GENEVIEW: OSTEOPOROSERISIKO - Labors.at
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WAS VERSTEHT MAN UNTER OSTEOPOROSE? Die Knochen bilden das Stützgerüst des Körpers und bestehen aus einer Eiweißgrundstruktur in die Kalzi umsalze eingelagert sind, welche dem Knochen seine Festigkeit verleihen. Im Knochen gibt es sowohl Zel len, die Knochensubstanz aufbauen, als auch Zellen, die diese abbauen. Bis zum 30. Lebensjahr erfolgt ein laufender Aufbau. Danach beginnt ein Alterungsprozess, der durch eine kontinuierliche Abnahme der Knochenmasse und Festigkeit gekennzeichnet ist. Verläuft der Knochen abbau mit zunehmendem Alter schneller als normal, dann verlieren die Knochen schon frühzeitig an Masse und Festigkeit, und man spricht vom Krankheitsbild der Osteoporose. Dabei neigen die Patienten schon bei geringen Belastungen zu Knochenbrüchen, wobei der Oberschenkelhals und die Wirbel besonders häufig betroffen sind. Die Krankheit kann auch dadurch bedingt sein, dass in der Kindheit, der Jugend bzw. im jungen Erwachse nenalter zu wenig Knochenmasse aufgebaut wurde. Verminderte Knochendichte – Oberschenkelhals Knochen normal Osteoporose
Bruch des Oberschenkelhalses Bruch des Oberschenkel halses WIE HÄUFIG KOMMT OSTEOPOROSE VOR? Die Osteoporose tritt sehr häufig auf. Bei ca. einem Drittel aller Frauen entwickelt sie sich nach dem Wechsel aufgrund der herabgesetzten Sexualhormon- Produktion. Nach dem 80. Lebensjahr findet sich diese Erkrankung bei ca. zwei Drittel aller Frauen. Auch Männer sind gar nicht selten betroffen. Das Verhältnis der erkrankten Frauen zu Männern beträgt 3:1. Wirbelbrüche Normaler Wirbel Osteoporotischer Wirbel Osteoporotischer Wirbelbruch GeneView: Osteoporoserisiko | Labors.at | 3
WIE KANN MAN OSTEOPOROSE FESTSTELLEN? Neben der Untersuchung auf Krankheitsanzeichen wie Größenverlust, Rückenschmerzen und Rundrückenbil dung sind besonders Knochenbrüche (Oberschenkel hals, Wirbel und Handgelenk), zu denen es ohne ent sprechende Belastung gekommen ist, typisch. Einer der Risikofaktoren für Knochenbrüche ist ein verminderter Mineralgehalt der Knochen. Dieser wird mit der röntgenologischen Knochendichtemessung nachgewiesen. GIBT ES BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN EINER BESTEHENDEN OSTEOPOROSE? Hat sich ein Knochenschwund einmal entwickelt, gibt es Möglichkeiten die Knochenfestigkeit zu verbessern bzw. einem weiteren Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken. Dazu gehört die Einnahme von Medikamenten, die den Knochenabbau hemmen und von Substanzen, die den Knochenaufbau fördern. Zur Therapie gehören auch muskelstärkende Übun gen, sowie eine Schulung in Sturzvermeidung, da Osteoporose-Patienten besonders häufig sturz bedingte Knochenbrüche mit schlechter Heilungs tendenz erleiden. Ist die Osteoporose fortgeschritten und sind schon Knochenbrüche aufgetreten, sind die therapeutischen Möglichkeiten schlechter als in einem frühen Stadium der Erkrankung. Die Osteoporose ist eine schmerzhafte, schwere Erkrankung, welche die Lebensqualität massiv beeinträchtigen und zur Invalidität führen kann. Jeder sollte sein persönliches Risikoprofil kennen.
