SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG

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SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
SPIEGEL
                                                    Nr. 2/18

GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
                                   Wie Bauernfamilien ein
«Der Wald ist unser                Gleichgewicht zwischen
                                   Schützen und Nützen des
Leben»                             Waldes finden.
SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
INHALT NR. 2/18

                       Wie Bauern mit und vom Wald leben

  4 Aufforsten statt Roden                                    6 Im Wald zuhause                                   7 Der Wald ist unter Druck
Bauernfamilien in Guinea-Bissau                            Erstmals dürfen Ureinwohner                            Wie viel ein Holzfäller verdient
       wehren sich gegen                                 in Indien ihren eigenen Wald für                           und wie Bauern den Wald
 inter­nationale Holzkonzerne.                            die Agrowaldwirtschaft nutzen.                                in Gefahr bringen.

                                                                                                                                                     Foto: SWISSAID-Büro Guinea-Bissau; SWISSAID-Büro Indien
                   GARTENTIPP                                                              FAIR-FOOD-INITIATIVE
                   8 Gewusst-wie gegen Mehltau                                             12 Gerechte Landwirtschaft?
                   Bauern aus den Anden Ecuadors geben                                     Zu Weltmarktpreisen ist eine nachhaltige
                   Tricks aus der agroökologischen                                         Landwirtschaft nicht zu haben.
                   Schatzkiste preis.
                                                                                           PANORAMA
                   MÄDCHENBESCHNEIDUNG                                                     14 Prominente engagieren sich
                   9 Aufklärung vs. Tradition                                              Die Models Dominique Rinderknecht und
                   Im Tschad helfen Information                                            Tamy Glauser im Einsatz gegen häusliche
                   und Aufklärung gegen die Genital­                                       Gewalt in Indien.
                   beschneidung von Mädchen.
                                                                                           5 FRAGEN AN
                   IN KÜRZE                                                                15 «Damit das Leben glücklicher
                   10 Gentechnik durch die Hintertür                                       und einfacher wird»
                   Unterschreiben Sie die Petition für die                                 Ein Paar verschenkt gerne Urkunden.
                   Deklaration von neuen GVO-Verfahren.                                    Denn Tiere und Menschen sind den
                                                                                           beiden gleichermassen lieb.
                   BLICKWECHSEL
                   11 Verbrannte Erde                                                      MARKTPLATZ
                   Brandrodung – das Ausmass der                                           16 Gutes kaufen, Gutes tun
                   Zerstörung aus Helikoptersicht.                                         Mit unseren Geschenken machen Sie sich
                                                                                           und Ihren Lieben eine besondere Freude.

Titelbild: Bäuerinnen in Guinea-Bissau tragen die Setzlinge zur Aufforstung in den Dorfwald von Sinchan Alanso.
Foto: Archiv SWISSAID-Büro Guinea-Bissau.

Herausgeberin: SWISSAID, Schweizerische Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit
Büro Bern: Lorystrasse 6a, 3000 Bern 5, Telefon Zentrale 031 350 53 53, Telefon Redaktion 031 350 53 73,
Fax 031 351 27 83, E-Mail: info@swissaid.ch Büro Lausanne: Rue de Genève 52, 1004 Lausanne, Telefon 021 620 69 70,
Fax 021 620 69 79, E-Mail: info@swissaid.ch Redaktion: Pia Wildberger Bildredaktion: Eliane Beerhalter
Konzeption und Layout: Crafft Kommunikation, Zürich Druck: Stämpfli AG, Bern. Gedruckt auf FSC-Papier.

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SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
EDITORIAL

                      Wald ist Leben – überall.
                      Tragen wir Sorge dazu!
            Das erste Waldgesetz der Schweiz stammt verschwunden sind, verursachen tropi­
            von 1876. Im 19. Jahrhundert war Wald-             sche Regengüsse starke Bodenero-
            frevel in den Alpen ein riesiges Problem.          sion – der fruchtbare Boden verschwindet.
            Wo Schutzwälder abgeholzt wurden,                       SWISSAID engagiert sich in Asien
            rutschten die Hänge, und                                        und Afrika für den Schutz der
            Überschwemmungen                                                Wälder und der Menschen,
            richteten im Unterland                                          die auf den Wald angewiesen
            grossen Schaden an.                                             sind. Patrouillen überwachen
            Heute sind wir stolz auf unse­                                  den Wald, um vor Feuer und
            ren Wald und das Wald-                                          illegaler Abholzung zu schüt­
            gesetz. Niemand darf einfach                                    zen. Seltene Bäume werden
            so Bäume fällen. Und sel-                                       aufgeforstet. Und es gilt, den
            tene Tierarten wie Luchs und                                    Besitz der Einheimischen
Foto: zVg

            Auerhahn finden wieder                 «Für billige Möbel,      mit verbrieften Nutzungsrech­
            ein Zuhause.                       Klopapier oder Holzkohle ten abzusichern.
                                                 vernichten wir einzig-
                Holzdiebstahl und Ab-                                            In Guinea-Bissau wurde
                                                artige Lebensräume und
            holzungen sind in vielen                 gefährden viele        2015 ein Moratorium für
            Ländern Afrikas und Asiens                 Tierarten.»          den illegalen Holzschlag
            ein Riesenproblem. Mit                                          eingeführt. Seither hat sich die
            Motorsägen und Bulldozern                                       Lage ein bisschen beruhigt,
            vernichten Holzgesellschaften aus China,           aber noch immer werden illegal Wälder
            Europa oder den USA wertvolle Primär-              gerodet. Mit Liedern zum Schutz des
            wälder, die seltene Tier- und Pflanzen-            Waldes wird übers Radio versucht, das
            arten beherbergen, die zum Teil noch               Bewusstsein der breiten Bevölkerung
            gar nicht erforscht sind. Das Naturkapital         zu stärken – mit steigendem Erfolg. Helfen
            der Erde ist in akuter Gefahr! Für billige         Sie bitte mit, dass der Wald erhalten
            Möbel, Klopapier oder Holzkohle ver-               bleibt. Nur so haben auch die Menschen
            nichten wir einzigartige Lebensräume               eine Zukunft. Ich danke Ihnen,
            und gefährden viele Tierarten.
                Mit der Abholzung geht die Ent-                Ihr
            eignung der einheimischen Bevölkerung
            einher: Waldfrüchte gehen verloren.
            Der Wasserhaushalt gerät aus dem Gleich­ Rudolf Rechsteiner
            gewicht. Wo Bäume, Büsche und Wurzeln              Präsident SWISSAID

                                                        SPIEGEL
                                                 DAS SWISSAID-MAGAZIN                                          3
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FOKUS

                               «Kinder, ab heute
                               gibt es nur noch
     GUINEA-BISSAU,
       WESTAFRIKA
swissaid.ch/de/guinea-bissau
                               zweimal zu essen»
                                                         Ohne Wald werden
                                                         Hunger und Wasserknapp-
                                                         heit für viele Bauern-
                                                         familien noch ärger. Erst
                                                         der Wald macht das
                                                         Leben in vielen Dörfern
                                                         Guinea-Bissaus erträglich.
                                                         Das wissen immer mehr
                                                         Bäuerinnen und Bauern –
                                                         und setzen sich tat­-
                                                         kräftig zur Wehr, wenn
                                                         wieder fremde Männer
                                                         mit Motorsägen und
                                                         Bulldozern auftauchen.

