GEMEINDEPLANET - Die Grünen Eferding
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I N D E P L A N E T G E M E ZUGESTELLT DURCH ÖST ERREICHISCH E POST 2020 ALKOVEN AUSGABE 02/ SCHÖNEN URLAUB! VIELLEICHT HEUER IM BIOGETREIDEFELD? DAS GRÜNE SELBSTBEWUSSTSEIN KOMMT IN FAHRT E s ist nicht lange her, als wir zum bewahren, erforderte auch Kompromisse. Auch wenn manches noch nicht optimal Jahreswechsel über die Part- Doch das gewonnene Selbstvertrauen läuft, wichtig ist, die richtigen Schlüs- nerschaft mit der ÖVP in der erhöht die Durchsetzung unserer Grünen se zu ziehen und daraus zu lernen. Die grünen Basis diskutierten. Sind Vorhaben. Europäische Union ist für uns Grüne eine wir Beiwagerl des übergroßen Partners, Wertegemeinschaft, die in guten wie in ein Abnickverein für den türkisen Kanzler Unsere Resorts Gesundheit und Soziales, schlechten Zeiten solidarisch handeln oder doch mehr? Justiz und Infrastruktur sind im Kampf muss. Kurzfristige nationale Vorteile, die der Rechtsstaatlichkeit und des Wieder- vom Koalitionspartner betont werden, Wir wissen, die grüne Basis ist das aufbaus nach der Krise und im Kampf könnten daher langfristige Nachteile in ideologische Rückgrat unserer Partei. gegen die Klimakrise wichtiger denn je. der Handelsbilanz bescheren. Die ersten Monate waren keinesfalls leicht. Bedenkt man, dass die ÖVP als erfahrener Der Umbau im Justizministerium war Im Vergleich machen unsere authenti- übermächtiger Partner und vernetzt in al- notwendig, Alma Zadic spielt nun ihre schen MinisterInnen eine solide Arbeit. len Winkeln unseres Landes einen Vorteil brillante Kompetenz aus und entmachtet Im Vordergrund muss daher die kons- hat und wir von Null auf Hundert in weni- dabei auch einen ÖVP nahestehenden truktive Zusammenarbeit mit dem Re- gen Wochen starten mussten. Die Bewäh- Sektionschef. Gleichzeitig erfolgen mit gierungspartner, der Opposition sowie rungsprobe der Partnerschaft dauerte nur Leonore Gewessler, Infrastrukturminis- mit den Sozialpartnern stehen. Und da kurze Zeit, denn seit Anfang März ist mit terin, nicht zum vollen Gefallen der ÖVP hat sich vieles im Gegensatz zur letzten der Coronawelle eine Jahrhundertkrise zu Umbauarbeiten im ÖBB-Aufsichtsrat und Koalition mit der FPÖ zum Besseren bewältigen. bei der AUA-Rettung werden Umwelt- geändert. maßnahmen mitverknüpft. Auf Sicht fahren, sagte man zu Beginn. Hier zeigt sich die grüne Handschrift. Einige Wochen nach dem „Lockdown“ zeigt sich im europäischen Vergleich, die Die Bewältigung der Krise und die geziel- Maßnahmen waren die richtigen, unser te Unterstützung unserer Betriebe, deren Gesundheitssystem wurde nicht überfor- Arbeitsplätze und unserer Vereine in dert. Die anfängliche Zurückhaltung und Sport und Kultur werden in den nächsten Sachlichkeit um den Koalitionsfrieden zu Wochen besonders wichtig sein. REINHOLD HUBER
NACHHALTIGKEIT GREEN DEAL: VOR UNS STEHT EIN JAHRHUNDERTVORHABEN Alle 27 Mitgliedstaaten der europäischen Union haben sich mehrfach auf den Grünen Deal geeinigt, der unsere Wirtschaft und Gesellschaft auf einen ökologischen und klimaneutralen Kurs bringen soll. Wenn wir nichts tun, dann sind wir angesät, denn der Boden soll ja ganz- aber auch deutlich geringer und unter bald in einer ganz anderen Welt, so jährig bedeckt sein und sich erholen dem Strich blieb wirtschaftlich etwa der einhellige Appell von anerkannten können. das gleiche. Klimaforscher*innen. Bis zum Jahr 2050, also in 30 Jahren, soll Europa Wer es noch nicht weiß, Biolandwirt- Zu Beginn war es natürlich eine Her- klimaneutral werden. Betroffen sind die schaft gehört zu den behutsamsten ausforderung. Es wurde aber auch mit