SPIEGEL Nr. 2/18 - "Der Wald ist unser Leben" GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG
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SPIEGEL Nr. 2/18 GEGEN BRANDRODUNG UND KAHLSCHLAG Wie Bauernfamilien ein «Der Wald ist unser Gleichgewicht zwischen Schützen und Nützen des Leben» Waldes finden.
INHALT NR. 2/18 Wie Bauern mit und vom Wald leben 4 Aufforsten statt Roden 6 Im Wald zuhause 7 Der Wald ist unter Druck Bauernfamilien in Guinea-Bissau Erstmals dürfen Ureinwohner Wie viel ein Holzfäller verdient wehren sich gegen in Indien ihren eigenen Wald für und wie Bauern den Wald internationale Holzkonzerne. die Agrowaldwirtschaft nutzen. in Gefahr bringen. Foto: SWISSAID-Büro Guinea-Bissau; SWISSAID-Büro Indien GARTENTIPP FAIR-FOOD-INITIATIVE 8 Gewusst-wie gegen Mehltau 12 Gerechte Landwirtschaft? Bauern aus den Anden Ecuadors geben Zu Weltmarktpreisen ist eine nachhaltige Tricks aus der agroökologischen Landwirtschaft nicht zu haben. Schatzkiste preis. PANORAMA MÄDCHENBESCHNEIDUNG 14 Prominente engagieren sich 9 Aufklärung vs. Tradition Die Models Dominique Rinderknecht und Im Tschad helfen Information Tamy Glauser im Einsatz gegen häusliche und Aufklärung gegen die Genital Gewalt in Indien. beschneidung von Mädchen. 5 FRAGEN AN IN KÜRZE 15 «Damit das Leben glücklicher 10 Gentechnik durch die Hintertür und einfacher wird» Unterschreiben Sie die Petition für die Ein Paar verschenkt gerne Urkunden. Deklaration von neuen GVO-Verfahren. Denn Tiere und Menschen sind den beiden gleichermassen lieb. BLICKWECHSEL 11 Verbrannte Erde MARKTPLATZ Brandrodung – das Ausmass der 16 Gutes kaufen, Gutes tun Zerstörung aus Helikoptersicht. Mit unseren Geschenken machen Sie sich und Ihren Lieben eine besondere Freude. Titelbild: Bäuerinnen in Guinea-Bissau tragen die Setzlinge zur Aufforstung in den Dorfwald von Sinchan Alanso. Foto: Archiv SWISSAID-Büro Guinea-Bissau. Herausgeberin: SWISSAID, Schweizerische Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit Büro Bern: Lorystrasse 6a, 3000 Bern 5, Telefon Zentrale 031 350 53 53, Telefon Redaktion 031 350 53 73, Fax 031 351 27 83, E-Mail: info@swissaid.ch Büro Lausanne: Rue de Genève 52, 1004 Lausanne, Telefon 021 620 69 70, Fax 021 620 69 79, E-Mail: info@swissaid.ch Redaktion: Pia Wildberger Bildredaktion: Eliane Beerhalter Konzeption und Layout: Crafft Kommunikation, Zürich Druck: Stämpfli AG, Bern. Gedruckt auf FSC-Papier. Der SWISSAID-SPIEGEL erscheint mindestens viermal jährlich. Einmal pro Jahr wird von den Spenden ein Betrag von fünf Franken als Abonnementsbeitrag abgezogen, damit uns die Post den günstigen Zeitungstarif zugesteht. Spendenkonto: PC 30-303-5, IBAN: CH20 0900 0000 3000 0303 5, BIC/SWIFT: POFICHBEXXX SWISSAID trägt das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Institutionen. Es steht für den uneigennützigen und zweckbestimmten Umgang mit Spenden.
EDITORIAL Wald ist Leben – überall. Tragen wir Sorge dazu! Das erste Waldgesetz der Schweiz stammt verschwunden sind, verursachen tropi von 1876. Im 19. Jahrhundert war Wald- sche Regengüsse starke Bodenero- frevel in den Alpen ein riesiges Problem. sion – der fruchtbare Boden verschwindet. Wo Schutzwälder abgeholzt wurden, SWISSAID engagiert sich in Asien rutschten die Hänge, und und Afrika für den Schutz der Überschwemmungen Wälder und der Menschen, richteten im Unterland die auf den Wald angewiesen grossen Schaden an. sind. Patrouillen überwachen Heute sind wir stolz auf unse den Wald, um vor Feuer und ren Wald und das Wald- illegaler Abholzung zu schüt gesetz. Niemand darf einfach zen. Seltene Bäume werden so Bäume fällen. Und sel- aufgeforstet. Und es gilt, den tene Tierarten wie Luchs und Besitz der Einheimischen Foto: zVg Auerhahn finden wieder «Für billige Möbel, mit verbrieften Nutzungsrech ein Zuhause. Klopapier oder Holzkohle ten abzusichern. vernichten wir einzig- Holzdiebstahl und Ab- In Guinea-Bissau wurde artige Lebensräume und holzungen sind in vielen gefährden viele 2015 ein Moratorium für Ländern Afrikas und Asiens Tierarten.» den illegalen Holzschlag ein Riesenproblem. Mit eingeführt. Seither hat sich die Motorsägen und Bulldozern Lage ein bisschen beruhigt, vernichten Holzgesellschaften aus China, aber noch immer werden illegal Wälder Europa oder den USA wertvolle Primär- gerodet. Mit Liedern zum Schutz des wälder, die seltene Tier- und Pflanzen- Waldes wird übers Radio versucht, das arten beherbergen, die zum Teil noch Bewusstsein der breiten Bevölkerung gar nicht erforscht sind. Das Naturkapital zu stärken – mit steigendem Erfolg. Helfen der Erde ist in akuter Gefahr! Für billige Sie bitte mit, dass der Wald erhalten Möbel, Klopapier oder Holzkohle ver- bleibt. Nur so haben auch die Menschen nichten wir einzigartige Lebensräume eine Zukunft. Ich danke Ihnen, und gefährden viele Tierarten. Mit der Abholzung geht die Ent- Ihr eignung der einheimischen Bevölkerung einher: Waldfrüchte gehen verloren. Der Wasserhaushalt gerät aus dem Gleich Rudolf Rechsteiner gewicht. Wo Bäume, Büsche und Wurzeln Präsident SWISSAID SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 3
