GESCHÄFTSBERICHT 2018 - AVAG
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INHALT Vorwort des Präsidenten 5 Organe der Gesellschaft 9 Das Jahr 2018 in Kürze 11 Geschäftsjahr Thermische Verwertung 13 Instandhaltung 13 Energie 14 Deponien 17 Recyclingplatz Jaberg 18 Biomassezentrum Spiez 18 Aufbereitung von Strassenwischgut und Strassensammlerschlämmen 19 Recycling, Wertstoffe 19 Marketing 22 Sicherheit und Umwelt 22 Projekte 23 Finanzieller Lagebericht 25 Erläuterungen zur Konzernrechnung 26 Erläuterungen zur Jahresrechnung der AG für Abfallverwertung AVAG 29 Risikobeurteilung 31 Zukunftsaussichten / Ausblick 31 Mengenstatistik 32 Erläuterungen zur Mengenstatistik 33 Jahresrechnung Konzernbilanz 34 Konzernerfolgsrechnung 37 Konzerngeldflussrechnung 38 Anhang zur Konzernrechnung 39 Bericht der Revisionsstelle 42 Bilanz der AG für Abfallverwertung AVAG 44 Erfolgsrechnung der AG für Abfallverwertung AVAG 46 Geldflussrechnung der AG für Abfallverwertung AVAG 47 Anhang zur Jahresrechnung der AG für Abfallverwertung AVAG 48 Bericht der Revisionsstelle 52
VORWORT DES PRÄSIDENTEN Sehr geehrte Damen und Herren Werte Aktionärinnen und Aktionäre Freuen Sie sich mit uns über ein neuerlich erfolgreiches Geschäfts- jahr! 2018 generierte die AVAG-Gruppe mit CHF 53,3 Mio. den höchsten Betriebsertrag seit ihrer Gründung im Jahr 1973. Höchst- werte bei den angelieferten Abfallmengen einerseits, Rekord- erträge aus den Annahmen und bei der Energieabgabe andererseits sowie ein straffes Kostenmanagement: das sind sozusagen die drei Ingredienzen, die das Erfolgsrezept 2018 ausmachen. Zu den Abfallmengen: Ist es in der heutigen Zeit, in welcher der schonende Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen eine der Dr. Beat Brechbühl, Präsident des Verwaltungsrates grössten Herausforderungen darstellt, noch angebracht, dass sich die AVAG über Mehrmengen freut, schlimmer noch, diese unbedingt sucht? Die Antwort lautet: Ja, unbedingt. Es geht darum, einerseits leistungen und den daraus resultierenden Erträgen aus der Energie- den Abfall der Bevölkerung aus den 134 Gemeinden unseres Ein- erzeugung und -abgabe. Womit wir bei der nächsten Frage angelangt zugsgebiets und andererseits jenen des privaten Gewerbes mög- sind: Wie war eine solche Steigerung überhaupt möglich? lichst vollständig zurückzugewinnen, einzubehalten, zu recyceln und in wertvolle Energie in Form von Wärme, Strom und Prozessdampf «Die KVA funktionierte das ganze umzuwandeln. Kürzer lässt sich das Leistungsverständnis und die Kernkompetenz der AVAG, die sowohl für eine umweltfreundliche Jahr über – ohne Unterbruch, still- als auch ökonomische Wahrnehmung und Betreibung der hierzu standfrei, 100 Prozent!» nötigen Infrastrukturen und Prozesse unerlässlich sind, nicht Dr. Beat Brechbühl, Präsident des Verwaltungsrates umschreiben. Zu den Rekorderträgen: Wo viel Material-Input verarbeitet wird, Dank Kostenmanagement, lautet die Antwort. Im Rahmen des im darf von einem entsprechend hohen Ertrag ausgegangen werden. Jahr 2015 initiierten Kosteneinsparungsprogramms, das sich über Dies trifft jedoch gerade in der Entsorgungs- und Energiewirtschaft die gesamte AVAG-Gruppe erstreckte, setzte sich die Geschäftslei- nur bedingt zu: So sind z.B. die Strompreise von den Marktgegeben- tung zum Ziel, die Instandhaltung der KVA so zu planen und auszu- heiten geprägt. Gleiches trifft auf die Wertstoffe zu, bei denen das gestalten, dass fortan die Revisionszyklen von 12 auf 18 Monate Preisgefüge sofort zerfällt, wenn die Nachfrage einbricht. verlängert werden konnten. Dank dieser zwischenzeitlich erfolgreich umgesetzten Massnahme erfolgte im 2018 erstmals keine mehrwö- So geschehen unter anderem beim Altmetall und bei den Kunststof- chige Abschaltung der Anlage, deshalb dieses Spitzenresultat. Nebst fen. Dass im 2018 schliesslich die Ertragsseite derart positiv auffällt, dieser sehr erfolgswirksamen Massnahme trugen zahlreiche weitere ist tatsächlich der enormen Leistung der KVA zu verdanken. Sie Vorkehrungen zu bedeutenden Kosteneinsparungen bei. In diesem funktionierte das ganze Jahr über – ohne Unterbruch, stillstandfrei, Zusammenhang sind besonders die laufenden Arbeiten und erste 100 Prozent! Und genau das führte zu diesen hohen Durchsatz- Teilergebnisse unter dem Titel «Digitalisierung» hervorzuheben. Vorwort des Präsidenten | 5
Ziel dieser Anstrengungen ist es, bis 2022 die wichtigsten techni- «Wir versuchen, unsere Dienstleis- schen Prozesse sowie die Kundenbedürfnisse soweit zu transformie- ren, dass sich der digitale AVAG-Standard mehr als sehen lassen tungen für Sie alle noch besser aus- kann. zugestalten und Ihre Wünsche nach Möglichkeit zu erfüllen.» Soviel zum Erfolgsrezept, das wir auch in der Zukunft befolgen Dr. Beat Brechbühl, Präsident des Verwaltungsrates wollen. Eine Vorgabe auch, die Verwaltungsrat und Geschäftsleitung zur permanenten Auseinandersetzung mit der Frage führt, wie Bewährtes gestärkt und Neues gefunden werden kann, damit wir tätig zu sein, umso wirtschaftlicher können wir die am Anfang der unsere aktuell starke Position auch künftig halten können. Dazu Wertschöpfungskette angesiedelte Abfallsammlungs- und Entsor- haben wir klare Zielvorstellungen, auf die wir – wie Sie wissen – gungsaufgabe wahrnehmen. bereits seit längerer Zeit hinarbeiten. So haben wir beim Stromabsatz «das Heft selbst in die Hand An erster Stelle stehen dabei Sie, unsere Aktionärinnen und Aktio- genommen», will heissen, wir vermarkten den in der KVA erzeugten näre, unsere Kundinnen und Kunden. Sie sind unsere Garanten Strom direkt auf dem europäischen Energiemarkt, sei es in Form von für einen weiterhin erfolgreichen Geschäftsfortgang. Wir versuchen, Terminkontraktgeschäften oder aber im Tageshandel (Spotmarkt). unsere Dienstleistungen für Sie alle noch besser auszugestalten und Längerfristig noch vielversprechender ist jedoch der Ausbau des Ihre Wünsche nach Möglichkeit zu erfüllen. Unser Programm «AVAG Fernwärmegeschäfts. Die KVA Thun beliefert aktuell den Waffen- besucht die Gemeinden» hat sich dabei mittlerweile zum «Ever- platz Thun sowie Dritte mit 60 GWh an Wärme und Prozessdampf. green-Event» gemausert und wird darum auch in Zukunft ein gross- Mit dem Aufbau der im 2018 gegründeten Fernwärme Thun AG artiges, verbindendes Element unter uns sein. wollen wir zusammen mit den Partnerinnen Energie Thun AG und NetZulg AG den Wärmeabsatz bis ins Jahr 2038 verdoppeln. Dazu Ganz wichtig ist, dass Sie Ihre Bedürfnisse «preiswert» abgedeckt wird die neu gegründete Unternehmung über drei Fernwärme- wissen. Den Tatbeweis hierzu konnten wir über die beiden Preisab- stränge zusätzliche Quartiere in Steffisburg, Thun und Uetendorf schläge 2018 bzw. 2019 bei der thermischen