Gesamtbroschüre Burglandschaft - Spessart und Odenwald - bei fabuly
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Legende Signets Behindertengerecht Café/Biergarten Einkaufsmöglichkeit in der Nähe Fahrradstellplatz Fußweg, leicht Fußweg, mittel Fußweg, schwer Fremdsprache Englisch Fremdsprache Französisch Fremdsprache Italienisch Fremdsprache Niederländisch Fremdsprache Spanisch Gastronomie Hunde erlaubt Hunde nicht erlaubt Kinderangebote Kinderermäßigung Kinderwagen geeignet Museum ÖPNV Parkplatz Toiletten W-Lan
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Inhaltsverzeichnis Burg Rodenstein (Fränkisch-Crumbach) ......................... 56 Freudenburg (Freudenberg) ....................................... 58 Grußworte Wallfahrtskirche und Kloster Schönau (Gemünden) ........... 60 Das Archäologische Spessart-Projekt .......................... 9 Scherenburg (Gemünden).......................................... 62 Die Kulturwege des ASP ......................................... 10 Urlaub im Spessart und am Main ............................... 11 Ruine Schönrain (Gemünden) ..................................... 64 Kugelberg (Goldbach) .............................................. 66 Herzlich Willkommen ............................................ 12 Kloster Engelberg (Großheubach) ................................ 68 Ziele des Burgen- und Schlössernetzwerks Nöthigsgut (Großostheim) ......................................... 70 Unsere Konzepte und Produkte Das Informationsangebot Ketzelburg (Haibach) ............................................... 72 Ober- & Unterburg, Ruine Schweinberg Welcome to „Burglandschaft” (english) ...................... 16 und Kirchenruine Kappel (Hardheim) ............................ 74 Bienvenue en „Burglandschaft” (français) ................... 17 Burg Guttenberg (Haßmersheim) ................................. 76 Burg Mole (Heimbuchenthal) ...................................... 78 Kulturdenkmäler von A bis Z .................................... 18 Burg Wildenberg (Kirchzell) ....................................... 80 Burg Alzenau (Alzenau) ............................................ 20 Altes Schloss (Kleinwallstadt) ..................................... 82 Schlösschen Michelbach (Alzenau) ............................... 22 Templerhaus (Kleinwallstadt) ..................................... 84 Templerhaus (Amorbach) .......................................... 24 Clingenburg (Klingenberg) ......................................... 86 Gotthardsruine (Amorbach/Weilbach) ........................... 26 Wehrkirche St. Maria Magdalena (Klingenberg-Trennfurt) .... 88 Arcoplatz, Schloss und Klosterkirche (Billigheim) ............. 28 Ortsrundgang mit Schloss (Kreuzwertheim)..................... 90 Burg Breuberg (Breuberg) ......................................... 30 Ringwall Altenburg (Leidersbach/Sulzbach) .................... 92 Wasserburg Burgsinn (Burgsinn) .................................. 32 Burg Lindenfels (Lindenfels) ...................................... 94 Bürgstadter Berg (Bürgstadt)...................................... 34 Schloss/Spessartmuseum (Lohr) .................................. 96 St. Margareta (Bürgstadt).......................................... 36 Schloss Mespelbrunn (Mespelbrunn).............................. 98 Kollenburg (Collenberg/Dorfprozelten) ......................... 38 Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt Burg Eberbach (Eberbach) ......................................... 40 (Mespelbrunn-Hessenthal) ........................................100 Kloster Himmelthal (Elsenfeld) ................................... 42 Mildenburg (Miltenberg) ..........................................102 Burg Wildenstein (Eschau) ......................................... 44 Burgengruppe (Neckarsteinach) .................................104 Wasserschloss Sommerau (Eschau) ............................... 46 Burg Hornberg (Neckarzimmern) ................................106 Wasserschloss Oberaulenbach (Eschau) ......................... 48 Burg Stolzeneck (Neunkirchen/Baden) .........................108 Burg und Wallfahrtskirche (Fellen) ............................... 50 Minneburg (Neunkirchen/Baden) ................................110 Pfarrkirche St. Matthäus (Flörsbachtal-Lohrhaupten) ......... 52 Bacheburg (Obernburg) ...........................................112 Wehrkirche (Frammersbach) ...................................... 54 Stadtbefestigung (Obernburg) ...................................114
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Histotainment Park Adventon (Osterburken) ..................116 Burg Rieneck (Rieneck) ...........................................118 Kloster Elisabethenzell (Rieneck) ...............................120 St. Vitus (Sailauf) .................................................122 Henneburg (Stadtprozelten) .....................................124 Grußwort Ortsbefestigung (Sulzbach) .......................................126 Landrat Miltenberg Burg Wahlmich (Waldaschaff) ....................................128 Liebe Leserinnen und Leser, Schloss und Wallfahrtskirche (Walldürn) .......................130 seit vielen Jahrhunderten interessieren sich Menschen für die Wasserschloss und Kirche St. Wolfgang Geschichte von Burgen — seit vielen Jahren gehören Burgen zu (Weilbach-Weckbach) .............................................132 den am häufigsten besuchten historischen Stätten in Europa. Burg und Burgpark Gamburg (Werbach-Gamburg) ............134 So ist es sinngemäß in einem kürzlich erschienenen Buch zur „Welt der Burgen“ zu lesen. Tatsächlich gehören Burgen auch Burg Wertheim (Wertheim) .......................................136 in unserer Region zu den Attraktionen für Touristen, aber auch Stadtbefestigung (Wörth) .........................................138 für die einheimische Bevölkerung. Idyllisch und gleichsam majestätisch thronen Burgen entlang des Maintals und zeugen Unsere Kooperationspartner .................................. 140 von der lebhaften Geschichte des Mittelalters. Auch abseits Unsere Förderer ................................................. 141 des Mains in Spessart und Odenwald gibt es imposante Burgen Impressum ........................................................ 142 und andere mittelalterliche Anlagen zu entdecken und zu Gebietskulisse der Burglandschaft ........................... 