                                                         Kadijatu Jalo weiss sich für den Wald
                                                         zu wehren. Das ist auch nötig, denn
                                                         der Staat könnte das wertvolle Rosenholz
                                                         des Dorfwaldes jederzeit verscherbeln.

                                         SPIEGEL
4                                 DAS SWISSAID-MAGAZIN
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FOKUS

                                    Kadijatu Jalo drückt es fast das Herz ab,         MORATORIUM MIT GEWISSER WIRKUNG
                                    wenn im Sommer die Portionen im­
                                    mer kleiner werden, die Kinderhände               Unter internationalem Druck erliess die Regierung in Guinea-Bissau 2015 ein
                                    immer rascher am Boden der Reis­                  Moratorium für den Holzschlag. Seither hat sich die Lage etwas beruhigt, doch
                                    schüssel kratzen und sie ihren vier               noch immer werden illegal Wälder gerodet und die wertvollen Hölzer ausser
                                    Söhnen und Töchtern erklären muss:                Landes geschafft. In diesem von Korruption geprägten Land ist es schwierig,
                                    «Kinder, ab heute gibt es nur noch                ein Moratorium durchzusetzen. Um in der breiten Bevölkerung den Schutz
                                    zweimal zu essen.» Erst Monate später,            der Wälder und ihre Bedeutung bekannter zu machen, haben Musiker einen Clip
                                    wenn nach dem Regen die Ernte einge­              lanciert, der landauf, landab von den Radiostationen gespielt wird. Eine Hör­
                                    bracht wird, füllen sich Speicher und             probe gibt es hier: www.swissaid.ch/de/video
                                    Schüssel wieder.
                                          Doch Jammern liegt der 30-jähri­
                                    gen Bäuerin fern – sie ist aus anderem
                                    Holz geschnitzt. Hunger ist für sie bloss
                                    ein Grund mehr, für den Wald ihres          30 Schiffscontainer täglich den Hafen        ben die Aufforstung mit einheimischen,
                                    Dorfes zu kämpfen: «Denn ohne Wald          Richtung China. In Südostasien boomt         teils seltenen Baumsorten an die Hand
                                    gibt es keinen Regen mehr.»                 die Möbelindustrie, Tisch und Bank aus       genommen und unzählige Bäumchen
                                                                                Rosenholz sind der letzte Schrei. Auch       gepflanzt. Wie sie die Waldprodukte –
                                    Raubzug auf die Wälder                      klingen Gitarren oder Flöten aus Rosen­      Medizinalpflanzen, Honig oder Früchte
                                    Was geschieht, wenn alle Bäume ge­          holz besonders schön.                        – nachhaltig nutzen, haben sie eben­
                                    fällt werden, könnte Kadijatu Jalo im             Kadijatu Jalo macht sich Sorgen        falls geregelt. Und der Brandschutz hat
                                    Dörfchen Simboree beobachten: «Das          um den Wald ihres 400-Seelen-Dorfes          Priorität.
                                    Trinkwasser müssen wir von immer            Sinchan Alanso. Sie weiss: Solange i­ hrer          Für mehr Sicherheit sorgt zudem
                                    weiter herschleppen», erzählen die          Gemeinschaft die offiziellen Nutzungs­        die Brandpatrouille im Wald, die fremde
Foto: SWISSAID-Büro Guinea-Bissau

                                    Frauen. Auch sei es merklich heisser        rechte fehlen, kann die Regierung die         Männer mit Motorsägen sofort ent­
                                    geworden, stellen die Männer fest.          wertvollen Bäume jederzeit an einen          deckt. In diesem Fall ist klar: Die Bauern
                                          In Simboree standen eines Tages       Holzkonzern verscherbeln.                    stellen sich den Frevlern in den Weg.
                                    Männer mit Motorsägen im Wald. Die                                                       «Denn wir brauchen den Wald zum
                                    Holzhändler behaupteten, eine Erlaub­       «Brauchen den Wald zum Leben»                ­Leben!»
                                    nis für das Fällen der Bäume zu haben.      Um genau dies zu verhindern, arbeitet
                                    So schildern die Bauern den Raubzug,        SWISSAID mit 18 Gemeinden zusam­                      AISSÉ BARRY, PROJEKTLEITERIN,
                                    der zum Kahlschlag führte. Die Holz­        men. Dabei geht es darum, dass der                     PIA WILDBERGER
                                    fäller zogen mit der Beute von dannen,      Staat den Dörfern die Rechte am eige­
                                    ohne der Dorfgemeinschaft auch nur          nen Wald überträgt. Die eigens ge­
                                    einen Centime für das wertvolle Rosen­      bildeten Waldkomitees machen mit
                                    holz zu geben.                              Unterstützung von Partnerorganisa­
                                                                                ­
                                                                                tionen ihre Rechte bei den Behörden
                                    Korrupte Eliten profitieren                 geltend.
                                                                                                                                            IHRE SPENDE
                                    Das darf sich nicht wiederholen – und             Der bürokratische Aufwand ist                            WIRKT
                                    ist im westafrikanischen Kleinstaat         enorm. Doch er zahlt sich aus, wie das                Mit 60 Franken ermöglichen
                                    Guinea-Bissau doch gang und gäbe.           Beispiel anderer Dörfer zeigt, die die                      Sie beispielsweise
                                    «Unser grösstes Problem ist die Rechts­     Waldrechte bekommen haben.                            in Guinea-Bissau die Ausbil-
                                    unsicherheit», weiss Bäuerin Kadijatu             Nicht nur internationale Holz­                     dung eines Baumschul-
                                    Jalo. Die Gesetze zum Schutz der Wäl­       konzerne bedrohen die Wälder Guinea-­                    spezialisten, der Bäume
                                    der wären vorhanden, doch mit der           Bissaus. Auch die breite Bevölkerung                      vermehren kann. Mit
                                    Durchsetzung hapert es.                     weiss wenig über deren Schutz und                     100 Franken finanzieren Sie
                                          Seit Jahren plündern internatio­      Wert. Aus purer Not beuten Holzsamm­                   ein Velo. Damit können die
                                    nale Holzkonzerne die Wälder Guinea-­       ler und Köhler die Wälder rücksichts­                 Mitglieder des Waldkomitees
                                    Bissaus – mit Billigung der korrupten       los aus oder schreiten Bauern zur                          einfacher den Wald ­
                                    Machthaber, die zum eigenen Vorteil         Brandrodung. Dass Bäume die Auswir­                   bewachen. Mit 140 Franken
                                    das Letzte aus diesem kleinen, poli­        kungen der Klimaerwärmung abfedern                        tragen Sie zu Kursen
                                    tisch instabilen Land herauspressen.        und den Wasserhaushalt regulieren,                    für Imker, Holzsammler und
                                    Rosenholz – wie Tropenholz über­            erschliesst sich vielen Bauernfamilien                    Köhler bei, die lernen,
                                    haupt – ist ein gesuchter Rohstoff. In      erst mit dem Selbsthilfeprojekt.                        wie sie den Wald nützen
                                    der Hauptstadt Bissau verliessen allein           Kadijatu Jalo stimmen die Fort­                         und schonen.
                                    zwischen 2012 und 2014 bis zu               schritte zuversichtlich. Die Bauern ha­

