Das Magazin des Difu 4/2021 - Deutsches Institut für Urbanistik
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4/2021 Das Magazin des Difu Aus dem Inhalt 4 Standpunkt In Städtebaupolitik und Städtebaurecht sind große Aufgaben anzugehen 6 Forschung & Publikationen Verfahren zur Aufstellung von Bebauungsplänen 21 Neue Projekte Frischer Wind für die Innenstädte 26 Veranstaltungen Solaranlagen in der Altstadt: Klima schützen – Stadtbild bewahren
Editorial Veranstaltungen 23 Veranstaltungsvorschau Standpunkt 24 Neun „Klimaaktive Kommunen“ zeigen, 4 In Städtebaupolitik und Städtebau- worauf es ankommt recht sind große Aufgaben anzugehen 26 Solaranlagen in der Altstadt: Klima schützen und Stadtbild bewahren Forschung & Publikationen 27 Klimaschutzmanager*innen vernetzen 6 Verfahren zur Aufstellung von sich digital Bebauungsplänen 28 Wasser und Stadtgrün als Bausteine 7 Urbane Temporalitäten: klimaangepasster Quartiere Zeitforschung in der Stadt 29 Verkehrswende erfordert Investitions- 8 Bevölkerung wünscht sich mehr offensive im ÖPNV urbane Wildnis und mehr Wohnraum 9 Stadtplanung und Stadtentwicklung – Nachrichten & Service Hebel für Ressourcen- & Klimaschutz 16 Was ist eigentlich...? 11 Gute und sichere Fahrradstraßen: Bebauungsplan Empfehlungen für die Praxis 17 Veröffentlichungsüberblick 12 Wirtschaftsförderungen in den Städten 19 Difu-Service für Zuwender zukunftsfit machen 20 Difu-Informationsangebote/ Impressum Neue Projekte 30 Mehr Möglichkeiten im Klimaschutz 13 Smart Cities befähigen mit der neuen Kommunalrichtlinie 13 Infrastrukturen im Strukturwandel 31 Die Samtgemeinde Spelle – Dörflicher 14 Nachhaltige urbane Mobilität Charme mit hoher Standortqualität 14 Solare Wärmenetze 32 Difu-Intern: Abschied und Neubeginn 15 Wie wirkt das KiTaG? 33 Difu aktiv 15 Verwaltung 2.030 in Detmold 34 Neues im Inter-/Extranet des Difu 21 Frischer Wind für die Innenstädte 35 Difu-Presseresonanz 21 Klimagerechte Mobilität
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, die Bundestagswahl liegt hinter uns und die nach wie vor drängenden Herausforderungen der Kommunen müssen zügig angegangen werden. Das gilt für nahezu alle Bereiche der integrativen Stadtentwicklung: für die corona- und digitalisierungsbedingte Transformation unserer Innen- Foto: Difu städte, für bezahlbares Wohnen, für den Klimaschutz und die Klimaanpassung ebenso wie für eine neue urbane Mobilität. Wir am Difu, andere Institute und auch die Fachleute in den Städten arbeiten seit vielen Jahren an diesen Themen. Es gibt eine ganze Menge kluger Konzepte. Was es nicht gibt, ist genug Geld, damit die Kommunen das tun können, was nötig ist. Es geht nicht um ein paar Euro mehr in dem einen oder anderen Förderprogramm, es geht um die finanzielle Grundausstattung der Kommunen. Oder konkret: Es geht darum, dass der Kuchen, der Bund, Ländern und Gemeinden gemeinsam zusteht, gerechter verteilt wird – sprich, es geht um ein Mehr vom Aufkommen der Umsatzsteuer für die Kommunen. Der Grund heißt Investitionsstau und die Begründung ist relativ einfach. Das Difu ermittelt für die KfW im Rahmen des „Kommunalpanels“ jedes Jahr den Investitionsbe- darf der Kommunen. Er ist seit Jahren immens hoch und liegt derzeit bei rund 150 Mrd. Euro, also dem Vier- bis Fünffachen dessen, was die Gemeinden bisher in einem Jahr ungefähr investieren. Bei Bund und Ländern ist das anders: Während sich die Investitionen der Kommunen in den letzten Jahren in Relation zum Bruttoinlandsprodukt halbiert haben, sind sie bei Bund und Ländern etwa konstant geblieben. Im Gegensatz zu den anderen staatlichen Ebenen konnten die Kommunen in den vergangenen Jahren häufig ihre Abschreibungen nicht erwirtschaften und haben damit Subs- tanzverluste erlitten. Der Befund ist klar: Konsolidierung hat in den deutschen Städten nur deshalb stattgefunden, weil wichtige Investitionen nicht getätigt werden konnten. Pflichtaufgaben und Auftragsangelegenhei- ten geben unseren Städten wenig andere Möglichkeiten zum Einsparen. Gesellschaftliche Transformation jedoch findet nur mit unseren Städten statt und dafür benötigen sie solide Finanzen! Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre! Prof. Dr. Carsten Kühl Wissenschaftlicher Direktor, Geschäftsführer 3
Standpunkt Berichte 4/2021 In Städtebaupolitik und Städtebaurecht sind große Aufgaben anzugehen Der Klimawandel, die Energiewende und das Ziel, den sozialen Zusammenhalt zu sichern, erfordern eine Konzentration auf den Bestand in den Siedlungen und die Schaffung und konsequente Nutzung eines dafür geeigneten Rechtsrahmens. Die großen Herausforderungen der Zeit – Klima- wie Schulen, Kitas oder öffentliches Grün etc. schutz und Klimaanpassung, soziale Gerechtigkeit geraten unter Preisdruck. Dies führt sukzessive zu und sozialer Zusammenhalt – müssen auch und stadtstrukturellen und sozialen Verwerfungen. gerade auf kommunaler Ebene bewältigt werden. Der Zeitdruck ist immens. Das Bundes-Klima- Die Ausgangsbedingungen in den Städten und schutzgesetz 2021 formuliert das verbindliche Gemeinden unterscheiden sich allerdings ekla- Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2045 so weit tant. Die Entwicklung außerhalb solcher wach- zu senken, dass eine Netto-Treibhausgasneutrali- senden Regionen steht unter anderen Vorzeichen. tät erreicht wird. Bereits bis 2030 sollen die Emis- Nicht das Flächenangebot und die Preisentwick- sionen um 65 Prozent gegenüber 1990 gesenkt lung sind hier das Problem, sondern die fehlende werden. Das betrifft auch die Städte. Die sich aus Nachfrage und Dynamik. Die in den wachsenden den Erfordernissen von Klimaschutz und Klimaan- Städten genutzten Hebel zur kooperativen Ent- passung ergebenden Entwicklungs- und Transfor- wicklung greifen hier nicht oder nur eingeschränkt. mationsaufgaben sind umfangreich: Dekarboni- sierung, Suffizienz der Infrastruktur, Reduzierung Bund und Länder müssen durch Anreize, Unter- des Ressourcenverbrauchs, Kreislaufwirtschaft, stützung und einen verbesserten Rechtsrahmen Schwammstadt, grüne und blaue Infrastruktur, die Voraussetzungen schaffen, dass die bevor- dreifache Innenentwicklung. Und sie betreffen vor stehenden Herkulesaufgaben von den Städten allem die Siedlungsbestände, denn die Städte und bewältigt werden können. Entscheidend dabei Gemeinden sind im Wesentlichen gebaut. ist auch, dass die Hürden bei Beachtung der ver- fassungsrechtlichen Schranken möglichst gering Weitere sich aus dem Strukturwandel in der Wirt- gehalten werden, um Kommunen mit geringerer schaft ergebende Aufgaben kommen hinzu. Es Personalausstattung auch eine Option zur prakti- gilt, den vielerorts spürbaren Bedeutungsverlust schen Anwendung zu eröffnen. der