Gemeinsam gegen Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus! - Eine Materialsammlung für die pädagogische Praxis
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Gemeinsam gegen Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus! Eine Materialsammlung für die pädagogische Praxis Zeok e.V.
Gemeinsam gegen Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus! Eine Materialsammlung für die pädagogische Praxis
Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 Konzep t Diversitätsorientiert – Diskriminierungskritisch – Differenziert 8 Präventive Bildungsarbeit gegen Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus PR A XIS Überblick zur Materialsammlung 22 1 Materialien für die Sekundarstufe und die Jugendarbeit 25 A Praxismaterialien 26 A1 Ausführliche didaktisch aufgearbeitete Materialien 26 A2 Filme und Videos 46 A3 Broschüren und Spiele 52 B Handreichungen 60 2 Materialien für die Kita und Primarstufe 71 A Praxismaterialien 72 B Handreichungen 84 Service Ansprechpartner und Literatur 92 Impressum 99
Vorwort Der Islam gehört zu Deutschland. Etwa vier Millio nen Muslime und Musliminnen leben, arbeiten und In den letzten Jahren wurden im Rahmen verschie dener Projekte von Bildungsträgern und Vereinen lernen in Deutschland, etwa ein Drittel von ihnen ist Materialien für eine präventive Arbeit zu Islam- und hier geboren. Muslimfeindliche Einstellungen sind Muslimfeindlichkeit sowie zu antimuslimischem Ras jedoch in Deutschland, insbesondere seit einigen sismus entwickelt, erprobt und publiziert. Die vor Jahren, weit verbreitet. Verschiedene Studien belegen, liegende Materialsammlung will diese Materialien dass viele Menschen in unserer Gesellschaft Musli zusammentragen und vorstellen. Sie will einen Über m*innen als bedrohlich und fremd wahrnehmen. In blick bieten, so dass pädagogische Fachkräfte und der öffentlichen Diskussion werden Muslim*innen Multiplikator*innen gezielter die für sie g eeigneten vor allem als „Problemgruppe“ dargestellt und mit Materialien finden und in ihrem pädagogischen All negativen Themen wie Terrorismus, Frauenunterdrü tag nutzen können. Darüber hinaus wollen wir mit ckung und Rückständigkeit assoziiert. Debatten, ob der Sammlung Lücken und bestehende Bedarfe im der Islam zu Deutschland gehöre, verstärken zudem Bereich der Materialentwicklung zur Prävention von das Bild, muslimisch und deutsch seien Gegensätze. Islam-/Muslimfeindlichkeit bestimmen, um diese in den kommenden Jahren zu füllen. Sowohl die vielfältige Zusammensetzung unserer Gesellschaft als auch die einseitigen und stereotypen In einem einleitenden Konzeptkapitel, welches Grund Bilder machen vor Schulen und Bildungseinrich wissen zum Thema Muslimfeindlichkeit und anti tungen keinen Halt. Kita, Schule und Jugendarbeit muslimischer Rassismus im Kontext von Schule haben es sich jedoch zur Aufgabe gemacht, allen Kin und Kinder- und Jugendhilfe bietet, geht es um die dern und Jugendlichen gleichberechtigte Chancen auf facettenreiche Darlegung des Themenfelds und der Bildung zu gewährleisten sowie allen den Umgang mit Islamdiskurse in Deutschland sowie der Zugänge Vielfältigkeit in unserer Gesellschaft zu vermitteln. und Handlungsansätze zur Bekämpfung dieses Phä Pädagog*innen sind demnach gefragt, die Themen nomens im Kontext Schule und Kinder- und Jugend muslimische Lebenswelten und Muslimfeindlichkeit hilfe. Daran anschließend stellen wir die gesammel aufzugreifen und eine kritische Reflexion der einseiti ten Materialien in Kurzform vor. Wir haben dabei gen Bilder zu vermitteln. Dabei geht es nicht darum, zum einen nach Zielgruppen unterschieden (Jugend den Kindern und Jugendlichen Religion oder Glau liche und Sekundarstufe bzw. Kita und Primarstufe) benslehren näherzubringen, sondern vielmehr darum, und zum anderen in Praxismaterialien und Handrei ihre Bedürfnisse, Fragen und Bilder in der pädago chungen unterteilt. gischen Arbeit aufzugreifen und eine Reflexion über vielfältige Zugehörigkeiten und Positionierungen im Wir wünschen uns, dass die Materialien Sie unter Kontext Religion anzubieten. An erster Stelle sollten stützen, sich gegen Muslimfeindlichkeit und antimus alle Kinder und Jugendlichen vor Diskriminierungen limischen Rassismus einzusetzen. und Ausgrenzungen aufgrund von Religion geschützt Für weitere Fragen und Angebote können Sie sich werden. gern an das Kompetenznetzwerk Islam- und Muslim Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit feindlichkeit wenden. Das Kompetenznetzwerk zur Prävention von Islam- und Jule Wagner Muslimfeindlichkeit stellt sich gegen den immer virulenter Projektleiterin ZEOK e. V. werdenden antimuslimischen Rassismus und setzt sich für die Stärkung einer ambiguitätstoleranten Gesellschaft ein, in der Muslim*innen ein selbstverständlicher Teil sind. Das Kompetenznetzwerk bildet hierzu eine bundesweite Anlauf-, Impuls- und Transferstelle. Es dient als Ansprechpartner, bietet Expertise und Bildungsangebote und führt Beratung und Fachaustausch durch. Das Netzwerk besteht aus drei Partnern: CLAIM, getragen von Teilseiend e. V., der Arbeitsgemeinschaft der Evange- lischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) und dem Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur (ZEOK) e. V. Die Arbeit des ZEOK e. V. im Rahmen des Kompetenznetz werks fokussiert sich auf die Bildungsarbeit zur Prävention von Muslimfeindlichkeit und antimuslimischem Rassismus im Kontext Schule und in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Hier bieten wir Fortbildungen und Beratungen für pädagogische Fachkräfte an und entwickeln und erpro- ben Materialien zur Bekämpfung von Islam- und Muslim- feindlichkeit weiter. 5 www.kompetenznetzwerk-imf.de
Konzept
Diversitätsorientiert 1 Fakten zu antimuslimischem Rassismus und Muslimfeindlichkeit – Diskriminierungskritisch – Differenziert 1.1 Was ist antimuslimischer Rassismus? In der pädagogischen Arbeit sind beide Betrach Präventive Bildungsarbeit Was v erstehen wir unter Islam- tungsweisen relevant: Einerseits ist es notwendig, die eigene Sichtweise als Resultat gesellschaftspolitischer und Muslimfeindlichkeit? Wie äußern gegen Muslimfeindlichkeit sie sich und wer ist davon betroffen? Strukturen zu begreifen. Die „Auseinandersetzung mit dem Konzept des antimuslimischen Rassismus und antimuslimischen gibt jungen Menschen Gelegenheit, gesellschaftliche Im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs wer Strukturen und historische Wurzeln der Abgrenzung den die Begriffe Islamfeindlichkeit, Muslimfeind wie der Abwertung zu verstehen.