                                                                                                SPIEGEL
                                                                                         DAS SWISSAID-MAGAZIN                                                         5
SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
FOKUS

                                           «Der Wald ist Grossvater
                                           und Grossmutter in einem»
                                           Sie brauchen den Wald wie Luft und Wasser: das Volk der Baiga.
                                           Dafür, dass sie ihren eigenen Dorfwald überhaupt nutzen
           INDIEN
    swissaid.ch/de/indien                  dürfen, haben sie jedoch lange kämpfen müssen. SWISSAID hat
                                           ihnen dabei geholfen. Jetzt forsten sie auf.

                                                                                             amt den Wald nach Gutdünken. Da
                                                                                             müssen die Baiga zusammenstehen,
                                                                                             wenn sie ihre Rechte gegen die Behör­
                                                                                             den durchsetzen wollen. «Doch der
                                                                                             Wald gehört uns, und wir wehren
                                                                                             uns!», sagt Kanhaiya Lal.
                                                                                                   Die monokulturelle Misswirt­
                                                                                             schaft durch die indische Forstbehörde
                                                                                             hat erheblichen Schaden angerichtet.
                                                                                             «Die Vielfalt im Wald ist gering», wis­

                                                                                                                                       Foto: Dharmendar Gogu/SWISSAID
                                                                                             sen die Baiga. Die staatlichen Holzfäl­
                                                                                             ler schlugen jeweils auch die kleinen
                                                                                             Bäume im Unterholz und die Kletter­
                                                                                             pflanzen aus dem Wald. «Dort leben
                                                                                             sehr viele Tiere und essbare Pflanzen.»
                                                                                             Die Baiga haben sich daher daran ge­
                                                                                             macht, Bäume, seltene Sorten und
                                                                                             Schlingpflanzen wieder aufzuforsten.
                                                                                                   Das wird seine Zeit brauchen.
                                                                                             Doch der Zeithorizont der Baiga ist
                                                                                             lang. Sie sagen: «Für uns ist der Wald
                                                                                             Grossvater und Grossmutter in einem.»
«Der Wald gibt uns alles, was wir brauchen», sagen die Baiga. Im Bild: Bhadiya Bai.
                                                                                                      PIA WILDBERGER

«Wir könnten keinen einzigen Tag                  nem Dorf in Zentralindien. Mittlerwei­
ohne Wald überleben», sagt Kanhaiya               le sind es 25 verschiedene Waldpro­
Lal, 42, Vater von vier Töchtern. Und er          dukte, die die Familien selbst
zählt stolz auf: «Der Wald schenkt uns            konsumieren oder auf dem lokalen
Beeren, Pilze, Blätter, Gemüse zum Es­            Markt verkaufen. So können sie ein
sen, Holz für den Hausbau und Medizi­             wenig Bargeld erwirtschaften – Agro­
nalpflanzen, wenn wir krank sind.» Er             waldwirtschaft zahlt sich aus.
und seine Frau Bhadiya Bai zählen zum
Volk der Baiga, die traditionell vom              Monokultur ade
Wald leben. «Im Wald fühle ich mich               Im Waldkomitee bestimmen die Fami­
                                                                                                           IHRE SPENDE
zuhause, er gibt uns alles, was wir               lien des Dorfes selbst, wie sie den Wald                    WIRKT
brauchen.»                                        nutzen, aufforsten und vor Feuer                       Mit einer Spende von
      Seit neun Jahren, seit sein Dorf            schützen. Das ist nicht einfach, denn               110 Franken finanzieren Sie
mithilfe von SWISSAID die Nutzungs­               immer wieder müssen sie sich gegen                    beispielsweise in Indien
rechte zugesprochen bekam, bewirt­                staatliche Übergriffe wehren – ver­                  100 Waldpflanzen, die von
schaften er, seine Frau und weitere               briefte Nutzungsrechte hin oder her.                den Baiga gepflanzt werden.
95 Familien den Wald von Sinjahar, ei­            Jahrzehntelang verwaltete das Forst-

                                                                    SPIEGEL
6                                                            DAS SWISSAID-MAGAZIN
SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
Lebensader Wald
                                          Warum wird so viel Wald gerodet? Welchen Anteil hat die Waldvernichtung
                                                            am Klimawandel? Ein paar Eckdaten.

                                                                                          17 Dollar verdient ein Holzfäller in

                                   21 %
                                 des weltweiten
                                                                                      Westafrika an einem 10-Tonnen-Container
                                                                                         Rosenholz. In China kostet dieselbe
                                                                                       Ladung 11 500 Dollar. Diese enormen
                                                                                                                                         Auf 100 � 100 Metern
                                                                                                                                         Urwald (1 ha) findet
                               CO²-Ausstosses                                           Gewinne ziehen viele Kriminelle an.               man häufig über
                                   wird durch                                                                                             100 Baumarten.
                                die Vernichtung
                              von Waldflächen, vor
                                  allem durch
                                 Brandrodung,
                                  verursacht.
Illustration: Pia Bublies

                                                                                                                             31 %
                              Hauptgrund für den Verlust an Wald ist der                                                                der weltweiten
                                   Hunger nach Ackerfläche. In                                                                    Landoberfläche sind
                             Südamerika ist die industrialisierte Landwirt-                                                        mit Wäldern bedeckt.
                              schaft für 70 % der Verluste verantwortlich.                                                       Das entspricht 4 Milliarden
                            In Westafrika sind es vor allem Kleinbauern, die                                                        Hektar. Davon sind
                                                                                                                                     ca. 36 % Urwälder.
                                      Wälder in Äcker umwandeln.

                    Quellen: The rise of environmental crime, UNEP + Interpol;
                    sdw.de; illegal-logging.info; State of the world’s forests, FAO                                                                             7
SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
AROÖKOLOGIE

                                        Vom Einheitsbrei zur
                                        Mischkultur
                                        In den SWISSAID-Dörfern in den Anden Ecuadors nutzen
                                        viele Landwirte agroökologische Anbaumethoden.
          ECUADOR
        SÜDAMERIKA                      Welche Auswirkungen hat das auf die Familien? Wir haben
    swissaid.ch/de/ecuador              einen erfolgreichen Bauer gefragt.