144 besuchen. Zusammen mit Schlössern, Klöstern, Wehrkirchen, Fliehburgen oder Stadtbefestigungen bilden Burgen ein tou- ristisches Potenzial unserer Region, das es aufzuwerten und zu nutzen gilt. Die Burglandschaft hat sich die Nutzung dieses Potenzials zum Ziel gesetzt und sich deshalb als Netzwerk organisiert. Kommunen, Privatpersonen und Geschichtsvereine sind mit ihren Mitgliedern Teil des Netzwerkes. Dieses Netz- werk hat in den vergangenen Jahren durch konstruktive Arbeit an der Verwirklichung des gemeinsamen Ziels gearbeitet. Die vorliegende Broschüre fasst die vielfältigen Ergebnisse der Netzwerkarbeit zusammen und veranschaulicht in Text und Bild viel Interessantes und Wissenswertes über die einzelnen Objekte der Burglandschaft. Unterstützt und gefördert wird dieses Projekt unter anderem durch die Europäische Union im Rahmen des Programms „Leader in ELER“. Mein herzlicher Dank gilt allen, die zum Gelingen der Bro- schüre beigetragen haben. Den Leserinnen und Lesern dieser Broschüre wünsche ich viele interessante Erlebnisse in der Burglandschaft Spessart-Odenwald. Ihr Landrat Jens Marco Scherf 5
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Mit dieser Broschüre soll ein Überblick über das Gebiet einer außergewöhnlichen Burglandschaft gegeben werden, der die vielen Aktivitäten eines lebendigen und dynamischen Netz- werkes widerspiegelt. Das ASP bleibt als Mitglied des Vereins Burglandschaft und als aktiver Partner im Netzwerk der Grußwort Grundidee verpflichtet, das kulturelle Erbe unserer so reichen Kulturlandschaft mit Leben zu erfüllen und mit bürgerschaft- Dr. Gerhard Ermischer lichem Engagement zu bewahren und weiter zu entwickeln. Seit 2004 entwickelte sich im Archäologischen Spessart-Projekt (ASP) ein Forschungsprogramm zu den mittelalterlichen Burgen Mit freundlichen Grüßen im Spessart. Zahlreiche Grabungen mit hunderten ehrenamtli- Dr. Gerhard Ermischer chen Helfern haben das Bild des mittelalterlichen Burgenbaus Erster Vorsitzender Archäologisches Spessart-Projekt e.V. in der Region entscheidend verändert. Da lag es nahe, die Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung Chance zu ergreifen, welche durch die Bildung der Leader-Re- an der Universität Würzburg gion Main4Eck entstand, ein Netzwerk der Burgen im Spessart zu schaffen und diese stärker als bisher in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Nach einer intensiven Vorbereitungsphase fanden sich die unterschiedlichsten Akteure zusammen: private Burgenbesitzer, Gemeinden, der Freistaat Bayern als Grundbe- sitzer und Burgherr, kirchliche Einrichtungen und eine Vielzahl von örtlichen Vereinen, die sich mit großem Engagement um „ihre“ Burg kümmern. Dazu traten verschiedene Tourismus- verbände, die sich ja ganz besonders um die Vermittlung der Burgen kümmern. Nach zwei Projektphasen war das Netzwerk gewachsen, eine neue Leader-Region im Spessart war dazugekommen, eine intensive Partnerschaft mit dem UNESCO-Geopark Odenwald, dem Naturpark Odenwald-Bergstraße, den Tourismusverbänden in Baden-Württemberg und Hessen entstanden. Die Burgland- schaft, einst als Pilotprojekt für den Spessart entwickelt, hatte sich weit über das ursprüngliche Gebiet ausgedehnt. Ein derart vielgestaltiges Netzwerk mit so vielen unterschied- lichen Akteuren verteilt auf drei Bundesländer stellt eine große Herausforderung dar. Um das Netzwerk in dieser neuen Gestalt nachhaltig zu gestalten, als lebendige Partnerschaft, die weiter wachsen kann und unterschiedliche Projekte organisiert und durchführt, wurde auf Initiative des ASP ein eigener Verein für die Burglandschaft Spessart-Odenwald © Tobias Schwarz gegründet. Dieser Verein hat inzwischen zahlreiche Mitglieder in Form von Gemeinden, Landkreisen, Verbänden, Vereinen wie interessierten Einzelpersonen und kümmert sich aktiv um das wachsende Netzwerk. 6 7
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Das Archäologische Spessart-Projekt Das Archäologische Spessart-Projekt (ASP), wurde im Jahr 1998 als Verein gegründet, um eine weitgehend unbekannte Kultur- landschaft in bürgerschaftlichem Engagement zu erforschen Grußwort und zu vermitteln. Inzwischen als An-Institut der Julius-Maxi- Dr. Jürgen Jung milians-Universität Würzburg etabliert, befasst sich das ASP, mit der Kulturlandschaft Spessart in all ihren unterschiedlichen Werte Freunde der Burglandschaft, Aspekten: Geschichte, Sprache, Kultur, Landschaftsentwick- nun ist sie da, die lang ersehnte Neuauflage unserer Gesamt- lung, natürliche Voraussetzungen wie Geographie, Topogra- broschüre der Burglandschaft Spessart und Odenwald. Sie löst phie, Geologie oder Biologie in einer einzigartigen Mischung nunmehr die alte Broschüre der ersten Generation von 2013 aus akademischer Forschung und Bürgerbeteiligung. ab, die seit geraumer Zeit vergriffen ist, aber stets nachge- In enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsin- fragt wurde. Seither hat sich in der Burglandschaft viel getan stituten werden Umwelt- und Klimaveränderungen, die Spuren und das Netzwerk hat sich von den zwanzig Bauwerken und der Waldnutzung durch die Jahrtausende und die gegenseitige Bodendenkmälern der Startphase auf nunmehr über sechzig Beeinflussung von Mensch und Natur erforscht. Mit Hilfe Burgen und Schlösser, und darüber hinaus Stadtbefestigungen, interdisziplinärer Forschung wird die Geschichte einer lange Wehrkirchen, Klöster und Ringwallanlagen, vergrößert. Auch vernachlässigten Kulturlandschaft rekonstruiert. die Gebietskulisse der Burglandschaft hat sich, ausgehend vom Neben der Forschung bemüht sich das Projekt vor allem um „Main4Eck“, auf den gesamten Spessart und Odenwald ausge- die Vermittlung der Kulturlandschaft an Einheimische und dehnt, und umfasst nun beide (erd-) geschichtlich verwandten Touristen, besonders durch die Einrichtung von Kulturwegen, Mittelgebirgslandschaften bzw. Kulturlandschaften. Die neue Produktion populärer Publikationen, Ausstellungen, Vorträgen, Gesamtbroschüre enthält alle Kulturdenkmäler der Burglan- Seminaren, die Projektarbeit mit Kindern oder eine intensive schaft zum aktuellen Stand (Oktober 2019). Künftige Objekte Pressearbeit. sind bereits in Berarbeitung bzw. in Vorbereitung. Das ASP ist auch stark in europäischen Netzwerken aktiv und und Die vorliegende Gesamtbroschüre wurde völlig neu konzipiert, engagiert sich als beratende Nichtregierungsorganisation beim was bereits im neuen, handlichen Format zum Ausdruck Europarat für die Umsetzung der Europäischen