GESCHÄFTSBERICHT 2019 - Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer ...
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JETZT ONLINE VERFÜGBAR Unser Geschäftsbericht Ab jetzt für Sie online verfügbar unter www.schiffszimmerer.de
DIE ORGANE DER GENOSSENSCHAFT Vertreterversammlung Aufsichtsrat (Stand 03.03.2020) (Stand: 03.03.2020) 190 von den Mitgliedern Vorsitzer unmittelbar gewählte Arne Brügmann (geb. 1963) Hilbert Hinz (geb. 1941) Vertreterinnen und Vertreter Bankkaufmann Diplom-Ingenieur Amtszeit: 2015 – 2020 Amtszeit: 2019 – 2022 Amtszeit: 2016 – 2019 (Aufsichtsratsmitglied bis 22.05.2019) Vorstand stv. Vorsitzer Oliver Thiele-Lorenzen Dan Stieper (geb. 1987) Vorsitzer (geb. 1964) Betriebswirt M.Sc. Herbert Alfeld (geb. 1955) Geschäftsführer Amtszeit: 2018 – 2020 (bis 31.03.2019) Amtszeit: 2018 – 2021 Wohnungswirt Dierk Vietheer (geb. 1952) Beate Böttcher (geb. 1954) Polizeibeamter i. R. Thomas Speeth (geb. 1965) Rechtspflegerin Amtszeit: 2018 – 2020 Diplom-Ingenieur (Architekt) Amtszeit: 2018 – 2021 Immobilienkaufmann (EBZ) Anita Winkler-Bondartschuk Eberhard Brandt (geb. 1947) (geb. 1956) Matthias Saß (geb. 1983) Diplom-Ingenieur Volljuristin (ab 01.02.2019) Amtszeit: 2018 – 2021 Amtszeit: 2019 – 2022 geprüfter Bilanzbuchhalter (IHK) Immobilienfachwirt (IHK) Dirk Burmester (geb. 1961) Birgit Wahrenburg-Jähnke Diplom-Ingenieur (geb. 1966) Prokurist Amtszeit: 2017 – 2020 Diplom-Volkswirtin Amtszeit: 2019 – 2022 Holger Müller (geb. 1958) Fachwirt in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft
DIE SCHIFFSZIMMERER- GENOSSENSCHAFT AUF EINEN BLICK Schiffszimmerer in Zahlen – Highlights 2019 40 14.737 Wohnungen haben wir im vergangenen Jahr energetisch modernisiert. Über diese Sanie- rungsmaßnahme machen wir einen großen Teil unseres alten Mitglieder zählte unsere Genos- Wohnungsbestandes wieder senschaft Ende des vergangenen fit für die nächsten 30 Jahre. Jahres. Jedes Jahr nehmen wir ca. 300 neue Mitglieder auf. Dies geschieht ausschließlich im Zuge einer Wohnungsanmietung. 101 Mitarbeiter arbeiten in unserer Genossenschaft. Neben Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle sind unsere 7,21 Euro Hausverwalter und Gärtner vor Ort in unseren Wohnanlagen beschäftigt. Mit unserer durchschnittlichen Grundnutzungsgebühr von 7,21 Euro pro m2 liegen wir deutlich unter dem Hamburger 61 Mietenspiegel. Neubauwohnungen haben wir im vergangenen Jahr fertig- gestellt. Diese befinden sich in unserem Quartier Rüben- kamp im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf. Dort erneuern wir seit mittlerweile 13 Jahren Ab- schnitt für Abschnitt unseren Wohnungsbestand.
Wohnungsbestand nach Stadtteilen Legende: bis 100 Wohnungen bis 300 Wohnungen bis 500 Wohnungen mehr als 500 Wohnungen Ammersbek Norderstedt Bergstedt Langenhorn Poppenbüttel Volksdorf Sasel Schnelsen Ohlsdorf Bramfeld Alsterdorf Rahlstedt Steilshoop Lokstedt Winterhude Stellingen Dulsberg Barmbek Süd Eimsbüttel Eilbek St. Pauli St. Georg Horn Billstedt Neustadt HafenCity Schwarzenbek Lohbrügge Wilhelmsburg Neuallermöhe Bergedorf AMMERSBEK 219 EILBEK 624 NEUSTADT 723 STEILSHOOP 156 ALSTERDORF 203 EIMSBÜTTEL 209 OHLSDORF 814 STELLINGEN 461 BARMBEK-SÜD 344 HAFENCITY 17 POPPENBÜTTEL 67 VOLKSDORF 40 BERGEDORF 208 HORN 27 RAHLSTEDT 207 WILHELMSBURG 100 BERGSTEDT 136 LANGENHORN 814 ST. GEORG 102 WINTERHUDE 381 BILLSTEDT 180 LOHBRÜGGE 434 ST. PAULI 133 NORDERSTEDT 260 BRAMFELD 163 LOKSTEDT 242 SASEL 198 SCHWARZENBEK 102 DULSBERG 700 NEUALLERMÖHE 250 SCHNELSEN 397 Stand: 01.01.2020
UNTERNEHMENSKENNZAHLEN 2019 2018 2017 2016 2015 MITGLIEDER 14.737 14.719 14.698 14.652 14.683 BEWIRTSCHAFTETE WOHNUNGEN 8.911 8.944 8.873 8.823 8.930 SONSTIGE OBJEKTE WIE LÄDEN, GARAGEN USW. 4.100 4.068 4.058 4.033 4.020 FERTIGGESTELLTE NEUBAUWOHNUNGEN 61 71 52 6 40 ENERGETISCH MODERNISIERTE WOHNUNGEN 40 78 120 176 206 WOHNUNGEN MIT KÜCHE-/BAD- MODERNISIERUNGEN 239 193 212 208 244 INVESTITIONEN IN INSTANDHALTUNG/-SETZUNG T€ 16.342 16.374 14.394 15.256 15.549 INVESTITIONEN IN ENERGETISCHE MODERNISIERUNG UND UMBAU T€ 2.420 3.761 4.194 3.945 3.348 INVESTITIONEN IN NEUBAU UND GRUNDSTÜCKSERWERB T€ 24.239 25.145 14.182 19.523 20.993 FLUKTUATIONSQUOTE % 7,8 7,2 7,5 7,5 8,0 Ø GRUNDNUTZUNGSGEBÜHR MTL. (PREISFREIER BESTAND) € /m2 7,21 7,12 6,92 6,80 6,69 Ø GRUNDNUTZUNGSGEBÜHR MTL. (GESAMTBESTAND) € /m2 7,04 6,94 6,77 6,66 6,55 BETRIEBSKOSTEN MTL. € /m2 2,07 1,81 1,91 1,93 1,97 BILANZSUMME T€ 432.767 422.045 399.698 390.609 378.245 GESCHÄFTSGUTHABEN T€ 45.582 45.252 44.928 42.723 40.333 RÜCKLAGEN T€ 68.844 64.780 59.621 54.410 51.308 UMSATZERLÖSE DER HAUSBEWIRTSCHAFTUNG T€ 65.275 61.954 61.806 60.952 60.121 JAHRESÜBERSCHUSS T€ 5.772 5.821 7.858 5.777 3.346 CASHFLOW NACH DVFA/SG T€ 18.290 17.840 19.027 16.399 14.576 EIGENKAPITALQUOTE % 27,1 26,8 27,1 25,6 24,7 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER Ø p.a. 101 100 100 103 103 AUSZUBILDENDE Ø p.a. 5 4 5 5 6 Ø-ALTER WOHNUNGSVERSORGTER MITGLIEDER Jahre 53,7 53,6 53,3 53,1 52,5
INHALT Vorwort des 2 Vorstands Nachhaltigkeit und Umwelt- 4 schutz: Gutes Klima für unsere Mitglieder Vertreterwahl 2020: 12 So haben Sie gewählt Unsere Neubauprojekte: 8 Hamburg, unsere Perlen! Bericht des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 2019 31 Lagebericht 2019 35 Grundlagen des Unternehmens und Geschäftsverlauf 36 Nachbarschaftliche Initiativen: In Ihrer Nähe 14 Wirtschaftliche Lage der Genossenschaft 38 Prognose-, Chancen- und Risikobericht 42 tut sich was Jahresabschluss 2019 45 Bilanz zum 31. Dezember 2019 46 Bericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2019 17 Gewinn- und Verlustrechnung 2019 48 Wohnen in Hamburg 18 Anhang des Jahresabschlusses 2019 49 Unsere Mitglieder 20 Gewinnverwendungsvorschlag 57 Unsere Vertreterinnen und Vertreter 22 Zusammengefasstes Prüfungsergebnis Unser Vorstand und Aufsichtsrat 22 und Wiedergabe des Bestätigungsvermerks 58 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 22 Vertreterverzeichnis 2020–2025 63 Unsere Wohnanlagen 24 Wohnungsbestand am 1. Januar 2020 68 1
VORWORT DES VORSTANDS Thomas Speeth und Matthias Saß Dieser Geschäftsbericht war fast fertig, als das Coronavirus uns im März erreichte. Wir schlossen unsere Geschäftsstelle, ließen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus Risiko- gebieten zurückkehrten sowie diejenigen, die keine Betreuung mehr für ihre Kinder hatten, zu Hause. Wir stellten einen Notfallplan auf, falls die Gesundheitsbehörde unseren Betrieb unter Quarantäne stellen würde. Wir hatten Glück: Bis heute sind alle gesund und auch wirtschaftlich hat uns Corona verschont. Inzwischen haben wir den Weg zurück in einen weit- gehend normalen Berufsalltag gefunden – selbstverständlich unter Anwendung der Hygiene- und Abstandsvorschriften. 2 VORWORT DES VORSTANDS