“6 Andererseits wird Rassismus lichkeit und antimuslimischer Rassismus verwendet.1 Sie beschreiben das Phänomen der Diskriminierung, durch Reflexion und Auseinandersetzung die eigene, individuell gestaltbare Perspektive wahrnehmbar und Ausgrenzung und ressentimentgeleiteten Abwertung möglicherweise veränderbar; eigene Sichtweisen kön von Muslim*innen sowie von Menschen, die als Mus nen als Ergebnis aktiver, persönlicher Positionierung lim*innen markiert werden. Denn oftmals spielt es verstanden werden.7 keine Rolle, ob eine Person tatsächlich gläubiger Mus lim ist oder nicht. Die Kategorisierung als Muslim/ Muslimin erfolgt aufgrund von Zuschreibungen, die Narrative des antimuslimischen Rassismus auf die Familienbiografie, äußerliche Merkmale oder In den aktuellen Debatten sind eine Reihe von Narra den Namen Bezug nehmen. Man spricht in diesem tiven erkennbar, die den antimuslimischen Diskurs Zusammenhang auch von der „Muslimisierung“ von prägen: Muslim*innen werden als nicht zugehörig, Muslim*innen.2 Zudem ist eine Wahrnehmungs als nichtdeutsch, nichteuropäisch gekennzeichnet, als verschiebung zu beobachten, der zufolge „aus den potenziell gewalttätig, frauen- und demokratiefeind Bevölkerungsgruppen, die vormals als Gastarbei lich beschrieben.8 Dabei werden die den muslimischen ter*innen oder Ausländer*innen wahrgenommen Anderen zugeschriebenen Eigenschaften in dichotomer wurden, zusehends Muslim*innen geworden sind.“3 Weise der idealisierten eigenen, nicht-muslimischen Gemeinschaft gegenübergestellt, die als modern, Während der Begriff der Islamfeindlichkeit die Ableh geschlechtergerecht, aufgeklärt wahrgenommen wird. nung und Diskriminierung von Menschen mit der Die individuelle R eligionszugehörigkeit Einzelner Zugehörigkeit zur Religion des Islam verknüpft, spielt hierbei kaum eine Rolle. In den gesellschaft nimmt die Muslimfeindlichkeit vor allem die Abwer lichen Debatten um Zugehörigkeit und Teilhabe tung von Individuen in den Fokus. Beide Aspekte werden Muslim*innen vielmehr stereotype Kollektiv betrachten Vorurteile und Abwertung als individuelle eigenschaften zugeschrieben. Die „schlechte Presse“9, Einstellungen Einzelner. welche die Darstellung von Muslim*innen und des Der Begriff antimuslimischer Rassismus stellt in den Islam in den Medien kennzeichnet, ist Ausdruck des Vordergrund, dass es nicht um Einstellungsmuster strukturellen antimuslimischen Rassismus und trägt auf individueller Ebene geht, sondern dass diskursive zur Ausgrenzung von Muslim*innen bei. Zusammenhänge, historische Wurzeln und gesell schaftliche Strukturen der Ungleichheit beachtet In den letzten Jahren hat das Ausmaß von anti werden müssen: „Ablehnungshaltungen und Diskri muslimischer Diskriminierung weitreichende Züge minierungen gegenüber bestimmten sozialen Grup angenommen: Im Jahr 2017 wurden über 1000 pen sind demnach nicht der Ausgangspunkt, sondern islamfeindliche Straftaten gemeldet10, im Jahr 2018 vielmehr Effekt eines entsprechenden diskursiven, waren es 95011; die Meldestelle brandeilig verzeichnet institutionellen und strukturellen Gefüges, das es durchschnittlich jede Woche einen Angriff auf eine kritisch zu untersuchen gilt.“4 Antimuslimischer Ras Moschee.12 Gleichzeitig bejahten in Studien der letz sismus „basiert auf der Vorstellung von Muslim*in ten Jahre 44 % der Befragten die Aussage, dass „Mus nen als homogener Gruppe, der bestimmte (meist limen die Zuwanderung nach Deutschland untersagt negative) Kollektiveigenschaften zugeschrieben wer werden“ solle13 ; 63 % gaben an, „der Islam gehört den und die als nicht zugehörig angesehen wird.“5 Die nicht zu Deutschland.“14 30 % der Ostdeutschen sind Annahme einer unüberwindlichen kulturellen Diffe Muslime „in der Nachbarschaft nicht willkommen.“15 renz, die Muslim*innen als nichteuropäisch und nicht 39 % der Muslim*innen gaben an, schon einmal Dis zugehörig markiert, ist ein kennzeichnendes Element kriminierung erfahren zu haben.16 des antimuslimischen Rassismus. Die tatsächliche 9 religiöse Zugehörigkeit dient dabei nur als Folie für rassistische Zuschreibungen.
Der verzerrte Diskurs um Muslim*innen hat sich Außenseiter bleiben, die in Zeiten einer ‚gefühlten‘ 2 Prävention von Muslimfeindlichkeit und mittlerweile zu „Exklusionsstrukturen“17 verdichtet, Krise zur Zielscheibe emotional aufgeladener Ab die in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen lehnung und Diskriminierung werden können.“22 antimuslimischem Rassismus in der Bildungsarbeit Lebens sichtbar werden: Der Islam und das moderne Europa würden im Sinne eines homogenen Kulturbegriffs als zwei homo- im öffentlichen und medialen Diskurs, der gene getrennte Einheiten vorgestellt, wobei „der Islam“ das Miteinander beeinträchtigt und eine häufig als vormodern attribuiert wird. Innerislamische Sowohl in der schulischen Bildungsarbeit als auch Eine diskriminierungskritische Haltung ermöglicht es, „strukturelle, thematische Reproduktion von Heterogenität würde zu oft vernachlässigt und die in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe Diskriminierungsfälle und diskriminierende Struk Vorurteilen“ generiert18 Lerninhalte seien häufig mit konfliktbehafteten The gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Pädagog*innen turen sensibel in den Blick zu nehmen. Die Etablie in Diskriminierungsvorfällen, die in der men verbunden. Muslim*innen würden zudem mit Muslimfeindlichkeit begegnen können. Diese Bil rung eines Beschwerdeverfahrens mit klar geregelten Öffentlichkeit oftmals unbemerkt bleiben dem Begriff „Ausländer“ identifiziert und häufig im dungsinstitutionen sind auch deshalb besonders wert Zuständigkeiten, vertrauensvollen Ansprechpart (bei der Wohnungs- oder Jobsuche19 werden Kontext von problembehafteten Fragestellungen zu volle Orte, weil sie als Lernräume für alle fungieren: ner*innen und festen Strukturen kann dabei helfen, Muslim*innen und Menschen mit musli- Migration thematisiert.23 Diese Haltungen stehen vor Im Miteinander liegt die Chance, dass alle Kinder die Rechte von Schüler*innen und Jugendlichen misch erscheinendem Äußeren oder Namen allem im Widerspruch zu den Debatten um die Bil und Jugendlichen für ihre jeweilige F amilienidentität nachhaltig zu stärken.30 Auf diese Weise wird eine benachteiligt20 dungsinklusion von Muslim*innen der zweiten und Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Darü Kultur der Offenheit und Besprechbarkeit gefördert, in zunehmenden Angriffen auf Moscheen dritten Einwanderergeneration in Deutschland: So ber hinaus können sie lernen, sich mit stereotypen die ein ganzheitliches Handeln gegen Diskriminie und auf Personen sowie wirken sich Pauschalisierungen negativ auf Chancen Einstellungen und Vorurteilen auseinanderzusetzen. rung – einschließlich muslimfeindlicher Diskrimi in Hasskommentaren in den sozialen der Selbstidentifikation der muslimischen Schüler*in Die Bildungseinrichtungen sollten diesen Raum aktiv nierung – einschließt.31 Netzwerken. nen als Europäer*innen aus.24 nutzen, um Reflexion und Solidarität zu stärken und die kritische Auseinandersetzung mit Ausgrenzung Von antimuslimischer Diskriminierung direkt betrof und Diskriminierung zu unterstützen. Wertschätzender