Verwertung gleich erschliessen. zweimal erbringen: Demnach liegt der Preis ab dem 1. Januar 2019 «nur» noch bei CHF 115 pro Tonne (exkl. Logistik / Transport / Kant. Ebenfalls im 2018 startete der Bau des Holzkraftwerks Aarberg. Abfallfonds). Zum Vergleich: Im 2004 waren es immerhin CHF 180! Die Arbeiten verlaufen im Grossen und Ganzen planmässig, so dass Diese Preissenkung wird zweifellos Auswirkungen auf die Erträge im mit der Inbetriebnahme der Anlage im 2020 gerechnet werden darf. 2019 nach sich ziehen, jedoch gefährden wir damit nicht die auf lange Sicht ausgelegten Rückstellungen und Einlagen in die Nach- Dass für dieses formidable Ergebnis Sie, geschätzte Aktionärinnen sorge-/Rekultivierungs- und KVA-Erneuerungsfonds. und Aktionäre, eine hoch motivierte Geschäftsleitung und äusserst engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeichnen, ist unbestrit- Sodann wollen wir uns über eine explizit auf die AVAG fokussierte ten. Ganz herzlichen Dank und auf weitere so gute Zusam- «Energiestrategie 2038» strategisch und anlagetechnisch auf menarbeit! die sich abzeichnenden Wandlungen im Fernwärmebereich als auch im Strommarkt ausrichten. Hier liegt unser grösstes Entwicklungs- Dr. Beat Brechbühl potenzial! Je besser es uns gelingt, auf diesem Gebiet erfolgreich Präsident des Verwaltungsrates Vorwort des Präsidenten | 7
ORGANE DER GESELLSCHAFT per 01.01.2019 VERWALTUNGSRAT Dr. Beat Brechbühl, Peter Wyss, Dr. Konrad Hädener, Roland Loosli, Präsident Vizepräsident Mitglied Mitglied Andreas W. Maurer, Marcel Ottenkamp Brantschen, Marcel Schenk, Heiner Straubhaar, Mitglied Mitglied Mitglied Delegierter GESCHÄFTSLEITUNG Heiner Straubhaar, Roman Camenzind, Werner Grossen, Markus Jenni, Vorsitzender der Geschäftsleitung Betriebe 2 Marketing und Verkauf Betriebe 1 Horst Matzke, Jörg Wellenreiter, Urs Zimmermann, Sicherheit, Qualität und Umwelt Finanzen, HR, IT und Administration Spezialaufgaben SEKRETARIAT Andreas W. Maurer, awm. Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen für Wirtschaft und Verwaltung, Thun REVISIONSSTELLE PricewaterhouseCoopers AG Organe der Gesellschaft | 9
DAS JAHR 2018 IN KÜRZE Alle 15 Minuten wird ein 3,5-t-Greifer voller Abfall ins Feuer der KVA Thun geleert, was einer Menge von 96 gefüllten Kleintransportern ent- spricht, die in Energie umgewandelt werden. In der KVA Thun wurden aus Grund von erreichten Lebensdauern und/ oder Modernisierungen 1000 Meter Kabel ersetzt, die einem Gewicht von 2000 kg entsprechen. Die AVAG sammelte Folien von 182 000 Siloballen und führte diese der stofflichen Verwertung bzw. dem Recycling zu. Mit der von der KVA Thun produzierten und abgegebenen Fernwärme könnten umgerechnet 3100 Einfamilienhäuser ein Jahr lang mit Wärme versorgt werden. Dank dem Angebot «Recycling-Sack» blieben 614 000 Getränkekar- tons und 130 000 Kunststoffflaschen aus dem Einzugsgebiet der AVAG der Kreislaufwirtschaft erhalten. Jede/r der rund 325 000 Einwohner/innen im Einzugsgebiet der AVAG verbraucht pro Jahr rund 20 AVAG-Gebührensäcke bzw. -marken. Das Jahr 2018 in Kürze | 11
GESCHÄFTSJAHR THERMISCHE VERWERTUNG Durch die verbesserte Schlammentwässerung in den Kammerfilter- pressen und dem Bau eines optimierten Verladesystems können Verfügbarkeit / Abfallverwertung zukünftig Transport- und Entsorgungskosten eingespart werden. Aufgrund der verlängerten Instandhaltungsintervalle von 12 auf 18 Monate konnte die Anlage erstmals ein ganzes Kalenderjahr ohne Revisionsstillstand durchgängig betrieben werden. Bedingt durch einen störungsfreien Betrieb resultierte somit eine maximal INSTANDHALTUNG mögliche Verfügbarkeit von 100 % und 8760 Betriebsstunden. Jährliche Revision in der KVA Thun Im Berichtsjahr konnte die brennbare Abfallmenge in der KVA Thun Durch die Verlängerung der sogenannten Reisezeit (Zeit zwischen aufgrund des stillstandsfreien Betriebs mit 131 392 t (+5,8 %) auf zwei Stillständen der Anlage) wurde im Berichtsjahr keine Revision einen Rekordwert gesteigert werden. der Kehrichtverwertungsanlage durchgeführt. Die nächste Revision ist nach 20 Monaten im Mai 2019 geplant. Die in der KVA verarbeitete Klärschlammmenge-Trockensubstanz hat mit 4624 t (+10,6 %) ebenfalls deutlich zugenommen. Unterhalt in der KVA Thun Kleinere Instandhaltungsarbeiten werden fortlaufend während des «Durch den stillstandsfreien Betrieb laufenden Betriebes durchgeführt, um die hohe Verfügbarkeit der konnte die thermisch verwertete Abfall- Anlage zu gewährleisten. So können die Durchsatzmenge erhöht menge auf einen Rekordwert gesteigert und die jährlichen Fixkosten reduziert werden. werden.» Peter Gemperle, Betriebsleiter KVA, HKW Aarberg und Energie Der Kehrichtkran ist in Bezug auf die Verfügbarkeit der Anlage ein wichtiges Element. Die Stromkabel erreichten nach 15 Betriebs- jahren die Lebensdauer, sie wurden aus diesem Grund ersetzt und Abgegebene Wertstoffe der KVA Thun gleichzeitig modernisiert. Nebst dem Recycling von Eisen- und Nichteisenmetallen wie Alumi- nium und Kupfer aus der Schlacke kann auch die mit hauptsächlich ln der KVA Thun wird die Verbrennungsluft wie bei anderen Kehricht- Zink beladene Flugasche in der sauren Wäsche der KVA behandelt verwertungsanlagen aus dem Kehrichtbunker angesaugt. Sie ist und dem Zinkrecycling zugeführt werden. daher je nach Aktivitäten im Kehrichtbunker mehr oder weniger staubbeladen. Dies führte in der Vergangenheit zu erheblichen Ver- Im Berichtsjahr konnte mit 1695 t (–12 %) aufgrund reduzierter schmutzungen der Wärmetauscher, die mit hohem betrieblichen Prozessabwassermenge und somit geringerem Säureüberschuss Aufwand regelmässig gereinigt werden mussten. Daher wurde auf deutlich weniger Fremdasche aus der KVA Perlen in der internen dem Dach des Kehrichtbunkers ein Staubfilter eingebaut, um den Flugaschenwäsche mitverarbeitet werden. betrieblichen Aufwand zu reduzieren. Im Jahr 2018 hat die AVAG in einem Projekt mit der Planung und Wegen der erreichten Lebensdauer wurden ebenfalls alle Steue- dem Bau einer optimierten Schlammentwässerung in der Flug- rungskomponenten der haustechnischen Installationen erneuert aschenbehandlungsanlage begonnen. respektive ersetzt. Geschäftsjahr | 13