Innenstädte als Chance für deren „Neuerfin- dung“ zu nutzen. Der Umbau des Bestands ist die Der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforde- zentrale Aufgabe des nächsten Jahrzehnts und rungen ist eine effektivere Innenentwicklung im bedarf verbesserter Anreize, Unterstützungsange- Sinne von Klimaschutz und Klimaanpassung. Ko- bote und einer effektiveren Instrumentierung. operative Lösungen und private Initiative müssen unterstützt werden und sind auch mit Blick auf Genauso ist und bleibt die soziale Gerechtigkeit die Akzeptanz und die Frage der Verhältnismä- als Verfassungsauftrag und als Grundlage für den ßigkeit vorrangig. Dies erfordert allerdings eine Zusammenhalt in unserer Gesellschaft eine große Flankierung durch ein effektives hoheitliches In- Herausforderung. Dies zeigt sich vor allem in den strumentarium. Wo Kooperation scheitert, muss prosperierenden Städten an der Wohnungsfrage. am Ende auch hoheitliches Handeln möglich sein. Auch künftig müssen sich Verkäuferinnen, Bus- Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung fahrerinnen, Krankenpfleger, Polizisten eine Woh- verspricht hier einiges. nung auch in diesen Städten leisten können. Eine Verdrängung von Bürger*innen mit geringen oder Innenentwicklung braucht eine konzeptionelle mittleren Einkommen an die Peripherie mit immer Grundlage, wie das Erfassen und Bewerten der länger werdenden Anfahrtswegen zur Arbeit ist Ausgangslage, die Entwicklung von Zielen, Sich- Foto: Difu weder sozial noch hinsichtlich der damit einherge- tung und Bewertung der Handlungsoptionen oder henden Umweltbeeinträchtigungen hinnehmbar. die Ableitung von Maßnahmen und Prioritäten. Eine solche Leitplanung für die Innenentwicklung Die massive und anhaltende Erhöhung der Boden- ist für die künftigen Aufgaben der Stadtentwick- preise wirkt sich nicht nur auf die Kosten für das lung von zentraler Bedeutung. Sie sollte deshalb Wohnen aus, sondern auch auf kleine Handwerks- entsprechend gesetzlich verankert und bei Ein- Prof. Dr. Arno Bunzel und Gewerbebetriebe wie Schuster, Schneider, räumung einer Übergangsfrist und angemessener +49 30 39001-238 Bäcker, Friseure etc. Auch kleine Ladengeschäfte Unterstützungsangebote verpflichtend ausgestal- bunzel@difu.de und Gastronomie sowie öffentliche Infrastrukturen tet werden. 4
Standpunkt Berichte 4/2021 Die Aufgabenstellung von städtebaulichen Sanie- können von niedrigeren Bodenpreisen profitie- rungsmaßnahmen muss die Erfordernisse des Kli- ren. Ansatzpunkt hierfür ist die Einführung eines maschutzes und der Klimaanpassung noch stär- Genehmigungsvorbehalts für Baugrundstücke ker in den Fokus nehmen. Dabei sind neben dem analog dem für landwirtschaftliche Grundstücke Gebäudebestand vor allem auch der Umbau der nach dem Grundstücksverkehrsgesetz geltenden zum Weiterlesen technischen Ver- und Entsorgungsinfrastruktur Genehmigungsvorbehalt: In angespannten Woh- in den Blick zu nehmen, um die darin liegenden nungsmärkten könnte der Verkauf von Grundstü- Adrian, Luise; Bunzel, Arno; Potenziale für mehr Energie- und Ressourceneffi- cken dann bei Überschreiten des Verkehrswerts Michalski, Daniela; Pätzold, zienz, aber auch zur Umsetzung von Maßnahmen untersagt werden. Auf diese Weise würde sich die Ricarda (2021): Aktive Bo- der Klimaanpassung durch Bepflanzungen zu Preisentwicklung verlangsamen und an die allge- denpolitik – Fundament der erschließen. meine Entwicklung der Verbraucherpreise annä- Stadtentwicklung, Berlin; hern. Daneben oder alternativ könnte auch eine www.difu.de/16296 Als Hebel und Anreiz für kooperative Entwicklun- Loslösung vom tradierten Verkehrswertbegriff Deutscher Städtetag (Hrsg.) gen, insbesondere für die Mobilisierung von Bau- (§ 194 BauGB) sinnvoll sein. Der Verkehrswert (2021): Nachhaltiges und lücken, Brachflächen, Nachverdichtungsmöglich- spiegelt im derzeitigen Verständnis die Preis suffizientes Bauen in den keiten, muss die hoheitliche Flankierung verbes- entwicklung eines spekulativ und durch die Städten, Berlin und Köln; sert werden. Ein Instrument ist die in der Fachöf- Bedingungen am Kapitalmarkt angeheizten Bo- www.bit.ly/30P8NOW fentlichkeit breit unterstützte Einführung einer denmarkts. Wenn für Wohnimmobilien heute teils Innenentwicklungsmaßnahme, ein Vorschlag, der mehr als das Vierzigfache des Jahresertrags als Bundesinstitut für Bau-, im Koalitionsvertrag als zu prüfen benannt ist. Preis bezahlt wird, ist dies eine Wette auf höhere Stadt- und Raumfor- Soweit mit der Anwendung städtebaurechtlicher Mieten und macht am Ende zusätzliche Leistun- schung (BBSR) am Bun- Instrumente die Übernahme von Grundstücken gen im Bereich Wohngeld/Kosten der Unterkunft desamt für Bauwesen verbunden sein kann, sind Finanzierungsoptionen erforderlich. Eine Umstellung auf eine vorrangig und Raumordnung (BBR) (Hrsg.) (2021): Aktivierung zu schaffen bzw. weiterzuentwickeln. Auch andere aus dem Ertrag abgeleitete Wertermittlung könnte von Innenentwicklungs rechtliche Stellschrauben wie z.B. das Vorkaufs- diese Mechanismen brechen, die auf Dauer die potenzialen in wachsenden recht in sozialen Erhaltungsgebieten bedürfen öffentliche Hand überfordern. Kommunen, Bonn; dringlich einer Nachschärfung. www.bit.ly/3qXHAnM Städte brauchen auch über die Perspektive der Für die wachsenden Stadtregionen stellt sich kommenden vier Jahre hinaus eine verlässliche Arbeitskreis Kommunaler die ungebremste, auch auf lange Sicht und von Grundlage. Die neu geschaffenen befristeten Klimaschutz (Hrsg.), Deut- zyklischen Schwankungen bereinigte überpropor- Regelungen des Baulandmobilisierungsgesetzes sches Institut für Urbanistik tionale Entwicklung der Bodenpreise als zentrale müssen deshalb verstetigt werden! Andernfalls (Hrsg.) (2019): Impulspapier Herausforderung dar. Zwingend erforderlich ist lohnt sich der Aufwand der Einarbeitung in teils „Nachhaltig Wohnraum die Entwicklung preisdämpfender Mechanis- komplizierte neue Instrumente wie den sektoralen schaffen: Energetische Standards und Klimaan- men, um auch langfristig eine funktionsfähige Bebauungsplan nach § 9 Abs. 2d BauGB nicht. passung in Neubau und Stadtstruktur unterschiedlich renditestarker Die entsprechende Ankündigung im Koalitionsver- Bestand konsequent umset- Nutzungen zu erhalten bzw. zu ermöglichen und trag lässt hoffen. Dies gilt gleichermaßen für die zen“, Berlin; darüber hinaus das Investitionsgeschehen in den Instrumente, die nur in angespannten Wohnungs- www.difu.de/12387 Städten zu beleben. Auch private Investitionen märkten zur Anwendung kommen dürfen. 5
