Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Großdeinbach - Evangelische Kirchengemeinde ...
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Evangelische Kirchengemeinde Großdeinbach mit Kleindeinbach, Hangendeinbach, Wustenriet, Waldau und Haselbach-Söldhaus Gemeindebrief Juli I August I September 2020 Abschiede Grüner Gockel Antisemitismus Loslassen und Losgehen Konzept Kirchgarten Eine alte Schallplatte S. 6; S. 9; S. 10 S. 14 S. 16
Zum Titelbild Gemeindeleben Kontakt Unser neuer Kirchengemeinde- rat war kaum eingesetzt und Evangelisches Pfarramt hatte seine Arbeit begonnen, Großdeinbach da kam auch schon die jähe Pfarrer Jochen Leitner Zäsur durch die Corona-Pan- Pistoriusstraße 6 demie. Keine einfachen Start- 73527 Schwäbisch Gmünd bedingungen. Tel. 07171 - 73 765 Fax 07171 - 97 95 49 Aber mit Kreativität, Flexibilität Pfarramt.Grossdeinbach@elkw.de und Engagement trafen wir uns www.grossdeinbach-evangelisch.de in Videokonferenzen und waren auch sonst gut in Kontakt, um Diakonin Doris Beck die Leitungsverantwortung ge- erreichbar Mittwochnachmittag, Don- rade in dieser herausfordernden nerstag und Freitag im Gemeindehaus Zeit besonnen wahrzunehmen. Tel. 971 86 20 Diakonin.Beck@web.de Als dann wieder Gottesdienste gefeiert werden konnten, erar- 1. Vorsitzender der Kirchengemeinde beiteten wir dafür ein Hygiene- Ulrich Klotz, Tel. 908 31 65 konzept, ebenso auch für die Öffnung des Gemeindehauses. Gemeindebüro Im Titelbild sind noch der be- Birgitt Fautz, freitags 9-11 Uhr sondere Pfingstmontaggottes- Tel. 73 765 dienst vor der Kirche und die auf Pfarramt.Grossdeinbach@elkw.de Abholung „wartenden“ Tauf- schafe zu sehen. Gemeindehaus Pistoriusstraße 4 Mesnerin und Hausmeisterin Herausgeber Alexandra Roedel, Tel. 0151 - 212 416 58 Sie lesen den Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Kirchenpflege Großdeinbach. Ausgabe Nr. 92 - 3/20. Sylvia Maier, Tel. 87 67 82 Auflage: 900. Druck auf Umwelt- schutzpapier. Verantwortlich für den Bankverbindung Inhalt sind Pfarrer Jochen Leitner, die Ev. Kirche Großdeinbach Verfasser und das Redaktionsteam. IBAN: DE45 6136 1975 0061 0710 05 Gestaltung: Redaktionsteam. BIC: GENODES1RML Ausgetragen von vielen netten Men- Bitte Verwendungszweck angeben! schen - DANKE! 2
An(ge)dacht Liebe Leser, Paul Gerhard hat dieses Bild vom Blühen in einem seiner Strophen auf- drei schöne, leuchtende Mohnblüten genommen und auf unser Leben im in einem Kornfeld. Was rufen sie in Glauben angewendet: „Mach in mir mir hervor? deinem Geiste Raum, dass ich dir werd’ ein guter Baum und lass mich Wurzel treiben. Verleihe, dass zu dei- nem Ruhm ich deines Gartens edle Blum und Pflanze möge bleiben.“ Die Seligkeiten, die Segnungen, die Schönheiten, die es in dieser Schöp- fung neben allen Rätseln und Grau- samkeiten gibt, sind Gottes Zeichen, dass er sich aus seiner Schöpfung nicht hinausdrängen lassen wird, In vielen Varianten hat Jesus die Din- sondern an ihr festhält und sie reifen ge und Geschöpfe der Erde als lassen will zu einem wunderschönen Gleichnisse für den Himmel Gottes blühenden Lebensgarten. verstanden. Die Schöpfung ist für ihn gleichnisfähig für das Himmelreich. Wir sollten deshalb unsere Freude über schöne Blumen, Schmetterlinge, Son- Die drei Mohnblüten rufen in mir auch nenaufgänge und ähnliche Schönhei- einen Gleichnisgedanken hervor. ten nicht als sentimental gering schät- Könnte man nicht die drei Blüten als zen! Diese Freude ist Hinweis darauf, einen interessanten Hinweis auf die dass wir nicht zu Unrecht von den Dreifaltigkeit Gottes verstehen, an die Schönheiten der Schöpfung bewegt wir im Kirchenjahr an „Trinitatis“ (in werden, sondern weil Gott vielfältig diesem am 7. Juni, dann die Trinitatis- unter uns blüht und unser Leben zum zeit bis 1. November) denken? Blühen bringen will! Gott will unter uns blühen. Er blüht Eine gesegnete und behütete Som- unter uns in der geheimnisvollen merzeit! Größe seiner Schöpfung. Er blüht unter uns in der Liebe und Hingabe Jesu Christi. Er blüht unter uns in Hoffnung, in Geduld und in Frieden und sorgt dafür, dass durch seinen Heiligen Geist Hoffnung, Geduld und Frieden sogar inmitten vieler Trostlo- sigkeiten zwischenmenschlichen Un- Ihr friedens aufblühen können. Pfarrer Jochen Leitner 3
