Gemeindebrief Juli / August 2020 - Evangelische Kirchen ...
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Gemeindebrief Evangelische Kirche Juli / August 2020 im Gladenbacher Land Nr. 6 Bellnhausen Diedenshausen Erdhausen Friebertshausen Frohnhausen Gladenbach Kehlnbach Mornshausen Rachelshausen Römershausen Rüchenbach Runzhausen Sinkershausen Weidenhausen
INHALT 2 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 2 Impressum 3 Vorwort 4 Unsere Gottesdienste 5 Offene Kirchen 6 Schulanfängergottesdienste und Konfirmationen 7 Fahrrad-Gottesdienst 8 EG 319 „Die beste Zeit im Jahr ist mein“ (Axel Henß) 9 EG 321 „Nun danket alle Gott“ (Matthias Ullrich) 10 EG 432 „Gott gab uns Atem“ (Klaus Neumeister) 11 EG 504 „Himmel, Erde, Luft und Meer“ (Christina Ronzheimer) 12 EG 503 „Geh aus mein Herz“ (Thomas Schmidt) 14 EGplus 85 „Hinneh ma tov uma na‘im“ (Deborah Kehr) 15 EG 609 „Masithi“ (Isabella Wabel) 16 Summer of 69 / History Maker (Thomas Pospischil) 17 Meditatives Trommeln - Rahmentrommel lernen 18 Kinder- und Jugendarbeit - Isabella Wabel 21 Kinderseite 22 Kinder- und Jugendarbeit - Thomas Pospischil 24 Aktionen zum Osterfest am Ostersonntag 25 1. Auto-Gottesdienst am Sonntag Jubilate 26 Wander-Gottesdienst an Christi Himmelfahrt 27 2. Auto-Gottesdienst am Pfingstsonntag Evangelische Kirche 28 Gladenbach - Erdhausen - Diedenshausen 30 Unsere Kirchen: Erdhausen im Gladenbacher Land 32 Freud und Leid 34 Ev. Kindertagesstätte Gladenbach 35 Ev. Kindertagesstätte Mornshausen 36 Ev. Kindergarten Weidenhausen 37 Weltladen / Café FAIR 40 Freiheit und Verantwortung - Beitrag von Detlef Ruffert 42 Kontakte 44 Wir sind für Sie und Euch da! Die Internetseite unseres Nachbarschaftsraums Informationen, Nachrichten, Termine, Neuigkeiten http://evangelisch-im-gladenbacher-land.de/ Impressum Der „Gemeindebrief“ der Evangelischen Kirche im Gladenbacher Land wird herausgegeben von den Kirchenvorständen der evan- gelischen Kirchengemeinden Gladenbach, Weidenhausen, Mornshausen, Runzhausen, Erdhausen und Diedenshausen und erscheint in der Regel zweimonatlich. V.i.S.d.P.: Pfarrer Klaus Neumeister, Gladenbach. Druck: Gemeindebriefdruckerei, Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß Oesingen; Auflage: 4.750 Exemplare. Layout: Pfarrer Klaus Neumeister. E-Mail-Adresse für Beiträge: ev-pfarramt1-gladenbach@gmx.de. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15. August 2020. Spenden für den Gemeindebrief können Sie auf das Bankkonto Ihrer Kirchengemeinde überweisen. Zuwendungsbestätigungen werden gerne ausgestellt. Ein herzliches Dankeschön allen ehrenamtlichen Austrägerinnen und Austrägern für ihre Mühe!
VORWORT 3 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Liebe Mitchristen im Nachbarschaftsraum Leider mussten unsere Kirchen auch an Gladenbacher Land! Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfings- Mir kam es Mitte März wie eine Voll- ten geschlossen bleiben und wir konnten bremsung vor. Plötzlich musste alles keine fröhlichen Gottesdienste feiern. stillstehen. Nichts ging mehr. Das gesell- Doch Not macht bekanntermaßen erfin- schaftliche Leben wurde komplett herun- derisch. So entwickelten wir im Nachbar- tergefahren. Geplante Veranstaltungen schaftsraum ganz neue Angebote, von und Versammlungen mussten abgesagt denen in diesem Gemeindebrief in Wort werden. Auch unser kirchliches Leben und Bild berichtet wird: Ostergruß, wurde hart getroffen. Sämtliche Gottes- Osterkerzenaktion, Auto-Gottesdienste, dienste und Gemeindeveranstaltungen, Wander-Gottesdienst. alle Gruppen und Kreise fielen aus. Auf- Seit Anfang Juni bieten unsere Kirchen- grund der hohen Ansteckungsgefahr gemeinden in unterschiedlicher Form durch das Corona-Virus und die Bedro- wieder Gottesdienste in den Kirchen hung vieler Menschenleben war diese bzw. im Freien an - alles unter Einhal- Kontaktsperre richtig und angemessen. tung der Hygiene- und Abstandsbestim- Doch es ist schlimm, wenn man sich mungen. Den ersten Gottesdienstplan nicht mehr treffen und besuchen, sich nach der Corona-Pause finden Sie auf nicht mehr näher kommen und berühren den nächsten Seiten. Nutzen Sie das darf, wenn man auf Abstand und Distanz kirchliche Angebot in der Ferien- und leben und in dem anderen Menschen Urlaubszeit! Der Seele wird es gut tun! ständig einen möglicherweise Infizierten Besonders erwähnen möchte ich den sehen muss. Zu unserem Menschsein Fahrrad-Gottesdienst am 26. Juli in Erd- gehören doch Kontakte und Begegnun- hausen. Wer kann, möge das Auto da- gen, Gemeinschaft und Miteinander, Be- heim stehen lassen und ganz klima- ziehungen und Austausch. Alleine ver- freundlich angeradelt kommen. sauern und vereinsamen wir - auch im Zurzeit darf in Glauben. Die Corona-Krise hat uns das den Gottes- deutlich vor Augen geführt. diensten nicht „Wir sind zwar getrennt, aber durch Got- gesungen tes Geist miteinander verbunden und werden. Als uns nahe“, so hieß es in den Video- Ausgleich gibt Andachten und -Gottesdiensten des es in diesem evangelischen Dekanats Biedenkopf- Gemeinde- Gladenbach unter dem Motto „Ein paar brief acht Liedandachten, jeweils mit ei- Minuten Zuversicht“. Auch wir Pfarrer nem QR-Code zum Anhören versehen. und Gemeindepädagogen des Nachbar- Nach den Sommerferien werden wir viel- schaftsraums Gladenbacher Land haben leicht wieder mit unseren Gruppen, Krei- uns daran beteiligt. Etliche Gemeinde- sen und Chören in den Gemeindehäu- glieder nutzten dieses digitale Angebot sern starten können. Das wäre schön - fast täglich und erfuhren darüber wenigs- wenn auch immer noch auf Abstand und tens ein bisschen Glaubensgemein- mit begrenzter Teilnehmerzahl. schaft. Durchweg waren es aufbauende, Übrigens: Der Weltladen und das Café mutmachende und hoffnungsvolle Bei- FAIR in Gladenbach sind auch wieder träge. „Gott hat zugesagt, uns gerade in geöffnet. Schauen Sie mal vorbei! schweren und schwierigen Zeiten zur Seite zu sein und zu bleiben“, so lautete Gesegnete Sommerzeit! zusammenfassend die Botschaft. Klaus Neumeister