Umgang mit religiöser Zugehörigkeit fen sind insbesondere Kinder und Jugendliche und Islamfeindlichkeit im Jugendalter Oft kommt Unbehagen auf, sobald das Thema ihre Familien, die einen Teil ihrer eigenen Identität Die Studie Islamfeindlichkeit im Jugendalter wurde Religiosität im pädagogischen Kontext zur Sprache als nicht angenommen erleben müssen. Deshalb sind an den Universitäten Duisburg-Essen und Bielefeld Querschnittaufgabe Antidiskriminierung kommt. Diese Unsicherheit hängt damit zusammen, vor allem Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie durchgeführt25 Mithilfe qualitativer und quantita Eine diskriminierungskritische Haltung für die päd dass unklar ist, was eine angemessene Haltung im Schulen aufgefordert, an Handlungskonzepten zu tiver Befragungen untersuchte sie islamfeindliche agogische Praxis zu entwickeln heißt auf der einen Umgang mit religiöser Pluralisierung innerhalb von arbeiten, um Kinder und Jugendliche vor Zurück Diskurse und Positionen unter Jugendlichen mit dem Seite, Bildungsangebote und Maßnahmen zu ent Bildungseinrichtungen ausmacht. Dabei ist es hilf setzung und Abwertung zu bewahren und vor Diskri Ziel, die Entstehung und Verbreitung von Islamfeind wickeln, welche die (mögliche) Änderung der Ein reich, die beiden Aspekte der religiösen Zugehörigkeit minierung zu schützen. lichkeit unter Jugendlichen genauer zu beschreiben stellungen und Äußerungen von Schüler*innen von Kindern und Jugendlichen sowie der Glaubens und Konzepte für die Präventionsarbeit an Schulen fokussieren, und auf der anderen Seite, Formen von inhalte voneinander zu trennen.32 Letztere in ihrer zu entwickeln.26 Die Studie konnte zeigen, dass ins diskursiver und institutioneller Diskriminierung in Bandbreite zu durchdringen, würde den pädagogi 1.2 Studien- und Forschungsergebnisse besondere die Narrative über Geschlechterrollen im den Blick zu nehmen. Ein Klima der Anerkennung schen Auftrag sicherlich überfrachten: Es geht in die Islam, das Narrativ der Bedrohung von I dentität, das zu entwickeln, das Diskriminierungserfahrungen sem Auseinandersetzungsprozess nicht darum, dass zu Muslimfeindlichkeit in der Narrativ der Parallelgesellschaft und das Narrativ des der Kinder und Jugendlichen ernst nimmt und eine Pädagog*innen sich ein umfassendes theologisches Bildung Islamismus eine wesentliche Rolle bei islamfeind Kultur der Besprechbarkeit von Diskriminierungs Wissen aneignen, Glaubensinhalte oder Religions lichen Einstellungen unter Jugendlichen spielen.27 fällen ermöglicht, stellt sich somit als fortwährende geschichte in ihrer Breite kennen. Im Zentrum des Hervorgehoben werden sollen an dieser Stelle zwei Zugleich wurde deutlich, dass Jugendliche zwar eini Aufgabe für pädagogische Einrichtungen dar.29 pädagogischen Handelns stehen vielmehr die Kinder wissenschaftliche Studien bzw. Forschungsprojekte, ges Wissen über die Religion Islam bzw. die islami Grundsätzlich sollte eine thematische Auseinander und Jugendlichen mit ihrem jeweiligen Entwicklungs die sich mit Muslim- und Islamfeindlichkeit sowie sche Glaubenslehre besitzen, dass dies allein aber setzung mit Muslimfeindlichkeit und antimuslimi prozess, zu dem die jeweilige religiöse Zugehörigkeit antimuslimischem Rassismus in Bildungsarbeit und nicht generell präventiv wirkt. Im Gegensatz dazu schem Rassismus von einer diskriminierungskriti als ein Teil ihrer Identität und ihrer familiären Her Bildungssystem beschäftigen. wird die Zustimmung zu islamfeindlichen Aussa schen Reflexion der Abläufe und Strukturen in der kunft gehören kann. Religiöse Zugehörigkeit von gen vor allem durch Einblicke in die vielfältigen, Bildungseinrichtung begleitet werden: Kindern und Jugendlichen beschreibt ein Identitäts heterogenen Lebensrealitäten von Muslim*innen in merkmal, das oftmals abhängig von der Familien Keine Chance auf Zugehörigkeit? Schulbücher Deutschland gemindert. Dieses alltagsbezogene Wis Gibt es Räume der Selbstreflexion des biografie ist. Religion gehört daher zu den auch durch europäischer Länder halten Islam und modernes sen kann der Vereinheitlichung und Abwertung von pädagogischen Teams? das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ge Europa getrennt Muslim*innen entgegenwirken. Unter den daraus ab- Werden die Möglichkeiten für Partizipation schützten Diversitätsdimensionen. Insbesondere im In einer vergleichenden Analyse wurden bestehende geleiteten pädagogischen Handlungsempfehlungen und Teilhabe aller Kinder, Jugendlichen und Jugendalter ist sie ein Merkmal, das zur Identitäts Darstellungen des Islams in europäischen Schul wird besonders hervorgehoben, dass die Diversi ihrer Familie erkannt und weiterentwickelt? entwicklung von Jugendlichen gehören kann. büchern durch das Georg-Eckert-Institut – Leibniz- tät muslimischer Lebenswelten und die Pluralität Können sich Kinder und ihre Familien Ausgehend von der bloßen Kenntnis der religiösen Institut für internationale Schulbuchforschung unter der Einwanderungsgesellschaft verstärkt aufgezeigt im Sinne einer vielfaltspädagogischen Grund Zugehörigkeit von Jugendlichen lässt sich zunächst sucht. In der Studie Keine Chance auf Zugehörigkeit? werden sollte. Die Darstellung und die dialogische haltung wohlfühlen und mit ihren diversen keine Aussage über die individuelle Relevanz von Schulbücher europäischer Länder halten Islam und moder- Auseinandersetzung mit dem Islam als selbstver Familienzugehörigkeiten wiederfinden? Religiosität und die Verortung des Einzelnen inner nes Europa getrennt 21 wird eine fundamentale Kritik an ständlichem, normalem und zugehörigem Teil der Wie steht es mit einer demokratischen halb eines konservativen, liberalen oder atheisti der bestehenden Praxis geübt: „Durch die Verabsolu Gesellschaft sollte in den Schulen und Bildungs Schulkultur, einer Kultur der Anerkennung schen Spektrums treffen. Religiosität ist subjektiv tierung des Islam als unzeitgemäß und kulturell nicht einrichtungen befördert werden.28 in Kindergarten, Hort und offener Jugend auf unterschiedliche Weise erlebbar und kann im passfähig und die Kollektivierung der Muslime allein einrichtung? Laufe des Lebens veränder bare A usprägungen 10 über ihre religiöse Zugehörigkeit tragen gegenwärtige Werden Diskriminierungsfälle ernst annehmen. Darüber hinaus ist Religiosität ein 11 Bildungsmedien noch immer dazu bei, dass Men genommen und betroffene Kinder und Merkmal, das gesellschaftlichen Zuschreibungen schen muslimischer Religionszugehörigkeit in Europa Jugendliche geschützt? unterliegt 33 und worüber Diskrimi n ie r ung und