Aktuelles Hinweise zu Gottesdiens- ten und Veranstaltungen Die Entwicklung der Corona-Pande- mie ist dynamisch und bringt gravie- rende Einschränkungen des Ge- meindelebens mit sich. Gleichzeitig werden bestehende Regelungen im- mer wieder auf Grundlage der Vor- gaben der Behörden und der Lan- deskirche überprüft und angepasst, so dass, wenn Sie diese Ausgabe des Gemeindebriefs in Händen hal- ten, womöglich schon wieder andere Regelungen gelten als beim Redakti- onsschluss. Dafür bitten wir um Ver- ständnis. Das neue Holzkreuz vor der Kirche an Karfreitag Möglichst aktuell informiert Sie unse- re Internetseite: www.grossdeinbach-evangelische.de men, einen Mindestabstand einhalten Und die der Landeskirche: können. Es ist aber nicht so, dass der www.elk-wue.de. Platz nicht ausreichen würde! Zusätz- lich übertragen wir - sofern das Wet- Zum Redaktionsschluss galt: Got- ter passt - den Gottesdienst hörbar tesdienste finden wieder statt, aller- vor die Kirche oder feiern (wie an dings mit hohen Auflagen an den Pfingstmontag) gleich ganz draußen. Infektionsschutz. Die Empfehlungen Zu den weiteren Maßnahmen gehört von Behörden und Experten, soziale der Verzicht auf gemeinsames Singen, Kontakte zu minimieren, gelten nach weil das Übertragungsrisiko durch wie vor, auch wenn die freie Religi- Aerosole hier verstärkt besteht, sowie onsausübung nun nicht mehr in der insgesamt die Verkürzung der Got- Weise eingeschränkt ist wie zu Be- tesdienste. Beim Betreten und Verlas- ginn der Coronapandemie. Nach wie sen der Kirche ist eine Mund-Nasen- vor sind Online oder Fernseh-Got- bedeckung (noch) erforderlich. Wäh- tesdienste eine Alternative. rend des Gottesdienstes kann diese abgenommen werden. Für die Gottesdienste in der Kirche musste der Kirchengemeinderat eine Neu ist auch der Gottesdienstplan in Höchstzahl an Plätzen festlegen, da- der Mitte des Gemeindebriefs. Er ist mit alle, die zum Gottesdienst kom- nun so gestaltet, dass immer die Got- 4
tesdienste sichtbar sind, die an den oder per Telefon, E-Mail und Post verschiedenen Orten stattfinden. Das erreichbar. Und längst nicht alles hat seinen Hintergrund in unserem kann und muss zentral organisiert Stück für Stück wachsenden Zusam- sein. Die vergangenen Wochen ha- menarbeiten mit der Kirchengemeinde ben auch gezeigt, welche Möglich- Lindach-Mutlangen und darin, dass keiten jeder Einzelne hat, im Sinne eben nicht Gottesdienste ausfallen, des Evangeliums aktiv zu werden sondern gemeinsam an verschiede- und im persönlichen Umfeld zu hel- nen Orten gefeiert werden! fen, zu hören, der Liebe Gottes einen Platz zu geben. So wurde und wird viel telefoniert, Karten und Briefe geschrieben, Pre- digten und Informationen in Briefkäs- ten verteilt und regelmäßig Mails ver- schickt. Wir haben Blumen im Haus Deinbach für alle abgegeben. Das Team des Seniorennachmittags hat Marmelade gekocht und an die Se- nioren verteilt. Für Kinder wurden von der Kinderkirche Stationen zu einer biblischen Geschichte in der Kirche aufgebaut. Vor Karfreitag ein großes Holzkreuz neben der Kirche Mutmachkarten zum Austauschen an Ostern aufgestellt. Ostern mit Mutmachkar- ten gefeiert. Mittwochs und Sonn- tags ist die Kirche zum Innehalten, Die Sehnsucht, Gruppen, Kreise, Sip- Beten, Kerze anzünden nach wie vor pen, Chorproben und andere Veran- geöffnet. Ganz zu schweigen von staltungen wieder aufzunehmen, ist vielen dankbaren Rückmeldungen groß. Sie haben eine wichtige Rolle in über die Kreativität und die Einsatz- unserem Gemeindeleben. Ende Juni bereitschaft, die wir als Kirche ge- konnte ein Konzept beschlossen wer- genseitig aufbringen. Gemeinde den, welches die Öffnung des Ge- kümmert sich um Gemeinde - und meindehauses möglich machte. Den- oftmals im Stillen und Verborgenen, noch wird einiges noch nicht wieder treu und liebevoll. seinen gewohnten Gang gehen. Danke für alles Engagement, alle Unsere Kernaufgabe bleibt es, vom Gebete und alle Geduld. Evangelium zu reden und für die Menschen da zu sein. Seelsorge fin- det statt. Das Pfarramt ist persönlich 5
Abschied verdankt die Kirchengemeinde un- Nachrufe zu Dr. Klaus glaublich viel. Er konnte immer in Richters Tod mindestens zwei Richtungen blicken: Zurück und nach vorne. Er konnte Gutes bewahren und Neues wagen. Beim Durchstöbern alter Gemeinde- briefe und beim Sammeln verschie- dener Erinnerungen für Dr. Richters Beerdigung, fielen mir folgende Sätze ins Auge - typisch und treffend: „Aus seiner ersten Kirchengemeinderats- sitzung am 13. Dezember 1995 sind acht Kerzen in Erinnerung, die für Offenheit, Gemeinsamkeit, Zuhören, Phantasie, Geduld und Toleranz, Humor, Mut und Gewinn für den per- An eine erste Begegnung mit Dr. sönlichen Glauben entzündet wur- Klaus Richter erinnere ich mich nicht den. Alle diese Punkte hat sich Dr. wirklich. Wahrscheinlich war diese Richter in seiner langen Amtszeit zu auf der Bezirkssynode im Herbst einem Leitbild 2016, nachdem ich als neuer Pfarrer gemacht.“ in Ausbildung auf dem Rehnenhof begrüßt worden war. Aber an seine Ihm waren immer freundliche, offene und wertschät- gute Rahmenbe- zende Art werde ich mich immer er- dingungen wich- innern. Als wir mehr Kontakt zuein- tig und so hat er ander bekamen, da ein möglicher genau wahrge- Wechsel von mir nach Großdeinbach nommen, was für ins Gespräch kam, sorgte Dr. Richter eine gelingende in seiner strukturierenden und vor- Weiterentwick- ausschauenden Art dafür, dass alle l u n g d e r K i r- Rahmenbedingungen geschaffen chengemeinde wurden, die nötig waren. notwendig sein könnte - und Er hat maßgeblich dazu beigetragen, tatkräftig mit an- dass ich in eine hervorragend ge- gepackt: Struk- führte Gemeinde kommen durfte. turiert, organi- Seit 1995 war Dr. Richter Mitglied im siert, planend, Kirchengemeinderat und bis De- prüfend - so, wie zember 2019 durchgängig 1. Vorsit- es eben sein na- zender. Seiner überlegten, planen- turwissenschaft- den und stets wertschätzenden Art 6
