Gemüsebau Freiland: Extensionprojekte 2019 - Forum ...
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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Forschungsgruppe Extension Gemüsebau Extensionprojekte Agroscope 2019: Freiland Nr. Titel verantwortlich 1 Früherkennung von Schadorganismen im Klimawandel und Info-Bulletin auf D, F, I C. Sauer Détection précoce des organismes nuisibles dans le changement climatique et Info- Bulletin D, F, I 2 Beratungsunterlagen für den Gemüsebau: DATAphyto, Merkblätter, Flugschriften B. Baur Documents pour le conseil en cultures maraîchères: DATAphyto, fiches techniques, circulaires 3 Diagnostik für spezielle und neue Schaderreger im Gemüsebau M. Lutz Diagnostic pour la détection des organismes nuisibles spéciaux et nouveaux en cultures maraîchères 4 Lückenindikationen im Pflanzenschutz R. Neuweiler Indications lacunaires dans la protection des plantes 5 Nährstoffbedarf und Düngung im Feldgemüsebau R. Neuweiler Besoins nutritionnels et fertilisation en cultures maraîchères plein champ 6 Entwicklung von alternativen Bekämpfungsstrategien gegen Gemüsefliegen unter A. Guyer Einbezug von nicht-chemischen Methoden Développement des stratégies alternatives de lutte contre les mouches des légumes comportant des méthodes non chimiques 7 Früherkennung und Bekämpfung von Neophyten im Gemüsebau M. Keller Détection précoce et lutte contre des néophytes et des autres adventices probléma- tiques en cultures maraîchères 8 Förderung und Einführung von kulturangepassten und verlustarmen Applikations- M. Keller techniken im Gemüsebau R. Total Promotion et introduction de nouvelles techniques d’application précises et à faibles pertes en cultures maraîchères 9 Bodenbürtige Krankheiten: nachhaltige, integrierte Bekämpfungsstrategien im Gemü- M. Lutz sebau Maladies du sol: stratégies de lutte intégrées et durables en cultures maraîchères 10 Alternative Strategien in der Regulierung von Pflanzenkrankheiten und Unkräutern J. Krauss unter Berücksichtigung von nicht-chemischen Massnahmen Stratégies alternatives de lutte contre les pathogènes et les adventices comportant des mesures non chimiques 11 Bekämpfungsstrategien gegen neue, erst regional auftretende Krankheitserreger M. Lutz Stratégie de lutte contre de nouveaux pathogènes étant d’une importance régionale 12 Bekämpfungsstrategien gegen neue und schwer bekämpfbare Schädlinge A. Guyer Stratégies de lutte contre de nouveaux ravageurs ou difficiles à combattre C. Sauer
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Sauer Cornelia Wädenswil Projektnummer: 2019 / 1 Projektbeginn: permanent Früherkennung von Schadorganismen im Klimawandel und Info-Bulletin auf D, F, I Problemstellung Die Früherkennung von Schadorganismen wird in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. So verschiebt sich die Hauptaktivität bestimmter Schaderreger zeitlich innerhalb der Saison; teilweise ändert sich die Anzahl Generationen. Einzelne Arten der bereits vorhandenen Schadorganismen dehnen sich auf neue Kulturen aus und wärmeliebende Schadorganismen etablieren sich vermehrt auch bei uns. Durch den Rückzug von Wirkstoffen kommt es bei der chemischen Bekämpfung – insbesondere bei den Schädlingen – mehr denn je darauf an, die Behandlungen sehr gezielt vorzunehmen. Nur wer die Flug- und Aktivitätszeiten der Schädlinge kennt, kann den Bekämpfungszeitpunkt optimieren. Ziele 2019 In allen drei Landesteilen werden Feldbeobachtungen und Fallenkontrollen von wichtigen Schadorganismen an den geeignetsten Standorten durchgeführt. Agroscope schult und unterstützt die Partner bei der Überwachung und Bestimmung von Schaderregern bei Bedarf. Das bewährte Netzwerk wird aufrechterhalten. Die Bulletins liefern während der Anbausaison wöchentlich Informationen zum aktuellen Stand der Schädlings- und Krankheitssituation in den Kulturen, insbesondere zum ersten Auftreten von Schlüsselorganismen in den drei Landesteilen. Bekämpfungshinweise und regelmässige Informationen über Änderungen bei der Zulassungs- situation von Pflanzenschutzmitteln sind integriert. Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Basis für die Arbeiten 2019 sind die Gemüsebau Infos der letzten Jahre. Das Monitoring von eingewanderten und eingeschleppten Insektenarten wird 2019 fortgesetzt z.B. von der Marmorierten Baumwanze (Halyomorpha halys), der Grünen Reiswanze (Nezara viridula), der Rübenmotte (Scrobipalpa ocellatella), der Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) und der Baumwoll-Kapseleule (Helicoverpa armigera). Ihre Ausbreitung wird weiterverfolgt sowie Schäden im Gemüsebau auch in der Deutschschweiz erfasst. