GEOTHERMIEZENTRUM ASPERN - Die Geothermie als nachhaltiger Baustein in der Wiener Wärmeversorgung - GGSC Seminare

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GEOTHERMIEZENTRUM ASPERN - Die Geothermie als nachhaltiger Baustein in der Wiener Wärmeversorgung - GGSC Seminare
GEOTHERMIEZENTRUM
         ASPERN
    Die Geothermie als
nachhaltiger Baustein in der
 Wiener Wärmeversorgung
                           19.04.2012
GEOTHERMIEZENTRUM ASPERN - Die Geothermie als nachhaltiger Baustein in der Wiener Wärmeversorgung - GGSC Seminare
Agenda

Geothermie in Österreich
  • Anlagen
  • Potenzial
  • Politische Ziele
Geothermie in Wien
  • Ausgangssituation
  • Eigentümer
  • Projektdaten und Zeitplan
  • Beschreibung Untertage & Obertage
  • Begleituntersuchungen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Resümee
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Was ist Geothermie ?
                                    • Als GEOTHERMIE wird die in Form von
                                      Wärme gespeicherte Energie unterhalb
                                      der Erdoberfläche verstanden

                                    • Diese Energie stammt einerseits von
                                      der Wärme des Erdkerns und
                                      andererseits – in oberflächennahen
                                      Schichten – von der Einstrahlung der
                                      Sonne

                                    • In Mitteleuropa steigt die Temperatur
                                      um durchschnittlich ca. 30 K pro
                                      Kilometer Tiefe an (= geothermischer
 [Geothermische Vereinigung e.V.]     Temperaturgradient)
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Arten der Anwendung zur Strom/Wärmegewinnung

                                            Tiefe Erdwärmesonde
                                            Wärmeträgermedium zirkuliert in einem
                                            geschlossenen Kreislauf innerhalb einer
                                            Bohrung.
                                            Beispiel: „OMVTHERMAL“ – Nutzung des
                                            geothermischen Potenzials an bestehenden
                                            Bohrungen der OMV

                                            Hydrothermale Geothermie
                                            Vorhandene Thermalwässer zirkulieren
                                            zwischen zwei Bohrungen über natürliche
                                            Grundwasserleiter.
                                            Erprobte und ausgereifte Technologie!
                                            Beispiel: Geothermie Aspern

                                            Petrothermale Geothermie - EGS
                                            Eingebrachter Wärmeträger zirkuliert zwischen
                                            zwei Bohrungen über künstlich erzeugte
                                            Risse/Klüfte im „trockenen“ Gestein.
                                            Beispiel: Geothermie Basel
[Geothermal Explorers international Ltd.]
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Geothermie in Österreich
Balneologische Nutzung
Die balneologische Anwendung hat in Österreich eine lange Tradition.

            [Therme Bad Blumau]                             [Enel Bagnore-3, Italien]

Erst nach und aufgrund des ersten Ölschocks von 1973 begann die Erschließung und
energetische Nutzung tiefer Geothermie.
Energetische Nutzung
  • OÖ und NÖ Molassebecken, Wiener Becken & steirisches Becken
  • Oberösterreich:     6 Anlagen mit Leistung 43,1 MW
  • Steiermark:         3 Anlagen mit Leistung 17,9 MW
  • 3 Anlagen mit Stromerzeugung: Altheim, Blumau, Braunau
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Geothermiebohrungen in Österreich seit 1977

  [Goldbrunner]
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Energetische Nutzung in Österreich: IST-Stand
Anlagen -                                                                  Simbach/
                               Altheim        Geinberg       Obernberg                     St. Martin       Haag
Oberösterreich                                                             Braunau

Nutzung                          F, E          F, I, B, G        F           F, E               F            F

Installierte Leistung [MW]       18,8             7,8            1,7         9,3               3,3          2,2

Volumenstrom [l/s]                80              25             20          74                20            20

Temperatur [°C]                  105             105             80          80                90            86

                                1990,           1981,
Inbetriebnahme                                                1996/97       2001              2000          1995
                             Dublette 1999   Dublette 1998

Länge Fernwärmenetz [km]         14,5              6             17          35                25            12