Bereiche Energie, Verkehr und Land- Landbewirtschaftungsformen aus der Zeit stressfreier, weil man durch die wirtschaft. Sicht der Natur und unterliegt EU-weit Vielfalt an Kulturen die Arbeitsspitzen gesetzlichen Richtlinien. Jede Art von geringer halten kann. Aus heutiger Klimaschutz und Ökologisierung kön- synthetischem Dünger oder Pflanzen- Sicht frage ich mich, warum wir den nen das Geschäft des Jahrhunderts schutz ist untersagt, gesunder Boden Weg nicht früher gegangen sind. Es war werden, wenn wir rechtzeitig damit sowie Kompost schaffen die Vorausset- auf alle Fälle die richtige Entscheidung. beginnen. Die Erstellung der Rahmen- zung für gesundes Pflanzenwachstum. bedingungen muss die europäische RH: Welche Erkenntnisse hast Du nach Politik mit Konsequenz verfolgen. Neben den Kulturpflanzen gibt’s auch fast zwei Jahrzehnten Biolandwirt- Unsere aktuelle Krise zeigt, dass Hy- noch Platz für Kräuter – man spricht ja schaft gewonnen? perkonsum, ewige Verbilligung und auch nicht mehr von Unkraut, sondern Im Mittelpunkt steht der Boden und globalisierte Lieferketten kein Garant von Beikraut. Die Insektenwelt ist für seine Gesundheit und man muss sich für Stabilität sind, sondern Risiken und diese Vielfalt dankbar und die Wohn- als Landwirt damit intensiv auseinan- Abhängigkeiten hervorbringen. Eine qualität der umliegenden Siedlungen dersetzen. Man kann nicht bei jeder freie Marktwirtschaft wird nur dauer- verbessert sich deutlich, wenn statt Witterung das Feld befahren, denn haft Bestand haben, wenn alle Kosten, einer Feldspritze ein Hackgerät über Verdichtungen verzeiht der Boden lan- die ein Produkt verursacht, auch die das Feld fährt und somit keine „unan- ge nicht. Rückblickend betrachtet steht Umweltkosten, eingepreist werden. genehmen Düfte“ entstehen. fest, unser Boden hat sich verbessert. Nur so kommen Angebot und Nachfra- Er ist lockerer, leichter zu bearbeiten ge zum Wohle aller zum Tragen. Davon In einem persönlichen Gespräch mit und das Bodenleben hat sich erhöht. sind wir zwar in vielen Bereichen weit dem Betriebsführer Herrn Dipl. Ing. Man könnte auch sagen, in unseren entfernt, andererseits finden wir in Gerhard Brückl erfahren wir, warum er Böden ist wieder der Wurm drin! unserer eigenen Gemeinde Betriebe, den ökologischen Weg gegangen ist. Mit Trockenheit aber auch mit großen die dieser Green Deal Forderung nach- Regenmengen kommt unser Boden kommen. Reinhold Huber: Gerhard, was waren besser zu recht. Deine Beweggründe zur Biolandwirt- Deshalb nehmen wir uns vor, in un- schaft? RH: Welche Früchte wachsen auf Dei- serer Zeitung ab sofort mit „Grünen Ich wurde aufmerksam wie einige nen Feldern und wie werden sie ver- Betrieben“ zu diskutieren. Betriebe in der Region ihre Betriebe auf marktet? Bio umstellten und genauso erfolgreich Getreide, Mais, Sojabohne und Klee sind Diesmal sind wir auf dem Biobetrieb waren. Sie hatten zwar geringere Erträ- die Hauptfrüchte. Die Fruchtgestaltung der Familie Brückl in Straßham zu ge, der Einsatz an Betriebsmittel war kommt aber auch auf die Marktent- Besuch. Seit etwa 20 Jahren werden hier nach den Richtlinien der Bioland- wirtschaft auf den umliegenden Feldern von Straßham und Alkoven wertvolle Ackerfrüchte erzeugt. Damit kehrte auf den Feldern wieder Vielfalt und Abwechslung ein. Waren es früher drei Kulturen, stehen nun neben Weizen und Mais auch die wertvolle Sojabohne und Klee auf den Feldern. Zwischen Die Herstellung von Kompost ist aufwendig, der Boden erhält damit wertvolle den Hauptkulturen wird Gründüngung Nahrung. 02 GRÜNE ALKOVEN 02/2020
