Luzerner Kirchenschiff - Katholische Kirche Schweiz
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Luzerner Januar 2011 / Nr. 1 Kirchenschiff Das Informationsmagazin der katholischen Kirche im Kanton Luzern Worte2 taten4/5 noten8/9 folgen12 Serie «Kommunikation» (1) Das neue Centro der Italiener Neue Anstellungsrichtlinien Ökumenische Synode 2008 Ein Kreuz in einem Taxi: Das Zentrum der Missione Klimawandeln, Migration: Symbol für eine einfache Cattolica Italiana in Emmen- Vom entschiedenen Handeln, Botschaft, die aber schwie- brücke ist ein solidarischer das die ökumenische Synode rig zu übersetzen sei, finden Kraftakt. Die Italienerpfarrei 2008 forderte, ist noch wenig zwei Kommunikationsprofis. hat es fast ganz selbst gebaut. zu spüren. Sekretariat Landeskirche Retouren bitte an: 6000 Luzern 6 Abendweg 1 Postfach 6000 Luzern 6 AZB Luzerner Kirchenschiff 01/2011 01
Zehn Ausgaben, zehn Sichtwei- sen: Das «Kirchenschiff» fragt dieses Jahr Personen, die sich beruflich mit Kommunikation befassen, wie sie die Kommuni- kation der (katholischen) Kirche sehen. Im Januar: Die Agentur FelderVogel, Luzern. Aussensichten auf die kirchliche Kommunikation – eine Serie Kommunikation (I) Zeitlose Botschaft, schwierige Sprache Die christliche Botschaft ist zeitlos aktuell, die Kommunikationsmittel der Kirche dagegen sind oft nicht mehr zeitgemäss: Sie müsste in die Übersetzung investieren und junge Menschen zur Auseinandersetzung mit ihren Inhalten bewegen, meinen Jörg Suter und Manuela Lienert. Ein Kreuz, das am Innenspiegel eines New Yorker Taxis bau melt, auf der Titelseite der Januar-Ausgabe: Für Manuela Lie nert, 25, Grafikerin, und Jörg Suter, 33, Texter / Konzepter bei der Agentur FelderVogel in Luzern, ein passendes Kirchenbild: «Das Kreuz als Symbol für Religion und Christentum versinn bildlicht den Gegensatz zur Hektik der Grossstadt. Es stellt der Gegenwart die Zeitlosigkeit gegenüber.» Das Kreuz als Symbol, das jeder kennt, dem sich heute aber viele verschliessen und das sich vielen verschliesst. Eine Frage der Sprache, der Übersetzung in die heutige Aktualität: «Die Art, wie die Kirche kommuniziert, ist eine wichtige Bedingung, ob und wie sie akzeptiert wird», sagt Jörg Suter. Die Themen der Kirche hingegen, die Werte, die sie vertrete, die seien «nicht das Problem, weil immer aktuell». Manuela Lienert wünscht Haben die Idee für das Januar-Titelbild entwickelt: Grafikerin Manuela sich, die kirchlichen Verantwortlichen würden verstärkt «auf Lienert und Texter / Konzepter Jörg Suter von der Agentur FelderVogel. Augenhöhe mit den heutigen Menschen» reden und sich dabei mehr der digitalen Kommunikationsmittel bedienen. Die «Kirchenschiff»-Architekten Lienert wie Suter sind katholisch aufgewachsen; ihre Bindung FelderVogel positioniert sich als Agentur für «Kommunikation zur Kirche ist heute aber lose. Beiden ist bewusst, wie anspruchs in Wirtschaft und Gesellschaft». Das Unternehmen mit Sitz an voll die geforderte Übersetzungsarbeit ist. «Und doch auch ein der Zürichstrasse 45 in Luzern wurde 1997 von Daniel Felder fach, weil es immer um das Menschsein geht», sagt Jörg Suter. und Mark Vogel gegründet und beschäftigt heute 15 festange Umso wichtiger ist ihm und Manuela Lienert, dass die Kirche stellte Mitarbeitende. Das «Kirchenschiff», der Jahresbericht mehr mit den Menschen statt für die Menschen nach Antwor und diverse Borschüren der Landeskirche tragen die Hand ten suche. «Sie einbeziehen und etwas zu ihrem Thema ma schrift von FelderVogel. Die Agentur hat unter anderem das chen», sagt Lienert. Diese Auseinandersetzung mit Fragen der Tool «Ovrea Corporate Personality» entwickelt; ein Werkzeug, Lebenshaltung, von Glaube und Religion müsse unbedingt in um die Persönlichkeit und Werte von Unternehmen, Institutio der Schulzeit beginnen. «Fragen stellen, Möglichkeiten gelten nen, Produkten und Dienstleistungen zu bestimmen. lassen und Respekt vor anderen Meinungen vermitteln», diese Art der Kommunikation sei gefragt und bleibe haften. do www.feldervogel.ch NACHRICHTEN Fachstellen der Landeskirche le erscheinen aktuell» sowie zuvor im In nähere informationen gibt Syno- Nachfolge für Karl Anfang Feb ternet. Der heutige Stellenin dalrat Armin Betschart (062 756 30 01, Mattmüller gesucht ruar in der haber, Karl Mattmüller, wird armin.betschart@lukath.ch). – Bewer- Die Landeskirche besetzt den Schweizeri dieses Jahr 68 und im Som bungen bis Ende Februar an: Römisch- Bereich Diakonie der Fach schen Kir mer pensioniert. Mattmüller, katholische Landeskirche des Kantons stelle Pfarreientwicklung und chenz eitung, Theologe und Sozialarbeiter Luzern, Edi Wigger, Synodalverwalter, Diakonie (50 Stellenprozen im «aufbruch» HFS, ist seit 2002 für die Lan Abendweg 1, Postfach, 6000 Luzern 6, te) neu. Inserate für die Stel und in der Zeitschrift «Sozial deskirche tätig. edi.wigger@lukath.ch. 02 Luzerner Kirchenschiff 01/2011