Anlagen -                                       Bad
                             Bad Blumau                      Fürstenfeld
Steirisches Becken                           Waltersdorf

Nutzung                      F, E, B, CO2       F, B, G          F             Summe installierte Leistung:
                                                                               Oberösterreich: ∑ 43,1 MW
Installierte Leistung [MW]        7,6             2,3            8             Steiermark:     ∑ 17,9 MW
Volumenstrom [l/s]                30              17             30

Temperatur [°C]                  110              63             85                   [Goldbrunner, 2010]

Inbetriebnahme                   2000            1980           2000

Länge Fernwärmenetz [km]          1,5             1,5            10
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Potenzial in Österreich

 Energieagentur Österreich
 Geothermische Potenzial Österreich: 2.000 MWth & 7 MWel
   unter   derzeit wirtschaftlichen & geologischen Rahmenbedingungen

 Forschungsprojekt REGIO Energy (2008)
 Geothermische technische Potenzial: ~ 1.273 MWth
     geologisches Potenzial & potenzielle Abnehmerdichte vorhanden
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Potenzial in Österreich
„Regenerative Energien in Österreich“ , Kaltschmitt & Streicher (2009)
                                                     Wiener           OÖ              Steirisches       Vlbg.          Österreich
                                                     Becken      Molassebecken          Becken      Molassebecken       gesamt

 Wärmeinhalt

              Wärmebereitstellung           EJ        6.500           8.100               8.100         1.400            24.100

                Strombereitstellung         EJ        1960            4.600               1.750         650               8.960

 Theoretisches Potenzial

              Wärmebereitstellung          EJ/a        13,0            16,2               16,2           2,8              48,2

                Strombereitstellung        EJ/a        3,9              9,2                  3,5         1,3              17,9

 Techn. Angebotpotenzial

              Wärmebereitstellung        TWh/a         1,3              0,6                  1,5         0,4               3,8

                Strombereitstellung      TWh/a          18              27                   10          4                58,8

Wärmeinhalt                                                                                                         [Kaltschmitt, 2009]
In wasserführenden Sedimentstrukturen gesamt gespeicherte Wärme in Österreich → „Heat in Place“
Theoretisches Potenzial
Theoretisch zur Verfügung stehendes Energiepotenzial (bei Nutzungsdauer von 500 Jahren)
Technisches Angebotspotenzial
Förderbares Energiepotenzial (geologische und technische Einschränkungen)
Strom ist leicht einspeisbar / Wärmeversorgung abhängig von Abnehmern bzw. Siedlungsdichte
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Politische Ziele
• Brüssler Deklaration 2009 – Geothermie (EGEC):
 Bis zum Jahr 2030 - rund 5% der gesamten Stromproduktion und 3,5% der gesamten Wärmeproduktion durch
 Geothermie in Europa

• EU Fahrplan für erneuerbare Energien – Ziel bis 2020:
 Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch um 20%
 → Nationale Aktionspläne

• Aktionsplan Österreich – National Renewable Energy Action Plan 2010
  (NREAP 2010)
 Beitrag der Geothermie zur Erreichung der Ziele bis 2020:

  Wärme
                2010   2011    2012    2013    2014    2015    2016    2017      2018    2019    2020
  & Kälte

   [ktoe]        19     20      22      23      25      27      29      32        34      37      40

  [GWh]     220,9      232,6   255,8   267,4   290,7   314,0   337,2   372,1     395,4   430,3   465,2

  Strom         2010   2011    2012    2013    2014    2015    2016    2017      2018    2019    2020

   [MW]          1      1       1       1       1       1        1       1        1       1       1

  [GWh]          2      2       2       2       2       2        2       2        2       2       2

 [EU & BMWFJ]
Vorhandene Marktstruktur
Wärme aus Geothermie
Abhängig von Siedlungsdichte & Abnehmerstruktur
  Wien  Abnehmerstruktur & Fernwärmenetz vorhanden

Strom aus Geothermie
Abhängig von Einspeisevergütung & Ökostromförderung
  Deutsches Modell  gute Ökostromförderung und hohe Einspeisevergütung
  Bsp. Bayern: Strom & Wärmeauskopplung - Geothermische Kraftwerke gekoppelt mit
               Glashauserrichtung zur regionalen Versorgung
GEOTHERMIEZENTRUM
     ASPERN

