuelles aus dem KGR An dieser Stelle möchten wir ab sofort über aktuelle Themen aus unseren KGR-Sitzungen berichten. Der Neubau des Gemeinde- und Pfarrhauses begleitet uns nun schon seit langem und wir hoffen darauf, sehr zeitnah einen Bauantrag stellen zu können. In zahlrei- chen Sitzungen haben wir uns bemüht, auch Ideen und Wün- sche aus der Gemeinde mit aufzunehmen. Sorgen bereitet uns die Finanzierung, da die Planungen unsere Ressourcen derzeit noch überschreiten. Im Austausch mit der Landeskir- che suchen wir hier nach Lö- sungen. Parallel wird unser Fundraising-Team Vorschläge erarbeiten, wie wir zusätzliche Gelder anwerben können. Ein unverhoffter Geldsegen im fünfstelligen Bereich aus einer Erbschaft kommt uns in dieser Situation gerade recht. Über die aktuellen Planungen möch- ten wir zeitnah in einer Ge- meindeversammlung berichten. Für die Zeit, in der unser Neubau entsteht, suchen wir dringend noch Lagermöglichkeiten für all die Dinge, die sonst im Gemeindehaus ihren Platz haben: also Noten, Requisiten, Küchenutensilien usw. Die Räume sollten trocken und zum Teil auch zugänglich sein. Wer uns dafür Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann, meldet sich bitte telefonisch oder per E-Mail im Pfarramt. 28
Wenn Sie Interesse haben in unserem Fundraising- Team mitzuarbeiten und/ oder jemanden kennen, der sich hier einbringen möchte, sprechen Sie bitte Pfar- rer Wurster an. Wir sind froh, dass wir mit unseren Kon- firmanden nach einem schwierigen Corona-Jahr am 18. Juli eine frohe Kon- firmation feiern konnten. Ab September freuen wir uns auf die neuen Konfirman- den. Corona beschäftigt uns auf vielen Ebenen. Wir wün- schen uns sehr, dass wir wieder regelmäßig ein Kir- chencafé anbieten können. Die Regelungen der Landeskirche ließen dies Ende Juni leider (noch?) nicht zu – sobald wir wieder loslegen dürfen, freuen wir uns auf eine gemeinsame Tasse Kaffee, Tee, oder… nach dem Gottesdienst. Viele Jahre hat unsere Kantorin Sabine Kotzerke durch ihre wertvolle Arbeit unsere Gemeinde geprägt. Im kommenden Jahr wird sie ihre Arbeit beenden. Wir machen uns intensiv Gedanken über die Neu- ausschreibung der Kantorenstelle. Dafür tauschen wir uns u.a. auch mit den Leitungen unserer Kreise und Gruppen und dem Förderkreis für Kirchenmusik aus. Am 6. Juli hatten wir daher zu einem Austausch im Gemeindehaus eingeladen. Unser Gemeindefest haben wir in den Herbst ver- schoben. Die Rahmenbedingungen unter Corona erschienen uns Ende Juni noch zu unsicher. Nun freuen wir uns darauf, am 10. Oktober gemeinsam mit der Kinderkantorei den Erntedankgottesdienst zu feiern, wollen anschließend gemütlich zusammensit- zen und hoffen, dass die Coronalage dies dann zu- 29
lässt. Wenn Sie uns in der Vorbereitung unterstützen möchten, oder selbst etwas zum Gemeindefest beitragen möchten, sprechen Sie bitte Conny Hoffmann an. Zum Reformationsfest am 31.10. denken wir über einen besonderen Gottesdienst mit anschließendem Reformations-Schoppen nach. Lassen Sie sich über- raschen. Im Herbst planen wir als KGR an einem Wochen- ende eine Rüste, um uns für aktuelle Themen der Gemeinde Zeit zu nehmen Für die Leitung unseres Krabbelgottesdienstes su- chen wir ab sofort eine*n engagierte Nachfolge*rin. Bei Rückfragen oder Interesse melden Sie sich gerne im Pfarrbüro. Wir freuen uns, wenn diese wertvolle Nachwuchsarbeit weitergeführt werden kann. Ab dem 1.September 2021 wird unser KGR- Mitglied Steffen Meiers am „Theologischen Seminar Adelshofen“ im Kraichgau an ei- nem viermonatigen Kurzbibelstudium teil- nehmen. Daher wird er in diesem Zeitraum nicht so aktiv in der Gemeindearbeit mitwir- ken, aber sicherlich einige Wochenenden in Engen verbringen können. Für Fragen zu seinem Aufenthalt in Adelshofen steht er gerne zur Ver- fügung. Anfang nächsten Jahres wird er dann von seinen Eindrücken berichten können. 30
Alle Zeit liegt in Gottes Hand „Und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben!“ (Johannes 11,26) Die Aussage die- ses hoffnungsvol- len Bibelverses wird am Ewig- keitssonntag le- bendig. Eigentlich stimmt der Feier- tag am letzten Sonntag vor dem ersten Advent die Gemeinde der Gläubigen eher traurig. Mit ihm endet das Kirchenjahr und mit dem Geden- ken an die Ver- storbenen wird die im Alltag er- folgreich ver- drängte Lücke, die sie hinterlassen haben, wieder gegenwärtig. Dabei besagt der oben zitierte Vers aus dem Johannesevangelium et- was anderes. Hier kommt das ewige Leben zur Sprache und auch „Ewigkeitssonntag“ klingt nicht endgültig. Tatsächlich soll dieser Feier- tag für die Auferstehung und das damit verbundene ewige Leben all derer stehen, die so oft schmerzlich vermisst werden. Denn Ewigkeit bedeutet nichts anderes als „Alle Zeit liegt in Gottes Hand.“ Es liegt allein bei ihm, wie viel Lebenszeit zur Verfügung steht und wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um ins ewige Leben überzu- gehen. Wenn wir an Gott glauben, schätzen wir das Leben und nehmen den Tod an, genauso wie alles andere, was er für uns bereithält. Inga Schlotter 31
Wochenplan bis auf Weiteres unter Vorbehalt Mo 20.00 Probe Kantorei (wöchentl.) 14.00 Kinderkantorei Jubilate (wöchentl.) Di 15.00 ab 4 Jahre Kinderkantorei Jubilate (wöchentl.) 1. + 2. Klasse 16.00 Kinderkantorei Jubilate (wöchentl.) 3. + 4. Klasse 17.15 - Jugendkantorei (wöchentl.) 18.30 5. - 8. Klasse 20.15 Hauskreis „Felsenfest“ (14-tägig) 17.00 Konfiunterricht (14-tägig) Mi 1 x monatl. Konfisamstag 20.00 Senfkorn-Hauskreis (wöchentl.) 15.00 Do Mittwochtreff (monatlich) 19.30 Jugendgruppe (wöchentl.) Fr 19.30 Sing & Pray (wöchentl.) 10.00 Gottesdienst (wöchentl.) So 10.00 Kindergottesdienst (wöchentl.) im Gemeindehaus www.evgemeinde-engen.de 32
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