Benachteiligung, aber auch Zugehörigkeit a usgedrückt 2.1 Muslimfeindlichkeit begegnen vor allem aber junge Menschen, die mehr über die Finden sich junge Muslim*innen wieder und erlebt werden können. Im öffentlichen Raum der in Schule und Unterricht – Lebenswelten von Muslim*innen wissen, zeigen in den Bildern, Büchern, der Musik und den Bildungseinrichtungen sollte religiöse Zugehörigkeit weniger islamfeindliche E instellungen.“ 43 Filmen, in der Einrichtungsgestaltung? einen Platz haben. Die Religionsfreiheit der Kinder Eine Frage der Haltung Wird eine klare Haltung gegen Diskriminie und Jugendlichen ist als Ausdruck ihrer Persönlich rung und Ausgrenzung kommuniziert? keitsentwicklung zu sehen und als Teil ihrer Identi Eine Schule der Vielfalt zu fördern sei Aufgabe der 2.2 Muslimfeindlichkeit begegnen in tät unbedingt ernst zu nehmen.34 Heranwachsende Bildungsinstitutionen, so lautet eine der Forderun Darüber hinaus können initiativ Reflexions- und Aus müssen sich sicher sein können, vor Diskriminierung, gen der Kultusministerkonferenz: „[Es] bedarf einer der außerschulischen Jugendarbeit einandersetzungsprozesse angeregt werden, indem Herabwürdigung und Abwertung aufgrund ihrer Schule der Vielfalt, die frei ist von offener und ver – Chance auf Miteinander die Auseinandersetzung mit Muslimfeindlichkeit und Religionszugehörigkeit geschützt zu werden und sich steckter Diskriminierung und sich bewusst auf die antimuslimischem Rassismus als Querschnittaufgabe im Falle von Ausgrenzungserfahrungen an eine Ver soziale, kulturelle und sprachliche Heterogenität der Mehr noch als die Schule haben die Einrichtungen in freizeit- und medienpädagogischen Projekten mit trauensperson in der Bildungseinrichtung wenden zu Schülerschaft ausrichtet.“37 Die Schule der Vielfalt der außerschulischen Jugendarbeit die M öglichkeit, gedacht wird. können. Im Mittelpunkt des pädagogischen Mitein beruht einerseits auf der Wertschätzung kultureller, auf kreative und partizipative Weise politische The anders muss daher eine auf Anerkennung und Wert sprachlicher und religiöser Diversität. Gerade diese men wie die kritische Auseinandersetzung mit Mus schätzung basierende Kommunikation stehen. Normalität und Akzeptanz diverser und hybrider limfeindlichkeit einzubringen und zu gestalten. Als 2.3 Muslimfeindlichkeit begegnen Lebenswelten beschreibt die Studie Islamfeindlichkeit eigenständige Bildungsform neben der formalen Bil Demgegenüber wird der Ausübung muslimischer im Jugendalter als einen wesentlichen Aspekt der Prä dung (in Schule und Ausbildung) und dem informel in der Arbeit mit jüngeren Kindern Religiosität von Jugendlichen oftmals mit Skepsis vention von Islamfeindlichkeit im schulischen Kon len Lernen (in Familie, Nachbarschaft und Freizeit) begegnet, vielerorts bedingt durch eine einerseits text.38 Andererseits lebt die Schule der Vielfalt auch verstehen sich die Angebote der nonformalen Bildung Andere Zugänge als die bisher genannten wählen traditionell geprägte christliche Dominanz im öffent vom aktiven Handeln gegen Diskriminierung und als freiwillige Angebote, die an den Interessen der pädagogische Einrichtungen, die mit jüngeren Kin lichen Raum, in manchen Gegenden zudem eine Ausgrenzung. Als öffentliche B ildungseinrichtungen Jugendlichen anknüpfen und durch sie mitbestimmt dern arbeiten. In der Arbeit mit älteren Jugendlichen traditionelle Kirchen- und Religionsferne. Ausge befinden sich Schulen nicht im luftleeren Raum, son werden. Zugleich können und sollen hier politische und jungen Erwachsenen beinhaltet die Reflexion hend von den Erfahrungen der Diskriminierungs dern sind Spiegelbild der Gesellschaft. Auch wenn Themen eingebracht werden, welche die Entwick von Muslimfeindlichkeit und antimuslimischem Ras beratungsstellen, wird der „monoreligiöse Habitus das Neutralitätsgebot des Staates zu beachten ist, lung von Urteilskraft und R eflexionsvermögen der sismus die Auseinandersetzung mit Zuschreibungen, an Schulen“ problematisiert: „Mit der Zunahme sind Schulen nicht wertneutral39 : Sie vertreten die Jugendlichen stärken.44 Dabei ermöglicht das k reative die muslimisch gelesene Personen als per se religiöse einer migrantischen Schülerschaft hat Religion an im Grundgesetz verfassten Werte, die sich auf die Potenzial der Jugendeinrichtungen die Auseinander Personen stereotypisieren. Der Fokus der Arbeit Bedeutung gewonnen, und mit dem globalisierten Menschenrechte beziehen. Das Neutralitätsgebot der setzung mit Muslimfeindlichkeit und antimuslimi mit jüngeren Kindern hingegen liegt auf der Erfah Klassenzimmer ist der religiöse Pluralismus in deut Bildungseinrichtungen ist also nicht mit Meinungs schem Rassismus auf vielfältigen, sich aufeinander rung einer diversen muslimischen Lebensrealität sche Schulen zurückgekehrt. Allerdings ist in den beliebigkeit zu verwechseln, sondern zielt auf eine beziehenden Wegen. In den von Jugendlichen ge in Deutschland und auf dem Bemühen, in Kinder faktisch multireligiösen Schulen noch immer ein parteipolitische Neutralität: Lehrer*innen dürfen ihre nutzten Einrichtungen begegnen sich Jugendliche, betreuungseinrichtungen eine Kultur der Anerken ‚monoreligiöser‘ Habitus vorherrschend, und eine Schüler*innen nicht hinsichtlich einer bestimmten die von muslimfeindlicher Diskriminierung betrof nung für muslimische Religiosität zu entwickeln. Lehrerschaft mit mehrheitlich christlich-säkularem, politischen Partei beeinflussen. Sie sollen und müssen fen sind und Schutz- und Empowerment- Räume Ergebnisse der Antidiskriminierungsforschung und nicht-religiösem Selbstverständnis trifft auf eine jedoch für Menschenrechte und die im Grundgesetz brauchen, ebenso wie Jugendliche, die in einer ge zur Identitätsentwicklung kleiner Kinder zeigen, migrantische Schülerschaft, in deren Identitäts verankerten Werte eintreten.40 So besagt zum Beispiel sellschaftlich privilegierten und vielleicht wenig re dass auch jüngere Kinder ein Bild der Welt und der bildung religiöse Bezüge häufig eine wichtige Größe das Sächsische Schulgesetz: „Die Schüler sollen ins flektierten Position sozialisiert wurden und zu einer Gesellschaft lernen, dass sie Vorurteile zur Katego bilden. Die mangelnde Berücksichtigung der reli besondere lernen, (…) allen Menschen vorurteilsfrei Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhält risierung der Umgebung übernehmen und sie bei giösen Dimension beziehungsweise mangelnde inter zu begegnen, unabhängig von ihrer ethnischen und nissen angeregt werden können. Darüber hinaus der Entwicklung ihrer eigenen Identität integrieren.47 religiöse Kompetenz führt oftmals zu Stereotypi kulturellen Herkunft, äußeren Erscheinung, ihren werden die jugendpädagogischen Angebote vielerorts Ein Konzept, das die Identitätsentwicklung kleiner sierungen und zur Vorurteilsbildung und kann zu religiösen und weltanschaulichen Ansichten und ihrer auch von Jugendlichen wahrgenommen, die Macht Kinder im Kontext einer diskriminierungskritischen einem ausgrenzendem Schulklima beitragen (…).“35 sexuellen Orientierung sowie für ein diskriminie und Abwertung offen ausagieren. Von Relevanz ist Perspektive untersucht, ist der Anti-Bias-Ansatz Dabei müssen unterschiedliche Glaubenszugehörig rungsfreies Miteinander einzutreten.