                                                     Früher war alles besser? Nicht      Pestizide belastet. «Die Kurse in Agro­
                                                     in Ecuador, nicht für Raul Upaya    ökologie haben mir sehr geholfen»,
                                                     Romero. Der 37-jährige Bauer in     sagt Raul Upaya Romero. «Heute kann
                                                     den Anden Ecuadors weiss, was       ich meine drei Kinder und meine Frau
                                                     Arbeit bedeutet. Bereits als Kind   ernähren.» Auf den Feldern, auf denen
                                                     musste er sich im Unterland auf     einst bloss Kartoffeln und Bohnen
                                                     den Zuckerrohrplantagen ver­        wuchsen, spriessen heute eine Viel­
                                                     dingen und bekam häufig Schlä­      zahl verschiedener Gemüse und Fut­
                                                     ge statt Lohn. Als Jugendlicher     terpflanzen für die Tiere. Die meisten

                                                                                                                                   Foto: Marco Yanqui Asadobay/SWISSAID
                                                     kehrte er in das Dorf seiner El­    Bauernfamilien im Dorf produzieren
                                                     tern zurück, die ihm Grund­         ökologisch. Das erleichtert den gegen­
                                                     kenntnisse im Acker­­­bau ver­      seitigen Austausch.
                                                     mittelten. Doch das Geld reichte          Dank dem Projekt von SWISSAID
                                                     hinten und vorne nicht. Raul        hat sich in den letzten Jahren im Dorf
                                                     wanderte in die nächstgrössere      vieles zum Guten gewendet. Raul Upaya
                                                     Stadt ab – und kam erst zurück,     Romero will darum zum Ende des Ge­
                                                     als seine Frau ein Stück Land       sprächs eines unbedingt loswerden:
                                                     erbte. Stolz zeigt er auf einen     «Ein unendliches Dankeschön für die
                                                     Acker: «Das ist unser Leben, das    Hilfe, Merci an SWISSAID und an alle,
                                                     ist die Zukunft meiner Familie.»    die Geld dafür gegeben haben!»
                                                            Der Anfang war beschwer­
                                                     lich, der Boden durch Monokul­              ESTEFANÍA VILLAVICENCIO
                                                     turen, chemischen Dünger und                 JIMÉNEZ, BÜRO ECUADOR
Bauer Raul Upaya Romero hat es geschafft: Er und
seine Familie können vom eigenen Land leben.

GARTENTIPPS GEGEN MEHLTAU
Erfolgreiche Bauern haben Tricks auf Lager, um widrigen Umständen zu trotzen.
Wir haben Raul Upaya Romero gefragt, wie sein Rezept bei Pilzerkrankungen lautet:
                                                                                                       IHRE SPENDE
1. Man nehme 10 Liter Wasser, 600 g fein gemahlenen Schwefel (98 %),                                     WIRKT
    150 g ungelöschten Kalk, 25 ml Pflanzenöl
2. Das Wasser erhitzen. In einem weiteren Behälter den Schwefel und den Kalk                    Mit 60 Franken ermöglichen
    mischen, diese dem kochenden Wasser beifügen und diese Mischung                              Sie etwa in Ecuador den Kauf
    10 bis 15 Minuten konstant kochen lassen. Gut rühren. Wenn die Brühe rot wird,                von 5 Meeschweinchen, die
    auskühlen lassen und das Pflanzenöl beifügen.                                                 den Grundstein einer Zucht
3. Auf 9 Liter Wasser ca. 1 Liter Brühe beifügen und wiederholt abends                           bilden. Der Dung der Tiere
    oder morgens – nicht in der Sonne oder bei Regen – auf die Pflanzen spritzen.                wird für die Herstellung von
    Die Brühe ist in dunklen Gefässen 12 Monate haltbar und besonders gegen                           Dünger verwendet.
    Mehltau geeignet.

                                                             SPIEGEL
8                                                     DAS SWISSAID-MAGAZIN
SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
MÄDCHENBESCHNEIDUNG

                                                              Mit Aufklärung gegen
                                                              Mädchenbeschneidung
                                                              Unter dem Deckmäntelchen der Tradition werden im Tschad
                                                              Mädchen verstümmelt. Sie leiden ein Leben lang unter
                                 TSCHAD
                            ZENTRALAFRIKA                     den Folgen der Genitalbeschneidung. Aufklärung und Opferhilfe
                           swissaid.ch/de/tschad              sind da dringend nötig.

                        Das Grauen beginnt im Kindesalter und
                        hat einen Namen: Beschneidung. Für
                        viele Mädchen ist dieses Ritual eine
                        traumatische Erfahrung. Sie leiden ein
                        Leben lang an den Folgen. Schlechte
                        Wundheilung und Infektionen führen
                        zu Komplikationen. Opfer werden mit
                        Krankheiten wie Hepatitis B oder HIV/
                        AIDS angesteckt oder verbluten. Nach
                        Studien der Weltgesundheitsorganisa-
                        tion leben heute mehr als 200 Millionen
                        Mädchen und Frauen mit den Folgen der
Foto: Mitja Rietbrock

                        Genitalverstümmelung.

                        Unbeschnittene Mädchen
                        werden diskriminiert
                        Im Tschad sind im Landesmittel zwei          Beschneidung ist für viele Frauen und Mädchen im Tschad bittere Realität.
                        von fünf Frauen beschnitten. In den
                        SWISSAID-Projektregionen Moyen Chari
                        und Mandoul im Süden des Tschads             • Mindestens zehn Dorfchefs spre­               gen ihrer Beschneidung leiden. Die
                        ­liegen die Zahlen weit höher.                 chen sich gegen die Beschneidung              Aufklärungs- und Weiterbildungsmass­
                               Mädchenbeschneidung wird dort           aus: Behörden sowie traditionelle             nahmen strahlen auf die gesamte Pro­
                        unter dem Deckmäntelchen der Tradi­            und religiöse Eliten unterstützen             jektregion aus.
                         tion praktiziert. Beschnittene Mädchen        den Kampf gegen die Beschneidung
                         haben auf dem Heiratsmarkt einen bes­         und fördern alternative Rituale.                          MELANIE ROTH
                         seren Stand. Allgemein werden Frauen,       • Beschneiderinnen verdienen ihr
                         die beschnitten sind, in der Gesellschaft     Leben auf andere Weise.
                         höher geschätzt. Unbeschnittene Frau­       • Beschneidungsopfer werden ­psycho-
                         en leiden unter Stigmatisierung und           logisch, medizinisch und sozial
                         Diskriminierung. All dies erschwert den       betreut.
                         Kampf gegen diese unmenschliche             • Mindestens 100 Mädchen werden
                         Tradition.                                    erfolgreich dabei unterstützt,
                                                                                                                                      IHRE SPENDE
                                                                       sich ihrer Beschneidung zu wider­                                 WIRKT
                        Aufklärungsarbeit und                          setzen: Jugend-, Gemeinde- und                            Mit 50 Franken finanzieren
                        Opferhilfe                                     Frauen­organisationen produzieren                        Sie beispielsweise im Tschad
                        Zusammen mit der Organisation CONA-­           Informationsmaterial und führen                           eine Radiosendung, in der
                        CIAF (Comité National affilié au Comité        Auf­klärungskampagnen durch.                                in 3 Sprachen über die
                        Inter-Africain sur les pratiques traditi­                                                                 grässlichen Folgen dieser
                        onnelles) kämpft SWISSAID im Tschad          In den Regionen Mandoul und Moyen                            Tradition aufgeklärt wird.
                        gegen diese gravierende Verletzung der       Chari profitieren 2050 Menschen d
                                                                                                     ­ irekt                       Das Radio ist im Tschad
                        Menschenrechte. Das laufende Projekt         vom Projekt. Davon sind 1 100 Jugend­                           die Hauptinfoquelle.
                        hat folgende Ziele:                          liche und 300 Mädchen, die an den Fol­