UNSERE GOTTESDIENSTE 4 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Sonntag, 28. Juni (3. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Pfarrer Thomas Schmidt 10.00 Uhr Runzhausen, am ev. Gemeindehaus Pfarrerin Christina Ronzheimer Wiesengottesdienst 10.00 Uhr Sinkershausen Pfarrer Klaus Neumeister Vorplatz des Dorfgemeinschaftshauses Sonntag, 05. Juli (4. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Pfarrer Thomas Schmidt 10.00 Uhr Frohnhausen Pfarrer Matthias Ullrich Vorplatz der Kulturscheune Sonntag, 12. Juli (5. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Pfarrer Thomas Schmidt 10.00 Uhr Erdhausen Pfarrer Matthias Ullrich Vorplatz der Kirche 10.00 Uhr Runzhausen, am ev. Gemeindehaus Pfarrerin Christina Ronzheimer Wiesengottesdienst 10.45 Uhr Weidenhausen Pfarrer Axel Henß Informationen zur Durchführung der Gottesdienste Im Kirchspiel Gladenbach wird während der Sommermonate jeden Sonntag ein Got- tesdienst - möglichst im Freien - angeboten. Diese „Frischluft-Gottesdienste“ finden an verschiedenen Orten statt: im Kirchgarten der Martinskirche Gladenbach, vor der Kirche Erdhausen, vor der Kirche Diedenshausen, an der Kulturscheune Frohnhau- sen oder am Dorfgemeinschaftshaus Sinkershausen. Die Hygiene- und Abstandsre- geln sind dabei einzuhalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sollte es stark regnen, wird der Gottesdienst kurzfristig in die Kirche verlegt oder muss leider ausfal- len. Am 26. Juli ist im Nachbarschaftsraum ein Fahrrad-Gottesdienst geplant, der in Erdhausen in der Dorfmitte auf dem Salzböde-Radweg gefeiert werden soll. Bitte die aktuellen Hinweise in der Presse bzw. auf unserer Homepage beachten! Für die Gottesdienste in Mornshausen sind aufgrund der zur Zeit geltenden Ab- standsregeln zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch Anmeldungen notwendig. Sie können sich bis zum 14.07.2020 und dann wieder ab dem 08.08.2020 im evan- gelischen Pfarramt anmelden (Telefon: 06462 1526). Vom 15.07.2020 bis zum 07.08.2020 Anmeldungen bitte entweder dienstags von 9.00 bis 12.00 Uhr im Pfarramt oder außerhalb der Bürostunden bei unserer Gemein- desekretärin Anita Ruprecht (Telefon: 06462 5235). Alle Angaben zu den Gottesdiensten in Runzhausen sind ohne Gewähr. Bitte die aktuellen Hinweise auf der Homepage www.rubelra.de beachten! Wir treffen uns auf der Wiese vor dem Gemeindehaus und halten die Abstands-und Hygieneregeln ein. Eine Maskenpflicht besteht im Freien jedoch nicht und es ist keine Anmeldung erfor- derlich. Herzliche EINLADUNG!
UNSERE GOTTESDIENSTE 5 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Sonntag, 19. Juli (6. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Prädikantin Regina Bingel 10.00 Uhr Gladenbach Pfarrer Matthias Ullrich Kirchgarten der Martinskirche 10.45 Uhr Weidenhausen Pfarrer Axel Henß Sonntag, 26. Juli (7. Sonntag nach Trinitatis) 10.00 Uhr Erdhausen, Dorfmitte Pfarrer Matthias Ullrich Fahrrad-Gottesdienst des Nachbar- und Pfarrteam schaftsraums 10.45 Uhr Weidenhausen Prädikantin Regina Bingel Sonntag, 02. August (8. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Prädikantin Regina Bingel 10.00 Uhr Diedenshausen Pfarrer Klaus Neumeister Vorplatz der Kirche 10.45 Uhr Weidenhausen Pfarrer Axel Henß Sonntag, 09. August (9. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Pfarrer Thomas Schmidt 10.00 Uhr Runzhausen, am ev. Gemeindehaus Pfarrerin Christina Ronzheimer Wiesengottesdienst 10.00 Uhr Sinkershausen Pfarrer Klaus Neumeister Vorplatz des Dorfgemeinschaftshauses 10.45 Uhr Weidenhausen Pfarrer Axel Henß Sonntag, 16. August (10. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Pfarrer Thomas Schmidt 10.00 Uhr Frohnhausen Pfarrer Klaus Neumeister Vorplatz der Kulturscheune 10.45 Uhr Weidenhausen Prädikantin Regina Bingel Offene Kirchen Die Kirche in Runzhausen ist täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Sie lädt ALLE ein für ein stilles Gebet, eine Fürbitte oder persönliche Zeit. Kerzen für unsere ver- storbenen Gemeindeglieder können angezündet werden und es liegt eine kleine An- dacht zum Predigttext der Woche aus. HERZLICHE EINLADUNG! Und ein großes DANKE an den Türöffner und -schließer CONNY! Die Kirche in Erdhausen ist sonntags von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Wer die Stil- le vor Gott sucht, ein Gebet sprechen oder einfach Zeit für sich haben möchte, ist herzlich eingeladen, die Erdhäuser Kirche aufzusuchen.
UNSERE GOTTESDIENSTE 6 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Sonntag, 23. August (11. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Pfarrer Thomas Schmidt 10.00 Uhr Gladenbach Pfarrer Matthias Ullrich Kirchgarten der Martinskirche Pfarrer Klaus Neumeister 10.00 Uhr Runzhausen, am ev. Gemeindehaus Pfarrerin Christina Ronzheimer Wiesengottesdienst 10.45 Uhr Weidenhausen Prädikantin Regina Bingel Sonntag, 30. August (12. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Pfarrer Thomas Schmidt 10.00 Uhr Erdhausen Pfarrer Matthias Ullrich Kirche oder Vorplatz der Kirche 10.00 Uhr Runzhausen Pfarrerin Christina Ronzheimer Vorstellung der Konfis 2020 Online-Gottesdienst per Live-Stream 10.45 Uhr Weidenhausen Pfarrer Axel Henß Sonntag, 06. September (13. Sonntag nach Trinitatis) 09.30 Uhr Mornshausen Pfarrer Thomas Schmidt 10.00 Uhr Gottesdienst im Kirchspiel Gladenbach Pfarrer Klaus Neumeister 10.00 Uhr Runzhausen, am ev. Gemeindehaus Pfarrerin Christina Ronzheimer Open-Air Konfirmation auf der Wiese Informationen zu den Schulanfängergottesdiensten Mornshausen: Ein Gottesdienst für die Schulanfänger findet, wenn zu dieser Zeit wieder möglich, zwei Wochen nach dem Schulanfang statt. Eine schriftliche Informa- tion erfolgt von Seiten der Schule in der ersten Schulwoche. Gladenbach und Weidenhausen: Hier liegen noch keine Informationen vor. Bitte ach- ten Sie auf die Mitteilungen der Schulen und die Hinweise in der Presse. Informationen zu den Konfirmationen Runzhausen: Der Vorstellungsgottesdienst am 30. August wird per Live-Stream übertragen, die Konfirmation findet eine Woche später am 6. September bei hoffent- lich schönem Wetter auf der Wiese am Gemeindehaus statt. Kirchspiel Gladenbach: Die Vorstellungsgottesdienste sind am 13. September um 10.00 Uhr vorgesehen, die Konfis aus Pfarrbezirk I in der Martinskirche Gladenbach, die Konfis aus Pfarrbezirk II in der Kirche Erdhausen. Am 20. September ist dann die Konfirmation I, am 27. September die Konfirmation II, jeweils in der Martinskirche. Weidenhausen und Mornshausen: Die Termine für die Vorstellungs- und Konfirmati- onsgottesdienste werden nach den Sommerferien mit den Konfis und den Eltern ab- gesprochen und festgelegt.