[Morning Glory Pool,   [Reykjanes Power Plant, Iceland]
Yellowstone]
Ausgangssituation
• OMV Bohrung „Aspern 1“ (1974) - Thermalwasserfund
• Hydrogeologisches Modell
  „... das statische System östlich des Leopoldsdorfer Bruchsystems sollte für die
  umweltfreundlichste Art der Energiegewinnung, die Geothermie, herangezogen werden.“
  (Wessely, 2006)

[Wessely, 2006]
aspern Die Seestadt Wiens
Energiebedarfskalkulation für ca. 2,5 Mio. m2 Fläche,
ca. 18.500 Einwohner und 25.000 Arbeitsplätze [2008]:
• thermische Durchschnittsleistung ca. 30 MW
• elektrische Leistung ca. 10 MW

                                                        [Wien 3420 Aspern Development AG]
Eigentümerstruktur Geothermiezentrum Aspern GmbH

                                        Beteiligungen
                                               GmbH

               80%                20%
Unternehmenskennzahlen Fernwärme Wien
Unternehmenskennzahlen 2010/11

                                                     2010/11
         Unternehmenserlöse                    466,9 Mio. EUR
         Investitionen                         103,7 Mio. EUR
         Fernwärme (Verkauf)                      5.552 GWh
         Fernkälte (in Betrieb)                      28,1 MW
         Transportnetz                             1.153,0 km
         Entsorgung und Verwertung                  944.211 t
         MitarbeiterInnen (durchschnittlich)            1.188
Fernwärme Wien
Österreichs größtes Fernwärmeunternehmen

   − Über 318.000 Wohnungskunden und 6.200 Businesskunden-
     Objekte

   − Rund 36% Marktanteil in Wien

   − Knapp über 25% Anteil am gesamten Fernwärmenetz in
     Österreich

   − Höchste Versorgungssicherheit durch Einsatz
     multipler Energiequellen: Abwärme aus Industrie und
     Abfallbehandlung, Biomasse und Spitzenkessel

   − International technologisch im Spitzenfeld
Fernwärme Wien
Erzeugungsstruktur und installierte Leistung 2010/11
Wärmeerzeugung  6.052 GWh
 100%     1,7%

  90%

  80%
                                             44,6%

  70%
                  62,1%
  60%                                                         Wärme aus HWK fossil
                                                              Abwärme aus KWK fossil
  50%
                                                              Abwärme aus Industrie

  40%                                                         Alternative Wärmeerzeugung
                                             41,7%            Abwärme aus Müllverwertung
                   7,2%
  30%
                   2,6%

  20%
                  26,4%
  10%                                        5,3%
                                     1,1%
                                             7,3%
   0%
                 Erzeugung            Installierte Leistung

Regenerativer Anteil > 18 Prozent
CO2-Einsparung 1,9 Mio. Tonnen pro Jahr
Fernwärme
Fernwärmenetz

                19
Fernwärme Wien
Ausblick

  − 50 % Marktanteil in Wien in Zukunft (KliP II)
  − Geothermieprojekt Aspern (Bohrungen 2012;
    geplante Inbetriebnahme 2014)
  − Energiewirtschaftliche Optimierung Spittelau (2012-2015)
  − Neubau Fernheizwerke Arsenal und Kagran (2012-2014)
  − Ausbau Fernkälte Schottenring, Rudolfsstiftung, Signa
  − Inbetriebnahme Haupttransportleitung Donau (2012)
  − Baubeginn FHL Gudrunstraße und VL Ottakring (2012)
  − Wärme und Kälte Hauptbahnhof (2014)
Projektdaten

Ziel:                 Wärmegewinnung

Versorgung:           Seestadt Aspern & Fernwärmenetz Wien

Investition:          45 Mio. €

Erwartete Leistung:   40 MW thermisch
                      800 kW elektrisch

CO2 Einsparung:       130.000 Tonnen pro Jahr
Projektdaten

Geothermische Dublette
 • Förderbohrung                   Essling Th 1 (5.000 m TVD)
 • Reinjektionsbohrung             Essling Th 2 (3.600 m TVD)