“41 Freier formu daher vor allem eine kritische Haltung der Einrich bzw. der Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und keiten die Chance haben, gleichberechtigt gelebt zu liert heißt das, „Lehrkräfte sollen sich in der Schule tung, die eindeutig Position bezieht gegenüber Dis Erziehung, der dafür plädiert, dass Kinder sich mit werden. Eine Vielzahl an Handlungsempfehlungen nicht neutral verhalten. Ihnen ist vielmehr die Auf kriminierung und menschenfeindlichen Einstellun ihren sozialen Bezugsgruppen in der Lernumgebung können Schulen und Bildungseinrichtungen hier- gabe übertragen, junge Menschen für demokratische gen. Um eine langfristige Organisationsentwicklung widergespiegelt finden und dass sie Erfahrungen mit zu beratend und unterstützend zur Seite stehen, Werte zu sensibilisieren, für ein diskriminierungs voranzubringen, die antimuslimischen Rassismus in vielfältigen Lebensentwürfen in ihrer Umgebung indem sie anhand konkreter Fallbeispiele Handlungs freies Miteinander einzutreten sowie verantwortungs den Blick nimmt, kann sich ein Team mit folgenden machen können.48 optionen thematisieren.36 volle Wege zu finden, sich an die deutsche Geschichte Fragen beschäftigen45: Die religiöse Familienkultur der Kinder ist als Teil zu erinnern und einen antitotalitären Grundkonsens der kindlichen Lebenswelt zu sehen; Anerkennung zu vertreten.“ 42 Die Schule kann diese Rolle aktiv Gibt es unsichtbare Ausschlusskriterien für und Wertschätzung der vielfältigen religiösen Fami ausfüllen und dazu beitragen, dass Schüler*innen manche Jugendliche? lienkulturen werden somit Teil eines Konzepts der in einer differenzierten Wahrnehmung, in Ambi Gibt es Empowerment-Angebote für Anerkennung von Vielfalt insgesamt49: guitätstoleranz und Vorurteilsbewusstsein gestärkt Jugendliche mit Rassismuserfahrungen? werden. Die Kenntnis von hybriden und pluralen Sind Vertrauenspersonen benannt, die den Können sich alle Familien und Kinder im muslimischen Lebenswelten trägt dazu bei, muslim Jugendlichen im Fall von Diskriminierung Kindergarten oder im Schulhort wieder feindlichen Einstellungen und antimuslimischer Dis und Ausgrenzung zur Seite stehen? finden? kriminierung zu begegnen. So konstatiert die Studie Bildet die Einrichtung gesellschaftliche Gibt es Bücher, Spiele und Medien, welche 12 Islamfeindlichkeit im Jugendalter: „Jugendliche, die Diversität ab? die Diversität der Familien widerspiegeln? 13 mehr Wissen über den Islam im A llgemeinen haben, Herrscht eine Kultur der Besprechbarkeit in der Einrichtung?46
Werden unterschiedliche Familiensprachen als Ressourcen der Kinder wertgeschätzt und 3 Themenzugänge zur P rävention von Muslim- anerkannt? feindlichkeit und antimuslimischem Rassismus Können Familien ihre religiösen Familien kulturen auch im Kindergarten, Hort und im Unterricht und in der a ußerschulischen Grundschule als selbstverständlichen Teil der Lebenswelt der Kinder einbringen? Kinder- und Jugendhilfe Erfahren muslimische Familien Wertschät zung und Anerkennung für den religiösen Aspekt ihrer Familienkultur? Können Kinder muslimische Diversität Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen können, gehört auch zur Primärprävention von kennenlernen und vielfältige, alltagsbezogene können auf verschiedenen Ebenen präventiv handeln Islamismus, weshalb sich einige der pädagogischen muslimische Perspektiven erkunden? und im Fall antimuslimischer Vorfälle intervenieren. Zugänge im Bereich der Islamismusprävention mit Sind diese verortet und zugehörig zur Neben der Entwicklung eines offenen und diskri denen der Prävention von antimuslimischem Ras gemeinsamen, geteilten Lebenswelt minierungskritischen Gesamtklimas in der päda sismus und Muslimfeindlichkeit überschneiden. Aus von K indergarten oder Grundschule in gogischen Einrichtung können Pädagog*innen ihre diesem Grund wird die vorliegende Materialsamm Deutschland? jeweiligen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, um lung im Einzelfall mit genuin islamismuspräventiven Kinder und Jugendliche in einem kompetenten Han Methoden ergänzt.52 Die Vorurteilsbewusste Religionsbildung thematisiert reli deln gegenüber muslimfeindlicher Diskriminierung giöse Zugehörigkeit als Teil der familienkulturellen zu unterstützen. Zur Übersicht und Struktur schlagen wir eine Ein Lebenswelt der Kinder, ohne theologische Regel So kann die pädagogische Fachkraft entscheiden, den teilung in fünf thematische Zugänge vor, denen sich systeme und Glaubenssätze in den Vordergrund zu Diskurs zum Thema Muslimfeindlichkeit proaktiv in die Methodenvorschläge und Materialien zuordnen stellen. Kinder können auf diese Weise diverse und der Klasse oder Jugendgruppe zu bearbeiten. Die lassen. vielfältige muslimische Perspektiven erfahren und im meisten Jugendlichen beziehen ihre Kenntnis über Kontext der eigenen Lebenswelt verorten. Besonders den Islam durch dominante, oftmals medial geführte biografische Zugänge eignen sich für das pädagogi Diskurse und finden in den Lehrbüchern nur wenig Identitätsorientierte Zugänge: sche Arbeiten mit jüngeren Kindern. Entscheidend ist kritische Anregung zur Auseinandersetzung und Jeder Mensch ist vieles dabei, dass keine exotisierenden Stereotype bedient, zum Umgang mit diesen Diskursen.51 Daher ist es Das Erkunden der eigenen vielfältigen Zugehörigkei sondern die Pluralität muslimischer Lebensentwürfe geboten, dass Bildungsinstitutionen selbst aktiv wer ten und Identitäten steht im Fokus vieler Methoden- in Deutschland thematisiert werden. den, um Schüler*innen gegenüber antimuslimischem vorschläge, da auf dieser Basis ein Verständnis für Zudem lernen jüngere Kinder gut, wenn sie neue Rassismus und Muslimfeindlichkeit zu sensibilisieren Komplexität und Vielschichtigkeit der eigenen sozialen Informationen mit ihren eigenen Erfahrungen verbin und Handlungsmöglichkeiten zu reflektieren. Dabei Bezugsgruppen erreicht werden kann. Fragen nach den. Angefangen bei eigenen religiösen oder atheisti geht es vor allem darum, eine allgemeine Diskurs den eigenen sozialen Gruppen, nach dem, was mich schen Familienritualen können muslimische Perspek kompetenz und die Sensibilisierung aller Schüler*in ausmacht, nach der eigenen religiösen oder nicht tiven thematisiert werden oder muslimische Fragen nen zu erhöhen, um diskriminierende Situationen religiösen Zugehörigkeit können dabei helfen, das in allgemeine Fragen übersetzt werden, die für alle wahrnehmen und sich mit Betroffenen solidarisieren Eingebundensein der eigenen Identitäten in vielfältige Kinder von Interesse sind50 : So kann das Fasten im zu können. Auch Diskurse des antimuslimischen Zusammenhänge, die Vielschichtigkeit eigener, musli- Monat Ramadan als Erfahrung des Verzichts bespro Rassismus können erkannt und kritisch reflektiert mischer und nichtmuslimischer