Ökumene ist vielseitig, vielschich- tig und vor allem mehrstimmig. Alphornbläser bei einem ökume- nischen Gottesdienst auf dem Luzerner Kapellplatz am Bettag 2009. Bild: Thomas Lang Gebetswoche für die Einheit der Christen Landeskirche Zusammen glauben, feiern, beten Während der Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar werden landauf, landab ökumenische Gottesdienste gefeiert. Zum gemeinsamen Beten und Feiern der Konfessio- nen aber sind die Meinungen zuweilen unterschiedlich. Mit seiner Kolumne «Kanzeltausch der Konfessionen» löste testanten.» Die Ökumene erschöpfe sich nicht in einem «gast Thomas Binotto, Redaktor des Zürcher Pfarreiblatts «Forum», freundlichen Smalltalk unter Kirchen», betont Schaller. Es Ende des vergangenen Jahres ein mehrstimmiges Echo aus. gehe vielmehr um die «Glaubwürdigkeit christlicher Verkün Auf die selbst gestellte Frage, ob es ökumenische Gottesdiens digung heute». Zudem verliere Binotto «kein Wörtchen an die te brauche, antwortete Binotto: «Nein. Ökumenische Liturgi Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils». en kommen mir wie der Versuch vor, gleichzeitig Fussball und Tatsächlich erhielt die Ökumene katholischerseits durch das Kunstturnen zu praktizieren. Was dabei entsteht, sind nicht ul Konzil einen Anschub. Laut dem «Dekret über den Ökumenis timative Glücksgefühle sondern gequälte Verrenkungen.» mus» ist es «bei besonderen Anlässen, zum Beispiel bei Ge Binotto lehnt eine gemeinsame Liturgie für alle ab, weil sie beten, die ‹für die Einheit› verrichtet werden und bei ökume erstens nicht wirklich zur Einheit beitrage und zweitens, weil nischen Versammlungen, erwünscht, dass sich die Katholiken er die «Vielfalt einfach schöner» finde. «Mir ist es recht, wenn mit den getrennten Brüdern im Gebet zusammenfinden.» die Protestanten richtige Protestanten bleiben und die Katho liken richtige Katholiken, denn ich glaube tatsächlich daran, Ökumene in Luzern dass man auf ganz verschiedenen Wegen selig werden kann.» Genau das beherzt man während der Woche der Einheit der Im Gegenzug redet Binotto einer ökumenischen Gastfreund Christen vielerorts, auch in Luzern. Für Beat Jung, Pfarrer an schaft das Wort: «Wir sollten mehr miteinander feiern – aber der Hofkirche, lebt die Ökumene nicht allein vom Dialog der als Gast und Gastgeber!» Dies aber verlange von allen beteilig Konfessionen: «Der ökumenische Gottesdienst ist für mich ten «Grosszügigkeit, Einfühlungsvermögen, Offenheit, Zunei wesentlich geprägt vom gemeinsamen Hören auf Gottes Wort, gung und viele andere liebenswürdige Haltungen.» vom miteinander Beten und Singen. Dabei erweist sich die Heilige Schrift immer wieder als die geistliche Quelle, aus der «Zynisch und konzilsvergessen» die verschiedenen Kirchen leben und handeln.». Ganz und gar nicht damit einverstanden ist der katholische Theologe Fritz P. Schaller aus dem zürcherischen Küsnacht, Liegt darin die Zukunft? Binottos Kommentar sei «zynisch gegenüber den vielen re So gehört in der Woche der Einheit ein ökumenischer Gottes formwilligen Katholiken, und vor allem gegenüber den Pro dienst auf die Agenda der Hofpfarrei; in diesem Jahr wieder zusammen mit der Matthäusgemeinde. Für deren Pfarrerin Eva Brandin «haben die ökumenischen Gottesdienste die Pro Für die Einheit beten woche auf die Erfahrungen testkraft verloren, die sie noch vor 20 Jahre hatten. Dafür ha An der Gebetswoche für die der Kirchen in Jerusalem. Das ben sie einen Charakter des unaufgeregt Selbstverständlichen Einheit der Christen, die tradi Thema «Zusammen glauben, gewonnen.» Ökumenisch zu feiern, spiegle die Lebenswelt der tionell vom 18. bis 25. Januar feiern, beten» wurde von ei Menschen, für welche die Konfession fast keine Rolle mehr (auf der Nordhalbkugel) oder ner Gruppe palästinensischer spiele. Deshalb bestünden inzwischen auch ökumenische Got zu Pfingsten (Südhalbku Christen in Jerusalem ausge tesdienste, in denen die Ökumene nicht mehr im Vordergrund gel) stattfindet, beteiligen sich wählt und basiert auf der Apo steht, zum Beispiel Theatergottesdienste, Segnungsfeiern oder christliche Gemeinschaften auf stelgeschichte (2,42). us die ökumenischen Kinderfeiern in Luzern. Ob darin die Zu der ganzen Welt. In diesem kunft liege, kann und will Pfarrerin Brandin nicht beurteilen. Jahr stützt sich die Gebets www.oikumene.org Urban Schwegler Luzerner Kirchenschiff 01/2011 03
Das Material für die Bodenleger steht bereit: Ihr neues Centro haben die Italiener weitgehend selbst gebaut. Italienermission Emmenbrücke eröffnet neues Zentrum Migrantenseelsorge Stolze Muratori bauen ihr Centro selbst Das neue Zentrum der Italienermission Emmenbrücke ist ein solidarischer Kraftakt. Die Migran- tenseelsorge liess nur den Rohbau aufstellen und Heizung und Lüftung einrichten. Der Rest ent- stand in Fronarbeit und mit viel Unterstützung. «Ein Wunderwerk», sagen die Verantwortlichen. «Incredibile, unglaublich», sei es, sagt Don Mimmo Basile, «ein sprünglichen Projekts und Spenden sparten 2 bis 3 Millionen grosses Zeichen für unsere Gemeinde.» Für Daniel Vassalli ist Franken. Der erste Kostenvoranschlag hatte auf 7.5 Millionen das neue Centro, der Ersatz des «al ponte» (siehe Kasten), «ein gelautet. «Das hätten wir uns nie leisten können», sagt Vassalli. Wunderwerk». Die zwei, der Pfarrer der Italiener im Kanton Luzern und der Geschäftsführer der Migrantenseeelsorge der «Die Türe ist für alle offen» Landeskirche, strahlen, wenn sie Besucher durch den Neubau Schon bevor die Delegiertenversammlung der Migrantenseel neben der Kirche St.Maria in Emmenbrücke führen. Das Be sorge Anfang Juli 2009 den Baukredit bewilligt hatte, trommel sondere daran: Die Italiener haben, wie schon vor 40 Jahren das ten er und Don Mimmo deshalb die Pfarreimitglieder zusam «al ponte», ihr Centro selbst gebaut – in tausenden von Abend men und baten um Hilfe. Die Bereitschaft war riesig. Molto stunden und Samstag für Samstag. Als Muratori, Ellettricisti, sorpreso, sehr überrascht, sei er gewesen, sagt Don Mimmo, Piastrellisti und Pittori, Maurer, Elektriker, Bodenleger und Ma über 100 Freiwillige hätten sich eintragen lassen, vom Lehrling ler. Die Migrantenseelsorge, die Bauherrin, hatte nur den Roh bis zur Nonna. «Tutti insieme, alle gemeinsam», freut sich der bau aufstellen und die Heizung und Lüftung einrichten lassen. Pfarrer, der