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 175 (FG Extension Gemüsebau: 140; weitere FG Agroscope: 35) Externe Zusammenarbeit Kantonale Fachstellen für Gemüsebau und weitere Partner, FiBL, 2-3 Gemüsebaubetriebe im Raum Zürich- Aargau (Feldkontrollen durch Agroscope), Betriebe im Tessin und in der Romandie Bemerkungen zum Arbeitsvorgang Die Gemüsebau Info erscheint voraussichtlich im üblichen Rhythmus mit den bewährten Bekämpfungs- hinweisen. Der Arbeitsaufwand ergibt sich durch die Überwachung und Redaktion in drei Landesteilen und die Übersetzungsarbeiten für die italienische Version, die im Tessin durch das Agroscope-Team und seine Partner geleistet werden. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz cornelia.sauer@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Baur Brigitte Wädenswil Projektnummer: 2019 / 2 Projektbeginn: permanent Beratungsunterlagen für den Gemüsebau: DATAphyto, Merkblätter, Flugschriften Problemstellung Der Pflanzenschutz im Gemüsebau ist anspruchsvoll. Neubewilligungen, Bewilligungsanpassungen und Rück- züge erfolgen laufend. Das BLW hat 2016 den Kreis von Gemüsearten, die als Kleinkulturen (minor crops) ein- gestuft sind, erweitert. Diese können von einem erleichterten Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel profitieren, sofern für diese in der EU bereits eine entsprechende Bewilligung vorliegt. Der Anteil der über das erleichterte Verfahren erteilten Neubewilligungen nimmt zu. Bereits bewilligte Pflanzenschutzmittel, die nach heutiger Einschätzung mit gewissen Risiken für Mensch und Umwelt behaftet sind, werden vom BLW im Rahmen der gezielten Überprüfung periodisch neu beurteilt. Dabei kommt es zu Anwendungseinschränkungen oder zu Bewilligungsrückzügen. Zusätzliche Änderungen in der Bewilligungssituation sind auf den Prozess der periodischen Erneuerung von bestehenden Bewilligungen zurückzuführen. Treten Schaderreger neu oder witterungsbedingt gehäuft auf, müssen aktuelle Beratungsunterlagen verfügbar sein. Ziele 2019 Die Anwender von Pflanzenschutzmitteln sind gefordert, den Überblick über die aktuelle Bewilligungssituation zu behalten und Änderungen rechtzeitig bei der Pflanzenschutzplanung zu berücksichtigen. In den Pflanzenschutzmittel-Aktualisierungen der Gemüsebau Info, welche periodisch erscheinen, macht Agroscope jeweils auf neu bewilligte Indikationen und Änderungen bei bereits bestehenden Bewilligungen auf- merksam. Integriert ist auch eine Liste mit Produkten, deren Bewilligung beendet ist, die aber noch aufge- braucht werden dürfen. Die Pflanzenschutzmittelaktualisierungen sind auch auf der Website von Agroscope abrufbar. DATAphyto wird aktuell gehalten (Erfassung neuer, Löschung zurückgezogener und Anpassung bestehender Bewilligungen), solange für das Funktionieren der Datenbank keine grösseren Investitionen notwendig werden. Als Alternative steht zurzeit nur das Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLW (psm.admin.ch) zur Verfügung. Interessierte Kreise sollen bei der Evaluation von Alternativen zu DATAphyto unterstützt werden. Merkblätter sollen die Praxis mit Informationen zu aktuellen Problemen versorgen. Auf Neuerscheinungen wird in «Der Gemüsebau» hingewiesen. Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) DATAphyto ist als praxisorientierte und zuverlässige Informationsquelle für den Pflanzenschutzmitteleinsatz im Gemüsebau etabliert. Unter www.gemuesebau.agroscope.ch respektive www.cultures-maraicheres.agroscope.ch werden die aktuel- len und älteren Ausgaben der «Pflanzenschutzmittelaktualisierungen» sowie Beratungsunterlagen für Gemüseproduzenten übersichtlich angeboten. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 40 Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz brigitte baur@agroscope.admin.ch www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Lutz Matthias Wädenswil Projektnummer: 2019 / 3 Projektbeginn: permanent Diagnostik für spezielle und neue Schaderreger im Gemüsebau Problemstellung Berater und Produzenten müssen auftretende Schädlinge und Pathogene zuverlässig erkennen, damit sie die Rahmenbedingungen der PSM-Gesetzgebung einhalten können. Bei seltenen oder neu auftretenden Schad- erregern muss die Möglichkeit bestehen, eine unabhängige, zuverlässige Diagnose erstellen zu lassen. Korrekterweise nehmen Produzenten oder Berater bei Problemen zuerst mit den regionalen oder kantonalen Fachstellen Kontakt auf. Bei Bedarf empfehlen diese, Material zur Diagnose an die Extension Gemüsebau von Agroscope zu schicken. Im Weiteren dient dieses Projekt der Früherkennung von neuen, problematischen Schaderregern sowie der Verfolgung von Änderungen im Pathogen-Spektrum einzelner Gemüsekulturen im Laufe der Zeit. Dies erlaubt, frühzeitig Abklärungen zu treffen und erste Massnahmen zu ergreifen. Ziele 2019 1. Die Schweizer Gemüsebranche erhält beim Auftreten von unbekannten Schaderregern fristgerecht Diagnosen und Empfehlungen zur Lösung der Probleme. 2. Je nach notwendiger Bestimmungsmethode werden die Untersuchungsberichte samt Interpretation in mindestens 80% der Fälle innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Eingang der Muster bei Agroscope an die Einsender übermittelt. 