Bisher hat die Pandemie nur zu einer leicht Es bleibt unser Grundsatz, zuallererst unsere erhöhten Ausfallquote bei unseren gewerblichen wirtschaftliche Grundlage zu sichern und unsere Mieten geführt. Außerdem verzeichnen wir eine Mitglieder bestmöglich mit Wohnungen zu ver- leichte Verzögerung bei der Fertigstellung eines sorgen. Auf der technischen Seite möchten wir Teils unserer Bauvorhaben. Die Nachfrage nach die Instandhaltung und Modernisierung unserer unseren Wohnungen ist weiterhin sehr hoch, Wohngebäude auf dem heutigen hohen Stand Leerstände erwarten wir nicht. Zum aktuellen halten. Die energetische Modernisierung spielt Zeitpunkt können wir sagen, dass wir mit einem weiterhin eine große Rolle für uns, besonders im blauen Auge durch diese Krise kommen. Zusammenhang mit der Erreichung der Klima- ziele. Dieser Geschäftsbericht behandelt das Ge- schäftsjahr 2019. Corona spielte letztes Jahr Unsere Wohngemeinschaften für körperlich für unsere Genossenschaft noch keine Rolle. und geistig eingeschränkte Menschen in Stel- Deshalb finden Sie nur im Risikobericht auf Seite lingen und in Ohlsdorf wurden im vergangenen 42 einen Textabsatz zum Thema. Ansonsten Jahr fertiggestellt und bezogen. Zwei weitere informieren wir Sie auf den kommenden Seiten Wohngemeinschaften entstehen derzeit in Sasel. über unser Kerngeschäft: Das Bauen und die Soziale Kooperationspartner wie die Martha Vermietung unseres Immobilienbestands. Stiftung oder das Sozialkontor unterstützen uns dabei, in den nächsten Jahren in diesem Bereich Unseren aktuellen Bestand von fast 9.000 Woh- Erfahrungen zu sammeln. Entscheidend ist für nungen modernisieren und erneuern wir stetig. uns, dass unsere Mitglieder diese Konzepte Derzeit bauen wir 245 Wohnungen, weitere 40 annehmen, weil wir einen stattlichen Teil unserer befinden sich im Bauantragsverfahren. genossenschaftlichen Mittel und somit die Gelder unserer Mitglieder dafür einsetzen. Unser Bautempo wird sich in den nächsten Jahren jedoch verlangsamen. Die hohen Baukosten Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen erschweren es uns, ausgewogene Nutzungsge- und Mitarbeitern sowie dem Betriebsrat für die bühren anzusetzen. Außerdem sollen öffentliche gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sie Grundstücke in Hamburg künftig überwiegend haben im vergangenen Jahr wieder maßgeblich im Erbbaurecht vergeben werden. Als Genossen- dazu beigetragen, dass sich unsere Mitglieder schaft möchten wir Grundstücke jedoch kaufen. bei uns wohlfühlen und unsere Genossenschaft sich weiterhin gut entwickelt. Gleichwohl haben die vielen Bauprojekte in Hamburg zu einer Entlastung des angespannten Wohnungsmarkts geführt. Der Hamburger Hamburg, im Mai 2020 Mietenspiegel 2019 hat gezeigt, dass die Mieten im Vergleich zum Jahr 2017 nur noch halb so stark angestiegen sind, um 2,6 % und somit nied- riger sind als die allgemeine Preissteigerung. Im Rahmen des Bündnisses für das Wohnen wurden seit dem Jahr 2011 mehr als 55.000 Wohnungen in Hamburg gebaut. Thomas Speeth Matthias Saß 3
NACHHALTIGKEIT UND UMWELTSCHUTZ Gutes Klima für unsere Mitglieder Unsere Wohnanlage „Rückertstraße“ in Hamburg-Eilbek wurde im Jahr 2007 energetisch modernisiert. 4 SONDERTEIL
-50 % Einsparung von CO2 in den Wohnanlagen von 1998 bis 2014 Die Beispiele unserer drei Wohnanlagen „Otto-Stolten-Hof“, „Kranzhaus“ und „Rückert- straße“ zeigen, dass wir dort den CO2-Ausstoß in den vergangenen 22 Jahren um durchschnitt- lich 50 % reduziert haben. Es gibt zwei wesentliche Stellschrauben, an denen wir zugunsten von Klima und Umweltschutz drehen können: Wir können unsere Heizungs- und Warmwasseranlagen optimieren und unsere Wohnanlagen energe- tisch modernisieren. Unser „Otto-Stolten-Hof“ und das „Kranzhaus“ wurden beide im Jahr 1949 erbaut. Sie stehen unter Denkmalschutz, was eine energetische Modernisierung der Fassaden erschwert. Unsere Wohnanlage „Rü- ckertstraße“ aus dem Baujahr 1955 haben wir im Jahr 2007 energetisch modernisiert. RÜCKERTSTRASSE CO2 EINSPARUNG • • Baujahr 1955 107 Wohnungen -96 t CO2 • c a. 55 m² beheizte Wohnfläche pro Wohnung Reduzierung von 136 Tonnen auf 40 Tonnen • Anlagentechnik 2002 zwischen 1997–2014 • Wärmedämmung 2007 • Wärme Hamburg GmbH 1997–1998: 24 kg CO2 pro m² Wohnfläche • Zentralheizung und Warmwasserversorgung 2013–2014: 7 kg CO2 pro m² Wohnfläche 5
Der Otto-Stolten-Hof in Winterhude steht unter Denkmalschutz. Die jährlichen Auswertungen des Energieverbrauchs dieser drei Wohnan- lagen haben dazu geführt, dass wir die Thermostate in den Wohnungen und die Regulierventile an den Hauptanlagen regelmäßig prüfen und nachjustieren. Den Energieverbrauch haben wir dadurch reduziert. Neue elektronische Heizungspumpen leisten einen weiteren Beitrag. Seit 1998 haben wir durch diese im Verhältnis kleinen Maßnahmen unseren CO2-Ausstoß um durchschnittlich 50 % gesenkt. Mit einem Ausstoß von ca. 24 kg CO2 pro Jahr und Quadratmeter Wohnfläche liegt unsere Genos- senschaft deutlich unter den Richtwerten, die der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V. (VNW) mit 36 kg CO2 pro Jahr und Quadrat- meter Wohnfläche vorgibt. OTTO-STOLTEN-HOF CO2 EINSPARUNG • • Baujahr 1949 188 Wohnungen -169 t CO2 • c a. 64 m² beheizte Wohnfläche pro Wohnung Reduzierung von 338 Tonnen auf 169 Tonnen • Anlagentechnik Baujahr 2007 zwischen 1997–2014 • Wärme Hamburg GmbH • Zentralheizung und Warmwasserversorgung 1997–1998: 28 kg CO2 pro m² Wohnfläche 2013–2014: 14 kg CO2 pro m² Wohnfläche 6 SONDERTEIL
Fassaden von unter Denk- malschutz stehenden Wohngebäuden energe- tisch zu modernisieren, ist nicht ganz einfach. KRANZHAUS CO2 EINSPARUNG • • Baujahr 1949 146 Wohnungen -127 t CO2 • ca. 62 m² beheizte Wohnfläche pro Wohnung Reduzierung von 245 Tonnen auf 118 Tonnen • Anlagentechnik Baujahr 2007 zwischen 1997–2014 • Wärme Hamburg GmbH • Zentralheizung und Warmwasserversorgung 1997–1998: 27 kg CO2 pro m² Wohnfläche 2013–2014: 13 kg CO2 pro m² Wohnfläche Energetische Modernisierungen vermindern CO2-Emissionen CO2-Emissionen verursacht durch die Raumheizung, Auswertung in kg/m² 40 35 Entwicklung der CO2-Emission 35 30 28 27 30 27 25 24 25 kg CO2 / m² Wohnfläche 20 20 20 15 14 13 15 10 10 7 5 5 0 0 CO2 in kg/m² Wohnfläche pro Jahr Otto-Stolten-Hof Kranzhaus Rückertstraße 2000 2007 2014 Deutliche Reduzierung der CO2-Emission 1997 2014 7