Landschafts- kommt, und auch inhaltlich komplett neu strukturiert sowie konvention. Seit kurzem nennt sich das ASP auch „Unterfränki- erheblich erweitert. Jedes Bauwerk wird auf einer Doppelseite sches Institut für Kulturlandschaftsforschung“ und wird damit dargestellt. Dabei werden dem Text zur Geschichte und den seinem erweiterten Aktionsradius gerecht, der, nicht zuletzt Bildimpressionen auf der jeweils linken Seite, ein ausführlicher dank der Förderung durch den Bezirk Unterfranken, weit über Informationsblock auf der rechten Seite gegenüber gestellt. die Grenzen des Spessarts ausgedehnt wurde. Dieser enthält die wichtigsten Informationen zur jeweiligen Burg- oder Schlossanlage in übersichtlicher Weise. Somit soll den Gästen der Burglandschaft der Besuch unserer sehens- werten Kulturdenkmäler erleichtert und schmackhaft gemacht werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen mit Hilfe der neuen Gesamtbroschüre viele erlebnisreiche und informative Aufent- halte in der Burglandschaft Spessart und Odenwald. Ihr Jürgen Jung Geschäftsführer Burglandschaft e.V. 8 9
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Die Kulturwege des ASP Urlaub im Spessart und am Main In Zusammenarbeit mit den Menschen der Region sowie mit Die unvergleichliche Vielfalt an Burgen und Schlössern im Spes- vielen Partnern und Unterstützern, allen voran dem Spessart- sart-Mainland ist eingebettet in eine märchenhafte Landschaft: bund, entsteht seit 1999 ein immer dichteres Netz von Kultur- Die weiten Wälder des Naturpark Spessart, Weinberge, Streuobst- wegen. Ziel ist es, die Kulturlandschaft erlebbar und begreifbar wiesen, wildromantische Wiesentäler und die Lebensader Main. zu machen und die geschichtlichen Schätze der Region hervor Diese Landschaft ist die Kulisse für Ihre Entdeckungsreise in das zu heben. Ausgehend vom ersten Kulturweg in Frammersbach Reich der Natur: Wandern Sie auf unseren zertifizierten Fernwan- zum Thema „Frammersbacher Fuhrleute“ werden im Jahr derwegen Spessartbogen oder Spessartweg 1 & 2 oder genießen 2019, zum 20-jährigen ‚Kulturweg-Jubiläum‘, 115 Kulturwege Sie einen Wanderurlaub in unserer Qualitätsregion Wanderbares dem kulturhistorisch interessierten Publikum zur Verfügung Deutschland, dem Räuberland. Der historische Eselsweg oder stehen. Ausgehend von der Kulturlandschaft Spessart und den der Fränkische Rotwein Wanderweg und die über 100 Europäi- benachbarten Gebieten des Odenwaldes, hat sich das Netzwerk schen Kulturwege machen die Wandervielfalt komplett. Radeln an Kulturwegen über den Waldsassengau, zur mainfränkischen Sie entspannt auf dem MainRadweg entlang von sonnenver- Platte, nach Tauberfranken, in die Südrhön und schließlich bis wöhnten Weinhängen, leuchtenden Buntsandsteinklippen und in den Steigerwald ausgeweitet. Die Themenwege greifen in saftigen Uferwiesen. Mountainbiker nutzen mit dem Bikewald Ihrem Titel eine kulturhistorische Besonderheit vor Ort auf, Spessart und Spessartbiken zwei der größten markierten MTB- beschreiben aber auch ganz unterschiedliche Aspekte der Kul- Netze Deutschlands und mit der preisgekrönten Initiative „Wald turlandschaft vor Ort. Die Kulturwege sind meist als Rundwege erFahren“ können sich E-Biker auf ein weites Netz an Ladesta- zwischen fünf und zehn Kilometern Länge konzipiert und an tionen verlassen. Direkt aus unserer Waldlandschaft kommt ein kulturhistorisch bedeutenden Orten mit illustrierten Informa- herzhafter Genuss: Lassen Sie sich von delikaten Wildgerichten tionstafeln ausgestattet. Ein Folder fasst die zahlreichen Infor- begeistern — oft in köstlicher Kombination mit den Weinen aus mationen zusammen und beinhaltet eine Übersichtskarte mit der Region — insbesondere bei unseren herbstlichen Wild- und dem Wegeverlauf. Gerne verbindet man die Begehung eines Weinwochen. Wer nicht nur mit Zunge und Gaumen, sondern Kulturweges mit einer Einkehr in der örtlichen Gastronomie mit allen Sinnen genießen will, wer Körper und Geist verwöhnen und genießt die Kulturlandschaft auch von ihrer kulinarischen will, der ist in unseren Heilbädern Bad Orb und Bad Soden-Sal- Seite. münster bestens aufgehoben, die umfangreiche Wellness- und Gesundheitsprogramme anbieten. Weitere Information gibt es unter Alle Informationen rund um Ausflüge und Urlaub im Spessart www.spessartprojekt.de/kulturwege und am Main gibt es beim Tourismusverband Spessart-Mainland. www.spessart-mainland.de © Tourismusverband Spessart-Mainland 10 11
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Herzlich Willkommen Ziele des Burgen- und bei der Burglandschaft Spessart-Odenwald Schlössernetzwerks Zahlreiche Burgen, Schlösser und Ruinen, aber auch Wehrkir- Unser Anliegen ist — zusammen mit den beteiligten Akteuren, chen, Klöster, Ringwallanlagen und Stadtbefestigungen bilden Vereinsmitgliedern und Netzwerkpartnern — die Inwertsetzung ein einzigartiges Netzwerk: die Burglandschaft. Im Jahr 2011 und aktive Bewerbung der kulturhistorisch bedeutenden aus einer Initiative des Archäologischen Spessart-Projekts Profan- und Sakralbauten sowie der archäologischen Boden- (ASP) mit zunächst zwanzig Denkmalen unter dem Titel „Eine denkmale der Region. Ziel ist es, die vielfältigen historischen Zeitreise im Main4Eck“ entstanden, wächst das Netzwerk Anlagen in Spessart und Odenwald durch eine fachlich seitdem stetig an. Die Projekte werden von verschiedenen fundierte Netzwerkarbeit zu unterstützen, zu fördern und Kooperationspartnern und Förderern unterstützt. Seit 2017 durch gemeinsame Initiativen, wie etwa Veranstaltungen und ist die „Burglandschaft e.V.“ ein gemeinnütziger Verein und Aktionen, in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Die betreut mittlerweile über sechzig Kulturdenkmale in den drei Kulturdenkmale sollen verstärkt in den Fokus gerückt und die Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Die Gäste der Region wie auch die Bevölkerung vor Ort über die überregional angewachsene Gebietskulisse, vereinigt Kul- vielseitigen Möglichkeiten der Kulturregion informiert werden. turdenkmäler rund um das sogenannte Mainviereck und weit Der Netzwerkgedanke spielt bei der Zusammenarbeit eine darüber hinaus. grundlegende Rolle. Die Burglandschaft wartet darauf, von Ihnen entdeckt zu Der interdisziplinäre Austausch, regionenübergreifende Initi- werden. Starten Sie eine abwechslungsreiche Zeitreise in die ativen und zielgerichtete, zielgruppenspezifische Aktivitäten vielseitige Kulturlandschaft von Spessart und Odenwald. stehen im besonderen Interesse der Akteure. Die kulturellen Schätze der Region sollen gemeinsam erforscht, für nachfol- Wir freuen uns auf Ihren Besuch! gende Generationen erhalten sowie die spannende Geschichte erlebbar gemacht werden. Mit dem Bildungs- und Informationszentrum Burglandschaft (BIB) im Historischen Rathaus in Eschau hat der Verein seinen Sitz im Zentrum seiner Gebietskulisse. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde vom Markt Eschau umfassend saniert und beherbergt seit 2014 die Projekträume und Büros der Burg- landschaft. Von hier wird die überregionale Zusammenarbeit des Netzwerks koordiniert, Produkte und Maßnahmen für die einzelnen beteiligten Objekte konzipiert sowie ein breites Informationsangebot präsentiert. Burglandschaft e.V. Bildungs- und Informationszentrum Burglandschaft (BIB) Elsavastr. 83, 63863 Eschau Telefon: 09374 97929-46 E-Mail: info@burglandschaft.de www.burglandschaft.de 12 13