FAHRRAD-GOTTESDIENST 7 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Fahrrad- Gottesdienst am 26. Juli um 10.00 Uhr in der Dorfmitte von Erdhausen (Turmstraße, auf dem Salzböde-Radweg) mit dem „ZukunftsForum“ Gladenbach Wir freuen uns über alle, die mit dem Fahrrad kommen, aber auch alle anderen sind herzlich willkommen! Evangelische Kirche im Gladenbacher Land
EG 319 „DIE BESTE ZEIT IM JAHR IST MEIN“ 8 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 3. Vielmehr der liebe Herre Gott, der sie also geschaffen hat, zu sein die rechte Sängerin, der Musika ein Meisterin. 4. Dem singt und springt sie Tag und Nacht, seins Lobes sie nichts müde macht: den ehrt und lobt auch mein Gesang und sagt ihm einen ewgen Dank. Wer von uns kennt das nicht aus den Sommermonaten? In lauen Nächten schläft mancher bei offenen Fenster oder andere übernachten im Zelt. Und Vieles ist untrennbar mit dem Namen das Erste, was man morgens hört, ist Martin Luther verbunden: der Gesang irgendwelcher Vögel. Die - ein ehemaliger Mönch, der eine entlau- Nachtigall macht ihrem Namen alle Ehre fene Nonne heiratet, und beginnt schon mehr als 90 Minuten - ein katholischer Priester, der mit seiner vor Sonnenaufgang mit ihrem Lied. Es Kirche bricht, folgen Drossel und Rotkehlchen, Amsel - ein Doktor und Professor der Theolo- und Zaunkönig. Zuletzt dann noch gie, der ganz neue Entdeckungen in der Spatz, Star und Grünfink. Viel mehr als Heiligen Schrift macht, nur ein vielstimmiges Pfeifen und Trillern - der Verfasser der 98 Thesen, am Morgen. Luther sieht in alledem - ein wortgewaltiger Prediger, ebenso wie auch in den Schönheiten der - ein Sprachgenie, der nicht nur die Bibel Natur ein großartiges Schöpferlob. Das, aus dem Urtext übersetzt hat, sondern was wir da hören, das, was unsere Au- der mit seinen Formulierungen bis heute gen sehen, das soll nicht ohne Folgen unsere Sprache prägt. bleiben. Sehenden Auges und mit hören- Und er war auch ein großer Liederdich- den Ohren sollen wir einstimmen in das ter: „Ein feste Burg ist unser Gott“ ver- weltumspannende Danklied an den, der danken wir ihm ebenso wie „Vom Him- alles das und auch uns ins Leben geru- mel hoch, da komm ich her.“ fen hat; der seine Schöpfung bis heute erhält. Und der auch in Zukunft da sein Eines seiner Lieder, das wunderbar in wird, auf allen unseren Wegen, jeden den Sommer passt, finden wir in unse- Morgen ganz neu und doch als der im- rem Gesangbuch unter der Nummer 319 mer Gleiche, gestern, heute und in Ewig- und mit der ziemlich ungewöhnlichen keit. Überschrift „Frau Musika spricht“. Und Lassen wir uns von Luthers Lied anre- da sagt oder besser singt sie: gen, wachen Sinnes durchs Leben zu 1. Die beste Zeit im Jahr ist mein, gehen und dabei selbst nicht stumm zu da singen alle Vögelein, bleiben. Himmel und Erden ist der voll, Ich wünsche uns einen Sommer voller viel gut Gesang, der lautet wohl. wunderbarer und dankbarer Momente. 2. Voran die liebe Nachtigall Axel Henß, Pfarrer macht alles fröhlich überall mit ihrem lieblichen Gesang, Und hier kann man sich das Lied des muss sie haben immer Dank. anhören - und gerne mitsingen!
EG 321 „NUN DANKET ALLE GOTT“ 9 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Nun danket alle Gott sangen dieses Dankeslied, weil sie über- mit Herzen, Mund und Händen, lebt hatten. Später ist das auch vielfach der große Dinge tut politisch missbraucht worden, etwa zum an uns und allen Enden, Kriegsbeginn 1914. der uns von Mutterleib Dabei ist das Lied und Kindesbeinen an gar kein heroisches unzählig viel zugut Triumphlied, son- bis hierher hat getan. dern ein demütiges Der ewigreiche Gott Danklied. Und es ist woll uns in unserm Leben ergreifend genug, ein immer fröhlich Herz um sich politisch- und edlen Frieden geben pädagogischer Deu- und uns in seiner Gnad tung zu entziehen. erhalten fort und fort Bei der Maueröff- und uns aus aller Not nung 1989 übrigens erlösen hier und dort. spielte es ein einsa- mer Trompeter, die Lob, Ehr und Preis sei Gott, anderen kannten es dem Vater und dem Sohne wohl nicht mehr. und Gott, dem Heilgen Geist Oder wussten nicht mehr, wem sie für im höchsten Himmelsthrone, dieses Wunder danken sollten. ihm, dem dreiein‘gen Gott, wie es im Anfang war Geschrieben hat es Pfarrer Martin und ist und bleiben wird Rinckart 1637, mitten im Dreißigjährigen so jetzt und immerdar. Krieg. Die Pest wütet in Sachsen. Rinckart eilt zu den Kranken. Er tröstet Was dieses Lied wohl so berühmt ge- und segnet und er schreibt ein Lied vol- macht hat? Die Entstehung in schlimms- ler Trost, Geborgenheit und Dankbarkeit. ter Kriegs- und Pestzeit? Diese Wün- Vielleicht, weil nur der Dank uns solche sche um ein „fröhliches Herz“ und „edlen Zeiten überstehen lässt. Frieden“? Die würdevolle Melodie? Oder die Verwobenheit mit der deutschen Ge- Dietrich Bonhoeffer schreibt: schichte? „Undank beginnt mit dem Vergessen. Aus Vergessen folgt Gleichgültigkeit, aus 1955 etwa als im Flüchtlingslager Fried- der Gleichgültigkeit Unzufriedenheit, aus land die letzten 10.000 Kriegsgefange- der Unzufriedenheit Verzweiflung, aus nen aus Russland ankommen. Nach den der Verzweiflung der Fluch. Dem Dank- politischen Reden geschieht etwas Un- baren zeigt Gott den Weg zu seinem vorhergesehenes. Diese zerlumpten, Heil. Lass dich fragen, ob dein Herz abgemagerten Männer, teilweise noch in nicht etwa durch Undank so mürrisch, so ihren alten Uniformen, fassen sich an träge, so müde, so verzagt geworden den Händen und singen mit gebrochener ist.“ Stimme: „Nun danket alle Gott!“ Es war ihnen nicht viel geblieben in den Lagern Ja, ich will einstimmen „Nun danket alle Sibiriens, dieses Lied gehörte dazu. Gott!“ Und bitten um ein „fröhliches Bekannt und zur Legende wurde es aber Herz“ und „edlen Frieden“. schon zweihundert Jahre vorher als der Matthias Ullrich, Pfarrer „Choral von Leuthen“. 25.000 preußi- Und hier kann man sich das Lied sche Soldaten huldigten nach gewonne- anhören - und gerne mitsingen! ner Schlacht nicht ihrem König, sondern