Forschung & Publikationen Berichte 4/2021 Verfahren zur Aufstellung von Bebauungsplänen Die Aufstellung, Änderung oder Ergänzung von Bebauungsplänen ist kein Selbstläufer. Eine neue Difu-Arbeitshilfe bietet Muster, Tipps und Hinweise für eine zweckmäßige und rechtssichere Verfahrensgestaltung. Foto: Vera Gutofski, Difu Eine effektive und rechtssichere Gestaltung des vereinfachten sowie des beschleunigten Verfah- Verfahrens bei Aufstellung, Änderung oder Ergän- rens gegenüber dem Regelverfahren herausgear- zung von Bebauungsplänen ist kein Selbstläufer. beitet. Die klare Strukturierung der einzelnen Ka- Es gilt, in einem gut strukturierten und möglichst pitel entlang praktikabler Verfahrensabläufe und schlanken Verfahren zu rechtswirksamen Bebau- das ausführliche Inhaltsverzeichnis gewährleisten ungsplänen zu kommen. Dazu bedarf es einer eine gute Übersichtlichkeit und erleichtern das guten Wissensgrundlage und einer zielgerichte- schnelle Auffinden der relevanten Ausführungen. ten Herangehensweise – im besten Fall jeweils In differenzierter Weise werden die Anwendungs- gestützt durch umfangreiche Praxiserfahrung. voraussetzungen anhand vieler verschiedener Dieses Erfordernis greift die neue Difu-Arbeitshilfe Beispiele erläutert und die zum Teil komplizierten auf, in der äußerst erfahrene Praktiker*innen, die Abgrenzungsfragen verständlich dargestellt. gleichzeitig als Dozent*innen in der Wissensver- mittlung tätig sind, ihre vielfach erprobten prakti- Auf die in dieser Difu-Veröffentlichungsreihe schen „Tipps und Tricks“ weitergeben. bewährte Art enthält auch die vorliegende über- arbeitete Difu-Arbeitshilfe praxisnahe Empfehlun- Die bewährte Arbeitshilfe ist mittlerweile in einer gen, Muster und Formulierungsbeispiele für alle dritten, grundlegend überarbeiteten Auflage er- notwendigen Beschlüsse und weitere Verfahren- schienen. Sämtliche Gesetzesänderungen, insbe- selemente sowie kommentierende Hinweise zu sondere auch die des Gesetzes zur Mobilisierung den rechtlichen und verwaltungspraktischen An- von Bauland (Baulandmobilisierungsgesetz), wel- forderungen. Duktus und Darstellungsweise sind ches am 22. Juni 2021 in Kraft getreten ist (BGBl von dem Ziel einer effektiven und rechtssicheren I S. 1802), sowie die zwischenzeitlich ergangene Verfahrensabwicklung geleitet. Rechtsprechung sind eingearbeitet. Zudem wur- www.difu.de/publikationen den die in der zweiten Auflage dieser Arbeitshilfe Für die Praxisnähe und ein hohes Maß an juristi- Erscheint in Kürze. enthaltenen Schemata, Muster und Formulie- scher Kompetenz bürgt das Autor*innen-Team rungsbeispiele weiterentwickelt und aktualisiert. Dr. Marie-Luis Wallraven-Lindl und Andreas Uhmann, die über langjährige Erfahrungen im Ass.iur. In gewohnter Form wird in der Arbeitshilfe zu- Planungsreferat der Landeshauptstadt München Stefanie Hanke LL.M nächst das Regelverfahren mit Umweltprüfung verfügen und denen besonderer Dank für diese +49 30 39001-157 dargestellt. Anschließend werden – jeweils in für viele Kommunen und Fachleute wertvolle Pub- hanke@difu.de eigenen Kapiteln – die Besonderheiten des likation gebührt. 6
Forschung & Publikationen Berichte 4/2021 Urbane Temporalitäten: Zeitforschung in der Stadt Die neue Ausgabe der vom Difu vertriebenen Zeitschrift „Moderne Stadtgeschichte – MSG“ widmet sich dem Themenschwerpunkt „Urbane Temporalitäten“ und beleuchtet aus stadthistorischen Perspektiven, wie Zeitstrukturen städtisches Leben und Räume prägen. Die Herausgeberinnen Dorothee Brantz (Berlin) Fußgänger*innen und Automobilen verweist er und Bettina Severin-Barboutie (Gießen) heben in auf die Dominanz des industriegesellschaftlichen ihrer Einführung die Vielschichtigkeit von städti- Zeitflusses und konstatiert eine Asynchronität zwi- schen Zeitstrukturen und Raumgefügen hervor, schen verschiedenen Formen städtischer Mobili- die etwa in Rhythmen des Straßenlebens über tät. Anschließend befassen sich Felix Fugh (Berlin) Arbeitszeiten bis zur Saisonalität der Jahreszeiten und Christiane Reinecke (Oldenburg) in zwei Bei- zum Ausdruck kommen. Zu dem lange vernach- trägen mit Fragen der Zeitrhythmen in Jugendkul- lässigten Thema wurden inzwischen vielfältige turen. Fugh zeigt am Beispiel von Jugendgruppen Forschungsperspektiven entwickelt und neue im London der Nachkriegszeit, wie die „swinging Quellengruppen ausgewertet, wobei unter ande- sixties“ einen neuen Rhythmus in die Stadt brach- rem unterschiedliche Zeitwahrnehmungen der ten und neue raumzeitliche Wahrnehmungen Stadtbewohner*innen, aber auch Techniken des hervorriefen. Reinecke wendet sich vermeintlich Dokumentierens, Formen des Erinnerns usw. von randstädtischen Räumen an der Peripherie west- Interesse sind. europäischer Großstädte zu, die in der öffentlichen Wahrnehmung vielfach als Orte der Langeweile, Die ersten Beiträge beschäftigen sich mit Fragen des Stillstands und des Leidens daran galten. Den des Stadtraums als Kulturerbe und Palimpsest. Themenschwerpunkt beschließt der führende Ver- Hier rekonstruiert zunächst Gábor Sonkoly treter der stadtbezogenen Zeitforschung (Budapest), wie sich seit 1900 die Wahrnehmung Dietrich Henckel (Berlin) mit einem Überblick über des urbanen Erbes (urban heritage) vom Schutz die neuere Forschung in diesem Feld, wobei der städtischer Monumente über die historische Re- u.a. die Bedeutung von Städten als Brennpunkt konstruktion ganzer Stadtteile bis zur gegenwärti- vielfältigster Zeitrhythmen hervorhebt. gen Perspektive auf historische Stadtlandschaften entwickelte. Anschließend greift Felix Ackermann (Warschau) die Metapher des Palimpsests auf und überträgt sie auf die Geschichte des Warschauer Stadtteils Muranów und die Überschreibung frü- herer jüdischer Wohngebiete durch die Neube- bauung nach dem Zweiten Weltkrieg. Im zweiten Themenblock, der der Stadt als Ort des Bewahrens und Gedenkens gewidmet ist, be- schäftigt sich Sina Steglich (London) mit Archiven als Orten der Zeitstrukturierung und Geschichts- deutung städtischer Gesellschaften, die auch Gegenpole zur wachsenden Geschwindigkeit des städtischen Lebens darstellten. Tim Brückmann (Gießen) zeigt auf, wie der Jahrestag der Bom- bardierung Dresdens 1945 in der frühen DDR die Gedenkkultur der Stadt neu rhythmisierte und Das Heft wird abgerundet mit zwei Beiträgen in von der staatlichen Propaganda zur Verurteilung der themenoffenen Rubrik „Forum“. Małgorzata des ‚imperialistischen‘ Westens instrumentalisiert Popiołek-Roskamp (Erkner) rekonstruiert die www.difu.de/publikationen wurde. Planungsgeschichte des polnischen Wintersport Erscheint in Kürze. ortes Zakopane unter der deutschen Besatzung Im dritten Themenblock, der sich mit Bewegung, im Zweiten Weltkrieg, und Jens van de Maele Rhythmus und Stillstand in der Stadt beschäftigt, (Luxemburg) diskutiert die Dualität von architekto- Prof. Dr. www.difu.de/xxxxxxxxxxx untersucht Massimo Moraglio (Berlin) Zeitdimen- nischer Form und politischer Selbstinszenierung Christoph Bernhardt sionen städtischer Mobilität im Individualverkehr in der Gestaltung von Ministeriumsbauten der christoph.bernhardt@ aus transatlantischer Perspektive. Ausgehend von Zwischenkriegszeit. hu-berlin.de den unterschiedlichen Geschwindigkeiten von 7