FOKUS «Kinder, ab heute gibt es nur noch GUINEA-BISSAU, WESTAFRIKA swissaid.ch/de/guinea-bissau zweimal zu essen» Ohne Wald werden Hunger und Wasserknapp- heit für viele Bauern- familien noch ärger. Erst der Wald macht das Leben in vielen Dörfern Guinea-Bissaus erträglich. Das wissen immer mehr Bäuerinnen und Bauern – und setzen sich tat- kräftig zur Wehr, wenn wieder fremde Männer mit Motorsägen und Bulldozern auftauchen. Kadijatu Jalo weiss sich für den Wald zu wehren. Das ist auch nötig, denn der Staat könnte das wertvolle Rosenholz des Dorfwaldes jederzeit verscherbeln. SPIEGEL 4 DAS SWISSAID-MAGAZIN
FOKUS Kadijatu Jalo drückt es fast das Herz ab, MORATORIUM MIT GEWISSER WIRKUNG wenn im Sommer die Portionen im mer kleiner werden, die Kinderhände Unter internationalem Druck erliess die Regierung in Guinea-Bissau 2015 ein immer rascher am Boden der Reis Moratorium für den Holzschlag. Seither hat sich die Lage etwas beruhigt, doch schüssel kratzen und sie ihren vier noch immer werden illegal Wälder gerodet und die wertvollen Hölzer ausser Söhnen und Töchtern erklären muss: Landes geschafft. In diesem von Korruption geprägten Land ist es schwierig, «Kinder, ab heute gibt es nur noch ein Moratorium durchzusetzen. Um in der breiten Bevölkerung den Schutz zweimal zu essen.» Erst Monate später, der Wälder und ihre Bedeutung bekannter zu machen, haben Musiker einen Clip wenn nach dem Regen die Ernte einge lanciert, der landauf, landab von den Radiostationen gespielt wird. Eine Hör bracht wird, füllen sich Speicher und probe gibt es hier: www.swissaid.ch/de/video Schüssel wieder. Doch Jammern liegt der 30-jähri gen Bäuerin fern – sie ist aus anderem Holz geschnitzt. Hunger ist für sie bloss ein Grund mehr, für den Wald ihres 30 Schiffscontainer täglich den Hafen ben die Aufforstung mit einheimischen, Dorfes zu kämpfen: «Denn ohne Wald Richtung China. In Südostasien boomt teils seltenen Baumsorten an die Hand gibt es keinen Regen mehr.» die Möbelindustrie, Tisch und Bank aus genommen und unzählige Bäumchen Rosenholz sind der letzte Schrei. Auch gepflanzt. Wie sie die Waldprodukte – Raubzug auf die Wälder klingen Gitarren oder Flöten aus Rosen Medizinalpflanzen, Honig oder Früchte Was geschieht, wenn alle Bäume ge holz besonders schön. – nachhaltig nutzen, haben sie eben fällt werden, könnte Kadijatu Jalo im Kadijatu Jalo macht sich Sorgen falls geregelt. Und der Brandschutz hat Dörfchen Simboree beobachten: «Das um den Wald ihres 400-Seelen-Dorfes Priorität. Trinkwasser müssen wir von immer Sinchan Alanso. Sie weiss: Solange i hrer Für mehr Sicherheit sorgt zudem weiter herschleppen», erzählen die Gemeinschaft die offiziellen Nutzungs die Brandpatrouille im Wald, die fremde Foto: SWISSAID-Büro Guinea-Bissau Frauen. Auch sei es merklich heisser rechte fehlen, kann die Regierung die Männer mit Motorsägen sofort ent geworden, stellen die Männer fest. wertvollen Bäume jederzeit an einen deckt. In diesem Fall ist klar: Die Bauern In Simboree standen eines Tages Holzkonzern verscherbeln. stellen sich den Frevlern in den Weg. Männer mit Motorsägen im Wald. Die «Denn wir brauchen den Wald zum Holzhändler behaupteten, eine Erlaub «Brauchen den Wald zum Leben» Leben!» nis für das Fällen der Bäume zu haben. Um genau dies zu verhindern, arbeitet So schildern die Bauern den Raubzug, SWISSAID mit 18 Gemeinden zusam AISSÉ BARRY, PROJEKTLEITERIN, der zum Kahlschlag führte. Die Holz men. Dabei geht es darum, dass der PIA WILDBERGER fäller zogen mit der Beute von dannen, Staat den Dörfern die Rechte am eige ohne der Dorfgemeinschaft auch nur nen Wald überträgt. Die eigens ge einen Centime für das wertvolle Rosen bildeten Waldkomitees machen mit holz zu geben. Unterstützung von Partnerorganisa tionen ihre Rechte bei den Behörden Korrupte Eliten profitieren geltend. IHRE SPENDE Das darf sich nicht wiederholen – und Der bürokratische Aufwand ist WIRKT ist im westafrikanischen Kleinstaat enorm. Doch er zahlt sich aus, wie das Mit 60 Franken ermöglichen Guinea-Bissau doch gang und gäbe. Beispiel anderer Dörfer zeigt, die die Sie beispielsweise «Unser grösstes Problem ist die Rechts Waldrechte bekommen haben. in Guinea-Bissau die Ausbil- unsicherheit», weiss