UNSERE NEUBAUPROJEKTE Hamburg, unsere Perlen! Dieses Treppenhaus befindet sich in einem unserer Wohnge- bäude auf der Langen Reihe in Hamburg-St. Georg. Das Haus wurde im Jahr 1878 erbaut. Seit dem Jahr 1978 befindet es sich im Eigentum der Schiffszimmerer- Genossenschaft. Vor wenigen Wochen haben wir die denkmalgeschützte Sanierung des Jugendstil-Treppenhauses abgeschlossen. Für den Jugend- stil typische Elemente sind zum Beispiel Linienführungen, die an pflanzliche und geometrische Formen angelehnt sind. Auch eine Tendenz zum Ornamentalen ist erkennbar. Damit sind sich wiederholende, abstrakte Muster gemeint. 8 SONDERTEIL
2020 wird für unsere Genossenschaft ein besonderes Jahr. Ab Herbst stellen wir unseren Mitgliedern 162 Neubauwohnungen zur Verfügung. Unser Überblick zeigt Ihnen, wo und was wir bauen. DIE SCHIFFSZIMMERER IN DER HAFENCITY Im Baakenhafen bauen wir gemeinsam mit der Baugenossenschaft „Hamburger Wohnen“ und „Hamburg Leuchtfeuer“ auf dem Baufeld 95. Dort entstehen zurzeit 75 barrierearme Wohnungen zwischen zwei und vier Zimmern sowie ein Gemeinschaftsraum mit Dachterrasse. 18 Woh- nungen sind öffentlich gefördert (2. Förderweg). 23 Wohnungen werden preisreduziert angeboten. 34 Wohnungen sind frei finanziert. „Hamburg Leuchtfeuer“ ist in unserer Stadt bekannt für seine Hospizeinrichtungen. Im Baakenhafen wird die gemeinnützige Organisation als unser Nachbar eine betreute Wohn-Pflege-Gemeinschaft für chronisch kranke junge Menschen und ihre Angehörigen errichten sowie eine offene psychosozia- le Beratungsstelle, vor allem für HIV-Positive und an Aids Erkrankte. Dieses Prinzip der Inklusion war ein zentrales Element unserer erfolgreichen Be- werbung bei der HafenCity Hamburg GmbH. „Hamburger Wohnen“ bringt das „Kammerkombinat“ als Mieter mit. Diese Gruppe wird im gesamten Quartier vielfältige Kulturveranstaltungen ausrichten. 9
DIE SCHIFFSZIMMERER IN SASEL Vor drei Jahren konnten wir im Petunienweg in Sasel eine frühere Vorbe- haltsfläche für den S-Bahn-Ausbau kaufen. Dort bauen wir drei Mehrfa- milienhäuser mit insgesamt 47 Wohnungen, zwei Wohn-Pflege-Gemein- schaften und einem Gemeinschaftsraum. 43 Wohnungen sind öffentlich gefördert und ein Wohnberechtigungsschein ist erforderlich. Unsere Wohnungen liegen in der Nähe des Alstertal-Einkaufszentrums und des S-Bahnhofs Poppenbüttel. Einkaufszentren und S-Bahn sind fußläufig und mit dem Bus zu erreichen. DIE SCHIFFSZIMMERER IM PERGOLENVIERTEL Auf einer 27 Hektar großen Fläche, die zwischen den S-Bahn-Stationen „Rübenkamp“ und „Alte Wöhr“ liegt, entsteht das „Pergolenviertel“. Auf acht Hektar dieser Fläche werden zurzeit 1.400 Wohnungen gebaut, von denen 60 % öffentlich gefördert sind. Ähnlich wie in der Winterhuder Jarrestadt werden die Gebäude mit großen durchlässigen und grünen Innenhöfen gebaut. Die übrigen sieben Hektar des Pergolenviertels werden Parkflächen, Spiel- und Bolzplätze sein. In Kooperation mit der Hamburger Lehrer-Baugenossenschaft eG und der Kaifu-Nordland eG bauen wir 30 Wohnungen im 1. und 2. Förderweg. Ein Wohnberechtigungsschein ist erforderlich. 10 SONDERTEIL
info DIE SCHIFFSZIMMERER IN POPPENBÜTTEL Im Poppenbüttler Alstertal baute unsere Genos- senschaft Mitte der 1930er-Jahre eine Siedlung aus 54 Einzel- und Doppelhäusern. Zu jedem Haus WUSSTEN SIE SCHON? gehörten 1.000 m² Garten, die für die Selbstver- Die Wohngebäude der Schiffszimmerer- sorgung der dort lebenden Familien gedacht waren. Genossenschaft finden Sie sogar im Auch heute ist Poppenbüttel ein grüner Hamburger Miniatur Wunderland in der Hamburger Stadtteil, in dem es sich beschaulich lebt. Seit der Speicherstadt. Schauen Sie genau und Sie Verabschiedung des neuen Bebauungsplans im Jahr können uns an insgesamt vier verschiede- nen Stellen finden. 2015 haben wir schrittweise damit begonnen, die Mattias-Strenge-Siedlung weiterzuentwickeln und an die heutigen Bedürfnisse unserer Mitglieder anzupassen. Derzeit ersetzen wir eine der Altbauten durch ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen. DIE SCHIFFSZIMMERER IN OHLSDORF In unserem Schiffszimmerer-Quartier in Ohlsdorf wohnen rund 2.000 Menschen in ca. 750 unserer Wohnungen. Das Quartier bildet das Herz unserer Wohnanlagen, weil es das größte ist und genau in der Mitte unserer Wohnanlagen liegt. Seit zwölf Jahren gestalten wir dieses Quartier neu. Im Rhythmus von ca. zwei Jahren trennen wir uns von einem Abschnitt an Altbauten aus den 1950er-Jahren und bauen an derselben Stelle moderne Neubauwohnungen. Diese sind sowohl öffentlich gefördert als auch frei finanziert. Der sechste Bauabschnitt wird Anfang 2021 bezugsfertig für unsere Mitglieder sein. Sogar im Miniatur Wunder- land in der Hamburger Speicherstadt sind die Schiffszimmerer vertreten. 11
Vertreter wahl 2020 So haben Sie gewählt … Die Vertreterinnen und Vertreter für die Wahlperiode 2020–2025 sind gewählt. Wir informieren Sie hier über interessante Zahlen und Fakten der Wahl: 295 Insgesamt haben 295 Mitglieder ihr neues Amt aufgenommen. 215 davon sind Vertreterinnen und Vertreter, 80 sind Ersatzvertreter- innen und Ersatzvertreter. 65,17 % Mit 65,17 % war die Wahlbeteiligung in unserem Wahlbezirk Poppenbüttel am höchsten. 12 SONDERTEIL
108 Sie haben 108 Vertreterinnen und Vertreter wie- dergewählt. 107 Personen – also fast die Hälfte – sind ganz neu im Amt. Auch bei den Ersatzvertre- Die Wahlbeteiligung 2020 terinnen und Ersatzvertretern gibt es viele neue lag bei 26,65 %. Damit haben Gesichter: 75 der 80 Personen sind frisch dabei. insgesamt 3.928 von 14.737 wahlberechtigten Mitgliedern ihre Stimme abgegeben. 2015 lag die Wahlbeteiligung mit 27,77 % etwas höher. Der Altersdurchschnitt unserer Vertreterinnen und Vertreter sowie der Ersatzvertreterinnen und Ersatzvertreter liegt insgesamt bei 56,3 Jahren. Das jüngste Mitglied aus unserem Vertreterkreis ist 21 Jahre alt, das älteste 85 Jahre. Von den gewählten Vertreterinnen und Vertretern sowie den Ersatzvertreterinnen und Ersatzvertretern sind insgesamt 43 % Frauen und 57 % Männer. SCHIFFSZIMMERER NEWSLETTER Bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Jetzt zum E-Mail-Newsletter anmelden! 13
NACHBARSCHAFTLICHE INITIATIVEN In Ihrer Nähe tut sich was STRÄKELN FÜR EINE WÄRMERE GESELLSCHAFT Den nachbarschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken – das möchte Schiffszimmerer-Mitglied Stefanie Winkler. Seit zwei Jahren betreut sie den von ihr gegründeten Schnelsener Standort der „Wooli- gans“. Sie treffen sich im Gemeinschaftsraum unserer Schnelsener Wohn- anlage und häkeln und stricken für Menschen in Not und ohne Obdach. Stefanie Winkler und ihre Mitstrickerinnen bewirken mit ihrer Initiative Sie stricken und häkeln für zweierlei: Einerseits tun sie durch die regelmäßigen Treffen etwas gegen Menschen in Not: Sarah Einsamkeit in unserer Gesellschaft. Andererseits lenken sie den Fokus auf McHardy, Meike Bernhard und Schiffszimmerer- diejenigen unter uns, die in äußerster Not leben und dadurch gesellschaft- Mitglied Stefanie Winkler lich isoliert sind. (v. l. n. r.). Mittlerweile gibt es die „Wooligans – gemeinsam sträkeln für eine warme Gesellschaft“ auch in Hamburg-Bergedorf und Hamburg-Neugraben sowie in Stuttgart, Bochum und Münster. Weitere Infos unter wooligans.net 14 SONDERTEIL