EG 432 „GOTT GAB UNS ATEM“ 10 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Regelmäßiges Atmen soll lebensverlän- Gott hat uns mit allem ausgestattet, was gernd sein, habe ich mal gelesen. Und wir zum Leben brauchen. Nicht nur mein ich kann bestätigen, bis heute hat‘s ge- Atem, sondern mein ganzer Körper ist holfen. Gottes Schöpfung. Alles hat einen Sinn, Atmen ist eine der grundlegendsten und wir sollen Augen, Ohren, Stimme, Funktionen unseres Körpers, die norma- Hände und Füße sinnvoll einsetzen, da- lerweise ganz automatisch geschieht. mit wir Gottes Auftrag erfüllen. Wenn alles gut läuft, merke ich es gar Die Erde ist uns anvertraut, „dass wir auf nicht, dass ich atme. Doch wehe, wenn ihr die Zeit besteh‘n“ und nicht mit ihr es mir den Atem verschlägt, wenn ich untergehen. Das bedeutet, dass wir uns kaum noch Luft bekomme und das At- von Gott als Mitarbeiter in seinen Dienst men schwer fällt. Wenn mir die Puste nehmen lassen, um die Erde so zu ver- ausgeht, dann spüre ich schnell, wie wandeln, dass sich auf ihr der Weg zu wichtig das einem neuen Leben öffnet. Atmen ist. Dann begegnen wir allem Geschaffenen Gott hat und vor allem auch einander mit offenen dem Men- Augen und Ohren und folglich mit Acht- schen den samkeit. Dann nehmen wir uns nicht ge- Atem des genseitig die Luft zum Atmen. Lebens Gottes Worte helfen uns, darauf zu ver- einge- trauen, dass er diese Erde erhalten und haucht: bewahren wird: „Solange die Erde steht, „Da mach- soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost te Gott der und Hitze, Sommer und Winter, Tag und HERR den Nacht.“ (1. Mose 8,22) Menschen aus Staub von der Erde und Mit unseren Händen und Füßen können blies ihm den Odem des Lebens in seine wir daran mitwirken, dass dieser Plan Nase. Und so ward der Mensch ein le- Gottes für die Erde verwirklicht wird. bendiges Wesen.“ (1. Mose 2,7) 1982 war es die Atomrüstung, die den gesamten Lebensraum bedrohte. Heute Eckart Bücken greift dieses Motiv in sei- ist es zusätzlich der Klimawandel, der nem Lied „Gott gab uns Atem“ auf. Es ist eine große Gefahr für alles Leben auf 1982 im Vorfeld des Kirchentages in der Erde darstellt und unsere ganze Auf- Hannover entstanden. Fritz Baltruweit merksamkeit und ein entschiedenes und hat die Melodie dazu geschrieben. fantasievolles Handeln erfordert. 1. Gott gab uns Atem, damit wir leben, Doch eines wissen wir: In Christus hat er gab uns Augen, dass wir uns seh‘n. Gott schon mit der Verwandlung der Er- Gott hat uns diese Erde gegeben, de begonnen, bevor er am Ende der Zeit dass wir auf ihr die Zeit besteh‘n. alles vollenden wird - an uns und mit uns. 2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Gott möge uns mit seinem Geist ausrüs- Er gab uns Worte, dass wir versteh‘n. ten, damit wir seine wunderbare Schöp- Gott will nicht diese Erde zerstören. fung bewahren und uns dafür einsetzen, Er schuf sie gut, er schuf sie schön. dass jeder Mensch Luft 3. Gott gab uns Hände, damit wir zum Atmen hat. handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest steh‘n. Klaus Neumeister, Pfarrer Gott will mit uns die Erde verwandeln. Und hier kann man sich das Lied Wir können neu ins Leben geh‘n. anhören - und gerne mitsingen!
EG 504 „HIMMEL, ERDE, LUFT UND MEER“ 11 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Himmel, Erde, Luft und Meer zu einem neuen Leben und vertieften zeugen von des Schöpfers Ehr; Glauben aufrufen. Gedanken, die auch meine Seele singe du, bei Joachim Neander die Wirkung nicht bring auch jetzt dein Lob herzu. verfehlen. Er studiert Theologie, kann Das Lied im Evangelischen Gesangbuch das aber mangels Geldes nicht vollen- Nr. 504 von Joachim Neander ist eines den und wird Hauslehrer in Frankfurt. meiner Lieblingslieder in Sommergottes- Joachim Neander und seine Zeitgenos- diensten. Vor allem unter freiem Himmel sen sind wahrlich nicht auf Rosen gebet- lässt es sich wunderbar singen. Ein Lied tet. Und dennoch schreibt er nur Lob- voller Lob und Dank, Ehrfurcht und Be- und Danklieder, und das finde ich gera- wunderung. Wie wunderbar ist unsere de spannend für uns heute. Denn seine Schöpfung - Himmel, Erde, Luft, und Gedanken helfen auch uns viele Jahre Meer, Mond und Sterne, Wälder und später, unser Denken immer wieder neu Felder. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, zu auszurichten. Uns, die wir oft so genau Hause oder auch auf Reisen - überall wissen, was nicht gut ist, die wir darüber schimpfen, was alles nicht gut läuft, und warum eigentlich alle anderen es besser haben, als wir gerade selbst. Joachim Neander ist ein Gesprächspartner auch im Jahr 2020. Er, der zu Lob und Freu- de, Dank und Zufriedenheit aufruft, er kann unsere Gedanken auch heute be- reichern. Uns zurechtrücken. Schau nicht immer auf das Kaputte und Zerstör- umgibt uns Gottes Geschenk an uns. te. Lass dich nicht von dem Negativen Wie oft komme ich darüber ins Staunen. und Dunklen faszinieren. Der Blick auf Der Blick über die Berggipfel, die Weite Gottes Schöpfung hilft dabei. Hier erle- des Meeres, das saftige Grün der Wie- ben wir Gott in seiner Vollendung und sen und Wälder oder ein Quellbach, der Vollkommenheit. Er ist uns nah, und wir sich Tag und Nacht durch ein Tal schlän- schöpfen neue Hoffnung und Zuversicht. gelt. Wer Gott so wunderbar loben kann, Auch und gerade in „Corona-Zeiten“. muss in einer blühenden Welt leben - Alles ist Gottes Werk, seiner „Finger denkt man. Doch dem ist gar nicht so. Werk“. So endet das Lied auch: Joachim Neander, oder besser Joachim Drücke stets in meinen Sinn, Neumann, wird 1650 in Bremen gebo- was du bist und was ich bin. ren. Nach einer Mode seiner Zeit über- Gerade das kann man von der Schöp- setzt er seinen Nachnamen ins Griechi- fung lernen, angesichts der Kräfte und sche, aus Neumann wird Neander. Der Mächte. Wie klein und verletzlich wir ei- Dreißigjährige Krieg war gerade zu Ende gentlich sind. Welches Wunder es ist, gegangen. Das Land ist weitgehend ver- dass wir leben und leben dürfen. Und wüstet. Marodierende Truppen plündern, wie groß Gottes Güte und Liebe ist. was übrig geblieben ist. Krankheit und Nicht nur in den schönen Sommertagen, Seuchen vernichten noch den letzten sondern jeden Tag neu. Rest Leben. Eine sehr düstere Zeit, aber Ich wünsche Ihnen eine in dieser Notzeit finden viele Menschen gesegnete und behütete wieder den Weg in die Kirche. Evangeli- Sommerzeit! sches Leben blüht auf. Es ist die Stunde der großen Prediger, die die Menschen Christina Ronzheimer, Pfarrerin