Anlagerevision SSSA Jaberg (Aufbereitungsanlage für Fernwärme Uetendorf Strassenwischgut und Strassensammlerschlämme) «Neu vermarktet die AVAG den in der «Die Wärmeabgabe ausserhalb des Fern- Mit der Beauftragung einer umfassenden Machbarkeitsstudie Diese Revision wird aus witterungstechnischen Gründen immer im KVA Thun produzierten Strom direkt am wärmenetzes der armasuisse konnte um konnte aufgezeigt werden, dass Fernwärme ab der KVA Thun durch- Spätwinter durchgeführt. Stromhandel mit Termingeschäften oder 55 % gesteigert werden.» aus attraktiv ist und gegenüber dem angedachten Holzkraftwerk dem Spotmarkt.» viele Vorteile bietet. Während der dreiwöchigen Revisionsstillstandszeit wurde die ganze Urs Zimmermann, Spezialaufgaben Anlage gereinigt und alle Anlagenteile so revidiert, dass sie wieder Urs Zimmermann, Spezialaufgaben Die Fernwärme Thun AG konnte die Machbarkeitsstudie der Arbeits- ein Betriebsjahr lang halten. gruppe und dem Gesamtgemeinderat Uetendorf vorstellen. Mit dem Fernwärmeprojekte positiven Entscheid des Gemeinderates von Uetendorf zugunsten Für die Vermarktung der Flexibilitäten, also der Tertiär- und Sekun- der Fernwärme wird nun das Bauprojekt der Fernwärmehaupt- Revision Holzheizung im Biomassezentrum (BMZ) Spiez därregelenergie, wurden Verträge mit gegenseitiger Absicherung Fernwärme Thun AG leitung vorbereitet. Im Berichtsjahr wurden wiederum beide Holzheizungen einer jährli- weiterer KVA-Partner abgeschlossen. Zudem wurde der Notstrom- Per 1. Juli 2018 wurde die Fernwärme Thun AG (FWT) mit den Part- chen Revision unterzogen und komplett instand gesetzt, um die diesel auch für die Erbringung von positiver Sekundärregelenergie nerinnen Energie Thun AG, NetZulg AG und der AVAG gegründet. Die Fernwärmelieferung, vorausgesetzt der Zusage von Schlüssel- geforderte Verfügbarkeit weiterhin zu erreichen. nachgerüstet. Die Prognose für die wöchentlichen bzw. täglichen kunden und Gesamtwirtschaftlichkeit, ist frühestens auf die Heiz- Anmeldungen wurde weitestgehend automatisiert. Die FWT bezweckt die Planung, Erstellung und den Betrieb für den periode 2020/2021 zu erwarten. Weiterausbau der Fernwärmeversorgung im Raum Thun. Die Auf- gabe der FWT ist es, als Bindeglied zwischen der AVAG bzw. der KVA ENERGIE Dampfabgabe KVA Thun Thun als Abgeberin und den Verteilnetzbetreiberinnen, den Fernwär- «Die Aufgabe der Fernwärme Thun Bei der Energieabgabe in Form von Dampf zur Textilfiliale der arma- meleitungs-Backbone, bis zu den Verteilknoten zu fungieren. AG ist es, als Bindeglied zwischen der Vermarktung Strom suisse konnten mit 4077 MWh (+3 %) erstmals mehr als 4 GWh Mit Ablauf der bestehenden Stromverträge wurden umfangreiche Wärme an die armasuisse abgegeben werden. Ab den Verteilknoten bauen und betreuen die Verteilnetzbetreibe- AVAG bzw. der KVA Thun als Abgeberin Abklärungen zur künftigen Vermarktungsstrategie getätigt. rinnen Energie Thun AG und NetZulg AG die Fernwärme-Kunden- und den Verteilnetzbetreiberinnen, den anschlüsse in ihrem angestammten Kundengebiet. Fernwärmeleitungs-Backbone, bis zu den Neu vermarktet die AVAG den in der KVA Thun produzierten Strom Energieverwertung KVA Thun Verteilknoten zu fungieren.» direkt am Stromhandel mit Termingeschäften oder dem Spotmarkt. Die Abgabe von Energie in Form von Fernwärme an die Spitzen- Urs Zimmermann, Spezialaufgaben Dazu wurden mit verschiedenen EVU's (Elektrizitätsversorgungs- lastzentrale konnte mit 63 412 MWh (+4,3 %) nochmals gesteigert Fernwärme Thun Nord unternehmen) Rahmenverträge abgeschlossen. werden. Der Grund liegt an der Steigerung der Wärmeabgabe an Das Projekt mit den Fernwärmekunden ARA Thunersee, Sportzent- Dritte, die im Berichtsjahr ausserhalb des Fernwärmenetzes der rum Heimberg und der Gemeinde Heimberg konnte im Jahr 2018 Die Produktionsprognose muss täglich für den Folgetag im Viertel- armasuisse aufgrund der neuen Fernwärmeanschlüsse ARA Thuner- erfolgreich abgeschlossen werden. Fernwärme Zollhaus (Thun) stundenraster mittels Fahrplan gemeldet werden. Die Anmeldung see, CIS Sport und Freizeitanlage Heimberg AG und Schulanlagen Mit der Gesamtsanierung der Allmendstrasse vom KVA-Kreisel bis der Fahrpläne wurde vollautomatisiert. Heimberg, deutlich um 55 % gesteigert werden konnte. Ein Leck am betriebseigenen Fernwärmenetz einer Fernwärmekun- zum Zollhaus im Jahr 2019, einem Projekt der Stadt Thun, mussten din hatte einen mehrmonatigen Versorgungsunterbruch zur Folge. verschiedene Planungs- und Abklärungsarbeiten auch in Bezug auf Zur Absicherung einer möglichst geringen Ausgleichsenergie wurde Die Stromproduktion konnte aufgrund des stillstands- und revisions- Seit Ende August läuft der ordentliche Fernwärmebetrieb wieder. die Fernwärmeabgabe vorgezogen werden. unter mehreren Schweizer KVA's eine Teilbilanzgruppe gebildet. freien Betriebsjahres gegenüber dem Vorjahr mit 90 426 MWh Diese Teilbilanzgruppe ist in einer Subbilanzgruppe des EVU-Ver- (+18 %) deutlich gesteigert werden. Nach Abzug des Eigenenergie- Die Akquisition weiterer Fernwärmekunden an diesem Fernwärme- Mit der Strassensanierung muss demnach gleichzeitig die Fern- tragspartners integriert. verbrauchs wurden im Berichtsjahr 74 567 MWh (+17 %) Strom ins strang ist in Arbeit. wärmeversorgungsleitung nach Uetendorf und ins Lerchenfeld Netz eingespiesen. gebaut werden. Das Baubewilligungsgesuch wurde eingereicht. 14 | Geschäftsjahr Geschäftsjahr | 15
Fernwärme Neufeld (Thun) Dazu wurden in einer durch die AVAG in Auftrag gegebenen Studie In Zusammenarbeit mit der Energie Thun AG wurde mit dem West- mögliche Fernwärmegebiete Thun–Steffisburg–Heimberg–Ueten- quartier ein neues Fernwärmegebiet ausgeschieden. dorf ausgeschieden. Diese ausgeschiedenen Gebiete sind heute Teil der Partnerin Fernwärme Thun AG. In der Berichtsperiode wurden die Erschliessungswege auf deren Machbarkeit geklärt und in den Planungsunterlagen auf Stufe Bau- «Die Energiestrategie AVAG 2038 sieht gesuch aufbereitet. Die Einreichung des Baugesuchs erfolgt nach u.a. die vollständige Ausnutzung der dem definitiven Entscheid des Verwaltungsrates der Energie Thun AG. bisher unbenutzten Wärmekapazitäten der KVA Thun vor.» Fernwärme Schwäbis, Steffisburg, Spital Thun Urs Zimmermann, Spezialaufgaben Die Gemeinde Steffisburg mit der NetZulg AG zusammen haben im Schwäbis und im Dorf Steffisburg Fernwärmegebiete eruiert und ausgeschieden. Die Studien zur Machbarkeit inkl. Anschluss- und Der geplante Fernwärmeausbau von heute ca. 60 000 MWh ver- Verbrauchswerten sind in Arbeit. kaufter Fernwärme auf ca. 130 000 MWh im Jahre 2038 hat umfangreiche systemtechnische Konsequenzen und somit Anpas- Das Spital Thun, ein Kunde der Energie Thun AG, nimmt für das neue sungen und Ausbauten zur Folge. Fernwärmeabsatzgebiet eine Schlüsselrolle ein. Innerhalb der nächs- ten zwei Jahre wird sich die Spital STS AG für ein neues Heizsystem entscheiden. DEPONIEN Die aufwendigen und komplexen Fernwärmeerschliessungstrassen wurden in vielen Besprechungen und Abklärungen erörtert. Die Deponie Türliacher (Reaktor- / Schlackenkompartiment) Erschliessung über den Waffenplatz Thun konnte mit armasuisse Mit 31 300 t Materialanlieferungen wurde die budgetierte Annah- geklärt und in Planunterlagen festgehalten werden. Die Erstellung memenge für die Deponie Typ E (Reaktordeponie) auch