EIN TROMPETENBAUM FÜR UNSERE GENOSSENSCHAFT Nicht nur an sich, sondern an die Zukunft denken – dies lag der Ehefrau eines Schiffs- zimmerer-Mitglieds, Renate Bolick-Müller, am Herzen. Ihr Geburtstags-Wunschzettel war nicht besonders lang, dafür aber außergewöhnlich: ein Trompetenbaum für ihre Wohnanlage sollte es sein. Zur Feier ihres 80. Geburtstags brachten Familie und Freunde keine Pralinen und Blumen mit. Stattdessen stellte Renate Bolick-Müller ein Tobias Lachmann aus dem Otto-Stolten-Hof in Winterhude hat gemeinsam mit seinen Nachbarn die Sparschwein für den Baum auf. „Unsere Wohn- renovierungsbedürftigen Gartenbänke wieder schön anlage ist wunderschön grün. Aber ein Trom- gemacht. Das Ergebnis lässt sich sehen. petenbaum mit großen herzförmigen Blättern hebt sich von anderen Bäumen ab und spendet Schatten in heißen Sommern. Die weißen Blüten EIN FRISCHER ANSTRICH des Trompetenbaums werden die Nachbarschaft ZUM JUBIL ÄUM erfreuen“, so Renate Bolick-Müller. Einen rundum schönen Otto-Stolten-Hof woll- Der Leiter unseres Regiebetriebs Gartenpflege, ten die Nachbarn zur 90-Jahr-Feier präsentie- Matthias Harms, war begeistert und hat den ren. Kurzerhand beschlossen sie, die in die Jahre Trompetenbaum für Renate Bolick-Müller einge- gekommenen Gartenbänke in einer gemeinsa- pflanzt. Mittlerweile hat er in unserer Lohbrüg- men Aktion wieder flottzumachen. Unsere Ge- ger Wohnanlage bereits Wurzeln geschlagen – nossenschaft übernahm die Materialkosten, die zur Freude aller Bewohnerinnen und Bewohner. Nachbarn machten die Arbeit. Bis auf das Holz schliffen sie die Sitzbänke ab, grundierten und lackierten sie. Sie reparierten und verschweißten Metallteile, ersetzten Schrauben und Bolzen. Die gemeinsame Aktion hat den Nachbarn im Otto-Stolten-Hof so viel Spaß bereitet, dass sie mit dem Handwerk weitermachen möchten. Sie planen, eine gemeinsame Werkstatt ein- zurichten, in der Nachbarn für Nachbarn nach Herzenslust reparieren und werken können. Wir finden: Das ist klasse! Renate Bolick-Müller und ihr Mann haben sich diesen Trompetenbaum gewünscht. 15
16 BERICHT DES VORSTANDS
BERICHT DES VORSTANDS über das Geschäftsjahr 2019 17
Wohnen in Hamburg Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner gen erteilt. Die Gründe für den weiterhin hohen Hamburgs wird in den kommenden Jahren Neubaubedarf sind vielfältig: Zuzug aus anderen weiter ansteigen. Nach einer Vorausberechnung Regionen Deutschlands und Europas, die zuneh- mit moderater Zuwanderung aus dem Ausland mende Anzahl von Single-Haushalten sowie der wächst die Bevölkerungszahl auf 1,988 Mio. im Wunsch nach größeren Wohnungen vor allem in Jahr 2040 an. Die Ursachen sind eine positive innenstadtnahen Vierteln. Bilanz aus Geburten und Sterbefällen sowie ein Wanderungsgewinn durch mehr Zu- als Fortzüge. Das „Bündnis für das Wohnen“ wird in Koope- Einen Rückgang der Bevölkerung könnte es erst ration mit Senat, Behörden, Bezirken, Woh- nach 2040 geben. nungswirtschaft und Verbänden erfolgreich umgesetzt. Seit 2016 werden anstatt bis dahin Der Anteil an Hamburgerinnen und Hambur- jährlich 6.000 Baugenehmigungen, jährlich gern, die über 50 Jahre alt sind, beträgt 37,6 %, 10.000 Baugenehmigungen vereinbart. Seit der Anteil zwischen 18 und 29-jährigen 16 %. 2013 wurden dadurch jährlich mehr als 6.000 Stark wachsen wird die Zahl der über 80-Jährigen Wohnungen fertiggestellt. Seit 2017 werden um mehr als ein Drittel im Vergleich zu heute. jährlich 3.000 Wohnungen statt bisher 2.000 Im Durchschnitt ist die Hamburger Bevölkerung Wohnungen öffentlich gefördert. In keinem zurzeit 42,1 Jahre alt. anderen Bundesland werden im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Sozialwohnungen gebaut Die Bevölkerung der Hansestadt ist multikultu- als in Hamburg. rell geprägt. Nahezu alle Staatsangehörigkeiten sind hier vertreten. Der Anteil von Bürgern aus Die Förderung von Sozialwohnungen dem Ausland betrug Ende 2018 gut 16 %. Im vergangenen Jahr hat die Investitions- und Förderbank Hamburg (IFB) Förderungen für In rund 17,8 % der Hamburger Haushalte leben den Bau von 3.551 sozial gebundenen Neu- Kinder unter 18 Jahren. Der Anteil von Einperso- bauwohnungen bewilligt. Im selben Zeitraum nenhaushalten ist seit 2009 von 51,6 % auf 54,5 % wurden 3.717 sozial gebundene Neubauwoh- gestiegen. nungen fertiggestellt. Auch für 2020 stellt der Senat ein solch umfangreiches Programm zur Die steigende Nachfrage an Wohnraum Verfügung. Die im letzten Jahr verlängerte Ende 2018 gab es in Hamburg 956.476 Woh- Mindestbindungszeit von 15 auf 20 Jahre ist gut nungen. Der Anteil der Sozialwohnungen betrug angenommen worden. mit 75.716 Wohnungen 7,9 % in Bezug auf die Gesamtzahl aller Wohnungen. Der Anstieg der Mieten im frei finanzierten Wohnungsbestand In den 2000er-Jahren sind zu wenige Wohnun- Die Mieten betrugen 2019 im frei finanzierten, gen entstanden. Zwischen den Jahren 2002 und ungebundenen Wohnungsbestand durchschnitt- 2010 wurden im Durchschnitt nur rund 3.700 lich 8,66 Euro/m². Die Netto-Kaltmieten sind da- Wohnungen pro Jahr fertiggestellt. Gleichzeitig mit seit dem Mietenspiegel 2017 im Schnitt um kamen mehr Menschen in die Stadt. Um den da- insgesamt 0,22 Euro/m² bzw. 2,6 % gestiegen, durch entstandenen Nachholbedarf zu decken das entspricht einer jährlichen Steigerungsrate und der nach wie vor steigenden Nachfrage zu von 1,3 %. begegnen, wurden im Rahmen des Hamburger Bündnisses für das Wohnen seit 2011 insgesamt Baugenehmigungen für über 96.000 Wohnun- 18 BERICHT DES VORSTANDS