Forschung & Publikationen Berichte 4/2021 Bevölkerung wünscht sich mehr urbane Wildnis und mehr Wohnraum Die Wünsche der Bevölkerung für ihre Stadt der Zukunft unterscheiden sich deutlich vom heutigen Bild der Städte. Urbane Wildnis findet die größte Zustimmung. Daneben sind weniger Abfall, geringerer Ressourcenverbrauch sowie bezahlbarer Wohnraum gefragt. Eine Kommune, die dem Verlust der Artenviel- Neben der positiven Bewertung der verschiede- falt entgegensteuert, vielfältige Lebensräume nen Visionen für die Stadt von morgen offenbart für Flora und Fauna bietet und diese auch auf die neue Befragung auch erheblichen Handlungs- neue Weise in bebaute Flächen integriert – eine bedarf. Denn der Umsetzungsstand aller neun solche „Urbane Wildnis“ steht ganz oben auf der abgefragten Visionen liegt jeweils deutlich hinter Wunschliste der Bevölkerung Deutschlands, wenn ihrer Erwünschtheit. man sie nach ihrer bevorzugten Vision einer Stadt der Zukunft fragt. Dies ist eines der Ergebnisse Auch wenn die „Urbane Wildnis“ das Konzept einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung, ist, das aus Sicht der Befragten schon heute am die die Bertelsmann Stiftung und das Deutsche stärksten umgesetzt ist, zeigt sich eine deutliche Institut für Urbanistik (Difu) zusammen mit dem Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Meinungsforschungsinstitut Kantar Public durch- größte Diskrepanz zwischen der Erwünschtheit in geführt haben. Den geringsten Anklang unter ver- der Zukunft und dem aktuellen Umsetzungsstand schiedenen zur Auswahl stehenden Zukunftsvisi- besteht jedoch beim Konzept „Wohnraum für alle“. onen fand „Sharing City“, in der Menschen Besitz Dementsprechend zeigt sich hier auch der größte und Konsum auf das Wesentliche konzentrieren, kommunale Handlungsbedarf. Die geringste Not- diverse Dinge teilen und leihen, statt sie zu kaufen. wendigkeit, aktiv zu werden, sehen die Befragten bei der „Sharing City“, der von ihnen am wenigs- Für die Befragung wurden neun Zukunftsvisio- ten gewünschten Zukunftsvision. nen zur Diskussion gestellt. Diese beschreiben vereinfacht, wie die Stadt der Zukunft organisiert Die Vorstellungen der jungen Menschen im Alter und beschaffen sein könnte. Wohin soll sich die von 14 bis 27 Jahren unterscheiden sich in eini- (Stadt-)Gesellschaft entwickeln und wie soll sie gen Aspekten deutlich von denen der befragten organisiert sein? Abgefragt wurden positiv ge- Gesamtbevölkerung. Klima, Umwelt und Energie prägte Zukunftsbilder für die nachhaltigere Stadt sind ihnen besonders wichtig. Auch die Vision von morgen. Auf die Zukunftsvision der „Urbanen der „Selbstversorgenden Stadt“ findet bei ihnen Wildnis“ folgt in der Wertschätzung der Bürger*in- mehr Zuspruch. Ebenfalls sehr wichtig ist ihnen nen direkt die „Abfallfreie Stadt“. Dieses Modell die „Autofreie Stadt“. Sie thematisieren deutlich orientiert sich am Prinzip der Kreislaufwirtschaft häufiger soziale Themen und das gesellschaft- www.difu.de/17074 und reduziert den Ressourcen- und Energiever- liche Miteinander im Zusammenhang mit ihren brauch auf das notwendige Minimum. An dritter Wünschen an die nachhaltigere Stadt der Zukunft. Stelle wird „Wohnraum für alle“ genannt – also Direktdemokratische Angebote finden sie wün- Dr. Henrik Scheller eine Stadt, die allen Menschen in Zukunft einen schenswerter als andere Altersgruppen. Nun gilt +49 30 39001-295 ausreichenden, angemessenen und bezahlbaren es, diesem starken Wunsch nach Partizipation scheller@difu.de Wohnraum bietet. nachzukommen. 8
Forschung & Publikationen Berichte 4/2021 Stadtplanung und Stadtentwicklung – Hebel für Ressourcen- & Klimaschutz Für die Kommunalplanung stehen Städten zentrale Instrumente für den Ressourcen- und Klimaschutz zur Verfügung. Ein neuer Leitfaden stellt die Möglichkeiten dieses effektiven Werkzeugkastens dar und zeigt tragfähige Ressourceneinsparpotenziale. Foto: Vera Gutofski, Difu Die Relevanz des Planens und Bauens wird immer Um zukunftsfähig zu handeln, gilt es, eine ressour- stärker im umweltpolitischen Diskurs wahrge- cen- und klimaschonende Planung und Errichtung nommen. Dies ist nicht verwunderlich, da das der gebauten Umwelt umzusetzen. Das bedeutet: Bauwesen durch Errichten, Nutzen und Rückbau Der Blick muss verstärkt auf die den Kommunen von Bauten mit hohen Verbräuchen von Ressour- zur Verfügung stehenden Instrumente der Stadt- cen wie etwa Baumaterialien, Energie, Wasser, planung und Stadtentwicklung gelenkt werden. Flächen/Boden, etc. verbunden ist. Der Bausektor ist zum Beispiel für rund 40 Prozent der globalen Vor diesem Hintergrund beauftragte das Umwelt- Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zudem bundesamt das Deutsche Institut für Urbanistik entstehen hier die größten Abfallströme. (Difu) und das Öko-Institut mit dem Projekt „Steu- erbare urbane Stoffströme“. Das Projektteam erar- Die Schaffung von neuem Wohnraum ist laut beitete den Leitfaden „Stadtplanung und Stadt- Koalitionsvertrag auch ein zentrales Anliegen der entwicklung als Hebel für den Ressourcen- und neuen Regierung. Es sollen 400.000 Wohnungen Klimaschutz: Kommunale Instrumente, Fallbei- pro Jahr gebaut werden, wobei – auch mit Blick spiele und Potenziale zur Reduktion der Ressour- auf die „graue Energie“ – die Frage geklärt werden ceninanspruchnahme“. Der Leitfaden beantwortet muss, wie dies mit den im gleichen Bericht formu- viele wichtige Fragen: Er führt in die Thematik des lierten Klimaschutzzielen einhergehen kann. nachhaltigen Planens und Bauens ein, zeigt Instru- mente der Stadtplanung und Stadtentwicklung Vor dem Hintergrund dieser Problematik wurde zur Steuerung von Stoffströmen auf, beschreibt u.a. im Jahr 2019 die Initiative „Bauhaus der Erde“ Anwendungsbeispiele aus vier Kommunen, macht gegründet, welche angesichts des Klimawandels deutlich, welche Massenströme eingespart wer- auf die Notwendigkeit der Transformation der ge- den können und beschreibt Wege und Lösungs- bauten Umwelt abzielt. Der Klimaforscher möglichkeiten für ein optimiertes Vorgehen bei Prof. Hans Joachim Schellnhuber argumentiert, der Steuerung von Stoffströmen zur Reduzierung dass „ohne radikale Bauwende das Pariser Klima- der Ressourceninanspruchnahme. abkommen scheitern wird“. Auch Planer*innen und Architekt*innen sind zunehmend sensibel, Der Leitfaden soll Planer*innen, Fachämtern und www.difu.de/17042 was die Themen des Klima- und Ressourcen- der lokalen Politik die vielfältigen Möglichkeiten schutzes angeht. In dem Positionspapier „Das des kommunalen Ressourcenschutzes mit Mitteln Haus der Erde“ des „Bund Deutscher Architekten der Stadtplanung und Stadtentwicklung aufzeigen Dipl.-Ing. (BDA)“ sind zehn Postulate, u.a. „Bauen als mate- und damit eine Hilfestellung bei der umweltge- Maic Verbücheln rielle Ressource“, „vollständige Entkarbonisierung“ rechten Umsetzung der verschiedenen Maßnah- +49 30 39001-263 und „neue Mobilitätsformen“ aufgeführt. men bieten. verbuecheln@difu.de 9