Bäuerin Kadijatu Nicht nur internationale Holz dung eines Baumschul- Jalo. Die Gesetze zum Schutz der Wäl konzerne bedrohen die Wälder Guinea- spezialisten, der Bäume der wären vorhanden, doch mit der Bissaus. Auch die breite Bevölkerung vermehren kann. Mit Durchsetzung hapert es. weiss wenig über deren Schutz und 100 Franken finanzieren Sie Seit Jahren plündern internatio Wert. Aus purer Not beuten Holzsamm ein Velo. Damit können die nale Holzkonzerne die Wälder Guinea- ler und Köhler die Wälder rücksichts Mitglieder des Waldkomitees Bissaus – mit Billigung der korrupten los aus oder schreiten Bauern zur einfacher den Wald Machthaber, die zum eigenen Vorteil Brandrodung. Dass Bäume die Auswir bewachen. Mit 140 Franken das Letzte aus diesem kleinen, poli kungen der Klimaerwärmung abfedern tragen Sie zu Kursen tisch instabilen Land herauspressen. und den Wasserhaushalt regulieren, für Imker, Holzsammler und Rosenholz – wie Tropenholz über erschliesst sich vielen Bauernfamilien Köhler bei, die lernen, haupt – ist ein gesuchter Rohstoff. In erst mit dem Selbsthilfeprojekt. wie sie den Wald nützen der Hauptstadt Bissau verliessen allein Kadijatu Jalo stimmen die Fort und schonen. zwischen 2012 und 2014 bis zu schritte zuversichtlich. Die Bauern ha SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 5
FOKUS «Der Wald ist Grossvater und Grossmutter in einem» Sie brauchen den Wald wie Luft und Wasser: das Volk der Baiga. Dafür, dass sie ihren eigenen Dorfwald überhaupt nutzen INDIEN swissaid.ch/de/indien dürfen, haben sie jedoch lange kämpfen müssen. SWISSAID hat ihnen dabei geholfen. Jetzt forsten sie auf. amt den Wald nach Gutdünken. Da müssen die Baiga zusammenstehen, wenn sie ihre Rechte gegen die Behör den durchsetzen wollen. «Doch der Wald gehört uns, und wir wehren uns!», sagt Kanhaiya Lal. Die monokulturelle Misswirt schaft durch die indische Forstbehörde hat erheblichen Schaden angerichtet. «Die Vielfalt im Wald ist gering», wis Foto: Dharmendar Gogu/SWISSAID sen die Baiga. Die staatlichen Holzfäl ler schlugen jeweils auch die kleinen Bäume im Unterholz und die Kletter pflanzen aus dem Wald. «Dort leben sehr viele Tiere und essbare Pflanzen.» Die Baiga haben sich daher daran ge macht, Bäume, seltene Sorten und Schlingpflanzen wieder aufzuforsten. Das wird seine Zeit brauchen. Doch der Zeithorizont der Baiga ist lang. Sie sagen: «Für uns ist der Wald Grossvater und Grossmutter in einem.» «Der Wald gibt uns alles, was wir brauchen», sagen die Baiga. Im Bild: Bhadiya Bai. PIA WILDBERGER «Wir könnten keinen einzigen Tag nem Dorf in Zentralindien. Mittlerwei ohne Wald überleben», sagt Kanhaiya le sind es 25 verschiedene Waldpro Lal, 42, Vater von vier Töchtern. Und er dukte, die die Familien selbst zählt stolz auf: «Der Wald schenkt uns konsumieren oder auf dem lokalen Beeren, Pilze, Blätter, Gemüse zum Es Markt verkaufen. So können sie ein sen, Holz für den Hausbau und Medizi wenig Bargeld erwirtschaften – Agro nalpflanzen, wenn wir krank sind.» Er waldwirtschaft zahlt sich aus. und seine Frau Bhadiya Bai zählen zum Volk der Baiga, die traditionell vom Monokultur ade Wald leben. «Im Wald fühle ich mich Im Waldkomitee bestimmen die Fami IHRE SPENDE zuhause, er gibt uns alles, was wir lien des Dorfes selbst, wie sie den Wald WIRKT brauchen.» nutzen, aufforsten und vor Feuer Mit einer Spende von Seit neun Jahren, seit sein Dorf schützen. Das ist nicht einfach, denn 110 Franken finanzieren Sie mithilfe von SWISSAID die Nutzungs immer wieder müssen sie sich gegen beispielsweise in Indien rechte zugesprochen bekam, bewirt staatliche Übergriffe wehren – ver 100 Waldpflanzen, die von schaften er, seine Frau und weitere briefte Nutzungsrechte hin oder her. den Baiga gepflanzt werden. 95 Familien den Wald von Sinjahar, ei Jahrzehntelang verwaltete das Forst- SPIEGEL 6 DAS SWISSAID-MAGAZIN
Lebensader Wald Warum wird so viel Wald gerodet? Welchen Anteil hat die Waldvernichtung am Klimawandel? Ein paar Eckdaten. 17 Dollar verdient ein Holzfäller in 21 % des weltweiten Westafrika an einem 10-Tonnen-Container Rosenholz. In China kostet dieselbe Ladung 11 500 Dollar. Diese enormen Auf 100 � 100 Metern Urwald (1 ha) findet CO²-Ausstosses Gewinne ziehen viele Kriminelle an. man häufig über wird durch 100 Baumarten. die Vernichtung von Waldflächen, vor allem durch Brandrodung, verursacht. Illustration: Pia Bublies 31 % Hauptgrund für den Verlust an Wald ist der der weltweiten Hunger nach Ackerfläche. In Landoberfläche sind Südamerika ist die industrialisierte Landwirt- mit Wäldern bedeckt. schaft für 70 % der Verluste verantwortlich. Das entspricht 4 Milliarden In Westafrika sind es vor allem Kleinbauern, die Hektar. Davon sind ca. 36 % Urwälder. Wälder in Äcker umwandeln. Quellen: The rise of environmental crime, UNEP + Interpol; sdw.de; illegal-logging.info; State of the world’s forests, FAO 7