CO2-Emissionen Trotz eines Anstiegs der Wohnfläche um ca. Die gesamten Hamburger Emissionen sind seit 17 % sind die CO2-Emissionen Hamburgs im 2016 leicht zurückgegangen (von 16.743 Tsd. t Gebäudebereich zurückgegangen. Zum einen auf 16.398 Tsd. t). Dahinter stehen in erster Linie ging wegen besserer Dämmung von Dächern Veränderungen beim CO2-Gehalt des Stroms. und Fassaden und neuer Fenster der Heizener- Längerfristig sind die Emissionen rückläufig. Seit gieverbrauch zurück. Zum anderen gab es einen 1990 sind sie um 20,8 % gesunken. massiven Umstieg von Öl- auf Gasheizungen. Unser Wohnungsbestand nach Förderung und Belegungsbindung per 01.01.2020 120 (102)* andere preisgebundene Wohnungen, 1.603 (1.702)* Ø 74 m2 / Wohnung öffentlich geförderte Wohnungen (Preis- und Belegungsbindung), Ø 69 m2 / Wohnung 8.911 7.182 (7.134)* (Wohnungen gesamt) ohne Preis- und Belegungsbindung, Ø 62 m2 / Wohnung 6 (6)* gepachtete Wohnungen, Ø 73 m2 / Wohnung * Vorjahreszahlen in Klammern Unser Wohnungsbestand gemäß der SGB II-Richtlinien (angemessene Unterkunft bei „Hartz IV“) per 01.01.2020 1.880 (1.911)* für 1-Personen-Haushalt 2.658 (2.645)* bis 50 m2, Für 2-Personen-Haushalt bis 405,00 Euro Nutzungsgebühr bis 65 m2, 7.562 bis 486,00 Euro Nutzungsgebühr (Wohnungen gesamt) 846 (762)* Für 4-Personen-Haushalt bis 95 m2, 2.178 (2.014)* Für 3-Personen-Haushalt bis 709,20 Euro Nutzungsgebühr bis 80 m2, bis 588,75 Euro Nutzungsgebühr * Vorjahreszahlen in Klammern 19
Unsere Mitglieder Als Genossenschaft unterscheiden wir uns Ferienreise für die Jüngsten von anderen Wohnungsvermietern. Unsere Auch unsere Jüngsten liegen uns sehr am Wohnungsnutzer sind Mitglieder unserer Herzen. Nach dem großen Erfolg im Jahr 2018 Genossenschaft und dadurch Miteigentümer haben wir die Kinder unserer Mitglieder auch unseres genossenschaftlichen Bestands. Indem im Jahr 2019 wieder zu einer einwöchigen Som- sie ihre Vertreterinnen und Vertreter wählen, merfreizeit eingeladen. Sie erlebten spannende die wiederum den Aufsichtsrat wählen, der den Abenteuer auf dem Bioland-Gut Wulksfelde. Vorstand für das operative Geschäft bestellt, Die gesamte Freizeit stand im Zeichen der Natur: nehmen sie direkt Einfluss auf die Gestaltung Die Kinder kletterten auf Bäume und schliefen in unseres Unternehmens. Zelten unter dem Sternenhimmel. Wir stellen unseren Mitgliedern nicht nur moder- Willkommensfeste für neue Mitglieder nen und gepflegten Wohnraum zu angemessen Im vergangenen Jahr haben die Schiffszimmerer- Preisen zur Verfügung. Auch das genossen- Lotsen, unterstützt von Vorstand, Aufsichtsrat schaftliche Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe und sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, erst- die Teilhabe unserer Mitglieder sowie unseres mals unsere neuen Mitglieder bei Willkommens- gesamten Vertreterkörpers sind uns wichtig. festen begrüßt. Genossenschaft – was bedeutet das eigentlich? Bei gemütlichem Beisammensein Wohnformen für Mitglieder mit haben wir ihnen die Chancen der Mitgliedschaft Unterstützungsbedarf und unsere Grundsätze nähergebracht. 40 Im vergangenen Jahr gab es wieder eine Vielzahl Neu-Mitglieder aus zwölf unterschiedlichen an Aktivitäten, die wir für und mit unseren Mit- Stadtteilen und im Alter von 24 bis 83 Jahren gliedern unternommen haben. Gleich zu Beginn waren angereist. des Jahres haben wir unsere ersten innovativen Wohnformen für Mitglieder mit Unterstützungs- Jubiläums-Feiern für unsere Wohnanlagen bedarf eröffnet: zwei Wohngemeinschaften für Einen rundum schönen Otto-Stolten-Hof Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, wollten unsere Mitglieder zur 90-Jahr-Feier im eine Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft vergangenen August präsentieren. Kurzerhand und zwei Pflegewohnungen auf Zeit. In unseren haben sie in einer gemeinsamen Aktion die in die Neubauten am Spannskamp (Stellingen) und Jahre gekommenen Gartenbänke wieder flott Rübenkamp (Ohlsdorf) bieten wir unseren gemacht. Unsere Genossenschaft übernahm die Mitgliedern damit gemeinsam mit unserem Ko- Materialkosten, die Nachbarinnen und Nachbarn operationspartner Martha Stiftung ein Zuhause. machten die Arbeit. Zwei weitere Wohngemeinschaften entstehen derzeit in unserem Neubau im Saseler Petunien- Und noch ein Jubiläum: Die Mitglieder in Ber- weg. Diese betreiben wir in Kooperation mit dem gedorf-West haben im Sommer das 50-jährige Sozialkontor. Wir hoffen, dass diese Wohnformen Jubiläum unserer Wohnanlage gefeiert. Bei in Zukunft noch stärker in unserem Mitglieder- Kaffee, Kuchen, Grill-Würstchen und Live-Musik kreis nachgefragt werden. verbrachten sie einen fröhlichen Nachmittag. 20 BERICHT DES VORSTANDS
MITGLIEDERENTWICKLUNG 2019 Mitglieder Anteile Stand am 01.01.2019 14.719 297.049 Zugänge 2019 a) durch Aufnahme 325 5.314 b) durch Übertragung 89 1.538 c) durch weitere Anteile 0 2.243 414 9.095 Abgänge 2019 a) durch Kündigung 147 2.237 b) durch Übertragung (davon verstorben 17) 94 1.538 c) durch Ausschluss 2 28 d) durch Tod im Geschäftsjahr 119 1.518 e) durch Tod in früheren Jahren 34 592 f) durch Kündigung einzelner Anteile 0 943 396 6.856 Veränderungen 18 2.239 Stand am 01.01.2020 14.737 299.288 GESCHÄFTSGUTHABENENTWICKLUNG 2019 € € Stand des Geschäftsguthabens am 01.01.2019 44.534.711,13 Abgang früherer Jahre 88.733,62 Abgang durch Übertragung 230.543,36 Abgang per 31.12.2019 708.772,08 -1.028.049,06 Zugang 2019 1.366.868,27 Stand des Geschäftsguthabens am 01.01.2020 44.873.530,34 21
Unsere Vertreterinnen Amtszeit, die in diesem Frühjahr zu Ende ging. und Vertreter Auch im Jahr 2019 boten wir wieder ein umfangreiches Fortbildungsprogramm an. Am 22. Mai 2019 fand unsere ordentliche Ver- Erste-Hilfe-Kurse, gemeinsame Kochabende, treterversammlung statt. Im Hotel Grand Elysée Kommunikationstrainings und Konfliktmanage- berichteten Aufsichtsrat und Vorstand über das ment-Schulungen standen ebenso auf der wirtschaftlich sehr erfolgreiche Geschäftsjahr. Agenda wie Informationsfahrten zum Thema Der Jahresüberschuss betrug 2018 rund 5,8 neue Wohnformen, Excel-Schulungen und Mio. Euro. Die Vertreterinnen und Vertreter vieles mehr. stimmten einer Dividendenausschüttung in Höhe von 4 % zu. Die Stadtteilzusammenkunft fand im Jahr 2019 Unser Vorstand und im Barmbeker „Museum der Arbeit“ statt. Themen waren unsere Neubauprojekte, unsere unser Aufsichtsrat Maßnahmen zum Klimaschutz, die fortschreitende Digitalisierung der Genossenschaft und die Ver- Ende März 2019 verließ unser Vorstandsvorsit- treterwahl 2020. zer Herbert Alfeld nach 44 Jahren Betriebszu- gehörigkeit – davon 21 Jahre im Vorstand – Die neue Vertreterversammlung unsere Genossenschaft. Als Nachfolger bestellte Nachdem wir ordentlich die Werbetrommel für der Aufsichtsrat zum 1. Februar 2019 Matthias die Vertreterwahl 2020 gerührt hatten und zum Saß. Er ist seit dem Jahr 2003 bei uns tätig und ersten Mal in unserer Geschichte einen digitalen leitete zuletzt die wohnungswirtschaftliche Newsletter nutzten, kandidierten rund 300 Abteilung. Mitglieder. Etwa die Hälfte von ihnen ließ sich zum ersten Mal aufstellen. Inzwischen sind die Zusammen mit Thomas Speeth meisterte er Wahlen beendet und die neue Vertreterver- erfolgreich die erste Vertreterversammlung. sammlung für die nächsten fünf Jahre steht fest. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit! Drei neu zu besetzende Aufsichtsratsämter standen im Fokus. Anita Winkler-Bondartschuk Ausflüge und Fortbildungsangebote und Arne Brügmann wurden wiedergewählt. Neu Im Mittelpunkt der Vertreterrundfahrt standen im Gremium ist die diplomierte Volkswirtin Birgit unsere Wohnanlagen, in denen der inklusive An- Wahrenburg-Jähnke. Auf der konstituierenden satz von „MehrQuartier“ umgesetzt wurde. Vom Sitzung des Aufsichtsrats wurde Arne Brügmann gerade fertiggestellten fünften Bauabschnitt als Vorsitzer des Gremiums bestätigt. im Rübenkamp ging es nach Stellingen in den Spannskamp und zur Wohnanlage für Senioren in der Tierparkallee. Abschließend wurde das Neubauvorhaben Baakenhafen in der HafenCity Unsere Mitarbeiterinnen besichtigt. und Mitarbeiter Im Oktober 2019 luden wir unsere Vertrete- rinnen und Vertreter zu einem gemeinsamen Wir freuen uns darüber, dass wir am Arbeits- Tagesausflug in die Lüneburger Heide ein – als markt als sehr guter Arbeitgeber wahrgenom- Dankeschön für ihr Engagement zum Wohle men werden. Trotz des Fachkräftemangels unserer Genossenschaft in der fünfjährigen gewinnen wir weiterhin talentierte Menschen, 22 BERICHT DES VORSTANDS
die mit ihren Fähigkeiten zu unserem wirtschaft- Aus- und Weiterbildung in unserer lichen Erfolg beitragen. Genossenschaft Seit mehr als einem halben Jahrhundert bilden Damit das auch in den kommenden Jahren so wir einen großen Teil unserer Mitarbeiterinnen bleibt, haben wir im vergangenen Jahr damit und Mitarbeiter selbst aus. Inzwischen haben begonnen, unsere internen Arbeitsabläufe zu 128 junge Leute bei uns ihren ersten Schritt in überprüfen und anzupassen. Wir haben unsere ihr Berufsleben gemacht. Viele von ihnen sind Abteilungen neu strukturiert und zwei neue bei uns geblieben. Im Jahr 2019 belief sich die Mitarbeiter eingestellt, die uns bei der Perso- durchschnittliche Zugehörigkeitsdauer aller Mit- nalentwicklung und der Digitalisierung unserer arbeitenden auf 18 Jahre. Unsere lange Tradition Geschäftsprozesse unterstützen. als Ausbildungsbetrieb setzen wir stetig fort. Auch 2019 begannen wieder zwei angehende Bau eines modernen Geschäftsgebäudes Immobilienkaufleute ihren beruflichen Weg bei Im Jahr 2023 werden wir unseren derzeitigen uns. Im vergangenen Jahr feierten wir wieder Standort in der Fuhlsbüttler Straße verlassen mehrere 25-jährige und 40-jährige Dienstjubiläen. und mit unserer Geschäftsstelle gute 800 Meter weiter südlich an den Rübenkamp umziehen. Im Rahmen unserer Maßnahmen zur Personal- Im Herzen unseres größten Wohnquartiers entwicklung bieten wir unseren Mitarbeiterinnen entsteht unser neues Bürogebäude. Schräg ge- und Mitarbeitern jährliche Personalgespräche genüber der S-Bahn-Station werden wir unseren an. Sie und ihre Führungskräfte geben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern moderne gegenseitig Feedback, um die Zusammenarbeit Arbeitsbedingungen bieten. Ein weiteres Plus: weiter zu verbessern. Die Wahrnehmung unserer Marke „Schiffszim- merer-Genossenschaft“ in der Öffentlichkeit Darüber hinaus bestehen für unsere gesamte werden wir durch die direkte Lage an einem Belegschaft vielfältige Möglichkeiten zur Wei- Verkehrsknotenpunkt Hamburgs weiter stärken. terbildung. Für unsere Mitglieder gibt es in unserem neuen Bürogebäude einen großen Gemeinschaftsraum. Entwicklung der Mitarbeiterzahlen ø Beschäftigte in der Verwaltung Verwalter und Gärtner Geringfügig Beschäftigte (davon Auszubildende) Jahr: gesamt (davon in Teilzeit) 76 (5) 30 0 2019: 106 (17) 75 (4) 30 1 2018: 106 (19) 74 (5) 30 1 2017: 105 (16) 76 (5) 30 2 2016: 108 (17) 75 (6) 30 4 2015: 109 (19) 23
Unsere Wohnanlagen Instandhaltung | Modernisierung Wir investieren jedes Jahr ungefähr 20 Mio. Euro Modernisierung durch Wärmedämmung wurden in die Pflege und Modernisierung unseres Woh- 2019 zusätzliche 2,4 Mio. Euro (Vorjahr: 3,8 Mio. nungsbestands. Euro). Im vergangenen Jahr haben wir in vielen Wohnanlagen im Zuge eines Mieterwechsels Für die Instandhaltung/-setzung im Jahr 2019 eine vollständige Wohnungsmodernisierung haben wir insgesamt 16,3 Mio. Euro (Vorjahr: durchgeführt und dabei jeweils das Bad und die 16,4 Mio. Euro) investiert. Für die energetische Küche von Grund auf erneuert. Im Jahr 2020 wird der vierte Bauabschnitt der energetischen Modernisierung der Hans-Schwenkel-Wohnanlage fertig. 24 BERICHT DES VORSTANDS
Großinstandsetzung unter Denkmalschutz Barmbek-Süd | St. Georg In unseren unter Denkmalschutz stehenden Wohnanlagen Heinrich-Groß-Hof in Barmbek- Süd und auf der Langen Reihe in St. Georg haben wir die Treppenhäuser mit ihren histori- schen Elementen wiederhergestellt. Energetische Modernisierung Langenhorn Unsere Wohnanlagen in Langenhorn reprä- sentieren 5 % unseres Wohnungsbestands. In der Hans-Schwenkel-Wohnanlage haben wir im Jahr 2019 den dritten Bauabschnitt der energetischen Modernisierung vollständig abge- schlossen und sind mit den Arbeiten am vierten Bauabschnitt weit fortgeschritten. Unsere „Wohnwertmiete“ und der Hamburger Mietenspiegel im Vergleich Hamburger Mietenspiegel „Wohnwertmiete“ in Euro / m2 (ø); der Ham- (Grundnutzungsgebühr) burger Mietenspiegel wird preisfreier Wohnungen nur alle zwei Jahre erhoben. in Euro / m2 (ø) 8,66 8,44 8,02 7,56 7,15 6,76 7,12 7,21 6,80 6,92 6,69 6,47 6,56 6,31 6,42 6,27 6,03 6,14 Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 25
Neubau-Projekte Unsere Mitglieder sind mehr als nur Mieter. Ohlsdorf | Quartier Rübenkamp Jedes Mitglied erwirbt mit seinem Eintritt in die Unser Schiffszimmerer-Quartier in Ohlsdorf be- Genossenschaft Anteile. Der Dauernutzungs- findet sich genau in der Mitte unserer Wohnanla- vertrag sichert das Wohnrecht auf Lebenszeit. gen in Hamburg. Seit zwölf Jahren gestalten wir Aus diesem Grund ist es uns wichtig, dass alle dieses Quartier neu. Im Rhythmus von etwa zwei bei uns wohnenden Mitglieder und ihre Ange- Jahren trennen wir uns von einem Abschnitt an hörigen in möglichst jeder Lebensphase ein pas- Altbauten aus den 1950er-Jahren und bauen an sendes Wohnumfeld vorfinden. Im Rahmen von derselben Stelle moderne Neubauwohnungen. Neubau und Grundstückserwerb haben wir im Diese sind sowohl öffentlich gefördert als auch Jahr 2019 rund 25 Mio. Euro investiert (Vorjahr: frei finanziert. Im vergangenen Jahr haben wir rund 24,4 Mio. Euro). den fünften Bauabschnitt fertiggestellt, mit 60 neuen Wohnungen, zwei Tiefgaragen mit 39 Parkplätzen, einem Nachbarschaftstreff, einer Pflegewohnung auf Zeit und einer Wohngemein- schaft für Menschen mit einer demenziellen Er- krankung. Derzeit arbeiten wir an Bauabschnitt sechs. Eine Besonderheit dieses Abschnitts sind die fünf Maisonette-Wohnungen, die mit einem eigenen Hauseingang den Charakter kleiner Stadthäuser haben werden. 26 BERICHT DES VORSTANDS