Zusammenhalt unter den Italienern sei eben gross. Grosse Unterstützung erhielt die Pfarrei auch von Lieferanten Alles in Fronarbeit und Sponsoren. Bodenplatten, Bühnenkonstruktion und Laut Dabei ist das «Centro Papa Giovanni», nach Konzilspapst Jo sprecheranlage zum Beispiel: zum Selbstkostenpreis. Kaffee hannes XXIII. benannt, mitnichten eine bescheidene Baracke, maschine und Computer: geschenkt. Die Parkplätze der Firma sondern «ein Gebäude, das auch das handwerkliche Geschick Weber gegenüber: Am Wochenende frei. «Die Italiener sind und den Stolz seiner Erbauer ausdrückt», wie Daniel Vassalli heute integriert. Sie gehören zur Gesellschaft», sagt Vassalli, sagt. Zum Beispiel haben die Gessatori, die Gipser, manchen der selbst in der Schweiz aufgewachsen ist. Er ist sich aber be Samstag gepröbelt, bis sie mit dem venezianischen Stuck im wusst: Migranten aus Balkanstaaten könnten derzeit nicht mit Foyer endlich zufrieden waren. Oder die Piastrellisti: Sie nah so viel Sympathie rechnen. «Leider.» men sich Zeit, den Boden ebenhier nicht nur mit Granit zu Umso mehr möchten die Italiener ihr neues Centro öffnen: Für belegen, sondern darin auch ein wunderbares Mosaik einzu andere Migrantenpfarreien, für die Kirchgemeinde Emmen, für lassen. Alles in Fronarbeit. Dies, die Vereinfachung des ur Interessierte ausserhalb der Kirche. Don Mimmo hat sein Büro Mitten im Leben: Das neue Centro der Italienermission neben der Kirche St. Maria in Emmenbrücke und dem Shopping Center. 04 Luzerner Kirchenschiff 01/2011
neu im «Papa Giovanni» und verwaltet das Centro. «Die Tür ist für alle offen», sagt er, wohl wissend, dass Menschen un terschiedlicher Herkunft oft schwer zueinander finden. Zusammenarbeit harzt Schon die ursprüngliche Idee, die beiden Italienermissionen, die es im Kanton Luzern gibt, in Emmenbrücke zusammen zuführen, liege derzeit auf Eis, bedauert Vassalli. Er, der sich seit kurzem sogar der katho lischen Chinesen in der Regi on Luzern annimmt, hätte am liebsten ein Zentrum gebaut, in dem sich alle Ausländer pfarreien zusammenfänden: «Man stelle sich vor, welche Ausstrahlung dies hätte!» Da mit spricht er Karl Odermatt, Präsident der Delegierten Der Stolz ist ihnen aus den Gesichtern zu lesen: Daniel Vassalli, Geschäftsführer der Migrantenseelsorge, und versammlung der Migranten Seelsorger Don Mimmo Basile im Saal des neuen Centro. Die Bilder entstanden im November. seelsorge, aus der Seele: «Wir hoffen, dass mit dem neuen Centro die Beziehung zur Kostendach 4.4 Millionen eine Entschädigung von 1.02 Sieben Missionen Pfarrei St. Maria Emmenbrü Das neue Centro Papa Gio Millionen Franken zugesi Für die anderssprachigen Ka cke intensiver wird und ein vanni der Missione Cattolica chert. 0.5 Millionen Franken tholikinnen und Katholiken im Neubeginn mit den anderen Italiana (MCI) Emmenbrü bringt die MCI ein, 2.88 Milli Kanton Luzern (rund 35 000 Missionen der Migrantenseel cke ersetzt das bisherige «al onen stehen an Eigenmitteln Personen) bestehen sieben sorge anbricht.» ponte», das wegen des Hoch zur Verfügung. Darin ist die Missionen: Für die Albaner, wasserschutzprojekts Emme- Heimfallentschädigung des Franzosen, Italiener, Kroaten, Junge machen mit Reuss in nächster Zeit abge Kantons Luzern für das «al Portugiesen und Spanier. Die An mangelnden Räumen rissen werden muss. Es steht ponte» inbegriffen: Der Kan Italiener sind mit rund 10 000 dazu soll es jedenfalls nicht neben der Kirche St. Maria in ton musste das Gebäude, das Personen die grösste Grup liegen. Der grosse Saal bie Emmenbrücke, schräg gegen auf seinem Grundstück steht, pe, weshalb es zwei Italiener tet 420 bis 700 Sitzplätze, der über des Emmen Centers. Die zurückkaufen. missionen gibt, in Luzern und kleine 40 bis 50 Personen. Es Kirchgemeinde Emmen stellt Emmenbrücke. Luzern ist für gibt ein grosses Foyer, zwei das Land unentgeltlich im Betrieb selbsttragend die Stadt und Hochdorf zu Küchen, im grossen Raum für Baurecht zur Verfügung Die MCI Emmenbrücke hat ständig, Emmenbrücke für die älteren Semster steht so Am 7. Juli 2009 bewilligte die te vor 40 Jahren schon das Littau-Reussbühl, den Nord gar ein Pizzaofen, und die 40 Delegiertenversammlung, das «al ponte» selbst gebaut und teil der Stadt und das restliche Jugendlichen, die sich bisher Parlament der Migranten betrieb es seither kosten Kantonsgebiet. jeden Dienstag im «al pon seelsorge, einen Kredit von deckend. Dies ist auch beim Weitere Sprachgruppen wer te» trafen, haben am neuen 4.4 Millionen Franken für das «Papa Giovanni» das Ziel. den durch Missionen in ande Ort ebenfalls alle Freiheiten. neue Zentrum. Die Migran «Wir wollen, dass das Zen ren Kantonen betreut. Oberste Ihnen steht auch die grosse tenseelsorge, eine selbstän trum lebt. Die Nutzungsge Organe der Migrantenseelsor Werkstatt zur Verfügung. «Bei dige juristische Person, kann bühren steigen deshalb nur ge sind die Delegiertenver uns machen viele junge Leu das Projekt aus eigener Kraft leicht», sagt Daniel Vassalli, sammlung (das «Parlament») te mit, weil wir auch viel für finanzieren. Für die im 2005 Geschäftsführer der Migran und der Administrativrat (die sie tun», sagen Daniel Vassalli entstandenen Hochwasser tenseelsorge. «Dafür sind wir «Regierung»). Geschäftsfüh und Don Mimmo. schäden am «al ponte» hat im Unterhalt auf Fronarbeit rer – Kirchmeier – ist Daniel ihr die Gebäudeversicherung angewiesen.» do Vassalli (Nebikon). do Dominik Thali Luzerner Kirchenschiff 01/2011 05