Gefährdete Personen mit einer ungünstigen Risiko- konstellation sollten alles daransetzen, die Entste- hung der Osteoporose zu verhindern bzw. deren Fortschreiten zu verzögern. Ihr behandelnder Arzt berät Sie in der Osteoporo se-Therapie aber auch in der Osteoporose-Vorbeu gung. Im Bereich der physikalischen Medizin gibt es entsprechende Kurse und Programme. Die Behand lung der Osteoporose sollte nur unter ärztlicher Auf sicht erfolgen. WELCHE RISIKOFAKTOREN FÜR DIE ENTWICKLUNG DER OSTEOPOROSE WAREN BISHER BEKANNT? Damit die Knochen eine ausreichende Festigkeit auf bauen und in weiterer Folge auch erhalten können, müssen einige Faktoren ausgewogen zusammenspielen. Diese Faktoren sind seit langem bekannt. Es handelt sich dabei um die Zufuhr von für den Knochen wichti gen Substanzen mit der Nahrung, weiters um eine aus gewogene Steuerung des Knochenstoffwechsels durch bestimmte körpereigene Hormone und um eine aus reichende Beanspruchung der Knochen durch äußere Reize wie körperliche Anstrengungen und Sport. Erhöhung des Osteoporoserisikos Das Risiko an Osteoporose zu erkranken wird erhöht durch: Mangel- und Fehlernährung __Unzureichende Aufnahme von Vitamin D, Eiweiß und Kalzium __Mangelernährung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen _Untergewicht _ _Übermäßiger _ Alkoholkonsum GeneView: Osteoporoserisiko | Labors.at | 5
Hormone/Medikamente/Giftstoffe __Erhöhte Blutspiegel von knochenabbauenden Hormonen wie Parathormon __Erniedrigte Blutspiegel von knochenaufbauenden Hormonen wie Sexualhormonen (Frauen nach dem Wechsel) __Längerdauernde erhöhte Kortisonspiegel im Blut (Kortisontherapie, Tumore) _Schilddrüsenüberfunktion _ _Zigarettenrauchen _ (Nikotin) Bewegungsmangel _Berufliche _ Tätigkeit ohne körperliche Anstrengungen _Keine _ sportlichen Aktivitäten _Bettlägerigkeit _ Familiäre Faktoren _Weibliches _ Geschlecht __Vorausgehende Fraktur ohne besondere Gewalteinwirkung _Hüftfraktur _ eines leiblichen Elternteiles _Rheumatische _ Gelenksentzündung GIBT ES VORBEUGENDE MASSNAHMEN GEGEN DIE ENTWICKLUNG DER OSTEOPOROSE? Wie in vielen anderen Bereichen der Medizin, kommt der Vorbeugung der Erkrankung eine große Bedeu tung zu. Als vorbeugende Maßnahmen gegen die Entwicklung der Osteoporose wird eine ärztliche Untersuchung zum Ausschluss von Erkrankungen, die als Folgeer scheinung osteoporotische Knochenveränderungen haben, empfohlen.
Durch eine adäquate Behandlung dieser Erkrankun gen kann in den meisten Fällen auch die Osteoporose verhindert werden. Bei sonst Gesunden kann der Entwicklung einer Osteoporose durch einfache Maßnahmen vorgebeugt werden. Aufnahme von Kalzium Aufnahme von mindestens 800 Milligramm Kalzium pro Tag (z. B. 1 Liter Milch oder 100 Gramm Hartkäse) Sportliche Aktivität Laufen, Radfahren, Schwimmen, gezieltes Krafttraining GeneView: Osteoporoserisiko | Labors.at | 7
Vermeiden von Nikotin und Alkohol Vermeidung eines Vitamin-D-Mangels Ausreichende Sonneneinwirkung auf die Haut; evtl. Bestimmung des Vita min D Spiegels und Einnahme entsprechender Präparate GIBT ES NEUE ERKENNTNISSE ÜBER OSTEOPOROSE RISIKOFAKTOREN? Die Entwicklung neuer Methoden zur Untersuchung der menschlichen Erbsubstanz hat es ermöglicht, die Gene eines Menschen auf eine Neigung hin zu unter suchen, bestimmte Krankheiten zu erleiden. Dies gilt auch für die Osteoporose. Seit langem ist bekannt, dass die Neigung zu Kno chenbrüchen im Alter, der wichtigsten Komplikation der Osteoporose, in hohem Maße von genetischen Faktoren bestimmt wird. So haben zum Beispiel die Kinder von Eltern mit einem Bruch des Oberschenkel