EG 503 „GEH AUS MEIN HERZ“ 12 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Für mich ist dieses Lied von Paul stimmen zu lassen in das Loblied, das Gerhardt mit seiner fröhlichen Melodie die Schöpfung Gott singt. So heißt es der Sommerhit schlechthin im Gesang- dann auch in Strophe 8: buch. Meist werden in unseren Gottes- Ich selber kann und mag nicht ruhn, diensten nur einige ausgewählte Verse des großen Gottes großes Tun gesungen, weil es mit seinen 15 Stro- erweckt mir alle Sinnen; phen doch etwas lang ist. Schade ei- ich singe mit, wenn alles singt, gentlich, denn nur, wenn man das ganze und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen. Nach der Beschreibung der Schönheit der Natur und der Freude des Menschen weitet sich der Blick über die Zeit hinaus. Gottes Schöpfung wird zum Hinweis auf die göttliche Schönheit, die wir hier nur ansatzweise erleben (Strophe 9): Ach, denk ich, bist du hier so schön und lässt du's uns so lieblich gehen auf dieser armen Erden: was will doch wohl nach dieser Welt dort in dem reichen Himmelszelt und güldnen Schlosse werden, Lied betrachtet, wird deutlich, wie es von und güldnen Schlosse werden! der Schönheit des Sommers und der Freude des Singens, von Erde und Him- Paul Gerhardt singt sich diese Welt nicht mel, und wie alles zu einem großen schön. Er weiß um die „arme Erde“, auf Ganzen zusammengehört, singt. der das Leben oft von viel Mühsal ge- prägt ist, wo Krankheit und Verlust Er- Geh aus, mein Herz, und suche Freud wartungen und Hoffnungen enttäuschen; in dieser lieben Sommerzeit er hat es in seinem Leben selbst oft er- an deines Gottes Gaben; fahren. Und auch wir erfahren das in schau an der schönen Gärten Zier diesem Jahr durch die Corona- und siehe, wie sie mir und dir Pandemie, die Angst macht und uns ei- sich ausgeschmücket haben, niges abverlangt. Aber Paul Gerhardt sich ausgeschmücket haben. weiß eben auch um die kleinen Momen- So heißt die erste Strophe. Für mich und te der Freude, wo uns kleine Erfahrun- für dich haben sie sich ausgeschmückt, gen aufleuchten wie ein hoffnungsvolles damit wir die Schönheit der Natur wahr- Licht, wo Not und Traurigkeit überwun- nehmen und das Geschenk, das Gott den werden. Und wenn es doch schon uns mit ihr macht. Beim Singen der ers- hier auf der Erde, wo so vieles bruch- ten sieben Strophen kann man beinahe stückhaft und gefährdet bleibt, so vieles mit allen Sinnen wahrnehmen, wie viel- Schönes gibt - wie wird es dann erst im fältig Gottes Schöpfung ist: Da gibt es Himmel sein, wo es keine Vergänglich- ganz viel zu sehen, zu hören, zu riechen keit mehr geben und dem Leben nichts und zu schmecken. Und all diese Sin- mehr entgegenstehen wird. neseindrücke haben das Ziel, unsere Darum bittet Paul Gerhardt in Strophe 13 Sinne aufzuwecken und uns froh mit ein- um Gottes Segen:
EG 503 „GEH AUS MEIN HERZ“ 13 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Hilf mir und segne meinen Geist Verleihe, dass zu deinem Ruhm mit Segen, der zum Himmel fleußt, ich deines Gartens schöne Blum dass ich dir stetig blühe; und Pflanze möge bleiben, Gib, dass der Sommer deiner Gnad und Pflanze möge bleiben. n meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe, viel Glaubensfrüchte ziehe. So wie Gottes Segen auf der Natur lie- gen muss, damit die Felder gedeihen und die Früchte reifen, so braucht auch unser Geist, unsere Wahrnehmung Got- tes Segen, damit wir inmitten des Alltags die Freude nicht verlieren. So, wie es draußen Sommer geworden ist, so soll Gott es auch Sommer in uns werden lassen, damit die Früchte unseres Le- bens und auch unsere Glaubensfrüchte Eines Tages wird unser Leben an sein reifen: Zu ihnen gehören Gelassenheit in Ende kommen. Unser Aufbruch zur letz- aller Unruhe, Hoffnung, auch wenn die ten Reise ist aber nicht ein Vergehen, Zukunft unsicher erscheint, und auch sondern dann wird unser Leben zu dem eine Freude, die sich an kleinen Dingen Ziel gelangen, das Gott für uns bereit noch entzünden kann. hält. Dann wird unsere Freude vollkom- Gottes Segen ist es, wenn wir Freude men sein und wir werden dankbar ein- spüren und auch im Schweren Glaube stimmen in den größten und schönsten und Hoffnung nicht verlieren und Liebe Gesang, den wir uns vorstellen können. weitergeben. Wenn Gott segnet, dann Darum die Bitte in Strophe 15: werden wir wie ein Baum, der auch in Erwähle mich zum Paradeis dürren Zeiten mit seinen tiefen Wurzeln und lass mich bis zur letzten Reis an Leib und Seele grünen, so will ich dir zu deiner Ehr allein und sonsten keinem mehr hier und dort ewig dienen, hier und dort ewig dienen. Bis dahin darf sich unser Herz erfreuen an Gottes wunderbarer Schöpfung - be- sonders auch in der Sommerzeit, in der es so viel zu entdecken gibt an kleinen und großen Wundern in der Natur. Möge Gott uns die Sinne wecken für al- Wasser aufspürt; dann werden wir wie les, was sich für dich und mich im Som- eine Blume, die für andere ein wohltuen- mer so wunderbar ausschmückt, damit des Geschenk Gottes ist. Davon singt wir unsere helle Freude Strophe 14: daran haben. Mach in mir deinem Geiste Raum, Thomas Schmidt, Pfarrer dass ich dir werd ein guter Baum, Und hier kann man sich das Lied und lass mich Wurzel treiben. anhören - und gerne mitsingen!