Lukas Niederberger, 46, ist Theologe, Redaktor (Kantonales Pfarreiblatt Luzern / «aufbruch»), Kursleiter (im Lassalle-Haus und im Via-Cordis-Haus St. Dorothea) sowie Buchautor und Ritual- Begleiter. Meinungen zum Pastoralen Entwicklungsplan Bistum Basel serie: Mein pep (XXI) die Kirche muss zu den Menschen gehen Den Pastoralen Entwicklungsplan (PEP) im Bistum Basel verbinde ich mit Genugtuung, einer gewissen Skepsis und einer dreifachen Hoffnung. Die Genugtuung: Die Kirche hat erkannt, dass die Menschen Und die drei Hoffnungen: sich tagsüber und am Wochenende längst nicht mehr dort be Als ehemaliger Leiter eines kirchlichen Bildungshauses hoffe wegen, wo sie von Montag bis Freitag schlafen. Der Pastorale ich erstens, dass für die 80 bis 90 Prozent der Mitglieder, die Entwicklungsplan (PEP) greift diesen sozialen Wandel auf und selten bis nie zum Gottesdienst gehen, in den Pastoralräumen will die Seelsorge vor Ort zu Gunsten von mehr regionaler Zu qualifizierte Angebote im Bereich Spiritualität und Erwachse sammenarbeit verlagern. Eine stärkere Präsenz der Kirche an nenbildung entwickelt werden. Orten, wo die Menschen sich ausbilden lassen, arbeiten, die Als Kantonaler Pfarreiblattredaktor hoffe ich zweitens, dass in Freizeit verbringen, reisen, einkaufen oder sich auf den Tod den Pastoralräumen für die gleiche Zielgruppe ein Pfarreiblatt bereiten, ist nötig und verheissungsvoll. angeboten wird, das über religiöse und spirituelle Themen breit und qualifiziert informiert. Ist der Zölibat wichtiger als reformen? Und als sozial sensibilisierter Katholik hoffe ich drittens, dass Die Skepsis: Man kann und darf strukturelle Veränderungen in die Menschen in den Pastoralräumen weiterhin eine Beheima der Kirche in Frage stellen, solange die gleiche Kirche am viel tung erleben, die ein soziales Engagement fördert: von der Ju tiefer liegenden Reformstau nichts ändern will. Wenn die Kir gendarbeit über die Altenpflege bis zur Ausländerintegration. che verheiratete Männer sowie Frauen weihen würde, könn te man sich das Zusammenlegen von Pfarreien zu grösseren Lukas Niederberger Pastoralräumen vermutlich sparen. Früher musste man es als schwere Sünde beichten, wenn man sonntags nicht zur Eu Der PEP ist ein strukturelles und pastorales Entwicklungskonzept des Bistums Basel. charistiefeier ging. Heute aber scheint der Kirchenleitung das In der Serie «Mein PEP» äussern sich dazu Frauen und Männer aus dem Kanton Festhalten am Zölibat wichtiger zu sein als flächendeckende Luzern, die in der Kirche tätig sind. Sie wählen ihr Thema selbst. Eucharistiefeiern. Buchtipp Marie und das Lebensrad gen: Bin ich zu dick? Warum ist? Von jetzt an schreibt Ma Erkenntnissen von manch machen wir die Welt kaputt? rie alle ihre Fragen auf. Vater mal verblüffender Klarheit. «Wenn Gott das Meer ist, Soll ich auch einmal Kin und Tochter setzen sich im Ein wenig erinnert das Buch ist deine Seele eine Welle. der haben? Wie ist das mit mer wieder zusammen, um an den kleinen Prinzen von Unzählige Wellen gibt es. dem Sterben? Wie weiss ich, Antworten zu finden. Ihre Saint-Exupéry. Es verleitet Aber alle sind Teil des Mee- dass ich richtig entscheide? Gespräche bilden eine grosse dazu, zurückzublättern, ein res. Eine Welle entsteht ganz Doch dann wird Maries Vater Reise zu den einfachen und zelne Passagen wieder zu le klein und wird gross und schwer krank, ohne Aussicht banalen, aber auch grossen, sen, nachzudenken, darüber grösser. Doch einmal bricht auf Heilung. Aus dem über ernsthaften Fragen des Le zu sprechen. Dieses liebevoll sie und verschmilzt wieder arbeiteten, gestressten Mana bens. Liebevoll und manch gestaltete Buch sollte in kei mit dem Meer. Sie ist als Wel- ger wird ein nachdenklicher mal mit einem Augenzwin ner Familie fehlen. le vergänglich. Als Teil des Mann, der die Zeit, die ihm kern schauen wir zusammen Meeres jedoch ist sie unver- Luzia Keusch, Wauwil bleibt, so gut wie möglich aus mit Marie und ihrem Vater auf gänglich.» kosten und mit seiner Tochter unseren Alltag, betrachten so Michael Egli, «Marie und das Lebens- Marie ist 13 Jahre alt und ein geniessen möchte. Doch wer genannte Probleme, Vor- und rad. Eine Erzählung zu den grossen gewöhnlicher Teenager mit zeigt ihr, was im Leben wich Nachteile aus einer anderen Lebensfragen», 2010, Lokwort Verlag tausend Problemen und Fra tig ist, wenn er nicht mehr da Perspektive und gelangen zu Bern, 149 S., geb., Fr. 29.80 06 Luzerner Kirchenschiff 01/2011
Aus Sicht des Synodalrats Forum Was ist Ihnen heilig? Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, so gefragt würden, tig, eben heilig ist. Eine weitere Runde ermöglichte Rück was wäre Ihre Antwort? Ist es der wöchentliche Krimi fragen. Da fragte einer: Weshalb tragen eure Frauen kein abend, oder der Brunch mit den Kindern am Sonntag Kopftuch, wo doch eure Heiligen auf Ikonen und anderen morgen, ein Ritual an Weihnachten oder die Landeswall Bildern eines tragen? Ja, warum? fahrt nach Einsiedeln? Wer so fragt, wird auf Heiliges in unserem weltlichen und religiösen Leben stossen. Wer so Dieser Begegnungsabend war zum Einen eine Herausfor fragt, bringt den Einen oder die Andere vielleicht gar in derung: Was ist mir in meinem Glauben so wichtig, dass Verlegenheit, weil damit auch die Frage gestellt wird: Was ich anderen davon erzählen möchte? Ich musste mich ist mir eigentlich wichtig? Wofür setze ich mich ein? also zuerst mit meinen eigenen Wurzeln, meiner religi «Sich mich seiner eige- nen religiösen Identität auseinanderzusetzen ist eine Herausforderung.» Was ist unserer Religionsgemeinschaft heilig? Diese Fra ösen Identität auseinandersetzen. Zum Anderen erlebte ge richtete eine interreligiös zusammengesetzte Arbeits ich, wie Männer und Frauen anderer Glaubensgemein gruppe an die Verantwortlichen der Religionsgemein schaft von ihrem Glauben reden. Dieses Kennenlernen schaften im Kanton Luzern. 