Hydrothermale Lagerstätte
 •   Haupt- & Wettersteindolomit   Mächtigkeit 1.000 – 1.500 m
 •   Erwartete Temperatur          150 °C (Fündigkeitsversicherung 140°C)
 •   Erwartete Schüttung           100 l/s
 •   Lagerstättendruck             ca. 390 bar (in 3.120 m)
 •   Salinität                     ca. 150 g/l
 •   Begleitgas (geringe Menge)    CH4 (Stromerzeugung), CO2 & N2
Bauwerk Geothermieanlage
Schema Geothermieanlage
Einbindung Geothermie
Projektzeitplan

 • Machbarkeitsstudie                   Juli 2007
 • Businessplan                         Oktober 2007
 • Gründung der Gesellschaft            November 2007
 • Ausschreibung Bohrung                März 2010
 • Wasserrechtlicher Bescheid           Jänner 2011
 • Vergabe Bohrung                      August 2011
 • Bergrechtlicher Bescheid             November 2011
 • Beginn Bohrung                       Dezember 2011
 • Ausschreibung Obertageanlage & FL    Ende 2012
 • Errichtung der Obertageanlage & FL   2013 - 2014
 • Inbetriebnahme & Dauerbetrieb        2014
Begleituntersuchungen
Untertage
   Keine induzierte Seismizität durch die Reinjektion des Thermalwassers

• Seismisches Monitoring
    → Messung einer erhöhten Seismizität durch ein seismisches Netzwerk

• Dynamische Reservoirsimulation
    → Reservoirmodell

• Geomechanisches Modell
    → 3D geomechanisches Reservoirmodell

Obertage
    Engineering der Obertageanlage

• Elektrochemische Korrosionsuntersuchungen
    → Werkstoffauswahl

• Geochemische Bewertung der Fluide
    → Betriebsdruck

• Inhibitor-Test
    → Inhibitor-Wahl
Lageplan
Öffentlichkeitsarbeit

• Anrainerzeitung:      vis a vis

• Infocenter:           Tag der offenen Türe

• Bohrbeginn:           „Medialer Kick-Off“

• Führungen am Bohrplatz

• hompage               www.geothermiewien.at

• Telefon- & E-Mail-Service

• Laufende Medienberichterstattung über Projektfortschritt

• Eröffnungsfeier & Inbetriebnahme der Anlage
Resümee – Geothermie in Wien
• Einhaltung der EU-Ziele („Fahrplan für erneuerbare Energien“)
• Beitrag zum Klimaschutz
• CO2 - neutral
• Dauerhaft zur Verfügung stehende & nachhaltige Energiequelle
• Grundlastfähige Energieform
• Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern (Erdgas-Importe)
• Regionale Wertschöpfung
• Preisstabile Energieform
• Dezentrale Energieversorgung der Seestadt Aspern
• Nutzung von Wärme & Strom
• Pilotprojekt für Wien (thermische Nutzung)
• Vorzeigeprojekt für andere Städte
Resümee – Gestern und Heute

„Sollten einst auf der mehr und mehr bevölkerten
Erde die Wälder überall stark gelichtet und die
Kohlenlager erschöpft sein, so ist es wohl denkbar,
dass man die Innenwärme der Erde sich mehr und
mehr dienstbar macht, dass man sie durch
besondere     Vorrichtungen    in   Schächten      oder
Bohrlöchern    zur    Oberfläche    leitet   und    zur
Erwärmung der Wohnungen oder selbst zur
Heizung von Maschinen verwendet.“
                     (Carl Bernhard von Cotta, 1858)
Impressum:
DI Dr. Michael Kotschan MBA
Geothermiezentrum Aspern GmbH
Spittelauer Lände 45
A-1090 Wien

Tel.:  +43 (0)1 31326 – 3181
Email: info@geothermiewien.at

www.geothermiewien.at
www.fernwaerme-partner.at
www.wirtschaftsagentur.at

              VIELEN DANK FÜR IHRE
                AUFMERKSAMKEIT !
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