EGPLUS 85 „HINNEH MA TOV UMA NA‘IM“ 14 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Ihr Reisekoffer ist inzwischen etwas in Anders als für diese alte Dame ist das die Jahre gekommen. Es ist ein Koffer Reisen für mich eine Selbstverständlich- aus Leder, ohne Rollen, ohne Schnick- keit. Geschlossene Grenzen hat es für schnack. Seit vielen Jahren ist er ihr mich mit meinem Pass nie gegeben. treuer Begleiter auf jeder Reise. Als sie Ein großer Teil meines Abiturjahrgangs 65 war, verstarb ihr Mann. Seitdem ver- ging nach dem Schulabschluss ins Aus- mietet sie zwei der Zimmer in ihrem land: Au-pair, Work and Travel, soziale Haus unter und unternimmt jedes Jahr Arbeit bei einer NGO. Einige meiner Mit- eine Reise. Jedes Jahr ein anderes student*innen besuchte ich in ihrem Aus- Land. Frankreich, die Türkei, Marokko, landssemester und meine eigene Portugal, Irland, Peru … Schwester lebt seit sieben Jahren im Ausland. Wie fragil dieses friedliche Mit- einander unterschiedlicher Nationen und Kulturen ist, wurde mir erst durch die Grenzschließungen aufgrund der Coro- na-Pandemie bewusst. Pünktlich zu den Sommerferien werden viele Grenzen wieder geöffnet, aber Rei- sen und Urlaub unter Corona-Bedin- gungen schreckt auch mich davor ab, dieses Land zu verlassen. Mit Freude bereitet sie sich auf diese Hinneh ma tov uma na‘im Reisen vor, wälzt Reiseführer, lernt eini- schävät achim gam jachad, ge Worte der Landessprache. An Fran- hinneh ma tov zösisch fand sie so viel Gefallen, dass schävät achot gam jachad. sie mit 70 einen Kurs an der Volkshoch- schule belegte. So lautet der hebräische Text eines Lie- des, das ich in einem internationalen Jedes Jahr freut sie sich auf diese Zeit: online-Corona-Chor gelernt habe und Neues entdecken, fremde Speisen pro- wahrscheinlich immer mit dieser seltsa- bieren und vielleicht zu Hause nachko- men Zeit verbinden werde. Es ist ange- chen, den Horizont weiten und eintau- lehnt an Psalm 133. Dieter Trautwein hat chen in eine andere Kultur. es so übertragen: Erst einmal musste der Sommerurlaub Schön ist‘s, wenn Brüder und Schwes- ausfallen. Das war kurz nach ihrem 81. tern friedlich beisammen wohnen. Geburtstag. In dem Jahr bekam sie eine In Gemeinschaft neue Hüfte und musste in der Reha wie- finden wir Gottes Frieden. der laufen lernen. Doch auch in diesem Jahr bleibt ihr alter Besonders schön ist es, wenn es als Koffer im Schrank. Schon frühzeitig hat Kanon gesungen wird. Es lädt dazu ein, ihr Reiseveranstalter wegen der Corona- seinen Horizont zu weiten, statt nur auf Pandemie die Fahrt nach Russland ab- sich selbst zu sehen, und nicht zu ver- gesagt. Sie hat sich einen Gutschein gessen, dass wir im Glauben verbunden ausstellen lassen für nächstes Jahr. sind mit Menschen auf Gottes ganzer Welt. Statt des Koffers holt sie dieses Jahr ihre Fotoalben aus dem Schrank. Sie blättert Deborah Kehr, Vikarin in Erinnerungen und träumt von all den Und hier kann man sich das Lied Orten, an denen sie noch nicht war. anhören - und gerne mitsingen!
EG 609 „MASITHI“ 15 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ „Warum hat Gott ein Preisschild?“ wir nicht leiden können.“ - „Gott weiß Wer Kinder hat, kennt diese Fragen, die immer, wie es weiter geht!“ - „Gott hört plötzlich aus dem Nichts zu kommen uns immer zu. Wenn es sein muss, allen scheinen. Und, dass so eine scheinbar auf einmal.“ - „Gott kümmert sich um einfache Frage dann eine Gedankenflut uns.“ - „Gott wohnt in jedem von uns und auslöst. einfach überall.“ - „Gott hat Der Einfachheit halber jedoch die Welt und die Menschen von vorne an. Es ist Jungschar- gemacht.“ - Ja, das stimmt zeit. Eine kunterbunte Gruppe alles. Und ich finde, in kurz von 7- bis 11-Jährigen sitzt auf können wir sagen: „Gott ist ihren Stühlen, die Liederbücher genial!“ - „Ja!“ stimmen mir in der Hand. „Singen wir Ma- einige zu, andere nicken. sithi?“ - „Au ja!“ Alle schlagen „Deshalb singen wir ja auch die Seite auf. Es ist eines der am Anfang“, sagt eines der momentanen Lieblingslieder. Kinder, „wir singen Lieder Doch dieses Mal bleiben wir am Text davon, was Gott kann und was er macht hängen. Wissen wir eigentlich noch, was und zeigen ihm, wie wichtig er uns ist.“ - der Text bedeutet? Er ist auf Xhosa, ei- Da schlägt sich eine 11-jährige das Lie- ner afrikanischen Sprache. „Klar! Masithi derbuch gegen die Stirn und sagt: „Oh heißt: ‚Wir sagen‘!“ - „Siyakudumisa man, bin ich blöd! Wir loben Gott mit un- heißt: ‚Wir preisen dich‘!“ - „Und bawo seren Liedern! Sagen ihm, wie toll wir heißt: ‚Vater‘!“ - Nicht schlecht, was die ihn finden und sagen danke. Und ein Kids sich alles merken. - „Und Amen anderes Wort für loben ist doch preisen, heißt: ‚so sei es‘, das kommt aus der oder?“ - Ich gebe ihr recht. „Ah, sagt der Jesussprache.“ Gerade will ich nach der Erstklässler, der die Frage gestellt hatte, ‚Jesussprache‘ fragen, da meldet sich und strahlt: „Ein elektronisches Preis- ein Erstklässler: „Warum hat Gott ein schild!“ - Bevor ich herausfinde, was er Preisschild?“. Wie er darauf kam? Der damit meint, klärt er auf: „So eines, wo deutsche Text: Wir preisen Gott, den du eintippst, wie viel was kostet. Und Herrn! - Sofort schnellt ein Arm in die wenn wir singen, geht die Zahl nach Luft: „Na, Gott hat doch für unsere Le- oben. Dann sieht Gott, wie wertvoll er für bensfehler, die Sünden, bezahlt!“ - Kur- uns ist.“ - „Vielleicht hat er das als Arm- zes Schweigen. Dann ein Einwand: band!“ überlegt ein Kind. „Eins?“, frage „Wenn er bezahlt hat, dann hat nicht er ich. - „Wenn Gott uns allen zuhören das Schild. Dann gehört das an die Le- kann, dann sieht er auf einem auch alle bensfehler.“ - Die gesamte Gruppe Zahlen!“ - Logisch, klar, wie konnte ich schweigt, alle scheinen nachzudenken. - nur fragen. „Ich hab‘s! Jesus hat am Kreuz bezahlt, Ein Kind spricht das aus, was ich gerade Gott hat mit Jesus bezahlt, dann hat … denke: „Singen wir jetzt? Oder reden wir Ach nee, geht nicht.“ - Zögerlich sagt heute nur darüber, Gott zu loben?“ - eines der Kinder: „Auf dem Preisschild „Singen!“ ist die Antwort und das tun wir steht doch, wie viel etwas kostet, also dann auch, über 30 Minuten lang. Wir wie viel es wert ist. Dann ist die Zahl auf haben eben Spaß daran Gott zu preisen. Gottes Preisschild doch unendlich groß. Isabella Wabel, Denn Gott ist das Wertvollste, was wir Gemeindepädagogin Menschen haben.“ - Und schon wird die Gruppe lebendig. „Der ist unbezahlbar!“ - Hier können Sie sich das Lied anhören und mit einstimmen. „Der liebt jeden Menschen, auch die, die