NACHHALTIGKEIT wicklung an. Heuer erzeugen wir unter anderem auch Braugerste für eine regi- onale Brauerei, um schmackhaftes Bio- bier zu brauen. Unser Weizen wird am Hof gelagert und nach Bedarf teilweise auch an regionale Mühlen vermarktet, die wiederum Biobäcker beliefern. Die Sojabohne liegt im Ernährungstrend, auf Grund ihrer Inhaltsstoffe ist sie äu- ßerst gesund. Sie tut aber auch unseren Böden gut, da sie ein anderes Wurzel- system als Getreide hat und an ihren Wurzeln sogenannte Knöllchenbakteri- en in Symbiose leben, die aus der Luft Stickstoff binden, der wiederum für die Nachkultur nutzbar ist. Sojabohne und Kleearten gehören zur Familie der Leguminosen und bringen diese natürli- che Eigenschaft mit. Leguminosen sind Walnusskultur mit seiner natürlichen Wieseflora. daher im Biolandbau ein essentieller Bestandteil in der Fruchtfolge, so nennt man die Abfolge von Feldkulturen. RH: Du hast ja vor einigen Jahren Wal- Als Biobetrieb muss man aber auch den nussbäume gepflanzt, wie bist du zu dieser Besonderheit gekommen? GÜTESIEGEL: Markt im Blick haben. Wir gründeten mit mehreren Biobauern vor einigen Wir suchten für Hanglagen, die für Als Konsument*in können Sie sich Jahren eine Vermarktungsgenossen- Ackerkulturen nicht so geeignet waren, beim Einkauf von Bioprodukten auf schaft und haben somit mehr Eigen- eine Alternative. Bei unserem Einkauf diese Zeichen verlassen: ständigkeit im Absatz gewonnen. für die Küche merkten wir, gute Wal- AMA Biosiegel, Bio-Austria, nüsse gibt es selten und außerdem EU-Biozeichen kommen sie von weit her. Österreich hat nur eine geringe Eigenversorgung. Nach inhaltlicher Auseinandersetzung haben wir vor 5 Jahren mehrere Hektar angepflanzt. Die Bäume stehen in einer natürlichen Wiesenflora. Damit schaffen wir eine enorme ökologische Bereiche- rung für die Pflanzen- und Insektenwelt. Sojabohne wird mit einem Hackgerät Derzeit brauchen sie noch eine inten- bearbeitet. sive Pflege, aber in den kommenden Jahren beginnen wir zu ernten und dann wird unsere Region auch bekannt KONTAKT für unsere Walnüsse werden. DIE GRÜNEN ALKOVEN RH: Wie siehst Du die Zukunft der Bio- c/o REINHOLD HUBER Landwirtschaft? Im Weizenfeld 9, 4072 Alkoven Regionalität und Biolandbau werden 0664 / 73 511 889 auch weiterhin hohen Zuspruch von Po- alkoven@gruene.at litik und Konsument bei der Erzeugung www.alkoven.gruene.at von unseren Lebensmitteln haben. Es ist der logische Weg um unsere Um- welt, unseren Boden und die ökologi- IMPRESSUM sche Vielfalt zu erhalten und der Kon- Grundlegende Richtung: Information der sument erhält vom Feld bis zum Teller Grünen über das Gemeindegeschehen in eine durchgängige Qualitätssicherheit. Alkoven M., H., V.: Die Grünen Alkoven Redaktionsteam: Reinhold Huber, Doris Linzner, Leo Zauner, Maria Klinger Grundlegende Richtung: Ich bedanke mich für das Gespräch AT-BIO-301 Information der Grünen über das Geschehen in Alko- Österreichische Landwirtschaft ven Druck: inov8ix GmbH, Alkoven Layout: Martina und wünsche Dir und Deiner Familie Eigner Auflage: 2.770 Stück alles Gute. GRÜNE ALKOVEN 02/2020 03
AKTUELLES AUS DER GEMEINDEPOLITIK AUSWIRKUNGEN DER KRISE SENIORENHEIM: ALLES SPRICHT AUF DIE GEMEINDEFINANZEN FÜR DEN STANDORT ALKOVEN! A nfänglich denken wir an die Wirtschaft, wenn es um die Bewältigung unserer aktuellen Krise geht. Gemeinden haben zwar ein gewisses Sicherungs- netz von Land und Bund, trotzdem sind sie massiv von der aktuellen Krise betroffen. D ie Bundesertragsanteile, Alkoven erhält davon rund 5 Mio. Euro und ist abhängig von den Hauptwohnsitzen, sowie Kom- munalsteuer direkt von den Unternehmen die im Ort ansässig sind, sind die Haupteinnahmequellen einer Gemeinde. Nach aktuellen Prognosen werden die Bundesanteile um etwa 