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Unsere Konzepte und Produkte Das Informationsangebot Im Rahmen der Mitgliedschaft im Verein Burglandschaft e.V. Das bereitgestellte Informationsangebot der Burglandschaft werden individuell auf das jeweilige Denkmal zugeschnit- gibt einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten tene Konzepte umgesetzt und Digital- und Printprodukte kultureller Entdeckungen in Spessart und Odenwald. Es im einheitlichen Erscheinungsbild der Burglandschaft bietet ansprechende, zeitgemäße und dabei wissenschaft- erstellt. Wir unterstützen die Mitglieder dabei mit ausge- lich fundierte Informationen zu den einzelnen Denkmälern. wiesener Fachkompetenz sowie Kreativität. Diese Qua- Interessenten der Kulturlandschaft von Spessart und Oden- lifikationen bringt das Team der Burglandschaft in enger wald, auswärtigen Besuchern wie auch der hier ansässigen Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort in die verschiedensten Bevölkerung, bietet die Burglandschaft einen bunten Strauß Tätigkeitsbereiche ein: spannender Angebote: Erstellung gedruckter und digitaler Informations- Mit den wichtigsten Aspekten für einen Besuch vor Ort: materialien auf dem aktuellen Forschungsstand und von Anfahrt über Führung bis Einkehr und Unterkunft im einheitlichen Erscheinungsbild der Burglandschaft zur Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung Lebendige Geschichte an interessanten Orten: ebenso unterhaltsame wie informative Begegnungen Infostände der Burglandschaft zur Präsentation bei Veranstaltungen und Aktionen der Kulturdenkmäler auf Historienmärkten, Kulturveranstaltungen oder zu besonderen Anlässen Eine ganz besondere Kulturlandschaft voller historischer Relikte, die es lohnt zu entdecken! Unterstützung bei der Planung und Durchführung historischer Veranstaltungen, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, zielgerichteter Marketing- aktionen, wie der Bewerbung von Veranstaltungen in Online-Eventkalendern, der Homepage usw. Qualifizierungsangebote für Gästeführer, Reenactment Gruppen etc., die Organisation von Fortbildungen zu unterschiedlichen Geschichtsthemen, alters- gruppenspezifische Erlebnisaktionen mit Kinder- und Jugendgruppen, Vernetzung mit Gleichgesinnten u.v.m. 14 © Tobias Schwarz 15
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Welcome to „Burglandschaft” Bienvenue en „Burglandschaft” in Spessart and Odenwald, en Spessart et Odenwald, a region rich in historical monuments la terre des châteaux Numerous castles, palaces and ruins, but also fortified chur- De nombreux châteaux et ruines mais aussi des églises forti- ches, monasteries, hillforts and city fortifications are here, just fiées, des monastères, des remparts et des fortifications de waiting to be discovered by you. The varied cultural landscape ville attendent d’être découverts par vous. Le paysage culturel in Spessart and Odenwald offers extensive opportunities to diversifié des territoires de Spessart et d’Odenwald offre une journey back in time, surrounded by semi-natural forest. variété de possibilités pour profiter d’un voyage dans le temps au milieu d’une forêt naturelle. Experience our castle landscapes — we look forward to your visit! Venez vivre ce paysage de châteaux — Nous nous réjouissons de votre visite! Education and Information Centre Centre d’enseignement et d’information „Burglandschaft (BIB)” „Burglandschaft (BIB)” The Burglandschaft Education and Information Centre (BIB) has Ce centre siège dans l’ancienne mairie historique d’Eschau et its central headquarters in the historical Town Hall of Eschau abrite dans ses salles depuis 2014 le projet de l’association à and, since 2014, has housed the project rooms of the non-profit but non lucratif „Burglandschaft e.V”. L’ensemble du réseau association Burglandschaft e.V. The entire network is shown vous y est présenté, des réunions d’informations vous sont here, informative events staged and supraregional cooperation proposées et la collaboration suprarégionale est coordonnée. coordinated. The aim is to support and promote the monu- L’objectif est de soutenir et de promouvoir les monuments ments involved through well-founded networking and to make concernés grâce à des réseaux bien établis et de sensibiliser le them more accessible to the public through joint events and public au patrimoine à travers des événements et des actions special campaigns. Visitors to the region and, indeed, the local communes. Les visiteurs dans la région ainsi que la population population, are, in this way, informed about the many different locale seront informés à l’avenir des offres variées et de l’at- offers and the attractions of the cultural landscape. tractivité du paysage culturel en Spessart et Odenwald. The Archaeological Spessart Project (ASP) Le projet archéologique de Spessart (ASP) The Burglandschaft project was created in 2011 as an initiative L’association „Burglandschaft” a été créée en 2011 à l’initia- of the Archaeological Spessart Project. The Archaeological tive du projet archéologique de Spessart. Le „Archäologisches Spessart Project (ASP) deals with all the many different facets Spessartprojekt (ASP)” traite du paysage culturel de Spessart of the cultural landscape of Spessart: its history, language, sous tous ses différents aspects: Histoire, langue, culture, culture, landscape development, natural features such as geo- évolution du paysage, conditions naturelles telles que la géo- graphy, topography, geology and biology. In close cooperation graphie, la topographie, la géologie et la biologie. En étroite with universities, research institutes and the Burglandschaft, collaboration avec les universités, les instituts de recherche et various topics are researched, published and communicated to le „Burglandschaft”, divers facteurs sont étudiés, publiés et the public. communiqués au public. Translation: Karin Boersch. Traduit de l’allemand par Samuel Perier. 16 17