35 religiöse Gemeinschaften war für mich nicht bedrohlich, weil ich um ein Zuhause wurden eingeladen, an der dritten interreligiösen Begeg in meinem Glauben weiss. So bot sich mir ein Einblick in nung teilzunehmen. Etwa die Hälfte der Angeschriebenen andere Glaubenswelten und verhalf mir zu Verständnis traf sich schliesslich Ende November zu Austausch und und Nähe zu bis anhin fremden Männern und Frauen. Gespräch. Da waren Vertreter/-innen der verschiedenen islamischen Moscheen und der Islamischen Gemeinschaft Wie schön wäre es, wenn solche Begegnungen auch an Luzern sowie der Verantwortliche der Hindugemeinschaft deren Orten in unserem Kanton und in unserem Land Luzern. Aber auch verschiedene orthodoxe Kirchen, Frei möglich würden! Für mich war der Austausch eine wich kirchen und die drei Landeskirchen des Kantons Luzern. tige Etappe auf dem Weg zu einem friedlichen Zusam Mit Hilfe eines Symbols, das in die Mitte gelegt wurde, menleben und Zusammenwirken der verschiedenen Völ liessen wir einander teilnehmen an dem, was jeder der ker und Religionen in unserem Land, weil meine eigene Gemeinschaften heilig ist. So lag die Zürcher Bibel neben Identität gestärkt wurde und ich gleichzeitig Offenheit dem Koran, eine Ikone der rumänisch-orthodoxen Kirche und Gesprächsbereitschaft spürte. neben einem Modell der Kaa’ba (dem muslimischen Hei Simone Rüd, Synodalrätin ligtum in Mekka), ein Kreuz mit dem Auferstandenen ne ben dem hinduistischen Ohm. Und die Vertreter/-innen Auf der Seite Forum schreiben abwechselnd Mitglieder der Bistumsregio- der Glaubensgemeinschaften erzählten, was ihnen wich nalleitung und des Synodalrats zu einem selbst gewählten Thema. Luzerner Kirchenschiff 01/2011 07
Hubert Fuchs, Präsident des Organistenverbands Luzern-Zug, als Dirigent in Seon. Neue Anstellungsrichtlinien für Kirchenmusikerinnen und -musiker Kirchenmusik «abgerundete Pensen ermöglichen» Kirchenmusik ist Gotteslob nach Noten. Für Manche aber auch Broterwerb. Die Kirchgemeinden sollten die Gottesdienstzeiten besser absprechen und weitere Verdienstmöglichkeiten schaffen, fordert der Präsident des Organisten- und Chorleiterverbandes Luzern-Zug, Hubert Fuchs. Für fast alle kirchlichen Angestellten gab es bereits Anstellungs- nistenamt 10 bis 20 Prozent eines Vollpensums beträgt, muss richtlinien, nicht aber für die Kirchenmusik. Weil früher einfach sich der Organist 80 bis 90 Prozent seines Einkommens an ein Lehrer die Orgel spielte und den Kirchenchor leitete? derswo verdienen. Hubert Fuchs*: So kann man das sehen. Es gab eine lange Übergangszeit, während der die musizierenden Lehrer von Spüren die Kirchenmusikerinnen und -musiker damit die sinken- Kirchenmusikern abgelöst wurden, die ihre kirchenmusikali de Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft? sche Ausbildung nicht im Lehrerseminar erhalten hatten. Viele Früher gab es viele Gottesdienste mit Orgelspiel. Man sagte Gemeinden taten sich schwer, den neuen Kirchenmusikern ei den Organisten: Ihr habt zwar nur eine kleine Entschädigung nen «marktgerechten» Lohn zu zahlen. pro Gottesdienst, dafür könnt ihr oft spielen, das ergibt auch eine anständige Summe. Inzwischen wurde die Anzahl Gottes Weshalb begrüsst Ihr Verband die neuen Richtlinien? dienste reduziert und viele verbleibende werden ohne Orgel Weil wir damit das erste Mal praktisch anwendbare Richtlini spiel gefeiert. Der Tarif pro Gottesdienst blieb aber der gleiche. en haben, die von allen betroffenen Parteien in einer offenen, Da überlegt sich mancher, ob er am Wochenende für eine be kompromissbereiten und wohlwollenden Atmosphäre erarbei scheidene Entschädigung in der Kirche Orgel spielen will oder tet wurden. doch nicht lieber mit seiner Familie etwas unternimmt. Wie ist die gegenwärtige Situation der Kirchenmusikerinnen Diese Entwicklung läuft der gestiegenen Qualität der Ausbil- und -musiker in Ihrem Verbandsgebiet? Offenbar ist es zuneh- dung entgegen. mend schwierig, ein vernünftiges Pensum zusammenzustellen. Der Beruf des Kirchenmusikers ist nach wie vor interessant. Solange Lehrer den kirchenmusikalischen Dienst versahen, Während sich seine Kollegen im weltlichen Bereich nach dem gab es keine Probleme mit dem Pensum. Markt richten müssen, kann der Kir Seit dieser Dienst von Berufsmusikern oder chenmusiker seine musikalischen andern Nichtlehrern übernommen wurde, Überzeugungen noch weitgehend besteht dieses Problem. Denn wenn ein Orga 08 Luzerner Kirchenschiff 01/2011
frei umsetzen. Die Gottesdienstbesucher schätzen eine gute und abwechslungsreiche Musik beim Orgelspiel und Chorge sang. Deshalb ist eine anspruchsvolle Ausbildung sehr wichtig. Kirchenmusikerinnen und -musiker studieren so lange wie ein Jurist oder Arzt – der Lohn, den sie erwarten können, erreicht aber bei weitem nicht deren Möglichkeiten. Richtig? Die höchste Lohnklasse der Kirchenmusiker entspricht der jenigen eines Laientheologen. Das ist nicht schlecht. Nur fällt die wenige vorhandene Arbeit überall gleichzeitig an: In allen Kirchen finden die Gottesdienste am Sonntagmorgen fast zur gleichen Zeit statt. Darum braucht es überall zur gleichen Zeit je einen Organisten. Selbst wenn der Organist den gleichen Stundenansatz hat wie ein Laientheologe, so kann er von ei nem oder zwei Gottesdiensten pro Woche nicht leben. Die Ent wicklungsmöglichkeiten sind darum sehr beschränkt. Umso Facetten der Kirchenmusik: Dirigent Fausto Corbo probt mit den Em- wichtiger wird, dass Pfarreien ihre Gottesdienste zeitlich mer Kirchenchören (Emmen, Gerliswil und Bruder