Forschung & Publikationen Berichte 4/2021 Gute und sichere Fahrradstraßen: Empfehlungen für die Praxis Ein neuer Leitfaden liefert Empfehlungen und Anwendungsbeispiele, die helfen, gute Fahrradstraßen zu planen und einzurichten. Neben dem Sicherheitsempfinden und Komfort für Radfahrende stand auch der flüssige Verkehrsablauf im Fokus. In Deutschland gibt es keine allgemeingültigen Hinweise für die Umsetzung zu finden. Neben den Gestaltungs- und Einrichtungsempfehlungen für oben genannten Erkenntnissen zur Wirksamkeit Fahrradstraßen. Das sorgt dafür, dass verschie- verschiedener Gestaltungen sind auch Gestal- dene Typen von Fahrradstraßen existieren und die tungsempfehlungen zu finden. Dabei geht es um Bundesländer zahlreiche regionale Empfehlungen Markierungen, Fahrbahnbreiten, Knotenpunkte, aussprechen. Unterschiede gibt es in der Breite, Verkehrsberuhigung, den ruhenden Verkehr und der Beschilderung, der Regelung von Vorfahrten den Lieferverkehr sowie die Netzeinbindung von sowie der Anordnung des Parkens und der Be- Fahrradstraßen. grenzung des Kfz-Verkehrs. Welche Gestaltungen sind auf Fahrradstraßen zielführend? Welche Einsatzkriterien eignen sich besonders und können bundesweit einheitlich angewendet werden? Diese und weitere Fragen werden in der neue Publikation „Fahrradstraßen – Leitfaden für die Praxis“ beantwortet. Das Deut- sche Institut für Urbanistik hat die darin zusam- mengefassten Ergebnisse in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal erarbeitet. Die Ergebnisse im Leitfaden zeigen, dass Fahrrad- straßen vor allem dann von Radfahrenden genutzt werden, wenn das Verhältnis zwischen Rad- und Kfz-Verkehr stimmt. Wenn mindestens so viele Radfahrende wie Kfz über den Tagesverlauf auf der Straße unterwegs sind, wird die Fahrradstraße angenommen und nur noch selten der Gehweg als Ausweichmöglichkeit gewählt. Klare Auswirkungen durch die Verwendung von Farbflächen konnten bei den Untersuchungen nicht ausgemacht werden. Die Verwendung von Sicherheitstrennstreifen mit einer Breite von 0,75 Foto: Ulrike Jehle, Qimby Metern hingegen sorgt dafür, dass es deutlich weniger Konflikte zwischen ruhendem Kfz-Ver- kehr und dem Radverkehr gibt. Das sind nur ei- nige der im Leitfaden gebündelten Erkenntnisse, die aus der Analyse bestehender Literatur und Regelwerke, aus Erhebungen vor Ort sowie aus Expert*inneninterviews hervorgegangen sind. Das Forschungsprojekt, in dessen Rahmen der Außerdem wurden Daten aus kameragestützter Leitfaden entstanden ist, wurde durch das Bun- Verkehrsbeobachtung, aus Unfallanalysen und aus desministerium für Verkehr und digitale Infrastruk- Zählungen berücksichtigt. Die so zusammenge- tur (BMVI) mit Mitteln zur Umsetzung des Natio- tragenen Erkenntnisse wurden in zwei Expert*in- nalen Radverkehrsplans 2020 gefördert. www.difu.de/16805 nenworkshops kritisch diskutiert. Der Leitfaden bietet eine Übersicht zu den recht- Dipl.-Geogr. Tobias Klein lichen Rahmenbedingungen, der Verkehrssicher- +49 30 39001-175 heit auf Fahrradstraßen sowie zu den Einsatzkrite- klein@difu.de rien von Fahrradstraßen. Es sind zudem hilfreiche 11
Forschung & Publikationen Berichte 4/2021 Wirtschaftsförderungen in den Städten zukunftsfit machen Eine Studie des Difu mit den Städten Bremen, Frankfurt am Main, Freiburg, Karlsruhe, Kiel, Konstanz, Ludwigsburg, München, Nürnberg und der Region Hannover zeigt, wie Wirtschaftsförderungen der Kommunen ihre eigene Innovationsfähigkeit stärken können. Corona hat die Zerbrechlichkeit des (globalen) qualitativ noch stärker an Nachhaltigkeitsge- Wirtschaftssystems in seiner einseitigen Fokus- sichtspunkten ausgerichtet werden. Für den Or- sierung auf Rendite und ökonomisches Wachstum ganisationsaufbau können flache Hierarchien das aufgedeckt. Themen wie Krisenfestigkeit, Resilienz prozessorientierte und agile Arbeiten unterstützen und Anpassungsfähigkeit erfahren dabei nicht nur – flankiert durch fach- und bereichsübergreifende mit Blick auf die Bewältigung der Coronakrise eine Ad-hoc-Teams für projektbezogene Aufgaben neue Hochkonjunktur. Denn auch die glokalen sowie Bottom-up-Initiativen der Mitarbeitenden. Megatrends erzeugen einen Veränderungsdruck, der es für Wirtschaftsförderungen erforderlich Mit den neuen Aufgaben der Wirtschaftsförde- macht, sich – viel stärker als bisher – an den Zie- rungen wird es auch erforderlich, dass der beste- len für eine nachhaltige Entwicklung der Agenda hende Instrumentenkasten konsequent eingesetzt 2030 und ihren Sustainable Development Goals und ergänzt wird. Dazu zählt beispielsweise der (SDGs) zu orientieren. Dies wirft die Frage nach Ankauf, die Entwicklung, Vermarktung und das ihrer Innovationsfähigkeit auf, um eine regional Monitoring von Wirtschaftsflächen und ein nach- sowie global nachhaltige und krisenfeste Wert- haltiges Gewerbegebietsmanagement (einschließ- schöpfung zu ermöglichen, lokale bzw. stadt(teil) lich eines Leerstands-, Brach- und Dachflächen- bezogene Formen der Gemeinwohlökonomie als katasters). Um neue Stakeholder zu erreichen und Beitrag zum Abbau sozialer Ungleichheiten zu insbesondere der Vernetzungsfunktion gerecht fördern und Ansätze einer energieeffizienten und zu werden, sollten Wirtschaftsförderungen bei- ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft als Teil spielsweise vermehrt Miteigentümer von Innova- einer suffizienten Stadtentwicklung zu stärken. tions- und Nachhaltigkeitshub(s) zur Gründung und Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Start-ups werden. Ein starkes dynamisches Gründungs- und Innovationsökosystem ist ein zunehmend wichtiger Motor und Treiber der Wirt- schafts- und Standortentwicklung. Um Unterneh- men bei ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen und nachhaltig ausgerichtete Öko- nomien zu fördern, sollte Wirtschaftsförderung im Sinne eines „Sustainable Innovation Office“ aktiv werden. Die Gemeinschaftsstudie, die das Deutsche In- stitut für Urbanistik (Difu) zusammen mit den Wirtschaftsförderungen von neun Städten (Bre- men, Frankfurt am Main, Freiburg, Karlsruhe, Kiel, Konstanz, Ludwigsburg, München, Nürnberg) und der Region Hannover durchgeführt hat, enthält diverse Best-Practice-Beispiele aus Deutschland www.difu.de/16870 und dem europäischen Ausland und eignet sich Mit Blick auf diese Herausforderungen zeigt die als Steinbruch für die praktische Arbeit der kom- neue Difu-Studie verschiedene Ansatzpunkte auf, munalen Wirtschaftsförderungen. Dabei muss die sich für eine umfassende Neuaufstellung der natürlich eine Auswahl aus den verschiedenen Dipl.