Burglandschaft – Spessart und Odenwald www.burglandschaft.de Kulturdenkmäler von A bis Z
Burg Alzenau Stadt Alzenau Burg Alzenau Adresse: WGS 84: 50.087355, 9.073967 Burgstraße 14, 63755 Alzenau Verschiedene Ansichten der Burg Alzenau www.alzenau.de Die Burg Alzenau gilt als eines der schönsten profanen Bau- Kontakt: Stadt-Info werke der Spätgotik in Franken. Sie wurde um 1399 durch die Hanauer Straße 1 Mainzer Erzbischöfe erbaut und liegt auf einem Hügel oberhalb Telefon: 06023 502112 des Alzenauer Stadtzentrums. In einer Urkunde von 1399 wird E-Mail: info@alzenau.de neben dem Bau der Burg auch der Name Alzenau erstmals erwähnt. Den Mainzer Bischöfen diente die Burg lange Zeit Öffnungszeiten: Unterer Burghof: tagsüber zugänglich als Amts- und Verwaltungssitz. Die ovalförmige Burganlage Oberer Burghof und Palas: bei Veran- unterteilt sich in einen großen Vorhof („Unterer Burghof“) und staltungen u. Führungen, individuell eine Innere Burg („Oberer Burghof“). Der von massiven Mauern nach Anmeldung umgebene Vorhof umfasst den sogenannten Wirtschaftshof, wo sich die Gebäude des Amtsgerichts befinden. Über einen Angebote: Gruppenführungen (Kontakt: Stadt- steilen Anstieg gelangt man in die Kernburg, welche verstärkte Info), diverse Veranstaltungen Mauerzüge aufweist. Dort sind ein innerer Burghof und ein Palas anzutreffen. Letzteren betritt man durch ein Spitzbogentor im Preise: Gruppenführungen bis 15 Personen östlichen Bereich des Burghofes. Im Erdgeschoss befindet sich 25 €, jede weitere Person (max. 25 ein großer Saal. Über eine schmale Wendeltreppe gelangt man Personen) 2 € in den repräsentativen Rittersaal im Obergeschoss, welcher als besonders anschauliches Beispiel eines spätgotischen Burgsaales gilt. Ein besonderes Kleinod aus spätgotischer Zeit bildet der Kapellenerker am Rittersaal im Herrenhaus. Heute ist der Palas Veranstaltungsort eines lebendigen Kul- turangebotes, wobei die Fränkischen Musiktage und die Burg- festspiele überregionale Bekanntheit genießen. Im einstigen Gefängnis befindet sich eine moderne Kinolounge mit Cafébar. 20
Schlösschen Michelbach Stadt Alzenau © Stadt Alzenau © Stadt Alzenau © Stadt Alzenau Schlösschen Michelbach Adresse: WGS 84: 50.089408, 9.058741 Schlossstraße 13 Blick in das Museum (links) und Ansichten des Schlösschens Michelbach mit 63755 Alzenau-Michelbach Rosarium (unten) in Alzenau www.alzenau.de Das Schlösschen Michelbach wurde um 1730, teilweise auf den Grundmauern einer zerstörten Wasserburg aus dem 16. Jahrhun- Kontakt: Stadt-Info dert, errichtet. Dendrochronologische Untersuchungen belegen, Hanauer Straße 1 dass das Holz des im Original erhaltenen Dachstuhls um 1730 63755 Alzenau (Kernstadt) gefällt wurde. Auch heute imponiert das Schlösschen als zweige- Telefon: 06023 502112 schossiger barocker Bau mit einem Mansarddach und polygonalen E-Mail: info@alzenau.de Flankentürmen. Mehrere adelige Familien wechselten sich ab dem 18. Jahr- Öffnungszeiten: Museum: 1. und 3. Sonntag im Monat hundert mit dem Besitz des Schlösschens ab. 1862 erwarb der 14 – 17 Uhr, Schlossgarten: jederzeit Frankfurter Tuchhändler David Domer (1815-1899) das Anwesen. frei zugänglich Domer spielte für den Weinanbau in Michelbach eine wichtige Rolle. Die Erben von David Domer verkauften 1930 das Schlöss- Angebote: Museumsführungen (Kontakt: Stadt- chen mit Umfeld an die Gemeinde Michelbach, die das Haupt- Info), kostenlose Audioguides (deutsch gebäude dann 1945 der Kirchengemeinde überließ. 1975 wurde und englisch, Pfand 10 €), zahlreiche durch die Eingemeindung von Michelbach die Stadt Alzenau kulturelle Veranstaltungen im Domer- Eigentümerin. Seitdem wurde das Gebäude unter anderem als Saal, Rosarium im Schlossgarten Altenheim, Kindergarten oder Krankenpflegestation genutzt. 1980 richtete der Heimat- und Geschichtsverein Alzenau in den Preise: Eintritt Museum: Erwachsene 1,50 € Räumlichkeiten eine heimatkundliche Sammlung ein. Nach einer Generalsanierung des Gebäudes im Jahr 2006, befindet sich das Museum der Stadt Alzenau im Schlösschen Michelbach. Die Aus- stellung ist nach interaktiven musealen Gesichtspunkten konzi- piert. Das Thema „Regionalität und Wandel” greift die besondere historische Situation der Stadt Alzenau auf. Die Sanierung wurde vom Bezirk Unterfranken mit dem Denkmalpreis ausgezeichnet. 22
Templerhaus Stadt Amorbach Templerhaus Adresse: WGS 84: 49.645109, 9.216969 Bädersweg 1, 63916 Amorbach Ansicht des Templerhauses in Amorbach www.amorbach.de Der Name des uns heute bekannten Baudenkmals täuscht: Kontakt: Informationszentrum Tatsächlich ist nicht nachweisbar, dass der seit dem 19. Jahr- Bayerischer Odenwald hundert übliche Begriff „Templerhaus“ wirklich mit dem Schlossplatz 1 Templerorden in Verbindung steht. Telefon: 09373 200574 Bemerkenswert ist, dass es sich um eines der ältesten Fach- E-Mail: amorbach@odenwald.de werkgebäude Deutschlands handelt. Das „Templerhaus“ ist der Überrest eines spätmittelalterlichen Adelshofes der Familie Öffnungszeiten: Eine Besichtigung ist nur im Rahmen „Rüdt“. Später ging die Anlage in bürgerlichen Besitz über. von Führungen möglich Dendrochronologische Untersuchungen datieren das Holz der Fachwerkgeschosse auf das Jahr 1291. Eine solch frühe Datie- Angebote: Führung nach Voranmeldung rung ist auch anhand der Bauweise des Fachwerks erkennbar. sowie vereinzelt an Sonntagen Im Gegensatz zu späteren Bauten fehlen hier die konstruktiv (Kontakt: Informationszentrum vorteilhaften Diagonalverstrebungen. Durch Ausgrabungen Bayerischer Odenwald) ist zudem bekannt, dass die Anlage vermutlich nicht durch Wassergräben oder einen Teich geschützt gewesen war. Auch Preise: 4 € inkl. Führung, Nebengebäude und Hof haben sehr wahrscheinlich existiert. Mindestpreis für eine Gruppenführung Ihr Erscheinungsbild muss aber spekulativ bleiben. 60 € (ab 20 Personen 3 € p.P.) Noch bis in die 1970er-Jahre war das Gebäude bewohnt. Seit 1981 befindet sich das Objekt im Besitz der Stadt Amorbach. In enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wurde das Gebäude untersucht, dokumentiert und restauriert und ist heute ein Museum für spätmittelalter- liche Bautechnik und Wohnkultur sowie Raumdekorationen des 16. Jahrhunderts. 24