                                                                                      SPIEGEL
                                                                               DAS SWISSAID-MAGAZIN                                                            9
SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
MELDUNGEN

IN KÜRZE

KEINE GENTECHNIK DURCH DIE HINTERTÜR
                                                                                        AUFSTELLER
                                          Gentechnik in der Landwirtschaft hat in
                                          der Schweiz weder bei Bauern noch             Wir gratulieren: SWISSAID-
                                          bei Konsumenten Chancen. Deshalb ver-         Mitarbeiter Fabian Molina
                                          längerte das Parlament letztes Jahr           rückte im März in den Natio-
                                          das geltende Moratorium bis 2021. Doch        nalrat nach. Dort wird er
                                          damit ist die Gentechnik nicht vom            unter anderem die Anliegen
                                          Tisch. Neue gentechnische Verfahren wie       der Entwicklungszusam-
                                          CRISPR-CAS, die offiziell unter dem be-       menarbeit kompetent ver-
                                          schönigenden Namen «Neue Pflanzenzüch­        treten. Wir freuen uns
                                          tungsverfahren» laufen, sollen die alten      sehr für ihn, gratulieren von
                                          Versprechen der Gentechnik endlich ein-       Herzen und wünschen
                                          lösen, aber nicht als Gentechnik reguliert    ihm alles Gute für das neue
                                          werden – obwohl auch mit diesen Verfahren     Amt.

                                                                                                                          Foto: Ricardo Moraes/REUTERS; Illustration: SAG
                                          direkt ins Genom eingegriffen wird. Von
                                          der Bevölkerung kaum beachtet, wird die       Gewichtiges Lob, das
                                          Schweiz wohl noch in diesem Jahr über         weiterhilft: Der Leitfaden,
                                          den Umgang mit den neuen Gentechver­          den die indische Partner­
                                          fahren befinden.                              organisation von SWISSAID
                                               Eine von der Schweizer Allianz Gen-      zum Umgang mit häuslicher
                                          techfrei lancierte Petition fordert           Gewalt erstellt hat, stösst bei
                                          Bundesrat, National- und Ständerat auf,       der Frauenkommission des
                                          diese Verfahren als Gentechnik einzu-         Bundesstaates Maharashtra
                                          stufen und zu regulieren. Nur so kann die     auf grosses Echo. Die bedeu-
                                          Schweizer Landwirtschaft weiterhin            tende Kommission fand die
                                          gentechfrei bleiben.                          Publikation dermassen gut,
Unterstützen Sie diese Kampagne, und                                                    dass sie diese nachdruckte,
unterschreiben Sie die Petition:                   JUDITH REUSSER                       verteilte und erwägt, sie ins
www.keine-neue-gentechnik.ch/de/                                                        Englische übersetzen zu
aktiv-werden                                                                            lassen.

                                                                                        Glencore muss nachbessern:
                                                                                        Aufgeschreckt durch inter­
SWISSAID-VEREIN IN ZÜRICH GEGRÜNDET                                                     nationale Berichte, hat der
                                                                                        Tschad den Hauptabnehmer
Können wir das Thema Hunger nicht           arbeit in der Limmatstadt und wird          seines Erdöls, Glencore,
langsam ad acta legen? Was geht uns der     von der Stiftung SWISSAID unterstützt.      an den Verhandlungstisch
Goldabbau in Afrika an? Was hat mein        Obwohl der Verein rechtlich unabhängig      gezwungen. Der Rohstoff-
Konsum mit der globalen Armut zu tun?       ist, sind die Ziele – Kampf gegen Hunger,   händler mit Sitz in der
Angeregte Diskussionen zwischen             Armut und Ausbeutung – dieselben.           Schweiz muss für das Erdöl,
Expertinnen aus Afrika, Asien, Amerika                                                  das er im Tschad fördert,
oder Europa, Aktivisten, Unternehmern                                                   dem Sahelstaat künftig mehr
und Studierenden zu Strukturen von                                                      bezahlen.
Fehl- und Unterentwicklung, charmante
entwicklungspolitische Kampagnen
und Aktionen – das alles steht auf der
Agenda von SWISSAID Zürich. Der neu         Lust, Mitglied zu werden? Melden Sie
gegründete Verein leistet Informations-     sich bei info.zuerich@swissaid.ch.

                                                      SPIEGEL
10                                             DAS SWISSAID-MAGAZIN
BLICKWECHSEL

Verbrannte Erde
29. September 2013, im Polizeihelikopter
über Nova Esperança do Piriá, Brasilien: Die
Polizei geht gegen illegale Holzfäller und
Brandrodung im Amazonas vor. Die Gier der
industriellen Landwirtschaft nach immer
mehr Ackerland führt in Südamerika zu beson-
ders vielen Brandrodungen. Der Regen
wäscht die so entstandene Holzkohle aus.
Über die Flüsse landen Kohlerückstände im
Meer und verändern dort das Ökosystem.
Rückstände können heute in allen Weltmeeren
und dort bis in die entlegensten Bereiche
der Tiefsee nachgewiesen werden.

                                                      SPIEGEL
                                               DAS SWISSAID-MAGAZIN              11
FAIR-FOOD-INITIATIVE

                                                                                        s­einer Gesamtschau zur Weiterent­
                                                                                         wicklung der Agrarpolitik klar, dass er
                                                                                         vor allem eines will: Freihandel. Im Be­
                                                                                         richt werden der faire Handel oder die
                                                                                         UN-Nachhaltigkeitsziele mit keinem
                                                                                         Wort erwähnt. Auch bei den geplanten
                                                                                         Freihandelsabkommen mit Malaysia,
                                                                                         Indonesien und den Mercosur-­Staaten
                                                                                         wird so gut wie gar nicht über fairen
                                                                                         Handel oder soziale und ökologische
                                                                                         Auswirkungen diskutiert.
                                                                                               Dies wäre jedoch zentral, denn
                                                                                         die Erfahrung lehrt, dass ein liberaler
                                                                                         Freihandel meistens nicht Kleinbau­
                                                                                         ernfamilien zugutekommt. Von den
                                                                                         Exporten profitieren vor allem Gross­
                                                                                         konzerne mit ihrer industriellen Land­
                                                                                         wirtschaft.