10 D % zurückgehen, da der Bund weniger Einnahmen zu verteilen hat sowie die vorhandenen Mittel verstärkt zur Krisenbewälti- ie Vollversammlung am 26. Juni in Eferding löste gung ausgegeben werden müssen. Damit fehlen im Alkovner im Vorfeld einen ziemlichen Wirbel aus. In Folge Gemeindehaushalt voraussichtlich 500.000 Euro im heurigen brachte sie jedoch eine Klärung für den Standort Jahr. Eine gesicherte Prognose kann jedoch derzeit niemand bei uns in Alkoven. geben, Klarheit wird erst im Herbst vorliegen. Seit der Beauftragung einer Machbarkeitsstudie Anfang des Was bedeutet das für Alkoven? Jahres um eine Vergrößerung des Heimes in Hartkirchen Im Ernstfall muss sich jeder nach der Decke strecken, so heißt und damit die Alternative zum Standort Alkoven abzuklä- eine alte Weisheit. Unsere Gemeinde muss primär danach ren wurde hinter den Kulissen Stimmung für den Ausbau in trachten, dass der laufende Betrieb wie Kindergarten, Bauhof, Hartkirchen betrieben. In der Tagesordnung, die eine Woche Verwaltung, Schulgebäude, Wasser- und Abwasser aufrecht vor der Versammlung uns zuging, wurde die Beschlussfassung bleibt und für diesen Zweck die Finanzierung gesichert ist. Dies zum Standort Hartkirchen angeführt. Ein Tag vor der Sitzung ist ganz klar der Fall. Der Sparstift muss nun bei Investitionen angesetzt werden, da auch sogenannte Bedarfszuweisungen vom Land für Investitionen gekürzt werden. Aber auch da wird nicht gestrichen, sondern vorerst mal verschoben. Investitionen 30ER SCHILD FELDSTRASSE der kritischen Infrastruktur wie Wasser und Abwasser haben NEU BESPANNT D Vorrang, alle anderen Vorhaben müssen zurückgestellt wer- den. Bleibt der Ertragsausfall bei den besagten 10 %, wird die amit unsere Kinder und auch wir Erwachsene sicher Gemeinde keinen Überschuss, möglicherweise einen leichten unterwegs sein können, sind gut angebrachte Verlust erreichen. Verkehrsschilder mit der Anzeige von Geschwin- digkeitsbeschränkungen besonders wichtig. Die Was bedeutet ein Jahresverlust Feldstraße im Ortsteil Straßham verleitet gerne auf Grund des für die Gemeinde? geraden Verlaufes zur schnelleren Fahrt. Das große Verkehrs- In der Regel sprechen wir bei einem regelmäßigen Verlust schild soll daran erinnern, 30 km/h erreicht man auch schon eines Gemeindehaushaltes von einer Abgangsgemeinde. Dies mit wenig Gas. hätte gravierende Auswirkungen auf die Entscheidungsfrei- heit der Gemeinde und ist tunlichst zu vermeiden. Das Land hat die Gemeinde jedenfalls bereits aufgerufen, alle Investitio- nen, die nicht notwendig sind, vorerst zurückzustellen. Die Negativspirale muss durchbrochen werden! Kürzt die Gemeinde die Investitionen und Instandhaltungen, trifft dies natürlich auch die ausführenden Firmen und deren Arbeitsplätze. Aktuell wurden Gelder von 350.000 Euro an diversen Instandhaltungen in unserer Gemeinde zurückge- stellt. Mit dem von der Bundesregierung aufgelegten Investi- tionsprogramm, das den Ausbau und Erhalt der kommunalen Das ursprünglich privat initiierte und finanzierte Verkehrs- Infrastruktur mit der Betonung auf Digitalisierung, Ökologisie- schild haben wir nun erneuern lassen. Das alte war durch rung und Klimaschutz umfasst, soll die regionale Wirtschaft Wind und Wetter schon sehr abgenützt und schwer lesbar. angekurbelt werden. Wir wünschen eine sichere und gute Fahrt. 04 GRÜNE ALKOVEN 02/2020