Gotthardsruine Stadt Amorbach/Markt Weilbach © Bernhard Springer Gotthardsruine Adresse: WGS 84: 49.654774, 9.213191 63937 Weilbach Ansicht der Gotthardsruine in Amorbach/Weilbach www.amorbach.de www.weilbach.de Zwischen Amorbach und Weilbach ragt die markante Bergzunge des Odenwälder „Gotthard“, einst Frankenberg, rund 150 m Kontakt: Informationszentrum über der Talniederung der Mud auf. Der auf ihm thronende und Bayerischer Odenwald weithin sichtbare Kirchenbau kann auf eine äußerst bewegte Schlossplatz 1, 63916 Amorbach Geschichte zurückblicken. Wer den Turm erklimmt, dem bietet Telefon: 09373 200574 sich ein herrlicher „7-Täler-Blick“. Schon im 8. Jahrhundert E-Mail: amorbach@odenwald.de soll der fränkische Gaugraf Ruthard hier eine Burg erbaut haben. Archäologische Grabungen des ASP bestätigen diesen Öffnungszeiten: ganzjährig frei zugänglich frühen Zeitansatz und weisen darüber hinaus einen Ausbau der Befestigung im 11. Jahrhundert nach. Die erste Kapelle wurde Angebote: Öffentliche und individuelle Gruppen- vermutlich im 12. Jahrhundert dem Hl. Godehard geweiht. führungen über das Informationszen- Das Ende der Burg kam bereits wenig später: Kaiser Friedrich I. trum Bayerischer Odenwald buchbar; Barbarossa untersagte 1168 den Wiederaufbau des „castrum festes Schuhwerk wird empfohlen Frankenberg“, das zuvor von ihm zerstört worden war. Sein Burgherr hatte der Abtei Amorbach gedroht und dem Würz- Preise: Gruppenführung 4 € pro Person bzw. burger Bischof die Feindschaft erklärt. Anstelle der Burg mind. 60 € wurde noch im 12. Jahrhundert ein Benediktinerinnenkloster errichtet. Bereits 1439 mussten die Ordensfrauen den Ort wieder verlassen, denn ihr Kloster wurde aufgelöst und der Abtei Amorbach vermutlich als abhängiges Priorat angeglie- dert. Dieses fiel 1525 dem Bauernkrieg zum Opfer und brannte nieder. Die Kirche wurde zwar 1631 wieder aufgebaut, 1714 brannte sie jedoch nach einem Blitzschlag erneut völlig aus. Die Ruine bildet heute als auffällige Landmarke einen Pol der regionalen Identität. 26
Arcoplatz, Schloss und Klosterkirche Gemeinde Billigheim Arcoplatz, Schloss und Klosterkirche Adresse: WGS 84: 49.346976, 9.255830 74842 Billigheim Der Ortsrundweg: Arcoplatz mit romanischer Apsis der ehemaligen Pfarrkirche www.billigheim.de (links), Blick über Billigheim (oben) und die ehemalige Klosterkirche (unten) Mit den drei Kultur- und Baudenkmälern Arcoplatz, ehemalige Kontakt: Gemeinde Billigheim Klosterkirche und Schloss, kann der Ortsteil Billigheim gleich Sulzbacher Straße 9 mit mehreren interessanten Zeugnissen der Geschichte Telefon: 06265 92000 aufwarten. Die Denkmäler sind über den beschilderten Orts- E-Mail: zentrale@billigheim.de rundweg eigenständig erschließbar. Dieser Ortsteil hatte ursprünglich zwei Kirchen, eine Kloster- Öffnungszeiten: ehemalige Klosterkirche täglich kirche und eine Pfarrkirche (heute Arcoplatz). Die Anfänge geöffnet: 9 - 18 Uhr des im 12. Jahrhundert gegründeten Frauenklosters verlieren sich aufgrund fehlender Schriftquellen im Dunkeln. Die Angebote: Ortsrundweg eigenständig erschließbar, bedeutende Klosterkirche wird noch heute als katholische keine Führungen; Anbindung an Scheff- Pfarrkirche genutzt. An den älteren Baubestand mit zum Teil lenztal-Radweg und an Jakobsweg noch romanischer und gotischer Bausubstanz, gliedert sich ein „Rothenburg o.d.T. – Speyer“; moderner Flachbau aus dem 20. Jahrhundert an. Der Dachstuhl Wohnmobilstellplatz, Boulefeld, Kinder- aus Eichenholz aus dem 12. Jahrhundert zählt zu den ältesten spielplatz; Ortsteil Waldmühlbach: erhaltenen Dachstühlen Baden-Württembergs. Ortsrundweg „Historischer Spazier- Infolge der 1584 erfolgten Auflösung des Klosters wurde dessen gang“ und „Bildstockwanderung”; Kirche zur Pfarrkirche umgewidmet. Die anderen Klosterge- zentrale E-Bike Ladestation in Planung bäude sind untergegangen. Auch das ab 1803 auf dem Areal des ehemaligen Klosters erbaute Schloss der Grafen von Leinin- Preise: kostenfrei zugänglich gen-Guntersblum wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts abge- rissen, nachdem es 1902 einem Brand zum Opfer gefallen war. Auf dem nordwestlich der Klosteranlage gelegenen Arcoplatz ist heute lediglich die romanische Apsis der zwischen 1584 und 1836 nur noch als Friedhofskapelle genutzten Kirche erhalten. 28
Burg Breuberg Breuberg © Stadt Breuberg Burg Breuberg Adresse: WGS 84: 49.820320, 9.039602 Burgstraße, 64747 Breuberg Ansicht der Burg Breuberg in Breuberg www.burg-breuberg.de Die im Odenwaldkreis gelegene Burg Breuberg gehört zu den Kontakt: Stadtverwaltung Breuberg größten und am besten erhaltenen Burgen Süddeutschlands. Ernst-Ludwig-Straße 2-4 Der sehr gute Zustand dieser stauferzeitlichen Höhenburg Telefon: 06163 709-16 erklärt sich mit der durchgehenden Bewohnung und Nutzung E-Mail: burgfuehrung@breuberg.de der Burg. Wahrscheinlich wurde die Anlage um oder kurz nach 1200 von der Reichsabtei Fulda gegründet, um fuldische Lie- Öffnungszeiten: ganzjährig frei zugänglich, genschaften, wie das Kloster Höchst, zu sichern. Museum und bestimmte Bereiche nur Die Burg gliedert sich in drei Teile: Eine Kernburg, eine Vorburg mit Führung zu besichtigen sowie Festungswerke. Aus der ersten Bauphase der Anlage Angebote: Offene Führungen Mitte März bis Mitte/ stammen der Bergfried und das spätromanische Portal der Ende Oktober am Wochenende 13.30, Kernburg. Nachdem das Geschlecht der Breuberger 1323 aus- 14.45 Uhr, Sonn- und Feiertags zusätz- starb, wurde der Besitz der Anlage zersplittert, bis schließlich lich 16 Uhr, in den hessischen Ferien die Burg im 16. Jahrhundert vollständig den Grafen von Wert- Führungen auch werktags, Führungen heim gehörte. Während der folgenden Jahrhunderte wurde auf Anfrage, Spezialführungen; diverse die Burg Breuberg auf unterschiedlichste Weise genutzt: als Veranstaltungen herrschaftlicher Sitz von Adelsfamilien, als Landratsamt, aber Preise: Führungen: Erw. 4,50 €, Kinder 3 €, auch als Zwangsarbeiterlager während der NS-Diktatur und Familien 10 €; Gruppenführungen: sogar als Sitz einer Spielzeugfabrik. Erw. bis 20 Pers. 70 € (jede weitere Neben dem Museum und einer Gaststätte befindet sich heute Pers. 3,50 €), Kinder bis 20 Pers. 60 € auch eine Jugendherberge auf der Burg. Auf Grund von umfang- (jedes weitere Kind 3 €) reichen Sanierungsarbeiten wird die Burganlage voraussichtlich bis Mitte 2020 geschlossen sein. 30