AROÖKOLOGIE Vom Einheitsbrei zur Mischkultur In den SWISSAID-Dörfern in den Anden Ecuadors nutzen viele Landwirte agroökologische Anbaumethoden. ECUADOR SÜDAMERIKA Welche Auswirkungen hat das auf die Familien? Wir haben swissaid.ch/de/ecuador einen erfolgreichen Bauer gefragt. Früher war alles besser? Nicht Pestizide belastet. «Die Kurse in Agro in Ecuador, nicht für Raul Upaya ökologie haben mir sehr geholfen», Romero. Der 37-jährige Bauer in sagt Raul Upaya Romero. «Heute kann den Anden Ecuadors weiss, was ich meine drei Kinder und meine Frau Arbeit bedeutet. Bereits als Kind ernähren.» Auf den Feldern, auf denen musste er sich im Unterland auf einst bloss Kartoffeln und Bohnen den Zuckerrohrplantagen ver wuchsen, spriessen heute eine Viel dingen und bekam häufig Schlä zahl verschiedener Gemüse und Fut ge statt Lohn. Als Jugendlicher terpflanzen für die Tiere. Die meisten Foto: Marco Yanqui Asadobay/SWISSAID kehrte er in das Dorf seiner El Bauernfamilien im Dorf produzieren tern zurück, die ihm Grund ökologisch. Das erleichtert den gegen kenntnisse im Ackerbau ver seitigen Austausch. mittelten. Doch das Geld reichte Dank dem Projekt von SWISSAID hinten und vorne nicht. Raul hat sich in den letzten Jahren im Dorf wanderte in die nächstgrössere vieles zum Guten gewendet. Raul Upaya Stadt ab – und kam erst zurück, Romero will darum zum Ende des Ge als seine Frau ein Stück Land sprächs eines unbedingt loswerden: erbte. Stolz zeigt er auf einen «Ein unendliches Dankeschön für die Acker: «Das ist unser Leben, das Hilfe, Merci an SWISSAID und an alle, ist die Zukunft meiner Familie.» die Geld dafür gegeben haben!» Der Anfang war beschwer lich, der Boden durch Monokul ESTEFANÍA VILLAVICENCIO turen, chemischen Dünger und JIMÉNEZ, BÜRO ECUADOR Bauer Raul Upaya Romero hat es geschafft: Er und seine Familie können vom eigenen Land leben. GARTENTIPPS GEGEN MEHLTAU Erfolgreiche Bauern haben Tricks auf Lager, um widrigen Umständen zu trotzen. Wir haben Raul Upaya Romero gefragt, wie sein Rezept bei Pilzerkrankungen lautet: IHRE SPENDE 1. Man nehme 10 Liter Wasser, 600 g fein gemahlenen Schwefel (98 %), WIRKT 150 g ungelöschten Kalk, 25 ml Pflanzenöl 2. Das Wasser erhitzen. In einem weiteren Behälter den Schwefel und den Kalk Mit 60 Franken ermöglichen mischen, diese dem kochenden Wasser beifügen und diese Mischung Sie etwa in Ecuador den Kauf 10 bis 15 Minuten konstant kochen lassen. Gut rühren. Wenn die Brühe rot wird, von 5 Meeschweinchen, die auskühlen lassen und das Pflanzenöl beifügen. den Grundstein einer Zucht 3. Auf 9 Liter Wasser ca. 1 Liter Brühe beifügen und wiederholt abends bilden. Der Dung der Tiere oder morgens – nicht in der Sonne oder bei Regen – auf die Pflanzen spritzen. wird für die Herstellung von Die Brühe ist in dunklen Gefässen 12 Monate haltbar und besonders gegen Dünger verwendet. Mehltau geeignet. SPIEGEL 8 DAS SWISSAID-MAGAZIN
MÄDCHENBESCHNEIDUNG Mit Aufklärung gegen Mädchenbeschneidung Unter dem Deckmäntelchen der Tradition werden im Tschad Mädchen verstümmelt. Sie leiden ein Leben lang unter TSCHAD ZENTRALAFRIKA den Folgen der Genitalbeschneidung. Aufklärung und Opferhilfe swissaid.ch/de/tschad sind da dringend nötig. Das Grauen beginnt im Kindesalter und hat einen Namen: Beschneidung. Für viele Mädchen ist dieses Ritual eine traumatische Erfahrung. Sie leiden ein Leben lang an den Folgen. Schlechte Wundheilung und Infektionen führen zu Komplikationen. Opfer werden mit Krankheiten wie Hepatitis B oder HIV/ AIDS angesteckt oder verbluten. Nach Studien der Weltgesundheitsorganisa- tion leben heute mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen mit den Folgen der Foto: Mitja Rietbrock Genitalverstümmelung. Unbeschnittene Mädchen werden diskriminiert Im Tschad sind im Landesmittel zwei Beschneidung ist für viele Frauen und Mädchen im Tschad bittere Realität. von fünf Frauen beschnitten. In den SWISSAID-Projektregionen Moyen Chari und Mandoul im Süden des Tschads • Mindestens zehn Dorfchefs spre gen ihrer Beschneidung leiden. Die liegen die Zahlen weit höher. chen sich gegen die Beschneidung Aufklärungs- und Weiterbildungsmass Mädchenbeschneidung wird dort aus: Behörden sowie traditionelle nahmen strahlen auf die gesamte Pro unter dem Deckmäntelchen der Tradi und religiöse Eliten unterstützen jektregion aus. tion praktiziert. Beschnittene Mädchen den Kampf gegen die Beschneidung haben auf dem Heiratsmarkt einen bes und fördern