Identitätskonstruktio- chen werden oder als Zeit häufigen Beisammenseins werden. nen wahrzunehmen. So wird die Auseinandersetzung und der Festlichkeit in den Familien. Beides sind Gerade für weiß positionierte Pädagog*innen ist es sowohl mit der eigenen, vielfältigen Bezugsgruppen- Erfahrungen, die vielen Kindern bekannt sind. wichtig zu reflektieren, dass es in diesem L ernprozess zugehörigkeit als auch mit der Komplexität eigener nicht oder nicht nur um die Identität der anderen und fremder Gruppenwahrnehmung ermöglicht. Kate- geht. Muslimische Schüler*innen und Jugendliche gorisierungen und Stereotype, die Menschen anhand mit Diskriminierungserfahrungen oder familiärer verschiedenster Merkmale in unterschiedliche Grup- Migrationsgeschichte sind Adressat*innen und Teil pen einteilen, in Wir und Die, werden dabei hinterfragt. nehmer*innen der Unterrichtseinheiten. Deshalb Darüber hinaus eignet sich dieser Themenzugang, muss die Auseinandersetzung mit dem Thema so um ausgehend von dem vielschichtigen Ich auf die gestaltet sein, dass nicht die Erfahrung von Aus Suche nach Gemeinsamkeiten mit anderen zu gehen. grenzung reproduziert wird, sondern Dialogräume Gemeinsame Werte, gemeinsame Fragestellungen, geschaffen werden, die Partizipation, Kommunika gemeinsame Lebensthemen, verbindende biografi- tion und Anerkennung für alle Teilnehmer*innen sche Erfahrungen zu entdecken kann helfen, Polari ermöglichen. sierung und Abgrenzung zu überwinden. Methoden Die zahlreichen Unterrichtsmodule und Methoden vorschläge, die diesen identitätsorientierten Zugang vorschläge zur Bearbeitung von muslimfeindlicher wählen, eignen sich zudem gut für die Bildungsarbeit Diskriminierung mit Jugendlichen, die in den letzten mit jüngeren Kindern. Jahren entwickelt wurden, bilden eine breite Palette 14 an Themenzugängen ab. Dabei kommt es zu inhaltli 15 chen Überschneidungen: Die pädagogische Reflexion, wie Teilhabe und Anerkennung ermöglicht w erden
liche religiöse Zugänge und innerislamische Kontro- Vielfältige muslimische Perspektiven versen werden hier in den Mittelpunkt gerückt. Durch Reflexion von Vorurteilen Muslimische Lebenswelten in Deutschland sind Fragestellungen, die übergreifende ethische Dimen- Darüber hinaus gibt es zahlreiche Materialien, welche äußerst vielfältig. Diese Diversität wird jedoch in den sionen ansprechen, wird oftmals der Raum geschaffen, die Auseinandersetzung mit Stereotypen und muslim- öffentlichen Diskursen um Islam und Muslim*innen sowohl religiöse als auch nicht religiöse Jugendliche feindlichen Vorurteilen auf einer individuellen Ebene in in Deutschland nicht widergespiegelt. Dabei trägt zu adressieren und, in einem mehrheitlich konfessions den Blick nehmen. Gerade bei Kindern und Jugend gerade das Kennenlernen der vielschichtigen und losen Kontext, zugleich Religiosität als einen mögli- lichen können Vorurteile durch Wissenszuwachs, diversen religiösen, sozialen und kulturellen Identitäten chen Aspekt eigener Identität begreifbar werden zu durch Kenntnis ihrer Funktionsweisen und Wirkung dazu bei, dem Zerrbild der scheinbar homogenen Wir- lassen. sowie eine kritische Reflexion der eigenen Medien- und-Die-Gruppen zu begegnen. Zudem kann für die Arbeit mit jüngeren Kindern die nutzung bearbeitet werden. Diese Methoden und Folgerichtig legen zahlreiche Methodenvorschläge, Wahrnehmung diverser muslimischer Religiosität, zum Übungen können gegenüber Vorurteilen sensibilisie- Unterrichtsmodule und Einzelmaterialien den Fokus Beispiel einer familiären Festtagskultur, ein geeigneter ren, Stereotype hinterfragen und mithilfe von Argu- auf die Komplexität und Vielfältigkeit muslimischer Per- Zugang sein, um die für dieses Alter erforderliche mentationstrainings oder Faktenchecks die eigene spektiven und Lebenswelten. Dabei ist es wichtig zu Konkretisierung des Themas zu erreichen. Positionierung stärken. verstehen, dass nicht die alleinige Kenntnis vielfältiger Grundsätzlich ist der religionsbezogene Zugang in der religiöser Glaubenspraktiken, sondern die Gesamtheit Forschung zu antimuslimischem Rassismus umstritten, der sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und politi- da diese gerade die Rassifizierung von Muslim*innen schen Bezüge gemeint ist, in die Muslim*innen ebenso problematisiert, die unabhängig von deren Religio Diskriminierung erkennen und intervenieren wie alle anderen Bürger*innen eingebunden sind. Die sität oder Nicht-Religiosität vonstatten geht. Trotz Von größter Relevanz ist schließlich die Auseinander lebensweltliche Erfahrung umfasst p olitische Posi dieser berechtigten Kritik haben wir uns entschieden, setzung mit Diskriminierung. Viele Methodenvor tionierungen, individuelle W ertvorstellungen, ökologi religionsbezogene Methodenvorschläge in dieser schlä ge wenden sich fokussiert dem Phänomen sche Themen, Mode, Kunst, Musikkultur, Jugendarbeit, Materialsammlung vorzustellen und positionieren uns antimuslimischer Diskriminierung zu und versuchen, Frauenrechte und vieles mehr. Auch erlebte Diskrimi- an dieser Stelle im Sinne einer Bildungsarbeit, die Mus- Schüler*innen gegenüber dem Ausmaß, den Narra- nierungserfahrungen und der Wunsch nach gesell- limfeindlichkeit präventiv durch Einstellungsänderung tiven und der Wirkungsweise von antimuslimischem schaftlicher Solidarität gehören in diese Gesamtheit begegnen möchte. Um jedoch durch die Verwendung Rassismus zu sensibilisieren. Dazu gehört eine Re- hinein. Zahlreiche biografisch orientierte Methoden religionsbezogener Methodenvorschläge auch eine flexion gesellschaftlicher Strukturen, die Formen und versuchen, den vielfältigen muslimischen Stimmen in Auseinandersetzung mit Muslimfeindlichkeit zu errei Erscheinungsformen von Diskriminierung thematisiert. unserer Gesellschaft Raum zu geben und die Wahr- chen, müssen einige konzeptionelle Aspekte beachtet Diese Reflexion impliziert die Wahrnehmung der eige nehmung dafür zu schärfen. werden: nen Positionierung in der Gesellschaft und die Sensi- Bildungsarbeit kann diesen Prozess unterstützen, in- bilisierung gegenüber ausschließenden und diskrimi- dem lebensweltliche Gemeinsamkeiten thematisiert So ist es unabdingbar, dass die Beschäftigung nierenden Abläufen und Strukturen. Das trägt dazu bei, werden, statt trennende theologische Unterschiede mit der Religion des Islam ihre eigenen Zugänge eine rassismuskritische Perspektive einzuüben, welche in den Vordergrund zu rücken.53 Das können welt kritisch reflektieren muss, um nicht exotisieren- die Perspektive der Betroffenen von Diskriminierung anschaulich-übergreifende Diskurse sein, wie zum de, stereotype Bilder und Diskurse zu repro- wahrnehmbar macht und Solidarität ermöglicht. Durch Beispiel die Frage der sozialen Verantwortung, der duzieren, wie Handlungsempfehlungen unter die Auseinandersetzung mit konkreten Fallbeispielen Umgang mit Social Media oder Überlegungen