knochens im Alter ein mehr als doppelt so hohes Risiko ebenfalls einen solchen Bruch zu erleiden, im Vergleich zu Kindern von Eltern ohne eine solche Knochenverletzung. Andererseits ist auch bekannt, dass die Knochendichte nicht der einzig bestimmende Faktor für das Risiko von Knochenbrüchen im Alter darstellt. Durch die sprunghafte Entwicklung neuer molekular genetischer Methoden sind in den letzten Jahren viele Merkmale der menschlichen Erbsubstanz entdeckt worden, die mit der Knochendichte und ganz beson ders mit der Neigung zu Knochenbrüchen verbunden sind. Diese Merkmale sind bestimmte Veränderungen im Aufbau der Gene. In den Genen liegt der Bauplan für den gesamten menschlichen Organismus. In den Chromosmen, die sich im Zellkern jeder menschlichen Zelle befinden, ist der gesamte Bauplan in Form der Erbsubstanz, den Genen, vorhanden. In den unterschiedlichen Zellen (Hautzelle, Muskelzelle, Gehirnzelle, etc.) wird immer nur jener Teil des Bau plans aktiviert, den die jeweilige Zelle benötigt. Zellkern Gene Zelle Bild: National Institutes of Health Chromosomen DNA DNA -Bausteine GeneView: Osteoporoserisiko | Labors.at | 9
Der Bauplan besteht aus Desoxyribonukleinsäure (DNA ), deren regulärer Aufbau für ein gesundes Funk tionieren der einzelnen Zellen notwendig ist. Treten Störungen im Aufbau der DNA durch die fal sche Positionierung ihrer Bausteine auf, kann das zu Fehlfunktionen der Zellen und zum Auftreten von Erkrankungen führen. Störungen im Aufbau der DNA können durch äußere Einflüsse (Giftstoffe, UV -Licht, etc.) hervorgerufen werden oder ererbt sein. Ist an einer bestimmten Stelle der DNA nur ein einzelner Baustein verändert, wird das Single Nucleotid Poly morphism SNP bezeichnet. gesunde DNA SNP Die menschlichen Gene sind aus sogenannten veränderte DNA Nukleotiden (C, T, A, G) aufgebaut. Der Austausch eines einzigen Nukleotids wird Single Nucleotid Polymorphism (SNP ) genannt und kann Ursache für eine Erkrankung oder für ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung sein. Mit dem GeneView-Osteoporoserisiko-Test wird unter sucht, ob eine Person SNP s aufweist, die sich gehäuft bei Menschen mit einer besonders hohen Neigung zu Knochenbrüchen finden. Die genetische Untersuchung ist für die Risiko einschätzung wichtig, weil bei etwa zwei Drittel der Personen mit Knochenbrüchen, bei denen
osteoporotische Knochenveränderung als Ursache der Knochenbrüche vermutet werden, in der Knochendichtemessung keine Osteoporose festzustellen ist. Durch den GeneView-Osteoporoserisiko-Test wird somit die Möglichkeit der Auffindung von Risiko faktoren für das Auftreten osteoporosebedingter Knochenbrüche verbessert. KANN MAN DAS PERSÖNLICHE RISIKO EINEN OSTEOPOROSE-BEDINGTEN KNOCHENBRUCH ZU ERLEIDEN BERECHNEN? Zur Berechnung des 10-Jahres-Risikos für einen Osteoporose- bedingten Knochenbruch steht der von der WHO weltweit empfohlene FRAX -Risikorechner in Verwendung. Die FRAX -Berechnungsmethode ist eine bewährte Methode zur Risikoberechnung, hat aber den Nachteil, dass sie zwar die seit vielen Jahren bekannten Risiko faktoren berücksichtigt, nicht aber individuelle gene tische Eigenschaften, die mit dem Erkrankungsrisiko zusammenhängen. GIBT ES EINE RISIKOBERECHNUNG FÜR OSTEOPOROSE-BEDINGTE KNOCHENBRÜCHE, DIE GENETISCHE FAKTOREN MIT EINBEZIEHT? Der Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein bestimmter genetischer Faktoren und dem Auftreten der Osteoporose bzw. Osteoporose-bedingter Knochenbrüche wurde erst vor kurzem in umfang reichen Studien entdeckt. Labors.at hat deshalb die FRAX -Risikoberechnung durch die Berücksichtigung neu entdeckter geneti scher Risikofaktoren weiterentwickelt. GeneView: Osteoporoserisiko | Labors.at | 11