alternative Rituale. MELANIE ROTH seren Stand. Allgemein werden Frauen, • Beschneiderinnen verdienen ihr die beschnitten sind, in der Gesellschaft Leben auf andere Weise. höher geschätzt. Unbeschnittene Frau • Beschneidungsopfer werden psycho- en leiden unter Stigmatisierung und logisch, medizinisch und sozial Diskriminierung. All dies erschwert den betreut. Kampf gegen diese unmenschliche • Mindestens 100 Mädchen werden Tradition. erfolgreich dabei unterstützt, IHRE SPENDE sich ihrer Beschneidung zu wider WIRKT Aufklärungsarbeit und setzen: Jugend-, Gemeinde- und Mit 50 Franken finanzieren Opferhilfe Frauenorganisationen produzieren Sie beispielsweise im Tschad Zusammen mit der Organisation CONA- Informationsmaterial und führen eine Radiosendung, in der CIAF (Comité National affilié au Comité Aufklärungskampagnen durch. in 3 Sprachen über die Inter-Africain sur les pratiques traditi grässlichen Folgen dieser onnelles) kämpft SWISSAID im Tschad In den Regionen Mandoul und Moyen Tradition aufgeklärt wird. gegen diese gravierende Verletzung der Chari profitieren 2050 Menschen d irekt Das Radio ist im Tschad Menschenrechte. Das laufende Projekt vom Projekt. Davon sind 1 100 Jugend die Hauptinfoquelle. hat folgende Ziele: liche und 300 Mädchen, die an den Fol SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 9
MELDUNGEN IN KÜRZE KEINE GENTECHNIK DURCH DIE HINTERTÜR AUFSTELLER Gentechnik in der Landwirtschaft hat in der Schweiz weder bei Bauern noch Wir gratulieren: SWISSAID- bei Konsumenten Chancen. Deshalb ver- Mitarbeiter Fabian Molina längerte das Parlament letztes Jahr rückte im März in den Natio- das geltende Moratorium bis 2021. Doch nalrat nach. Dort wird er damit ist die Gentechnik nicht vom unter anderem die Anliegen Tisch. Neue gentechnische Verfahren wie der Entwicklungszusam- CRISPR-CAS, die offiziell unter dem be- menarbeit kompetent ver- schönigenden Namen «Neue Pflanzenzüch treten. Wir freuen uns tungsverfahren» laufen, sollen die alten sehr für ihn, gratulieren von Versprechen der Gentechnik endlich ein- Herzen und wünschen lösen, aber nicht als Gentechnik reguliert ihm alles Gute für das neue werden – obwohl auch mit diesen Verfahren Amt. Foto: Ricardo Moraes/REUTERS; Illustration: SAG direkt ins Genom eingegriffen wird. Von der Bevölkerung kaum beachtet, wird die Gewichtiges Lob, das Schweiz wohl noch in diesem Jahr über weiterhilft: Der Leitfaden, den Umgang mit den neuen Gentechver den die indische Partner fahren befinden. organisation von SWISSAID Eine von der Schweizer Allianz Gen- zum Umgang mit häuslicher techfrei lancierte Petition fordert Gewalt erstellt hat, stösst bei Bundesrat, National- und Ständerat auf, der Frauenkommission des diese Verfahren als Gentechnik einzu- Bundesstaates Maharashtra stufen und zu regulieren. Nur so kann die auf grosses Echo. Die bedeu- Schweizer Landwirtschaft weiterhin tende Kommission fand die gentechfrei bleiben. Publikation dermassen gut, Unterstützen Sie diese Kampagne, und dass sie diese nachdruckte, unterschreiben Sie die Petition: JUDITH REUSSER verteilte und erwägt, sie ins www.keine-neue-gentechnik.ch/de/ Englische übersetzen zu aktiv-werden lassen. Glencore muss nachbessern: Aufgeschreckt durch inter SWISSAID-VEREIN IN ZÜRICH GEGRÜNDET nationale Berichte, hat der Tschad den Hauptabnehmer Können wir das Thema Hunger nicht arbeit in der Limmatstadt und wird seines Erdöls, Glencore, langsam ad acta legen? Was geht uns der von der Stiftung SWISSAID unterstützt. an den Verhandlungstisch Goldabbau in Afrika an? Was hat mein Obwohl der Verein rechtlich unabhängig gezwungen. Der Rohstoff- Konsum mit der globalen Armut zu tun? ist, sind die Ziele – Kampf gegen Hunger, händler mit Sitz in der Angeregte Diskussionen zwischen Armut und Ausbeutung – dieselben. Schweiz muss für das Erdöl, Expertinnen aus Afrika, Asien, Amerika das er im Tschad fördert, oder Europa, Aktivisten, Unternehmern dem Sahelstaat künftig mehr und Studierenden zu Strukturen von bezahlen. Fehl- und Unterentwicklung, charmante entwicklungspolitische Kampagnen und Aktionen – das alles steht auf der Agenda von SWISSAID Zürich. Der neu Lust, Mitglied zu werden? Melden Sie gegründete Verein leistet Informations- sich bei info.zuerich@swissaid.ch. SPIEGEL 10 DAS SWISSAID-MAGAZIN
BLICKWECHSEL Verbrannte Erde 29. September 2013, im Polizeihelikopter über Nova Esperança do Piriá, Brasilien: Die Polizei geht gegen illegale Holzfäller und Brandrodung im Amazonas vor. Die Gier der industriellen Landwirtschaft nach immer mehr Ackerland führt in Südamerika zu beson- ders vielen Brandrodungen. Der Regen wäscht die so entstandene Holzkohle aus. Über die Flüsse landen Kohlerückstände im Meer und verändern dort das Ökosystem. Rückstände können heute in allen Weltmeeren und dort bis in die entlegensten Bereiche der Tiefsee nachgewiesen werden. SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 11