SUMMER OF 69 / HISTORY MAKER 16 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Wer hat das nicht? Einen besonderen die erste große Liebe? Der Schulab- Sommer in einem bestimmten Jahr. Wie schluss? Die Sommerfreizeit? Abge- gerne blicken wir auf einen bestimmten schlossene Lehre? Beförderung? Das Sommer zurück, in dem man so viel erste Kind? Großartiges erlebt hat? Gerade in die- Geschichten über Geschichten. Und es sem Jahr fällt uns das Zurückblicken sind Geschichten, die wir weitererzählen und die weitererzählt wer- den. So bleiben Erinnerun- gen wach. Geschichten haben das Volk Israel (Gottes Volk) und die Jünger Jesu damals auch erlebt. Auch sie haben die Geschichten weitererzählt und konnten von ihrem „Sommer“ erzählen. Ihnen waren die Ereignisse, die sie mit Gott und Jesus erlebt haben mit das Wichtigste in einfach. Zwar werden wir den Sommer ihrem Leben. mit Corona auch nicht mehr vergessen, jedoch zählt dieser bestimmt zu den Was für Ge- nicht so schönen Erinnerungen. schichten haben wir Bryan Adams erinnert mit Jesus sich in seinem Song bisher er- „Summer of 69“ an das lebt? Was Jahr 1969 und be- durften wir schreibt, dass es der bisher mit beste Sommer seines ihm erleben? Lebens war. Zum einen Lasst uns war es für ihn die Band und zum ande- diese Ge- ren die große Liebe. schichten Welcher Sommer zählt bisher zu den erzählen. besten unseres Lebens und was ge- Lasst uns schah? Was für Ereignisse sind es, auf gemeinsam Anteil haben, wie groß unser die wir gerne zurückblicken? Auch auf Gott ist. Denn Gott schreibt mit jedem von uns seine eigene Geschichte (Lied: „History Maker“ von Delirious). Der eine darf Gott in großen Dingen erleben, der andere hat keine große besondere Geschichte, sondern viele kleine. Und das ist gut so. Thomas Pospischil / Pospi, Gemeindepädagoge
MEDITATIVES TROMMELN - RAHMENTROMMEL LERNEN 17 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ MEDITATIVES TROMMELN IM FREIEN RAHMENTROMMEL LERNEN Das Trommeln ist wohltuend für Körper, Geist und Seele. Die Rahmentrommel zählt zu den ältesten Instrumenten, die wir kennen. Mit der Trommel kann man variantenreiche Klänge erzeugen. Sie eignet sich als Begleitung vieler musikalischer Stile und sie ist eine gute Begleiterin für die eigene Stimme. Inhalte des Kurses: - Unterschiedliche Anschlagtechniken - Mehrstimmige rhythmische Arrangements - Trommeln und Singen - Trommeln und Bewegung Wann: mittwochs von 17.30 bis 18.30 Uhr Wo: Gemeindehaus Blankenstein (Dr.-Berthold-Leinweber-Straße 3) Bitte eigene Trommel mitbringen Weitere Infos und Anmeldung bei: Dina Zavodovska zavodovska@googlemail.com 0176 35783512
KINDER- UND JUGENDARBEIT 18 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Wir erfinden uns neu Wir kalkulieren ja vieles ein, aber damit hatte niemand gerechnet. Das Virus hat uns in der Kinder- und Jugendarbeit ganz schön durchgeschüttelt. Da haben wir noch in der letzten regulä- ren Ausgabe davon berichtet, wie viele tolle Veranstaltungen und Aktionen die Kids und Teens, Jugendlichen und Jun- gen Erwachsenen bis zu den Sommerfe- rien erwarten und noch bevor der Ge- meindebrief veröffentlicht wurde, kam An den Abrufzahlen sehen wir es deut- der Shutdown. lich. Die Seiten werden alle rege genutzt. Von heute auf morgen hieß es Absagen Deshalb löschen wir auch nicht allzu und Umdenken, denn mit einem einfa- schnell. chen „dann machen wir halt nichts“ woll- ten wir uns keinesfalls zufrieden geben. Ab jetzt war Neuerfinden und Kreativität Zoom, der neue Onlinetreff gefragt: „Was lässt sich wie umgestalten, trotzdem verwirklichen, usw. ?“ Schnell waren Ideen geboren und erste Schritte gewagt. Kinder- und Jugendar- beit online über Instagram, Zoom, Dis- cord, Prodcast-Homepages und YouTu- be. Aktionen und kleine Freizeiten als Ersatz für zuhause und die ganze Fami- lie. Kisten und Tüten vor Haustüren und Gemeindehäusern, Berge Fotos über WhatsApp und andere digitale Kanäle. Hier ein paar Einblicke in die Kinder- und Jugendarbeit der letzten Wochen. Fotos (2): Isabella Wabel Von heute auf morgen kein Kigo und keine Jungschar mehr? Angefangene Geschichten, Aktionen und Anmeldungen bleiben liegen. Nichts geht mehr, oder doch? Egal, ob „stay and pray“ an Karfreitag oder das spontane „cafe-online“ mit den Dann kommen die Kindergottesdienste Jungen Erwachsenen, Teenkreis „Teens und Jungscharen eben als mp3 zu den -In“ mit Konfis und Teens. Über die Onli- Kids nach Hause. Jeden Samstag ne-Plattform ist sichtbare Begegnung Abend steht pünktlich alles bereit zum möglich. Ja, es ist anders als live, aber Runterladen: Kigo, Andachten, Ge- mehr als nichts. schichten und ein paar Rahmenideen.
KINDER- UND JUGENDARBEIT 19 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Kigo über Zoom ist ebenfalls eine span- nende Sache. Nicht nur für die Kids. Und trotzdem: Wir freuen uns alle darauf, uns wieder live zu begegnen. Die Kirchen stehen leer - oder auch nicht Heute wird es liebevoll „das kleine Volk“ genannt. Es sind die 11 cm großen Er- zählfiguren des Weidenhäuser Kinder- gottesdienstes. So viel Popularität hatten sie sich nicht erträumt. Sogar Fahrradtourismus gibt’s vor der Scheibe. Grund genug, sie noch eine Zeitlang ihre Geschichten durch die Fenster erzählen zu lassen. Aus der Himmelfahrtsübernachtung wird ein Waldläuferspiel für die ganze Familie. Kaum blieben die Kirchentüren ge- schlossen, zogen sie ein. Von der Passi- Fotos (6): Isabella Wabel onsgeschichte bis Pfingsten erzählten sie durch die Fensterfronten jedem Spa- ziergänger und absichtlichen Besucher ihre Geschichten. Familien, Kindergar- ten, selbst die Notgruppe der Schule besuchte „das kleine Volk“. Mittlerweile haben sie sogar Fototermine für den Re- ligionsunterricht der Adolf-Diesterweg- Die Übernachtung am alten Römershäu- Schule in Weidenhausen. ser Sportplatz mit Lagerfeuer und Zelten musste zwar entfallen, doch dafür be- gleitete der Waldläufer Jone in diesem Jahr ganze Familien durch Wald und Feld. Ähnlich einer Schnitzeljagt erkun- deten die Spielenden die Umgebung, lösten Aufgaben und machen Fotos. Eine Erzählung von Jone umrahmte je- den der vier möglichen Wege. Drei da- von verliefen über eine vorgegebene Strecke, ein vierter Weg konnte selbst bestimmt werden.