AKTUELLES AUS DER GEMEINDEPOLITIK erfolgte in einer schriftlichen Eilmeldung die Korrektur zu Doch auch dies ist zu einseitig betrachtet, denn die Wirt- diesem offensichtlich redaktionellen Fehler mit der Begrün- schaftlichkeit ist im Wesentlichen von der Betreuungsintensi- dung, eine Entscheidung zu Hartkirchen kann nicht getroffen tät der Patienten abhängig. werden, da vorerst der regionale Sozialplanung eine Änderung erfordern würde bzw. könnten zu den bereits geschlossen Zu einer fundierten Entscheidung kann nicht nur die Wirt- Verträgen zum Grundankauf in Alkoven Schadenersatzansprü- schaftlichkeit herangezogen werden, sondern muss auch das che entstehen. lokale Angebot von Heimplätzen Berücksichtigung finden. Alkoven ist einwohnbezogen die größte Gemeinde und muss Wir nehmen den redaktionellen Fehler zur Kenntnis, doch die derzeit einige Personen außerhalb des Bezirkes unterbringen, Vermutung ist ebenso gerechtfertigt, dass der Druck der Befür- da eben das lokale Angebot fehlt. worter zum Ausbau in Hartkirchen hoch war und sie somit eine Entscheidung herbeiführen wollten. Könnte es sein, dass im letz- Die weiterführende Diskussion zeigte deutlich, dass vieles für ten Moment nach Initiative unseres Bürgermeisters das Sozialre- den Standort Alkoven spricht. Dies stellte auch der SHV-Ob- ferat des Landes den SHV auf den Sozialplan hingewiesen hat? mann und Bezirkshauptmann Mag. Schweitzer klar und be- tonte, dass am Projekt in Alkoven nun zügig weitergearbeitet Nun brachte die Vorstellung der Studie zu Tage, dass ein Zubau wird und als nächstes der Architektenwettbewerb geplant ist. in Hartkirchen und damit eine Vergrößerung von 75 auf 120 Betten möglich wäre, jedoch die Kosten pro Bett teurer kämen Ist dieser auf Schiene, steht einer Realisierung würden als ein genereller Neubau. In der anschließenden Dis- nichts mehr im Wege. kussion beschränkten sich die Argumente der Befürworter nur darauf, dass ein Heim mit 120 Betten wirtschaftlicher zu führen REINHOLD HUBER ist als das geplante Heim in Alkoven mit 85 Betten. LIEBE GEMEINDEBÜRGER*INNEN! Das freiwillige Engagement in den verschiedensten Bereichen in Öster- reich ist ein unverzichtbarer Beitrag für unsere Gesellschaft. Nächstes Jahr im September finden die Gemeinderatswahlen in Oberös- terreich statt. Bis dahin werden wir Grünen Alko- ven konsequent unsere sachliche und konstruktive politische Arbeit fortführen und stecken uns das Ziel, gestärkt aus der Wahl 2021 zu gehen. Die Grüne Partei ist eine Wertege- meinschaft mit folgenden Grundsät- Das Kernteam der Grünen Alkoven: (v.l.n.r.) Reinhold Huber, Doris Linzner, zen: basisdemokratisch, ökologisch, Christian Lindorfer, Maria Klingler, Helmut Klos selbstbestimmt, feministisch, gewalt- frei und solidarisch. Wollen Sie Alkoven ein Stück lebenswerter gestalten oder auch vielleicht Identifizieren Sie sich mit diesen Wer- einfach uns und unsere bunte Gruppe kennenlernen? ten und möchten Sie sich in unserer Dann möchten wir Sie recht herzlich dazu einladen: #machbeiunsmit Gemeindegruppe für unsere Gemein- de engagieren? Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann zögern Sie nicht: Nehmen Sie Kontakt auf über Brennt Ihnen eines dieser Themen reinhold.huber@gruene.at oder doris.linzner@gruene.at ganz besonders unter den Nägeln und Sie möchten sich dafür einsetzen? Wir freuen uns auf ein unverbindliches Kennenlernen mit Ihnen! GRÜNE ALKOVEN 02/2020 05