FAIR-FOOD-INITIATIVE seiner Gesamtschau zur Weiterent wicklung der Agrarpolitik klar, dass er vor allem eines will: Freihandel. Im Be richt werden der faire Handel oder die UN-Nachhaltigkeitsziele mit keinem Wort erwähnt. Auch bei den geplanten Freihandelsabkommen mit Malaysia, Indonesien und den Mercosur-Staaten wird so gut wie gar nicht über fairen Handel oder soziale und ökologische Auswirkungen diskutiert. Dies wäre jedoch zentral, denn die Erfahrung lehrt, dass ein liberaler Freihandel meistens nicht Kleinbau ernfamilien zugutekommt. Von den Exporten profitieren vor allem Gross konzerne mit ihrer industriellen Land wirtschaft. Keine Ausbeutung von Kakao- und Kaffeebauern Die Fair-Food-Initiative kann hier Hand Ecuador: Bananenschleppen für die Kundschaft in Übersee. bieten. Sie fördert Produkte aus fairem Handel und aus ökologischer und bäu erlicher Produktion. Wichtig ist dies Foto: Daniel Ammann; zvg zum Beispiel bei Kakao und Kaffee. Die Fairer Handel statt Schweiz ist ein bedeutender Player im weltweiten Kaffee- und Schokoladen Freihandel geschäft. Davon sollen auch die Klein produzentinnen und -produzenten im Süden profitieren, indem für ihre Pro dukte faire Preise bezahlt werden und Die Fair-Food-Initiative will Lebensmittel aus einer natur- nicht nur der stark schwankende Welt nahen, umwelt- und tierfreundlichen Landwirtschaft mit marktpreis. Eine nachhaltige Landwirt schaft ist zu Weltmarktpreisen nicht zu fairen Arbeitsbedingungen fördern. Auch für Importprodukte haben, nirgends auf der Welt. Deshalb sollen minimale Umwelt- und Sozialstandards gelten. muss die Devise «fairer Handel statt Freihandel» lauten. CHRISTINE BADERTSCHER Die Fair-Food-Initiative, die voraus den. Die Fair-Food-Initiative ist eine sichtlich im Herbst zur Abstimmung Antwort auf das Versagen des konven kommt, nimmt die internationale Di tionellen Marktes, was die Einhaltung mension des Schweizer Ernährungs von Sozial- und Umweltstandards be systems auf – zu Recht, denn die trifft. Schweiz ist eine der grössten Lebens mittelimporteurinnen weltweit. Die Freihandel über alles Einfuhren nahmen seit 1990 um Mit dem neuen Verfassungsartikel zur 80 Prozent zu, von zwei auf fast vier Ernährungssicherheit, den SWISSAID Mio. Tonnen, und hinterlassen einen unterstützte, wurde der nachhaltige entsprechend grossen ökologischen Handel in der Bundesverfassung ver Fussabdruck. Teilweise sind die negati ankert. Seit der Abstimmung vom ven sozialen Auswirkungen auf der September 2017 zeigt die politische ganzen Welt spürbar. Denn das heutige Traktandenliste jedoch, dass die Handelsregime bevorzugt Importe, für Fair-Food-Initiative nach wie vor wich die zu tiefe Rohstoffpreise bezahlt wer tig ist. So machte der Bundesrat in SPIEGEL 12 DAS SWISSAID-MAGAZIN
ROHSTOFFHANDEL Schweizer Bevölkerung will transparenteren Rohstoffhandel Die Rechtskommission des Nationalrats diskutiert aktuell über einen Antikorruptionsartikel, der Licht ins Dunkel der Zahlungsflüsse von Schweizer Rohstoffhändlern mit ausländischen Regierungen bringen soll. Denn mangelnde Transparenz führt in Entwicklungsländern zu Korruption und Armut. Zwei Drittel der Metall- und Energie rohstoffe stammen aus Entwicklungs ländern mit oft schwacher Rechts staatlichkeit und hohem Korrup- tionsindex. Eine neue Studie des Natu ral Ressource Governance Institute (NRGI) bestätigt, dass eine Mehrheit der Rohstoffländer ein beachtliches Transparenzproblem bei Zahlungen aus dem Rohstoffsektor aufweist. Ver steckte Zahlungen an korrupte Regie Foto: Michael Würtenberg 64 Prozent der Deutsch- schweizer finden, dass Schweizer Rohstoff- unternehmen wie Glencore & Co. im Ausland für Korruption verantwortlich sind. Armut herrscht auch dort, wo unter der Erde das schwarze Gold liegt: im Süden des Tschads. rungen sind an der Tagesordnung. Zum Schaden der lokalen Bevölkerung, die wenig bis gar nicht vom Rohstoffreich tum ihrer Länder profitiert und meist Deutschschweizerinnen und Deutsch kommission des Nationalrats berät ak unter der Armutsgrenze lebt. Käme schweizer waren der Meinung, dass tuell eine solche Regelung. Ein Ent dieser Reichtum der lokalen Bevölke Schweizer Rohstoffunternehmen wie scheid wird schon bald erwartet. Wür rung in den Abbauländern zugute, Glencore & Co. für Korruption im Aus den Zahlungen von Rohstofffirmen in könnte bis 2030 die Armut weltweit land verantwortlich sind. Und 52 Pro Zukunft transparent werden, wie es der fast halbiert werden. 