Dadurch wird eine genauere Risikoschätzung und damit eine Verbesserung der individuellen Therapie empfehlung ermöglicht. Das Risiko wird in Prozent Wahrscheinlichkeit ange geben, in den nächsten 10 Jahren einen Osteoporose- bedingten Knochenbruch zu erleiden. Eine möglichst vollständige, alle bekannten Risiko faktoren berücksichtigende Berechnung ist deshalb von Bedeutung, da bei einer eingeschränkten Berech nung das Risiko möglicherweise unterschätzt wird und entsprechende Maßnahmen nicht oder erst verspätet eingeleitet werden. Die Diagnose eines erhöhten erblichen Osteoporose risikos durch den GeneView-Osteoporoserisiko-Test sollte besonders motivieren in hohem Maße auf die Gesundheit zu achten und alle Möglichkeiten auszu- schöpfen, dem erhöhten Risiko entgegenzuwirken. WO UND WIE KANN MAN DEN GENEVIEW- OSTEOPOROSERISIKO-TEST DURCHFÜHREN LASSEN? Der GeneView-Osteoporoserisiko-Test kann aus einer Standard-Blutprobe gemacht werden. Diese können Sie nach Voranmeldung unter 01 26053-100 bei labors.at abnehmen oder durch Ihren behandelnden Arzt einsenden lassen. Am Anfang der Risikoberechnung steht immer ein beratendes Gespräch. Dieses wird von einem Labors. at Facharzt für Labormedizin oder Ihrem behandeln den Arzt mit Ihnen durchgeführt. Von diesem werden die für die Auswertung notwendigen persönlichen Daten erhoben. Bei diesem Gespräch werden Sie über den Preis, das Wesen, die Tragweite, und die Aussagekraft der
geplanten Untersuchung aufgeklärt. Ferner werden mit Ihnen die möglichen Schlussfolgerungen bespro chen, die aus den Untersuchungsresultaten gezogen werden können. Sie können auswählen, ob Sie den Befund mit der Post zugestellt bekommen oder ob Sie sich den Befund persönlich abholen möchten. Die Besprechung des Befundes mit Ihrem behandeln den Arzt (Facharzt für Innere Medizin/Knochenspezia list, Gynäkologe, Allgemeinmediziner, ... ) ist beson ders empfehlenswert. Der GeneView-Osteoporoserisiko-Test ist eine Privat leistung und wird von der Sozialversicherung nicht vergütet. Die aktuellen Preise finden Sie auf unserer Website unter www.labors.at > Patienten > Informationen > Genuntersuchungen Patienten-Information > Genuntersuchung GeneView Osteoporoserisiko Patienteninformation. GeneView: Osteoporoserisiko | Labors.at | 13
GENEVIEW: TEST GENETISCHER RISIKOFAKTOREN GeneView von Labors.at: Untersuchung Risikofaktoren Modernste Geräte garantieren zuverlässige Befunde Befund-Ergebnisse werden vertraulich behandelt
WEITERE INFORMATIONEN Bitte kontaktieren Sie uns für weitere Informationen: Telefon_(01) 260 53-0 Fax_ (01) 260 53-500 mail@labors.at www.labors.at IMPRESSUM Herausgeber und Redaktion: Mühl-Speiser-Bauer-Spitzauer & Partner Fachärzte für medizinische und chemische Labordiagnostik OG 1210 Wien, Kürschnergasse 6B, FN 364646w Autoren: Univ.-Prof. DD r. Pierre Hopmeier Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Speiser Die Autoren danken Dr. Michael Weber (Universitäts klinik für Radiologie und Nuklearmedizin) und Univ.- Doz. Dr. Georg Endler (Labors.at) für die Unterstützung bei der Erweiterung des FRAX -Risikorechners um genetische Risikofaktoren. Abbildung DNA -SNP Seite 10 basierend auf: SNP model by David Eccles (gringer) [GFDL www.gnu.org/ copyleft/fdl.html) or CC BY 4.0 (creativecommons.org/ licenses/by/4.0)], via Wikimedia Commons Stand: Oktober 2015 Design: vision|works GeneView: Osteoporoserisiko | Labors.at | 15
Modernste Labormedizin Telefon_(01) 260 53 – 0 Fax_(01) 260 53 – 500 Mail_mail@labors.at www.labors.at ALLE LABORUNTERSUCHUNGEN AUS EINER HAND Proben Blut Harn Stuhl Abstrich Spermiogramm Gerinnungskontrolle, z. B. Marcoumar Quantiferon Tuberkulosetest Lymphozyten-Typisierung Genetische Risikofaktoren Funktionstests Blutzucker-Belastungstest Lactose-Belastungstest TRH Test 6/2017
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