NATUR UND GARTEN NA-TUR SCHO WOS IM GARTEN! Bunte Blumen, flatternde Schmetterlinge, summende Bienen, springende Grashüpfer, schmatzen- de Igel und vielleicht sogar den schon sehr selten gewordenen Laubfrosch kann man im eigenen Garten beobachten und dazu braucht die grüne Oase nicht einmal groß zu sein. D och all diese Wunder der nicht mehr bestäubt werden und wir Natur werden immer seltener. diese Pflanzen nicht mehr ernten und TIPP FÜR BIENEN- Nicht alleine durch die Inten- sivierung der Landwirtschaft essen können. WEIDE UND und durch das Ausräumen der Land- Es werden sich jetzt einige fragen: "Und INSEKTENHOTEL: schaft wird die Flora und Fauna einsei- was geht das alles mich an, ich alleine Sammle ein paar Wildblumensa- tiger. Auch die Gartenbesitzer tragen kann ja ohnehin nichts machen!" oder men ein oder kauf dir ein Säckchen dazu bei, wenn sie einen eintönigen es ist einigen sogar komplett egal. Und im Fachhandel, bereite ein paar Rasen einer blühenden Wiese, einen genau da möchten wir einhaken und m2 in deinem Garten vor (Gras- Plastikzaun einer für die Tierwelt nützli- jeden dazu motivieren, einen kleinen narbe entfernen, Sand einarbeiten chen Hecke oder sogar eine Asphaltflä- aber dennoch wirksamen Beitrag zu bei lehmigen und humusreichen che einer Kräuterwiese vorziehen. leisten. Denn jeder einzelne Kieselstein Böden, Streue die Samen aus und wird am Ende Teil eines großen Berges vermische sie ein wenig unter die Man darf sich aber auch nicht wundern, sein, wenn es nur genug sind. Eine jede Erde und drücke die Erde leicht wenn eines Tages keine Schwalben Blume, die man stehen lässt kann Futter an - wichtig dabei ist, eine Blumen- mehr am Himmel segeln, man keine für die Biene und ihre Schwestern sein. wiese darf nicht gedüngt wer- Hummeln und Bienen mehr summen Ein jeder hohle Baumstamm Kinderstu- den, sie benötigt einen mageren hört und unsere Natur aus den Fugen be und ein jedes Wildkräuterlein Rau- Boden!). Und schon bald wächst gerät. penfutter. Jeder Verzicht von Pestiziden deine Wiese und je nach dem schützt die Tiere, uns und vor allem blüht sie noch heuer oder spätes- Dass die Vögel immer weniger werden, unser Grundwasser. tens nächstes Jahr kannst du dich kann am eigenen Vogelhäuschen im daran freuen, wie die Bienen Honig Winter beobachtet werden. Spätere Generationen können wir dann sammeln. Die dramatische Dezimierung der Insek- ohne Scham in die Augen sehen und ten ist bereits wissenschaftlich nachge- sagen, dass wir unseren Beitrag geleis- Insektenhotel selber bauen: wiesen und führt schlussendlich dazu, tet haben. Wir müssen nicht reumütig https://tinyurl.com/nuetzling2 dass auch Vögel und andere auf Insek- zugeben, dass wir keinen Finger ge- ten angewiesene Tiere immer weniger rührt haben. https://www.wir-fuer-bienen.at/ werden. Diese Tatsache führt jedoch bauanleitung-insektenhotel dazu, dass auch unsere Nutzpflanzen MARIA KLINGLER 06 GRÜNE ALKOVEN 02/2020
MOBILITÄT UND NACHHALTIGKEIT CORONA, KLIMA Infrastruktur beansprucht, verbaut und UND DESSEN ZUKUNFT versiegelt. Mehr Straßen verursachen mehr Verkehr, mehr Verkehr verursacht mehr Straßen und so weiter. Corona stand in letzter Zeit in den Schlagzeilen an erster Stelle. Berechtigt? Ja selbstverständlich. E Nun stehen wir vor der Herausforde- s handelt sich immerhin um ei- brauch des Verkehrs hat sich beispiels- rung, diesem andauernden negativen nen Virus den wir erst kennen- weise seit 1990 fast verdoppelt. Trend entgegenzuwirken. Vor allem ste- lernen müssen, der gefährlich hen wir aber vor der Herausforderung, um sich schlägt und unser aller Wir meinen, unser Mobilitätsverhalten die Gunst der Stunde zu nutzen und Leben auf den Kopf stellt. Unsere Ge- sei Normalität. Wir meinen, unsere das Thema Klima nicht an den Rand danken drehen sich momentan darum, vorherrschende Wohnform sei Norma- des Handelns zu drängen, weil alle den Alltag zu meistern, die Kinder in lität. Wir meinen auch unser Bedarf an anderen Themen wichtiger erscheinen. ihrer schulischen Weiterbildung zu un- Kleidung, Strom und anderen Dingen Das Thema Klima muss das Thema Nr. 1 terstützen, den notwendigen Abstand sei Normalität. Doch stimmt das? Ich werden. Und