liches Naturell mitbrachte. Mehrere fachlich und väterlich zugewandter Pfarrerwechsel hat er begleitet, zu- Freund und Begleiter. kunftsfähige Entscheidungen und Weichenstellungen getroffen, die Kir- Pfarrer Jochen Leitner chengemeinde nach „außen“ mit Herz repräsentiert und auch im Kir- chenbezirk, in der Bezirkssynode und ganz besonders in der Ökumene Der Grüne Gockel brachte er sich vorbildhaft und un- ermüdlich ein. Dr. Klaus Richter hat sich nach dem Jahr 2000 engagiert eingesetzt, dass „In die Jahre seiner Amtszeit fielen die Evangelische Kirchengemeinde große Projekte wie Altes Gemeinde- Großdeinbach das Umweltprogamm haus, Kirchenrenovierung, Orgelreno- "Grüner Gockel" der Landeskirche vierung, das Umweltprojekt Grüner Gockel, die 100-Jahr-Feier, der Um- bau der Kirchenheizung.“ Und natür- lich sehr herausfordernde und weitrei- chende Entscheidungen im Bereich Strukturen, Pfarrstellen und Finanzen. „Wie gerne hätte er es, wenn auch sein lang gehegter Wunsch in Erfül- lung gegangen wäre: Einen „richtigen“ Namen für unsere Großdeinbacher Kirche zu finden!“ Die Erfüllung dieses Wunsches ist ihm leider verwehrt ge- blieben. Aber weniger geliebt hat er deswegen sein „Kirchle“ nie, in der er auch einen Teil seines 80. Geburtsta- auch in unserer Gemeinde umsetzt. ges feierte. Dazu musste der Kirchengemeinde- rat gewonnen und ein Umweltteam Dr. Richter war eine Führungspersön- gebildet werden. Neue Handlungs- lichkeit - und dabei immer nahbar, fair weisen und Wege waren gefordert. und wertschätzend. Eine eher selte- Die Leitlinien und ein Umweltpro- nere und daher so wertvolle Kombina- gramm sind bis heute die Eckpfeiler tion. Er fehlt mit seinem Weitblick, für ein umweltbewusstes Handeln in seinem Überblick und seinem Durch- unserer Gemeinde. blick. Er fehlt uns als Ratgeber, Weg- begleiter, Bruder im Glauben und her- Dr. Richter war seit der ersten Vali- zensguter Mensch. Er fehlt mir als dierung in 2004 mit Nachdruck daran interessiert, dass der "Grüne Gockel" 7
jede der inzwischen vier Revalidie- rungen in Angriff nahm und auch er- folgreich bestanden hat. Durch seine Mitarbeit im Umweltteam und seinem gleichzeitigen Vorsitz im Kirchenge- meinderat konnte er die Umsetzung der Umweltbelange in jeder Hinsicht steuern und besonders unterstützen. Das Umweltteam verdankt Dr. Rich- ter sehr viel durch sein gezieltes Nachfragen, das Einbringen von Ide- der Kirche hoch wachsen lassen. Am en und nicht zuletzt auch durch seine vereinbarten Termin für den Sensen- aktive Mithilfe bei anstehenden Ar- kurs hat es leider geregnet. Trotzdem beiten und Aufgaben. Der „Grüne haben sich ein paar tapfere Akteure Gockel“ der Ev. Kirche Kirchenge- eingefunden. Und irgendwie hat das meinde Großdeinbach hat mit sei- trotz des Regens auch Spaß ge- nem Wirken und Handeln sowohl bei macht! der Landeskirche, in der Öffentlich- keit und in unserer Gemeinde an Susanne Seeber Gewicht gewonnen. Dafür danken wir ihm. Seine persön- Herr Richter ist immer für ein offenes liche Unterstützung wird uns fehlen. und begegnungsfreudiges Gemeinde- leben eingetreten und konnte dabei Das Umweltteam viele überzeugen und aktivieren. Ein gutes Miteinander Persönlich von Mensch zu Mensch - auch un- Spontan sind mir die Bilder von un- terschiedlicher Auf- serer Sensenaktion eingefallen. Das fassungen - war ihm zeigt doch, wie vielfältig Klaus Rich- ein wichtiges Anlie- ter als KGR-Vorsitzender tätig war. gen. In vielerlei Das war im Jahr 2004. Wir hatten Hinsicht bewirkte er gerade mit dem "Grünen Gockel" damit eine respekt- angefangen. Manfred Eberwein als volle, offene Atmo- erster Ratgeber und Auditor in Sa- sphäre, für die wir sehr dankbar sind! chen "Grüner Gockel" und Siegfried Wir werden ihn vermissen! Müller-Attinger hatten die Idee von einem Sensenkurs. Auch damals hat- Godelinde Spellenberg-Moser ten wir schon einen Teil der Wiese an und Berthold Moser 8