540 Millionen zent der Teilnehmenden glauben, dass Branchenriese Trafigura b ereits heute Menschen hätten die Chance, den dieses Geschäftsgebaren dem Image vormacht, könnte die Schweiz als welt Sprung aus der Armut zu schaffen. der Schweiz schaden könnte. weit grösster Rohstoffhandelsplatz Eine einfache, aber wirkungs Korruption wirkungsvoll und nachhal Geschäfte schaden der Schweiz volle Lösung für dieses Problem wird tig bekämpfen. SWISSAID bleibt dran. Dass die Schweizer Bevölkerung mehr aktuell im Parlament diskutiert. Über Transparenz im Rohstoffbusiness will, einen Antikorruptionsartikel im Aktien- FABIAN MOLINA zeigte eine im Auftrag von SWISSAID recht könnte sichergestellt werden, durchgeführte, repräsentative Umfra dass Zahlungen von Rohstoffhändlern Mehr dazu: www.korruption-nein.ch ge von vergangenem Oktober. 64 Pro mit Sitz in der Schweiz an Regierungen zent der von GFS-Zürich befragten offengelegt werden müssen. Die Rechts- SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 13
PANORAMA Mit blauem Auge gegen ABSCHIED UND NEUE häusliche Gewalt GESICHTER Mit einer breiten Kampagne machte SWISSAID im Februar auf das Schicksal vieler Inderinnen aufmerksam – mit Unterstützung der beiden Topmodels Dominique Rinderknecht und Tamy Glauser. «Ich freue mich sehr, In Indien wird jede dritte Frau zuhau Zuhause um ihr Leben fürchten meine Erfahrungen se geschlagen. Viele Frauen erhän müssen – weder hier noch anders in den Dienst von gen sich oder springen in einen wo. Wir Frauen müssen füreinander Brunnen, weil sie keinen Ausweg einstehen», ergänzte Tamy Glauser. SWISSAID stellen zu sehen. Selbstmord ist die häufigste Um ihrer Botschaft Nachdruck zu dürfen.» Todesursache von Frauen zwischen verleihen, traten die beiden Frauen Céline Kohlprath 15 und 49 Jahren geworden. Mit Frau mit geschminkten Verletzungen im enhäusern, Rechtsberatung und me Gesicht vor die Videokamera und Nachdem der neue Geschäfts- dizinischer Hilfe steht SWISSAID riefen die Zuschauerinnen und Zu Foto: KARGO; Eliane Beerhalter/SWISSAID leiter Markus Allemann am den Gewaltopfern bei. schauer zur Solidarität auf. 1. April seinen ersten Arbeitstag hatte, wird Catherine Morand, Das Topmodel Tamy Glauser und die Mit der Kampagne gelang es, breite die Leiterin der Antenne Romande Moderatorin, Markenbotschafterin Kreise der Bevölkerung zu errei und Mitglied der Geschäfts- und ehemalige Miss Schweiz Domi chen, die Videos wurden Hundert leitung, das Zepter an Céline nique Rinderknecht unterstützten tausende Male angeklickt. Danke an Kohlprath weiterreichen. die Kampagne von SWISS-AID. «Die alle, die sich solidarisch zeigen! Kohlprath wird ab Mai die Leitung Geschichten der betroffenen Inder der Abteilung Entwicklungs- innen und das pure Ausmass der Zu den Videos: politik und Medien übernehmen. Gewalt schockieren mich», sagte www.swissaid.ch/de/brutalnormal Sie kann auf mehrere Jahre Dominique Rinderknecht. «Es darf Erfahrung als Kommunikations- nicht sein, dass Frauen im eigenen managerin und Sprecherin des Staatssekretariats für Migra- tion zurückblicken. Zudem war sie im Auftrag verschiedener humanitärer Organisationen auf den Philippinen, in Mali, Côte d’Ivoire und Haiti tätig. «Ich freue mich sehr, meine Erfahrun- gen in den Dienst von SWISSAID stellen zu dürfen», sagt sie. Was Catherine Morand betrifft, so wird sie nach Côte d’Ivoire zurückkehren, wo sie mehrere Jahre lang als Journalistin tätig war. SWISSAID dankt ihr ganz herzlich dafür, dass sie die Organisation im In- und Ausland stets in rechte Licht rückte, und wünscht ihr für die Zukunft das Allerbeste. Die ehemalige Miss Schweiz, Dominique Rinderknecht, wehrt sich gegen häusliche Gewalt. SPIEGEL 14 DAS SWISSAID-MAGAZIN
5 FRAGEN AN «Damit das Leben glücklicher und einfacher wird» Foto: Michael Würtenberg Das Paar beschenkt Freunde und Bekannte seit Jahren MARCEL MÜLLER UND BARBARA BALLINI MÜLLER mit Geschenkurkunden und rennt damit offene Türen ein. Die beschenkte Person bekommt eine schöne Urkunde – und benachteiligte Menschen in der Dritten Welt einen Esel, einige Küken oder einen Alphabetisierungskurs. 