Sasel | Petunienweg Vor drei Jahren konnten wir im Petunien- weg in Sasel in direkter Nachbarschaft zu unseren bestehenden Wohnanlagen vor Ort eine frühere Vorbehaltsfläche für den S-Bahn-Ausbau kaufen. Dort bauen wir drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 47 Wohnungen, zwei Wohn-Pflege-Gemein- schaften und einem Gemeinschaftsraum. 43 Wohnungen sind öffentlich gefördert und ein Wohnberechtigungsschein ist erforderlich. Es gibt eine Tiefgarage mit 51 Parkplätzen. Ab dem Herbst 2020 sind die Häuser fertig zum Einzug. Im südlichen Teil des Grundstücks bauen wir in einem zweiten Bauabschnitt weitere 38 frei finanzierte Wohnungen. Den Bauantrag haben wir im ersten Quartal dieses Jahres eingereicht. 27
Poppenbüttel | Matthias-Strenge-Siedlung Im Poppenbüttler Alstertal baute unsere Genos- senschaft Mitte der 1930er-Jahre eine Siedlung aus 54 Einzel- und Doppelhäusern. Zu jedem Haus gehörten 1.000 m² Garten für die Selbst- versorgung der dort lebenden Familien. Seit einigen Jahren haben wir begonnen, die Matthias-Strenge-Siedlung an die heutigen Bedürfnisse der Menschen in einer wachsenden Stadt Hamburg anzupassen. Eines der Doppel- häuser ersetzen wir zurzeit durch ein Mehrfami- lienhaus mit zehn Wohneinheiten. 28 BERICHT DES VORSTANDS
HafenCity | Baakenhafen Im Baakenhafen bauen wir gemeinsam mit der Baugenossenschaft „Hamburger Wohnen“ und der sozialen Einrichtung „Hamburg Leuchtfeuer“ auf dem Baufeld 95. Dort entstehen bis zum Herbst 2020 insgesamt 75 barrierearme Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern sowie ein Gemeinschaftsraum mit Dachterrasse. 18 Wohnungen sind öffentlich gefördert (2. Förderweg). 23 Wohnungen werden preisreduziert angeboten. 34 Wohnungen sind frei finanziert. Am Nikolaustag 2019 feierten wir das Richtfest. 29
Barmbek-Nord | Pergolenviertel Auf einer 27 Hektar großen Fläche, die zwischen den S-Bahn-Stationen Rübenkamp und Alte Wöhr liegt, entsteht das Pergolenviertel. Dort werden insgesamt 1.400 Wohnungen gebaut, von denen 60 % öffentlich gefördert sind. Ähnlich wie in der Winterhuder Jarrestadt werden die Gebäude mit großen durchlässigen und grünen Innenhöfen gebaut. In Kooperation mit der Hamburger Lehrer-Baugenossenschaft und der Kaifu-Nordland bauen wir als Schiffszimmerer-Genossenschaft 30 Wohnungen im 1. und 2. Förder- weg, die diesen Herbst bezugsfertig für unsere Mitglieder werden. 30 BERICHT DES VORSTANDS
BERICHT DES AUFSICHTSRATS über das Geschäftsjahr 2019 31
Das Geschäftsjahr 2019 war für die Schiffszimmerer-Genossenschaft wieder erfolgreich Eine außerordentliche Vertreterversammlung Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen, hat im Februar 2019 eine Anpassung der Satzung die von wesentlicher Bedeutung für die Ge- beschlossen. Die Bilanzsumme hat sich um rund nossenschaft sind, eingebunden und hat bei 10 Mio. Euro auf 433 Mio. Euro erhöht. Mit rund zustimmungsbedürftigen Vorgängen die erfor- 117 Mio. Euro Eigenkapital stellt sich die Eigenka- derlichen Beschlüsse gefasst. pitalquote auf 27,1 %. Vorstand Herbert Alfeld ist in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten – Die Zukunftsplanung der Schiffszimmerer- seither bilden Matthias Saß und Thomas Speeth Genossenschaft legt die Leitlinien der Arbeit zur das Vorstandsteam. Im Aufsichtsrat gab es eine weiteren Entwicklung der Genossenschaft fest personelle Veränderung. und wurde im Jahr 2019 turnusgemäß überarbei- tet. Die Zukunftsplanung, die über Satzung und 1. Gemäß der Satzung hat der Aufsichtsrat die Gesetz hinaus Orientierung für längerfristige Aufgabe, den Vorstand in seiner Geschäfts- Planungen und Entwicklungen gibt, wird gemein- führung zu fördern, zu beraten, zu überwa- sam von Vorstand und Aufsichtsrat erarbeitet chen. und planmäßig alle fünf Jahre überarbeitet bzw. fortgeschrieben. Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2019 seine ihm obliegenden gesetzlichen und satzungsgemäßen Zwischen den gemeinsamen Sitzungen von Pflichten in vollem Umfang wahrgenommen. Aufsichtsrat und Vorstand stand der Aufsichts- Gemäß § 26 der Satzung wurde der Vorstand in ratsvorsitzer mit dem Vorstand in laufendem seiner Geschäftsführung gefördert, beraten und Kontakt. überwacht. 2. Wechsel im Vorstand Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr regelmäßig Herbert Alfeld ist im März 2019 in den Ruhe- schriftlich und mündlich über stand getreten. Er war 44 Jahre für die Genos- • die Geschäftspolitik und senschaft tätig, davon 21 Jahre im Vorstand. Der •w eitere grundsätzliche Fragen der Unterneh- Aufsichtsrat bedankt sich bei Herbert Alfeld mensplanung und Geschäftsführung, für die langjährige und gleichzeitig erfolgreiche hierbei insbesondere über die Wirtschafts- Leitung der Genossenschaft und wünscht ihm und Personalplanung sowie für die Zukunft alles Gute. • den Gang der Geschäfte und • das Bauprogramm berichtet. Die Nachfolge von Herbert Alfeld hat Matthias Saß übernommen. Er ist ein ausgewiesener Der Aufsichtsrat hat sich ferner in eigenen Sit- Experte der Wohnungswirtschaft, der die zungen sowie auf Grundlage von Erkenntnissen Genossenschaft von Grund auf kennt und über seines Prüfungsausschusses, seines Ausschusses fundierte kaufmännische Erfahrung verfügt. für Wohnungs- und Mitgliederangelegenheiten sowie des Ausschusses für Kommunikation über Aufgrund der frühzeitig geregelten Nachfolge die aktuelle Lage des Unternehmens und über konnten, in einer ausreichend bemessenen die laufende Geschäftsführung unterrichtet. Phase, alle Aufgaben und Vorgänge intensiv be- sprochen und übergeben werden. Der Vorstand 32 BERICHT DES AUFSICHTSRATS