Abschied Wechsel nach neun Jahren in Mutlangen Nach neun Jahren in Mutlangen führt mein dienstlicher Weg meine Familie und mich nun nach Ilshofen (Schwä- bisch Hall). Da ich in dieser Zeit ja doch recht oft bei Ihnen war, möchte ich mich gern auch hier kurz verab- schieden. Großdeinbach, das war für mich: Eiskalte Kirche im Winter ! , warm- herzige, interessierte und interessan- te Menschen und sehr viele gute und schöne Begegnungen. Ganz herzli- chen Dank dafür! Ich wünsche Ihnen allen Gottes Schutz und Segen! Ihre Susanne Holzwarth-Raithelhuber Freud und Leid Taufen Beerdigungen Liese Waldenmaier (geb. Reutter) Lene Steinbrecher Ida Maier Ruth Münsinger (geb. Müller) Lilly Wanek geb. Elsässer Madison McKeever Karl Schunter Thea Eckl Friedrich Betz Miron Geier Gordana Brozovic (geb. Luznar) Dr. Klaus Richter 9
Noch ein Abschied im Rückblick staunen lassen und tief Vertraut den neuen Wegen dankbar machen. Gerne hätte ich mich von vielen persönlich verab- Das Lied „Vertraut den neuen We- schiedet, das wird in Zeiten des Ab- gen, auf die die der Herr euch weist", standes wohl nicht möglich sein. hat mich in den letzten Wochen per- Deshalb sage ich auf diesem Weg sönlich sehr begleitet. In der Tat hat- von Herzen DANKE für alles entge- te ich den Eindruck: Gott lockt mich gengebrachte Vertrauen, für so viele in neues Land. wertvolle Momente der Begegnung, für ehrlichen Austausch und inspirie- Nun ist die Entschei- rendes miteinander Ar- dung getroffen und der beiten und Leben. neue Weg tut sich vor mir auf. Ich werde ab 1. Geplant ist, dass ich bis Oktober 2020 die City- Mitte August im Dienst diakonatsstelle in bin und mir dann eine Stuttgart antreten. Eine Pause für Umzug und wahrlich neue große Neubeginn gönne. Herausforderung, auf die ich mich freue. Auch Ihnen und euch gilt: „Vertraut den neuen Neubeginn bedeutet Wegen, auf die uns Gott auch Abschied und gesandt. Er selbst das ist die schmerzli- kommt uns entgegen..." che Kehrseite der Me- und das mit offenen daille. Nach 18 Jahren Armen. Leben und Arbeiten im Kirchenbezirk Schwä- Mit dieser hoffnungs- bisch Gmünd bedeutet vollen Perspektive grü- das: Abschiednehmen ße ich euch und Sie von vertraut und lieb herzlich g e w o r d e n e n M e n- schen, von Aufgabenfeldern, die ich Doris Beck immer noch gern und mit Herzblut bewege, von über die Jahre gewach- senen Netzwerken, von der schönen PS: Wer gerne noch eine Erinnerung Ostalb, die ich so gern mit Wander- mit mir teilen möchte oder ein Anlie- schuhen erkunde und vielem mehr. gen hat, darf das gerne tun und er- reicht mich nach wie vor über die Ich gehe mit einem großen Reichtum Mailadresse: Diakonin.Beck@web.de an Erlebnissen, Erfahrungen und wertvollen Begegnungen, die mich 10
Liebe Doris, benserfahrung und Kompetenz aus der Perspektive eines eigenen, tiefen das fällt mir nicht leicht, dich ziehen Glaubens in lebensentfaltende Rich- zu lassen. Wir hatten von Anfang an tungen bringen. Nie warst du ir- einen richtig guten Draht zueinander. gendwie aufdringlich. Und dennoch Und wir teilen beide das Herzensan- klar und zielstrebig. liegen, Menschen mit Gott zusammenzubringen Besonders fehlen wirst und sie darin zu beglei- du uns allen beim Bibel ten. Überhaupt ist das teilen und bei den Stufen eine deiner großen Stär- des Lebens. Mit deiner ken. Nicht nur, dass du einfühlsamen Art hast du insgesamt 18 Jahre im vielen Menschen Wege Kirchenbezirk Schwä- im Glauben eröffnet. Und bisch Gmünd an unzähli- genauso wirst du fehlen gen Stellen segensreich im fröhlichen Miteinander tätig warst. Seit Januar der „Frauen auf der 2017 kam auch Großd- Höhe“ und bei den Se- einbach in diesen Genuss nioren. Und was alles an deiner Gaben. Besuchen, Gesprächen und Begegnungen im Ort Du warst tragende Kraft von dir eher im Verbor- vor allem bei den Senio- genen beigetragen wur- ren, den Frauen und den de, lässt sich in seiner geistlichen Angeboten. Fülle nur erahnen. Viele Menschen hast du nachhaltig geprägt, ge- Mit vielen zusammen bin fördert, begeistert mit hineingenom- ich wirklich zutiefst dankbar für die men in den Glauben. Und weil du Zeit deines Hierseins und ich wün- auch in der kollegialen Zusammen- sche dir für deine wirklich spannend arbeit für mich als dann neuer Pfarrer klingende neue Aufgabe in Stuttgart in Großdeinbach persönlich ein ein gesegnetes „Weiterziehen“ im Glücksfall warst und zu einer guten Glauben und im Leben. Freundin geworden bist, ist dieser Blick auf die gemeinsame Zeit eben Jochen Leitner persönlich gefärbt. Ich schätze dich als zugewandtes, Die Verabschiedung von Doris Beck empfindsames und aufmerksames findet am Samstag, den 25. Juli um Gegenüber. Du kannst zuhören, wirk- 18 Uhr mit einem Gottesdienst drau- lich zuhören. Und du kannst das, ßen vor der Kirche statt. Nähere Infor- was dir begegnet, mit deiner Le- mationen: Rückseite Gemeindebrief! 11