-Ing. kommunalen Wirtschaftsförderung anbieten. So dargestellten Ansätze vorgenommen werden, um Sandra Wagner-Endres ist beispielsweise für die Organisationsstruktur diese auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort zu +49 30 39001-154 wagner-endres@difu.de einer Wirtschaftsförderung der Zukunft ein Kern- zuschneiden. team mit Verantwortung für zentrale Handlungs- Dr. Henrik Scheller felder (Bestandspflege, Gründungs- und Ansied- +49 30 39001-295 lungsförderung, Netzwerke und Cluster) weiterhin scheller@difu.de zielführend. Allerdings sollten die Tätigkeiten 12
Neue Projekte Berichte 4/2021 Smart Cities Infrastrukturen im befähigen Strukturwandel Kommunen erhalten Unterstützung bei der Wie können Infrastrukturen zur sozial- Mitwirkung an europäischen Netzwerken, ökologischen Transformation von Initiativen und Projekten. Braunkohlerevieren beitragen? Smart Cities befähigen www.difu.de/16785 Dr. Jens Libbe +49 30 39001-115 libbe@difu.de Im Zuge des European Green Deals wird die nati- Zur Stärkung des Klimaschutzes in Deutschland onale Umsetzung europäischer Initiativen in den wurden mit der Novellierung des Klimaschutzge- kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen. setzes im Jahr 2021 die Treibhausgasemissions- Eines der strategischen Ziele besteht darin, die ziele für 2030 noch einmal verschärft und das Ziel Entwicklung europäischer Kommunen auf dem der Klimaneutralität auf das Jahr 2045 gelegt. Ein Weg hin zu „Smart Cities“ zu fördern – insbeson- wichtiger Schritt im Energiesektor ist dabei der dere im Hinblick auf den Beitrag, den Städte und Ausstieg aus dem Abbau und der Verstromung von Gemeinden zur Umsetzung der Klimaschutz- und Braunkohle. Der Beschluss, bis spätestens im Jahr Energieeffizienzziele der EU leisten. Zu diesem 2038 aus der Braunkohleförderung in Deutschland Zweck ist auf zwischenstaatlicher Ebene ein Aus- auszusteigen, betrifft nicht nur die Energie- und tausch darüber erforderlich, wie nachhaltige, digi- Klimapolitik. Die Braunkohlereviere sehen sich in tale Stadtentwicklung auf der nationalen Ebene den kommenden Jahren einem grundlegenden gestaltet, und wie die lokale Ebene im Sinne einer Strukturwandel gegenüber, der mit umfangreichen integrierten Stadtentwicklung als Treiber für die Fördermitteln flankiert und im Sinne einer nachhal- digitale Transformation wirken kann. tigen Raumentwicklung gesteuert werden soll. Mit Blick auf Deutschland ist der Bedarf erkenn- Im Rahmen des Vorhabens „Transformation regio- bar, Kommunen bei der Mitwirkung an europäi- naler Infrastrukturen für einen sozial-ökologischen schen Netzwerken, Projekten und Initiativen struk- Strukturwandel und eine nachhaltige Raument- turiert zu unterstützen. Das vom BBSR geförderte wicklung“ (TransIS) wird für das Rheinische, das Projekt „Smart Cities befähigen – Handlungsan- Mitteldeutsche und das Lausitzer Revier unter- sätze zur europäischen Vernetzung“ greift diesen sucht, welchen Beitrag eine an Nachhaltigkeits- Bedarf auf. kriterien ausgerichtete Gestaltung und innovative Infrastrukturen im Vernetzung regionaler Infrastrukturen für einen Strukturwandel Die gezielte Information, Schulung und Befähi- sozial-ökologischen Strukturwandel leisten und gung zur europäischen Vernetzung bilden daher welche Impulse davon für eine nachhaltige Regio- den Kern des Projekts. Mittels Peer-Learning-An- nalentwicklung ausgehen können. www.difu.de/17034 geboten und Fachworkshops soll es den Kom- munen praktische Instrumente und Wissen an die In Abstimmung mit dem Umweltbundesamt als Hand geben. Zugleich werden über das Projekt Auftraggeber werden in partizipativen Prozessen auf nationaler Ebene Austauschstrukturen zu Di- mit Akteuren aus den drei Revieren heraus konkrete Dipl.-Soz. gitalisierung und Stadtentwicklung aufgebaut. Im Empfehlungen für infrastrukturelle Modelle eines Jan Hendrik Trapp Fokus steht hier die Vernetzung zwischen den für nachhaltigen Strukturwandels und künftige Förder- +49 30 39001-210 Stadtentwicklung und Digitalisierung zuständigen mittelpolitiken erarbeitet. Das Difu führt das Vorha- trapp@difu.de Ministerien sowie institutionellen Akteuren auf EU- ben gemeinsam mit der BTU Cottbus-Senftenberg, Robert Riechel Ebene und etablierten Netzwerken und Initiativen. dem Ecologic Institut und dem Wuppertal Institut +49 30 39001-211 Das Difu führt das Projekt gemeinsam mit adelphi für Klima, Umwelt, Energie durch. riechel@difu.de (Leadpartner) und der Steinbeis 2i GmbH durch. 13
Neue Projekte Berichte 4/2021 Nachhaltige Solare urbane Mobilität Wärmenetze Im Forschungsprojekt wird untersucht, wie Verbundprojekt-Team berät Akteure der nachhaltige Mobilität zum Bestandteil des kommunalen Wärmewende im Rahmen der städtischen Alltags werden kann. Nationalen Klimaschutzinitiative. Nachhaltige urbane Mobilität www.difu.de/16750 Foto: Martin Randelhoff, qimby Foto: Guido Bröer Dipl.-Geogr. Uta Bauer +49 30 39001-151 bauer@difu.de Wie kann der Anteil aktiver und nachhaltiger Mo- Unter solaren Wärmenetzen versteht man die bilität – beispielsweise Radfahren oder das Zufuß- Nutzung von großen Solarthermieanlagen in Kom- gehen – am Stadtverkehr steigen? Diese Frage bination mit anderen erneuerbaren Energien und ist für das BMBF-Förderprojekt EASIER erkennt- Effizienztechnologien in Nah- und Fernwärmenet- nisleitend. Das Projekt verfolgt dabei einen neuen zen. Nach langjähriger Entwicklungszeit begann ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, Verhal- in der vergangenen Dekade eine erfolgreich anzie- tens- und Sichtweisen hinsichtlich des Zugangs hende Markteinführung von großer Solarthermie und der Vernetzung urbaner Verkehrssysteme zu als Erzeugungstechnologie für die kommunale verändern. Beispiel Fußverkehr: Bei Fördermaß- Wärmeversorgung. Dieser Zuwachs beschleunigt nahmen des Fußverkehrs sind nicht nur ausrei- sich und findet aktuell sowohl in städtischen Fern- chend dimensionierte Gehwege, sichere Querun- wärmenetzen als auch in – meist neuen – Wärme- gen und eine möglichst direkte Wegeverbindung netzen im ländlichen Raum statt. wichtig. Was zählt, ist auch die wahrgenommene Umgebung, die lärmarm, sozial sicher und erleb- Das