                                                                                        Keine Ausbeutung von Kakao-
                                                                                        und Kaffeebauern
                                                                                        Die Fair-Food-Initiative kann hier Hand
Ecuador: Bananenschleppen für die Kundschaft in Übersee.                                bieten. Sie fördert Produkte aus fairem
                                                                                        Handel und aus ökologischer und bäu­
                                                                                        erlicher Produktion. Wichtig ist dies

                                                                                                                                    Foto: Daniel Ammann; zvg
                                                                                        zum Beispiel bei Kakao und Kaffee. Die

Fairer Handel statt                                                                     Schweiz ist ein bedeutender Player im
                                                                                        weltweiten Kaffee- und Schokoladen­

Freihandel
                                                                                        geschäft. Davon sollen auch die Klein­
                                                                                        produzentinnen und -produzenten im
                                                                                        Süden profitieren, indem für ihre Pro­
                                                                                        dukte faire Preise bezahlt werden und
Die Fair-Food-Initiative will Lebensmittel aus einer natur­­-                           nicht nur der stark schwankende Welt­
nahen, umwelt- und tierfreundlichen Landwirtschaft mit                                  marktpreis. Eine nachhaltige Landwirt­
                                                                                        schaft ist zu Weltmarktpreisen nicht zu
fairen ­Arbeitsbedingungen fördern. Auch für Importprodukte                             haben, nirgends auf der Welt. Deshalb
sollen minimale Umwelt- und Sozialstandards gelten.                                     muss die Devise «fairer Handel statt
                                                                                        Freihandel» lauten.

                                                                                                  CHRISTINE BADERTSCHER
Die Fair-Food-Initiative, die voraus­         den. Die Fair-Food-Initiative ist eine
sichtlich im Herbst zur Abstimmung            Antwort auf das Versagen des konven­
kommt, nimmt die internationale Di­           tionellen Marktes, was die Einhaltung
mension des Schweizer Ernährungs­             von Sozial- und Umweltstandards be­
systems auf – zu Recht, denn die              trifft.
Schweiz ist eine der grössten Lebens­
mittelimporteurinnen weltweit. Die            Freihandel über alles
Einfuhren nahmen seit 1990 um                 Mit dem neuen Verfassungsartikel zur
80 Prozent zu, von zwei auf fast vier         Ernährungssicherheit, den SWISSAID
Mio. Tonnen, und hinterlassen einen           unterstützte, wurde der nachhaltige
entsprechend grossen ökologischen             Handel in der Bundesverfassung ver­
Fussabdruck. Teilweise sind die negati­       ankert. Seit der Abstimmung vom
ven sozialen Auswirkungen auf der             September 2017 zeigt die politische
ganzen Welt spürbar. Denn das heutige         Traktandenliste jedoch, dass die
Handelsregime bevorzugt Importe, für          Fair-Food-Initiative nach wie vor wich­
die zu tiefe Rohstoffpreise bezahlt wer­      tig ist. So machte der Bundesrat in

                                                                  SPIEGEL
12                                                         DAS SWISSAID-MAGAZIN
ROHSTOFFHANDEL

                           Schweizer Bevölkerung will
                           transparenteren Rohstoffhandel
                           Die Rechtskommission des Nationalrats diskutiert aktuell über einen
                           Antikorruptionsartikel, der Licht ins Dunkel der Zahlungsflüsse von Schweizer
                           Rohstoffhändlern mit ausländischen Regierungen bringen soll. Denn
                           mangelnde Transparenz führt in Entwicklungsländern zu Korruption und Armut.

                           Zwei Drittel der Metall- und Energie­
                           rohstoffe stammen aus Entwicklungs­
                           ländern mit oft schwacher Rechts­
                           staatlichkeit und hohem Korrup-
                           tionsindex. Eine neue Studie des Natu­
                           ral Ressource Governance Institute
                           (NRGI) bestätigt, dass eine Mehrheit
                           der Rohstoffländer ein beachtliches
                           Transparenzproblem bei Zahlungen
                           aus dem Rohstoffsektor aufweist. Ver­
                           steckte Zahlungen an korrupte Regie­
Foto: Michael Würtenberg

                              64 Prozent der Deutsch-
                              schweizer finden,
                              dass Schweizer Rohstoff-
                              unternehmen wie
                              Glencore & Co. im Ausland
                              für Korruption
                              verantwortlich sind.

                                                                    Armut herrscht auch dort, wo unter der Erde das schwarze Gold liegt: im Süden des Tschads.
                           rungen sind an der Tagesordnung. Zum
                           Schaden der lokalen Bevölkerung, die
                           wenig bis gar nicht vom Rohstoffreich­
                           tum ihrer Länder profitiert und meist    Deutschschweizerinnen und Deutsch­              kommission des Nationalrats berät ak­
                           unter der Armutsgrenze lebt. Käme        schweizer waren der Meinung, dass               tuell eine solche Regelung. Ein Ent­
                           dieser Reichtum der lokalen Bevölke­     Schweizer Rohstoffunternehmen wie               scheid wird schon bald erwartet. Wür­
                           rung in den Abbauländern zugute,         Glencore & Co. für Korruption im Aus­           den Zahlungen von Rohstofffirmen in
                           könnte bis 2030 die Armut weltweit       land verantwortlich sind. Und 52 Pro­           Zukunft transparent werden, wie es der
                           fast halbiert werden. 540 Millionen      zent der Teilnehmenden glauben, dass            Branchenriese Trafigura b
                                                                                                                                            ­ ereits heute
                           Menschen hätten die Chance, den          dieses Geschäftsgebaren dem Image               vormacht, könnte die Schweiz als welt­
                           Sprung aus der Armut zu schaffen.        der Schweiz schaden könnte.                     weit grösster Rohstoffhandelsplatz
                                                                          Eine einfache, aber wirkungs­             Korruption wirkungsvoll und nachhal­
                           Geschäfte schaden der Schweiz            volle Lösung für dieses Problem wird            tig bekämpfen. SWISSAID bleibt dran.
                           Dass die Schweizer Bevölkerung mehr      aktuell im Parlament diskutiert. Über
                           Transparenz im Rohstoffbusiness will,    einen Antikorruptionsartikel im Aktien-                    FABIAN MOLINA
                           zeigte eine im Auftrag von SWISSAID      recht könnte sichergestellt werden,
                           durchgeführte, repräsentative Umfra­     dass Zahlungen von Rohstoffhändlern             Mehr dazu: www.korruption-nein.ch
                           ge von vergangenem Oktober. 64 Pro­      mit Sitz in der Schweiz an Regierungen
                           zent der von GFS-Zürich befragten        offengelegt werden müssen. Die Rechts­-

                                                                                     SPIEGEL
                                                                              DAS SWISSAID-MAGAZIN                                                               13
PANORAMA

Mit blauem Auge gegen                                                                    ABSCHIED UND NEUE

häusliche Gewalt                                                                         GESICHTER

Mit einer breiten Kampagne machte SWISSAID im Februar
auf das Schicksal vieler Inderinnen aufmerksam –
mit Unterstützung der beiden Topmodels Dominique
Rinderknecht und Tamy Glauser.