Gottesdienste Juli Datum Zeit Ort Verantwortlich Information Sonntag 9:15 Lindach Härter 05.07. 10:30 Mutlangen Härter 10:30 Großdeinbach Leitner Familiengottesdienst vor der Kirche Sonntag 9:15 Lindach Holzwarth-Rait- 12.07. helhuber 10:30 Mutlangen Holzwarth-Rait- helhuber Sonntag 9:15 Lindach Härter 19.07. 10:30 Mutlangen Härter 10:30 Großdeinbach Leitner Samstag 18:00 Großdeinbach Leitner Verabschiedung Doris Beck 25.07. Sonntag 18:00 Großdeinbach Leitner Zentraler Abendgottesdienst 26.07. August Datum Zeit Ort Verantwortlich Information Sonntag 9:15 Lindach Palm Von der Kehle zur Seele 02.08. 10:30 Mutlangen Palm Von der Kehle zur Seele Sonntag 9:15 Lindach Härter Wer Ohren hat zu hören, 09.08. der höre 10:30 Großdeinbach Härter Wer Ohren hat zu hören, der höre 12
Sonntag 10:30 Mutlangen Holzwarth-Rait- Von Angesicht zu Angesicht 16.08. helhuber (Verabschiedung Holzwarth- Raithelhuber) 10:30 Großdeinbach Leitner Ich sehe was, was du nicht siehst? Sonntag 9:15 Lindach Leitner Ich sehe was, was du nicht 23.08. siehst? 10:30 Mutlangen Leitner Ich sehe was, was du nicht siehst? Samstag 14:30 Großdeinbach Schiek Trauung Sandra (geb. Özen) und 29.08. Michael Gloning Sonntag 9:15 Lindach Wallbrecht Ein Herz mit Verstand - wie geht 30.08. das? 10:30 Großdeinbach Wallbrecht Ein Herz mit Verstand - wie geht das? September Datum Zeit Ort Verantwortlich Information Samstag 15:00 Großdeinbach Wege Trauung Lisanne (geb. Engel- 05.09. hardt) und Aaron Büttner Sonntag 9:15 Mutlangen Härter Du stellst meine Füße auf wei- 06.09. ten Raum 10:30 Großdeinbach Härter Du stellst meine Füße auf wei- ten Raum Sonntag 18:00 Mutlangen Härter Mit starker Hand 13.09. Sonntag 9:15 Lindach Leitner 20.09. 10:30 Großdeinbach Leitner Sonntag 9:15 Lindach Härter 27.09. 10:30 Mutlangen Härter Taufe 10:30 Großdeinbach Leitner Erntedank und Jubiläum VCP 13
Grüner Gockel um wurden Staudengruppen mit Nat- Es blüht und summt und ternkopf, Johanniskraut, Glocken- brummt im Kirchgarten blumen, Rainfarn, Schafgarbe, Flo- ckenblume, Scabiose und Oreganum Im Sonder-Gemeindebrief zu Ostern haben wir darüber informiert, dass durch ein Förderprojekt des Landes Baden-Württemberg in Zusammen- arbeit mit dem NABU die teilweise Umgestaltung des Kirchgartens er- folgt. Zwischenzeitlich kann man schon die ersten blühenden Ergebnisse be- wundern. Anfang Mai wurden rund um die Steinschnecke und das an- angelegt. Die Steinschnecke selber grenzende alte Pfarrhaus, zwischen wurde mit Thymian, Küchenschelle, Gemeindehaus und Kirche sowie zu Silberwurz und einer spanischen den Nachbargrundstücken westlich Edeldistel ergänzt. Im Lichthof zwi- der Kirche, die Neubepflanzungen schen Gemeindehaus und Kirche durchgeführt. Dafür haben wir mit entstanden Staudengruppen mit der der Unterstützung von Florian Egner Anemone Sylvestris, Nachtviolen und und seinem Bagger „nicht insekten- dem Wald-Geißbart. freundliche Gehölze“ entfernt. Davon sind derzeit nur noch die aufgesta- Die Umgestaltung hat nicht nur im pelten Wurzeln zu sehen. Kirchgarten stattgefunden, sondern auch in Abstimmung mit Wolfgang Kleinrath über die Grenze zum Grundstück des alten Pfarrhauses hinaus. Somit war es gemeinsam möglich auch dort Akzente für einen insektenfreundlichen Garten zu set- zen. Insgesamt haben wir 98 insek- tenfreundliche Pflanzen eingebud- delt. Natürlich sind die Stauden und Kräu- ter noch sehr zart, so dass eine Ab- Gepflanzt wurden mehrere Busch- grenzung der Bepflanzung erforder- und eine Ramblerrose, Holunder, lich ist. Fast alle Pflanzen sind auf- Kornelkirsche, Schneeball und Ap- grund einer regelmäßigen Bewässe- felbeere. Um die Steinschnecke her- 14
rung gut angewachsen. Dafür haben wir primär das Wasser aus der Zis- terne genutzt und somit Trinkwasser- reserven geschont. Genießen Sie einen Spaziergang im Kirchgarten mit seiner neuen Vielfalt. Wir freuen uns, wenn wir mit der Umgestaltung auch Anreize schaffen konnten, die Sie anregen, Ihren Bal- kon, die Fensterbank oder den Gar- ten insektenfreundlicher zu gestalten. Ralf Fautz, Umweltbeauftragter e k Nachhaltig Leben e e Ec ün Di Tipps und Tricks vom Grünen Gockel gr Das Corona-Virus hat uns seit Monaten fest im Griff. Aktuelle Zahlen belegen, dass dadurch der Plastikmüll in den Monaten März und April um 10% angestiegen ist. Eine Ursache dafür ist, dass wir nicht mehr wie seither gewohnt unsere zum Ein- kauf mitgebrachten Behältnisse verwenden dürfen und vieles nur in Plastik ver- packt verkauft wird. Zum anderen liegt es daran, dass wir verstärkt Mahlzeiten in Einweggeschirr zum Verzehr für zu Hause oder für die Arbeit kaufen. Zwischenzeit- lich gibt es viele Lockerungen, so dass wir uns auch wieder Vorort in Gaststätten und Restaurants mit einem guten Essen verwöhnen lassen können. Das regionale Angebot von frischen Nahrungsmitteln, die in dieser Jahreszeit sehr vielfältig und besonders schmackhaft sind, erhalten wir auf den Wochen- und Biomärkten und im Dorfladen - auch ohne zusätzliche Plastikverpackung. Last but not least gibt’s im Unverpacktladen, trotz Corona, alles unverpackt.