jeder einzelne kann seinen einzuhalten und dennoch die sozialen würde meinen, dass wir in einer sehr Beitrag dazu leisten. Kontakte zu pflegen. Wir sind derzeit reichen Gegend auf dieser Erde groß gefordert, die Krise so gut es geht zu geworden sind und nun leben dürfen. Stellen wir uns nicht die Frage, was bewältigen. Für uns Menschen ist es Und wir sind die erste Generation - zu- kann ich kleiner Mensch schon für das eine der herausforderndsten Zeiten und mindest der westlichen Welt-, die einen globale Klima tun? es trifft uns global. so hohen Lebensstandard aufzeigen Nehmen wir uns die Ameisen oder die kann. Wenn ich an meine Großeltern Bienen zum Vorbild. Jede für sich ein Unser Globus, unsere Erde, genau und Eltern denke, dann denke ich an kleines Lebewesen auf einem sehr gro- genommen unser Klima hat jedoch mit Geschichten von Zeiten der Entbeh- ßen Planeten, aber in der Gemeinschaft ganz anderen Problemen zu kämpfen. rung, Sparsamkeit bzw. kein verschwen- und in der Summe der einzelnen Hand- Unser Handeln, unser Tun schadet un- derischer Umgang mit Ressourcen. lungen enorm effektiv. Unser einzelnes serem Ökosystem. Die Erde hat schon Sparsamkeit und Achtsamkeit war Handeln, unsere einzelnen Kilometer, viele Katastrophen gemeistert. Die Natur früher mehr ausgeprägt als heute. jeder m² Stoff, den wir tragen, jeder m² selbst schafft es immer wieder wie ein Boden, der versiegelt wurde, hat uns Phönix aus der Asche zu steigen. Die Doch wie hängt eigentlich das alles dahin gebracht wo wir jetzt sind. Daher Veränderung des Klimas trifft jedoch die nun zusammen? ist auch jetzt wieder jeder Einzelne ge- Menschen direkt und mit voller Wucht. Was haben wir tatsächlich für einen Ein- fordert, die Handlungen, die uns dorthin fluss? Was sollen wir tun, damit auch in geführt haben, wo wir jetzt sind, ins Der große Unterschied zu den vergan- Zukunft noch das Getreide und der Salat Positive umzukehren. genen Klimaveränderungen ist, dass auf unseren Feldern wachsen können? diese Katastrophe der Mensch ganz Die Summe von kleinen Maßnahmen alleine zu verantworten hat. Kein Mete- Unsere Wohnformen und unser Kon- kann Großes bewirken. Fangen wir orit, kein Vulkan, keine Veränderung der sumverhalten beeinflussen unser Mo- damit an und kehren schon einmal vor Erdachse kann als Ausrede herangezo- biltitätsverhalten. Doch unser Mobili- unserer eigenen Haustür. Jeder Kilome- gen werden und deshalb sind auch wir tätsverhalten beeinflusst im Gegenzug ter, der mit dem Rad anstatt mit dem es, die handeln müssen. auch wieder unsere Wohnformen und Auto gefahren wird, jeder m² der nicht Und das noch heute! unser Konsumverhalten. Unsere Zeit, asphaltiert wird, jede Ressource die ein- die wir für Wege in Anspruch nehmen, gespart werden kann, hilft uns, unsere Man liest in den Nachrichten, dass der hat sich in den letzten Jahrhunderten Zukunft positiv zu beeinflussen. Lockdown auf den momentanen CO²- nicht verändert. Was sich verändert Ausstoß, auf die Luftqualität in den hat, ist die Entfernung, die wir in dieser Städten und auf die Wolkenbildung Zeit zurücklegen. Dadurch ist unser einen positiven Einfluss hat. Verände- Bewegungsradius größer geworden rungen, von denen man vor Corona und das Wohnen - bevorzugt im Grü- nur zu träumen gewagt hat, sind jetzt nen - entfernt sich immer mehr von den vorzuweisen. Ein Indiz mehr, dass das Arbeitsplätzen, die sich in den Städten menschliche Handeln einen enormen konzentrieren. Und die Orte des Kon- Einfluss auf unser Klima hat. Unser sums wandern an den Rand oder noch Wirtschaften, unser Konsumverhalten weiter von den Zentren weg, irgendwo und unser Mobilitätsverhalten haben in die Mitte zwischen Wohnen und MARIA KLINGLER eben ihren hohen Preis. Der Energiever- Arbeiten. Immer mehr Fläche wird für Mitglied Basisgruppe Grüne Alkoven GRÜNE ALKOVEN 02/2020 07