                                                                                         «Ich freue mich sehr,
In Indien wird jede dritte Frau zuhau­     Zuhause um ihr Leben fürchten                 meine Erfahrungen
se geschlagen. Viele Frauen erhän­         müssen – weder hier noch anders­              in den Dienst von
gen sich oder springen in einen            wo. Wir Frauen müssen füreinander
Brunnen, weil sie keinen Ausweg            einstehen», ergänzte Tamy Glauser.
                                                                                         SWISSAID stellen zu
­sehen. Selbstmord ist die häufigste       Um ihrer Botschaft Nachdruck zu               dürfen.»
 Todesursache von Frauen zwischen          verleihen, traten die beiden Frauen           Céline Kohlprath
 15 und 49 Jahren geworden. Mit Frau­      mit geschminkten Verletzungen im
 enhäusern, Rechtsberatung und me­         Gesicht vor die Videokamera und
                                                                                         Nachdem der neue Geschäfts-
 dizinischer Hilfe steht SWISSAID          riefen die Zuschauerinnen und Zu­

                                                                                                                              Foto: KARGO; Eliane Beerhalter/SWISSAID
                                                                                         leiter Markus Allemann am
 den Gewaltopfern bei.                     schauer zur Solidarität auf.
                                                                                         1. April seinen ersten Arbeitstag
                                                                                         hatte, wird Catherine Morand,
Das Topmodel Tamy Glauser und die          Mit der Kampagne gelang es, breite
                                                                                         die Leiterin der Antenne Romande
Moderatorin, Markenbotschafterin           Kreise der Bevölkerung zu errei­
                                                                                         und Mitglied der Geschäfts-
und ehemalige Miss Schweiz Domi­           chen, die Videos wurden Hundert­
                                                                                         leitung, das Zepter an Céline
nique Rinderknecht unterstützten           tausende Male angeklickt. Danke an
                                                                                         Kohlprath weiterreichen.
die Kampagne von SWISS-AID. «Die           alle, die sich solidarisch zeigen!
                                                                                         Kohlprath wird ab Mai die Leitung
Geschichten der betroffenen Inder­
                                                                                         der Abteilung Entwicklungs-
innen und das pure Ausmass der             Zu den Videos:
                                                                                         politik und Medien übernehmen.
Gewalt schockieren mich», sagte            www.swissaid.ch/de/brutalnormal
                                                                                         Sie kann auf mehrere Jahre
Dominique Rinderknecht. «Es darf
                                                                                         Erfahrung als Kommunikations-
nicht sein, dass Frauen im eigenen
                                                                                         managerin und Sprecherin
                                                                                         des Staatssekretariats für Migra-
                                                                                         tion zurückblicken. Zudem
                                                                                         war sie im Auftrag verschiedener
                                                                                         humanitärer Organisationen
                                                                                         auf den Philippinen, in Mali, Côte
                                                                                         d’Ivoire und Haiti tätig. «Ich
                                                                                         freue mich sehr, meine Erfahrun-
                                                                                         gen in den Dienst von SWISSAID
                                                                                         stellen zu dürfen», sagt sie.
                                                                                             Was Catherine Morand betrifft,
                                                                                         so wird sie nach Côte d’Ivoire
                                                                                         zurückkehren, wo sie mehrere
                                                                                         Jahre lang als Journalistin
                                                                                         tätig war. SWISSAID dankt ihr
                                                                                         ganz herzlich dafür, dass sie die
                                                                                         Organisation im In- und Ausland
                                                                                         stets in rechte Licht rückte,
                                                                                         und wünscht ihr für die Zukunft
                                                                                         das Allerbeste.
Die ehemalige Miss Schweiz, Dominique Rinderknecht, wehrt sich gegen häusliche Gewalt.

                                                                SPIEGEL
14                                                       DAS SWISSAID-MAGAZIN
5 FRAGEN AN

                                     «Damit das Leben glücklicher
                                         und einfacher wird»
Foto: Michael Würtenberg

                                                             Das Paar beschenkt Freunde und Bekannte seit Jahren
                           MARCEL MÜLLER UND BARBARA BALLINI MÜLLER

                                mit Geschenkurkunden und rennt damit offene Türen ein. Die beschenkte Person
                           bekommt eine schöne Urkunde – und benachteiligte Menschen in der Dritten Welt einen Esel,
                                               einige Küken oder einen Alphabetisierungskurs.

                                    1  Wie sind Sie auf die Idee gekommen,
                                         Geschenkurkunden zu verschenken?
                                    Wir verdienen gut und wollen etwas davon
                                                                                      Orten hinfahren, kennen wir auch die Verhält­
                                                                                      nisse, in denen die Menschen dort leben.

                                    weiter­geben. Die meisten unserer Bekannten
                                    haben ja bereits alles. Wir möchten nicht Dinge
                                    verschenken, die die Person womöglich gar
                                                                                      4     Wie kommen die Geschenke an?
                                                                                            Die Tochter hat sehr positiv reagiert. Auch
                                                                                      Geschäftspartner schätzen es, wenn sie nicht
                                    nicht braucht. Da ist der Nutzen grösser, wenn    ein weiteres Sackmesser oder eine x-te Flasche
                                    wir Geschenkurkunden verschenken.                 Wein bekommen. Aber unsere italienische Ver­
                                                                                      wandtschaft versteht solche Geschenke weni­

                                    2    Welche Urkunden überzeugen
                                          Sie besonders?
                                                                                      ger, da muss etwas anderes her.

                                    Uns gefallen die Tierurkunden und die Alphabe­
                                    tisierungsprojekte sehr gut. Auf unseren Reisen
                                    haben wir gesehen, wie wichtig eine Schule ist
                                                                                      5    Wie sind Sie auf SWISSAID
                                                                                            gekommen?
                                                                                      Wir wollen kein Grossprojekt unterstützen,
                                    oder welchen Unterschied eine Kuh im Leben        sondern im Kleinen Hilfe zur Selbsthilfe leis­
                                    einer Bäuerin machen kann. Die «Bibeli» und       ten. SWISSAID ist für uns der Garant, dass das
                                    die Büffel waren die Ersten, die wir kauften.     Geld richtig eingesetzt wird. Wir sind über­
                                                                                      zeugt, dass die Spende ein Anstoss zur Selbst­

                                    3     Sie sind weit gereist?
                                          Wir reisen so häufig wie möglich zu Go­
                                    rillabeobachtungsstationen. Diese Tiere faszi­
                                                                                      hilfe ist und damit das Leben glücklicher und
                                                                                      einfacher gemacht wird.