Thema erstmals in Alphabetschrift gelehrt Antisemitismus ist wie und gerichtet worden sei. Inhaltlich eine alte Schallplatte habe Sem dabei den Noachidischen Bund, symbolisiert im Regenbogen, gelehrt und alle Interessierten unter- Zu den großen Problemen der Anti- richtet - völlig unabhängig von Her- semitismus-Diskussionen gehört, kunft, Hautfarbe oder Stand. dass der positive Begriff Semitismus selten richtig verstanden wird. Immer Hinter dieser mythologischen Ver- noch halten sich sprachwissen- dichtung stehen historisch weitrei- schaftliche und rassistische Vorurtei- chende Prozesse. So finden wir das le aus dem 19. Jahrhundert, wonach früheste, sogenannte proto-semiti- es sich bei Semiten um Angehörige sche Alphabet um etwa 1700 v. Chr. einer besonders inflexiblen Sprach- im Gebiet des heutigen Sinai, bis gruppe oder gar um Angehörige ei- heute benannt nach den ersten bei- ner Rasse aus Juden und Arabern den hebräischen Buchstaben des handele. Beides ist aus religionswis- Aleph und Beth. Aus dem komplexe- senschaftlicher wie auch theologi- ren Ägyptisch hervorgegangen, be- scher Sicht überholter, pseudowis- gann mit der Alphabetisierung der senschaftlicher und letztlich sogar beispiellose Siegeszug einer einfach gefährlicher Unsinn. zu lernenden Schriftform, die durch Papyrus, Pergament und schließlich Papier immer größere Teile der Be- völkerung einzubinden vermochte. Das Judentum als erste semitische Religion wurde so auch zur ersten Religion auf Basis einer Schrift und ganz konkret Schriftrolle, die ohne Götterbilder und notfalls auch ganz ohne Tempel und Schlachtopfer be- stehen konnte. Bis heute erfolgen Konversionen ins Judentum - wie- derum völlig unabhängig von der Geschichtlicher Rückblick ethnischen Herkunft - durch das Er- lernen der Schriften. Ein Kind wird Gerade nach den jüdischen Ausle- durch das Lesen der Thora in dem gungen im Talmud wird der Noah- Ritus der Bar Mitzwa (Jungen) und Sohn Sem (hebräisch Schem=Name) Bat Mitzwa (Mädchen) zum Erwach- in besonderer und spezifischer Weise senen. gewürdigt: Er gilt als der erste Be- gründer eines Lehrhauses, in dem 16
Dass der 12-jährige Sohn eines fremden, ausländischen Mächten Zimmermanns so gut lesen und und tendierten zum Reichtum. Anti- schreiben kann, dass er in Jerusalem semitismus ist vieles, aber kreativ mit Schriftgelehrten zu diskutieren war er nie: Die toxische Mischung vermag, gehört zu den wenig beach- aus Neid, Angstlust und schließlich teten Schlüsselstellen im Leben mörderischem Hass zieht sich seit- Jesu: In keiner anderen damaligen dem durch die Geschichte und drang Kultur war denkbar, was im Juden- auch in Christentum und Islam sowie tum bereits Praxis geworden war. in Marxismus und Nationalismus ein. Und wenn der gleiche Jesus also lehrt, dass an der Schrift „kein Jota“ Antisemitismus heute geändert werden dürfe, so verweist er auf den kleinsten, hebräischen Wie tief der Antisemitismus in unse- Buchstaben jot. Heute gilt eine Tor- ren Gesellschaften bis heute veran- ahrolle im Judentum nur als koscher kert ist, wird oft unterschätzt. Die und rituell verwendbar, wenn sie aktuelle Krisensituation rund um das ohne jede Abweichung 304.805 Covid19-Virus zeigt aber den Kern handgeschriebene Buchstaben ent- des Problems: Nur wenige Tage nach hält. Eine Synagoge wird nicht ge- dem Bekanntwerden des Ausbruchs weiht, sondern durch den Einzug der in China, also noch im Januar, fan- Schriftrolle zur Beth Knesset, zum Haus der Versammlung. Das Wesen des Antisemitismus Verstehen wir den Semitismus also richtig als ausdrücklich nicht-rassisti- sches Medien- und Mythensystem aus Alphabetisierung und Gottes- bünden, so wird schlagartig auch das Wesen des Antisemitismus ver- stehbar: Hier treten - schon ein- drucksvoll verdichtet im Pharao des 2. Buches Mose sowie in der Person des Haman des Buches Esther - die den sich im Internet die ersten Ver- Feindesrede und der Verschwö- schwörungsmythen. Sie verkündeten rungsglauben gegen das Judentum - abseits jeglicher Fakten - eine jüdi- auf: Jüdinnen und Juden hielten auf sche Urheberschaft oder zumindest Basis eigener Gesetze so seltsam Verstrickung in eine angeblich ab- zueinander, seien so kinderreich (tö- sichtlich herbeigeführte Epidemie. teten weder Mädchen noch unge- Zwar bewertet ein Großteil der Men- wollte Jungen), verbündeten sich mit schen solche Mythen zutreffend als 17
groben Unfug, die enorme Reichwei- Christen sind wir nicht schuld an te sozialer Medien scheint aber jeder Martin Luthers Antisemitismus. Aber noch so absurden Idee eine gewisse auch wichtige Männer (und Frauen) Anhängerschaft zu garantieren. Ge- im Glauben wurden oft nicht davor rade so tiefgreifende gesundheitli- bewahrt, in antisemitischen Hass zu che, politische und wirtschaftliche verfallen. Das dürfen wir nicht ver- Krisen wie aktuell die Corona-Krise gessen. Heute sind wir in der Ver- sind ein Nährboden für individuelle antwortung, es besser zu machen. Unsicherheit und machen anfällig für Unser Erinnern hat nicht das Ziel, auf alternativen Fakten basierende Schuldgefühle zu schaffen, sondern Erklärungsmodelle. Wo etablierte für eine gemeinsame bessere Zu- Systeme