Projekt SolnetPlus soll diese positive Entwick- nisreich gestaltet werden sollte. Doch obwohl der lung verstetigen und stärken und die Kommunen Fußweg zur Haltestelle eine besonders wichtige dabei unterstützten, ihren Beitrag zur Wärme- Rolle spielt, wird er in den Planungen der Ver- wende und zugleich zur Daseinsvorsorge und re- kehrsbetriebe, aber auch in der kommunalen Ver- gionaler Wertschöpfung zu leisten. Ziel ist es, den kehrsplanung bislang kaum systematisch in den Zubau von neuen Anlagen zu forcieren – anvisiert Blick genommen. Die Gestaltung des Umfeldes werden bis zum Projektende rund 100 zusätzliche von Haltestellen, beispielsweise hinsichtlich der Megawatt Leistung – und somit Treibhausgas Wegedistanzen oder Wartezeiten an Straßenüber- emissionen in relevantem Umfang zu mindern gängen, kann jedoch die Akzeptanz öffentlicher sowie solare Wärmenetze bei Kommunen wie in Verkehrsangebote ganz maßgeblich beeinflussen. der Wärmeversorgerbranche weiter zu etablieren. Solare Wärmenetze Mit Hilfe des „tactical urbanism“, wonach versuchs- Das Angebot reicht von Information über Beratung weise und temporär alternative Maßnahmen im und Qualifizierung bis hin zu aktivierenden Maß- öffentlichen Straßenraum eingeführt werden, will nahmen. In Form von Tagungen, Fachseminaren www.difu.de/16749 das Projekt Hinweise hinsichtlich der folgenden und Planungsworkshops sowie Publikationen wer- Frage gewinnen: Wie kann das Mobilitätsverhal- den neben Fachpersonal und Entscheidungsträ- ten zugunsten einer Stärkung des multimodalen ger*innen aus Kommunalverwaltung und -politik Verkehrs – d.h. einer stadtverträglichen Nutzung auch Akteure der Energie- und Wärmeversorger- Dipl.-Geogr. Jan Walter von verschiedenen Verkehrsmitteln – beeinflusst branche adressiert. Das Difu führt das Projekt im +49 221 340308-26 walter@difu.de werden? An dem Projekt sind verschiedene Part- Verbund mit verschiedenen Partnern durch und ner in Kopenhagen, Oslo, Trondheim, Stavanger, fungiert als Schnittstelle zu den Kommunen. Das Christin Reimer Lund, Berlin und dem Saarland beteiligt. Das Difu Bundesumweltministerium fördert das Projekt im +49 30 39001-334 übernimmt den Wissenstransfer in die kommunale Förderaufruf „Innovative Klimaschutzprojekte im reimer@difu.de Praxis. Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI)“. 14
Neue Projekte Berichte 4/2021 Wie wirkt das Verwaltung 2.030 KiTaG? in Detmold Difu beteiligt sich an Evaluation des Erprobung von innovativen Kindertagesförderungsgesetzes in Verwaltungsstrukturen zur integrierten Schleswig-Holstein. Umsetzung der Agenda 2030. Wie wirkt das KiTaG? www.difu.de/16794 Dr. Stefan Schneider +49 30 39001-261 schneider@difu.de Die Betreuung von Kindern hat in den vergange- Durch globale gesamtgesellschaftliche Heraus- nen Jahren für die Kommunen bundesweit fiska- forderungen sehen sich Kommunen einer zuneh- lisch deutlich an Bedeutung gewonnen. Seit dem menden Komplexität in ihren Entscheidungen und Jahr 2005 haben sich die Ausgaben für diesen Handlungen ausgesetzt. Dabei kommt gerade Aufgabenbereich mehr als verdreifacht. Die Kin- ihnen eine zentrale Rolle für die Bewältigung mul- derbetreuung beansprucht trotz steigender Leis- tidimensionaler Problemlagen zu. Die etablierten tungen der Länder und Fördermittel des Bundes Verwaltungs- und Haushaltsstrukturen mit ihrem in immer höherem Ausmaß allgemeine Deckungs- sektoralen Aufbau stehen jedoch im Gegensatz zu mittel der Kommunen. der erforderlichen integrativen Herangehensweise. Dies ruft nach innovativen, querschnittsorientier- Wie auch in anderen Bundesländern gibt es in ten Ideen sowie einem übergeordneten Bezugs- Schleswig-Holstein je nach Altersgruppe, Betreu- rahmen. Einzelne Kommunen versuchen bereits, ungsform und Finanzierungsgegenstand mehrere den spezifischen Anforderungen durch geeignete parallele Finanzierungsstränge. Die Regelungen Maßnahmen gerecht zu werden. Eine grundle- des aus dem Jahr 1991 stammenden Kinderta gende Anpassung der etablierten Strukturen steht gesstättengesetzes konnten jedoch regionale Dis jedoch noch aus. paritäten in der Gestaltung der Finanzierung, hohe Elternbeiträge und die indirekte Beeinträchtigung Die Agenda 2030 mit ihren 17 globalen Nachhal- qualitativer Aspekte nicht ausreichend begrenzen. tigkeitszielen gab den Impuls zur zukunftsfähigen Das zum 1. Januar 2021 in Kraft getretene Kinder- Neugestaltung von Verwaltungsstrukturen und tagesförderungsgesetz (KiTaG) soll dies zukünftig könnte den erforderlichen Bezugsrahmen bilden. ändern. Hier setzt das Verbundvorhaben „Verwaltung 2.030“ an. Gesamtziel des Vorhabens ist es, inno- Das neue Gesetz sieht vor, die Wirkungen der vative Verwaltungsstrukturen zur integriert-agilen veränderten Regelungen sowohl hinsichtlich der Umsetzung der Agenda 2030 zu entwickeln und Finanzen als auch in Bezug auf die Qualität zu ihre Funktionsfähigkeit in der Stadtverwaltung evaluieren. Das Ministerium für Soziales, Gesund- Detmold zu erproben. Die Erkenntnisse dienen der heit, Jugend, Familie und Senioren des Landes direkten Umsetzung der Detmolder Nachhaltig- Verwaltung 2.030 in Schleswig-Holstein hat deshalb das FiBS For- keitsstrategie. Die generierten Ergebnisse werden Detmold schungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie außerdem für einen interkommunalen Wissen- beauftragt, die Evaluation für den Teilbereich stransfer aufbereitet und können so bundesweit „Strukturen und Finanzen“ gemeinsam mit dem Anwendung finden. www.difu.de/16793 Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infra Die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW struktur und Daseinsvorsorge (KOWID) durch- e.V. führt das Projekt als Verbundkoordinatorin Dr. Stefan Schneider zuführen. Der Zeitraum der Evaluation umfasst gleichberechtigt mit der Stadt Detmold und dem +49 30 39001-261 mehrere Jahre. Abschließende Ergebnisse liegen Deutschen Institut für Urbanistik durch. Das Pro- schneider@difu.de voraussichtlich im Jahr 2023 vor. jekt ist auf zwei Jahre angelegt. 15