3. Probleme, Diagnosen, Einsender und Aufwand werden in einer Datenbank erfasst und so ausgewertet, dass Rückschlüsse auf die Bedeutung der neu auftretenden Probleme gezogen werden können. Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Die Diagnostik-Fachexpertise des Extension-Teams Gemüsebau in Wädenswil und von Agroscope in Conthey wurde 2018 rund 100 Mal beansprucht. Erkenntnisse aus der Diagnostik über das Auftreten von Schlüssel- schädlingen oder -krankheiten fliessen in den Warndienst ein. Über neu auftretende Schadorganismen wird in der Gemüsebau Info informiert. Bei Bedarf wird die Situation vertieft abgeklärt und erste Schritte zur Erarbei- tung von Bekämpfungsstrategien eingeleitet. Durchschnittlich treten pro Jahr rund 2 bis 3 neue Schaderreger/Kultur-Kombinationen auf. Im Jahr 2018 wurden jedoch 9 neue Krankheiten diagnostiziert. Dabei zeigt sich, dass die wichtigsten neuen Erreger nicht als Quarantäneorganismen klassifiziert sind. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 35 Externe Zusammenarbeit Kantonale und regionale Fachstellen Gemüsebau, Firmenberatung, Produzenten Bemerkungen zum Arbeitsvorgang Diagnosen, welche Schaderreger bei den Fruchtgemüsekulturen im Gewächshaus betreffen, werden bei Agroscope in Conthey erstellt, Clavibacter-Diagnosen im Speziallabor in Wädenswil. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz matthias.lutz@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Neuweiler Reto Wädenswil Projektnummer: 2019 / 4 Projektbeginn: permanent Lückenindikationen im Pflanzenschutz Problemstellung In Ergänzung zu nicht-chemischen und vorbeugenden Massnahmen sind zur Bewältigung von Pflanzenschutz- problemen bewilligte, wirksame Pflanzenschutzmittel nach wie vor unerlässlich. Im Zusammenhang mit der «Gezielten Überprüfung» und der Erneuerung von bestehenden Bewilligungen entstehen laufend neue Lückenindikationen. Für Kleinkulturen (minor crops) sieht die Pflanzenschutzmittel-Verordnung ein erleichtertes Zulassungsverfahren vor. Voraussetzung dafür ist, dass in der EU eine entsprechende Bewilligung bereits besteht und das betreffende Pflanzenschutzmittel in der Schweiz bei anderen Kulturen schon zugelassen ist. In der Umfrage 2018 des FFG wurden wieder diverse Pflanzenschutzprobleme zusammengetragen. Ähnliche Anträge wurden gebündelt. Zusammen ergeben sich mit den bereits in den Vorjahren eingegeben, noch pen- denten Pflanzenschutzproblemen für das laufende Jahr 43 aktiv bearbeitbare Indikationslücken. Bei 26 davon kann auf rein administrativem Wege nach dem minor-use-Verfahren auf eine Lösung hingearbeitet werden. In 6 Fällen müssten Firmen noch Wirksamkeits- und/oder Rückstandsstudien nachliefern. In 5 Fällen sind ergän- zende Rückstandsstudien erforderlich, die von der Gemüsebranche gemeinsam mit Agroscope zu erarbeiten wären. In 6 Fällen müssen die Wirksamkeit und die Rückstandssituation in Versuchen von Grund auf abgeklärt werden. Ziele 2019 1. Bei Lücken, die sich rein administrativ schliessen lassen, werden zuhanden des VSGP Informationen und Unterlagen zur aktuellen Situation im In- und Ausland beschafft und zusammengestellt. Der VSGP kontak- tiert die betreffenden Schweizer Firmen und motiviert diese, Bewilligungsgesuche einzureichen. 2. Zu Indikationslücken, die noch eigene Versuchsaktivitäten erfordern, stellt Agroscope dem VSGP die Versuchsberichte und ausformulierten Bewilligungsanträge zur Verfügung. Der VSGP erfüllt auch in solchen Fällen eine Schnittstellenfunktion zu den PSM-Firmen. 3. Zu hoch priorisierten Lücken, bei denen die Wirksamkeit bereits abgeklärt ist, jedoch noch Rückstands- studien erforderlich sind, werden die damit verbundenen Kosten abgeschätzt. Das FFG und die Kommis- sion für Anbautechnik und Label des VSGP entscheiden im Einzelfall, ob diese Rückstandsanalysen aus dem Fonds des VSGP finanziert werden. 4. In Fällen, in denen noch Wirksamkeitsversuche erforderlich sind, wird abgeklärt, wie weit diese von aus- ländischen Versuchsanlegern übernommen werden könnten. Bei hoch priorisierten Lückenindikationen werden diese Versuche von Agroscope selbst durchgeführt. In erster Linie werden Wirkstoffe geprüft, bei denen sich der Kostenaufwand für Rückstandsstudien in Grenzen hält. 5. Agroscope eruiert proaktiv Lücken, die bei der «Gezielten Überprüfung» und der Erneuerung von beste- henden Bewilligungen entstehen, und sucht nach Lösungen zu ihrer Schliessung. Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Von den Anfang 2018 vorliegenden 52 bearbeitbaren Lücken konnten 6 im vergangenen Jahr geschlossen werden. In 8 weiteren Fällen erfolgten die notwendigen Abklärungen und Absprachen mit den Produkte- inhaberfirmen, so dass diese inzwischen ein Bewilligungsgesuch einreichen konnten. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 140 Externe Zusammenarbeit BLW (Fachbereich Nachhaltiger Pflanzenschutz), AK Lückenindikationen D, MUCF Bemerkungen zum Arbeitsvorgang Seit 2017 ist Agroscope in einem europäischen Gremium zur Schliessung von Lückenindikationen vertreten. Diese sogenannte Minor Use Coordination Facility (=MUCF) sammelt und priorisiert auf europäischer Ebene die aktuell vorhandenen, nur ungenügend lösbaren Pflanzenschutzprobleme. In diese Sammellisten fliessen auch die in der Schweiz bestehenden Indikationslücken ein. Ziel ist die Ausnutzung von Synergien bei der Durchführung von Wirksamkeits- und Rückstandsstudien. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz reto.neuweiler@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Neuweiler Reto Wädenswil Projektnummer: 2019 / 5 Projektbeginn: permanent Nährstoffbedarf und Düngung im Feldgemüsebau Problemstellung 1. Regionale Gewässerschutzprojekte, die eine weitere Senkung des Nitratgehalts in Grund- und Trink- wasser bezweckten, erreichten bislang die vorgegebenen Ziele nicht. Als Ursache wird eine weiterhin zu hohe Auswaschung von Nitrat aus acker- und gemüsebaulich genutzten Flächen vermutet. In betroffenen Regionen erwägen die zuständigen Amtsstellen, auch im Gemüsebau Anbaueinschränkungen und Zusatzauflagen einzuführen, mit dem Ziel, die Nitratverlagerung ins Grund- und Trinkwasser zu verringern. Gemüseproduzenten sehen sich daher vor grosse Herausforderungen gestellt. Es gilt, ein Bewirt- schaftungskonzept zu entwickeln, das neue Strategien in der N-Düngung sowie andere auswaschungs- mindernde Massnahmen beinhaltet. 2. Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen wird Freilandgemüse vermehrt in den Rüsthallen marktfertig gerüstet. Dabei wird ein steigender Anteil der stationär anfallenden Ernterückstände u.a. aus phytosanitären Gründen Biogasanlagen zugeführt. Für den einzelnen Produzenten stellt sich die Frage, wie hoch der mit den Ernterückständen vom Betrieb weggeführte Stickstoff in Suisse-Bilanz zu bewerten ist. Ziele 2019 1. Im Rahmen des vom BLW finanzierten Drittmittelprojektes NitroGäu, an dem neben dem FiBL und ande- ren Forschungsgruppen von Agroscope auch die Extension Gemüsebau beteiligt ist, werden in der inter- nationalen Fachliteratur praxisrelevante Forschungsergebnisse gesammelt. Diese werden bewertet hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit unter Schweizer Verhältnissen und ihres Potenzials zur Reduktion des Nitratrisikos. Dabei stehen unter anderem Nmin-basierte Bemessungsmethoden für die N-Düngung im Fokus. Bei der Festlegung einer möglichen Strategie für die N-Düngung nach Nmin werden die von Agroscope in früheren Jahren vor allem im Salatanbau gewonnenen Analyseresultate verwendet. 2. Auf der Grundlage von Literaturangaben und den bei einigen Praxisbetrieben bereits vorhandenen Analysewerten von abgeführten Ernterückständen werden praxisgerechte Durchschnittswerte hergeleitet, die bei der Berechnung der Suisse-Bilanz eingesetzt werden können. In einem weiteren Teilprojekt von NitroGäu wird im Rahmen von Lysimeterversuchen abgeklärt, wie die Ernterückstände die N- Auswaschung beeinflussen und in welchem Mass deren Wegfuhr das Nitratrisiko reduziert. Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Auf der Grundlage einer im Rahmen des BLW-Drittmittelprojektes NitroGäu durchgeführten Literaturstudie können die einzelnen Freilandgemüsearten hinsichtlich ihres Nitratrisikos in unterschiedliche Kategorien einge- teilt werden. Der zu diesem Thema bei der Projektleitung und dem BLW eingereichte Bericht befindet sich zurzeit in Vernehmlassung. Es stellt sich die Frage, ob ein solch differenziertes Bewertungssystem umsetzbar ist und den einheitlich hohen Wert in MODDIFFUS ersetzen kann. Ebenfalls auf der Basis der internationalen Fachliteratur wurde ein Katalog von Bewirtschaftungsmassnahmen erstellt, die zu einer deutlichen Reduktion der Nitratauswaschung beitragen können. Einige davon bieten sich auch für den Schweizer Gemüsebau an. Im Rahmen von Untersuchungen zur Verbesserung der Haltbarkeit bei Salaten wurde über N min-Analysen die N-Verfügbarkeit im Boden verfolgt. Dabei hat es sich gezeigt, dass bei Sommersätzen die N-Mineralisierung massgeblich zur Deckung des N-Bedarfes der Kultur beiträgt. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 40 Externe Zusammenarbeit VSGP, diverse kantonale Fachstellen, Forschungsbereich Agrarökologie und Umwelt von Agroscope Bemerkungen zum Arbeitsvorgang Im Rahmen dieses zu den gesetzlichen Aufgaben gehörenden Projektes müssen zusätzlich laufend vom BLW eingehende Aufträge bearbeitet werden. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz reto.neuweiler@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Guyer Anouk Wädenswil Projektnummer: 2019 / 6 Projektbeginn: 2015 Entwicklung von alternativen Bekämpfungsstrategien gegen Gemüsefliegen unter Einbezug von nicht-chemischen Methoden Problemstellung Mit vorbeugenden Massnahmen und den bewilligten Bekämpfungsmöglichkeiten können verschiedene Kulturen nicht ausreichend vor Schäden durch Gemüsefliegen geschützt werden. Vom Forum Forschung Gemüse wurde die Suche nach neuen und alternativen Bekämpfungsstrategien gegen die Bohnenfliege, die Kleine Kohlfliege, die Möhrenfliege und die Chicoréeminierfliege priorisiert. Ziele 2019 Zur Bekämpfung verschiedener Gemüsefliegen sollen neue und alternative Bekämpfungsverfahren untersucht sowie bestehende Bekämpfungsstrategien optimiert werden. Bohnenfliege: In Absprache mit der Konservenindustrie und Pflanzenschutzmittelfirmen werden in Feld- versuchen Alternativen zur Bekämpfung der Bohnenfliege in Erbsen erarbeitet. Ebenfalls werden Rückstands- werte des alternativen chemischen Wirkstoffs ermittelt. Kleine Kohlfliege, Möhrenfliege: Verschiedene Ansätze zur Bekämpfung der Kleinen Kohlfliege werden im Rahmen des europäischen C-IPM ERA-NET Drittmittelprojektes FlyIPM (T. Boeriis und D. Mazzi) weiter- verfolgt. Zusätzlich werden weitere Möglichkeiten zur Umsetzbarkeit vorbeugender Massnahmen und nicht- chemischer Bekämpfungsmethoden unter Schweizer Bedingungen abgeklärt. Chicoréeminierfliege: In Befallsregionen wird ein Monitoring durchgeführt, damit Bekämpfungsmassnahmen gezielter terminiert werden können. Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Je nach Projekt und Projektpartner können die Resultate den Produzenten erst zur Verfügung gestellt werden, wenn sie wissenschaftlich publiziert sind. Bohnenfliege: Feldversuche im 2018 auf verschiedenen Betrieben zeigten eine deutliche Befallsminderung, wenn das Saatgut mit einem alternativen chemischen Wirkstoff gebeizt wurde. Es wurde ebenfalls eine Rück- standsstudie durchgeführt. Kleine Kohlfliege: Im Rahmen des europäischen C-IPM ERA-NET Drittmittelprojektes „FlyIPM“ wurden Versuche in Feld und Labor durchgeführt. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): ca. 140 (FG Extension Gemüsebau: 60 AT; weitere FG Agroscope: 10 AT; Drittfinanzierung: 70 AT) Externe Zusammenarbeit Hilcona (Stefan Däster), Syngenta (N. Sartori) und Versuchsbetriebe Projektpartner von Fly-IPM, einem durch Drittmittel finanzierten Projekt: The University of Warwick (UK), Université de Rennes 1 (F), University of Copenhagen (DK), Julius Kühn-Institut (D), Teagasc Research Centre (IRL), Norwegian Institute of Bioeconomy Research (NO), Norwegian University of Life Sciences (NO), University of Ljubljana (SLO) Zusammenarbeit mit Légufrais SA (Andreas Bühler) Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz anouk.guyer@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Keller Martina Wädenswil Projektnummer: 2019 / 7 Projektbeginn: 2011 Früherkennung und Bekämpfung von Neophyten im Gemüsebau Problemstellung Bei Problemunkräutern handelt es sich vornehmlich um mehrjährige Arten. Sie breiten sich in Gemüsebau- flächen besonders rasch aus und lassen sich dort nur sehr schwer bekämpfen. Dies ist zum einen auf die mehrheitlich geringe Konkurrenzkraft der meisten Gemüsearten zurückzuführen. Ausserdem stehen für gemüsebaulich genutzte Flächen nur beschränkt bewilligte, kulturverträgliche und wirksame chemische Mittel zur Verfügung. Haben sich auf Kulturflächen erste Herde von Neophyten etabliert, so besteht ein hohes Ausbreitungsrisiko durch den überbetrieblichen Maschineneinsatz sowie über Erdbesatz und abgeführte Ernte- rückstände. Um den hohen Aufwand für grossflächige Tilgungsmassnahmen zu vermeiden, ist es entscheidend, die ersten Pflanzen einer solchen Unkrautart frühzeitig zu erkennen und vollständig zu eliminieren. Es ist daher grund- legend, dass die einzelnen Anbauer hinsichtlich neuer Unkrautarten sensibilisiert und betreffend möglicher Einschleppungsrisiken und vorbeugender Massnahmen informiert sind. Oft funktioniert jedoch weder die Prävention noch die Früherkennung, daher ist es ebenfalls wichtig, Bekämpfungsmassnahmen zur Tilgung von verschiedenen Problemunkräutern und Neophyten zu entwickeln. Ziele 2019 Erdmandelgras: Die vor 6 Jahren angelegten Langzeitversuche (Pilotflächen) zur Untersuchung der Wirksamkeit von ganz- heitlichen Bekämpfungsstrategien zur Sanierung von stark vom Erdmandelgras befallenen Gemüsebau- flächen werden weiter betreut. Zur Erfolgskontrolle wird weiterhin die Befallsentwicklung verfolgt. Die Gemüsebranche wird laufend über die neuesten Erkenntnisse orientiert. Die Produzenten werden während der Saison regelmässig auf die Thematik Erdmandelgras hingewiesen, damit diese im Bewusst- sein bleibt (insbesondere Vorbeugung und Früherkennung). Neophyten / weitere Problemunkräuter: Weiterführung der 2018 angelegten Bekämpfungsversuche gegen Sumpfknöterich Verfassen von Merkblättern zu neuen Problemunkräutern wie Sumpfknöterich und Huflattich. Bisher im Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus 8 Versuchsjahren zur Verhinderung der Ausbreitung und zur Tilgung des Erdmandelgrases wurden an zahlreichen Tagungen und Flurbegehungen und in Publikationen vorgestellt (die Publikationen sind im Internet auf der Agroscope-Seite verfügbar). Zu den sich auch im Gemüsebau ausbreitenden Problemunkräutern Schachtelhalm und Gemeiner Beifuss wurden 2 praxisnahe Merkblätter verfasst. Im Weiteren wurden mechanische und chemische Bekämpfungs- massnahmen auf ihre Wirksamkeit gegen Sumpfknöterich geprüft. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 40 Externe Zusammenarbeit Enge Zusammenarbeit mit den Fachleuten der Forschungsgruppe «Herbologie im Feldbau» von Agroscope (Judith Wirth und Christian Bohren) sowie mit diversen kantonalen Fachstellen und Agridea. Bemerkungen zum Arbeitsvorgang Verdachtsfälle sind von den regionalen Beratungsstellen und Produzenten an Agroscope zu melden. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz martina.keller@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Keller Martina Total René Wädenswil Projektnummer: 2019 / 8 Projektbeginn: 2018 Förderung und Einführung von kulturangepassten und verlustarmen Applikationstechniken im Gemüsebau Problemstellung Das ganzflächige Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln mit dem Feldbalken ist im Gemüsebau wie in der übrigen Landwirtschaft immer noch Standard. Gerade bei Kulturen in frühen Entwicklungsstadien mit noch wenig Blattfläche, gelangt so jedoch ein grosser Teil der Pflanzenschutzmittel nicht auf die Zielfläche, sondern ungenutzt auf den Boden. Durch eine genaue, kulturpflanzen- und blattflächenangepasste Applikation könnte die eingesetzte Menge von Pflanzenschutzmitteln deutlich gesenkt werden. Neueste, kameragesteuerte Hackgeräte erfassen den exakten Standort und die Ausdehnung jeder Pflanze, um anschliessend zwischen den Pflanzen in der Reihe mechanisch zu hacken. Diese Kamera- bzw. Sensordaten können ebenfalls als Input für eine kulturpflanzen- und blattflächenangepasste Applikation verwendet werden, wenn die Datenverarbeitung und Regelung der Einzeldüsen in Echtzeit gelingt. Die SZG hat als Hauptgesuchstellerin im Rahmen des Projektnetzwerkes AgrIQnet erfolgreich ein entspre- chendes Drittmittelprojekt akquiriert. Nach den positiven Erfahrungen von 2018 zur Eignung eines auf einem Roboterhackgerät aufgebauten Spritzprototyps für die Punktapplikation (spot spraying) besteht noch weiterer Optimierungsbedarf an diesem Gerät selbst. Es stellen sich Fragen hinsichtlich der bei verschiedenen Gemüsekulturen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien auszubringenden Aufwandmenge und damit verbunden der Düsenwahl. Ausserdem sollte an den Beispielen von verschiedenen Schaderregern abgeklärt werden, ob die Punktapplikation einer breitflächigen Anwendung hinsichtlich der Wirkung ebenbürtig ist. Ziele 2019 1. In Folgeversuchen werden weitere Resultate erarbeitet, die eine zuverlässige Anpassung der Brühemenge an die Pflanzengrösse und Blattfläche während der Kulturentwicklung erlauben. 2. Abklärung der Einsetzbarkeit des Prototyps in Pflanzkulturen von verschiedenen Gemüsearten. Erarbeitung der optimalen Anwendungsparameter. 3. Vergleich der biologischen Wirksamkeit gegen ausgewählte Schaderreger zwischen dieser neuen Appli- kationstechnik und der Standardspritztechnik. 4. Durchführung von ergänzenden Rückstandsstudien bei Gemüsearten mit rückstandssensiblem Erntegut. 5. Weiterentwicklung des Verfahrens in Richtung Automatisierung der Anpassung der Brühemenge an die Pflanzengrösse. Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Der Prototyp wurde 2018 mit dem Hersteller bis zur Einsatzbereitschaft weiterentwickelt. Die Düsensteuerung und -öffnung erfüllen die Anforderungen von spot spraying. Die Treffsicherheit ist gewährleistet. Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass diese Technik in frühen Kulturstadien ein erhebliches Sparpotenzial aufweist (60- 90% der Standardbrühemenge). In den wenigen, bei Salatsätzen durchgeführten Wirksamkeitsversuchen konnte zudem eine mit dem Standardverfahren vergleichbare Wirkung gegen Schaderreger nachgewiesen werden. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): ca. 70 Externe Zusammenarbeit SZG; VSGP; Firma Steketee, Niederlande; Firma Möri, Aarberg; KZG der Kantone BE und FR Bemerkungen zum Arbeitsvorgang Auswahl der prioritär zu beforschenden Kulturen mit den beteiligten Beratern und Produzenten. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz martina.keller@agroscope.admin.ch – rene.total@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Lutz Matthias Wädenswil Projektnummer: 2019 / 9 Projektbeginn: 2014 Bodenbürtige Krankheiten: nachhaltige, integrierte Bekämpfungsstrategien im Gemüsebau Problemstellung Im Schweizer Gemüsebau verursachen bodenbürtige Krankheiten in steigendem Masse Ausfälle. Neben bekannten Krankheiten wie z.B. der Kohlhernie, sind auch neuere Krankheiten wie z.B. Colletotrichum coccodes auf dem Vormarsch. Bodenbürtige Schadorganismen sind nur schwer bekämpfbar. Deshalb sollen in diesem Extensionprojekt alternative Bekämpfungsstrategien gegen solche Schaderreger entwickelt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Wirkung von kulturtechnischen Massnahmen sowie dem Einsatz und/oder der Förderung von Antagonisten. Ziele 2019 1. Feldversuche zur Anwendung von ausgewählten Antagonisten zur Bekämpfung von Chalara elegans bei Nüsslisalat. 2. Bekämpfungsversuche gegen Pythium bei Bundkarotten 3. Prüfung von Antagonisten-Einsatz und Düngungsmassnahmen (Chitin, etc.) gegen Colletotrichum coccodes unter kontrollierten Bedingungen 4. Publikationen über die bisher im Rahmen dieses FFG-Projektes gewonnenen Erkenntnisse Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Erkenntnisse betreffend der Kombination von Antagonisten-Einsatz, angepasster Kulturtechnik und organischer Düngung im Freiland Erfahrungen zum Potential verschiedener Antagonisten zur Unterdrückung von Schadorganismen Geeignete Applikationsmethoden zur Anwendung von Antagonisten Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 140 Externe Zusammenarbeit Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen und internationalen Partnern im Rahmen von Kleinprojekten sowie akquirierten Drittmittelprojekten. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz matthias.lutz@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Krauss Jürgen Wädenswil Projektnummer: 2019 / 10 Projektbeginn: 2013 Alternative Strategien in der Regulierung von Pflanzenkrankheiten und Unkräutern unter Berücksichtigung von nicht-chemischen Massnahmen Problemstellung Im Rahmen der gezielten Überprüfung und der Erneuerung von bestehenden Bewilligungen werden vermehrt Wirkstoffe und bewilligte Indikationen zurückgezogen. Bei einigen Gemüsekulturen sind nur sehr wenige Fungizide und Herbizide zugelassen. Dies kann dazu führen, dass Krankheiten und Unkräuter nicht mehr aus- reichend bekämpft werden können. Solche Anwendungslücken sollen identifiziert, und zu ihrer Schliessung soll nach Alternativen gesucht werden. Die Bewilligungen für linuronhaltige Produkte endeten 2015 bzw. 2016. Die letzten verbliebenen Linuron- Produkte durften in der Schweiz noch maximal bis am 30. April 2018 eingesetzt werden. Deshalb ist es dringend notwendig, Alternativen zur Unkrautbekämpfung mit Linuron zu finden. Die Bewilligung für das Herbizid Kaskadora (Carbetamide) ist ebenfalls ausgelaufen. Das Produkt war bis anhin ein wichtiger Baustein in der Unkrautbekämpfung im Chicoréeanbau. Es müssen daher Strategien erarbeitet werden, um eine ausreichende Unkrautbekämpfung in dieser Kultur weiterhin zu gewährleisten. In der EU zeichnen sich zudem in der Unkrautbekämpfung im Zwiebelanbau bedingt durch den Wegfall einzelner Wirkstoffe Engpässe ab. Auch hier müssen vorausschauend alternative Bekämpfungsstrategien entwickelt werden. Im Weiteren werden voraussichtlich im Gemüsebau bei verschiedenen Kulturen gegen falsche Mehltaupilze bewilligte Fungizide wegfallen. Daher muss nach neuen Bausteinen für nachhaltige Fungizidstrategien gegen falsche Mehltaupilze gesucht werden. Ziele 2019 Doldenblütler: Verbesserte Strategien und Rückstandsstudien für Sellerie und Fenchel erarbeiten Zwiebeln: Versuche mit verschiedenen Naturherbiziden (Fettsäuren) zu Beginn der Kultur, um den Einsatz von chemischen Herbiziden so weit wie möglich zu reduzieren. Chicorée: Entwicklung von Strategien, welche Kaskadora ersetzen und eine gute Wirkung gegen Kreuz- kraut sowie Franzosenkraut haben, unter Einbezug einer Hacktechnik für Dämme. Salate: Verschiedene Strategien zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus an Blattsalaten unter Einbezug von Laminarin als Biostimulator und verschiedenen Resistenzinduktoren. Bisher im Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Karotten: Alternative Herbizidstrategien wurden entwickelt. Die dafür benötigten Herbizide sind bewilligt. Es wurde breit kommuniziert (Merkblätter, Artikel, Vorträge, Flurbegehungen). Fenchel: Eine wirksame und verträgliche Herbizidstrategie wurde gefunden. Diese muss nun im Rahmen von Folgeversuchen optimiert werden. Knollen- und Stangensellerie: In Versuchen erwiesen sich verschiedene Produkte als vielversprechend. Petersilie: Die Grundlagen für eine Strategie in gesäter und gepflanzter Petersilie sind vorhanden. Nun muss im Rahmen des Lückenindikationsprojekts auf eine offizielle Bewilligung hingearbeitet werden. Zwiebeln: Bromoxynil wurde innerhalb verschiedener Herbizidstrategien geprüft. Die Bromoxynil-haltigen Herbizide Buctril und Xinca wurden in der Schweiz zugelassen. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 60 Externe Zusammenarbeit Arbeitsbesprechungen mit dem Arbeitskreis Lückenindikation (D) und Austausch mit Beratern aus Deutsch- land. Zusammenarbeit mit der Fachstelle Gemüse in Grangeneuve (gemeinsame Versuche in Fenchel und Zwiebeln). Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz juergen.krauss@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Lutz Matthias Wädenswil Projektnummer: 2019 / 11 Projektbeginn: 2017 Bekämpfungsstrategien gegen neue, erst regional auftretende Krankheitserreger Problemstellung Im Gemüsebau treten beinahe jedes Jahr neue Krankheitserreger auf, welche sich in gewissen Regionen etablieren können. Diese neuen Krankheiten können zu grossen Ernteausfällen führen und sich potentiell in der ganzen Schweiz verbreiten. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh Bekämpfungsstrategien zu entwickeln, um diese noch regional vorkommenden Krankheiten zu unterdrücken und damit ihre Weiterverbreitung in der Schweiz möglichst einzuschränken. Ziele 2019 2018 werden folgende Pathosysteme bearbeitet: Krautstiel / Verticillium spp. Verticillium ist ein bodenbürtiger, aber auch durch Samen übertragbarer Krankheitserreger, welcher verschie- dene Gemüsearten befallen kann. In den letzten Jahren waren, insbesondere im Tessin, grosse Ausfälle durch diese Krankheit zu verzeichnen. Untersuchung von Samen und Böden auf das Vorkommen von Verticillium spp. Bekämpfung mit alternativen Methoden, z.B. Antagonisten. Zucchetti / Cladosporium spp. (Krätze) Entwicklung von Bekämpfungsstrategien mit chemischen und alternativen Methoden. Diese Versuche werden von M. Jermini in Cadenazzo realisiert. Stangensellerie / Colletotrichum acutatum Prüfung verschiedener Fungizide zur Bekämpfung dieser neuen Krankheit. Diese Versuche werden von M. Jermini in Cadenazzo realisiert. Knoblauch / Embellisia allii Evaluationen verschiedener Methoden zur Oberflächensterilisation von Pflanzzehen zur Kontrolle dieser auf dem Saatgut eingeschleppten neuen Krankheit. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 40 (FG Extension Gemüsebau: 30 AT; weitere FG Agroscope: 10 AT) Externe Zusammenarbeit Die Versuche werden in Zusammenarbeit mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern geplant und durchgeführt. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz matthias.lutz@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Kompetenzbereich Pflanzen und pflanzliche Produkte Kontaktperson: Guyer Anouk Sauer Cornelia Wädenswil Projektnummer: 2019 / 12 Projektbeginn: 2018 Bekämpfungsstrategien gegen neue und schwer bekämpfbare Schädlinge Problemstellung 1. Eingeschleppte Schädlinge wie die Marmorierte Baumwanze Halyomorpha halys, die Reiswanze Nezara viridula und weitere stellen an die Bekämpfungsstrategien im Schweizer Gemüsebau neue Heraus- forderungen. 2. Heimische Schädlinge gewinnen aufgrund verschiedener Einflussfaktoren an Bedeutung und verursachen ökonomisch relevante Schäden. 3. Bodenbürtige Schädlinge beschädigen während ihrer Entwicklung bodennahe Pflanzenteile und Wurzeln. Frassgänge bei Wurzelgemüsen führen zu Qualitätseinbussen oder zur Entwertung des Ernteprodukts. Bodenbürtige Schädlinge sind mit Pflanzenschutzmitteln schwer zu erreichen und es fehlen nachhaltig wirksame Bekämpfungsmöglichkeiten. Ziele 2019 1. Monitoring der Wanzenpopulation und ihrer Populationsdynamik in zwei Betrieben, bei denen in den Vorjahren Wanzen in Paprika-, Aubergine- und Gurkenkulturen beobachtet wurden. Das Ausmass des Schadens wird ebenfalls erhoben. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Anwesenheit von Halyomorpha halys gelegt. 2. Unterstützung von Feldversuchstätigkeiten von regionalen Beratungsstellen zur Bekämpfung der Weissen Fliege in besonders von diesem Schaderreger betroffenen Anbaugebieten. Versuche zur Prüfung von Wirksamkeit und Phytotoxizität alternativer Bekämpfungsmittel. Aufbau eines Monitorings zum zeitlichen Auftreten des Erbsenwicklers, damit der Bekämpfungszeitpunkt gezielter terminiert werden kann. 3. Versuche zur Anwendung und Wirksamkeit alternativer Bekämpfungsmittel und -strategien gegen Draht- würmer und Erdflöhe. Bisher in Projekt erarbeitet (falls mehrjähriges Projekt) Zahlreiche Versuche im 2018 zu alternativen Methoden und Applikationstechnik zur Bekämpfung der Weissen Fliege in Kohlarten waren vielversprechend und werden weiterverfolgt. Schätzung Arbeitstage 2019 (aller Mitarbeitenden): 80 Externe Zusammenarbeit Die Versuche werden in Zusammenarbeit mit regionale Fachstellen Gemüsebau und Produzenten geplant und durchgeführt. Agroscope Müller-Thurgau-Strasse 29, 8820 Wädenswil / Schweiz anouk.guyer@agroscope.admin.ch – cornelia.sauer@agroscope.admin.ch Extensionprojekte 2019 Gemüsebau Freiland www.agroscope.ch | gutes Essen, gesunde Umwelt
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