KLIMA & BODEN JETZT MIT EINEM KRAFTAKT ZWEI KRISEN LÖSEN D as Corona-Virus hat das Land zum Stillstand gebracht. Dieser Shut-Down gefährdet die Jobs von abertausenden Menschen. Dies stellt die Betroffenen samt Familien vor gewaltige Proble-me und Wirtschaft und Arbeitsmarkt vor enorme Herausforderungen. Wir spüren gleichzeitig aber auch, dass ein „weiter so, wie vor der Krise“ nicht gehen wird. Denn die Erderwärmung hat keine Pause gemacht und mit der Klimakrise schwebt nach wie vor eine existenzielle Bedrohung über uns. Foto: Die Grünen OÖ Nach einem zu warmen Winter herrscht in Oberösterreich eine Re- kordtrockenheit. Es hat je nach Bezirk um 50 bis 80 Prozent weniger gereg- Stefan Kaineder: „Jetzt mit Klimaschutz Arbeitsplätze schaffen“ net als im langjährigen Durchschnitt. Die Grundwasserstände sind alarmie- me mangels Regen zu verdorren. „Der jetzt enorme Summen an Steuergeld in rend niedrig und die Trockenheit wird heurige April wird in vielen Regionen die Hand, um das Comeback der Wirt- – falls die Niederschläge jetzt nicht als der trockenste in die Messgeschich- schaft in unserem Land zu stemmen. deutlich zunehmen – zur Bedrohung te eingehen. Diese Veränderungen Und diesen Kraftakt müssen wir nützen, für die heimische Landwirtschaft. Wie von Wetter und Klima sind aber mehr um auch die Klimakrise erfolgreich groß die Schäden am Ende werden, ist als eine Momentaufnahme. Wenn wir einzudämmen. Der Klimaschutz ist hier noch nicht abzusehen. Die Waldbauern diesen Trend nicht stoppen, steuern wir ein starker Hebel, um mit einem Inves- trifft es doppelt. In den Wäldern wütet auf den nächsten Notstand zu“ appel- titionsschub Arbeitsplätze zu sichern der Borkenkäfer. Für die riesige Menge liert Klima-Landesrat Stefan Kaineder und die regionale Wirtschaft anzukur- an Schadholz fehlt es allerdings an Ab- den Kampf gegen die Klimakrise be- beln. Nützen wir also diese Chance, nehmern. Und dort, wo im letzten Jahr herzt anzugehen. Doch für ihn liegt die um Oberösterreich jetzt krisensicher aufgeforstet wurde, drohen Jungbäu- Lösung auf der Hand: „Der Staat nimmt und klimafit zu machen.“ BODENVERBRAUCH IN OBERÖSTERREICH 3 Fragen an Uli Böker Vorgabe, dass leerstehende Gebäude Grüne Raumordnungssprecherin und Gewerbeflächen genutzt werden müssen. Wir müssen endlich damit Warum ist es wichtig, den hohen aufhören, Einkaufszentren und Super- Foto: Die Grünen OÖ Bodenverbrauch in OÖ zu stoppen? märkte auf die grüne Wiese zu stellen. In der Krise haben wir gelernt, wie wichtig eine gesicherte Lebensmittel- Warum ist diese Frage für das versorgung ist. Wir müssen den Trend Gemeindeleben so wichtig? stoppen, dass der wertvolle Boden, auf Was ist konkret zu tun? Wenn wir wollen, dass die Menschen dem unser Essen wächst, unter Beton Die Politik muss mit dem OÖ. Raum- kurze Wege klimaschonend zu Fuß und Asphalt verschwindet. Nur so kön- ordnungsgesetz endlich klare Vor- oder mit dem Fahrrad zurücklegen, nen wir sicherstellen, dass wir unsere gaben machen: Es braucht einen dann muss auch die Nahversorgung im Regale auch morgen selbst füllen. Die gesetzlichen Schutz von Agrarflächen Ortszentrum angesiedelt sein. Ein zu- Kornkammern Oberösterreichs dürfen und wertvollen Erholungsräumen vor kunftsfähiges Gemeindeleben steht und nicht zu Parkplätzen werden. Verbauung. Und es braucht eine klare fällt mit der Stärkung der Ortskerne. 02 08 GRÜNE04/2020 LANDESSEITE ALKOVEN 02/2020
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