Wasserburg Burgsinn Burgsinn Wasserburg Burgsinn Adresse: WGS 84: 50.148234, 9.651886 Burgweg 11, 97775 Burgsinn Ansicht der Wasserburg in Burgsinn mit dem Wassergraben im Vordergrund www.sinngrundallianz.de Die „Alte Burg“, mitten in Burgsinn, ist eine typische Wasser- Kontakt: Verwaltungsgemeinschaft Burgsinn burg. Sie ist von einem breiten mit Wasser gefüllten Graben Burgweg 1 umgeben. Ein heute noch mit Wasser gefüllter Burggraben wie Telefon: 09356 99100 hier ist selten! In die Burg gelangt man über die an der Westseite E-Mail: info@vgem-burgsinn.de gelegenen Brücke. Die Gesamtanlage hat einen trapezförmigen Grundriss, an deren Eckpunkten sich Türme befinden. Auf Öffnungszeiten: Privatbesitz, nur von außen zu dem quadratischen Nordostturm wurde ein kleiner Wohnbau besichtigen hochgezogen. Die Ringmauer besteht aus massiven Buckel- quadern des heimischen roten Bundsandsteins. Das übrige Angebote: Der Park ist frei zugänglich; die Mauerwerk wurde aus Bruchsteinen errichtet, vielfach ergänzt Wasserburg wird Teil des für 2020 und erneuert. Die vom ersten Geschoss an aufgesetzte Wand geplanten Ortsrundwegs sein des südlichen Wohnbaues besteht aus Fachwerk. Die gesamte Anlage wird von dem massiven 22 m hohen Bergfried überragt. Preise: kostenfrei zugänglich Sein quadratischer Grundriss hat eine Seitenlänge von 8,5 m. Mit diesem gewaltigen Bergfried prägt die Wasserburg noch heute das Ortsbild. Zu den ersten Lehnsnehmern gehörten 1317 die Rienecker Grafen. Einige Jahre später verlieh der Bischof von Würzburg die Burg mit allen Besitzungen an Dietz von Thüngen. Der erhaltene Bestand beruht im Wesentlichen auf Baumaßnahmen durch diesen von 1339 bis 1342. Heute ist die Burg nicht mehr bewohnt, da der Eigentümer Gottfried von Thüngen sie nicht als Wohnsitz nutzt. Ein beschilderter Ortsrundweg wird ab 2020 auch zum „Fronhofer Schlösschen”, dem 1607 erbauten Witwensitz von Philippina Agatha von Thüngen, führen. 32
Bürgstadter Berg Bürgstadt © Peter Meisenzahl Bürgstadter Berg Adresse: WGS 84: 49.717127, 9.288769 63927 Bürgstadt Ansichten des Bürgstadter Bergs mit Ringwall (oben) und Centgrafenkapelle www.buergstadt.de (unten) in Bürgstadt Die bewaldeten Bergzüge des Odenwaldes auf der einen und Kontakt: Markt Bürgstadt die ebenso waldreichen Höhen des Spessarts auf der anderen Große Maingasse 1 Mainseite bilden die landschaftliche Kulisse des bedeutenden Telefon: 09371 97380 Weinanbauortes Bürgstadt. Die Gemeinde ist von einem E-Mail: sekretariat@buergstadt.de Wanderwegenetz mit nahezu 60 Streckenkilometern umgeben und bietet, neben dem vom Heimat- und Geschichtsverein Öffnungszeiten: Ringwall und Centgrafenkapelle sind Bürgstadt betriebenen Museum, eine Reihe historisch wert- ganzjährig öffentlich zugänglich, voller Denkmäler in der Umgebung. Museum Bürgstadt (Am Mühlgraben 1): Ringwall: Auf dem Bürgstadter Berg ist eine vorgeschichtliche April - Oktober: So. 14 - 18 Uhr Befestigung mit rund 3 km langer Wall-Graben-Anlage zu ent- November - März: So. 14 - 16 Uhr decken, eine der größten dieser Art in Mainfranken. Sie war bereits um 3200 v. Chr. von der jungsteinzeitlichen „Michels- Angebote: Gruppenführungen durch das Museum berger Kultur“, in der späten Bronzezeit um 1000 v. Chr. auf Anfrage möglich; Anbindung sowie erneut in der frühen Eisenzeit um 600 v. Chr. besiedelt. unter anderem an den Fränkischen Besucher des Ringwalls werden von einem rekonstruierten Tor Rotwein Wanderweg; Waldlehr- und aus der zweiten Siedlungsphase empfangen. Erlebnispfad; festes Schuhwerk wird Centgrafenkapelle: 1630 begann der Bürgstadter Centgraf, empfohlen Leonhard Gackstatt, mit dem Bau einer Kapelle am Wan- nenberg. Er war vom Landesherrn, dem Mainzer Erzbischof, Preise: Ringwall, Centgrafenkapelle und eingesetzt worden, um den Gerichtsbezirk zu verwalten. Die Museum sind kostenfrei Kirche, deren Türsturz die Jahreszahl 1631 trägt, blieb wegen des Schwedeneinfalls im Folgejahr allerdings unvollendet. Der eindrucksvolle Bau markiert den Beginn eines „Historischen Wanderwegs“, der zu zahlreichen Steindenkmälern führt. 34
St. Margareta Bürgstadt St. Margareta Adresse: WGS 84: 49.716586, 9.267172 Freudenberger Str. 22, 63927 Bürgstadt Ansichten von St. Margareta (links) und der Martinskapelle (oben), Ausschnitt www.buergstadt.de aus der „Armenbibel” der Martinskapelle in Bürgstadt (unten) Der Ortskern Bürgstadts wartet mit einem beeindruckenden Kontakt: Pfarreiengemeinschaft St. Martin historischen Gebäudeensemble auf. Neben dem Rathaus, einem Miltenberg-Bürgstadt, Renaissancebau, sind die Kirche St. Margareta und die Martins- Pfarrei St. Margareta Bürgstadt kapelle von besonderer Bedeutung. Bei St. Margareta handelt Mühlweg 17 es sich um eine heute zwei-, ursprünglich einschiffige Kirche, Telefon: 09731 2144 die mindestens ins frühe 13. Jahrhundert zurückgeht. Sie E-Mail: pfarrei.buergstadt@bistum-wuerzburg.de wurde vom späten 15. bis ins 18. Jahrhundert mehrmals umge- staltet und erweitert. Dominierendes Element ist der massive Öffnungszeiten: St. Margareta: täglich 9 - 17 Uhr viergeschossige Chorturm. Vom einst befestigten Kirchhof sind Martinskapelle: Zur Besichtigung heute nur noch kleine Mauerteile und das im Süden an die erhalten Sie den Kapellenschlüssel in Kirche angebaute Torhaus mit Fachwerkobergeschoss erhalten. der Gärtnerei Kling, Martinsgasse 22 Künstlerische Bedeutung haben die spätgotischen Portale mit (direkt nebenan, sonntags geschlossen) ihren figürlichen Reliefs. In der Martinskapelle, nur wenige Schritte von St. Margareta Angebote: Es finden regelmäßig Gottesdienste entfernt, ist die älteste Pfarrkirche Bürgstadts zu vermuten. statt; Martinskapelle: Sprechkasten mit Anhand einiger romanischer Bauteile wird ihr Alter auf das Audioguide in verschiedenen Sprachen; 10. bis 12. Jahrhundert geschätzt, was sie zu einer der Rosengarten am alten Pfarrhaus ältesten erhaltenen Kirchen am Untermain macht. Nach einer Brandkatastrophe Ende des 13. Jahrhunderts wurde sie wieder Preise: kostenfrei zugänglich; Martinskapelle: hergerichtet und 1589-1593 ausgemalt. Diese sogenannte 1 € Spende wird erbeten „Armenbibel“ zeigt in 40 Medaillons wichtige biblische Szenen. Auf diese Weise sollte den vielen leseunkundigen Menschen die Heilsgeschichte vermittelt werden. Wie auch die Ausmalungen im Altarbereich stellen sie Juwelen der Kirchenkunst des 16. Jahrhunderts dar. 36