dieses Jahr der Unterlagen bis auf Ebene Baugesuch ist in Arbeit. überschritten. Im Typ D (Schlackenkompartiment) wurden im Berichtsjahr 39 800 t KVA-Schlacke und Aschen abgelagert. Energieprojekt In der Berichtsperiode wurde eine umfassende Arbeit zur künftigen Metallrückgewinnung aus Kehrichtschlacke AVAG-Energiestrategie erarbeitet. Das Dokument wurde im Dezem- Gemäss der Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung ber unter dem Titel «Energiestrategie AVAG 2038» abgeschlossen. von Abfällen (VVEA) müssen NE-Metalle (Nichteisen-Metalle) min- destens in dem Ausmass zurückgewonnen werden, dass ihr Anteil in Die AVAG beabsichtigt, die heute bereits vorhandenen aber unbe- der Schlacke 1 Gewichtsprozent nicht überschreitet. Auch in diesem nutzten Wärmekapazitäten der KVA Thun vollständig auszunutzen. Jahr wurde dieser Wert mit 0,26 Gewichtsprozenten (NE-Metall- gehalt bei Korngrösse >2 mm) klar unterschritten. Gegenüber dem Hierzu soll damit auch ein Beitrag an die Energiestrategie des Bun- Vorjahr konnte dieser Wert nochmals leicht verbessert werden, d. h. des 2050 geleistet und der CO2-Ausstoss massiv gesenkt werden. es wurde mehr Metall der stofflichen Wiederverwertung zugeführt. Geschäftsjahr | 17
Ausbau Schlackendeponie RECYCLINGPLATZ JABERG Energie AUFBEREITUNG VON STRASSENWISCHGUT UND Mit der Erweiterung des Schlackenkompartiments Nord (Etappe 2), Im Herbst 2018 konnte am Standort Jaberg der neue Recyclingplatz Die im 2017 umgesetzte systemtechnische Optimierung der Alt- und STRASSENSAMMLERSCHLÄMMEN die im Herbst 2016 erfolgreich abgeschlossen wurde, konnte das in Betrieb genommen werden. Ein Neubau wurde unumgänglich, da Restholzheizung ermöglicht ein noch effizienteres Energiemanage- Deponievolumen massgeblich vergrössert werden. Für die kommen- mit zunehmender Verfüllung der Deponie mittel- und langfristig – ment über alle Energiearten (Dampf, Fernwärme, Strom) am Stand- Seit 2012 werden in Jaberg Strassenwischgut und Strassensammler- den Jahre steht demnach genügend Ablagerungskapazität dieses auf der Deponie selbst – kein Platz mehr zur Verfügung stehen wird. ort Spiez. schlämme aufbereitet und dem stofflichen Recycling zugeführt. Als Deponietyps zur Verfügung. Hauptfraktion fällt aus diesem Recyclingprozess ein Recyclingsand Auf dem neuen über 7000 m2 grossen Asphaltplatz werden verschie- an. Dieser gewaschene Sand ist aufgrund seiner chemisch-physika- dene Separatsammelgüter, teils überdacht, zwischengelagert. Vor Altholzaufbereitung lischen Zusammensetzung für eine Verwertung in gebundener Form Rekultivierung Schlackenkompartiment Süd der Weitergabe der primär stofflich verwerteten Wertstoffe werden Die vorhandenen Ressourcen (Mensch, Maschine und Fläche) müs- (Beton, Asphalt) zugelassen und eignet sich bautechnisch gut für Die Rekultivierung des Schlackenkompartiments Süd (Banane) Stör- und Fremdstoffe aussortiert. Der Verlad in Grosscontainer sen zukünftig noch effizienter eingesetzt und genutzt werden. Auf diese Anwendung. konnte im 2017 mit dem Einbau der Humusschicht (A-Horizont) und erfolgt mittels Sortierbagger und Radlader. Auf dem Recyclingplatz den Jahreswechsel 2018/19 wird daher selbst kein Altholz mehr der Begrünung erfolgreich abgeschlossen werden. Im August 2018 werden zudem verschiedene Gross- und Presscontainer, welche aufbereitet. Die Versorgung der Alt- und Restholzheizung mit Alt- konnte die rekultivierte Fläche – im Beisein der Bewirtschafter kurzzeitig abgestellt sind, zwischengelagert. holzschnitzeln wird neu zu 100 % durch die Firma Soges Sortier- sowie der kantonalen Fachstelle – definitiv abgenommen werden. gesellschaft AG, Uttigen, sichergestellt. RECYCLING, WERTSTOFFE Einer landwirtschaftlichen Nutzung der Fläche als vollwertiges Kul- turland steht jetzt nichts mehr im Wege. Allgemeine Marktentwicklung BIOMASSEZENTRUM SPIEZ Infrastruktur Die im Bereich der Separatsammlungen gesammelten Mengen ent- Die steigenden Qualitätsansprüche der Kunden in Bezug auf quali- wickelten sich auch in diesem Geschäftsjahr zufriedenstellend. Nicht «Das Schlackenkompartiment Süd Grünmaterial tativ hochwertigen Kompost werden von der AVAG/OEAG mitgetra- ganz mit der Mengenentwicklung mitgehalten haben die Vergütun- konnte vollständig rekultiviert der Land- Die Anlieferung des Grünmaterials bleibt gegenüber dem Vorjahr gen und führen letztlich auch zu einer Differenzierung einheimischer gen. Diese bewegten sich auf mittlerem Niveau ziemlich flach. wirtschaft als vollwertiges Kulturland praktisch unverändert. Dies kann durch den trockenen Sommer Ware gegenüber günstigen Importmaterialien. Um diesen Qualitäts- Hauptgrund dafür waren die europaweit vollen Lager, die zu einer zurückgegeben werden.» bedingt sein, der das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigte. ansprüchen, gerade im Garten- und im Zierpflanzenbau, auch in tieferen Nachfrage nach Sekundärrohstoffen führten. Zukunft gerecht zu werden, plant die AVAG/OEAG seit Jahren eine Horst Matzke, Bereichsleiter Sicherheit, Qualität und Umwelt Die seit 2016 eingestellte Annahme von verpackten Lebensmitteln Platzerweiterung, um die Ausreifung und Aufreinigung des Kompos- aus der Lebensmittelproduktion und Ausschussware von Grossver- tes noch weiter zu steigern. Elektroschrott teilern hat sich bewährt. Die leicht geringere Gasproduktion wurde Die gesammelte und der stofflichen Verwertung zugeführte Menge Deponien Uttigen und Steinigand, Wimmis durch eine massive Reduktion von Störstoffen (Verpackungsrück- Seitens Behörden und anderen bei dem Erweiterungsprojekt invol- an elektrischen und elektronischen Geräten konnte im Berichtsjahr Die Deponien Uttigen sowie Steinigand, Wimmis, befinden sich in ständen) im Endprodukt Kompost mehr als kompensiert. vierten Kreisen sind die Hürden und Kosten für das Projekt im abge- leicht gesteigert werden. Diese Entwicklung ist erfreulich, wird diese der Nachsorgephase. Gemäss den gesetzlichen Auflagen werden laufenen Jahr 2018 immer weiter gestiegen. Eine Umzonung durch doch stark durch die immer leichteren und kompakter gebauten die rekultivierten Deponien in regelmässigen Intervallen durch Leider ist eine vermehrte Anlieferung von Störstoffen bei den ange- den Souverän konnte ebenfalls nicht wie geplant im 2018 realisiert Geräte beeinflusst. unabhängige Fachstellen begutachtet und überprüft. Im Berichts- lieferten biogenen Abfällen aus Haushaltungen festzustellen. Der werden. Die Kosten für das Erweiterungsprojekt müssten über die jahr wurden keine Beanstandungen festgestellt. Hauptgrund liegt in der durch Kanton und Gemeinden geförderten Annahmepreise und über den Verkaufspreis des Endproduktes lang- Im Bereich Elektroschrott konnte speziell beim Rückbau von Solar- flächendeckenden Separatsammlung von Grün- und Rüstabfällen, fristig abgedeckt werden. Ob eine Realisierung des Erweiterungs- anlagen ein Zuwachs bei den zum Recycling zugeführten Solar- ohne dass geeignete Kontrollen vor Ort, d. h. bei der Sammlung, projektes unter den gegebenen und sich weiter kritisch panels festgestellt werden. «Mit dem neuen Recyclingplatz stehen vorhanden sind. Dies führt zu massiven Mehraufwänden auf der entwickelnden Rahmenbedingungen finanziell noch zu rechtferti- 7000 m2 Zusatzfläche zur Verfügung.» Anlage. gen ist, wird sich im Jahr 2019 entscheiden. Markus Jenni, Bereichsleiter Betriebe 1 18 | Geschäftsjahr Geschäftsjahr | 19