Bild: Biotürme Lauchhammer in der Lausitz. Was ist eigentlich? lternativ etwas in der Art hier unten oder Bebauungsplan as Bild von der Website? Begriffe aus der kommunalen Szene, einfach erklärt. Der Bebauungsplan (auch B-Plan) ist unver- zichtbar, um die Nutzungsmöglichkeiten der Grundstücke in der Gemeinde rahmensetzend vorzugeben. Er dient der Schaffung einer ge- ordneten sozialgerechten und nachhaltigen Nutzung von Grund und Boden. Durch die oder das Bildvon Aufstellung von der Website? Bebauungsplänen können die Gemeinden neue Baugebiete für Wohnen, Gewerbe oder andere Nutzungen schaffen. Dabei können nicht nur die Art und der Um- fang der baulichen Nutzung festgelegt wer- den, sondern auch die für Grün, Verkehr oder andere Infrastruktur vorgesehenen Flächen gesichert werden. Bei bestehenden Bauge- bieten kann die Aufstellung eines Bebauungs- plans erforderlich sein, um städtebaulichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken, um aus verschiedenen Nutzungen entstehende Konflikte zu minimieren oder Flächen für bestimmte Nutzungen vorzubehalten und zu sichern. In einem B-Plan müssen alle bekannten Sachverhalte und Interessen (private und öf- fentliche Belange) berücksichtigt werden, die für die Nutzung und Bebauung des Gebiets relevant sind. Dies erfolgt auf der Basis einer zweistufigen Beteiligung der Öffentlichkeit und einer Konsultation der Träger öffentlicher Belange. ———————————————————————— „Bebauungspläne sind das wichtigste recht- liche Instrument, um dem im Grundgesetz (Art. 28 Abs. 2) begründeten Auftrag gerecht zu werden, die örtlichen Angelegenheiten als Gemeinde im Sinne einer nachhaltigen und gerechten Bodenordnung zu gestalten.“ ———————————————————————— Ein Rechtsanspruch auf Aufstellung eines Bebauungsplans besteht nicht. Die Gemeinde stellt Bebauungspläne in Wahrnehmung ihrer Planungshoheit auf, sobald und soweit sie dies für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung für erforderlich hält. Bebauungs- pläne sind als Satzungen (oder Rechtsverord- nungen) rechtlich verbindlich und werden aus dem Flächennutzungsplan (vorbereitenden Bauleitplan) der Gemeinde entwickelt. Weitere Begriffe online: www.difu.de/6189 16
Veröffentlichungen Berichte 4/2021 Edition Difu – Von M.-L. Wallraven-Lindl und A. Uhmann Straßen und Plätze neu entdecken – Stadt Forschung Praxis 2022, ca. 224 S., 39 Euro, erscheint Januar Verkehrswende gemeinsam gestalten 2022 Fachtagungsdokumentation Radverkehr und Verkehrswende ISBN 978-3-88118-682-7, 33,99 Euro M. Hertel, T. Bracher, T. Stein (Hrsg.) Eine Geschichte von Gegenwind und Rücken- Bd. 8/2018, 90 S., 15 € wind Die Satzungen nach dem Baugesetzbuch ISBN 978-3-88118-625-4, 12,99 € Von Tilman Bracher 3. Auflage, A. Bunzel (Hrsg.), von A. Strunz, 2021, Bd. 19, vierfarbig, zahlreiche Fotos, M.-L. Wallraven-Lindl, 2013, 172 S., Junge Flüchtlinge – Perspektivplanung 168 S., 34 € zahlreiche Satzungsmuster, 29 € und Hilfen zur Verselbstständigung ISBN 978-3-88118-680-3, 29,99 € ISBN 978-3-88118-526-4 Veranstaltungsdokumentation Dialogforum (Hrsg.), Bd. 7/2018, 188 S., 20 € So geht‘s Städtebauliche Gebote nach dem ISBN 978-3-88118-626-1, 16,99 € Fußverkehr in Städten neu denken und umsetzen Baugesetzbuch Uta Bauer (Hrsg.) A. Bunzel (Hrsg.), von M.-L. Wallraven-Lindl, Neue Konzepte für Wirtschaftsflächen 2019, Bd. 18, 240 S., vierfarbig, zahlreiche Abb. A. Strunz, 2010, 188 S., 30 € Herausforderungen und Trends am Beispiel des und Fotos, 39 € ISBN 978-3-88118-486-1 Stadtentwicklungsplanes Wirtschaft in Berlin ISBN 978-3-88118-643-8, 33,99 € Von S. Wagner-Endres u.a. Difu-Impulse Bd. 4/2018, 84 S., 15 € Vielfalt gestalten ISBN 978-3-88118-614-8, 12,99 € Integration und Stadtentwicklung in Klein- Vielfalt und Sicherheit im Quartier und Mittelstädten Konflikte, Vertrauen und sozialer Zusammenhalt Lieferkonzepte in Quartieren – die letzte Bettina Reimann u.a. (Hrsg.) in europäischen Städten Meile nachhaltig gestalten 2018, Bd. 17, 364 Seiten, kostenlos G. Bartl, N. Creemers, H. Floeting (Hrsg.) Lösungen mit Lastenrädern, Cargo Cruisern ISBN 978-3-88118-618-6 Bd. 3/2020, 182 S., 20€ und Mikro-Hubs, W. Arndt und T. Klein (Hrsg.) www.difu.de/12236 ISBN 978-3-88118-667-4, 16,99 € Bd. 3/2018, 96 S., 12,99 € Wasserinfrastruktur: Den Wandel Verkehrswende nicht ohne attraktiven Difu-Papers gestalten ÖPNV Technische Varianten, räumliche Potenziale, Wie lassen sich große ÖPNV-Projekte Klimaschutz, erneuerbare Energien institutionelle Spielräume erfolgreich umsetzen? und Klimaanpassung in Kommunen Martina Winker und Jan-Hendrik Trapp (Hrsg.), Jürgen Gies (Hrsg.), Bd. 2/2020, 104 S., 18 € Maßnahmen, Erfolge, Hemmnisse und Entwick- 2017, Bd. 16, 272 S., vierfarbig, 39 € ISBN 978-3-88118-648-3, 15,99 € lungen – Ergebnisse der Umfrage 2020 ISBN 978-3-88118-584-4 Von J. Hagelstange, C. Rösler und K. Runge Checkpoint Teilhabe 2021, 24 S., nur online Kommunaler Umgang Kinder- und Jugendhilfe + BTHG – www.difu.de/16344 mit Gentrifizierung Neue ganzheitliche Lösungen entwickeln! Praxiserfahrungen aus acht Kommunen Veranstaltungsdokumentation Altersarmut in Städten Von Thomas Franke u.a., 2017, Bd. 15, 316 S., Dialogforum „Bund trifft kommunale Praxis“ Kommunale Steuerungs- und Handlungsmög- vierfarbig, zahlreiche Abb., 39 € Bd. 1/2020, 160 S., 20 Euro lichkeiten. Von Beate Hollbach-Grömig u.a. ISBN 978-3-88118-579-0 ISBN 978-3-88118-653-7, 16,99 € 2020, 56 S., 5 €, 3,99 € www.difu.de/15789 Sicherheit in der Stadt Was gewinnt die Stadtgesellschaft durch Rahmenbedingungen – Praxisbeispiele – saubere Luft? Kommunale Wirtschaftsförderung 2019 Internationale Erfahrungen Die lebenswerte Stadt: Handlungsfelder und Strukturen, Aufgaben, Perspektiven: Ergebnisse Holger Floeting (Hrsg.), 2015, Bd. 14, 392 S., Chancen der Difu-Umfrage zahlreiche Abbildungen, 39 € Von Tilman Bracher u.a., Bd. 2/2019, 68 S., 15 € Von Sandra Wagner-Endres ISBN 978-3-88118-534-9, 33,99 € ISBN 978-3-88118-642-1, 12,99 € 2020, 42 S., 5 €, 3,99 € www.difu.de/15617 Städtebauliche Verträge – Ein Handbuch Öffentlichkeitsbeteiligung beim Vierte, aktualisierte und erweiterte Auflage. Netzausbau Smart Cities in Deutschland – Mit Berücksichtigung der BauGB-Novelle 2013 Evaluation „Planungsdialog Borgholzhausen“ eine Bestandsaufnahme Von A. Bunzel, D. Coulmas und G. Schmidt- Von Stephanie Bock, Jan Abt, Bettina Reimann Von Jens Libbe und Roman Soike Eichstaedt, 2013, Bd. 12, 466 S., 39 € Bd. 1/2019, 98 S., 15 € 2017, 28 S., 5 €, 3,99 € ISBN 978-3-88118-508-0, 33,99 € ISBN 978-3-88118-640-7, 12,99 € www.difu.de/11741 ———————————————————————————————————————————— Difu-Arbeitshilfen Übersicht aller Publikationen + Bestellmöglichkeit www.difu.de/publikationen Verfahren zur Aufstellung von Bebau- eBooks: http://difu.ciando-shop.com/info/einside/ – Info für Zuwender: www.difu.de/12544 ungsplänen 3., grundlegend überarbeitete Auflage unter Vertrieb: Difu gGmbH, Zimmerstraße 13-15, 10969 Berlin, Berücksichtigung des Baulandmobilisierungs- Tel. +49 30 39001-253, Fax: +49 30 39001-275, Mail: vertrieb@difu.de gesetzes Muster, Tipps und Hinweise für eine zweckmä- Alle Difu-Veröffentlichungen und -eBooks sind für Difu-Zuwender kostenlos, die mit Stern ßige und rechtssichere Verfahrensgestaltung gekennzeichneten Publikationen gibt es exklusiv für Zuwender auch digital. 17
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