                                    nieren uns. Da wir immer wieder zu denselben                PIA WILDBERGER

                                                                                SPIEGEL
                                                                         DAS SWISSAID-MAGAZIN                                                 15
id chr ndt e
                                                                                                                                            MARKTPLATZ

               sa dt. e uun i
                                                                             LOREM

             is esauin USirek sow
                               ern
   op e.sn nltde Kl E
     sfhin dgens un HE LE
sh odp tfai d N K
        unn os SC A

         .sw wSisi eten ein
    rhkö Gr GE I DE

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       Ff

                                                                                                                                                               Hilfe für Mamas
                                                                                                            hellen Schein
                                                                                                                                                           Ein warmes Plätzchen zum
                                                                    Sanft leuchtet das                                                                     Schlafen, saubere Windeln
                                                                    Sonnenglas aus Südafrika                                                               und Kleidchen, Milch, medi-
                                                                    und zeigt abends seine                                                                 zinische Betreuung und
                                                                    wahren Schätze, etwa eine                                                              ganz viel Liebe von Mama,
                                                                    schöne Dekoration oder ein                                                             Papa – mehr brauchen kleine
                                                                    Andenken an die letzten                                                                Menschen beim Start ins
                                                                    Ferien. Tagsüber tankt das                                                             Leben nicht. Mit dieser
                                                                    Glas Sonnenenergie, und                                                                Urkunde helfen Sie Müttern
                                                                    sollte die Sonne partout                                                               in Afrika, Asien und Latein-
                                                                    nicht scheinen wollen, lässt                                                           amerika, ihren Kindern ein              Preis:
                                                                    es sich per Kabel aufladen                                                             warmes und sicheres Nest               Fr. 62.–
                                                                    (Micro-USB-Anschluss).                               Preis: Fr. 42.–                   zu schaffen

                                                                                        Der Esel, ein Geschenk des Himmels                                       Schmuckschächtelchen aus Indien

                                                                                                                    Ein Esel ist für Bauern-                                                    Diese mit 20 Motiven
                                                                                                                    familien in unseren Projekt-                                                von Hand bemalten und
                                                                                                                    ländern ein Geschenk des                                                    gefertigten Döschen aus
                                                                                                                    Himmels und unentbehrlich                                                   Papiermaché wurden in

                                                                                                                                                                                                                           Fotos: Eliane Beerhalter/SWISSAID
                                                                                                                    für den Transport von                                                       Indien hergestellt. Sie
                                                                                                                    Waren und Menschen. Zur                                                     eignen sich besonders
                                                                                                                    Urkunde erhalten Sie                                                        gut für Kostbarkeiten
                                                                                                                    10 originelle Tierkerzen, die                                               wie Milchzähne, Kleinig-
                                                                                                                    Kunsthandwerker in Indien                                                   keiten oder Krimskrams.
                                                                                                                    giessen. So einfach lässt                  Preis für das Set:
                                                                                                                    sich Hilfe verdoppeln.                          Fr. 25.–                    Wir liefern 6 Unikate,
                                                                                                  Preis:                                                                                        assortiert in einem Set.
                                                                                                 Fr. 89.–
                                                                                                                                           BESTELLTALON
                                                                                            Wasserurkunde
                                                                                            Sonnenglas                                                 Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie den vorgedruckten rosa
                                                 gestellt.Für Urkunden fallen weder
                                                                               und

                                                                                                    Geschenkurkunden
                                                                                            Anzahl Sonnenglas             à Fr.
                                                                                                                 à Fr. 42.–,    135.–
                                                                                                                             damit    über
                                                                                                                                   Andenken  im        Einzahlungsschein für Ihre Spende benützen. So können
                                                               Geschenkartikelund

                                                                                            100 Meter
                                                                                            hellen      Wasserrohre,
                                                                                                   Schein  leuchten. damit das Wasser dort fliesst,    wir Spesen sparen. Ihre allfälligen Bemerkungen schicken
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                                                                                            Eselurkunde mit Tierkerzen                                 Bemerkungen zu meiner Spende. Bitte setzen Sie meine
                                                                                            Seidenetuis
                                                                                            Anzahl        aus Indien
                                                                                                    Urkunden   mit 10 Tierkerzen à Fr. 89.–,           Spende wie folgt ein:
                                                                                            Anzahldie
                                                                                            damit   Brillen-
                                                                                                      Warenoder   Handyetuis
                                                                                                              auf den           à Fr. 22.–
                                                                                                                       Markt kommen.
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                                                                                                                                                       Projekt
                                                                                            Anzahl Set à 3 Etuis à Fr. 55.–
                                        Rechnunggestellt.

                                                                                            Mama-Urkunde mit Lätzli                                    Land
                                                                                            Anzahl Urkunden à Fr. 62.– mit einem Lätzli, damit
                                                                                                                                                       Thema
                                                                                            Tierkugelschreiber
                                                                                            Mütter ihren Kindernaus
                                                                                                                  ein Indien
                                                                                                                      Nest schaffen können.
                            separatininRechnung
                                    Portound

                                                                                            Anzahl 6er-Set
                                                                                               Lätzli       kunterbunter Schreiber
                                                                                                      mit Autos                        à Fr. 36.–
                                                                                                                            Lätzli mit Blumen          Vorname, Name
                              ohnePorto

                                                                                                                                                       Referenz-Nr.                       Geburtsdatum
                                                                                            Schlüsselfindling
                                                                                            Schmuckschächtelchen aus Indien
                      Ihnenseparat
                         sichohne

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                                                                                            Anzahl Schmuckschächtelchensets
                                                                                                     Schlüsselfindling à Fr. 29.– à 6 Stück für        Telefon
               verstehensich

                                                                                            Fr. 25.–, damit Kostbarkeiten nicht verloren gehen.
              werdenIhnen

                                                                                                                                                       Strasse
                                                                                            Legatbroschüre
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Urkunden

                                                                                                                                                       Datum                     Unterschrift
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                                                                                      Talon bitte einsenden an info@swissaid.ch oder
                                                                                                                                oderper
                                                                                                                                     per  Post
                                                                                                                                        Post an SWISSAID,
                                                                                                                                                 an SWISSAID,
                                                                                                                                                          Lorystrasse
                                                                                                                                                              Lorystrasse
                                                                                                                                                                      6a, 3000
                                                                                                                                                                          6a, 3000
                                                                                                                                                                                BernBern
                                                                                                                                                                                     5. 5.

                                                                                      VERÄNDERUNGEN,
                                                                                      die bleiben.
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