1 Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Geschenkurkunden zu verschenken? Wir verdienen gut und wollen etwas davon Orten hinfahren, kennen wir auch die Verhält nisse, in denen die Menschen dort leben. weitergeben. Die meisten unserer Bekannten haben ja bereits alles. Wir möchten nicht Dinge verschenken, die die Person womöglich gar 4 Wie kommen die Geschenke an? Die Tochter hat sehr positiv reagiert. Auch Geschäftspartner schätzen es, wenn sie nicht nicht braucht. Da ist der Nutzen grösser, wenn ein weiteres Sackmesser oder eine x-te Flasche wir Geschenkurkunden verschenken. Wein bekommen. Aber unsere italienische Ver wandtschaft versteht solche Geschenke weni 2 Welche Urkunden überzeugen Sie besonders? ger, da muss etwas anderes her. Uns gefallen die Tierurkunden und die Alphabe tisierungsprojekte sehr gut. Auf unseren Reisen haben wir gesehen, wie wichtig eine Schule ist 5 Wie sind Sie auf SWISSAID gekommen? Wir wollen kein Grossprojekt unterstützen, oder welchen Unterschied eine Kuh im Leben sondern im Kleinen Hilfe zur Selbsthilfe leis einer Bäuerin machen kann. Die «Bibeli» und ten. SWISSAID ist für uns der Garant, dass das die Büffel waren die Ersten, die wir kauften. Geld richtig eingesetzt wird. Wir sind über zeugt, dass die Spende ein Anstoss zur Selbst 3 Sie sind weit gereist? Wir reisen so häufig wie möglich zu Go rillabeobachtungsstationen. Diese Tiere faszi hilfe ist und damit das Leben glücklicher und einfacher gemacht wird. nieren uns. Da wir immer wieder zu denselben PIA WILDBERGER SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 15
id chr ndt e MARKTPLATZ sa dt. e uun i LOREM is esauin USirek sow ern op e.sn nltde Kl E sfhin dgens un HE LE sh odp tfai d N K unn os SC A .sw wSisi eten ein rhkö Gr GE I DE h .c s sUc ür Sonnenglas sorgt für Ff Hilfe für Mamas hellen Schein Ein warmes Plätzchen zum Sanft leuchtet das Schlafen, saubere Windeln Sonnenglas aus Südafrika und Kleidchen, Milch, medi- und zeigt abends seine zinische Betreuung und wahren Schätze, etwa eine ganz viel Liebe von Mama, schöne Dekoration oder ein Papa – mehr brauchen kleine Andenken an die letzten Menschen beim Start ins Ferien. Tagsüber tankt das Leben nicht. Mit dieser Glas Sonnenenergie, und Urkunde helfen Sie Müttern sollte die Sonne partout in Afrika, Asien und Latein- nicht scheinen wollen, lässt amerika, ihren Kindern ein Preis: es sich per Kabel aufladen warmes und sicheres Nest Fr. 62.– (Micro-USB-Anschluss). Preis: Fr. 42.– zu schaffen Der Esel, ein Geschenk des Himmels Schmuckschächtelchen aus Indien Ein Esel ist für Bauern- Diese mit 20 Motiven familien in unseren Projekt- von Hand bemalten und ländern ein Geschenk des gefertigten Döschen aus Himmels und unentbehrlich Papiermaché wurden in Fotos: Eliane Beerhalter/SWISSAID für den Transport von Indien hergestellt. Sie Waren und Menschen. Zur eignen sich besonders Urkunde erhalten Sie gut für Kostbarkeiten 10 originelle Tierkerzen, die wie Milchzähne, Kleinig- Kunsthandwerker in Indien keiten oder Krimskrams. giessen. So einfach lässt Preis für das Set: sich Hilfe verdoppeln. Fr. 25.– Wir liefern 6 Unikate, Preis: assortiert in einem Set. Fr. 89.– BESTELLTALON Wasserurkunde Sonnenglas Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie den vorgedruckten rosa gestellt.Für Urkunden fallen weder und Geschenkurkunden Anzahl Sonnenglas à Fr. à Fr. 42.–, 135.– damit über Andenken im Einzahlungsschein für Ihre Spende benützen. So können Geschenkartikelund 100 Meter hellen Wasserrohre, Schein leuchten. damit das Wasser dort fliesst, wir Spesen sparen. Ihre allfälligen Bemerkungen schicken Versandkosten.Geschenkartikel wo es benötigt wird (versandkostenfrei). Sie uns bitte mit separatem Brief oder mit diesem Talon. Eselurkunde mit Tierkerzen Bemerkungen zu meiner Spende. Bitte setzen Sie meine Seidenetuis Anzahl aus Indien Urkunden mit 10 Tierkerzen à Fr. 89.–, Spende wie folgt ein: Anzahldie damit Brillen- Warenoder Handyetuis auf den à Fr. 22.– Markt kommen. undVersandkosten. Projekt Anzahl Set à 3 Etuis à Fr. 55.– Rechnunggestellt. Mama-Urkunde mit Lätzli Land Anzahl Urkunden à Fr. 62.– mit einem Lätzli, damit Thema Tierkugelschreiber Mütter ihren Kindernaus ein Indien Nest schaffen können. separatininRechnung Portound Anzahl 6er-Set Lätzli kunterbunter Schreiber mit Autos à Fr. 36.– Lätzli mit Blumen Vorname, Name ohnePorto Referenz-Nr. Geburtsdatum Schlüsselfindling Schmuckschächtelchen aus Indien Ihnenseparat sichohne Porto noch Versandkosten an. Anzahl Schmuckschächtelchensets Schlüsselfindling à Fr. 29.– à 6 Stück für Telefon verstehensich Fr. 25.–, damit Kostbarkeiten nicht verloren gehen. werdenIhnen Strasse Legatbroschüre Preiseverstehen Legatbroschüre Bitte schicken Sie mir gratis den überarbeiteten Urkundenwerden PLZ/Ort Leitfaden Bitte zum Sie schicken Thema Testament mir die und Legat. Legatbroschüre * AllePreise kostenlos zu. Urkunden Datum Unterschrift *Alle Talon bitte einsenden an info@swissaid.ch oder oderper per Post Post an SWISSAID, an SWISSAID, Lorystrasse Lorystrasse 6a, 3000 6a, 3000 BernBern 5. 5. VERÄNDERUNGEN, die bleiben.
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