zum anderem der Studien Keine Chance auf Zuge- werden konkrete Handlungsoptionen erkennbar und Schutz der natürlichen Ressourcen und der Umwelt, hörigkeit und Islamfeindlichkeit im Jugendalter Zivilcourage in der Konfrontation mit antimuslimischem die wie andere zivilgesellschaftliche Themen natürlich nahelegen.55 Rassismus gestärkt. auch muslimische Themen sind und sich dadurch als Darüber hinaus weist die Studie Islamfeindlich- Ausgangspunkt vielfältiger Diskurse eignen. Beispiel- keit im Jugendalter darauf hin, dass ein genera haft seien hier die Unterrichtsmodule Umweltschutz lisiertes Wissen über die islamische Glaubens- Diese hier dargestellten fünf Themenzugänge sollen – geht alle an! Religiöse und nichtreligiöse Motive für lehre nicht per se präventiv wirke, sondern die eine Struktur anbieten, mit deren Hilfe sich Pädago den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen sowie Vereinheitlichung und teilweise auch die Ab g*innen in der Fülle der Methodenvorschläge orien Ramadan. Fastenzeit und soziale Verantwortung im wertung von Muslim*innen fördern könne.56 Um tieren können und schon bekannte Übungen, Lehr Islam genannt, die im Projekt Zwischentöne erschie- Islamfeindlichkeit vorzubeugen, sei es dagegen inhalte und Diskussionsthemen anknüpfen können. nen sind.54 entscheidend, dass mit diesem glaubensbasier- Die Übersicht will Fachkräfte ermutigen, proaktiv ten Wissen die Kenntnis der vielfältigen musli- im Themenfeld zu arbeiten und dafür den für den/ mischen Lebensrealitäten einhergehe. Dies gilt die Lehrende und ihre Lernumgebung passenden umso mehr, wenn der lebensweltliche Hinter Zugang zu finden. Die Aufbereitung der Übungen Religionsbezogene Zugänge grund der Teilnehmer*innen vor allem säkular und Methoden in diesem Band soll ermutigen, sich Einen anderen Weg wählen religionsbezogene Mate und nicht religiös geprägt ist. gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen gegen rialien. Ausgehend von der Kenntnis und Wahrneh- Rassismus zu positionieren. mung muslimischer Religionspraxis im Alltag suchen Eingedenk dieser Reflexionen sind differenzierte reli diese Methoden Anknüpfungspunkte auf einer interre- gionsbezogene Materialien geeignet, um das Stereo ligiösen oder weltanschaulich-übergreifenden Ebene. typ der als homogen vorgestellten muslimischen Im Kontext einer religiös basierten Jugendarbeit kön- Perspektive zu hinterfragen und heterogene inner 16 nen durch diesen inhaltlichen Fokus Gemeinsamkeiten muslimische Diskurse und vielfältige muslimische 17 auf Basis der religiösen Zugehörigkeit erarbeitet wer Binnenperspektiven erfahrbar zu machen. den. Die innerislamische Heterogenität, unterschied
ENDNOTEN 20 Eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes weist darauf hin, dass eine sichtbare (muslimische) Religions 42 Besand, Anja: Politische Bildung unter Druck. Zum Umgang mit Rechtspopulismus in der Institution Schule, in: Aus Politik zugehörigkeit rassistische Diskriminierung verstärkt. Anti und Zeitgeschichte (APuZ ), 70. Jahrgang, 14 –15 /2020 ; S. 5. diskriminierungsstelle des Bundes: Diskriminierung auf dem 43 Universität Duisburg-Essen: Forschungsprojekt Islamfeind- 1 Vgl. die ausführliche Begriffsdefinition in Schönfeld, Anne: Wohnungsmarkt. Strategien zum Nachweis rassistischer lichkeit im Jugendalter, „Muslime ja, Islam nein?“, o. J.; S. 40. Forschungszugänge zum Themenfeld: Islam-/Muslim Benachteiligungen, Berlin 2015. 44 Thimmel, Andreas/Wenzler, Nils: Offene Jugendarbeit als feindlichkeit und antimuslimischer Rassismus. Eine Bestands- 21 Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Ort Nonformaler (politischer) Bildung, in: Amadeu Antonio aufnahme. Hrsg.: MUTIK gGmbH, Essen o. J. Schulbuchforschung (GEI ): Keine Chance auf Zugehörig- Stiftung (Hrsg.): Läuft bei Dir! Konzepte, Instrumente 2 Vgl. Spielhaus, Riem: Ein Muslim ist ein Muslim, ist ein Mus- keit? Schulbücher europäischer Länder halten Islam und und Ansätze der antisemitismus- und rassismuskritischen lim … oder? Jugendliche zwischen Zuschreibung und Selbst- modernes Europa getrennt. Ergebnisse einer Studie Jugendarbeit, Berlin 2014 ; S. 9ff. bild, in: El-Gayar, Waed/Strunk, Katrin (Hrsg.): Integration des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuch 45 Vgl. Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): In Zukunft: versus Salafismus. Identitätsfindung muslimischer Jugend forschung zu aktuellen Darstellungen von Islam und Jugendarbeit antisemitismuskritisch, rassismuskritisch, licher in Deutschland, Schwalbach/Ts. 2014 ; S. 20 – 37. Muslimen in Schulbüchern europäischer Länder, Braun- empowernd., Berlin 2020 ; S. 17ff. 3 Shooman, Yasemin: Was ist antimuslimischer Rassismus?, schweig 2011. 46 Foitzik, Andreas: Eine Kultur der Besprechbarkeit als Voraus in: Cheema, Saba-Nur (Hrsg.): (K)Eine Glaubensfrage. 22 Ebd., S. 22. setzung für Beschwerdeverfahren, in: Seng, Sebastian/ Religiöse Vielfalt im pädagogischen Miteinander, Frankfurt 23 Ebd., S. 15f. Warrach, Nora (Hg.) i.A. des Informations- und Dokumen a. M. 2017; S. 34. 24 Ebd., S. 22. tationszentrums für Antirassismusarbeit e. V. ( IDA): Rassis- 4 Schönfeld, Anne: Forschungszugänge zum Themenfeld: 25 Das Forschungsprojekt wurde in den Jahren 2017 bis muskritische Öffnung. Herausforderungen und Chancen Islam-/Muslimfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus. 2020 an den Universitäten Duisburg-Essen und Bielefeld für die rassismuskritische Öffnung der Jugend(verbands) Eine Bestandsaufnahme. Hrsg.: MUTIK gGmbH, Essen o. J.; durchgeführt. arbeit und Organisationsentwicklung in der Migrations S. 17. 26 Forschungsprojekt Islamfeindlichkeit im Jugendalter, gesellschaft, Düsseldorf 2019 ; S. 35ff. 5 Shooman, Yasemin: Was ist antimuslimischer Rassismus?, www.islam-feindlichkeit.de (Seite abgerufen am 08.10.20 ). 47 Vgl. u. a. Wagner, Petra: Vorurteilsbewusste Bildung und in: Cheema, Saba-Nur (Hrsg.): (K)Eine Glaubensfrage. 27 Universität Duisburg-Essen: Forschungsprojekt Islam Erziehung als inklusives Praxiskonzept. Inklusion und Vor- Religiöse Vielfalt im pädagogischen Miteinander, Frankfurt feindlichkeit im Jugendalter, „Man denkt immer sofort an urteilsbewusste Bildung und Erziehung, in: Institut für den a. M. 2017; S. 34. Islamismus“, o. J.; S. 24f. Situationsansatz/Fachstelle Kinderwelten (Hrsg.): Inklusion 6 Kaddor, Lamya/Fischer, Henriette/Pfaff, Nicolle: Transfer 28 Universität Duisburg-Essen: Forschungsprojekt Islamfeind- in der Fortbildungspraxis Lernprozesse zur Vorurteils konzept: Präventionsansätze gegen Antimuslimischen lichkeit im Jugendalter, „Muslime ja, Islam nein?