Papier und Karton Metall Die Mengen an separat gesammeltem Papier und Papier/Karton Trotz nicht unbedingt erfreulicher Entwicklung der Vergütungen ent- konnten durch den Abschluss neuer Verträge mit Gemeinden leicht wickelten sich die Mengen bei den Metallsammlungen konstant. gesteigert werden. Die fortschreitende Digitalisierung mit einem Dieser Umstand ist auf die weitere Intensivierung der Marktbearbei- stark veränderten Konsumverhalten, das einen Rückgang pro Kopf tung, der verbesserten Dienstleistungen sowie der intern höheren beim Zeitungspapier und beim grafischen Papier mit sich bringt, Wertschöpfung durch bessere Trennung zurückzuführen. zeigt hier aber seine Auswirkungen. Im Rahmen der Schliessung der Papierfabrik in Utzenstorf auf den Kunststoffe 1. Januar 2018 wurde die Zusammenarbeit mit der Altpapier Service Der Importboykott von Altplastik durch die chinesischen Regierung Schweiz AG intensiviert. Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Optimie- zeigte nach wie vor seine Wirkung. Die fehlenden Absatzkanäle rung der Abwicklung der Sammelsysteme im Hinblick auf die zu sowie die zu geringen Verarbeitungskapazitäten in anderen Ländern erwartenden weiteren Mengenrückgänge in diesem Bereich. in Asien und Europa führten zu sinkenden Vergütungen bzw. sogar zu Zuzahlungen. Somit büsste die separate Sammlung und die stoff- liche Verwertung von Kunststoffabfällen sehr stark an Attraktivität «Der Rückgang der Sammelmengen ein. Nur qualitativ hochstehende Kunststoffe haben am Markt eine beim Papier erfordert schon heute eine Chance. Ausrichtung der Sammelsysteme und der Transportlogistik auf die neuen Gege- benheiten.» Entsorgung von Aschen / Schlacken aus Holzfeuerungen Mit der Einführung der VVEA mussten die Entsorgungswege von Werner Grossen, Bereichsleiter Marketing und Verkauf Aschen und Schlacken aus Holzfeuerungen neu geregelt werden, da diese nicht mehr auf der Deponie Typ B (ehemals Inertstoffdeponie) abgelagert werden dürfen. Beim Karton konnte auch eine leichte Zunahme der Sammelmengen verzeichnet werden. Hier ist die weltweit spürbare Veränderung des Einkaufsverhaltens (Onlinehandel) als Hauptgrund zu nennen. Entsorgung von flüssigen Abfällen Im Entladebereich der KVA Thun werden flüssige Abfälle (u. a. öliges Wasser/Schlämme aus Ölabscheidern von Fahrzeuggaragen, Wasch- Glas anlagen und Tankstellen, Kaminfeg-/ Ofenwaschwasser) zur fach- Das «AVAG-Glasprojekt» ist weiterhin beliebt. So konnten auch im gerechten Entsorgung angenommen. Die Materialien werden 2018 in verschiedenen Gemeinden neue Glassammelstellen in aufgetrennt und umweltgerecht entsorgt. Die entsorgte Menge Betrieb genommen werden. konnte dank der weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit Grosskunden im Jahr 2018 nochmals deutlich gesteigert werden. Die Altglassammelquote in der Schweiz ist weiterhin sehr hoch. Dank farbgetrennter Sammlung und der im Vergleich zu anderen Ländern anerkannt hohen Qualität findet das Schweizer Altglas nach wie vor einen guten Absatz. Geschäftsjahr | 21
MARKETING Klimaschutzprojekte «Jährlich werden rund 450 000 t Alt- «Im Kanton Bern werden vergleichswei- Für die ehemalige Deponie Uttigen wurde im Jahr 2017 mit «KliK» holz exportiert. Mit dem Holzkraftwerk AVAG besucht die Gemeinden se wenig Sonderabfälle aus Haushaltun- ein Klimaschutzprojekt initiiert, das die klimaschädlichen Methane- Im Herbst 2018 wurden die Gemeindevertreterinnen und -vertreter missionen des Deponiekörpers auffängt und mittels eines Flox- Aarberg kann mit rund 70 000 t Altholz gen gesammelt.» aus Politik und Verwaltung an sieben regional durchgeführten Brenners (flammenlose Oxidation) zerstört. Der Brenner konnte im sinnvoll Energie in der Schweiz erzeugt Anlässen wiederum über Projekte, aktuelle Angebote und Dienst- Werner Grossen, Bereichsleiter Marketing und Verkauf Herbst 2018 erfolgreich in Betrieb genommen werden. werden.» leistungen informiert. Ein Vertreter des Amts für Wasser und Abfall Roman Camenzind, Bereichsleiter Betriebe 2 des Kanton Bern (AWA) informierte die Gemeinden dabei über das Für die ehemalige Kehrichtdeponie Jaberg konnte ein entsprechen- aktuelle Thema der Neudefinition der Siedlungsabfälle. Beim Um die Gemeinden in diesem Thema zu unterstützen, hat die AVAG des Klimaschutz-Projekt bei «KliK» eingereicht werden, das im 2018 gemeinsamen Nachtessen konnten bestehende Kontakte gefestigt gemeinsam mit dem für die Entsorgung und Verwertung von Son- durch «KliK» genehmigt wurde. Die Unterlagen für das Baugesuch und neue Kontakte geknüpft werden. Der Austausch an diesen derabfällen spezialisierten Partner Altola das Pilotprojekt «Mobile wurden eingereicht und es ist geplant, dass in Jaberg ab Mitte 2019 Digitalisierung Anlässen wird von allen Beteiligten als sehr wertvoll betrachtet. Dies Sammlung von Sonderabfällen aus Haushaltungen» gestartet. ebenfalls ein Flox-Brenner seine «Arbeit» aufnehmen kann. Im Rahmen des Projektes Digitalisierung wurden die verschiedenen wird auch durch die stetig steigenden Teilnehmerzahlen bestätigt. Teilprojekte konkretisiert. Speziell bei den für die Verbesserung der Die Anlässe werden auch in den kommenden Jahren stattfinden. Im Gegensatz zum Aufbau und dem Betrieb von stationären Samm- internen Prozesse wichtigen Teilprojekten konnten bereits wegwei- lungen in den Gemeinden bietet die mobile Form der Sammlung sende Themen umgesetzt werden. wesentliche Vorteile, da die Erstellung einer kostenintensiven Infra- PROJEKTE Reinigungsaktion von Glassammelcontainern struktur inkl. der Schulung des Personals entfällt. Zur Erhebung der Bedürfnisse der Kunden wurden im Bereich der Nachdem an den Glassammelbehältern jährlich Grobreinigungen Holzkraftwerk Aarberg Erarbeitung eines Kundenportals in der zweiten Jahreshälfte Inter- durchgeführt werden, wurde im Jahr 2018 in einer ersten Tranche in Im Berichtsjahr konnten so bereits in einigen Regionen erste Erfah- Die Holzkraftwerk Aarberg AG wurde im Juli 2017 von den Partnern views mit Schlüsselkunden durchgeführt. Diese wurden danach der Region Emmental, der