Klaus Emmenbrücke) aufeinander abstimmen, damit ein Organist mehrere pro Wo gemeinsam die Theresienmesse von Joseph Haydn; Udo Zimmermann, chenende spielen kann, und weitere musikalische Verdienst Kantonaldirektor des Katholischen Kirchemmusikverbands Luzern, an möglichkeiten am Ort zu schaffen, zum Beispiel an der Musik der Orgel. Bilder: pd schule oder die Leitung eines musikalischen Dorfvereins. Die Kirchenbehörden müssten vor der Ausschreibung einer Stel le dafür sorgen, dass dem Kirchenmusiker ein abgerundetes Pensum angeboten werden kann. Gibt es genug Kirchenmusikerinnen und -musiker? An einem Ort wie Luzern, wo Kirchenmusiker ausgebildet werden, herrscht kaum Mangel. In ländlichen Gebieten fehlt aber der Nachwuchs. do *Hubert Fuchs ist in Biochemie und Molekularphysik diplomiert und hat danach in die Kirchenmusik gewechselt. Er versieht seit 30 Jahren einen Orgeldienst in Lu- zern und ist hauptverantwortlicher Kirchenmusiker in Lenzburg. Der Präsident des Organisten- und Chorleiterverbandes Luzern-Zug hat die neuen Anstellungsrichtli- nien Kirchenmusik Kanton Luzern mitenwickelt. Hubert Fuchs lebt in Luzern. Die Kirchenmusiker(innen) einheitlich anstellen Regel noch einen. Da ist es schwierig, ein anständiges Pensum Einheitliche Anstellungsbedingungen für Kirchenmusike zusammenzustellen.» rinnen und -musiker, klare Teilpensen und leistungsgerechte Lohneinstufungen: Mit diesem Ziel haben die Landeskirche, «Wir befinden uns in einem Umbruch» der Organisten- und Chorleiterverband Luzern-Zug und der Die Bedingungen seien freilich unterschiedlich, stellt Ruth Katholische Kirchenmusikverband Luzern gemeinsam die Mory-Wigger (Wauwil) fest, Synodalrätin und Präsidentin des «Anstellungsrichtlinien Kirchenmusik Kanton Luzern» er Schweizerischen Katholischen Kirchenmusikverbands. «Vieler arbeitet. Die Richtlinien gelten seit November und sollen bis orts hilft man sich mit (fast) ehrenamtlichen Leuten aus und der Ende 2013 umgesetzt werden. Für die Kirchgemeinden sind sie Pfarrer bzw. Gemeindeleiter koordiniert. In anderen Pfarreien allerdings rechtlich nicht zwingend. wurden Stellen entwickelt und zum Beispiel mit der Musikschu Die neuen Richtlinien zielen unter anderem darauf ab, die le oder der Jugendarbeit verbunden.» Weiterhin sinnvoll könne Hauptorganistinnen und -organisten sowie die Chorleiterin auch eine Kombination mit Religionsunterricht sein, findet Ruth nen und -leiter mit festen Teilpensen anzustellen. «Um ihnen Mory-Wigger. Sie begrüsst die neuen Richtlinien Kirchenmusik eine Existenz zu sichern», sagt Annegreth Bienz (Entlebuch), sehr: «Sie könnten auch zur Attraktivität des Berufs beitragen. Präsidentin des Verbands der Kirchgemeinderpräsidentinnen Denn wir befinden uns in einem veritablen Umbruch.» und -präsidenten. Sie half mit, die Richtlinien zu erarbeiten. Die Berufsbedingungen hätten sich verändert: «Früher gab es Die Richtlinien können über www.lukath.ch heruntergeladen werden; Link auf der in einer Pfarrei bis drei Sonntagsgottesdienste, heute in der Startseite oder über Publikationen/Dokumente Weitere Dokumente. Luzerner Kirchenschiff 01/2011 09
Namen, Ämter, Stellen Pfarrer Pius sident von Dagmersellen zu Troxler, 46, rück. Er gehört dem Rat seit verlässt im bald 13 Jahren an, wovon 6 S o m m e r Jahre als Präsident. – Robert nach elf Jah Süess, Dierikon, ist auf Ende ren Gross Jahr als Synodemitglied zu dietwil und rückgetreten. Er war erst im übernimmt vergangenen Sommer gewählt am 1. September die Pfarrei worden und macht berufliche Entlebuch. – Josef Zumstein Gründe geltend. Süess gibt tritt auf Ende Mai aus beruf deshalb auch das Präsidium lichen und gesundheitlichen des Pfarreiblatt-Trägerver «Arme Seelen»: Eine Reise in Gebiete der Innerschweiz, wo es noch Gründen als Kirchenratsprä eins bereits wieder ab. Reste einer Erzähltradition gibt, die tief in der Welt von Sagen und Brauchtum der katholischen Mentalität wurzelt. Bild: Filmszene Nachrichten Edwin Beelers neuer Film jetzt im Kino «Arme Seelen»: Rätselhaftes aus einer anderen Welt Kollekten der Luzerner Katholikinnen und Katholiken «Arme Seelen. Die Wiederkehrer» heisst der neue Film von Für Kirche St. Jost und Hochschulseelsorge Edwin Beeler. Zeugen und Zeuginnen aus der Zentralschweiz Die Kantonale Konferenz der Dekane und Dekanatsleitenden erzählen darin von rätselhaften Begegnungen mit Jenseitigen. Luzern / Zug (KKD) hat an ihrer Sitzung vom 30. November Die Landeskirche hat dieses Filmprojekt mit 5000 Franken un beschlossen, in diesem Jahr folgende Projekte mit einer kanto terstützt. Kinostart ist Mitte Januar. nalen Kollekte zu unterstützen: • 15. August: Renovation der Kirche St. Jost in Blatten Möischterer Chorherren wirken mit • 8. Dezember: Beitrag an den Förderverein Luzerner Hoch «Arme Seelen» bereist mystische Landschaften der Zent schulseelsorge ralschweiz, wo Alteingesessene, aufgewachsen im Selbstver Die Pfarreien werden in einem Schreiben der Begünstigten ständnis einer katholisch geprägten Welt, noch sagenhafte rechtzeitig über ihre Anliegen informiert und um Unterstüt Geschichten von den «Armen Seelen» erzählen, von eigenen Er zung gebeten. fahrungen mit Verstorbenen und von mysteriösen Vorfällen auf Gesuche für das Jahr 2012 sind bis Ende Oktober 2011 an die ihrer Alp. Unter den zahlreichen Mitwirkenden finden sich auch Bistumsregionalleitung St. Viktor zuhanden der KKD zu rich die Chorherren des Stifts Beromünster mit Propst Josef Wolf. ten. Edwin Beeler, 1958 in Luzern geboren und aufgewachsen in Immensee, hat unter anderem mit Filmen über Bruder Klaus Caritas Luzern sammelt für Menschen in armut (1991), den