“, o. J.; bewussten Bildung und Erziehung begleiten. Ein Methoden- Rassismus und Islamfeindlichkeit für Schule und außer S. 40 – 44. handbuch, Berlin 2018. schulische Jugendarbeit. Hrsg.: Universität Duisburg- 29 Vgl. hierzu Foitzik, Andreas/Holland-Cunz, Marc/Riecke, 48 Ebd., S. 6f. Essen o. J.; S. 3f. Clara: Praxisbuch Diskriminierungskritische Schule, 49 Das Konzept der Vorurteilsbewussten Religionsbildung ist 7 Ebd. Weinheim 2019. angelehnt an den Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung 8 Vgl. Shooman, Yasemin: „… weil ihre Kultur so ist“. 30 Foitzik, Andreas/Holland-Cunz, Marc/Riecke, Clara: und Erziehung. Vgl. hierzu: ZEOK e. V. (Hrsg.): Mein Gott, Narrative des antimuslimischen Rassismus, Bielefeld 2014. Praxisbuch Diskriminierungskritische Schule, Weinheim dein Gott, kein Gott. Interreligiöse Kompetenzen stärken! 9 Hafez, Kai: Schlechte Presse. Zur Darstellung von 2019.; S. 114ff. Eine Handreichung für PädagogInnen der Primarstufe, Muslim*innen und dem Islam in den Medien, in: Cheema, 31 Foitzik, Andreas: Eine Kultur der Besprechbarkeit als Voraus Leipzig 2012; S. 12ff. Saba-Nur (Hrsg.): (K)Eine Glaubensfrage. Religiöse Vielfalt setzung für Beschwerdeverfahren, in: Seng, Sebastian/ 50 ufuq.de: Anregungen für eine diversitätsorientierte Pädago- im pädagogischen Miteinander, Frankfurt a. M. 2017; S. 35. Warrach, Nora (Hrsg.) i.A. des Informations- und Dokumen- gik im Kontext von Islam in der Grundschule, Berlin 2019. 10 Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der tationszentrums für Antirassismusarbeit e. V. ( IDA): Rassis- 51 Vgl. u.a. Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für inter Abgeordneten Christine Buchholz, Dr. André Hahn, Gökay muskritische Öffnung. Herausforderungen und Chancen für nationale Schulbuchforschung (GEI ): Keine Chance auf Akbulut, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE, die rassismuskritische Öffnung der Jugend(verbands)arbeit Zugehörigkeit? Schulbücher europäischer Länder halten Drucksache 19 /17069. und Organisationsentwicklung in der Migrationsgesell- Islam und modernes Europa getrennt. Ergebnisse einer 11 Kompetenznetzwerk Islam-/Muslimfeindlichkeit: Die Angabe schaft, Düsseldorf 2019 ; S. 35ff. Studie des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schul- beruft sich auf die polizeiliche Kriminalstatistik 2019 des 32 Cheema, Saba-Nur: (K)Eine Glaubensfrage. Religiö- buchforschung zu aktuellen Darstellungen von Islam Bundesinnenministeriums (www.kompetenznetzwerk-imf.de, se V ielfalt im pädagogischen Miteinander, in: Cheema, und Muslimen in Schulbüchern europäischer Länder, Seite abgerufen am 08.10.20 ). Saba-Nur (Hrsg.): (K)Eine Glaubensfrage. Religiöse Vielfalt Braunschweig 2011. 12 Fair international e. V.: Initiative brandeilig.org im pädagogischen Miteinander, Frankfurt a. M. 2017; S. 8. 52 Vgl. dazu die Handreichung des Niedersächsischen Kultus (Seite abgerufen am 08.10.2020 ). 33 Ebd. ministerium (Hrsg.): Neo-Salafismus, Islamismus und 13 Decker, Oliver/Brähler, Elmar (Hrsg.): Flucht ins Autoritäre. 34 Chakkarath, Pradeep: Identität und Religion im Jugendalter, Islamfeindlichkeit in der Schule. Wie kann Schule präventiv Rechtsextreme Dynamiken in der Mitte der Gesellschaft. in: Cheema, Saba-Nur (Hrsg.): (K)Eine Glaubensfrage. handeln? Handreichung für Lehrkräfte, Schulleitungen Die Leipziger Autoritarismus-Studie 2018, Gießen 2018. Religiöse Vielfalt im pädagogischen Miteinander, Frankfurt und pädagogische Fachkräfte. Hannover 2017. 14 Institut für Demoskopie Allensbach: Umfrage für die WELT, a. M. 2017; S. 12ff. 53 Ebd., S. 43. 2015 (https://www.welt.de/politik/deutschland/article 35 Yegane Arani, Aliyeh: Antimuslimische Einstellungen und 54 Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale 147280667/Fuer-die-meisten-gehoert-der-Islam-nicht-zu- Diskriminierungsrealität an deutschen Schulen, in: Pfeiffer- Schulbuchforschung/Plattform Zwischentöne: Materialien Deutschland.html, Seite abgerufen am 29.10.2020 ). Hoffmann, Christian/Logvinov, Michail (Hrsg.): Muslimfeind- für Vielfalt im Klassenzimmer: Unterrichtsmodul „Ramadan. 15 Pickel, Gert: Weltanschauliche Vielfalt und Demokratie. lichkeit und Migration: Thesen und Fragen zur Muslimfeind- Fastenzeit und soziale Verantwortung im Islam“ sowie Wie sich religiöse Pluralität auf die politische Kultur auswirkt. lichkeit unter Eingewanderten, Minor-Projekt Wir hier!, o. O. „Umweltschutz – geht alle an! Religiöse und nichtreligiöse Religionsmonitor, Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh 2019. 2015 ; S. 116. Motive für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen“. 16 EU -Studie EU - MIDIS II, S. 27 , zit. n. Antwort der Bundes 36 Vgl. die Beiträge im Praxis- und im Serviceteil dieser www.zwischentoene.info (Seite abgerufen am 13.10.20 ). regierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Publikation. 55 Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Christine Buchholz, Dr. André Hahn, Gökay Akbulut, w eiterer 37 Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Schulbuchforschung (GEI ): Keine Chance auf Zugehörig- Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE, Drucksache Bundesrepublik Deutschland: Interkulturelle Bildung und keit? Schulbücher europäischer Länder halten Islam 19/17069. Erziehung in der Schule (Beschluss der Kultusminister und modernes Europa getrennt. Ergebnisse einer Studie 17 Moussa Nabo, Mitra/Nehlsen, Inga: Islamistische konferenz vom 25.10.1996 i. d. F. vom 05.12.2013 ); S. 3. des G eorg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuch- Radikalisierung in Deutschland. Islamfeindlichkeit als ein 38 Universität Duisburg-Essen: Forschungsprojekt Islamfeind- forschung zu aktuellen Darstellungen von Islam und Musli- makrosoziologischer Faktor, in: Forum Kriminalprävention, lichkeit im Jugendalter, „Muslime ja, Islam nein?“, o. J.; S. 42. men in Schulbüchern europäischer Länder, Braunschweig Ausgabe 02/2019 ; S. 29. 39 Cremer, Hendrik/Niendorf, Mareike: Bildungsauftrag 2011; sowie Forschungsprojekt Islamfeindlichkeit im 18 Hafez, Kai: Schlechte Presse. Zur Darstellung von Menschenrechte. Zum Umgang mit rassistischen und rechts- Jugendalter, www.islam-feindlichkeit.de Muslim*innen und dem Islam in den Medien, in: Cheema, extremen Positionen von Parteien, in: Aus Politik und Zeit (Seite abgerufen am 08.10.20 ). Saba-Nur (Hrsg.): (K)Eine Glaubensfrage. Religiöse Vielfalt geschichte(APuZ ), 70. Jahrgang, 14 –15 /2020 ; S. 22ff. 56 Universität Duisburg-Essen: Forschungsprojekt Islamfeind- im pädagogischen Miteinander, Frankfurt a. M. 2017; S. 35. 40 Ebd., S. 25. lichkeit im Jugendalter, „Muslime ja, Islam nein?“, o. J.; S. 40. 18 19 Koopmans, Ruud/Veit, Susanne/Yemane, Ruta: Ethnische Hierarchien in der Bewerberauswahl: Ein F eldexperiment 41 Sächsisches Schulgesetz, §1, Absatz 5, Satz 4. Zit. nach https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/4192- 19 zu den Ursachen von Arbeitsmarktdiskriminierung. Wissen- Saechsisches-Schulgesetz#p1 (Seite angerufen am schaftszentrum Berlin für Sozialforschung ( WZB ), 2018. 13.10.20 ).
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