Agglomeration Thun und in der Region rungen gesammelt werden. Das Projekt wird in den nächsten Jahren Schweizer Zucker AG, Terra Nova GmbH und der AVAG mit je einer verifiziert und konkretisiert. Ziel ist es, gegen Ende 2019 in einer Interlaken an den Sammelbehältern erstmals eine grössere Revision mit dem Ziel der Durchführung von regionalen und gemeindeüber- Drittelsbeteiligung gegründet. Die AVAG wird die Betriebs- wie auch Pilotanwendung den Austausch von relevanten Informationen ent- durchgeführt. greifenden Sammlungen weitergeführt. die Geschäftsführung des Holzkraftwerkes Aarberg übernehmen. lang der Prozesskette zu testen. Diese umfasste die komplette Aussen- und Innenreinigung, den In der Schweiz werden jährlich rund 450 000 t Altholz exportiert. Mit Schmierservice der beweglichen Teile, das Ersetzen der Verschleiss- dem Holzkraftwerk Aarberg kann mit rund 70 000 t Altholz sinnvoll «Für die Digitalisierung von internen teile, die Schachtreinigung inkl. Auspumpen von Flüssigkeit bei den SICHERHEIT UND UMWELT Energie in der Schweiz erzeugt werden. Das Kraftwerk, mit einer Prozessen wurden bereits wichtige The- Unterflursammelstellen, die Funktionskontrolle sowie die Aufnahme thermischen Leistung von 33 MWh, soll in erster Linie natürliche men umgesetzt.» und Meldung von Schäden. Emissionen Energie für die Verarbeitung der Zuckerrüben liefern. Die im letzten Jahr in der KVA Thun eingeführte neue Auswertungs- Werner Grossen, Bereichsleiter Marketing und Verkauf Weitere Sammelstellen werden in den nächsten Jahren ebenfalls in software für die Berechnung der Emissionen hat sich bewährt. Die Der Bau des Holzkraftwerks Aarberg startete mit dem Spatenstich die Reinigungsaktion miteinbezogen. vom Gesetzgeber vorgeschriebenen und einzuhaltenden Emissions- im Februar 2018. Die Aushubarbeiten erfolgten planmässig und mit werte konnten auch im 2018 wieder deutlich unterschritten werden. den Baumeisterarbeiten konnte daraufhin im Juni 2018 begonnen Ausser Stickoxid (NOx), dessen Reduktion durch kontrollierte Ammo- werden. Erfreulicherweise verliefen auch diese Arbeiten nach Plan, Mobile Sammlung: Sonderabfälle aus Haushaltungen niakeindüsung möglichst betriebswirtschaftlich betrieben wird, so dass mit den Schwermontagen im März 2019 angefangen wurde. Im Kanton Bern werden im Vergleich zu anderen Kantonen weniger lagen sämtliche Emissionswerte im Jahresmittel deutlich unter den Sonderabfälle aus Haushaltungen separat gesammelt. Im Sachplan gesetzlichen Grenzwerten. Das Projekt ist trotz der üblichen und eingeplanten Terminverzöge- Abfall verlangt der Kanton Bern von den Gemeinden die Förderung rungen gut auf Kurs. der Sammlung von Sonderabfällen aus Haushaltungen. 22 | Geschäftsjahr Geschäftsjahr | 23
FINANZIELLER LAGEBERICHT WESENTLICHE ECKWERTE 2018 Betriebsertrag CHF 53 293 727 Steigerung gegenüber dem Vorjahr um CHF 2 027 000 resp. +4,0 %. Betriebsergebnis (EBIT) CHF 2 939 566 Steigerung um CHF 405 000 resp. +16,0 % gegenüber dem Vorjahr. Jahresgewinn CHF 2 256 786 Entspricht einer unveränderten Umsatzrendite von 4,3 %. Personalbestand 85 Vollzeitstellen Veränderung von –2 gegenüber dem Vorjahr. Aktuell sind bei der AVAG 4 Ausbildungsplätze belegt (Vorjahr 4 Ausbildungsplätze). Eigenkapital CHF 60 529 212 Zuwachs um CHF 2 816 000. Die Eigenkapitalquote beträgt neu 32,5 % gegenüber 33,1 % vom Vorjahr. Angelieferte Mengen 279 330 t Zunahme um 5796 t (+2,1 %) gegenüber dem Vorjahr. Energieabgaben 179 192 MWh Steigerung von 9326 MWh (+5,5 %) gegenüber dem Vorjahr. Konzernkennzahlen 2018 2017 in TCHF in TCHF Betriebsertrag 53 294 51 267 Entsorgung und Material 10 876 10 688 Personal 10 697 10 562 Betriebsaufwand 21 630 20 850 Betriebsergebnis (EBITA) 10 090 9 167 Abschreibungen 7 151 6 633 Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2 940 2 534 Finanzergebnis / ausserordentliches Ergebnis –424 –86 Jahresgewinn vor Steuern (EBT) 2 516 2 448 Direkte Steuern 181 176 Jahresgewinn vor Minderheiten 2 335 2 272 Minderheitsanteil –78 –87 Jahresgewinn nach Minderheiten 2 257 2 185 Cashflow aus Geschäftstätigkeit 19 830 22 196 Investitionen in Sachanlagen 6 006 8 235 Personalbestand 2018 2017 Personal in Vollzeitstellen 85 87 Personalbestand / Headcount 104 102 Finanzieller Lagebericht | 25
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNRECHNUNG AKTIVEN PASSIVEN ERFOLGSRECHNUNG Betriebsaufwand Gegenüber dem Vorjahr stieg der Betriebsaufwand im 2018 um Umlaufvermögen Fremdkapital Betriebsertrag CHF 781 000 bzw. +3,7 %. Das Umlaufvermögen stieg gegenüber dem Vorjahr insbesondere Die Zunahme des Fremdkapitals betrug gegenüber dem Vorjahr Im abgelaufenen Jahr 2018 stieg der Betriebsertrag gegenüber dem aufgrund des Zuwachses der flüssigen Mittel und der übrigen kurz- CHF 9 020 000 (+7,7 %). Vorjahr um CHF 2 027 000 resp. +4,0 %. Der Aufwand für Unterhalt und Reparaturen stieg unter anderem fristigen Forderungen um insgesamt CHF 7 658 000 (+14,1 %). aufgrund der höheren Zuweisung an die Rückstellung für Instand- Die Veränderung beim kurzfristigen Fremdkapital betrug Die wesentlichen Veränderungen haben sich in den folgenden haltung und Zwangsinvestitionen. Demgegenüber lagen die laufen- CHF –2 436 000 bzw. –19,3 % und ist mehrheitlich den tieferen Ver- Bereichen ergeben: den Unterhaltsaufwendungen aufgrund des Wegfalls einer Revision Anlagevermögen bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von CHF –3 233 000, unter jenen aus dem Vorjahr. Die Veränderung des Anlagevermögens betrug CHF +4 178 000 den höheren Abgaben an den eidgenössischen und kantonalen • Der Ertrag der thermischen Verwertung inkl. Klärschlamm und (+3,5 %). Abfallfonds (Tariferhöhung) von CHF +332 000, den höheren flüssige Abfälle stieg um CHF 527 000 bzw. +2,1 %, da im Jahr Der übrige Betriebsaufwand lag mit CHF 246 000 bzw. –9,4 % unter MwSt.-Schulden von CHF +200 000 sowie den höheren transitori- 2018 keine Revision vorgenommen wurde. dem Vorjahr. Hauptgrund war die Reduktion der Fahrzeugflotte Die Zunahme bei den Finanzanlagen resultierte mehrheitlich auf- schen Rechnungsabgrenzungen von CHF +283 000 zuzuschreiben. sowie der tiefere Energieaufwand (keine Revision). grund der Äufnung des zweckgebundenen Fonds für die Erneuerung • Der Energieertrag stieg insgesamt um CHF 932 000 bzw. der KVA. Das langfristige Fremdkapital stieg in der Berichtsperiode um +8,2 %. Hauptgrund war, dass im 2018 keine Revisionsarbeiten CHF 11 456 000 bzw. +11,0 %. durchgeführt wurden und demzufolge kein Unterbruch zu ver- Verwaltung In die Sachanlagen wurden Investitionen im Umfang von zeichnen war. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich insbesondere aufgrund von CHF 6 006 000 getätigt. Diese erfolgten im Wesentlichen bei der Die langfristigen Bankschulden reduzierten sich in der Berichtsperi- höheren Aufwendungen für Beratung sowie Expertisen. Dies auf- ode um CHF 1 800 000. Hingegen wurden langfristige Darlehen für • Höhere Rekultivierungs- und Nachsorgeaufwendungen von grund der notwendigen Vorkehrungen im Bereich der Strommarkt- • AG für Abfallverwertung AVAG in Gebäude, Infrastruktur und den Weiterausbau des Fernwärmenetzes bei der Fernwärme Thun CHF 454 000. liberalisierung sowie der Gründung der Fernwärme Thun AG. Fahrzeuge von insgesamt CHF 1 848 000. Die Investitionen im AG von CHF 960 000 aufgenommen. Bereich IT und Sicherheitsanlagen betrugen im abgelaufenen Jahr CHF 472 000. Die Rückstellung für Instandhaltung und Zwangsinvestitionen Entsorgung und Material Marketing wurde aufgrund des Berichtes um CHF 9 400 000 erhöht. Der Entsorgungs- und Materialaufwand stieg gegenüber dem Vor- Der Marketingaufwand sank im abgelaufenen Jahr um –22,4 % auf- • AVAG Betriebs AG in Bagger, LKW, Gabelstapler und Container jahr leicht um CHF 188 000 (+1,8 %), was hauptsächlich auf die grund tieferer Auslagen für Werbedrucksachen, Media und Kunden- von insgesamt CHF 790 000. Zulasten der Rückstellung für die Rekultivierung und Nachsorge höhere Zuweisung an den Rekultivierungs- und Nachsorgefonds betreuungen. wurden Aufwendungen von CHF 867 000 vorgenommen. Um den zurückzuführen war. • AVAG KVA AG in Gebäude und den Ausbau des Fernwärme- langfristigen Kosten für Rekultivierung und Nachsorge gerecht zu netzes von CHF 276 000, in elektromechanische Teile von werden und um die Vorschriften der neuen Verordnung VVEA (Ver- Finanzergebnis CHF 1 953 000 sowie in Einrichtungen und Mobiliar von ordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen) einhal- Personalaufwand Aufgrund der Wertberichtigungen auf den Finanzanlagen ver- CHF 31 000. ten zu können, wurde die Rückstellung um CHF 3 767 000 erhöht. Der Personalaufwand erhöhte sich um CHF 135 000 (+1,3 %), ins- schlechterte sich das Finanzergebnis um CHF –256 000. besondere infolge der Äufnung einer Arbeitgeberbeitragsreserve • Oberland Energie AG in die Platzerweiterung sowie in den Fern- zugunsten der Mitarbeitenden aufgrund des Wechsels der Pensions- wärmeausbau von CHF 147 000. kasse von einer Vollversicherungs- auf eine teilautonome Lösung. • Fernwärme Thun AG in das Fernwärmenetz von CHF 489 000. 26 | Erläuterungen zur Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung | 27
ERLÄUTERUNGEN ZUR JAHRESRECHNUNG DER AG FÜR ABFALLVERWERTUNG AVAG AKTIVEN Um den langfristigen Kosten für Rekultivierung und Nachsorge gerecht zu werden, und um die Vorschriften der neuen Verordnung Umlaufvermögen VVEA einhalten zu können, wurde die Rückstellung um Das Umlaufvermögen sank gegenüber dem Vorjahr um CHF 804 000 CHF 3 767 000 erhöht. Das Fondsergebnis 2018 wurde der Rück- hauptsächlich infolge Rückgang der flüssigen Mittel von stellung Nachsorge zugewiesen. CHF –3 168 000, den höheren Forderungen aus Lieferung und Leis- tungen von CHF 1 180 000 und den höheren übrigen kurzfristigen Forderungen von CHF 1 179 000. ERFOLGSRECHNUNG Anlagevermögen Betriebsertrag Die Zunahme des Anlagevermögens betrug im abgelaufenen Jahr Der Betriebsertrag stieg in der Berichtsperiode aufgrund der höhe- CHF 4 450 000 (+5,3 %). ren Zuführung an den Rekultivierungs- und Nachsorgefonds sowie der höheren Kosten für die Nachsorge (Aufwandneutralisierung) Das finanzielle Anlagevermögen nahm aufgrund der Gewährung um CHF 1 757 000 (+15,0 %). eines Darlehens an die Fernwärme Thun AG und der Zuführung und Realisierung von Anlagen beim Rekultivierungs- und Nachsorge- fonds um CHF 2 715 000 (+5,5 %) zu. Entsorgung und Material Die Veränderung gegenüber dem Jahr 2017 von CHF +250 000 Die Zunahme des Beteiligungswertes setzt sich insbesondere auf begründet die höhere Zuweisung zugunsten des Rekultivierungs- den Anteil an der Fernwärme Thun AG mit 70,0 % zusammen. und Nachsorgefonds. Bei den Sachanlagen erfolgten Investitionen in Gebäude, Infrastruk- tur und Fahrzeuge von insgesamt CHF 1 848 000. Personal Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um Die Investitionen im Bereich IT und Sicherheitsanlagen betrugen im CHF 204 000 (+6,2 %). Die Steigerung betrifft vor allem die Nach- abgelaufenen Jahr CHF 472 000. Dies insbesondere aufgrund des folgeregelung zweier GL-Mitglieder sowie die Äufnung der Arbeit- Upgrades des ERP's von Navision 2009 auf 2017 und dem damit geberbeitragsreserve zugunsten der Mitarbeitenden. verbundenen Ersatz von Hardware. Unterhalt und Reparaturen Der Unterhalt- und Reparaturaufwand erhöhte sich gegenüber dem PASSIVEN Vorjahr um CHF 537 000. Die Steigerung betrifft ausschliesslich die Aufwendungen in das Klimaprojekt «Klik» bei den Deponien. Fremdkapital Das Fremdkapital stieg im Jahr 2018 um CHF 2 582 000 (+4,0 %). Verwaltung Zulasten der Rückstellung für die Rekultivierung und Nachsorge Der Verwaltungsaufwand stieg gegenüber dem Jahr 2017 um wurden Aufwendungen von CHF 867 000 vorgenommen. CHF 111 000 bzw. +8,0 %, dies hauptsächlich aufgrund der not- wendigen Vorkehrungen im Bereich Strommarktliberalisierung sowie der Gründung der Fernwärme Thun AG. Erläuterungen zur Jahresrechnung der AG für Abfallverwertung AVAG | 29
RISIKOBEURTEILUNG ANGABEN ÜBER DIE DURCHFÜHRUNG EINER RISIKOBEURTEILUNG Die AVAG-Gruppe beurteilt die Risiken gruppenweit über die einzelnen Gesellschaften. Die Beurteilung beinhaltet sowohl strategische als auch operative Risiken. Der Verwaltungsrat der AG für Abfallverwertung AVAG befasst sich regelmässig mit den Risiken und den risikomindernden Massnahmen. ZUKUNFTSAUSSICHTEN / AUSBLICK Die Mengen aus Siedlungsabfällen bleiben relativ konstant, d. h. es kann weiterhin mit einer Vollauslastung der KVA gerechnet werden. Wir gehen weiterhin von tendenziell sinkenden Preisen bei den Gewerbeabfällen aus. Die Erträge aus den Recyclinggütern werden aufgrund des anhaltend starken Frankens weiter abnehmen. Die Wirkung der im Jahr 2015 gestarteten Kostensenkungsmassnahmen ist weiterhin positiv und gibt uns die nötigen Entwicklungsmöglich- keiten. Die Strompreise (Ertrag aus Stromverkauf) sind in der Tendenz leicht steigend. Die Entwicklungen der Gas- und Heizölpreise sind weiterhin sehr volatil und werden sich entsprechend auf die zukünftigen Erträge für Fernwärmelieferungen auswirken. Wir sind überzeugt, dass sich der angestrebte Ausbau des Fernwärmenetzes (Fernwärme Thun AG) in den nächsten Jahren bedeutend auf die Mengen auswirken wird. Risikobeurteilung – Zukunftsaussichten / Ausblick | 31