an ihre Grenzen kommen, kunft einzutreten. Dafür bitten wir um wo das Vertrauen in politische Anfüh- Gottes Hilfe. rer erschüttert wird, bilden sich Nachfrage-Räume für Verschwö- rungsverkünder. Besonders erschreckend ist, wie präzise sich bestimmte Muster des Antisemitismus und der Verbreitung von Hass gegen angebliche jüdische Verschwörer (sowie nicht-jüdische Mitverschwörer) voraussagen lassen. Die RAF-Terrorgruppe, der National- sozialismus, die Judenfeindlichkeit der frühen Neuzeit oder die Unter- drückung durch den Pharao: Die fa- denscheinigen Argumente und der h a l t l o s e Ve r s c h w ö r u n g s g l a u b e ähneln sich so stark, dass jeder neue Verschwörungsmythos, der in den sozialen Medien auftaucht, wie eine alte, zu oft gehörte Schallplatte klingt. Um dem Antisemitismus angemes- Dr. Michael Blume, sen entgegenzutreten, ist die Pflege Stuttgart, Beauftragter der Landes- einer verantwortungsbewussten Er- regierung Baden-Württemberg gegen innerungskultur unerlässlich. Ziel ei- Antisemitismus ner solchen Erinnerungskultur darf nicht das Aufbauen von Schuldge- fühlen sein. Auch als evangelische 18
Ein Jahr in… In Uganda, in der Stadt Fort Portal, …Fort Portal in Uganda hat mir eine tolle Gastfamilie ein Zu- hause gegeben und ich arbeitete bei Thea Kleinrath berichtet: der lokalen NGO „Jese“ (eine „Nicht- regierungsorganisation“ Joint Effort Folge #1: Meine Praktikumsstelle to Save the Environment - gemein- samer Einsatz zum Schutz der Um- Von Oktober 2018 bis Dezember welt). 2019 war ich mit dem „Verein für Ugandischen Austausch“ (Vuga e.V.) Da Jese professionelle Projekte in in Uganda. Dort habe ich einen Zusammenarbeit mit namenhaften „weltwärts“ Freiwilligendienst ge- Geldgebern umsetzt und dies mit viel macht. Der so genannte Lerndienst administrativen Aufgaben einhergeht, hat das Ziel, durch eine intensive war ich oft als Praktikantin bei der Begleitung interkulturelle und globale Außenarbeit meines Vorgesetzten mit Fähigkeiten zu vermitteln. dabei. Die Projekte haben das Ziel die Lebensbedingungen der ländli- chen Haushalte nachhaltig in den Bereichen Landwirtschaft, Hygiene, und Management von natürlichen Ressourcen zu verbessern. Dabei arbeiten die verschiedenen Teams von Jese eng mit den Anwohnern und den lokalen Behörden zusam- men. Fast jeden Tag fahren die Fieldofficer zu den Communities, um die einzel- nen Schritte der Projekte zu bespre- chen, zu planen oder umzusetzen. Oft durfte ich mitkommen und den Mein Supervisor Allan und ich auf dem Weg in die Außenarbeit Mitarbeiter_innen bei Kleinigkeiten unterstützend zur Seite stehen, wie Fotos für Berichte knipsen, Protokol- Ich, das ist Thea Kleinrath, jetzt 20 le von Meetings schreiben etc. Die Jahre alt, Mitglied bei den Großdein- Außenarbeit war immer sehr span- bacher Pfadis und schon lange mit nend, da kein Tag gleich war. Aber der evangelischen Kirchengemeinde ich habe auch die Tage im Büro mit verbunden. Warum wollte ich raus den Mitarbeiter_innen von Jese ge- von Zuhaus? Um meine Komfortzone nossen, vor allem wenn es z.B. inter- zu verlassen, um Neues zu lernen essante Fortbildungen für die ge- und um meinen Horizont zu erwei- samte Belegschaft gab. tern. 19
Ausland sen Ländern herausfordernd, doch durch die Corona-Krise hat es vieler- orts eine neue, existenzbedrohende Dimension bekommen. Mit einigen Schlaglichtern wollen wir auf die Si- tuation unserer Geschwister hinwei- sen. „Lieber am Virus sterben als am Hunger..." - Dieser Satz beschreibt Hier durfte ich einen Schulleiter interviewen die verzweifelte Lage der Menschen zur Evaluierung eines Hygieneprojekts an in Venezuela. Seit Anfang 2019 ist seiner Schule die wirtschaftliche Situation im Land sehr schlecht. Es herrscht Hyperin- Was ich sonst noch so gemacht und flation, die Armutsquote liegt bei erlebt habe und was das für mich 89%. Schätzungen gehen davon und vielleicht auch für euch bedeu- aus, dass mittlerweile 25% der Be- tet, werdet Ihr in den nächsten Ge- völkerung aus dem Land geflohen meindebriefen lesen können. sind. Bislang konnte die luth. Kirche dank der Unterstützung aus dem Bis dahin, eure Thea! Ausland noch Lebensmittel und Me- dikamente in Kolumbien kaufen. Nun ist die Grenze dicht. Das ver- schärft weiter den Mangel an allem im Land. Selbst in Krankenhäusern Das Leben evangelischer fehlt oft fließendes Wasser. Tests auf Christen im Ausland wäh- den Coronavirus und Schutzkleidung für Ärzte und Pfleger sind absolute rend der Corona-Pandemie Mangelware. Das ökumenische Zen- trum „Acción Ecumenica“ in Caracas Ein Blick in die Partnerkirchen des versucht soweit es geht, bei der me- Gustav-Adolf-Werkes dizinischen Versorgung zu helfen. Im Straßenkinderheim Casa Hogar in Das Gustav-Adolf-Werk unterstützt Valencia werden dringend Lebens- seit über 175 Jahren Christen im mittel benötigt für die 22 Jungen, die Ausland. Es ist Partner von vielen von der lutherischen Gemeinde be- kleinen evangelischen Kirchen in treut werden. Südamerika, Süd- und Osteuropa, die in ihren Ländern als religiöse Pfarrer Eduardo Rojo Vogel von der Minderheit leben. Schon immer war Lutherischen Kirche in Chile berich- das Leben der Evangelischen in die- tet: „In unserem kirchlichen Kinder- 20