KINDER- UND JUGENDARBEIT 20 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Auf jedem der Wege erzählte Jone et- Passionszeit was über sich und eine biblische Ge- mit Playmo- schichte. bil und Lego zuhause nachbauen. Es kamen so tolle Bilder von euch! Um Ostern herum Hoffnungssteine be- malen und an die Kir- chen legen. Gleichzeitig Hoff- nungssteine anderer Die Auswertung läuft und ist hoffentlich finden und sie an Orte beendet, bevor dieser Gemeindebrief die legen, die einem Haushalte erreicht. Es gibt so viele be- selbst wichtig sind. geisterte Waldläufer-Familien in unseren Gemeinden. Danke für die rege Beteili- gung. Morgens eine Überraschungstüte zum Gestaltet Drachen aus Naturmaterial ... Geburtstag der Christen vor der Tür fin- den. Als Familie auspacken, ein Quiz lösen und gemeinsam Pfingsten mit Ge- schichte und Kerzen feiern. Fotos (7): Isabella Wabel Das geht auch von zuhause! Kleiner Kigo-Altar für die Zeit mit Gott. Es gäbe so viel zu erzählen und berich- ten. Das ist nur ein kleiner Einblick in die Zeit, die wir ohne euch nicht mal in Bil- dern festhalten könnten. Liebe Grüße, Isa
KINDERSEITE 21 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
KINDER- UND JUGENDARBEIT 22 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
KINDER- UND JUGENDARBEIT 23 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
AKTIONEN ZUM OSTERFEST AM OSTERSONNTAG 24 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
1. AUTO-GOTTESDIENST AM SONNTAG JUBILATE 25 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Plakat: Jenna Stein Shutdown: Alle Veran- staltungen und Ver- sammlungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Etliche Wochen gab es keine Gottesdienste. Dann kam die zündende Idee: Wir feierten auf dem großen Parkplatz der Fotos (8): Klaus Kordesch, Thomas Schmidt, Klaus Neumeister Gladenbacher Supermärkte einen Au- to-Gottesdienst. Gemeinsam wurde die Organisation im Nachbarschafts- raum angepackt. Viele haben mitge- holfen. Die Autos wurden von Mitglie- dern der Freiwilligen Feuerwehr einge- wiesen. Das Technik-Team beschallte den ganzen Platz. Ein Lkw der Fa. Wagner-Trans diente als Bühne. Ganz herzlichen Dank für alles! Im Auto konnten Psalm und Glaubens- bekenntnis mitgesprochen und die Lieder mitgesungen werden. Die Gottes- meinschaft! Mit Gottes Hilfe kommen wir dienstbesucher waren begeistert. End- über den Berg. Und dann wird das Le- lich wieder ein bisschen Gefühl von Ge- ben wieder wachsen und blühen.
WANDER-GOTTESDIENST AN CHRISTI HIMMELFAHRT 26 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Foto: Klaus Neumeister Plakat: Deborah Kehr Foto: Axel Henß Während der Corona-Krise ent- wickelte das Pfarrteam ein ganz neues Gottesdienstformat für Christi Himmelfahrt. Die Gemeindeglieder des Nachbar- schaftsraums Gladenbacher Land wur- den zu einem Wander-Gottesdienst in die herrliche Frühlingslandschaft einge- laden. Eine Wanderrunde von neun Kilo- metern durch das Gladenbacher Berg- Grafik: Deborah Kehr land wurde markiert und vier Stationen, an denen gestartet werden konnte, wur- den auf dem Weg eingerichtet. Dort gab es für die Gottesdienst-Wanderer geistli- che Impulse mit Bibelworten zu den Stichworten „Himmel“, „Berge“, „Blumen“ und „Vögel“. Nun konn- te jeder individuell seine Marsch- richtung, sein Tempo und eventu- ell auch eine Abkürzung wählen. Viele verweilten an einer schö- nen Stelle, um die Andacht zu lesen. Dazu gab es auf unserer Internetseite auch noch Lieder Foto: Axel Henß und Psalmtexte zu hören. Etwa 200 Personen waren beim Wander-Gottesdienst dabei.
2. AUTO-GOTTESDIENST AM PFINGSTSONNTAG 27 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Pfingsten - Ausgießung des Heiligen Geistes, Ge- Plakat: Jenna Stein burtstag der Kirche, Gemeinschaft im Glauben. Aber wie kann dieses Fest in Corona-Zeiten gefei- ert werden? Wir entschieden uns zu einem weite- ren Auto-Gottesdienst. Wieder kamen viele Got- tesdienstbesucher aus dem Nachbarschaftsraum auf dem REWE/ALDI-Parkplatz zusammen. Jedes Auto erhielt für den Rückspiegel einen Aufhänger mit einer weißen Taube, Symbol des Heiligen Geistes Gottes. Dieser schenkt uns Kraft und Mut und macht unser Leben frisch und neu. Neben Verkündigung und Ge- beten gab es viele musikalische Beiträge vom Bläserkreis Runzhausen, von Isabella Kranz und Elke Siefken-Henß, von Anastasia Simon und Tochter Maria und dem Duo John Cordi. Fotos (5): Thomas Schmidt, Klaus Neumeister
GLADENBACH - ERDHAUSEN - DIEDENSHAUSEN 28 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Foto: Matthias Ullrich Im Mai standen Auto-Gottes- dienste und Wander-Gottes- dienst auf dem Programm. Am 14. Juni begann das Kirchspiel Gladenbach mit Sommer- Frischluft-Gottesdiensten in Erdhausen (Foto oben) und in Diedenshausen (Fotos rechts und unten). Seitdem gibt es jeden Sonntag einen Gottes- dienst im Freien, so auch in Gladenbach, Sinkershausen und Frohnhausen. Fotos (3): Klaus Neumeister
GLADENBACH - ERDHAUSEN - DIEDENSHAUSEN 29 ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Besuchsdienst im det hatten. Dies ist eine Aufgabe für uns alle. Und je mehr wir sind, desto schöner Kirchspiel Gladenbach wird es. Neustart Bitte sagen Sie diesen Termin auch wei- zu einem ersten Treffen ter. Dabei soll es darum gehen, grundsätzli- Im letzten Gemeindebrief haben wir zur che Absprachen darüber zu treffen, wie Gründung eines neuen Besuchsdienstes wir den Besuchsdienst gestalten wollen. im Kirchspiel Gladenbach eingeladen. Termine für eine kleine Schulung über Erfreulicherweise haben sich vier Abende wer- einige Interessenten gemel- den geplant, ers- det. Doch dann kam Corona te Absprachen und das vorgesehene Erst- getroffen und treffen konnte nicht stattfin- Hinweise gege- den. ben. Auch wer Nun hoffen wir, dass es mög- nur vorbeischau- lich sein wird, zu beginnen. en und es sich Also ein zweiter Versuch. dann überlegen möchte, ob er dabei ist, Wir laden nun erneut ein zu einem ers- ist herzlich eingeladen. ten Treffen am Für alle Rückfragen melden Sie sich bit- Donnerstag, den 24. August, te bei Pfarrer Matthias Ullrich, um 19.00 Uhr Telefon: 06462 8701 oder im Gemeindehaus Blankenstein. E-Mail: matthias.ullrich@ekhn.de! Gerne können aber auch noch andere Ihr Pfarrer Matthias Ullrich mitmachen, die sich bisher nicht gemel- KoMusiKultur An einem entspannten Abend miteinan- gen oder auch Kulturreisen selbst orga- der über „Gott und die Welt“ reden. Dazu nisieren. lade ich Sie herzlich ein. Vier bis sechs Ich lade ein zu einem ersten Treffen Treffen im Jahr sind vorgesehen in schö- am 28. August um 19.00 Uhr nem Ambiente. Filme, Romane, Songs, Musik oder Kunstwerke aber auch aktu- im Gemeindehaus Blankenstein. elle Themen werden vorgestellt und be- Wenn Sie grundsätzlich Interesse ha- sprochen. ben, melden Sie sich ganz unverbindlich KoMusiKultur steht für bei mir, am besten per E-Mail (matthias.ullrich@ekhn.de), egal ob das Kommunikation - Musik - Kultur. Treffen im August in diesen Corona- Und genau das möchten wir machen: Zeiten zustande kommt oder nochmal Miteinander reden, Unternehmungen verschoben werden muss. starten, auch Konzerte und Kulturveran- Ich freue mich, wenn Sie dabei sind. staltungen besuchen, Filmabende durch- führen, Musik- und Kulturveranstaltun- Ihr Pfarrer Matthias Ullrich
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