MENGENSTATISTIK ERLÄUTERUNGEN ZUR MENGENSTATISTIK Angelieferte Abfallmengen 2018 2017 ANGELIEFERTE MENGEN ENERGIEABGABE in Tonnen in Tonnen Brennbare Abfälle 132 961 124 849 Im abgelaufenen Jahr 2018 erhöhten sich die Anliefermengen Im Jahr 2018 beliefen sich die verkauften Energiemengen auf Klärschlamm 17 954 17 401 gegenüber dem Vorjahr um 5796 t resp. +2,1 %. 179 192 MWh, was eine erfreuliche Zunahme gegenüber dem Vor- Flüssige Abfälle 9 213 6 554 jahr von 9326 MWh oder +5,5 % bedeutet. Deponierte Abfälle 33 000 39 610 Der Trend der kontinuierlichen Abnahme der brennbaren Abfall- Biomasse 25 609 25 634 menge konnte im abgelaufenen Jahr gebremst werden und nahm im Bei der KVA stieg die Strommenge aufgrund der Verlängerung der Papier / Karton 18 525 17 442 2018 erfreulich um 8112 t bzw. +6,5 % zu. Reisezeit (keine Revision) um 10 813 MWh bzw. +16,6 % und bei Glas 13 274 14 761 der Oberland Energie AG stieg die Abgabe der Strommenge um Strassenschachtschlamm / Strassenwischgut 12 761 11 449 Beim Klärschlamm stieg die Menge in der Berichtsperiode um 552 t 161 MWh bzw. +7,9 %. Metall 7 380 7 195 bzw. +3,2 % und die Mengen bei den flüssigen Abfällen sogar um Holz 3 500 3 375 2659 t bzw. +40,6 %. Die Abgabe von Fernwärme stieg bei der KVA um +1062 MWh resp. Elektronik 2 126 2 103 Inert 1 292 1 299 +1,8 % und bei der Oberland Energie AG sank die Abgabe um Kunststoffe 842 1 067 Im Berichtsjahr 2018 verzeichnete die AVAG bei den deponierten 715 MWh bzw. –7,4 %. Pneus 772 650 Abfällen eine Annahmemenge von 33 000 t, was einen Rückgang Sonderabfälle 121 145 gegenüber dem Vorjahr von –6610 t bzw. –16,7 % bedeutet. Die Mengen an Prozessdampf konnten bei der KVA leicht um Total angelieferte Mengen 279 330 273 534 130 MWh bzw. +3,3 % gesteigert werden, wogegen die Oberland Die Mengen an Biomasse blieben konstant und reduzierten sich nur Energie AG einen starken Rückgang von 2284 MWh resp. –7,8 %, leicht um 25 t bzw. –0,1 %. aufgrund der tieferen Nachfrage der Nitrochemie AG, hinnehmen musste. Energieabgabe 2018 2017 Bei den Recyclinggütern konnten insbesondere beim Strassen- in MWh in MWh schachtschlamm/Strassenwischgut (+1313 t bzw. +11,5 %), beim KVA Thun Papier/Karton (+1083 t bzw. +6,2 %), beim Metall (+185 t bzw. Strom 75 790 64 977 +2,6 %), beim Holz (+125 t bzw. +3,7 %) und bei den Pneus Fernwärme 60 793 59 731 (+122 t bzw. +18,7 %) Mehrmengen erzielt werden. Prozessdampf 4 077 3 947 Ein Rückgang war unter anderem bei den Fraktionen Glas (–1486 t OEAG Spiez bzw. –10,1 %) und beim Kunststoff (–225 t bzw. –21,1 %) zu ver- Strom 2 195 2 035 zeichnen. Photovoltaik 23 22 Fernwärme 8 982 9 697 Prozessdampf 27 170 29 454 AVAG Photovoltaik 161 3 Total verkaufte Energiemengen 179 192 169 866 Kompostherstellung 2018 2017 in Tonnen in Tonnen Kompost 11 261 8 429 32 | Mengenstatistik Erläuterungen zur Mengenstatistik | 33
KONZERNBILANZ AKTIVEN 31.12.2018 31.12.2017 PASSIVEN 31.12.2018 31.12.2017 in CHF in % in CHF in % in CHF in % in CHF in % Umlaufvermögen Fremdkapital Flüssige Mittel 50 431 699 27,1 43 909 937 25,2 Kurzfristiges Fremdkapital Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - gegenüber Dritten 7 446 789 8 150 809 - gegenüber Dritten 3 157 188 6 298 386 - gegenüber Beteiligten 1 416 045 1 151 441 - gegenüber Beteiligten 519 773 611 500 Delkredere –445 000 –567 000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3 676 961 2,0 6 909 885 4,0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8 417 834 4,5 8 735 249 5,0 Bankverbindlichkeiten 1 800 000 1 800 000 Übrige kurzfristige Forderungen 1 545 292 0,9 265 067 0,1 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 1 800 000 1,0 1 800 000 1,0 Vorräte 505 860 0,2 478 700 0,2 Aktive Rechnungsabgrenzungen 967 750 0,5 821 569 0,5 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2 718 021 1,4 2 204 426 1,2 Total Umlaufvermögen 61 868 435 33,2 54 210 522 31,0 Passive Rechnungsabgrenzungen 1 970 775 1,0 1 687 330 1,0 Anlagevermögen Kurzfristiges Fremdkapital 10 165 757 5,4 12 601 642 7,2 Rekultivierungs- / Nachsorge- und Erneuerungsfonds 69 356 170 63 936 223 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 5 010 000 2,7 5 871 100 3,3 Übrige Wertschriften 4 15 003 Rückstellungen 110 647 490 59,4 98 330 546 56,4 Darlehen 128 409 128 409 Langfristiges Fremdkapital 115 657 490 62,1 104 201 646 59,7 Finanzanlagen 69 484 583 37,3 64 079 635 36,7 Total Fremdkapital 125 823 247 67,5 116 803 288 66,9 Beteiligungen 5 204 000 2,8 5 290 000 3,1 Eigenkapital Sachanlagen Aktienkapital 3 400 000 3 400 000 Gebäude 23 122 308 25 147 023 Gesetzliche Gewinnreserven 2 200 000 2 075 000 Infrastrukturen 19 675 678 18 772 171 Aktienkapital / Reserven 5 600 000 3,0 5 475 000 3,2 Immobilien 42 797 986 23,0 43 919 194 25,2 Gewinnvortrag 47 241 228 45 299 962 Maschinen, Geräte und technische Anlagen 5 873 465 5 893 084 Jahresgewinn 2 256 785 2 185 266 Fahrzeuge, Container 511 868 489 912 Freiwillige Gewinnreserven 49 498 014 26,6 47 485 228 27,2 Mobiliar, IT-Anlagen 612 123 634 019 Mobilien 6 997 455 3,7 7 017 014 4,0 Total Eigenkapital vor Minderheitsanteilen 55 098 014 29,6 52 960 228 30,4 Sachanlagen 49 795 441 26,7 50 936 208 29,2 Minderheitsanteile 5 431 198 2,9 4 752 850 2,7 Total Anlagevermögen 124 484 024 66,8 120 305 844 69,0 Total Eigenkapital nach Minderheitsanteilen 60 529 212 32,5 57 713 078 33,1 TOTAL AKTIVEN 186 352 459 100,0 174 516 366 100,0 TOTAL PASSIVEN 186 352 459 100,0 174 516 366 100,0 34 | Konzernbilanz Konzernbilanz | 35
KONZERNERFOLGSRECHNUNG 2018 2017 in CHF in % in CHF in % Thermische Verwertung 21 815 217 21 582 596 Klärschlamm und flüssige Abfälle 3 379 025 3 084 598 Deponien 2 651 533 2 854 935 Biomasse 3 323 258 3 304 396 Recyclinggüter 5 704 570 5 474 286 Energie 12 337 059 11 404 744 Dienstleistungen 2 313 635 2 441 477 Übrige betriebliche Erträge 923 696 727 810 Rekultivierung / Nachsorge 845 734 391 875 Betriebsertrag 53 293 727 100,0 51 266 719 100,0 Entsorgung und Material 10 876 284 10 687 801 Personal 10 696 793 10 561 926 Bau- und Nutzungsrechte 1 705 248 1 680 440 Unterhalt und Reparaturen 15 439 177 14 676 561 Übriger Betriebsaufwand 2 363 263 2 609 563 Verwaltung 1 889 551 1 582 762 Marketing 233 150 300 264 Betriebsaufwand 43 203 465 81,1 42 099 316 82,1 Betriebsergebnis (EBITDA) 10 090 262 18,9 9 167 403 17,9 Abschreibungen 7 150 696 13,4 6 632 926 12,9 Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2 939 566 5,5 2 534 477 5,0 Finanzertrag 1 426 734 2 457 592 Finanzaufwand –1 918 352 –2 693 162 Finanzergebnis –491 619 –0,9 –235 569 –0,5 Ausserordentliches Ergebnis 67 928 0,1 149 525 0,3 Jahresgewinn vor Steuern (EBT) 2 515 875 4,7 2 448 433 4,8 Direkte Steuern 180 741 0,3 175 966 0,3 Jahresgewinn vor Minderheiten 2 335 134 4,4 2 272 467 4,5 Minderheitsanteile –78 349 0,1 –87 201 –0,2 Jahresgewinn nach Minderheiten 2 256 786 4,3 2 185 266 4,3 Konzernerfolgsrechnung | 37
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