Sonderbundskrieg (1998) oder zuletzt über Bähnler Am vierten Sonntag im Januar (dieses Jahr 22./23. Januar) wird («Gramper und Bosse», 2005) von sich reden gemacht. Sein jeweils im gesamten deutschsprachigen Teil des Bistums Basel neuer Film schildere eine Welt, die «ein ganz wesentlicher Teil eine Kollekte zugunsten der regionalen Caritas Stellen aufge seiner Kindheit» gewesen sei, sagt Beeler, «die Welt der Armen nommen. Seelen und Totengeister». Über diese real existierende Welt Anfangs 2010 hat die Caritas zum Europäischen Jahr zur Be habe einst einst gesellschaftlicher Konsens bestanden. «Erst kämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung mit der Kam die Moderne spricht von Schein, Projektion, Einbildung oder pagne «Armut halbieren» gefordert, die Jahre 2010 bis 2020 zur gar von Geisteskrankheit. Situationen, in denen wir von den Dekade der Bekämpfung der Armut in der Schweiz zu machen. Kriterien unserer nüchternen Vernunftdogmatik im Stich ge Caritas selbst stellte in Aussicht, ihr Engagement zu verstärken. lassen werden, irritieren.» Erste Ergebnisse dieses verstärkten Engagements liegen vor. www.arme-seelen.ch Ab Februar 2011 werden Armutsbetroffene zum Beispiel auch im Kanton Zug in einem Caritas-Markt Lebensmittel und Arti kel des täglichen Bedarfs besonders günstig einkaufen können. Anmeldungen zu allen kursen der Landeskirche... Weiter hat Caritas Luzern auch ihre Sozialberatung ausgebaut. ...richten Sie an: Römisch-katholische Landeskirche des Kan Neu können sich Menschen in einer Verschuldungssituati tons Luzern, Sekretariat Fachstellen, Abendweg 1, Postfach, on kompetent beraten lassen. Dieses Angebot kann nicht nur 6000 Luzern 6, 041 419 48 38, heidi.graber@lukath.ch. Sie kön von Personen im Kanton Luzern sondern auch auch aus den nen sich über www.lukath.ch Dienstleistungen Angebote Kantonen Ob- und Nidwalden in Anspruch genommen werden und Kurse auch online anmelden. (mehr unter www.caritas-luzern.ch/schuldenberatung). Nähere Angaben zu den Kursen unter www.lukath.ch 10 Luzerner Kirchenschiff 01/2011
Fachstelle für Pfarreientwicklung und Diakonie Vom 28. bis 30. Januar an der Luzerner Hochzeitsmesse Besuchsdienste: Austausch und Vernetzung Die «Hochzig» der Landeskirchen Viele Freiwillige engagieren sich in Besuchsdiensten, sei es Die Trauung gehört zu den in Pfarreien, Quartieren, Heimen oder Spitälern. Organisati kirchlichen «Kernaufgaben». on und Trägerschaft solcher Besuchsdienste sind sehr unter Deshalb nehmen die Evan schiedlich. Immer aber sind diese Besuche eine konkrete Form gelisch-Reformierte und die von Seelsorge, von Diakonie und Solidarität. Es gilt, zu dieser Römisch-Katholische Lan besonderen Form von Freiwilligenarbeit Sorge zu tragen. deskirche auch 2011 an der Themen des Kursabends: Luzerner Hochzeitsmesse, • Organisation und Trägerschaft von Besuchsdiensten in un der «Hochzig», teil. seren Pfarreien und Gemeinden Die Landeskirchen stellen ih • Welche Erfahrungen machen wir? ren Auftritt unter das Motto: • Wie sind die Besuchsdienste mit dem Pastoral- bzw. Diako «Kirchlich heiraten. Wir trauen uns.» Erfahrene Seelsorgen niekonzept der Pfarrei vernetzt oder verankert? de beraten Brautleute in organisatorischen wie theologischen • Welche Unterstützung und Anerkennung erfahren Besucher Fragen – zum Beispiel zum Trauungsort und zur Gottesdienst und Besucherinnen? gestaltung oder zu Trauungen von Paaren, die unterschiedli Eingeladen sind Verantwortliche für Besuchsdienste, Seelsor chen Konfessionen oder Religionen angehören. Den Kirchen gende, Diakoniebeauftragte und am Thema Interessierte. ist es wichtig, sich in der kommerziellen Vielfalt einer Hoch Datum: Donnerstag, 3. Februar, 19.30–22 Uhr zeitsmesse bemerkbar zu machen – an einem Ort, an dem man Ort: Haus St. Agnes, Abendweg 1, Luzern sie nicht unbedingt erwartet. Leitung: Andrea Koster Stadler, Seelsorgerin, Regionaler Be Die Landeskirchen geben eine Broschüre ab, die viele Fragen suchsdienst Sempach; Bernadette Inauen, Pfarreimitarbeite rund um die kirchliche Trauung beantwortet. Diese liegt auch in rin, Vorstand SKF, Luzern; Karl Mattmüller, Fachstelle Pfarrei vielen Kirchen und Zivilstandsämtern auf. Sie kann auch über entwicklung und Diakonie, Luzern www.lukath.ch, www.refluzern.ch heruntergeladen werden. Kosten: Fr. 30.– Anmeldung: Sofort «Hochzig» 2011, Freitag, 28., bis Sonntag, 30. Januar, Messehallen Allmend, Lu- zern. Öffnungszeiten: Freitag 17–21 Uhr, Samstag 10–19 Uhr; Sonntag 10–17 Uhr. TrauerBegleitung: Jetzt anmelden für Kurs 2011/2012 Mehr unter www.hochzig.ch Trauerbegleitung unterstützt Trauernde im Ausdruck und Verstehen ihres Schmerzes, um ihn konstruktiv umzuwandeln Luzerner kirchenschiff und daraus neue Sinn- und Lebensperspektiven zu entwi Kloster St. Urban Das Informationsmagazin für die Mitarbeitenden der römisch- ckeln. Die Begleitung von Menschen mit Verlusterfahrungen «Zur Ehre Gottes und katholischen Landeskirche des verschiedenster Art ist eine bedeutsame Aufgabe für Seelsor des Namens Jesu» Kantons Luzern; erscheint zehnmal jährlich gende und kirchlich Engagierte. Ziel der Fortbildung ist es, die Die 3. Vater-Wolf-Tagung im Herausgeber eigene Kompetenz und Handlungsmöglichkeiten in Trauer ehemaligen Kloster St. Urban Römisch-katholische Landeskirche begleitung (Einzel und Gruppenbegleitung) zu vertiefen und findet am Samstag, 5. Februar, des Kantons Luzern in Zusammen- arbeit mit dem Bischofsvikariat auszuweiten. von 14 bis 17.30 Uhr statt. Refe St. Viktor Teilnehmen können kirchliche Mitarbeitende, Frauen und rate halten Marie-Louise Gub redaktion Dominik Thali Männer, die Trauernde und Sterbende kompetent begleiten ler («Jesus, der Messias: heute redaktionsadresse (möchten). noch?») und Rudolf Albisser Römisch-katholische Detailprospekte und Auskünfte: Fachstelle Pfarreientwicklung («Das Gebet von Niklaus Wolf Landeskirche des Kantons Luzern, Kommunikation, und Diakonie, Abendweg 1, 6000 Luzern 6, Karl Mattmüller, 041 ‹zur Ehre des Namens Jesu›»). Abendweg 1, 6000 Luzern 6 419 48 37 oder 041 930 12 11, karl.mattmueller@lukath.ch. Niklaus Wolf von Rippert Telefon 041 419 48 24 kommunikation@lukath.ch Daten und Ort: Basiskurs 2011; 4 mal 3 Tage, jeweils Montag, schwand betete und heilte im druck 9 Uhr, bis Mittwoch, 17 Uhr; 4.