Kollenburg Collenberg/Dorfprozelten Kollenburg Adresse: WGS 84: 49.773553, 9.354515 97904 Collenberg Ansicht der Ruine Kollenburg bei Collenberg/Dorfprozelten www.collenberg-main.de Auf einem Bergsporn erhebt sich, vom Maintal aus gut sichtbar, Kontakt: Burgfreunde Kollenburg e.V., rund 50 m über dem Fluss, die imposante Ruine der Kollenburg. Herr Ludwig-Andreas Riedel Ihre Ursprünge liegen im Dunkeln. Der Burgname selbst leitet Schloßstr. 34, 97903 Collenberg sich von „Kolbo“ ab, einem Beinamen der Reichsschenken von Telefon: 09376 639 Schüpf. Der Streitkolben ist auch in ihrem Familienwappen E-Mail: L-A.Riedel@t-online.de enthalten und findet Eingang im Gemeindewappen Collenberg. Die Kollenburg wird erstmals zu Beginn des 13. Jahrhunderts Öffnungszeiten: ganzjährig frei zugänglich erwähnt und befand sich wenige Jahrzehnte später bereits im Besitz der Niederadelsfamilie Rüdt, die sich nach der Burg Rüdt Angebote: Führungen auf Anfrage möglich von Collenberg nannten und mehr als 300 Jahre auf der Burg (Kontakt: Herr Lothar Romstöck, ansässig waren. Tel.: 09376 1299) Über das ursprüngliche Aussehen der Burg wissen wir kaum etwas, zu sehr ist die mittelalterliche Bausubstanz architekto- Preise: kostenfrei zugänglich nisch überformt worden. So erfolgt um 1600 ein weitgehender Neubau der Burg in zeittypischen Renaissance-Formen. Inner- halb der mit mehreren Türmen bewehrten Ringmauer befinden sich getrennte Ansitze für zwei Familienzweige. Der größere Anteil enthält Reste eines mittelalterlichen Wohnbaus, der an seinen Eckbuckelquadern zu erkennen ist. Eindrucksvoll ist das renaissancezeitliche Burgtor sowie die querverlaufende Streichwehr — eine fortifikatorische Beson- derheit. 1635 starben die Rüdt von Collenberg aus und die Burg geriet nach und nach in Verfall. 38
Burg Eberbach Stadt Eberbach © Andreas Held Burg Eberbach Adresse: WGS 84: 49.466165, 9.000032 Neue Dielbacher Straße Ansicht der Burgruine Eberbach (sog. Vorderburg) in Eberbach 69412 Eberbach www.eberbach.de Etwa zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde auf der sogenannten „Burghälde“ eine Burg errichtet, die bald wieder gewaltsam Kontakt: Stadt Eberbach unterging. Graf Konrad von Lauffen begann wenig später mit Kulturamt — Tourismus — Stadtinformation dem Bau eines neuen Stammsitzes auf deren Fundamenten und Leopoldsplatz 1 nannte sich 1196 nach „Eberbach“. Neben weiteren Gebäuden Telefon: 06271 87-242 in der geplanten Großburg entstand im Südosten ein Wohnturm E-Mail: tourismus@eberbach.de mit Ansätzen einer 1,7 m dicken Ringmauer. Nördlich der „Vorderburg“ wurden ein monumentaler Bergfried von ca. 11 m Öffnungszeiten: ganzjährig frei zugänglich Seitenlänge sowie ein repräsentativer Palas mit schildmauerar- tiger Nordfront errichtet. Zu einer Verbindung der Bauteile kam Angebote: Ein gedruckter Burgenführer zur es jedoch nicht mehr. Der Tod des Grafen führte zum Baustopp Burgruine Eberbach ist u.a. bei der und, wohl bedingt durch eine ungeklärte Rechtslage und wegen Tourist-Info Eberbach erhältlich Besitzansprüchen, zur Unterteilung des Areals. Das „castrum” (Schutzgebühr 5 €); für Führungen (Burg) Eberbach wurde 1227 erstmals als wormsisches Lehen für wenden Sie sich bitte an König Heinrich (VII.), einen Staufer, erwähnt. Kulturamt — Tourismus — Stadtinformation Seit den Ausgrabungen des 20. Jahrhunderts sind die Bezeich- der Stadt Eberbach nungen Vorder-, Mittel- und Hinterburg üblich. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die „Hinterburg“ angelegt, welche im Preise: kostenfrei zugänglich Laufe der folgenden Jahre fertig gestellt wurde. Nach Absetzung Heinrichs 1235 schwand die Bedeutung des Eberbacher Burgen- komplexes zunehmend. Lediglich die „Hinterburg“ zeigt noch Ansätze spätmittelalterlicher Umbauten. Vermutlich waren „Vorderburg” und „Mittelburg” bereits unbewohnt. Ab 1297 wurde die Burg Eberbach verpfändet, 1403 aus Kostengründen geschleift und diente fortan nur noch als Steinbruch. 40
Kloster Himmelthal Elsenfeld © Holger Leue © Holger Leue © Holger Leue Kloster Himmelthal Adresse: WGS 84: 49.822941, 9.219204 63820 Elsenfeld Verschiedene Ansichten des Klosters Himmelthal in Elsenfeld www.himmelthal.de Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Himmelthal wurde im Jahre 1232 von Graf Ludwig II. von Rieneck und seiner Kontakt: Stadtmarketing Markt Elsenfeld Gemahlin Adelheid von Henneberg gegründet. Es liegt inmitten Marienstraße 29 des unteren Elsavatales auf einer durch Mühlbach und Elsava Telefon: 06022 5007-87 abgetrennten Insel, eingebettet in bewaldete Hügel und die E-Mail: Stadtmarketing@elsenfeld.de Rücker Weinberge. Anfang des 17. Jahrhunderts vom Mainzer Erzbischof aufgelöst, wurde Himmelthal als landwirtschaft- Öffnungszeiten: Klosterkirche ist im Rahmen von licher Wirtschaftshof bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts Führungen zu besichtigen; Weinprobier- genutzt. 1626 bis 1773 wurde das einstige Frauenkloster erneut stube einmal monatlich ab 11 Uhr einem Orden übertragen, den Aschaffenburger Jesuiten, die Angebote: Besichtigungen und Führungen in die Klosteranlage umbauten und die Kirche im Stil des Barock Gruppen nach Voranmeldung (Kontakt: umgestalteten. Die mittelalterliche Bausubstanz ist zum Teil Frau Hartig, Tel.: 06022 623397); im Chor der ehemaligen Klosterkirche St. Sebastian erhalten „Himmelthaler Sommerkonzerte“ geblieben. Die barocke Innenausstattung des 18. Jahrhun- (Kontakt: Stiftungsamt Aschaffenburg, derts ist weitestgehend im Original vorhanden, darunter das Tel.: 06021 35770, E-Mail: info@ Deckengemälde mit einer zeitgenössischen Darstellung des stiftungsamt.de); Weinprobierstube Jesuitenklosters. Nach Auflösung des Jesuitenordens 1773 ging (Kontakt: Weinbauverein Rück, Frau das Kloster und seine Besitzungen in die fürstbischöfliche Stif- Till, Tel.: 06022 72444); jährliches tung Gymnasiumsfonds über und wird heute vom Stiftungsamt Weinfest; aktuelle Termine und Infos Aschaffenburg verwaltet. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude auf www.Elsenfeld-in-Aktion.de und Klosterräume sind mehrfach modernisiert worden und Preise: Führung p. P.: 5 € (20 Min.) oder beherbergen heute zwei Bildungseinrichtungen, die BBS 8 € (45 Min.) Himmelthal und die Elsava-Schule mit heilpädagogischer Tagesstätte. Zudem gibt es eine Anbindung an verschiedene Wanderwege, wie den Rück-Besinnungsweg. 42
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