garten, findet derzeit nichts statt. „Der Ballungsraum von Buenos Aires Dadurch kommen auch keine Beiträ- ist am stärksten vom Coronavirus ge der Eltern rein. Ich hoffe, dass wir betroffen. Die Kisten mit jeweils 15 keine Erzieherinnen entlassen müs- Kilo, decken die grundlegenden Be- sen. Ich selbst stelle mich darauf ein, dürfnisse einer Familie für eine Wo- dass mein Pfarrgehalt um 1/3 redu- che. Pro Familie benötigen wir ca. 14 ziert werden wird“. Auch auf die Wal- Euro pro Woche. Aber um diese Ak- denserkirche in Italien wird die Pan- tion in den kommenden Wochen demie schwerwiegende Auswirkun- fortzusetzen, fehlen uns die finanziel- gen haben. Die Haupteinnahmequel- len Ressourcen.“ len sind die freiwilligen Mitgliedsbei- träge und die Mieteinnahmen, die Weitere Beispiele zur Situation evan- jetzt wegbrechen. Die Kirche ver- gelischer Geschwister im Ausland sucht, überall zu sparen, aber die können Sie auf der Homepage des Gehälter der Pfarrerinnen und Pfarrer Gustav-Adolf-Werkes lesen: sind ohnehin schon sehr gering. Bei www.gaw-wue.de einer Kürzung reicht es nicht mehr zum Leben. Wenn Sie die Arbeit des Gustav-Adolf- Werkes unterstützen wollen, spenden In Argentinien hat die Quarantäne bis Sie bitte auf folgendes Konto mit An- zu 45 % Haushalte in große Nöte gabe des Verwendungszwecks „Coro- gestürzt. „Wir unterstützen momen- na-Nothilfe 0-581-16092“ tan mehr als 1 000 Familien mit Le- bensmitteln und Hygieneartikeln“, IBAN DE92 5206 0410 0003 6944 37, erzählt Nicolás Rosenthal, Direktor Evangelische Bank der evangelischen Diakonie. BIC GENODEF1EK1 Mitarbeiter der Evangelischen Diakonie in Argentinien verteilen Hilfspakete
Geistliche Übungen - Ankommen in der Stille Ankommen in einer konzentrierten oder Text anzukommen. Manchmal Stille ist kein Anfängerproblem. Es ist hilft eine kleine rituelle Handlung, z. B. eine bleibende Übungsaufgabe für das Anzünden einer Kerze. Oder be- alle. Ignatius von Loyola, einer der wusstes Sitzen und mehrmaliges be- großen Ordensgründer und geistli- wusstes Ein- und Ausatmen. Oder chen Anleiter im späten Mittelalter, hat aufmerksames Hören guter Musik, die zum Ankommen in der Stille gesagt: mich vom geschäftigen Alltag in die „Wenn du von einer Stunde 50 Minu- innere Ruhe führen kann. ten brauchst, um anzukommen, dann nimm dir diese 50 Minuten, um dich Eine Hilfe kann auch sein - wenn das auf die Gegenwart Gottes einzustel- möglich ist - schon mal einen Teil der len. Dann hast du 10 Minuten Gebet biblischen Geschichte aufzunehmen, in der Gegenwart Gottes.“ Das sagt die man betrachten möchte. Also Ignatius zu geübten Betrachtern! Dar- z.B. setze ich mich innerlich ans Ufer in wird deutlich, welch große Wert- des Sees Genezareth und beobachte schätzung er dem Ankommen in der Petrus und andere Fischer, wie sie Stille für eine Betrachtung beimisst. ihre Boote und Netze vorbereiten. Spüre den Wind auf meiner Haut, Der Vergleich mit einem Museumsbe- höre das sanfte Rauschen kleiner such kann helfen: Ich breche auf, ma- Wellen, das Plätschern des Wassers. che mich auf den Weg zum Museum, Empfinde die Sonne auf meiner Haut. stelle mich innerlich schon auf den Nehme das eifrige Treiben an den Besuch ein. Der Anfahrtsweg dorthin Booten wahr. Die Routine, die An- gehört deshalb eigentlich schon mit spannung, Sorgen und Freuden, die zum Besuch. Ich betrete das Muse- mit dieser Arbeit verbunden sind. um, kaufe eine Eintrittskarte, verstaue Mantel und Tasche in einem Schließ- Diese bildhaften Vorstellungen helfen, fach. Und dann stehe ich vor dem in der Betrachtung und in der Ge- ersten Kunstwerk, das ich mir anse- schichte anzukommen und all das, hen möchte. Der lange und vielleicht was mich gerade beschäftigt, loszu- manchmal auch umständliche An- lassen, ruhig zu werden und anzu- fahrtsweg ins Museum hat den Vorteil, kommen. Biblische Geschichten sind dass sich mein Inneres langsam auf großartige Bildergeschichten. Da gibt dieses Bild einstellen konnte. Ich bin es etwas zu sehen. Und sie öffnen also nicht nur äußerlich, sondern ich sich, indem ich mir dafür Zeit nehme, bin auch innerlich bei diesem Bild um anzukommen - wie im Museum. angekommen. Weitere Informationen und auch Vi- Ganz ähnlich ist es mit einer bibli- deo-Anleitungen sind auf unserer schen Betrachtung. Auch da brauche Internetseite www.grossdeinbach- ich immer wieder unterschiedlich Zeit, evangelisch.de unter „Geistliche um bei einem Vers, einem Abschnitt Übungen“ zu finden. 22
ejw und Distrikt
Verabschiedung von Diakonin Doris Beck Samstag 25. Juli 18 Uhr Gottesdienst draußen vor der Evang. Kirche Großdeinbach Anschließend besteht die Möglichkeit zu Begegnung und Gespräch beim Stehempfang rund um die Kirche. !!! WICHTIG !!! Um die Planung zu erleichtern und vor allem um die geltenden Hygienerege- lungen einhalten zu können, bitten wir unbedingt um eine Anmeldung ent- weder per Mail an jochen.leitner@elkw.de oder per Telefon 07171 - 737 65. Bitte auch einen Mund-Nasenschutz mitbringen, falls Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Vielen Dank!
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