–6. April, 6.–8. Juni, 5.–7. Septem Namen Jesu. In der heutigen Brunner AG, Druck und Medien, Kriens ber, 7.–9. November; zwischen den Terminen jeweils drei Stun Zeit fordert uns der interre Auflage: 2900 Ex. den Gruppensupervision; Haus Bruchmatt, Luzern; für den 1. ligiöse Dialog mit Juden und Bestellungen Termin (4.–6. April) ist die Übernachtung hier obligatorisch. Muslimen neu heraus zu klä Adressänderungen Römisch-katholische Leitung: Barbara Lehner und Antoinette Brem, freischaffende ren: Was bedeutet uns heute Landeskirche des Kantons Theologinnen und ausgebildete Lebens- und Trauerbegleite der Name Jesus? Luzern, Synodalverwaltung, Abendweg 1, 6000 Luzern 6 rinnen (www.lebensgrund.ch) Telefon 041 419 48 48 Kosten: Basiskurs inkl. Gruppensupervision Fr. 2900.– plus Information: Rudolf Albisser, Pfarr- verwaltung@lukath.ch Jahresabonnement: Fr. 20.– Kost und Logis zirka Fr. 500.– amt, Untertor 2, 4915 St. Urban, 041 241 Die nächste Ausgabe erscheint Anmeldung: für Basiskurs 2011 bis 15. Februar 1487, rudolf.albisser@bluewin.ch Mitte Februar 2011 Luzerner Kirchenschiff 01/2011 11
Die Forderungen der Ökume nischen Synode 2008 sind akzep- tiert, in den Kirchgemeinden und Pfarreien sei aber «der Funke noch nicht gesprungen», stellt die Kommission «Ökumene konkret» fest. (Feuerwerk am Luzerner Fest 2010). Nachhaltigkeitsbericht zur Ökumenischen Synode 2008 Ökumene «Der Funke ist noch nicht gesprungen» Klimawandel und Migration sind in vielen Kirchgemeinden ein Thema. Von «entschiedenem Handeln», auf das sich die Kirche an der Ökumenischen Synode 2008 verpflichtete, ist aber we- nig zu spüren. Das liegt auch am mangelnden Dialog der Synodalen mit den Kirchgemeinden. «Als Christinnen und Christen und als Kirchen nehmen wir tet, aber nur wenige sich mit den Anregungen der ökumeni die Zeichen der Zeit ernst», heisst es in der Schlusserklärung schen Synode auseinandergesetzt.» Dieser Feststellung stehen der 3. Ökumenischen Synode vom 31. Mai 2008. Darin ver stellvertretend die Aussagen von zwei (katholischen) Kirchge pflichteten sich die Teilnehmenden zum Beispiel, den Ener meinden gegenüber, die in der Umfrage gemacht wurden: «Im gieverbrauch ihrer Kirchgemeinde bis 2020 um 20 Prozent zu Bezug auf Migration/Integration läuft bei uns Einiges. Es sind senken. Oder Mittel für interkulturelle Aktivitäten einzusetzen. aber nicht eigentliche Projekte.» Und: «Im Moment haben wir Dieser Absicht leben viele Kirchgemeinden und Pfarreien andere Probleme, die dringender sind und zuerst gelöst wer nach. So gibt es etwa im Seetal einen runden Tisch der Reli den müssen.» gionen. In Kriens beteiligen sich Katholiken und Refomierte am Verein «Kriens integriert». In Sursee haben sich die beiden Synodale müssen Kontakt besser pflegen Kirchgemeinden beim Stadtrat für Integrationsprojekte einge Dafür hat die Kommission «Ökumene konkret» Verständnis. setzt. Und zahlreiche kirchliche Gebäude wurden energietech Nach ihrer Meinung liegt es aber auch am mangelnden Dialog, nisch saniert. dass die Ökumenische Synode 2008 in den Kirchgemeinden und Pfarreien bis jetzt wenig ausgelöst hat. Die Synodalen re Beteiligung an Umfrage viel höher als 2009 deten zu wenig mit «ihren» Kirchenräten und Gemeindeleiten Die zweite Umfrage zur Nachhaltigkeit der Ökumenischen Sy den. Hans Nyfeler sagt es so: «Die Behandlung von kantonalen node haben 54 der 85 katholischen und 12 der reformierten Themen in den Kirchgemeinden hat noch Verbesserungspo Kirchgemeinden beantwortet – dreimal soviele wie im Vorjahr. tenzial.» An der katholischen Synode vom 3. November forder Das freut Hans Nyfeler (Kriens), reformierter Synodalrat und te Präsident Joseph Durrer (Adligenswil) deshalb einerseits Präsident der Kommission «Ökumene konkret», welche die die Parlamentsmitglieder auf, sie sollten den regelmässigen Umsetzung der Selbstverpflichtung regelmässig überprüft. Austausch mit den Behörden vor Ort von sich aus anstreben Aber: «Im Bereich Klimawandel etwas zu unternehmen ist und anderseits die Kirchenräte, die Synodalen zu Kirchge mittlerweile selbstverständlich», stellt er fest. «Dass anderseits meindeversammlungen einzuladen. die Behandlung des Bereichs Migration/Integration weitge Die nächste Umfrage zur Nachhaltigkeit der Ökumenischen hend brachliegt, haben wir ja auch bei der Minarett-Initiative Synode 2008 findet 2012 statt. gemerkt. Die ‹Angst› vor dem Fremden führt zur Abschottung!» Simone Rüd (Luzern), katholische Synodalrätin und ebenfalls Dominik Thali Mitglied von «Ökumene konkret», stellt «grossen Handlungs bedarf» durch die Synodalen und Kirchgemeinden fest. Der Zwischenbericht 2010 zur Nachhaltigkeit der Ökumeni- Fazit der Kommission: «Der Funke ist noch nicht gesprungen.» schen Synode 2008 kann unter www.lukath.ch / Ökumene / Öku- Zwar hätten viele kirchliche Behörden die Umfrage beantwor menische Synode heruntergeladen werden. 12 Luzerner Kirchenschiff 01/2011
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