aus Thomas Speeth und Matthias Saß zeigt sich 5. Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen dem Aufsichtsrat nach einem reibungslosen Übergang als eingespieltes und handlungsfähi- Die Bilanzsumme hat sich um über 10 Mio. Euro ges Team. auf rund 433 Mio. Euro erhöht, was auf die Investitionen in das Anlagevermögen zurückzu- 3. Veränderung im Aufsichtsrat führen ist. Von der Vertreterversammlung wurde Hilbert Das Eigenkapital hat wiederum um mehr als Hinz nicht wiedergewählt. Mit Hilbert Hinz ist 4 Mio. Euro auf inzwischen rund 117 Mio. Euro ein langjähriges, erfahrenes Mitglied aus dem zugenommen und beträgt damit 27,1 %. Aufsichtsrat ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt Hilbert Hinz für seine über viele Jahre Das Anlagevermögen ist zum Bilanzstichtag na- unermüdliche Arbeit in dem Gremium. hezu vollständig durch Eigenkapital, langfristige Fremdmittel und Rückstellungen gedeckt. Neu in das Gremium gewählt wurde Birgit Wah- renburg-Jähnke. Der Zins- und Tilgungsanteil an den Kaltmieten liegt bei 33,2 % und ist insbesondere geprägt Anita Winkler-Bondardschuk und Arne Brüg- durch die unverändert günstige Zinssituation. mann wurden von der Vertreterversammlung wiedergewählt. Der Jahresüberschuss von rund 5,8 Mio. Euro weist im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Ver- Neben den regelmäßigen Aufgaben und Tätig- änderungen auf. keiten waren Mitglieder des Aufsichtsrates im Satzungsausschuss bei der Vorbereitung der Für das von Vorstand und Aufsichtsrat beschlos- Satzungsänderung tätig. sene Bauprogramm, das aus Modernisierungen und Neuinvestitionen besteht, ist die Genos- Der Aufsichtsrat arbeitet unverändert erfolg- senschaft vor dem Hintergrund der genannten reich und vertrauensvoll zusammen. Das Gleiche Rahmendaten gut gerüstet. gilt für die Zusammenarbeit mit dem Vorstand. 6. Quartiers- und Freiwilligenmanagement 4. Die Schwerpunkte und Ziele der auf Dauer angelegten wirtschaftlichen Tätigkeit der Das Quartiers- und Freiwilligenmanagement hat Genossenschaft basieren auf sozialen und einen Beitrag zum genossenschaftlichen Woh- demokratischen Prinzipien. nen dargestellt. Eine Förderung und Begleitung des freiwilligen Engagements unserer Mitglieder Unsere Prinzipien vor Ort erfolgt weiterhin erfolgreich. • der Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen der Genossenschaft, 7. Als Ergebnis seiner Tätigkeiten im • einer bestmöglichen Versorgung unserer vergangenen Geschäftsjahr stellt der Mitglieder mit Wohnungen und Aufsichtsrat fest: • die Förderung des genossenschaftlichen Wohnens Der Vorstand hat im Geschäftsjahr 2019 die bestehen unverändert fort und werden von Geschäfte der Genossenschaft ordnungsgemäß Vorstand und Aufsichtsrat im Einvernehmen geführt und ist seinen satzungsgemäßen Ver- verfolgt. pflichtungen nachgekommen. 33
8. Feststellung des Jahresabschlusses 2019 Durch das Gesetz zur Abmilderung der Folgen Die außerordentliche Vertreterversamm- der Covid-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und lung im Februar 2019 sowie die ordentliche Strafverfahrensrecht (Artikel 2 § 3 Absatz 3) Vertreterversammlung, die beide konstruktiv hat der Aufsichtsrat im Mai 2020 den Jahres- und zielgerichtet abgelaufen sind, haben einen abschluss 2019 in der vorgelegten Form im erfolgreichen Schlusspunkt an das Ende der Umlaufverfahren festgestellt. Die fristgerechte Amtszeit gesetzt. Feststellung des Jahresabschlusses war wichtig, damit die Auseinandersetzungsguthaben wie ge- Turnusgemäß wurde Anfang 2020 eine neue setzlich vorgesehen bis zum 30. Juni ausgezahlt Vertreterversammlung von den Mitgliedern werden können. gewählt. 9. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Der Aufsichtsrat sieht einer unverändert guten Vertreterversammlung Zusammenarbeit mit der neu gewählten Vertre- terversammlung hoffnungsvoll entgegen. •d en Lagebericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2019 sowie die Berichte über Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen die gesetzlichen Prüfungen für das Jahr 2019 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die mit anzunehmen, viel Engagement geleistete Arbeit und dem •d em Vorschlag des Vorstandes zur Verwen- damit erzielten guten Geschäftsergebnis. dung des Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr 2019 zuzustimmen, Allen Mitgliedern und deren Angehörigen, die •d em Vorstand für das Geschäftsjahr 2019 sich für die Genossenschaft engagiert haben, Entlastung zu erteilen. gilt ebenfalls der Dank des Aufsichtsrates. Der Dank des Aufsichtsrates gebührt allen Vertreterinnen und Vertretern für die in den Hamburg, im Mai 2020 vergangenen Jahren mit großem Einsatz geleis- tete Arbeit. Der Aufsichtsrat dankt ebenfalls dem Satzungs- ausschuss für seine durch die außerordentliche Vertreterversammlung bestätigte Arbeit. 34 BERICHT DES AUFSICHTSRATS
L AGEBERICHT 2019 35
1. Grundlagen des Unternehmens und Geschäftsverlauf Diesen Lagebericht erstatten wir unter Die Wohnwertmiete hat im Geschäftsjahr Anwendung des DRS 20 (Deutscher Rechnungs- zu einer weiteren Verbesserung der Einnah- legungs-Standard Nr. 20). mensituation beigetragen. Die im Jahr 2019 im Gesamtwohnungsbestand erzielte Durch- Unsere Genossenschaft mit Sitz in Hamburg schnittsmiete betrug monatlich 7,04 Euro je m² verfügt über 8.905 eigene Wohnungen mit Wohnfläche gegenüber 6,94 Euro im Vorjahr. 568.275 m² Wohnfläche, sechs Wohnungen in Die durchschnittliche monatliche Nutzungsge- einem Pachtobjekt mit 440 m² Wohnfläche, 116 bühr für unsere ausschließlich frei finanzierten Gewerbeobjekte mit 13.036 m² Nutzfläche und Genossenschaftswohnungen betrug 7,21 Euro 3.952 Stellplätze – davon 2.639 in Garagen. Der je m² (Vergleichsmiete Hamburger Mietenspiegel Bestand verteilt sich über die Verwaltungsbezir- zum 1. April 2019: 8,66 Euro je m²). ke Hamburg-Mitte, Eimsbüttel, Hamburg-Nord, Wandsbek und Bergedorf sowie auf die Nachdem wir unsere genossenschaftliche Hamburger Umlandgemeinden Norderstedt, Wohnwertmiete im Jahr 2019 stabil gehalten ha- Ammersbek und Schwarzenbek, welche allesamt ben, werden wir sie im Jahr 2020 aufgrund von in Schleswig-Holstein liegen. Kostensteigerungen, insbesondere im Bereich der Bau- und Instandhaltungskosten, generell Im Frühjahr 2019 haben wir im Quartier am um rund 2,2 % erhöhen. Die Anpassungen Rübenkamp den Neubau Buekweg V mit 61 Woh- erfolgen zu festen Terminen. Zur Umsetzung nungen und zwei Gewerbeobjekten an die Be- der umfangreichen Bau- und Instandhaltungs- wohnerinnen und Bewohner übergeben. Mit der maßnahmen halten wir diese Maßnahme für Fertigstellung von vier weiteren Wohnanlagen notwendig und unseren Mitgliedern gegenüber rechnen wir im Zeitraum Herbst/Winter 2020. für moderat. Des Weiteren wurde mit dem Bau des 6. Ab- schnittes im Quartier am Rübenkamp begonnen. Nennenswerte Leerstände ergaben sich, wie Maßnahmen zur energetischen Modernisierung in den Vorjahren, im Wesentlichen nur durch sind für das Jahr 2020 in Steilshoop und in Lan- planmäßig durchgeführte Umbau- und Moderni- genhorn (4. Bauabschnitt) vorgesehen. sierungsmaßnahmen sowie durch den langfristig geplanten Abbruch von Wohnraum in unserer Unsere Wohnungen werden – bis auf wenige Wohnanlage in Ohlsdorf. Unsere Fluktuations- Ausnahmen – ausschließlich an Mitglieder unse- quote befindet sich mit 7,8 % im Jahr 2019 (Vor- rer Genossenschaft vermietet. Die Nachfrage jahr: 7,2 %) weiterhin auf niedrigem Niveau. nach bezahlbaren, gut ausgestatteten Wohnun- gen ist unverändert hoch. 36 LAGEBERICHT
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